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Patent Searching and Data


Title:
ORTHODONTIC DEVICE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2016/066514
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to an orthodontic device (1) which is particularly economical and as small as possible, and which has hooks (6) and a small tube (5), produced from a sheet metal plate using stamping and bending techniques and without the use of welding or soldering. The orthodontic device comprises a base plate (2) having a flat region (2λ) with a gingival (3) and an occlusal edge (24). An occlusal rolling (7) forms the small tube (5). The gingival edge (3) has a counter-directional rolling (8). Concave cuts (14) are formed in the side edges (9) in order to form wing-shaped hooks (6). Both rollings (7, 8) can hold an applicator/protector (20), with which the orthodontic device is protected during adhesion, and can then be applied to a tooth in the correct orientation.

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WO/2009/067857ORTHODONTIC DEVICE
Inventors:
VON MANDACH CHRISTOPH (CH)
Application Number:
PCT/EP2015/074448
Publication Date:
May 06, 2016
Filing Date:
October 22, 2015
Export Citation:
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Assignee:
VON MANDACH CHRISTOPH (CH)
International Classes:
A61C7/14; A61C7/02; A61C7/30
Domestic Patent References:
WO2015140026A12015-09-24
WO2005107629A12005-11-17
Foreign References:
US20050227196A12005-10-13
US5542842A1996-08-06
US4626208A1986-12-02
US3052028A1962-09-04
US0678453A1901-07-16
US1204114A1916-11-07
US3639986A1972-02-08
US3075287A1963-01-29
US5320526A1994-06-14
US4781582A1988-11-01
US8444414B22013-05-21
US8235714B22012-08-07
US4028809A1977-06-14
Attorney, Agent or Firm:
Schneider Feldmann AG, Patent- und Markenanwälte (CH)
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Claims:
Patentansprüche

1. Kieferorthopädische Apparatur (1) mit Haken (6) und einem Röhrchen (5) zur Führung und Halterung eines Behandlungsbogens (B) , umfassend eine Basisplatte (2) mit mindestens einem annähernd planen Bereich (2λ) mit einer zum Zahn gerichteten Klebseite (18) und angeformtem Haken (6) zur Befestigung von Gummizügen, Ligaturen und/oder Zugketten, wobei die orthopädische Apparatur (1) aus einer Metallblechplatte stanz- biegetechnisch schweiss- und lötfrei gefertigt ist, dadurch gekennzeichnet ist, dass die Basisplatte (2) einen planen Bereich (2λ) mit einer gingivalen (3) und einer okklusalen Kante (4) aufweist, wobei die okklusale Kante (4) eine okklusale Einrollung (7) zur Bildung eines Röhrchens (5) umfasst, die mindestens 200° zum Zentrum der Basisplatte (2) hin von der Klebeseite (18) der Basisplatte (2) weggebogen ist und die gingivale Kante (3) um 150° bis 270° eingerollt ist, und dass in beide Seitenkanten (9) konkave Einschnitte (14) eingeformt sind, welche zwei entgegengesetzt gerichtete Haken (6), welche Teil der gingivalen Einrollung (8) sind, bilden, und die zur Befestigung von Gummizügen, Ligaturen und / oder Zugketten dienen.

2. Kieferorthopädische Apparatur nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens im planen Bereich (2λ) der Basisplatte (2) Lichtdurchlassöffnungen (15, 16) eingeformt sind.

3. Kieferorthopädische Apparatur nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Lichtdurchlassöffnungen (15) zwei nebeneinander angeordnete Öffnungen sind, deren Durchmesser zwischen 30 % und 60 % der in okklusal gingivaler Richtung sich erstreckenden planen Bereich (2λ) der Basisplatte (2) entsprechen.

4. Kieferorthopädische Apparatur nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass in die Basis (2) auf einer Mittellinie zwischen den beiden Seitenkanten (9) Lichtdurchlassöffnungen (15) angeordnet sind, die je ganz oder teilweise im planen Bereich (2λ) der Basisplatte (2) liegen.

