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Patent Searching and Data


Title:
ORTHODONTIC BRACKET
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2017/148749
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a particularly simple orthodontic bracket (10) manufactured using cutting and bending technology, proposed for a number of different indications. It comprises a base plate (1) having an adhesive side (3) and a visible side (2), and means for the guided retention of a treatment arch wire (11). The bracket (10) is made in one piece and comprises, as a guiding means, a longitudinal guiding bulge (6) extending mesio-distally and shaped out of the plane of the base plate (1). A treatment arch wire (11) can be guided through beneath said guide bulge (6), such that it lies against the base plate.

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Inventors:
VON MANDACH CHRISTOPH (CH)
Application Number:
PCT/EP2017/053941
Publication Date:
September 08, 2017
Filing Date:
February 21, 2017
Export Citation:
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Assignee:
VON MANDACH CHRISTOPH (CH)
International Classes:
A61C7/14; A61C7/28
Domestic Patent References:
WO2015140026A12015-09-24
WO2015140026A12015-09-24
Foreign References:
US4028809A1977-06-14
US2971258A1961-02-14
US3119182A1964-01-28
GB2451460A2009-02-04
US3686762A1972-08-29
JPS61228847A1986-10-13
US4242085A1980-12-30
US20090117510A12009-05-07
EP1374795A12004-01-02
US1142790A1915-06-15
US2686365A1954-08-17
US2257069A1941-09-23
US3076265A1963-02-05
US3218713A1965-11-23
US2265420A1941-12-09
US3091857A1963-06-04
US3543404A1970-12-01
Attorney, Agent or Firm:
SCHNEIDER FELDMANN AG (CH)
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Claims:
Patentansprüche

1. Aus Blech biegestanztechnisch gefertigtes

kieferorthopädisches Bracket (10), umfassend eine Basisplatte (1) mit einer Klebeseite (3) und einer Sichtseite (2) und

Mitteln zur geführten Halterung eines Behandlungsbogens (11), dadurch gekennzeichnet, dass das Bracket (10) einstückig ist und mindestens eine aus der Ebene der Basisplatte (1) heraus geformte, längliche, mesial-distal verlaufende

Führungswölbung (6) als Führungsmittel aufweist, unter die der Behandlungsbogen (11) auf der Basisplatte (1) aufliegend hindurch führbar ist.

2. Bracket nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Basisplatte (1) seitlich je eine von mesial nach distal verlaufende Ausstanzung (5) aufweist und zwei parallele schlitzförmige von kausal nach gingival verlaufende

Ausstanzungen (4), zwischen denen die Führungswölbung (6) von mesial nach distal verläuft und diese Führungswölbung (6) auf der Sichtseite (2) vom Zahn weg gewölbt ist.

3. Bracket nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Basisplatte (1) zwei fensterförmige Ausstanzungen (13) aufweist, und dass die Basisplatte (1) von den Ausstanzungen zum seitlichen, mesialen bzw. distalen Rand (15) nach unten zur Klebeseite hin zu seitlichen Führungsrinnen (14) geformt ist, während der Bereich zwischen den fensterförmigen Ausstanzungen (13) zur Sichtseite (2) hin zu der Führungswölbung (6) geformt ist.

4. Bracket nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass in der Basisplatte (1) ausserhalb des Bereiches der mindestens einen Führungswölbung (6) Durchbrüche (7) eingeformt sind.

5. Bracket nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass dieses aus einer CoCrZONi-l-6Mo7-Legierung gefertigt ist.

6. Verwendung des kieferorthopädischen Brackets nach

mindestens einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch

gekennzeichnet, dass durch Druck auf der Führungswölbung (6) diese so verformbar ist, dass deren lichte Weite (LW) auf den Durchmesser des Behandlungsbogens angepasst wird.

7. Verwendung des kieferorthopädischen Brackets nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass dieses

( 10 ) verwendet wird zusammen mit einem Behandlungsbogen (11) mit einem runden, rechteckigen oder ovalen Querschnitt.

8. Mittel zum Setzen des kieferorthopädischen Brackets nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass vor dem Setzen ein Protektor (20) mit einen der lichten Weite (LW) der Führungswölbung (6) angepassten und durch die

Führungswölbung (6) hindurch einschiebbaren Haltestab (21) umfasst .

