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Title:
OPTOELECTRONIC SYSTEM, LIDAR SYSTEM, AND METHOD FOR CLEANING AN INTERIOR OF AN OPTOELECTRONIC SYSTEM
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2022/083980
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to an optoelectronic system (1) that comprises a hollow interior (3). The optoelectronic system (1) comprises a dirt-collecting device (5) which is arranged in the interior (3) and is designed to attract dirt that may be in the interior (3) and to retain it in order to concentrate the dirt in the interior (3) on the dirt-collecting device (5). The invention also relates to a lidar system (2) which comprises such an optoelectronic system (1), and to a corresponding method for cleaning the interior (3) of the optoelectronic system (1).

Inventors:
CICHON GABRIEL (DE)
ZOELLER MICHAEL (DE)
Application Number:
PCT/EP2021/076564
Publication Date:
April 28, 2022
Filing Date:
September 28, 2021
Export Citation:
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Assignee:
BOSCH GMBH ROBERT (DE)
International Classes:
G02B27/00; B08B6/00; B60S1/56; G01S7/481; G01S17/931
Foreign References:
CN109622229A2019-04-16
EP3367358A22018-08-29
US20160236131A12016-08-18
DE102016212701A12018-01-18
EP3300969A12018-04-04
US20150036037A12015-02-05
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Claims:
Ansprüche

1. Optoelektronisches System (1), das einen hohlen Innenraum (3) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass das optoelektronische System (1) eine Schmutzsammeleinrichtung (5) aufweist, die in dem Innenraum (3) angeordnet ist und die dafür eingerichtet ist, Schmutz, der sich in dem Innenraum (3) befinden kann, anzuziehen und auf sich zu halten, um den Schmutz in dem Innenraum (3) an der Schmutzsammeleinrichtung (5) zu konzentrieren.

2. Optoelektronisches System (1) nach Anspruch 1 , wobei die Schmutzsammeleinrichtung (5) dafür eingerichtet ist, den Schmutz mittels Coulombkraft anzuziehen.

3. Optoelektronisches System (1) nach Anspruch 1 oder 2, wobei die Schmutzsammeleinrichtung (5) eine oder mehrere Schmutzsammeleinheiten (8a, 8b) aufweist, die dafür eingerichtet sind, elektrisch geladen zu werden.

4. Optoelektronisches System (1) nach Anspruch 3, wobei die Schmutzsammeleinrichtung (5) eine erste Schmutzsammeleinheit (8a) und eine zweite Schmutzsammeleinheit (8b) umfasst und die erste Schmutzsammeleinheit (8a) dafür eingerichtet ist, mit einer entgegengesetzten elektrischen Ladung wie die zweite Schmutzsammeleinheit (8b) aufgeladen zu werden.

5. Optoelektronisches System (1) nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei die Schmutzsammeleinrichtung (5) an einem Boden (9) des Innenraums (3) angeordnet ist. Optoelektronisches System (1) nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei die Schmutzsammeleinrichtung (5) in einem Bereich des Innenraums (3) angeordnet ist, der dafür angeordnet ist, von einer Luftströmung (L) durchströmt zu werden. Optoelektronisches System (1) nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei das optoelektronische System (1) in dem Innenraum (3) einen Lichtsender (6) und einen Lichtempfänger (7) aufweist, wobei die Schmutzsammeleinrichtung (5) näher an dem Lichtsender (6) als an dem Lichtempfänger (7) angeordnet ist. Optoelektronisches System (1) nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei der Innenraum (3) von einem Gehäuse (4) umgeben ist. LiDAR-System (2), das ein optoelektronisches System (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 8 umfasst. Verfahren zum Reinigen eines Innenraums (3) eines optoelektronischen Systems (1), das den Schritt umfasst:

- Bereitstellen einer Schmutzsammeleinrichtung (5) in dem Innenraum (3), um Schmutz, der in dem Innenraum (3) vorhanden sein kann, an der Schmutzsammeleinrichtung (5) zu konzentrieren (S32).

Description:
Beschreibung

Titel

Optoelektronisches System, LiDAR-System und Verfahren zum Reinigen eines Innenraums eines optoelektronischen Systems

Die vorliegende Erfindung betrifft ein optoelektronisches System, das einen hohlen Innenraum aufweist.