5. Kieferorthopädische Apparatur nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Innendurchmesser der okklusalen Einrollung (7) an der okklusalen Kante (4) mindestens annähernd dem Durchmesser des Behandlungsbogens (B) entspricht.

6. Kieferorthopädische Apparatur nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Einrollung (8) der gingivalen Kante (3) in zwei Biegungen (10,12) in gleicher Drehrichtung erfolgt und zwischen den beiden Biegungen ein gerade verlaufender Abschnitt (11) vorhanden ist.

7. Kieferorthopädische Apparatur nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die konkaven Einschnitte (14) in den Seitenkanten (9) im Wesentlichen im gerade verlaufenden Abschnitt (11) eingeformt sind.

8. Kieferorthopädische Apparatur nach Anspruch 1, der dadurch gekennzeichnet ist, dass dieses ein Einschlussteil (40) umfasst, welches eine Klemmplatte (41) und eine Oesenplatte (42) mit einer eingeformten Oese (43) umfasst.

9. Kieferorthopädische Apparatur nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass in der Basisplatte (2) eine längliche Wulst (19) parallel zur okklusalen Kante (4) von der Klebeseite (18) her stanztechnisch eingepresst ist .

10. Kieferorthopädische Apparatur nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass in der Basisplatte (2) eine U- förmige Ausstanzung (19 λ) eingeformt ist, die eine Federzunge (19") definiert, welche mit seinem freien Ende zur okklusalen Einrollung 7 hinweist und an dieser zur Anlage gelangt.

11. Mittel zum Setzen einer kieferorthopädische Apparatur nach einer der Ansprüche 1-10, dadurch gekennzeichnet, dass das Mittel ein Applikator/Protektor (20) ist, mit einer Halteplatte (21), die einen planen Abschnitt aufweist, der gingival und okklusal in die Einrollungen (7,8) einklemmbar sind, wobei der Applikator /Protektor (20) kraftschlüssig in die kieferorthopädische Apparatur (1) einschiebbar ist mittels einer senkrecht an der Halteplatte (21) angeformten Wulst (22) .

12. Mittel nach Anspruch 11 zur Verwendung in einer kieferorthopädischen Apparatur nach einer der Ansprüche 2-4, dadurch gekennzeichnet, dass der Applikator / Protektor (20) mindestens die in der planen Basisplatte (2) liegenden

Lichtdurchlassöffnungen (15, 16) vollständig abdichtet . 13. Mittel nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass es aus transparentem Kunststoff gefertigt ist.

Description:
Kieferorthopädische Apparatur

Technisches Gebiet Die vorliegende Erfindung betrifft eine kieferorthopädische Apparatur mit Haken und einem Röhrchen zur Führung und Halterung eines Behandlungsbogens, umfassend eine Basisplatte mit mindestens einem annähernd planen Bereich mit einer zum Zahn gerichteten Klebseite und angeformten Haken zur Befestigung von Gummizügen, Ligaturen und/oder Zugketten, wobei die Apparatur aus einer Metallblechplatte stanz- biegetechnisch schweiss- und lötfrei gefertigt ist.

Die heute aktuellen Behandlungsmittel zur Korrektur von Zahnfehlstellungen können in abnehmbare und festsitzende Apparaturen eingeteilt werden. Unter festsitzender Apparatur versteht man gemeinhin Brackets und Röhrchen. Sie machen den grössten Anteil der kieferorthopädischen Apparaturen aus. Kieferorthopädische Apparaturen wie Brackets und Röhrchen werden auf der Zahnoberfläche zuerst genau ausgerichtet und dann festgeklebt. Die seit 1925 bereits bekannten Edgewise- Brackets haben neben einem Slot in dem der kieferorthopädische Draht geführt wird nach oben und nach unten gerichtete Bracketflügel (Wings) , über die Gummi-O- Ringe oder Gummiketten oder auch Elastikmodule gezogen werden. Diese dienen dazu den kieferorthopädischen Draht, bzw. den Behandlungsbogen im Slot zu halten. Eine ähnliche Funktion haben auch kieferorthopädische Apparaturen in Form eines Röhrchens. Diese Röhrchen, können sowohl buccal als auch lingual eingesetzt werden, werden aber meist als Buccal- Röhrchen verwendet. Festsitzende kieferorthopädische Apparaturen wie Brackets und Röhrchen besitzen zudem auch Haken, die als Befestigungsteile für Gummizüge, Ligaturen und/oder Zugketten dienen.