9. Mittel nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Haltestab einseitig mit einem Haltegriff (22) verbunden ist und zwischen Haltegriff (22) und Haltestab (21) ein

Klemmschlitz geformt ist, in dem der seitliche Rand der

Führungswölbung (6) kraft- und formschlüssig Aufnahme findet.

10. Mittel nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Protektor (20) zweiteilig ist, wobei je ein Teil mit je einem Haltestabteil (25) versehen ist und je an Formstücke (24) angeformt sind, wobei je ein Teil des zweiteiligen Protektors (20) mit seinem Haltestabteil (25) von je einer Seite in die Führungswölbung (6) des kieferorthopädischen Brackets (10) einschiebbar ist und im vollständig eingeschobenen Zustand die beiden Formstücke seitlich an der Führungswölbung (6) anliegen und von einem die beiden Teile klemmend haltenden zangenartigen Greifer (30) greifbar sind.

11. Mittel nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Greifer (30) mit einem Zeigerstab (33) versehen ist, an dessen Ende eine Halteplatte (34) angeformt ist.

12. Mittel nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass am Zeigerstab (33) mindestens ein diesen rechtwinklig

schneidender Richtungszeiger (35) angeformt ist.

13. Mittel nach den Ansprüchen 8 bis 12, dadurch

gekennzeichnet, dass diese aus Kunststoff gefertigt sind.

Description:
Kieferorthopädisches Bracket

Die vorliegende Erfindung betrifft ein aus Blech

biegestanztechnisch gefertigtes kieferorthopädisches Bracket, umfassend eine Basisplatte mit einer Klebeseite und einer Sichtseite und Mitteln zur geführten Halterung eines

Behandlungsbogens .

Die Erfindung betrifft des weiteren die Verwendung eines solchen Brackets, sowie die hierzu erforderlichen Mittel zum Setzen des Brackets.

In den Anfangszeiten der Orthodentaltechnik wurden viele Orthodentalapparaturen aus Blech biegestanztechnisch

gefertigt und auf Bändern befestigt, die einen Zahn

umgreifend befestigt waren. Eine solche Lösung zeigt

beispielsweise die US PS 1 142 790, die von Herrn E.H. Angle bereits 1915 angemeldet wurde. Herr Angle gehört zu den eigentlichen Begründern der Orthodentaltechnik. Weitere

Beispiele solcher biegestanztechnisch gefertigter Brackets sind beispielsweise aus der US 2 686 365, der US 2 257 069, der US 3 076 265 oder auch als ein selbst legierendes Bracket aus der US 3 218 713 bekannt. Eines der einfachsten und sinnvollsten Versionen eines solchen Brackets zeigt die US 2 265 420. Das hier gezeigte biegestanztechnisch gefertigte Bracket ist einstückig, besitzt eine Klebeseite und eine Sichtseite und ist mit Mitteln zur geführten Halterung eines

- l - Behandlungsbogens ausgestattet. Dieses Bracket war selbstverständlich auch wieder direkt auf einem Band

aufgelötet und noch nicht direkt auf dem Zahn aufgeklebt. Die hier gezeigte Lösung hat zwei seitliche Befestigungslaschen, mit denen das Bracket auf einem Band aufgelötet wurde und anschliessend an diese Laschen sind zwei haarnadelförmige gebogene Flansche, die über einem Nutboden miteinander verbunden sind. Der so gebildete, in etwa U-förmige Kanal ist zur offenen Seite hin verjüngend, so dass zwischen den beiden seitlichen Flanschen der Behandlungsbogen klemmend eingelegt werden kann. Der Behandlungsbogen liess sich in diesem U- förmigen Kanal nicht wirklich sichern, und durch Essensreste konnte der Behandlungsbogen aus dem U-förmigen Kanal gedrückt werden. Eine Sicherung mittels Ligaturen war bei diesem

Bracket nicht möglich.