Weiter betrifft die vorliegende Erfindung ein LiDAR-System, das ein solches optoelektronisches System umfasst.

Weiter betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Reinigen eines Innenraums eines optoelektronischen Systems.

Stand der Technik

Eine Vielzahl an Produkten haben hohe Anforderungen an die Sauberkeit, darunter auch optoelektronische Sensoren. Neben metallischen und nicht metallischen Partikeln sind auch Staubfasern äußerst kritisch, da diese zu „blinden Flecken“ führen. Neben einer genauen Definition der Bauteil-/ Baugruppensauberkeit bzw. des Restschmutzes (z.B. Prüfverfahren nach ISO 16232-3) werden in der Montage des Sensors hohe Anforderungen an die Sauberkeit gestellt. Nichts desto trotz kann es zu minimalen Verunreinigungen kommen, welche sich negativ auf die Funktion auswirken, bzw. zu einem vollständigen Ausfall führen können.

Aus der US 2015/036037 ist ein Kamerasystem bekannt, das eine selbstreinigende Linse aufweist. Das Kamerasystem weist einen Ladungsgenerator auf, der eine positive oder eine negative elektrische Ladung erzeugen kann und die erzeugte elektrische Ladung an die Oberfläche der Kameralinse anlegen kann. So können geladene Partikel, wie etwa Staub, von der Kameralinse entfernt werden, nachdem solche Partikel sich angesammelt haben.

Trotz den oben genannten Maßnahmen kann es nicht ausgeschlossen werden, dass Partikel oder Fasern im Sensorinneren sind. Erschwerend hinzu kommt die Tatsache, dass bei optischen Sensoren Fasern einen deutlich höheren negativen Einfluss haben wie in rein mechanischen Produkten. Kritisch hierbei ist die Tatsache, dass Partikel oder Fasern über die Zeit ihre Position verändern können (z.B. durch Luftzug, Schwingungen, usw.) und somit nicht 100%-ig am Ende der Fertigungslinie herausgeprüft werden können. Zudem können sich leicht anhaftende Partikel über die Lebensdauer im Erzeugnis lösen. Aufgrund des Öffnungswinkels können bei optischen Sensoren bereits kleinste Partikel auf einer Linse, einem Empfängerchip eines Lichtempfängers und dergleichen erhebliche „blinde Flecke“ hervorrufen. Ein Feldausfall (beispielsweise ein Vollausfall oder eine Reduzierung der Leistung) kann die Folge sein.

Offenbarung der Erfindung

Erfindungsgemäß wird ein optoelektronisches System zur Verfügung gestellt, das einen hohlen Innenraum aufweist, wobei das optoelektronische System eine Schmutzsammeleinrichtung aufweist, die in dem Innenraum angeordnet ist und die dafür eingerichtet ist, Schmutz, der sich in dem Innenraum befinden kann, anzuziehen und auf sich zu halten, um den Schmutz in dem Innenraum an der Schmutzsammeleinrichtung zu konzentrieren.

Vorteile der Erfindung

Das optoelektronische System hat den Vorteil, dass Schmutz, der sich in dem Innenraum befinden kann, in für die Funktion des Systems weniger bedeutsamen Bereichen des Innenraums konzentriert werden kann, um eine dauerhaft zuverlässige Funktion des Systems sicherzustellen, die gefährdet wäre, wenn sich der Schmutz in anderen, für die Funktion des Systems bedeutsameren Bereichen des Innenraums befinden oder gar konzentrieren würde. So kann ein schmutzbedingter Ausfall des optoelektronischen Systems verhindert oder zumindest verzögert werden. Das erhöht die Zuverlässigkeit des optoelektronischen Systems. Der Begriff „hohler Innenraum“ kann im Sinne dieser Anmeldung so verstanden werden, dass der Innenraum einen Freiraum darstellt, der von Bauteilen des optoelektronischen Systems teilweise gefüllt sein kann, also nicht zwangsweise vollständig leer sein muss. Der hohle Innenraum ist also insbesondere deshalb hohl, weil Abschnitte von ihm nicht durch Bauteile des Systems gefüllt sind. Besonders bevorzugt ist, dass der hohle Innenraum kontinuierlich ausgebildet ist, also ein einziger zusammenhängender hohler Innenraum ist. So kann eine einzige Schmutzsammeleinrichtung für den gesamten Innenraum ausreichen.