Stand der Technik

Kieferorthopädische Apparaturen in Form von Röhrchen gehören zu den ältesten kieferorthopädische Apparaturen. Bereits Edward H. Angle hat solche Röhrchen verwendet, wobei diese der Endverankerung des Behandlungsbogens dienten und an sogenannten Molarbänder aufgelötet waren. Wie aus dem entsprechenden Patent US 678453 ersichtlich wiesen solche Röhrchen noch keine Haken auf, da damals noch keine Gummibänder verwendet wurden. Jeder einzelne Zahn wurde mittels Ligaturen zum Behandlungsbogen hin gezogen. Als ein gesondertes Element verwendete Edward Angle auch Haken die wiederum an einem molaren Band befestigt waren. Dies zeigt die US 1204114. Ein weiteres Röhrchen zeigt das US Patent 3639986. Hier wurde das Röhrchen als Stangenmaterial gefertigt und ein Abschnitt davon an einer Lasche angeschweisst oder gelötet, welche wiederum an einem Molarband angebracht war. Die Lasche selbst weist hier einen Haken auf.

In ähnlicher Weise wurde gemäss der US 3075287 ein Molarband mit einem von gingival nach okklusal querendem Steg gestaltet, unter dem ein Röhrchen hindurch geschoben war. Auch diese Lösung zeigt aber noch keine Haken.

Später ist man von den aus Blech gefertigten Röhrchen und Haken abgekommen, da deren Fertigungstechnik die Gestaltung sehr limitiert hat. Mit dem Aufkommen der Mikrotechnik wurden solche Elemente, ebenso wie die Brackets aus Metall, spanabhebend gefertigt oder später mit der aufkommenden MIM- Technik (Micromold Injection). Dies liess nun praktisch jede Gestaltungsform zu wie rein beispielsweise die folgenden Dokumente belegen: US 5320526; US 4781582; WO 2005107629 oder auch das Dokument US 8444414. Etwas speziell ist die Lösung gemäss der US 8235714. Hier wird ein Bracket vorgeschlagen, mit einem klemmend darauf anbringbaren Deckel, so dass das Bracket mit dem Deckel als Röhrchen oder ohne Deckel als herkömmliches Bracket verwendbar ist. Ein Röhrchen der eingangs genannten Art ist aus der US 4028809 bekannt. Hier ist ein einstückig aus Blech gefertigtes Röhrchen mit Haken ersichtlich. Dieses ist aus einer Blechplatte u-förmig gebogen und an den vertikalen Wänden dieses u-förmigen Teiles sind Flanschen angeformt, die zur Befestigung auf einem molaren Band geeignet sind. Hier besteht das Röhrchen jedoch lediglich aus dem u-förmigen Tunnel und der Behandlungsbogen (Archwire) verläuft in diesem Tunnel. Je nach Wünschen oder Anforderungen des Behandlers parallel oder geneigt zur Verlaufsrichtung der seitlichen Flanschen. Dies bedingt, dass sowohl die Höhe als auch die Breite dieses Tunnels wesentlich grösser sind als der Durchmesser des Behandlungsbogens. Je grösser jedoch eine Kieferorthopädische Apparatur ist, umso stärker sind die auftretenden Irritationen des Patienten. Auch die vollständige rechteckige Konstruktion führt zu scharfen Kanten die zu Verletzungen an den Schleimhäuten in der Mundhöhle führen. Erwünscht ist heute, dass der Behandlungsbogen meist möglichst nahe der Zahnoberfläche entlang geführt wird. Dies könnte das bekannte Röhrchen erfüllen, da aber das Röhrchen kein Röhrchen ist, sondern lediglich ein u-förmiger Tunnel, liegt hier der Behandlungsbogen direkt auf dem Zahn an. Dies kann aber zu Schäden an der Zahnoberfläche führen.

