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Title:
ORTHOSIS FOR A LOWER EXTREMITY OF A WEARER
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2021/245026
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to an orthosis (1) for a lower extremity of a wearer, in particular for a foot and a lower leg of a wearer, preferably for wearers with diabetic foot syndrome or a neuropathic osteoarthropathy relating to the foot, comprising: - a first orthosis part (2) which is to be arranged or which can be arranged on a lower leg of a wearer, - a second orthosis part (3) which is to be arranged or which can be arranged on a foot of a wearer, and - a third orthosis part (4) which connects the first and second orthosis part together, wherein at least one of the orthosis parts (2 - 4) has a geometrically structural design, at least in some parts or in its entirety, which is individually configured on the basis of data that describes a foot and/or a lower limb of a wearer.

Inventors:
GÜTTLER INGO (DE)
HENZLER JENS (DE)
MITSCHKE MATTHIAS (DE)
SCHRAEDER THEODOR (DE)
SCHAFRAN TOMMY (DE)
Application Number:
PCT/EP2021/064545
Publication Date:
December 09, 2021
Filing Date:
May 31, 2021
Export Citation:
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Assignee:
CO12 GMBH (DE)
International Classes:
A61F5/01; B33Y50/00
Domestic Patent References:
WO2016090093A12016-06-09
Foreign References:
DE202020101695U12020-05-12
CN109998759A2019-07-12
DE102017131323A12019-06-27
DE19922279A12000-11-16
US20160101571A12016-04-14
US4572169A1986-02-25
Attorney, Agent or Firm:
HAFNER & KOHL (DE)
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Claims:
PATEN TAN SPRÜ C H E

1. Orthese (1) für eine untere Extremität eines Trägers, insbesondere für einen Fuß und einen Unterschenkel eines Trägers, vorzugsweise für Träger mit einem diabetischen Fußsyndrom oder einer den Fuß betreffenden neuropathischen Osteoarthropathie, umfassend:

- ein an einem Unterschenkel eines Trägers anordenbares oder anzuordnendes erstes Orthesenteil (2),

- ein an einem Fuß eines Trägers anordenbares oder anzuordnendes zweites Orthesenteil

(3), und

- ein das erste und das zweite Orthesenteil miteinander verbindendes drittes Orthesenteil

(4), wobei wenigstens eines der Orthesenteile (2 - 4) zumindest abschnittsweise, gegebenenfalls vollständig, eine auf Grundlage von einen Fuß und/oder einen Unterschenkel eines Trägers beschreibenden Daten individuell konfiguriert ausgebildete geometrisch konstruktive Gestaltung aufweist.

2. Orthese nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das wenigstens eine Orthesenteil (2 -4), welches zumindest abschnittsweise, gegebenenfalls vollständig, eine auf Grundlage von einen Fuß und/oder einen Unterschenkel eines Trägers beschreibenden Daten individuell konfiguriert ausgebildete geometrisch-konstruktive Gestaltung aufweist, zumindest abschnittsweise, gegebenenfalls vollständig, additiv gefertigt ist.

3. Orthese nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Orthesenteil (2) einen Grundkörper umfasst, welcher einen, insbesondere über einen Zugangsbereich (2.1) zugänglichen, Aufnahmebereich (2.1) zur zumindest abschnittsweisen Aufnahme eines Unterschenkelabschnitts eines Trägers aufweist.

4. Orthese nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass an dem Grundkörper wenigstens eine, insbesondere laschenartige bzw. -förmige, Schnittstelle (2.4) zur Befestigung eines, insbesondere bandartigen bzw. -förmigen, Fixiermittels zur, insbesondere bedarfsweisen, Fixierung eines Unterschenkelabschnitts eines Trägers in dem Aufnahmebereich angeordnet oder ausgebildet ist.

5. Orthese nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass an dem Grundkörper wenigstens eine, insbesondere bohrungsartige bzw. -förmige, Schnittstelle (2.5) zur Befestigung eines, insbesondere form- und/oder kraftschlüssig wirkenden, Befestigungsmittels (2.7) zur, insbesondere lösbaren, Befestigung des dritten Orthesenteils (4) an dem ersten Orthesenteil (2) angeordnet oder ausgebildet ist.

