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Patent Searching and Data


Title:
ORTHODONTIC DEVICE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2021/073858
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to an orthodontic device for correcting a jaw position of a patient, comprising: a telescope (3, 4), which telescope (3, 4) comprises a telescope tube (5, 7) having a telescope insertion length and comprises a telescope sliding rod (6, 8) having a telescope sliding length and which telescope (3, 4) can be attached, at its free ends, to an upper jaw (1) and to a lower jaw (2) of the patient by means of connectors; or an elastic element, which elastic element can be attached, at its ends, to an upper jaw (1) and to a lower jaw (2) of the patient by means of a connector. The connector comprises a tooth-enveloping element (20). The tooth-enveloping element (20) is elastically deformable, and the tooth-enveloping element (20) can be placed onto the free tooth surface (21) by elastic deformation. The tooth-enveloping element (20) releasably envelops the free buccal, palatal and lingual tooth surface of at least one tooth (19).

Inventors:
BAUDISCH WERNER (AT)
Application Number:
PCT/EP2020/077121
Publication Date:
April 22, 2021
Filing Date:
September 28, 2020
Export Citation:
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Assignee:
BAUDISCH WERNER (AT)
International Classes:
A61C7/36; A61C7/08
Domestic Patent References:
WO2000010481A12000-03-02
WO2012140021A22012-10-18
Foreign References:
DE202012005525U12012-08-08
US20040209218A12004-10-21
US20180177628A12018-06-28
EP3238654A12017-11-01
DE202012012374U12013-01-23
EP2727554A12014-05-07
EP3017784A12016-05-11
US20080020337A12008-01-24
US10583031B22020-03-10
Attorney, Agent or Firm:
BURGSTALLER, Peter (AT)
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Claims:
Ansprüche

1. Kieferorthopädische Vorrichtung zur Korrektur einer Kieferstellung eines Patienten umfassend einen Teleskopen (3, 4), welcher Teleskop (3, 4) ein Teleskoprohr (5, 7) mit einer Teleskopeinschublänge und eine Teleskopgleitstange (6, 8) mit einer Teleskopgleitlänge umfasst und welcher Teleskop (3, 4) mit seinen freien Enden über Verbindungsmittel an einem Oberkiefer (1) und einem Unterkiefer (2) des Patienten anbringbar ist, oder ein elastisches Element, welches elastisches Element mit seinen Enden über ein Verbindungsmittel an einem Oberkiefer (1) und einem Unterkiefer (2) des Patienten anbringbar ist, wobei das Verbindungmittel ein zahnumhüllendes Element (20) umfasst, das zahnumhüllendes Element (20) elastisch deformierbar ist und das zahnumhüllende Element (20) unter einer elastischen Deformation auf die freie Zahnoberfläche (21) aufbringbar ist, wobei das zahnumhüllende Element (20) die freie bukkale, palatinale und linguale Zahnoberfläche zumindest eines Zahns (19) lösbar umhüllt, dadurch gekennzeichnet, dass das zahnumhüllende Element (20) aus einem Werkstoff umfassend eine Nickel Titan Legierung hergestellt ist, welcher Werkstoff bei einer Solltemperatur ein erstes Elastizitätsmodul und bei einer von einer Solltemperatur abweichenden zweiten Temperatur ein zweites Elastizitätsmodul aufweist, welches zweites Elastizitätsmodul kleiner ist als das erste Elastizitätsmodul.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das zahnumhüllende Element (20) die Zähne (19) des Unterkiefers (2) oder des Oberkiefers (1) umhüllt.

3. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, dass das zahnumhüllende Element in dem auf den zumindest einen Zahn aufgesetzten Zustand einen Spannungszustand aufweist.

4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Verbindungsmittel eine lösbare Gelenksverbindung mit definierten Freiheitsgraden umfasst.

5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das zahnumhüllende Element weitere Therapieelemente umfasst.

6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Teleskop ein mit dem Teleskoprohr und der Teleskopstange in Eingriff stehendes Federelement umfasst, wobei eine Relativbewegung des Teleskoprohres und der Teleskopstange zueinander unter Vorspannung des Teleskopfederelementes erfolgt.

7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung eine Vielzahl von Teleskoprohren mit unterschiedlichen Teleskopeinschublängen und/oder eine Vielzahl von Teleskopgleitstangen mit unterschiedlichen Teleskopgleitlängen umfasst, wobei ein ausgewähltes Teleskoprohr und/oder eine ausgewählte Teleskopgleitstange zur Herstellung eines Teleskopen lösbar an die Gelenksverbindung anbringbar ist.

8. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das elastische Element ringförmig ausgebildet ist.

Description:
Kieferorthopädische Vorrichtung

Die Erfindung betrifft eine kieferorthopädische Vorrichtung nach dem Oberbegriff des Anspruches 1.

Neben Teleskopen und dem elastischen Element sind weitere Klasse II -Mechanikelemente zur Behandlung der Fehlstellung der Kiefer, insbesondere der Unterkieferrücklage bekannt.

Die Verwendung von Teleskopen, welche Teleskope ein Teleskoprohr mit einer Teleskopeinschublänge und eine Teleskopgleitstange mit einer Teleskopgleitlänge umfassen, sind in der Kieferorthopädie bekannt. Es sind die üblicher Weise paarweise angeordneten Teleskopen mit ihrem freien Enden über Verbindungsmittel an einem Oberkiefer und einem Unterkiefer des Patienten anbringbar.

Es ist nach dem Stand der Technik bekannt, dass Teleskopen, welche Teleskopen auch Herbstschamiere genannt werden, zur Korrektur der Stellung des Unterkiefers zum Oberkiefer eingesetzt werden.

Nach dem Stand der Technik ist die Anbindung des Teleskopen am Unterkiefer und/oder am Oberkiefer problematisch.