Dank den heute möglichen mikrotechnischen Biege- Stanzverfahren lassen sich wesentlich komplexere Gestaltungsformen realisieren, die die vorgenannten Nachteile beheben .

Es ist folglich die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ein Röhrchen mit Haken zu schaffen, der eingangs genannten Art zu schaffen, bei welchen am Patienten keine Irritationen auftreten, keine Schädigungen der Zahnoberfläche durch den Behandlungsbogen auftreten können und der Behandlungsbogen exakt in einem Röhrchen führbar ist.

Diese Aufgabe erfüllt eine kieferorthopädische Apparatur mit den Merkmalen des Patentanspruches 1.

Es ist eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ein Mittel zur Verfügung zu stellen, welches den Auftrag von Klebstoff auf die kieferorthopädische Apparatur erleichtert und die klebstofffrei zu bleibenden Teile schützt und gleichzeitig als Applikator zur Positionierung und Aufbringung der kieferorthopädischen Apparatur auf den gewünschten Zahn erleichtert.

Kurze Beschreibung der Zeichnungen

In der anliegenden Zeichnung sind verschiedene Ausführungsformen des Erfindungsgegenstandes dargestellt und anhand der nachfolgenden Beschreibung erläutert. Es zeigt: Figuren 1 - 3 eine erste Ausführungsform der erfindungsgemässen kieferorthopädische Apparatur in drei Ansichten, nämlich in der Ansicht von oben, in Seitenansicht und in perspektivischer Darstellung.

Figuren 4 - 6 zeigen eine zweite Ausführungsform die formlich der ersten Ausführungsform entspricht, jedoch relativ grosse Lichtdurchtrittsöffnungen aufweist, wiederum in den gleichen drei Darstellungsformen wie das erste Ausführungsbeispiel.

Figuren 7 - 9 stellen eine dritte Ausführungsform dar, bei der die gingivale Kante geringfügig anders gebogen ist und statt wenigen grossen, eine Vielzahl von kleinen Lichtdurchtrittsöffnungen vorgesehen sind.

Figuren 10 - 12 zeigen die kieferorthopädische Apparatur in der Ausführung gemäss Figur 7 - 9 mit einem darin eingebrachten Applikator der gleichzeitig Protektor ist. Einmal perspektivisch mit Blick schräg von unten auf die gingivale Seite, einmal in einer Seitenansicht und einmal wiederum perspektivisch von schräg oben mit Blick auf die okklusale Seite der kieferorthopädische Apparatur. Figuren 14 - 15 zeigen wiederum die kieferorthopädische Apparatur nach Entfernung des Applikators mit aufgebrachter Klebschicht und schliesslich zeigen Figuren 16 - 18 die kieferorthopädische Apparatur in der zweiten Ausführungsform gemäss Figur 4 - 6 mit einer eingeschobenen Halteplatte mit Öse wobei alle drei Figuren perspektivische Ansichten aus verschiedenen Blickwinkel zeigen .

Darstellung der Erfindung

In den Figuren 1 - 9 sind drei Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes dargestellt. Jede Ausführungsform ist jeweils in der Aufsicht, in einer Seitenansicht und in einer perspektivischen Darstellung gezeigt. Die kieferorthopädische Apparatur ist insgesamt jeweils mit 1 bezeichnet. Der Begriff kieferorthopädische Apparatur wurde hier gewählt, um die vielseitige Verwendbarkeit zum Ausdruck zu bringen. Auf dem Markt sind sowohl kieferorthopädische Apparaturen bekannt die nur aus Haken oder nur aus Röhrchen bestehen. Die hier gezeigte Lösung einer kieferorthopädische Apparatur dient beiden zuvor genannten Ausführungsformen und kann auch hilfsweise Bracket Funktionen übernehmen. Auch der Begriff Röhrchen ist verallgemeinert obwohl im Handel wird eine solche Apparatur meist Buccalröhrchen genannt wird. Dank der Kleinheit der erfindungsgemässen Apparatur lässt sich ein solches Röhrchen nicht nur buccal sondern auch lingual einsetzen. Der Begriff Lingualröhrchen ist jedoch nicht gebräuchlich . Figuren 19 - 21 zeigen eine kieferorthopädische Apparatur gemäss den Figuren 1 - 3 in alternativer Ausführung in der Aufsicht, Seitenansicht und in perspektivischer Darstellung.