6. Orthese nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das zweite Orthesenteil (3) einen Grundkörper umfasst, welcher einen, insbesondere über einen Zugangsbereich (3.2) zugänglichen, Aufnahmebereich (3.1) zur zumindest abschnittsweisen Aufnahme eines Fußes eines Trägers aufweist.

7. Orthese nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass an dem Grundkörper wenigstens eine, insbesondere laschenartige bzw. -förmige, Schnittstelle (3.4) zur Befestigung eine, insbesondere bandartigen bzw. -förmigen, Fixiermittels zur, insbesondere bedarfsweisen, Fixierung eines Unterschenkelabschnitts eines Trägers in dem Aufnahmebereich angeordnet oder ausgebildet ist.

8. Orthese nach einem Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass an dem Grundkörper wenigstens eine, insbesondere bohrungsartige bzw. -förmige, Schnittstelle (3.5) zur Befestigung eines, insbesondere form- und/oder kraftschlüssig wirkenden, Befestigungsmittels (3.7) zur, insbesondere lösbaren, Befestigung des dritten Orthesenteils an dem zweiten Orthesenteil angeordnet oder ausgebildet ist.

9. Orthese nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das dritte Orthesenteil (4) eine längliche, insbesondere schienen- oder strebenartige, geometrisch-konstruktive Gestalt aufweist.

10. Orthese nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass dritte Orthesenteil (4) eine oder mehrere sich in Längsrichtung erstreckende Versteifungselemente (6) umfasst.

11. Orthese nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens zwei Orthesenteile (2 - 4) in wenigstens einem Bewegungsfreiheitsgrad relativ zueinander bewegbar sind.

12. Orthese nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ab dem zweiten Orthesenteil (3) wenigstens eine Schnittstelle zur, insbesondere lösbaren, Befestigung eines Sohlenelements angeordnet oder ausgebildet ist.

13. Orthese nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das dritte Orthesenteil (4) seitlich, insbesondere bezogen auf den bestimmungsgemäß getragenen Zustand der Orthese (1) medial oder lateral, angeordnet oder ausgebildet ist.

14. Orthese nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das dritte Orthesenteil (4) durch ein oder mehrere Strebenelemente (4a - 4x) ausgebildet ist oder ein oder mehrere Strebenelemente (4a - 4x) umfasst.

15. Orthese nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass ein oder mehrere Strebenelemente (4a - 4x), insbesondere im bestimmungsgemäß getragenen Zustand der Orthese (1), medial angeordnet oder ausgebildet ist/sind und/oder ein oder mehrere Strebenelemente (4a - 4x), insbesondere im bestimmungsgemäß getragenen Zustand der Orthese (1), lateral angeordnet oder ausgebildet ist/sind.

16. Orthese nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch ein, insbesondere im bestimmungsgemäß getragenen Zustand der Orthese (1) im Bereich eines Knöchels eines Nutzers anordenbares angeordnetes, Knöchelstabilisierungselement (8).

17. Verfahren zur Fertigung wenigstens eines Orthesenteils (2 - 4) für eine Orthese (1) für eine untere Extremität eines Trägers, insbesondere für einen Fuß und ein Bein eines Trägers, vorzugsweise für Träger mit einem diabetischen Fußsyndrom, gekennzeichnet durch die Schritte:

- Erzeugen oder Bereitstellen von Trägerdaten, welche einen Fuß und/oder einen Unterschenkel eines Trägers der herzustellenden Orthese beschreiben,

- Fertigen wenigstens eines Orthesenteils (2 - 4) auf Grundlage der erzeugten oder bereitgestellten Daten.

18. Verfahren nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, dass das Fertigen des Orthesenteils (2 - 4) über ein additives Fertigungsverfahren erfolgt.

19. Verfahren nach Anspruch 17 oder 18, dadurch gekennzeichnet, dass die Trägerdaten, gegebenenfalls nach bestimmten Merkmalen bzw. Merkmalskategorien klassifiziert, in einer Datenspeichereinrichtung abgespeichert werden.

20. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche 17 bis 19, gekennzeichnet durch - Bereitstellen einer Mehrzahl von eine vorkonfigurierte geometrisch-konstruktive

Gestaltung eines Orthesenteils (2 - 4) beschreibenden Daten in einer

Datenspeichereinrichtung,

- Auswählen von eine vorkonfigurierte geometrisch-konstruktive Gestaltung eines bestimmten Orthesenteils (2 - 4) beschreibenden Daten auf Grundlage der bereitgestellten Trägerdaten aus der Datenspeichereinrichtung,

- Modifizieren der Daten auf Grundlage der bereitgestellten Trägerdaten zur Erzeugung von modifizierten Daten,

- Fertigen des Orthesenteils (2 - 4) auf Grundlage der modifizierten Daten.

21. Verfahren nach Anspruch 20, gekennzeichnet durch Anpassen der vorkonfigurierte geometrisch-konstruktive Gestaltung eines Orthesenteils (2 - 4) beschreibenden Daten auf Grundlage der bereitgestellten Trägerdaten, um die geometrisch-konstruktive Gestaltung des herzustellenden Orthesenteils (2 - 4) betreffende Baudaten zu erzeugen.

22. Verfahren nach einem der Ansprüche 17 bis 21, dadurch gekennzeichnet, dass die Baudaten das herzustellende Orthesenteil (2 - 4) mit einem negativen Offset, insbesondere im Hinblick auf ein an dem Orthesenteil (2 - 4) zu befestigendes Stützelement, beschreiben.

Description:
Orthese für eine untere Extremität eines Trägers

Die Erfindung betrifft eine Orthese für eine untere Extremität eines Trägers bzw. einer Trägerin, insbesondere für einen Fuß und einen Unterschenkel eines Trägers bzw. einer Trägerin, vorzugsweise für Träger bzw. eine Trägerin mit einem diabetischen Fußsyndrom oder einer den Fuß betreffenden neuropathischen Osteoarthropathie.

Entsprechende Orthesen für untere Extremitäten bzw. Gliedmaßen eines Trägers bzw. einer Trägerin sind aus dem Stand der Technik in unterschiedlichen Ausführungsformen und für unterschiedliche medizinische Anwendungsgebiete weithin bekannt.

Ein beispielhaftes Anwendungsgebiet entsprechender Orthesen ist das Gebiet der Technischen Orthopädie, in welchem entsprechende Orthesen z. B. zur Behandlung des diabetischen Fußsyndroms, bei welchem es sich um ein Syndrom krankhafter Veränderungen auf der Grundlage einer schmerzlosen sensorischen Neuropathie und/oder einer peripheren arteriellen Verschlusskrankheit bei Diabetes mellitus handelt, oder zur Behandlung von den Fuß betreffenden neuropathischen Osteoarthropathie eingesetzt werden.

Die hierfür aus dem Stand der Technik bekannten Orthesenkonstruktionen sind, wenngleich grundsätzlich ausgereift, etwa im Hinblick auf funktionelle, konstruktive wie auch fertigungstechnische Aspekte verbesserungswürdig. Dies insbesondere vordem Hintergrund des Bedarfs nach einem möglichst hohen Individualisierungsgrads der Orthesen, von welchem sich diverse Vorteile, wie z. B. eine besondere medizinische Wirksamkeit, eine verbesserte Compliance, etc. versprochen werden.

Der Erfindung liegt hiervon ausgehend die Aufgabe zugrunde, eine verbesserte Orthese für eine untere Extremität eines Trägers bzw. einer Trägerin anzugeben.

Die Aufgabe wird durch eine Orthese für eine untere Extremität eines Trägers gemäß Anspruch 1 gelöst. Die hierzu abhängigen Ansprüche betreffen mögliche Ausführungsformen der Orthese.