DE202012012374 offenbart die Anbindung des Herbstschamieres über einen mit dem Bezugszeichen 4 in den Figuren dieses Patentdokumentes gekennzeichneten Steg, wobei der Steg und Schalen (mit Bezugszeichen 3 in den Figuren des Patentdokumentes gekennzeichnet) ein Verblockungselement ausbilden. Es ist in Figur 1 dieses Dokumentes erkennbar, dass mittels Schalen Kontaktflächen zur Anbringung des Steges an einem Zahn ausgebildet werden, wobei eine Schale eine an die Oberfläche des Zahnes angepasste Kontaktfläche aufweist. Die Schalen werden nach dem Stand der Technik mittels adhäsivem Mittels angebracht.

Die Anbindung des Steges mit adhäsiven Mitteln am Zahn erlaubt kein Abnehmen des Steges vom Zahn durch den Patienten.

EP2727554[0001] offenbart als Stand der Technik zu der in EP2727554 offenbarten Erfindung, dass mehrere Zähne durch ein umlaufendes Band zu einem Block zusammengefasst werden. Es wird an einem Block ein Hook befestigt, an welchem die Teleskope angebracht werden.

Der in DE202012012374 beschriebene Steg und das in EP2727554 offenbarte Band können nicht durch den Patienten zum Reinigen des Zahnes abgenommen werden. Es stellen insbesondere der Übergangs und der Kantenbereich zwischen dem Zahn und dem auf den Zahn aufgeklebten Steg beziehungsweise dem den Zahn umschließenden Band einen Bereich dar, in welchem Bereich sich Verunreinigungen ansammeln können und welcher Bereich zudem schwer für den Patienten mit den üblicherweise dem Patienten zur Verfügung stehenden Reinigungsmitteln zu reinigen ist.

EP2727554 offenbart Zahnlager, welche an einem Zahn an den mesialen, distalen, bukkalen und/oder okklusalen Zahnflächen angebracht sind. Es wird eine Anbringung an den lingualen Zahnflächen in EP2727554[00129 explizit ausgeschlossen. Die Anbindung der Zahnlager erfolgt über Klebeösen. Die in EP2727554 offenbarte Anbindung der Zahnlager mittels eines Klebstoffes hat wiederum den Nachteil, dass das Zahnlager nicht vom Zahn durch den Patienten abnehmbar ist und die Reinigung des Zahnes durch den Patienten mit den dem Patienten zur Verfügung stehenden Mitteln schwer durchführbar ist. Es ist insbesondere nachteilig, dass sich im Übergangs- oder Kantenbereich zwischen dem Zahn und dem an diesem Zahn angebrachten Zahnlager Verunreinigungen ansammeln.

EP3017784 offenbart die Anbindung des Herbstschamieres mittels eines Zahnlagers umfassend einen mechanischen Drehverschlusses, welcher Drehverschluss in diesem Patentdokument nicht weiter definiert ist. Auch in EP3017784 ist die für die Patienten nicht durchführbare Abnahme des Zahnlagers und das hierdurch erschwerte Reinigen des betroffenen Zahnes nachteilig.

WOOO 10481 umfasst keine spezielle Offenbarung des Anschlusses eines Herbstschamieres an einem Zahn. Dieses Patentdokument ist auf eine spezielle Ausbildung des Herbstschamier gerichtet. Es ist in WOOO 10481 das Ablängen der Teleksopstangen erwähnt.

US20080020337 offenbart die Verwendung eines Aligners als ein Mittel zum Anbringen von Herbstschamieren an Zähnen.

WO2012140021 offenbart ein Verfahren zur Erstellung einer kiefertherapeutischen Vorrichtung. Es findet sich kein Hinweis auf eine elastische Vorrichtung mit einem zahnumhüllenden Element zum Anbringen eines Herbst-Scharniers unter Deformation der elastischen Vorrichtung.

US10583031 offenbart eine kiefertherapeutische Vorrichtung mit einem Herbst-Scharnier, wobei nicht klar ist, wie der feste Halt der kiefertherapeutischen Vorrichtung in einer für den Patienten zufriedenstellenden Weise hergestellt wird.

Die hier offenbarte Erfindung stellt sich die Aufgabe, ein verbessertes Verbindungsmittel zu der Anbindung des Herbstschamieres am Unterkiefer und/oder am Oberkiefer bereitzustellen. Es soll die Möglichkeit und die Durchführung der Reinigung der Zähne sowie der kieferorthopädischen Vorrichtung verbessert werden. Weiters soll die therapeutische Behandlung erleichtert werden.

Die hier offenbarte Erfindung betrifft auch technische Verbesserungen am Herbstschamier selbst, wobei der Fachmann erkennt, dass die im folgenden beschriebenen Verbesserungen betreffend das Verbindungsmittel und das Herbstschamier auch getrennt voneinander ausführbar sind und sohin auch alleinstehende Erfindungen ausbilden können.

Die Verbesserungen im Bereich der Anbindung des Herbstschamieres werden durch den kennzeichnenden Teil des Anspruches 1 erreicht. Erfmdungsgemäß wird dies dadurch erreicht, dass das zahnumhüllende Element aus einem Werkstoff umfassend eine Nickel Titan Legierung hergestellt ist, welcher Werkstoff bei einer Solltemperatur ein erstes Elastizitätsmodul und bei einer von einer Solltemperatur abweichenden zweiten Temperatur ein zweites Elastizitätsmodul aufweist, welches zweites Elastizitätsmodul kleiner ist als das erste Elastizitätsmodul. Es ist die Funktionsweise des lösbaren, zahnumhüllenden Elementes in der Figurenbeschreibung ausführlich beschrieben. Das zahnumhüllende Element erstreckt sich als ein flächiges Element über die freie bukkale und linguale beziehungsweise die bukkale und paltinale Zahnoberfläche zumindest eines Zahnes. Das zahnumhüllende Element wird unter einer elastischen Deformation dieses auf die freie Zahnoberfläche aufgebracht und umhüllt in dem auf den Zahn aufgebrachten Zustand die freie Zahnoberfläche, wobei das zahnumhüllende Element vom Zahn abnehmbar ist.