Figuren 22 - 25 stellen eine weitere Variante der kieferorthopädischen Apparatur dar, wiederum in

Seitenansicht, Aufsicht und in zwei verschiedenen perspektivischen Darstellungen.

Die erfindungsgemässe kieferorthopädische Apparatur 1 wird mittels Biege-Stanzverfahren schweiss- und lötfrei aus flachem Blech geformt. Die Dicke eines solchen Bleches wird zwischen 0.1 mm und 0.5 mm gewählt. Bevorzugterweise wird man die dünneren Bleche im Bereich von 0.1 mm - 0.3 mm wählen. Für die hier interessierenden kieferorthopädische Apparaturen eignen sich kaltgewalzte, weiche Kobalt-Chrom-Nickel-Bleche welche sich sehr gut verarbeiten und anschliessend zu hoher Härte vergüten lassen. Solche Bleche aus Kobalt-Chrom-Nickel- Legierungen sind auf dem Markt unter der Bezeichnung Phynox bekannt die beispielsweise von der Firma Matthey SA vertrieben werden. Ausgehend von einem Flachblech lassen sich die hier interessierenden kieferorthopädischen Apparaturen mit hoher Taktgeschwindigkeit mittels Stanz-Biege-Werkzeuge fertigen. Sämtlich umlaufenden Kanten sowie eventuelle Durchbrüche lassen sich in einem Stanzvorgang in die plane Ausgangsform gestalten und werden anschliessend von der zweidimensionalen Gestaltung in die dreidimensionale Gestaltung durch biegen geformt.

Vorliegend wird die plane Abwicklung des Stanzteiles vor der Biegung insgesamt als Basisplatte bezeichnet. Der nicht biegetechnisch verformte Bereich der Basisplatte 1 wird als planer Bereich 2 λ bezeichnet. Dieser Bereich ist insbesondere in der Figur 2 deutlich erkennbar. In den Figuren 1 und 3 wirkt dieser plane Bereich 2 λ gewölbt doch dieser Eindruck täuscht, da die Seitenkanten 9 konvex innerhalb der Ebene gekrümmt verlaufen. Die Basisplatte 2 wird, wie bereits erwähnt, seitlich durch die Seitenkanten 9 begrenzt während die obere Kante als okklusale Kante 4, und die untere Kante als gingivale Kante 3, bezeichnet sind. Die okklusale Kante wird um mindestens 200°, bevorzugt jedoch um 270° zum Zentrum der Basisplatte 2 hin umgebogen. So entsteht eine okklusale Einrollung 7, welches dann das eigentliche Röhrchen 5 bildet. Dieses Röhrchen ist so dimensioniert, dass darin ein Behandlungsbogen B Aufnahme findet. In der hier dargestellten Ausführungsform ist, wie in der Figur 2 erkennbar, diese okklusale Kante 4 um rund 270° zum Zentrum hin umgebogen.