Schmutz können insbesondere Schwebstoffe im Innenraum sein. Staubpartikel und Staubfasern können vorzugsweise Schmutz sein. Schmutz kann metallisch oder nicht-metallisch sein. Derartige Typen von Schmutz können für den Betrieb des optoelektronischen Systems im Innenraum besonders störend sein, sodass deren Konzentration an einer dafür vorgesehenen Schmutzsammeleinrichtung besonders vorteilhaft sein kann.

Das optoelektronische System kann vorzugsweise Teil eines LiDAR-Systems sein. Das LiDAR-System sollte einen besonders sauberen Innenraum haben, um einwandfrei funktionieren zu können. So können „blinde Flecke“ durch Schmutz auf Lichtsender oder Lichtempfänger oder ein dadurch bedingter Feldausfall vermieden werden. Ein bevorzugtes LiDAR-System ist ein Automotive-LiDAR- System, das Teil eines Kraftfahrzeugs sein kann. Besonders vorzugsweise ist das LiDAR-System dafür eingerichtet, Tiefeninformationen über eine Umwelt des LiDAR-Systems zu erhalten. Alternativ kann das optoelektronische System aber auch Teil anderer Sensorik oder anderer Erzeugnisse sein, die eine erhöhte Anforderung an Sauberkeit haben.

Vorzugsweise weist das optoelektronische System optisch aktive Elemente, insbesondere Linsen und/oder Spiegel auf. Die Schmutzsammeleinrichtung ist besonders bevorzugt kein solches optisch aktives Element, also insbesondere keine Linse und/oder kein Spiegel, des optoelektronischen Systems, sondern eine Zusatzeinrichtung, die zusätzlich zu Linsen und Spiegeln bereitgestellt ist. So können Linsen und Spiegel von Schmutz freigehalten werden und ihre optische Funktion wahrnehmen, während die Schmutzsammeleinrichtung den Schmutz anzieht und auf sich hält. Die Schmutzsammeleinrichtung ist vorzugsweise dafür eingerichtet, den Schmutz mittels Coulombkraft anzuziehen. Die Coulombkraft ist eine seit langem bekannte physikalische Kraft zwischen elektrisch geladenen Objekten. Elektrisch mit gleichem Vorzeichen geladene Objekte stoßen sich ab, elektrisch mit unterschiedlichem Vorzeichen geladene Objekte ziehen sich an. Dieses Prinzip kann sich vorzugsweise zu Nutze gemacht werden, um den Schmutz zur Schmutzsammeleinrichtung zu ziehen und dort zu halten.

Bevorzugt ist, dass die Schmutzsammeleinrichtung eine oder mehrere Schmutzsammeleinheiten aufweist, die dafür eingerichtet sind, elektrisch geladen zu werden. Eine Schmutzsammeleinheit kann vorzugsweise negativ elektrisch geladen werden. Eine Schmutzsammeleinheit kann vorzugsweise positiv elektrisch geladen werden. So kann die Coulombkraft besonders gut genutzt werden, um Schmutz, der negativ geladen ist, zu der positiv geladenen Schmutzsammeleinheit zu bewegen oder auch Schmutz, der positiv geladen ist, zu der negativ geladenen Schmutzsammeleinheit zu bewegen. Die Coulombkraft kann den Schmutz bevorzugt durch den hohlen Innenraum zur Schmutzsammeleinheit bewegen, sodass zusätzliche Kräfte, die erzeugt werden müssten, um den Schmutz zu bewegen, überflüssig werden. Bevorzugte Schmutzsammeleinheiten sind aus Metall gefertigt.