Durch die immer weiter gehende Miniaturisierung und neue Fertigungstechniken sowie die ebenfalls neu aufkommende

Möglichkeit, Brackets direkt auf den Zahn zu kleben, ging man schrittweise von den biegestanztechnisch gefertigten Brackets ab und fertigte die Brackets aus Metall, erst spanabhebend und später mittels Pulversprit zgiessen in der sogenannten MIM-Technik. Hierbei steht MIM für Metal Injection Molding. Ein Beispiel eines solchen Brackets, das bereits teilweise aus Vollmetall gefertigt war und lediglich noch einen

scharnierbeweglich damit verbundenen Deckel zeigt, offenbart beispielsweise die US 3 091 857. Noch 1969 wurde das US Patent 3 543 404 angemeldet, welches im wesentlichen aus einer Basisplatte bestand, die biegestanztechnisch gefertigt wurde und Schlaufen aufwies, die zur lösbaren Befestigung eines Ligaturbügels diente. Der Ligaturbügel aus Draht drückte den Behandlungsbogen auf die Sichtseite der

Basisplatte .

Die Biegestanztechnik hat sich in den letzten 50 Jahren stark weiter entwickelt und eine weitere Miniaturisierung ist nun möglich mit komplexeren Formgebungen. Der Anmelder hat diese Technologie wieder aufgenommen. Aus der WO 2015/140026 ist ein biegestanztechnisch gefertigtes, selbstlegierendes

Bracket mit einer schwenkbaren Platte bekannt, wobei beide Teile des kieferorthopädischen Brackets, nämlich die

Basisplatte und die Platte, achsfrei miteinander durch gegeneinander Verschwenken miteinander verbindbar sind.

Dieses selbstlegierende Bracket kann entsprechend der realisierbaren Kleinheit sowohl lingual als auch bukkal eingesetzt werden und dient der Behandlung der meisten vorkommenden Fehlstellungen der Zähne.

Es besteht aber ein Bedürfnis für ein besonders einfaches und kleines kieferorthopädisches Bracket, welches für eine beschränkte Indikation anwendbar ist, dafür aber besonders einfach in der Verwendung ist. Ein solches, stark

vereinfachtes kieferorthopädisches Bracket der eingangs genannten Art sollte insbesondere für folgende Indikationen geeignet sein:

- Für die Verwendung von Zahnbogensegmenten von bis zu acht Zähnen mit grundsätzlich einfachen Fehlstellungen,

- für stark ausgeprägte Fehlstellungen einzelner Zähne, bei sonst mehr oder weniger harmonischem Zahnbogen;

- zur Unterstützung und Vereinfachung von Behandlungen mit Schienen (wie z.B. INVISALINE® (ein eingetragenes

Warenzeichen der Firma Align Technology, Inc.));

- zur lingualen Behandlung bei leichten

Front zahnkorrekturen, wobei der letzte zur Korrektur nötige Draht gleich auch zur Langzeitretention gelassen werden kann;

- als Einzelelement zur Korrektur einfacher bis sehr stark distropisch durchbrechender Zähne.

Es ist folglich die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein besonders einfaches kieferorthopädisches, biegestanztechnisch gefertigtes Bracket zur Verfügung zu stellen, welches für die obgenannten Indikationen geeignet ist.

Diese Aufgabe löst ein kieferorthopädisches Bracket der eingangs genannten Art, welches sich dadurch auszeichnet, dass das Bracket einstückig ist und mindestens eine aus der Ebene der Basisplatte heraus geformte, längliche Führungswölbung aufweist, unter die der Behandlungsbogen auf der Basisplatte aufliegend geführt ist.

Weitere erfindungsgemässe Ausführungsformen des

Erfindungsgedanken gehen aus den abhängigen Ansprüchen 2 bis 5 hervor und sind anhand der nachfolgenden Beschreibung mit Bezug auf die anliegenden Zeichnungen beschrieben.

Die Erfindung betrifft auch die Verwendung des

erfindungsgemässen kieferorthopädischen Brackets und zeigt zudem ebenfalls erfindungsemässe Mittel zum Setzen des beanspruchten kieferorthopädischen Brackets. Die Einheit der Erfindung bezüglich den erfindungsgemässen

kieferorthopädischen Brackets und der beanspruchten Mittel zum Setzen dieser Brackets ergibt sich aus der zwingenden formlichen Anpassung der Mittel aufeinander nach dem

Schlüssel/Schloss-Prinzip . Für andere kieferorthopädische Brackets sind diese Mittel nicht verwendbar. In der Zeichnung sind verschiedene Ausführungsformen des Erfindungsgegenstandes dargestellt und nachfolgend

detailliert beschrieben. Es zeigt:

Fig. 1 eine perspektivische Ansicht des

kieferorthopädischen Brackets mit Blick auf die

Sichtseite, und

Fig. 2 mit Blick auf die Klebeseite; Fig. 3 zeigt dasselbe Bracket im Grundriss, und Fig. 4 in einem Seitenriss;

Fig. 5 zeigt eine Variante des Brackets gemäss den Fig. 1 bis 4, jedoch mit zwei fluchtend in Linie

angeordneten Führungswölbungen in perspektivischer

Darstellung mit Blick auf die Sichtseite, und

Fig. 6 mit Blick auf die Klebeseite;

Fig. 7 zeigt eine dritte Variante des erfindungsgemässen kieferorthopädischen Brackets in perspektivischer Ansicht mit Blick auf die Sichtseite, während

Fig. 8 dieses Bracket in der Aufsicht und

Fig. 9 in einem Seitenriss zeigt, während

Fig. 10 dieses Bracket in einem Seitenriss mit Blick auf die

Längsseite zeigt;

Fig. 11 zeigt eine vierte Ausführungsform des

erfindungsgemässen Brackets, wiederum in

perspektivischer Ansicht, und

Fig. 12 dieses Bracket in der Aufsicht, und

Fig. 13 in einem Seitenriss;

Fig. 14 und 15

zeigen einen Protektor mit Haltestab und Haltegriff in perspektivischer Darstellung, und

Fig. 16 diesen Protektor mit Blick auf die Stirnseite des

Haltestabes mit einem aufgesteckten

kieferorthopädischen Bracket gemäss Fig. 9;

Fig. 17 und 18 zeigen einen zweiteiligen Protektor während des Aufsetzens des Brackets sowie einen zangenartigen Greifer, der die beiden Protektor-Hälften mit dem aufgesetzten Bracket zu greifen vermag.

In der nachfolgenden Beschreibung erfolgen die

Richtungsangaben nach kieferorthopädischen Bezeichnungen, die für die auf die jeweiligen Zähne befestigten

kieferorthopädischen Brackets zutreffend sind. In den Figuren 1 bis 4 ist ein erstes Ausführungsbeispiel des

erfindungsgemässen kieferorthopädischen Brackets dargestellt. Es besteht aus einer im wesentlichen planen Basisplatte 1. Diese Basisplatte besitzt eine Sichtseite 2 und eine

Klebeseite 3. Die Sichtseite ist jene vom Zahn wegweisende Seite, die Klebeseite jene zum Zahn hingerichtete Seite. Da dieses kieferorthopädische Bracket sowohl lingual als auch bukkal verwendet werden kann, werden die Begriffe lingual und bukkal für die Bezeichnung der beiden Seiten nicht verwendet. Die Sichtseite ist bei einer bukkalen Anwendung auf der bukkalen Seite, während die Klebeseite oder Klebefläche auf der lingualen Seite liegt, während bei einer lingualen Seite dies genau umgekehrt ist. Die Basisplatte 1 hat hier im wesentlichen eine ovale Gestalt. Deren hier eingezeichnete Längsachse di verläuft dabei in kausal-gingivaler

Ausrichtung. Die kurze Achse d k verläuft hingegen in mesial- distaler Ausrichtung. Parallel zur Längsachse di und parallel zueinander verlaufen zwei schlitzförmige Ausstanzungen 4. Mittig und senkrecht zu den schlitzförmigen Ausstanzungen 4 verlaufen jeweils von jeder Seitenkante auf der kurzen Achse d k bis zu den schlitzförmigen Ausstanzungen 4 je eine

Ausstanzung in mesial-distaler Richtung. Diese kurzen

Ausstanzungen sind mit 5 bezeichnet. Zwischen den beiden schlitzförmigen Ausstanzungen 4, die in gingival-kausaler Richtung verlaufen, ist eine längliche Führungswölbung 6 vorhanden. Diese Führungswölbung verläuft ebenfalls in mesial-distaler Richtung. Die Führungswölbung 6 ist in der Breite und Höhe so bemessen, dass ein Behandlungsbogen 11 darin eine geführte Aufnahme findet und dabei seitlich an der Führungswölbung 6 auf Laschen 8 der Basisplatte 1 aufliegt.