Ausgehend vom planen Bereich 2 λ der Basisplatte 2 ist die gingivale Kante 3 ebenfalls zum Zentrum hin und von der Klebeseite 17 weggebogen. Unter der Klebeseite wird selbstverständlich jene Fläche der Basisplatte 2 bezeichnet die in der Verwendung zur Zahnoberfläche hin gerichtet ist. Diese Umbiegung bildet die gingivale Einrollung 8. Diese gingivale Einrollung 8 weist eine erste Biegung 10 die am planen Bereich 2 λ anschliesst auf. Dieser ersten Biegung 10 folgt ein gerade verlaufender Abschnitt 11. Die erste Biegung 10 verläuft um weniger als 180° bevorzugterweise um 120° - 150° so dass dann ein schräg nach oben verlaufender gerader Abschnitt 11 gebildet ist. Diesem gerade verlaufenden Abschnitt 11 folgt dann die zweite Biegung 12 die um mehr als 90° verläuft. Bevorzugt verläuft diese Biegung um 100° 120°. Der zweiten Biegung 12 folgt ein gerade verlaufender Endabschnitt 13. In den beiden Seitenkanten 9 sind konkave Einschnitte 14 vorhanden. Diese konkaven Einschnitte 14 kommen im fertig gebogenen Zustand der kieferorthopädischen Apparatur 1 im Bereich des geraden Abschnittes 11 der gingivalen Einrollung 8 zu liegen. Durch diese konkave Einschnitte 14 bilden sich dann die Haken 6. Der Begriff Haken bedeutet lediglich, dass diese dazu dienen Gummizüge, Ligaturen und/oder Zugketten aber auch O-Ringe anzuhängen. Diese Haken 6 haben hier eine flügelartige Gestaltung. Diese Haken oder Flügel durchgreifen dann beispielsweise die Ösen solcher Gummizugketten oder O-Ringe die als Gummizüge bezeichnet werden. Auch Drahtverbindungen lassen sich hier anbinden, das heisst sogenannte Ligaturen. Eine zweite Ausführungsform der erfindungsgemässen kieferorthopädischen Apparatur zeigen die Figuren 4 - 6. Die äussere Kontur entspricht vollständig jener der ersten Ausführungsform. Abweichend von der ersten Ausführungsform erkennt man mehrere relativ grosse ausgestanzte Lichdurchlassöffnungen 15. Zwei dieser Durchlassöffnungen 15 sind neben einander angeordnet und liegen vollständig im planen Bereich 2 λ . Zwei weitere ausgestanzte

Lichtdurchlassöffnungen 15 liegen teilweise in der okklusalen Einrollung 7 und der gingivalen Einrollung 8. Der Sinn dieser Lichtdurchlassöffnungen 15 besteht darin, dass solche kieferorthopädischen Apparaturen mittels lichthärtenden Klebstoffen auf dem Zahn befestigt werden. Würde man diese Lichtdurchlassöffnungen 15 nicht vorsehen, müsste man das Licht seitlich vom Bracket zwischen Zahnfläche und der Basisplatte 2 einleiten, so wie dies heute meist geschieht. Eine verbesserte Lichtdurchführung führt somit zu einer schnelleren und homogeneren Aushärtung des Klebers. Hierdurch wird die bis anhin immer noch relativ hohe Rate von kieferorthopädischen Apparaturen die abfallen mit Sicherheit gesenkt werden.

In den Figuren 7 - 9 ist eine dritte Ausführungsform der kieferorthopädischen Apparatur 1 gezeigt. Die generelle Gestaltungsform ist im Wesentlichen übereinstimmend mit den beiden zuvor beschriebenen Ausführungsformen. Auffallend ist jedoch, dass hier die gingivale Einrollung 8 zur Bildung der flügelartigen Haken 6 aus einer einzigen Biegung 17 geformt ist. Hierdurch wird die Distanz zwischen der gingivalen Kante 3 und dem planen Bereich 2 λ der Basisplatte 2 etwas vergrössert, was die Gestaltung und die Einführung eines Applikators vereinfacht.

Anstelle der relativ grossen Lichtdurchlassöffnungen 15 gemäss der zweiten Ausführungsform nach den Figuren 4 - 6 sind hier eine Vielzahl von kleinen Lichtdurchlassöffnungen 16 eingeformt. Der Durchmesser dieser Lichtdurchlassöffnungen 16 beträgt zwischen 0.1 und 0.4 mm. Bei kieferorthopädischen Apparaturen die nach der MIM-Technik oder spanabhebend gefertigt sind lassen sich solche Lichtdurchlassöffnungen kaum herstellen und falls doch dann praktisch nur bei Brackets und auch hier beschränkt auf den Bereich des Slots. Die bevorzugte Ausführungsform gemäss den Figuren 7 - 9 lässt eine schnelle und vollkommende Härtung eines lichthärtenden Klebers besonders vorteilhaft realisieren. Prinzipiell genügt es bei diesen Versionen lediglich den planen Bereich 2 λ der Basisplatte 2 mit Lichtdurchlassöffnungen 16 zu versehen.