Das zahnumhüllende Element bildet mit der freien Zahnoberfläche jeweils eine Kontaktfläche aus. Die der freien Zahnoberfläche zugewandte Oberfläche des umhüllenden Elementes weist eine an die freie Zahnoberfläche angepasste Form auf.

Ein Halt des zahnumhüllenden Elementes an der Zahnoberfläche wird dadurch erreicht, dass zumindest eine Teilkontaktfläche nicht parallel zu einer möglichen Abziehrichtung orientiert ist und ein Abziehen des zahnumhüllenden Elementes nur unter einer Deformation des zahnumhüllenden Elementes möglich ist. Letzteres bedingt, dass beim Abziehen des umhüllenden Elementes die Kontaktflächen aneinandergepresst werden.

Die Erfindung baut auf der Erkenntnis auf, dass ein derartiges zahnumhüllendes Element zur Anbringung eines Herbstschamieres eine hinreichend belastbare Anbindung am Unterkiefer oder Oberkiefer erlaubt.

Es ist insbesondere vorteilhaft, dass das zahnumhüllende Element als Verbindungsmittel vom Zahn abnehmbar ist. Dies erleichtert das erforderliche Reinigen des Zahnes, da nach Abnahme des zahnumhüllenden Elementes die zu reinigende Oberfläche des Zahnes freihegt. Der Patient kann somit den betroffenen, freiliegenden Zahn mit den dem Patienten üblicher Weise zur Verfügung stehenden Mitteln reinigen. Die vom Kieferorthopäden verordnete Zahnspange beeinflusst sohin das Reinigen der Zähne nicht.

Es ist die lösbare Anordnung des zahnumhüllenden Elementes in Hinblick auf die zu erwartenden Kräfte zu dimensionieren. Die vom Herbstschamier in das Unterkiefer oder Oberkiefer über das zahnumhüllende Element als Verbindungsmittel einzuleitenden Kräfte sind im Rahmen dieser Offenbarung der Erfindung nicht angebbar, da diese einzuleitenden Kräfte stark von dem Patienten und der erforderlichen Therapie abhängen. Es sind nach dem Stand der Technik zweifelsfrei Erfahrungswerte über die einzuleitenden Kräfte bekannt, welche Erfahrungswerte auch bei der Dimensionierung der erfindungsgemäßen Zahnspange heranzuziehen sind.

Es sind nach dem Stand der Technik elektrochemischen Mechanismen bekannt, welche elektrochemischen Mechanismen zur Erhöhung des Haltes des zahnumhüllenden Elementes an der Zahnoberfläche imitiert werden. Die von dem zahnumhüllenden Element in das Kiefer einleitbaren Kräfte können nach dem Stand der Technik durch derartige elektrochemische Mechanismen erhöht werden.

Es kann weiters eine Klemmwirkung zwischen dem Zahn und dem zahnumhüllenden Element erreicht werden, indem das zahnumhüllende Element eine Klemmkraft auf den Zahn ausübt. Eine Klemmkraft ist eine die Kontaktflächen aneinanderpressende Kraft. Das zahnumhüllende Element umfasst bei erfmdungsgemäßer Ausführung einen Werkstoff, welcher Werkstoff bei einer zu einer Solltemperatur unterschiedlichen Temperatur ein zweites Elastizitätsmodul aufweist, welches zweite Elastizitätsmodul geringer ist als ein erstes, bei einer Solltemperatur mussbares Elastizitätsmodul .

Es kann die Solltemperatur beispielsweise die Körpertemperatur des Patienten sein. Der Fachmann kann diese Temperatur gut abschätzen, zumal die übliche Körpertemperatur eines Menschen bei circa 36,5 Grad Celsius liegt. Bei einer Abkühlung zumindest des zahnumhüllenden Elementes auf eine Werkstofftemperatur unter die erwähnte Solltemperatur wird das Elastizitätsmodul des zahnumhüllenden Elementes verringert.

Die hier offenbarte Erfindung baut insofern auf diese beschriebenen vorteilhaften Eigenschaften auf, als dass das zahnumhüllende Element mit einer Temperatur unter der Solltemperatur unter Deformation des zahnumhüllenden Elementes auf den Zahn aufgebracht werden. Wegen des geringen Elastizitätsmoduls erfolgt das Aufbringen der Vorrichtung praktisch mühelos. Bei einer anschließenden Erwärmung des zahnumhüllenden Elementes in der Mundhöhle steigt das Elastizitätsmodul des Werkstoffes des auf den Zahn aufgebrachten und deformierten zahnumhüllenden Elementes, was weiters bedingt, dass das zahnumhüllende Element mit zunehmender Erwärmung eine zunehmende Druckkraft auf den Zahn ausübt. Die so aktivierte Druckkraft dient bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung als Haltekraft der Vorrichtung an der Zahnoberfläche.

Der Fachmann kann das zahnumhüllende Element auf beispielsweise 0-10° Celsius abkühlen. Der Benutzer kann die erfmdungsgemäße Vorrichtung vor dem Aufbringen auf die Zähne beispielsweise in einer gekühlten Flüssigkeit lagern. Der Fachmann kann auch einen Kältespray oder ein sonstiges Mittel zum Abkühlen des zahnumhüllenden Elementes verwenden.

Grundsätzlich ist auch eine Erwärmung des zahnumhüllenden Elementes auf eine zweite Temperatur größer als die Solltemperatur denkbar, um das Elastizitätsmodul des zahnumhüllenden Elementes zu reduzieren. Es ist jedoch ein Abkühlen des zahnumhüllenden Elementes für den Benutzer deutlich angenehmer.

Nach dem Aufbringen des abgekühlten zahnumhüllenden Elementes wird dieses auf die Körpertemperatur des Patienten erwärmt. Das zahnumhüllende Element nimmt insbesondere die Körpertemperatur des Patienten an, wenn der Patient nach dem Aufbringen des zahnumhüllenden Elementes auf den Zahn den Mundraum verschließt und wenn das zahnumhüllende Element vom Speichel des Patienten umspült wird.