Bei der Fertigung des kieferorthopädischen Brackets 10 ist die Basisplatte 1 erst völlig plan ausgestanzt, wobei die kurze Ausstanzung 5 noch wesentlich breiter ist als im fertigen Zustand, der in den Figuren 1 - 4 gezeigt ist. Erst nach dieser Stanzung erfolgt der Biegevorgang, bei dem die Führungswölbung 6 gebildet wird, wobei die Basisplatte gleichzeitig in Richtung der Längsachse zusammengeschoben wird, bis die kurzen Ausstanzungen 5 bis auf einen kleinen Spalt zusammengeschoben sind. Hierbei formt sich die

Führungswölbung 6, so dass seitlich der Führungswölbung 6 durch die Ausstanzungen 4 und 5 sich vier Laschen 8 bilden.

Bei der Stanzung kann auf der Klebeseite 3 eine rasterförmige Struktur gebildet werden, wobei sinnvollerweise dies auf jenen Bereich beschränkt ist, der bei der Verwendung direkt auf dem Zahn aufliegt. In der Fig. 3 ist dieser Bereich als strukturierter Bereich 9 punktiert gekennzeichnet. Die

Strukturierung im Bereich 9 dient der Erhöhung der Haftung des Klebstoffes am kieferorthopädischen Bracket 1. Im strukturierten Klebebereich 9 können optional zusätzliche Durchbrüche 7 eingeformt sein. Diese Durchbrüche 7 dienen einerseits dem Zusammenschieben der Bracket-Hälften in

Verlaufsrichtung der Längsachse aufeinander zu und haben den zusätzlichen Nutzen, dass Licht einer Polymerisat ionslampe zur Aushärtung eines Klebstoffes besser zugeführt werden kann .

In der Fig. 4 ist ein Behandlungsbogen 11 dargestellt, der unter der Führungswölbung 6 hindurch auf die seitlichen

Laschen 8 der Basisplatte 1 aufliegend führend gehalten ist. Im hier dargestellten Beispiel ist der Behandlungsbogen 11 mit einem quadratischen Querschnitt gezeigt. Durch dieselbe Führungswölbung 6 kann aber auch ein Behandlungsbogen mit rundem, mehreckigem oder auch ovalem Querschnitt eingeführt werden .

Eine Variation des kieferorthopädischen Brackets 10 in den Figuren 5 und 6 gezeigt. Hier sind zwei parallel verlaufende Führungswölbungen 6 vorgesehen, die somit eine längere

Führung des Behandlungsbogens 11 im Bracket ergeben.

Entsprechend sind hier vier parallele schlitzförmige Ausstanzungen vorhanden und neben den seitlichen Laschen 8 bleiben hier auch zwischen den beiden benachbarten

Führungswölbungen 6 zwei mittlere Laschen 12. Die beiden Führungswölbungen 6 sind genau fluchtend aufeinander

ausgerichtet und verlaufen wiederum in mesial-distaler

Richtung. Das kieferorthopädische Bracket 10 wird dadurch etwas grösser und ist entsprechend geeignet, um auf den

Molaren oder den oberen Front zahnen angebracht zu werden. Je nach der Patientensituation lassen sich diese Brackets aber durchaus auch auf andere Zähne anbringen.

Eine weitere Ausführungsform des kieferorthopädischen

Brackets zeigen die Figuren 7 bis 10. Bei dieser

Ausführungsform hat die Basisplatte 1 einen im wesentlichen rechteckigen Grundriss mit gerundeten Ecken. In die Basis ¬ platte 1 sind fensterförmige, im wesentlichen dreieckige Ausstanzungen 13 ausgeformt. Die dreieckigen, fensterförmigen Ausstanzungen 13 besitzen gerundete Ecken, um entsprechende Kerb-Wirkungen zu vermeiden. Zwischen den beiden

fensterförmigen Ausstanzungen 13 ist wiederum eine

Führungswölbung 6 zur Sichtseite 2 hin nach oben gewölbt geformt. Die Führungswölbung 6 verläuft selbstverständlich auch hier wieder in mesial-distaler Richtung. Von den fensterförmigen Ausstanzungen 13 verlaufen zur kürzeren, mesialen bzw. distalen Seitenkante 15 zur Klebeseite hin nach unten gewölbte Führungsrinnen 14. Seitlich der Führungsrinnen verläuft die Basisplatte wieder leicht zur Klebeseite hin ansteigend. Hierdurch entstehen unter dem

kieferorthopädischen Bracket auf der Klebeseite 2

Aufnahmeräume 16 zur Aufnahme des Klebstoffes. Bei dieser Ausführung sind keine Durchbrüche 7 erforderlich, da die fensterförmigen Ausstanzungen 13 eine genügende Öffnung zur Licht Zuführung zur Klebeseite hin bilden. Licht ist ebenfalls durch die seitlich der Führungsrinnen 14 entstehenden