Die Schmutzsammeleinrichtung umfasst vorzugsweise eine erste Schmutzsammeleinheit und eine zweite Schmutzsammeleinheit. Die erste Schmutzsammeleinheit ist besonders vorzugsweise dafür eingerichtet, mit einer entgegengesetzten elektrischen Ladung wie die zweite Schmutzsammeleinheit aufgeladen zu werden. Vorzugsweise kann die erste Schmutzsammeleinheit positiv elektrisch geladen werden und die zweite Schmutzsammeleinheit kann negativ elektrisch geladen werden. So kann gleichermaßen positiv elektrisch geladener Schmutz wie auch negativ elektrisch geladener Schmutz von der Schmutzsammeleinrichtung angezogen werden. Es können in Ausführungsformen auch mehrere positiv elektrisch geladene erste Sammeleinheiten oder auch mehrere negativ elektrisch geladene zweite Sammeleinheiten bereitgestellt sein. Dies kann die Sammelleistung weiter verbessern. ln manchen Ausführungsformen ist vorgesehen, dass die Schmutzsammeleinrichtung an einem Boden des Innenraums angeordnet ist. Dann kann die Schwerkraft als natürlich vorhandene Kraft genutzt werden, um die Wirkung der Schmutzsammeleinrichtung weiter zu verbessern. Entsprechend verläuft ein Normalenvektor auf dem Boden des Innenraums, der senkrecht zum Boden steht, in einem Betriebszustand des optoelektronischen Systems vorzugsweise parallel zur Wirkungsrichtung der Schwerkraft.

Einige Ausführungsformen sehen vor, dass die Schmutzsammeleinrichtung in einem Bereich des Innenraums angeordnet ist, der dafür angeordnet ist, von einer Luftströmung durchströmt zu werden. Die Luftströmung kann insbesondere aktiv durch ein Gebläse erzeugbar sein, das in dem optoelektronischen System bereitgestellt ist. Dies kann den Schmutztransport zur Schmutzsammeleinrichtung weiter verbessern. Alternativ kann eine natürliche Luftströmung vorgesehen sein, die durch einen oder mehrere Lüftungsschlitze des optoelektronischen Systems passiv in den Innenraum geleitet wird, beispielsweise Luftströmung durch einen Fahrtwind. So wird elektrische Leistung gespart.

Vorzugsweise weist das optoelektronische System in dem Innenraum einen Lichtsender und einen Lichtempfänger auf. Besonders bevorzugt ist, dass die Schmutzsammeleinrichtung näher an dem Lichtsender als an dem Lichtempfänger angeordnet ist. Oft ist es wichtig, besonders den Lichtsender von Schmutz freizuhalten. Durch die vorzugsweise vorgeschlagene Anordnung wirkt die Schmutzsammeleinrichtung stärker auf den Bereich des Innenraums in der Nähe des Lichtsenders. Der Lichtsender kann eine Laserquelle sein. Der Lichtempfänger kann ein Photodetektor sein und insbesondere eine Photodiode und/oder einen lichtempfindlichen Empfängerchip umfassen.

Bevorzugt ist, dass der Innenraum von einem Gehäuse umgeben ist. So kann der hohle Innenraum auf einfache Weise bereitgestellt und begrenzt werden. Es kann sich um ein Kunststoffgehäuse oder ein Metallgehäuse handeln. Vorzugsweise ist das Gehäuse nach außen abgedichtet, um ein Eindringen von Schmutz in den Innenraum zu erschweren oder zu verhindern. Nochmals vorzugsweise ist daher das Gehäuse hermetisch nach außen abgedichtet. Das Gehäuse kann aber, wie oben erwähnt, in Ausführungsformen einen oder mehrere Lüftungsschlitze aufweisen, um insbesondere Fahrtwind in das Gehäuse aufzunehmen. Die Lüftungsschlitze können dann vorzugsweise einen Filter enthalten, um Eindringen von Schmutz in das Gehäuse zu mindern.

Erfindungsgemäß wird weiter ein LiDAR-System zur Verfügung gestellt, das ein solches optoelektronisches System in einer Ausführungsform umfasst.

Das LiDAR-System, dass das derartige optoelektronische System in einer Ausführungsform umfasst, hat den Vorteil, dass Schmutz, der sich in dem Innenraum befinden kann, in für die Funktion des Systems weniger bedeutsamen Bereichen des Innenraums konzentriert werden kann, um eine dauerhaft zuverlässige Funktion des Systems sicherzustellen, die gefährdet wäre, wenn sich der Schmutz in anderen, für die Funktion des Systems bedeutsameren Bereichen des Innenraums befinden oder gar konzentrieren würde. So kann ein schmutzbedingter Ausfall des LiDAR-Systems verhindert oder zumindest verzögert werden. Das erhöht die Zuverlässigkeit des LiDAR-Systems.