Der Werkstoff des zahnumhüllenden Elementes kann beispielsweise eine Nickel Titan Legierung umfassen. Der Fachmann spricht auch von superelastischen und wärmeaktivierten Nickel Titan Legierungen (Produktname Nitinol).

Der Fachmann erkennt, dass die Dauer der Erwärmung/Abkühlung des zahnumhüllenden Elementes auf die Körpertemperatur dadurch gesteuert werden kann, dass angrenzend oder benachbart zu dem zahnumhüllenden Element ein weiterer Werkstoff mit einer definierten Wärmespeicherkapazität angeordnet wird. Ein weiterer Werkstoff mit einer hohen Wärmespeicherkapazität bewirkt ein verzögertes Erwärmen oder Abkühlen des zahnumhüllenden Elementes, während ein weiterer Werkstoff mit einer niedrigen Wärmespeicherkapazität ein rascheres Erwärmen Abkühlen des zahnumhüllenden Elementes bewirkt.

Durch die Verwendung des oben beschriebenen Werkstoffes wird ein Halt der Vorrichtung an der Zahnoberfläche geschaffen. Der so hergestellte Halt der Vorrichtung am Zahn kann in Ergänzung oder alternativ zu einem Formschluss zu der Gebissform den Sitz der Vorrichtung gewährleisten. Der so hergestellte Halt ist für den Patienten angenehm, weil der Zahn keine Nervenstränge umfasst.

Die Dimensionierung des erfindungsgemäßen zahnumhüllenden Elementes als Zahnspange kann derart erfolgen, dass sich eine Zahnspange als Verbindungsmittel über einen Zahn oder über mehrere Zähne erstreckt. Das sich über die Zähne des Unterkiefers oder Oberkiefers erstreckende zahnumhüllende Element kann einteilig oder mehrteilig ausgeführt sein.

Eine Zahnspange gleichsam wie das zahnumhüllende Element kann aus einem Kunststoff hergestellt sein. Die Ausbildung des zahnumhüllenden Elementes beziehungsweise der Zahnspange aus Kunststoff erlaubt die passgenaue Ausformung der Zahnspange mittels der nach dem Stand der Technik bekannten Methoden.

Ein zahnumhüllendes Element kann aus mehreren Schichten hergestellt werden. Die der freien Zahnoberfläche zugewandte Schicht umfasst einen thermoplastischen Kunststoff wie beispielsweise der Werkstoff Duran. Das zahnumhüllende Element umfasst an der von der Zahnoberfläche abgewandten Schicht ebenso einen thermoplastischen Kunststoff. Der Fachmann kann zwischen den Schichten aus Duran eine Schicht aus einem Werkstoff umfassend ein superelastisches und wärmeaktivierten Nickel Titan Legierung anordnen.

Das zahnumhüllende Element kann zwischen diesen beiden Schichten aus Duran weiters ein Band aus einer Co-Cr-Legierung umfassen, welches Band eine Bewehrungsfunktion erfüllt. Das Band erstreckt sich bei einem am auf den Zahn aufgebrachten zahnumhüllenden Element parallel zu der bukkalen Zahnoberfläche und lingualen Zahnoberfläche.

Die Herstellung des zahnumhüllenden Elementes ist nach der gängigen Lehre bekannt.

Eine mögliche Ausführungsform des zahnumhüllenden Elementes als Verbindungsmittel kann derart sein, dass das zahnumhüllende Element die Zähne des Unterkiefers oder des Oberkiefers umhüllt. Das zahnumhüllende Element kann die Zähne des Unterkiefers oder des Oberkiefers gegebenenfalls klemmend umhüllen.

Das zahnumhüllende Element als Verbindungsmittel kann so ausgebildet sein, dass sich das zahnumhüllende Element über alle Zähne eines Kiefers erstreckt und die freien Flächen aller Zähne eines Kiefers umhüllt. Es kann hierdurch die Größe der Kontaktfläche in Summe und somit das beim Abnehmen des zahnumhüllenden Elementes elastisch zu deformierenden Volumen des zahnumhüllenden Elementes erhöht werden. Weiters kann die erforderliche Abnehmkraft dadurch erhöht werden, dass das zahnumhüllende Element als Verbindungsmittel zum Aufbringen auf die freien Oberflächen der Zähne als ganzes Element deformiert werden muss.

Es sind nach dem Stand der Technik Zahnspangen beispielsweise unter dem Namen Aligner bekannt. Der Patient kann den Aligner selbständig von den Zähnen entfernen. Dies ist selbst bei körperlich und/oder geistig beeinträchtigten Personen möglich.

Der Fachmann ist in der Lage, einen Aligner ohne Herbst-Scharniere wie oben beschrieben auszuführen. Der Fachmann kann insbesondere einen Aligner in Sandwichbauweise umfassend zwei äußere Schichten aus einem thermoplastischen Kunststoff wie Duran und eine innere Schicht aus Nitinol herstellten. Der so hergestellte Aligner zeichnet sich im Vergleich zu einem ausschließlich aus einem thermoplastischen Kunststoff hergestellten Aligner nach dem Stand der Technik dadurch aus, dass über einen längeren Zeitraum eine die Stellung der Zähne korrigierende Kraft und auch Haltekraft auf den Zahn ausgeübt wird.

Die Ausbildung des zahnumhüllenden Elementes als beispielsweise Aligner gestattet die kombinierende Therapie mittels Herbstschamier und Aligner. Es kann durch diese mögliche Ausführungsform der Verwendung eines Aligners als Verbindungsmittel zum Anbringen des Herbstschamieres am Kiefer die üblicher Weise mit einem Aligner durchführbare Therapie durchgeführt werden. Mittels eines Aligners ist beispielsweise eine Fehlstellung der Zähne korrigierbar. Ergänzend oder alternativ hierzu kann die mittels eines Herbstschamieres üblicher Weise durchführbare Therapie durchgeführt werden.