Erhebungen, welche die erwähnten Räume 16 zur Aufnahme von Klebstoff bilden, zuführbar. Zwar ist bei dieser

Ausgestaltungsform des kieferorthopädischen Brackets 10 die Länge der Führungswölbung durch die dreieckigen

fensterförmigen Ausstanzungen 13 verkürzt, doch durch die seitlich folgenden Führungsrinnen 14 ist ein Behandlungsbogen nicht nur im Bereich der Führungswölbung 6, sondern auch im Bereich der Führungsrinnen 14 geführt.

Lediglich zum besseren Verständnis sei darauf hingewiesen, dass die in den Längskanten 17 erkennbare mittlere

Einschnürung sich erst bei der biegetechnisch gebildeten Führungswölbung 6 bildet. Aus Platzgründen ist eine solche Einschnürung nicht erforderlich, da diese Einschnürung lediglich in einer gingival-kausalen Richtung verläuft und in dieser Richtung meist kein Platzproblem existiert. In den Fig. 11 - 13 ist schliesslich noch eine vierte

Ausführungsform des erfindungsgemässen kieferorthopädischen Brackets 10 dargestellt. Die Basisplatte 1 hat hier im Grundriss eine etwa schiffchenförmige Gestalt und statt der fensterförmigen Ausstanzungen 13 sind hier zwei parallele, relativ weit auseinanderliegende, knöpflochförmige

Ausstanzungen 18 angebracht. Diese Ausstanzungen 18 verlaufen in der kausal-gingivalen Richtung. Im Seitenriss gemäss der Fig. 13 erkennt man wiederum die seitlichen Führungsrinnen 14 sowie die Klebstoffräume 16. Obwohl diese Ausführungsvariante im orthodentaltechnischen Sinne durchaus sinnvoll ist, ist diese Variante weniger bevorzugt, da bei dieser Version die Einführung des Behandlungsbogens unter die Führungswölbung 6 gegenüber der Version mit den fensterförmigen Ausstanzungen 13 schwieriger ist. Die dreieckigen, fensterförmigen

Ausstanzungen 13 bewirken eine Zentrierung bei der Einführung des Behandlungsbogens, während die senkrecht aufstehende Stirnfläche der Führungswölbung 6 bei der Ausführung gemäss den Figuren 11 - 13 diese Zentrierung nicht bewirkt und daher eine sehr exakte Ausrichtung des Behandlungsbogens

erforderlich macht, damit der Behandlungsbogen nicht

stirnseitig an der Seitenfläche der Aufwölbung 6 anstösst.

Üblicherweise sind kieferorthopädische Brackets exakt auf die Dimension und die Form eines Behandlungsbogens angepasst. Dies bedingt eine relativ grosse Zahl verschiedener Brackets, je nach Querschnittsform und Durchmesser der verwendeten Behandlungsbogen. Die erfindungsgemässen kieferorthopädischen Brackets erfordern diese exakte Übereinstimmung von

kieferorthopädischem Bracket und Behandlungsbogen nicht. Im Gegensatz zu einem aus Metall spanabhebend oder gesintert gefertigten Bracket mit entsprechendem Slot, der sich nicht verändern lässt, kann beim erfindungsgemässen

kieferorthopädischen Bracket die Führungswölbung mittels einer Zange geringfügig verformt werden, um die

Durchführungsöffnung hier zu reduzieren, oder auch um ggf. einen leicht erhöhten Druck auf den Behandlungsbogen

auszuüben. Diese erfindungsgemässe Verwendung ist bei keinem heute auf dem Markt erhältlichen Bracket realisierbar, ohne dass dabei eine Klappe oder Ligaturen benötigt werden. Diese Technik bzw. diese Verwendung erlaubt auch, Behandlungsbogen mit praktisch beliebigen Querschnittformen einzusetzen. Ist die lichte Weite der Durchführung unterhalb der

Führungswölbung 6 grösser als der Querschnitt des

Behandlungsbogens, kann in die Führungswölbung 6 auch eine Kerbung eingedrückt werden, so dass damit die lichte Weite unter der Führungswölbung reduziert wird.