Mögliche vorteilhafte Ausführungsformen des LiDAR-Systems ergeben sich aus den oben genannten Erläuterungen zu möglichen Ausführungsformen des optoelektronischen Systems und deren Vorteilen, auf die hier explizit Bezug genommen wird, um Wiederholungen zu vermeiden.

Erfindungsgemäß wird weiter ein Verfahren zum Reinigen eines Innenraums eines optoelektronischen Systems bereitgestellt, das den Schritt umfasst:

- Bereitstellen einer Schmutzsammeleinrichtung in dem Innenraum, um Schmutz, der in dem Innenraum vorhanden sein kann, an der Schmutzsammeleinrichtung zu konzentrieren.

Das Verfahren hat den Vorteil, dass Schmutz, der sich in dem Innenraum befinden kann, in für die Funktion des Systems weniger bedeutsamen Bereichen des Innenraums konzentriert werden kann, um eine dauerhaft zuverlässige Funktion des Systems sicherzustellen, die gefährdet wäre, wenn sich der Schmutz in anderen, für die Funktion des Systems bedeutsameren Bereichen des Innenraums befinden oder gar konzentrieren würde. So kann ein schmutzbedingter Ausfall des optoelektronischen Systems verhindert oder zumindest verzögert werden. Das erhöht die Zuverlässigkeit des optoelektronischen Systems.

Bevorzugt ist, dass das Verfahren als erstes den Schritt eines Bereitstellens eines optoelektronischen Systems mit einem Innenraum umfasst. Vorzugsweise umfasst das Verfahren den Schritt eines elektrischen Aufladens einer oder mehrerer Schmutzsammeleinheiten der Schmutzsammeleinrichtung, um entgegengesetzt aufgeladenen Schmutz, der in dem Innenraum vorhanden sein kann, anzuziehen und an der Schmutzsammeleinheit zu konzentrieren.

Vorzugsweise umfasst das Verfahren den Schritt eines elektrischen Aufladens einer ersten Schmutzsammeleinheit der Schmutzsammeleinrichtung mit einer ersten elektrischen Ladung und elektrisches Aufladen einer zweiten Schmutzsammeleinheit der Schmutzsammeleinrichtung mit einer zweiten elektrischen Ladung, die bezüglich der ersten elektrischen Ladung entgegengesetzt gepolt ist, um jeweils elektrisch entgegengesetzt aufgeladenen Schmutz, der in dem Innenraum vorhanden sein kann, anzuziehen und an der jeweiligen Schmutzsammeleinheit zu konzentrieren.

Bevorzugt ist, dass das Verfahren den Schritt eines Vorbeiführens einer Luftströmung an der Schmutzsammeleinrichtung umfasst. Die Luftströmung verläuft vorzugsweise durch den Innenraum und führt der Schmutzsammeleinrichtung so Schmutz mechanisch zu, zusätzlich zu einer eventuell wirkenden elektrischen Coulombkraft zwischen Schmutz und Schmutzsammeleinrichtung. Das kann die Schmutzsammelwirkung an der Schmutzsammeleinrichtung weiter verbessern.

Weitere mögliche Verfahrensschritte ergeben sich aus den oben genannten Erläuterungen zu möglichen Ausführungsformen des optoelektronischen Systems und deren Vorteilen, auf die hiermit Bezug genommen wird, um Wiederholungen zu vermeiden.

Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben und in der Beschreibung beschrieben. Zeichnungen

Ausführungsbeispiele der Erfindung werden anhand der Zeichnungen und der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigen:

Figur 1 eine erste Ausführungsform nach der Erfindung,

Figur 2 eine zweite Ausführungsform nach der Erfindung und

Figur 3 ein Schema eines Verfahrens nach der Erfindung.

Ausführungsformen der Erfindung

In der Figur 1 ist ein optoelektronisches System 1 nach einer ersten Ausführungsform der Erfindung gezeigt. Ein LiDAR-System 2, wie es etwa in Kraftfahrzeugen eingesetzt werden kann, umfasst das optoelektronische System 1. Das optoelektronische System 1 weist einen hohlen Innenraum 3 auf. Der Innenraum 3 ist von einem Gehäuse 4 umgeben. Das Gehäuse 4 begrenzt den hohlen Innenraum 3. Das Gehäuse 4 ist das Gehäuse 4 des optoelektronischen Systems 1.