Die Verwendung eines Aligners als Verbindungsmittel ist keinesfalls auf eine erforderliche Therapie, welche üblicherweise unter Verordnung und Anwendung eines Aligners durchgeführt wird, und somit auf die Notwendigkeit des Aligners beschränkt.

Das zahnumhüllende Element kann in dem auf den zumindest einen Zahn aufgesetzten Zustand einen Spannungszustand aufweisen. Durch den Spannungszustand kann die Klemmkraft, welche Klemmkraft von dem zahnumhüllenden Element auf den betroffenen Zahn ausgeübt wird, definiert werden.

Das Verbindungsmittel kann eine lösbare Gelenksverbindung mit definierten Freiheitsgraden umfassen.

Es ist nach dem Stand der Technik bekannt, dass die Gelenksverbindung zum Anlenken des Teleskopen (oder auch Herbstschamier bezeichnet) ausgebildet ist. Die Gelenksverbindung kann auf das zahnumhüllende Element aufgeklebt sein und/oder Teilflächen des zahnumhüllenden Elementes umschließend ausgebildet sein. Der Fachmann wählt die Anbindung der Gelenksverbindung in Hinblick auf die einzuleitenden Kräfte.

Das zahnumhüllende Element kann weitere Therapieelemente umfassen.

Das zahnumhüllende Element kann gegebenenfalls in seiner Ausformung als eine Zahnspange ein weiteres Therapieelement zur Durchführung zumindest einer der folgenden Therapien umfassen. Die weiteren Therapieelemente sind aus der gängigen Lehre bekannt. Die weiteren Therapiemöglichkeiten sind beispielsweise mit einem Aligner kombinierbar:

• Korrektur einer mandibulären Rücklage bei Kindern und Erwachsenen

• Verhindern des Schnarchens durch nächtliche Vorverlagerung des Unterkiefers

• Verbesserung der Nachtruhe bei Schlaf Apnoe Patienten

• Therapie bei Zähneknirschen

• Behandlung von Kiefergelenksschmerzen

• Expansion des Oberkiefers

• mechanische Apparaturen zur Kreuzbiss Überstellung

• mechanische Elemente zum kieferorthopädischen Lückenschluss und Lückenöffhung

• Verstärkung der einhüllenden Komponente rund um den Zahnhals (festerer Halt) durch elektrochemische Mechanismen

• Steuerung von therapeutischen Zahnbewegungen durch gezielte und geplante Deformationen des Kunststoffaligners durch elektrochemische Mechanismen

Der Fachmann ist in der Lage, das zahnumhüllende Element unter Kombination der gängigen Lehre so zu dimensionieren, dass das zahnumhüllende Element zur Kombination mit einem weiteren Therapieelement geeignet ist.

Die erfindungsgemäße Verwendung des zahnumhüllenden Elementes als Verbindungselement ist sohin weiters vorteilhaft, da mehrere Therapieelemente in einer Therapievorrichtung kombinierbar sind. Es verkürzt sich folglich die Therapiedauer für den Patienten, da die einzelnen Therapien nicht nachfolgend zu einander durchgeführt werden müssen, sondern verschiedene Therapien mittels einer einzigen Therapie Vorrichtung durchführbar sind.

Das Teleskop kann ein mit dem Teleskoprohr und der Teleskopstange in Eingriff stehendes Federelement umfassen, wobei eine Relativbewegung des Teleskoprohres und der Teleskopstange zueinander unter Vorspannung des Teleskopfederelementes erfolgt.

Die hier offenbarte Erfindung betrifft auf eine mögliche Ausführung des Herbstschamieres, welche mögliche Ausführungsform des Herbstschamieres auch unabhängig von der Ausbildung des oben beschriebenen zahnumhüllenden Elementes als Verbindungsmittel ausführbar ist. Die im Folgenden beschriebene erfindungsgemäße Ausführungsform des Herbstschamieres ist auch mit nach dem Stand der Technik bekannten Ausführungsformen einer Anbindung eines Herbstschamieres an dem Unterkiefer oder an dem Oberkiefer kombinierbar.

Eine mögliche Ausführungsform der erfmdungsgemäßen Vorrichtung kann sich dadurch kennzeichnen, dass die Vorrichtung eine Vielzahl von Teleskoprohren mit unterschiedlichen Teleskopeinschublängen und/oder eine Vielzahl von Teleskopgleitstangen mit unterschiedlichen Teleskopgleitlängen umfasst, wobei ein ausgewähltes Teleskoprohr und/oder eine ausgewählte Teleskopgleitstange zur Herstellung eines Teleskopen lösbar an die Gelenksverbindung anbringbar ist. Ein Herbstschamier nach dem Stand der Technik zeichnet sich dadurch aus, dass über die freigegebene Teleskopeinschublänge und/oder die freigegebene Teleskopgleitlänge und/oder die Freiheitsgrade der Gelenksverbindung, über welche Gelenksverbindung die Herbstschamiere mit dem jeweiligen Kiefer angelenkt sind, die Stellung der Kiefer zueinander beeinflussbar ist.

Ein Herbstschamier kann in dem auf dem Kiefer angebrachten Zustand einen Teleskopen mit einem Teleskoprohr und einer Teleskopgleitstange umfassen. Die erfmdungsgemäße Vorrichtung kann mehrere Teleskopstangen mit unterschiedlichen Teleskopeinschublängen umfassen, wobei die Teleskopstangen lösbar über eine Gelenksverbindung mit dem Kiefer verbunden sind. In Abhängigkeit des zu erzielenden Therapieeffektes kann der Fachmann eine Teleskopstange mit einer ausgewählten Länge an der Gelenksverbindung lösbar anbringen und unter Ausbildung eines Herbstschamieres in das ebenso an einem Kiefer angebrachten Teleskoprohr einbringen.