Die Erfindung schafft zudem ein Mittel, welches beim Applizieren eines Klebstoffes auf die zum Zahn hin zu liegen kommende Seite 18 der Basisplatte 2 die kieferorthopädische Apparatur 1 schützt, damit Klebstoff nur dorthin kommen kann wo er sein soll und welches zudem der Applizierung der Apparatur 1 auf den Zahn dient. Dieses Mittel wird nachfolgend Applikator beziehungsweise Protektor genannt und ist mit den Figuren mit 20 bezeichnet. Der Applikator 20 weist eine Halteplatte 21 auf, die im montierten Zustand mit einem Ende auf den planen Bereich 2 λ der Basisplatte 2 aufliegt und sich senkrecht an dieser Basisplatte 2 nach oben erstreckt. Auf der gingivalen Seite ist an der Halteplatte 21 eine angeformte Wulst 22 ersichtlich. Diese angeformte Wulst 22 füllt den gesamten inneren Bereich der gingivalen Einrollung 8 aus. Damit deckt der Applikator 20 sämtliche eventuel vorhandenen Lichtdurchlassöffnungen 15 bzw. 16 ab, mit Ausnahme jener Lichtdurchlassöffnungen, die innerhalb des Bereiches der okklusalen Einrollung 7 liegen. Hierzu kann ein gesondertes Teil vorhanden sein, der als Dichtstab 23 dargestellt ist. Sind innerhalb des Bereiches der okklusalen Einrollung 7 keine Lichtdurchlassöffnungen 15 oder 16 vorhanden, so kann selbstverständlich auf diesen Dichtstab 23 verzichtet werden. Wie der Name bereits sagt, dient der Applikator 20 insbesondere dem Applizieren der kieferorthopädischen Apparatur 1 auf einen Zahn. Die Halteplatte 21 mit der angeformten Wulst 22 lässt sich von der Seite her in die kieferorthopädische Apparatur einschieben. Im eingeschobenen Zustand ist nun der Applikator 20 form- und kraftschlüssig gehalten. Der Kraftschluss ergibt sich dadurch, dass die okklusale Einrollung 7 seitlich auf die Halteplatte 21 drückt, während die Haltewulst 22 den Formschluss in der gingivalen Einrollung bildet. In den Figuren 13 - 15 ist nun die kieferorthopädische Apparatur gemäss den Figuren 7 - 9 mit Klebstoff 30 versehen dargestellt. Alle anderen Ausführungsformen lassen sich, obwohl nicht dargestellt, , genauso mit Klebstoff versehen. Der Applikator bzw. Protektor 20 ist hier entfernt. Die gingivale Einrollung 8 entspricht hier der Ausführungsform wie bei der Version gemäss den Figuren 1 - 3. Die Figuren 16 - 18 zeigen schliesslich die kieferorthopädischen Apparatur 1 gemäss der Ausführung in den Figuren 4 - 6. Hier ist zusätzlich die Möglichkeit aufgezeigt, dass eine solche Apparatur 1 zusätzlich mit einem Einschubteil 40 versehen sein kann. Dieses Einschubteil 40 dient vor allem dazu, Zugketten zu befestigen, die zur Anschlingung von retinierten Zähnen dient. Ausgehend von einer kieferorthopädischen Apparatur gemäss den Figuren 4 - 6 wie hier dargestellt oder jener gemäss den Figuren 7 - 9 lassen sich solche Apparaturen auch auf Zähnen anbringen, die wegen einer starken Engstellung kaum zum Durchbruch gekommen sind. Im Normalfall muss heute eine grosse Schmelzoberfläche freigelegt werden, um die Apparatur anbringen zu können und damit genügend Licht unter die Apparatur gelangt. Dies birgt die Gefahr der akzidentiellen Verletzung des Desmodontes. Eine Verletzung des Desmodontes führt zur Ankylose und zum Verlust des Zahnes. Häufig jedoch führt es lediglich dazu, dass die Kieferorthopädische Apparatur abfällt und ein neuer operativer Eingriff nötig wird. Die erfindungsgemässe Apparatur ist gegenüber jenen die heute auf dem Markt erhältlich sind wesentlich kleiner. Es besitzt eine Grundfläche von lediglich maximal 2 mm x 2.5 mm und eine vom Zahn abstehende Bauhöhe von 1.0 mm oder weniger. Dies ist damit das kleinste Röhrchen mit Haken im Vergleich zu den heute auf dem Markt befindlichen Lösungen.