Weiter weist das optoelektronische System 1 eine Schmutzsammeleinrichtung 5 auf. Die Schmutzsammeleinrichtung 5 ist in dem Innenraum 3 angeordnet. Ebenfalls in dem Innenraum 3 angeordnet sind ein Lichtsender 6, hier beispielhaft ein Laserstrahler, und ein Lichtempfänger 7, hier beispielhaft ein Photodetektor. Der Lichtsender 6 ist dafür eingerichtet, einen Lichtstrahl in eine Umwelt des LiDAR-Systems 2 auszusenden. Der Lichtempfänger 7 ist dafür eingerichtet, den in der Umwelt reflektierten Lichtstrahl zu empfangen. Aus der Laufzeit des Lichtstrahls kann das LiDAR-System 2 dann insbesondere Tiefeninformationen über die Umwelt gewinnen.

Die Schmutzsammeleinrichtung 5 ist dafür eingerichtet, Schmutz, der sich im Innenraum 3 befinden kann, anzuziehen und auf sich zu halten, um den Schmutz im Innenraum 3 an der Schmutzsammeleinrichtung 5 zu konzentrieren. So kann der Schmutz von dem Lichtsender 6 und von dem Lichtempfänger 7 ferngehalten werden. Dies erhöht die Zuverlässigkeit des optoelektronischen Systems 1. Die Schmutzsammeleinrichtung 5 ist dafür eingerichtet, den Schmutz mittels Coulombkraft anzuziehen. Zu diesem Zweck weist die Schmutzsammeleinrichtung 5 eine Schmutzsammeleinheit 8a auf, die dafür eingerichtet ist, elektrisch geladen zu werden. Das optoelektronische System 1 umfasst dafür eine Spannungsquelle (nicht gezeigt), die mit der Schmutzsammeleinheit 8a elektrisch verbunden ist, um die Schmutzsammeleinheit 8a elektrisch zu laden. Die Schmutzsammeleinheit 8a kann wahlweise positiv oder negativ geladen werden. Im vorliegenden Fall in Figur 1 ist die Schmutzsammeleinheit 8a positiv geladen.

Die Schmutzsammeleinrichtung 5 ist an einem Boden 9 des Innenraums 3 angeordnet. So wird zusätzlich zur Coulombkraft auch die Schwerkraft genutzt, um Schmutz zu der Schmutzsammeleinrichtung 5 zu führen.

Weiter ist die Schmutzsammeleinrichtung 5 in einem Bereich des Innenraums 3 angeordnet, der dafür angeordnet ist, von einer Luftströmung L durchströmt zu werden. Der Innenraum 3 weist ein Gebläse 10 auf, um die Luftströmung L an der Schmutzsammeleinrichtung 5 vorbeizuführen. So wird zusätzlich eine mechanische Förderkraft genutzt, um Schmutz zur Schmutzsammeleinrichtung 5 zu führen. Der Pfeil gibt skizzenhaft die Hauptbewegungsrichtung der Luftströmung L an, wie sie durch das Gebläse 10 bewirkt wird.

Die Schmutzsammeleinrichtung 5 ist näher an dem Lichtsender 6 angeordnet als an dem Lichtempfänger 7. Die Coulombkraft, die durch die Schmutzsammeleinrichtung 5 auf Schmutz ausgeübt wird, ist an dem Lichtsender 6 somit größer als an dem Lichtempfänger 7, wodurch die Reinigungswirkung im Bereich des Lichtsenders 6 größer ist als an dem Lichtempfänger 7, was vorteilhaft sein kann.