Der Fachmann erkennt, dass die Verwendung von Teleskopstangen mit vorgefertigten Längen eine wesentlich genauere Position der Kiefer mittels eines Herbstschamieres erlaubt. Dies ist insbesondere der Fall, als dass üblicher Weise bei einer Korrektur einer Kieferstellung jeweils ein Herbstschamier an einer Gesichtsseite angeordnet wird. Bei Durchführung eines Ablängens der Teleskopstangen - wie dies nach dem Stand der Technik vorgeschlagen wird - kann der Fachmann unterschiedliche Längen der Teleskopstangen erstellen, was wiedemm eine durch die Herbstschamiere erzwungene Fehlstellung der Kiefer zueinander zur Folge hat.

Die hier offenbarte Erfindung betreffend die mögliche Ausbildung des Herbstschamieres basiert auf der Verwendung von Teleskoprohren mit den exakt vorgefertigten Längen.

Die oben beschriebene Ausführungsform betrifft die Definition der Teleskopgleitlänge, über die die Stellung der Kiefer definiert werden kann. Hierzu alternativ oder ergänzend kann die Stellung der Kiefer durch die Teleskopeinschublänge definiert werden. Ergänzend oder alternativ zu der Verwendung von Teleskopstangen mit vorgefertigten Teleskopgleitlängen ist auch die Verwendung von Teleskoprohren mit definierten Teleskopeinschublängen denkbar. Die mögliche Ausführungsform des erfindungsgemäßen Herbstschamieres kann sich dadurch auszeichnen, dass der Fachmann ein ausgewähltes Teleskoprohr mit einer vorgefertigten Einschublänge lösbar an die Gelenksverbindung anbringt und unter Einbringen der Teleskopstange in das ausgewählte Teleskoprohr das Herbstschamier zur Definition der Stellung der Kiefer zueinander herstellt.

Die hier offenbarte Erfindung betrifft auch eine Kieferorthopädische Vorrichtung zur Korrektur einer Kieferstellung eines Patienten umfassend ein elastisches Element, welches elastisches Element mit seinen Enden über ein Verbindungsmittel an einem Oberkiefer und einem Unterkiefer des Patienten anbringbar ist, wobei das Verbindungmittel ein zahnumhüllendes Element umfasst.

Es ist nach dem Stand der Technik bekannt, eine Fehlstellung der Kiefer zueinander mittels elastischer Elemente zu korrigieren. Es wird hierbei jeweils ein elastisches Element an einer Gesichtsseite des Oberkiefers und des Unterkiefers angebracht, wobei das elastische Element in der zu korrigierenden Fehlstellung der Kiefer eine Vorspannung aufweist.

Nach dem Stand der Technik werden zu Beispiel Brackets mit Haken als Verbindungsmittel eingesetzt. Die Brackets werden ähnlich wie die Verbindungsmittel zum Anbringen eines Herbstschamieres auf die Zahnoberfläche aufgeklebt und sind nicht durch den Patienten von der Zahnoberfläche lösbar. Es bestehen im Wesentlichen die ähnlichen Probleme wie eingangs im Rahmen der Anbringung eines Herbstschamiers an einem Kiefer.

Die hier offenbarte Erfindung stellt sich wiederum die Aufgabe, das Verbindungsmittel zu verbessern. Es soll die Möglichkeit und die Durchführung der Reinigung der Zähne sowie der kieferorthopädischen Vorrichtung verbessert werden. Weiters soll die therapeutische Behandlung erleichtert werden.

Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, dass das zahnumhüllende Element elastisch deformierbar ist und das zahnumhüllende Element unter einer elastischen Deformation auf die freie Zahnoberfläche aufbringbar ist, wobei das zahnumhüllende Element die freie bukkale, palatinale und linguale Zahnoberfläche zumindest eines Zahns lösbar umhüllt.

Das elastische Element kann ein Gummi oder eine Feder sein. Das elastische Element ist allenfalls dehnbar, wobei durch eine Deformation des elastischen Elementes ein Spannungszustand im elastischen Element erzeugt wird.

Das elastische Element kann ringförmig ausgebildet sein.

Das Verbindungsmittel kann einen Haken oder einen Ring zum Anbringen des elastischen Elementes umfassen.

Die Erfindung wird anhand der folgenden, in den Figuren dargestellten Ausführungsformen ergänzend erläutert:

Es zeigen die Figuren 1 bis 3 eine mögliche Ausführungsform einer erfmdungsgemäßen kieferorthopädischen Vorrichtung in verschiedenen Ansichten.

Es ist der klemmende Halt des zahnumhüllenden Elementes in Figur 4 und in Figur 5 veranschaulicht.

Die in den Figuren gezeigten Ausführungsformen zeigen lediglich mögliche Ausführungsformen, wobei an dieser Stelle bemerkt sei, dass die Erfindung nicht auf diese speziell dargestellten Ausführungsvarianten derselben eingeschränkt ist, sondern auch Kombinationen der einzelnen Ausführungsvarianten untereinander und eine Kombination einer Ausführungsform mit der oben angeführten allgemeinen Beschreibung möglich sind. Diese weiteren möglichen Kombinationen müssen nicht explizit erwähnt sein, da diese weiteren möglichen Kombinationen aufgrund der Lehre zum technischen Handeln durch gegenständliche Erfindung im Können des auf diesem technischen Gebiet tätigen Fachmannes hegen. Der Schutzbereich ist durch die Ansprüche bestimmt. Die Beschreibung und die Zeichnungen sind jedoch zur Auslegung der Ansprüche heranzuziehen. Einzelmerkmale oder Merkmalskombinationen aus den gezeigten und beschriebenen unterschiedlichen Ausführungsformen können für sich eigenständige erfinderische Lösungen darstellen. Die den eigenständigen erfinderischen Lösungen zugrundeliegende Aufgabe kann der Beschreibung entnommen werden.