Bei den heute bekannten Brackets bestehen keine Durchbrüche in der Basisplatte, die ein Eindringen des aufzubringenden Klebstoffes in den Bereich des Slots ermöglichen würden. Bei den erfindungsgemässen Brackets besteht diese Gefahr sehr wohl. Entsprechend müssen für diese Brackets speziell geeignete Protektoren angeboten werden, die verhindern, dass Klebstoff in den Führungsbereich für den Behandlungsbogen eindringen kann. In den Figuren 14 bis 16 ist ein solches besonders einfach ausgestaltetes Mittel in Form eines Protektors gezeigt. Dieser Protektor 20 besteht im wesentlichen aus einem Haltestab 21, der im Querschnitt mindestens annähernd der lichten Weite LW des

kieferorthopädischen Brackets 10 entspricht. Die lichte Weite bilden die Teile des Brackets, an denen der Behandlungsbogen auf- bzw. anliegt. Bei den Ausführungen gemäss den Figuren 1 bis 6 sind dies die seitlichen Laschen 8 bzw. ggf. die mittleren Laschen 12 einerseits und andererseits die

Führungswölbung 6 bzw. die Führungswölbungen 6. Im Prinzip genügt es, wenn der Protektor 20 nur aus einem Haltestab 21 besteht. Für eine verbesserte Handhabung ist es jedoch durchaus sinnvoll, den Haltestab 21 einseitig mit einem

Haltegriff 22 zu versehen. Der Haltegriff 22 übergreift den Haltestab 21 unter Freilassung eines Klemmschlitzes 23.

Hierdurch lässt sich das kieferorthopädische Bracket 10 soweit auf den Haltestab 21 aufschieben, bis die

Führungswölbung 6 in den Klemmschlitz 23 zwischen dem

Haltestab 21 und dem Haltegriff 22 klemmend und formschlüssig gehalten ist. Hierdurch ist das kieferorthopädische Bracket nicht nur gegen ein Herabfallen gesichert, sondern es ist auch lagebestimmt gehalten.

In den Figuren 17 und 18 ist ein alternativer Protektor dargestellt. Dieser Protektor 20 ist zweiteilig gestaltet. Er besteht aus zwei Formstücken 24, an denen je ein

Haltestabteil 25 angeformt ist. In jedem Formstück 24 ist ein Klemmschlitz 23 eingeformt, der so tief in das jeweilige Formstück hinein verläuft, dass hierdurch die Haltestabteile 25 ausgebildet sind. Die Länge der Haltestabteile 25 ist so lang, dass diese nachdem diese seitlich unter die

Führungswölbung 6 eingeschoben sind, sich mindestens

annähernd berühren. Hierbei liegen die Seitenkanten der

Führungswölbung in den entsprechenden Klemmschlitzen 23 der beiden Formstücke 24 an einer Stirnfläche der Klemmschlitze 23 an. Gleichzeitig liegen die planen Stirnflächen 26 der beiden Formstücke in dieser Position mindestens annähernd flächig aufeinander. In der Zeichnung, in der die Figur 17 die Gesamt Situation darstellt und die Fig. 18 eine

vergrösserte Teilansicht zeigt, ist ein Formstück bereits auf das kieferorthopädische Bracket 1 vollständig aufgeschoben, während das zweite Formstück auf das kieferorthopädische Bracket korrekt ausgerichtet in einer Position zeigt, bevor dieses auf das kieferorthopädische Bracket aufgeschoben ist. Jedes Formstück 24 besitzt eine schalenförmige Vertiefung 27, in der das kieferorthopädische Bracket 1 mit seiner

Sichtseite aufliegend formschlüssig Aufnahme findet. An der der schalenförmigen Vertiefung abgelegenen Seite ist an den

Formstücken 24 je eine Klemmbacke 28 angeformt, in der an der den jeweiligen Stirnseiten gegenüberliegenden Seite

Klemmnuten 29 eingeformt sind. Der Protektor 20 umfasst als dritten Teil einen

zangenförmigen Greifer 30. Der Greifer 30 besitzt zwei aufeinander zu gerichtete Klemmfinger 31, wobei jeder Klemmfinger 31 mit verdickten Fingerkuppen 32 versehen ist. Diese verdickten Fingerkuppen 32 liegen auf der der