Der Einschubteil 40 besitzt ein Klemmplatte 41 die beidseitig in den Einrollungen 7 und 8 eingreifen. Senkrecht mittig auf der Klemmplatte 41 ist die Ösenplatte 42 angeformt. Diese Ösenplatte 42 weist eine Öse auf an der Zugmittel, insbesondere Zugketten anhängbar sind. Die Klemmplatte 41 weist an deren Enden die in die Einrollungen 7 und 8 eingreifen Anlagewölbungen 44 auf, die den Radien dieser Einrollungen angepasst sind.

Die Figuren 19 - 21 zeigen eine kieferorthopädische Apparatur 1 mit in der Basisplatte mittels eines Stanzwerkzeuges eingeprägte längliche Wulst 19. Diese verläuft parallel zur gingivalen und zur okklusalen Kante 3, 4. Hierdurch entsteht auf der Klebeseite 18 der Basisplatte 2 ein zusätzlicher Raum zur Aufnahme von Klebstoff.

Eine federelastische Rückformung der okklusalen Einrollung 7 lässt sich gemäss der Lösung in den Figuren 22 - 25 vermeiden. Hier ist in der Basisplatte 2 der kieferorthopädischen Apparatur 1 eine U-förmige Ausstanzung 19 λ vorgesehen. Innerhalb dieser U-förmigen Ausstanzung 19 λ verbleibt dann eine Federzunge 19". Während des Stanz- Biegevorganges wird die Zunge 19" leicht aus der Basisplatte 2 nach oben gebogen, so dass diese an das freie Ende der okklusalen Einrollung 7, welche das Röhrchen 5 bildet, anliegt .

Neben den bereits beschriebenen erheblichen Vorteilen bezüglich der Verwendung der erfindungsgemässen kieferorthopädischen Apparatur ist es für den Anwender auch nicht unbedeutend, dass die erfindungsgemässe Lösung wesentlich preisgünstiger hergestellt werden kann als die bisher auf dem Markt erhältlichen Lösungen, deren Herstellungsverfahren erheblich kostenintensiver sind als das Stanzbiegeverfahren der Lösung gemäss der Erfindung.

Bezugszeichenliste :

1 Kieferorthopädische Apparatur

2 Basisplatte

B Behandlungsbogen

2 λ planer Bereich von 2

3 gingivale Kante

4 okklusale Kante

5 Röhrchen

6 Haken, flügelartige

7 okklusale Einrollung

8 gingivale Einrollung

9 Seitenkanten

10 erste Biegung der gingivalen Einrollung

11 gerader Abschnitt der gingivalen Einrollung

12 zweite Biegung der gingivalen Einrollung

13 gerader Endabschnitt der okklusalen Einrollung

14 konkave Einschnitte

15 Lichtdurchlassöffnungen, gross

16 Lichtdurchlassöffnungen, klein

17 einzige Biegung

18 Klebeseite

19 längliche Wulst

19 λ U-förmige Ausstanzung

19" Federzunge

20 Applikator, Protektor

21 Halteplatte angeformte Wulst

Dichtstab in 7

Klebstoff

Einschubteil

Klemmplatte

Ösenplatte

Öse

Anlagewölbungen fluchtend mit 15