In den Liguren sind die folgenden Elemente durch die vorangestellten Bezugszeichen gekennzeichnet:

1 Oberkiefermodell

2 Unterkiefermodell

3 erster Teleskopen

4 zweiter Teleskopen

5 erstes Teleskoprohr

6 erste Teleskopstange

7 zweites Teleskoprohr

8 zweite Teleskopstange

9 erste obere Gelenksverbindung

10 erste untere Gelenksverbindung

11 Oberkieferzahnspange

12 Unterkieferzahnspange

13 zweite obere Gelenksverbindung

14 zweite untere Gelenksverbindung

15 innere obere Oberfläche

16 innere untere Oberfläche

17 äußere obere Oberfläche

18 äußere untere Oberfläche

19 frei

20 zahnumhüllendes Element

21 freie Zahnoberfläche

22 bedeckte Zahnoberfläche

23 Zahnfleisch

24 erster konischer Abschnitt

25 zweiter konischer Abschnitt

26 Abnahme

Es zeigen die Figuren 1 bis 4 Ansichten einer möglichen Ausführungsform einer erfindungsgemäßen kieferorthopädischen Vorrichtung. Die kieferorthopädischen Vorrichtungen umfassen ein zahnumhüllendes Element, welches zahnumhüllende Element einen Werkstoff aus einer superelastisches und wärmeaktivierten Nickel Titan Legierung (Nitinol) umfasst. Die Figur 1 und die Figur 2 zeigen Ansichten der Ausführungsform der kieferorthopädischen Vorrichtung, welche Vorrichtung auf einem Kiefermodell umfassend ein Oberkiefermodell 1 und ein Unterkiefermodell 2.

Die kieferorthopädische Vorrichtung zur Korrektur einer Kieferstellung eines Patienten umfasst einen ersten Teleskopen 3 und einen zweiten Teleskopen 4. Der erste Teleskopen 3 umfasst ein erstes Teleskoprohr 5 mit einer ersten Teleskopeinschublänge und eine Teleskopgleitstange 6 mit einer ersten Teleskopgleitlänge. Der erste Teleskop 3 ist mit seinen freien Enden über ein Verbindungsmittel an dem Oberkiefermodell 1 und an dem Unterkiefermodell 2 angebracht.

Figur 1 und Figur 2 zeigen, dass der erste Teleskop 3 über eine Oberkieferzahnspange 11 am Oberkiefermodell 1 angebracht ist. Die Oberkieferzahnspange 11 umhüllt als zahnumhüllendes Element 20 die freien Zahnoberflächen der Zähne des Oberkiefermodells 1. Es ist weiteres der erste Teleskop 1 übereine Unterkieferzahnspange 12 am Unterkiefermodell 2 angebracht. Die Unterkieferzahnspange 12 umhüllt die freien Zahnoberflächen der Zähne des Unterkiefermodells 2.

In hierzu analoger Weise ist der zweite Teleskop 4 über die Oberkieferzahnspange 11 als zahnumhüllendes Element 20 mit dem Oberkiefermodell 1 und über die Unterkieferzahnspange 12 mit dem Unterkiefermodell kraftschlüssig verbunden.

Unter Anwendung der gängigen Lehre ist der erste Teleskop 3 auf einer Gesichtsseite und der zweite Teleskop 4 auf der zweiten Gesichtsseite angeordnet. Um dies zu erreichen sind die Teleskopen 3, 4 auf den gegenüberliegenden Seiten der Oberkieferzahnspange 11 und an gegenüberliegenden Seiten der Unterkieferzahnspange 12 angebracht.

Die Figuren 1 bis 2 zeigen den Sonderfall, dass der erste Teleskop 3 und der zweite Teleskop 4 an ihren beiden freien Enden über eine Zahnspange 11, 12 mit den Kiefermodellen 1, 2 verbunden sind. Es ist auch denkbar, dass der erste Teleskop 3 und/oder der zweite Teleskop 4 nur an einem der beiden freien Enden über eine Zahnspange 11, 12 als Verbindungsmittel mit den Kiefermodellen 1, 2 verbunden ist/sind und an dem anderen freien Ende über ein Verbindungsmittel nach dem Stand der Technik mit den Kiefermodellen 1, 2 verbunden ist/sind. Die hier diskutierte Erfindung ist in ihren sämtlichen Ausformungen mit der gängigen Lehre kombinierbar.

Die Figur 1 und die Figur 2 zeigen weiters den Sonderfall, dass die Oberkieferzahnspange 11 die freien Zahnoberflächen der Zähne des Oberkiefermodells 1 und die freien Zahnoberflächen der Zähne des Unterkiefermodells 2 umhüllt. Die Figur 1 und die Figur 2 zeigen die Verwendung eines Oberkieferaligners als Oberkieferzahnspange 11 und einen Unterkieferaligner als Unterkieferzahnspange 12. Ein Kieferaligner hat im Regelfall den therapeutischen Effekt, eine Schiefstellung der Zähne eines Kiefers zu korrigieren. Die Verwendung eines Aligners als Verbindungsmittel hat den Effekt, dass der übliche Therapieeffekt eines Aligners mit dem Therapieeffekt eines Teleskopen kombinierbar ist. Der Oberkieferaligner 11 und der Unterkieferaligner 12 sind unter Überwindung der Klemmwirkung vom Oberkiefermodell 1 und vom Oberkiefermodell 2 lösbar. Die erfmdungsgemäße Vorrichtung ist vom Patienten entnehmbar.

Die Unterkieferzahnspange 11 und die Oberkieferzahnspange 12 können in dem in Figur 1 und Figur 2 gezeigten, auf die Zähne aufgebrachten Zustand einen Spannungszustand aufweisen, mittels welchem Spannungszustand eine Klemmkraft von der Oberkieferzahnspange 11 und/oder der Unterkieferzahnspange 12 auf die Zähne aufgebracht wird.