Einführungsseite gegenüberliegenden Seite an den Klemmbacken 28 an. Damit ist der Protektor 20 aus den beiden Formstücken 24 gesichert im Greifer 30 gehalten. Gleichzeitig ist

natürlich das kieferorthopädische Bracket 1 gesichert

gehalten. Nun kann der Klebstoff aufgebracht werden und falls es sich hierbei um einen lichtaushärtenden Klemmstoff handelt, kann dieser mit einer Polymerisat ionslampe durch Einstrahlung seitlich in die Klebstoffräume 16 ausgehärtet werden. Hierauf kann der zangenförmige Greifer 30 entfernt werden und anschliessend lassen sich die Formstücke 24 mit den Haltestabteilen 25 entfernen. Der entsprechende Klebstoff haftet nur äusserst gering an den Formstücken 28 bzw. an den Haltestabteilen 25, da diese aus einem entsprechenden

Kunststoff gefertigt sind, an dem der Klebstoff kaum eine haftende Wirkung hat.

Während des Klebens müssen die Formteile bzw. das Bracket nicht nur gehalten sein, sondern dieses muss auch in einer korrekten Position auf einem Zahn angebracht sein. Hierzu ist der eigentliche zangenförmige Greifer 30 mit einem Zeigerstab 33 ausgerüstet. An diesem Zeigerstab 33 ist an der dem zangenförmigen Greifer gegenüberliegenden Ende eine

Halteplatte 34 angeformt. Rechtwinklig zum Zeigerstab 33 ist ein Richtungszeiger 35 angeordnet. Dieser kreuzt den

Zeigerstab 33. Der Richtungsanzeiger 35 zeigt dem behandelnden Kieferorthopäden den Richtungsverlauf de

Führungswölbung bzw. selbstverständlich auch der

Führungsrinnen an, und der Kieferorthopäde weiss nun, das Bracket auf den Zahn ausrichten muss, damit der

Behandlungsbogen hier den erwünschten Verlauf hat.

Sämtliche erfindungsgemässen Mittel zum Setzen des

erfindungsgemässen kieferorthopädischen Brackets 1 sind aus

Kunststoff gefertigt.

Das kieferorthopädische Bracket, welches in der

Stanzbiegetechnik gefertigt wird, wird bevorzugterweise aus einem kaltgewalzten Blech aus Kobalt-Chrom-Nickel gefertigt, das sich besonders gut verarbeiten lässt, da es nach der Formgebung nur eine äusserst geringe Rückfederung bewirkt. Zudem lässt sich dieses bevorzugte Blechmaterial aus

CoCrZONi-l-6Mo-7-Legierung, welches unter der Bezeichnung Phynox® auf dem Markt erhältlich ist, durch entsprechende Wärmebehandlung zu hoher Härte vergüten.

Obwohl die erfindungsgemässen kieferorthopädischen Brackets für sich allein auf dem Markt verkäuflich wären, wird man im Normalfall vorteilhafterweise das Bracket zusammen mit den entsprechenden Mitteln zum Setzen des Brackets in einem Bausatz anbieten. Dieser enthält dann sowohl das

kieferorthopädische Bracket 1 als auch den Protektor 20 und ggf. den zweiteiligen Protektor aus den beiden Formstücken und den zangenförmigen Greifer 30, wie dieser zuvor beschrieben worden ist.

Bezugszeichenliste :

1 Basisplatte

2 Sichtseite

3 Klebeseite

4 schlitzförmige Ausstanzung

5 kurze Ausstanzungen

6 Führungswölbung

7 Durchbrüche

8 seitliche Laschen

9 strukturierter Klebebereich

10 kieferorthopädisches Bracket

11 Behandlungsbogen

12 mittlere Laschen

13 fensterförmige Ausstanzungen

14 Führungsrinnen

15 kurze, ventrale bzw. dorsale Seitenkanten 16 Klebstoffräume

17 Längskanten

18 knöpflochförmige Ausstanzungen

20 Protektor

21 Haltestab

22 Haltegriff

23 Klemmschlitz Formstücke

Haltestabteil

Stirnflächen

schalenförmige Vertiefung Klemmbacke

Klemmnuten

zangenförmiger Greifer Klemmfinger

Fingerkuppen, verdickt Zeigerstab

Halteplatte

Richtungsanzeiger lichte Weite