Figur 2 zeigt eine zweite Ausführungsform nach der Erfindung. Die Schmutzsammeleinrichtung 5 umfasst hier eine erste Schmutzsammeleinheit 8a und eine zweite Schmutzsammeleinheit 8b. Die erste Schmutzsammeleinheit 8a ist dafür eingerichtet, mit einer entgegengesetzten elektrischen Ladung wie die zweite Schmutzsammeleinheit 8b aufgeladen zu werden. Dafür sind beide Schmutzsammeleinheiten 8a, 8b mit der Spannungsquelle (nicht gezeigt) verbunden, die sowohl eine negative wie auch eine positive Ladung bereitstellen kann. So ist die erste Schmutzsammeleinheit 8a dafür eingerichtet, elektrisch positiv aufgeladen zu werden und die zweite Schmutzsammeleinheit 8b ist dafür eingerichtet, elektrisch negativ aufgeladen zu werden. So können in dieser Ausführungsform sowohl negativ geladener Schmutz als auch positiv geladener Schmutz durch die jeweilige Schmutzsammeleinheit 8a, 8b der Schmutzsammeleinrichtung 5, die eine zum entsprechenden Schmutz gegensätzliche elektrische Ladung aufweist, angezogen werden.

Die Schmutzsammeleinrichtung 5 ist auch in der zweiten Ausführungsform in einem Bereich des Innenraums 3 angeordnet, der dafür angeordnet ist, von einer Luftströmung L durchströmt zu werden. Allerdings ist nach Figur 2 vorgesehen, statt dem Gebläse 10 einen Lüftungsschlitz 11 in dem Gehäuse 4 bereitzustellen, sodass eine passive Belüftung durch Fahrtwind ermöglicht wird. Ein Filter (nicht gezeigt) kann im Lüftungsschlitz 11 vorgesehen sein, um Eindringen von Schmutz in das Gehäuse 4 zu mindern. Die übrigen Merkmale der zweiten Ausführungsform sind denen in Figur 1 ähnlich, sodass an dieser Stelle auf Wiederholungen verzichtet wird.

Figur 3 zeigt schließlich schematisch ein Verfahren in einer Ausführungsform nach der Erfindung. Es umfasst den Schritt S31 Bereitstellen eines optoelektronischen Systems 1 , das einen Innenraum 3 umfasst. Im folgenden Schritt S32 ist ein Bereitstellen einer Schmutzsammeleinrichtung 5 in dem Innenraum 3 vorgesehen, um Schmutz, der in dem Innenraum 3 vorhanden sein kann, an der Schmutzsammeleinrichtung 5 zu konzentrieren. Mögliche weitere Schritte bzw. Unterschritte ergeben sich aus der vorstehenden allgemeinen Beschreibung und insbesondere aus den detaillierten Beschreibungen hinsichtlich der Figuren 1 und 2.

Die Erfindung stellt also mit anderen Worten in den gezeigten Ausführungsformen eine gezielte Sammelstelle, nämlich die Schmutzsammeleinrichtung 5, für Partikel und Fasern bereit, welche sich im Sensorinneren befinden. Dies wird insbesondere erreicht, indem im Sensorinneren, also im Innenraum 3, eine positiv und/oder eine negativ geladene Zone bereitgestellt wird, mittels der ersten Schmutzsammeleinheit 8a und/oder der zweiten Schmutzsammeleinheit 8b. Partikel oder Fasern, die u.a. durch Luftbewegung negativ oder positiv geladen werden können, werden durch die Coulombkraft (Anziehungskraft) aufgrund des Bestrebens der Neutralität in die entsprechende Zone 8a, 8b geführt und dort angehaftet. Dieser Effekt kann beispielsweise auch bei Bilderschirmmonitoren, TV-Bildschirmen und ähnlichem beobachtet werden. Idealerweise werden, wie gezeigt, die Sammelzonen, also die Schmutzsammeleinheiten 8a, 8b, so positioniert, dass diese optimal von Partikeln oder Fasern, die bevorzugter Schmutz sind, erreicht werden können. Dies ist z.B. der Fall, wenn diese am Boden 9 ist (Ausnutzung der Schwerkraft) oder z.B. im Bereich einer Luftströmung L. Insbesondere kann die Erfindung, wie gezeigt, in LiDAR-Systemen 2 Verwendung finden, ggf. aber in anderen

Ausführungsbeispielen auch in weiterer Sensorik oder Erzeugnissen, die erhöhte Anforderungen an Sauberkeit haben.

Obwohl die Erfindung im Detail durch bevorzugte Ausführungsbeispiele näher illustriert und beschrieben wurde, so ist die Erfindung nicht durch die offenbarten Beispiele eingeschränkt und andere Variationen können vom Fachmann hieraus abgeleitet werden, ohne den Schutzumfang der Erfindung zu verlassen.