Es ist der erste Teleskop 3 an seinen freien Enden über eine obere erste Gelenksverbindung 9 mit dem Oberkieferaligner als Oberkieferzahnspange 11 und über eine untere erste Gelenksverbindung 10 mit dem Unterkieferaligner als Unterkieferzahnspange 12 verbunden. Die obere erste Gelenksverbindung 9 und die untere erste Gelenksverbindung 10 weisen definierte Freiheitsgrade auf.

Der zweite Teleskop 4 ist analog zu der Anbindung des ersten Teleskopen 3 an der Oberkieferzahnspange 11 und an der Unterkieferspange 12 über eine zweite obere Gelenksverbindung 13 und über eine zweite untere Gelenksverbindung 14 mit der Oberkieferzahnspange 11 und mit der Unterkieferzahnspange 12 verbunden. Die obere zweite Gelenksverbindung 13 und die untere zweite Gelenksverbindung 14 weisen definierte Freiheitsgrade auf.

Es ist nach der gängigen Lehre die Stellung der Kiefer 1, 2 und die Bewegung der Kiefer 1, 2 zueinander mittels der Teleskopen 3, 4 und der Gelenksverbindungen 9, 10, 13, 14 definierbar.

Die Gelenksverbindungen 9, 10, 13, 14 sind als lösbare Verbindungen ausgebildet. Die Gelenksverbindungen 9, 10, 13, 14 umfassen eine Gelenkspfanne und eine Gelenkskugel, wobei die Gelenkspfanne lösbar auf die Gelenkskugel aufbringbar ist. Es sind derartige Gelenksverbindungen nach dem Stand der Technik bekannt.

Die erfmdungsgemäße Vorrichtung kann sich dadurch auszeichnen, dass die kieferorthopädische Vorrichtung eine Vielzahl von Teleskopgleitstangen mit unterschiedlichen, jedoch paarweise gleichen Teleskopgleitlängen umfasst. Der erste Teleskop 3 und der zweite Teleskop 4 umfassen eine erste ausgewählte Teleskopgleitstange 6 und eine zweite ausgewählte Teleskopgleitstange 8, wobei die erste Teleskopgleitstange 6 und die zweite Teleskopgleitstange 8 die gleiche Länge aufweisen. Dies ist insofern sichergestellt, als dass ausgewählte Teleskopgleitstangen 6, 8 vorgefertigte Längen aufweisen.

Die Figur 1 und die Figur 2 zeigen jeweils eine Ansicht der oben beschriebenen Ausführungsform in einem auf das Oberkiefermodell 1 und das Unterkiefermodell 2 aufgebrachten Zustand. Die Figur 3 zeigt eine Ansicht der beschriebenen Ausführungsform in einem von dem Oberkiefermodell 1 und von dem Unterkiefermodell 2 abgenommenen Zustand.

Der Oberkieferaligner als Oberkieferzahnspange 11 umfasst eine an die freie Zahnoberfläche der Zähne des Oberkiefers angepasste Form, insbesondere angepasste innere Oberflächen 15, 16, sodass die Oberkieferzahnspange 11 die freien Zahnoberflächen der Zähne des Oberkiefers klemmend umhüllt. Die

Unterkieferzahnspange 12 ist ähnlich wie die Oberkieferzahnspange 11, jedoch an die freie Zahnoberfläche der Zähne des Unterkiefers angepasst. Es ist die Unterkieferzahnspange 12 ebenso durch den Patienten vom Zahn abnehmbar.

Es ist in Figur 3 ersichtlich, dass die äußeren Oberflächen 17, 18 der Zahnspangen 11, 12 eine zu der freien Zahnoberfläche eines Zahnes ähnliche Form aufweisen.

Figur 4 veranschaulicht die Funktionsweise einer Ausführungsform des zahnumhüllenden Elementes 20 und die Herstellung des lösbaren, klemmenden Halts des zahnumhüllenden Elementes 20 an der Zahnoberfläche 21.

Der Zahn 19 umfasst eine vom Zahnfleisch 23 bedeckte Zahnoberfläche 22 und eine sich oberhalb des Zahnfleisches 23 erstreckende freie Zahnoberfläche 21. Die Figur 4 stellt auch den Aufbau eines Zahnes 19 dar, was im Rahmen der Erläuterung der Wirkungsweise des zahnumhüllenden Elementes 20 keine Bedeutung hat.

Die freie Zahnoberfläche 21 umfasst einen sich zum Zahnfleisch 23 und somit nach unten veqüngenden ersten konischen Abschnitt 24 und einen sich zur okkusalen Zahnoberfläche und somit nach oben veqüngenden zweiten Abschnitt 25.

Es ist weiters schematisch ein zahnumhüllendes Element 20 in der Figur 4 eingetragen. Zur Unterbindung einer ungewollten Entnahme des zahnumhüllenden Elementes 20 umhüllt das Element 20 einen Teilbereich des ersten Abschnittes 24 der freien Zahnoberfläche 21. Der erste Abschnitt 20 ist in einer zu der Abnahmerichtung 26 abweichenden Richtung orientiert, wobei bei einer Abnahme des zahnumhüllenden Elementes 20 die Kontaktflächen des zahnumhüllenden Elementes 20 und jene des ersten Abschnittes 24 gegeneinander gepresst werden. Dies hat zur Folge, dass bei einer Abnahme des zahnumhüllenden Elementes 20 dieses elastisch deformiert werden muss. Der Widerstand gegen eine Abnahme des zahnumhüllenden Elementes 20 ist sohin durch die Steifigkeit des zahnumhüllenden Elementes 20 definierbar.

Bei der in Figur 4 gezeigten Ausführungsform des zahnumhüllenden Elementes 20 umhüllt dieses im Wesentlichen die gesamte freie Zahnoberfläche. Figur 5 zeigt eine weitere mögliche Ausführungsform des zahnumhüllenden Elementes, welches sich wie ein Band um den ersten Abschnitt 24 und um den zweiten Abschnitt 25 erstreckt.