Ein erster Aspekt der hierin beschriebenen Erfindung betrifft eine Orthese für eine untere Extremität eines Trägers bzw. einer Trägerin, insbesondere für einen Fuß und einen Unterschenkel eines Trägers bzw. einer Trägerin, vorzugsweise für einen Träger bzw. eine Trägerin mit einem diabetischen Fußsyndrom oder einer den Fuß betreffenden neuropathischen Osteoarthropathie. Im Weiteren wird der Begriff „Träger“ verwendet, welcher sowohl Träger als auch Trägerinnen beinhaltet. Analoges gilt für den Begriff „Patient“. Bei der Orthese handelt es sich im Allgemeinen typischerweise um ein dem Gebiet der Technischen Orthopädie zuzuordnendes Bauteil bzw. eine dem Gebiet der Technischen Orthopädie zuzuordnende Bauteilgruppe. Die Orthese dient typischerweise im Besonderen zur Behandlung des diabetischen Fußsyndroms oder einer den Fuß betreffenden neuropathischen Osteoarthropathie und der damit einhergehenden Vielzahl an Begleit- und Folgeerkrankungen. Die Orthese ist damit insbesondere zur Behandlung des diabetischen Fußsyndroms oder einer den Fuß betreffenden neuropathischen Osteoarthropathie und der damit einhergehenden Vielzahl an Begleit- und Folgeerkrankungen eingerichtet. Die Orthese ist damit insbesondere für Träger bzw. Patienten mit diabetischem Fußsyndrom oder einer den Fuß betreffenden neuropathischen Osteoarthropathie und der damit einhergehenden Vielzahl an Begleit- und Folgeerkrankungen vorgesehen.

Grundsätzlich kann die Orthese jedoch zur Stabilisierung und Ruhigstellung eignet sich die Orthese zur Behandlung bei Erkrankungen der extrinsischen Fußmuskulatur, wie beispielsweise bei einer Tibialis-posterior-Dysfunktion oder bei einem Tibialis-anterior-Syndrom, eingesetzt werden. Weiterhin kann sich die Orthese auch zur frühzeitigen Mobilisierung eines Patienten, z. B. nach einem operativen Eingriff an einer unteren Extremität, eignen. Durch den den Fuß stabilisierenden Charakter der Orthese und einer patientenspezifischen Form kann eine Frühmobilisierung im Rahmen einer frühzeitigen Rehabilitation möglich sein.

Die Orthese umfasst typischerweise drei Orthesenteile, deren funktionelle und konstruktive Gestaltung im Weiteren näher erläutert wird. Die Orthese ist damit mehrteilig, d. h., wie sich im Weiteren ergibt, insbesondere dreiteilig, bzw. modular aufgebaut.

Die Orthese umfasst ein an einem Unterschenkel, d. h. insbesondere an oder im Bereich eines Schienbeins eines Trägers, d. h. insbesondere im frontalen Bereich kurz unterhalb der Patella eines Trägers, anordenbares oder anzuordnendes erstes Orthesenteil. Das gegebenenfalls auch als erstes Orthesenbauteil bezeichenbare erste Orthesenteil ist im Hinblick auf seine funktionelle wie auch konstruktive Gestaltung sonach derart ausgebildet, dass es sich an einem Unterschenkel eines Trägers anordnen lässt bzw. im bestimmungsgemäß getragenen Zustand der Orthese an einem Unterschenkel des Trägers angeordnet ist. Das erste Orthesenteil erstreckt sich im bestimmungsgemäß getragenen Zustand der Orthese sonach zumindest abschnittsweise entlang und/oder um einen Unterschenkel eines Trägers. Das erste Orthesenteil kann den Unterschenkel eines Trägers dabei zumindest abschnittsweise, gegebenenfalls vollständig, umschließen. Das erste Orthesenteil weist sonach ein oder mehrere Anliegebereiche bzw. - flächen auf, welche im bestimmungsgemäß getragenen Zustand der Orthese an dem Unterschenkel eines Trägers anliegen. Der oder die jeweiligen Anliegebereiche bzw. -flächen können den Unterschenkel eines Trägers dabei, insbesondere umfangsrichtungsmäßig, zumindest abschnittsweise, insbesondere formschlüssig, umgreifen. Die Abmessungen des ersten Orthesenteils können an die Abmessungen, d. h. insbesondere Breite, Länge, Umfang, etc., des jeweiligen Unterschenkels angepasst sein. Das erste Orthesenteil kann gegebenenfalls auch als Unterschenkelteil bezeichnet bzw. erachtet werden.

Die Orthese umfasst weiterhin ein an einem Fuß eines Trägers anordenbares oder anzuordnendes zweites Orthesenteil. Das gegebenenfalls auch als zweites Orthesenbauteil bezeichenbare zweite Orthesenteil ist im Hinblick auf seine funktionelle wie auch konstruktive Gestaltung sonach derart ausgebildet, dass es sich an einem Fuß eines Trägers anordnen lässt bzw. im bestimmungsgemäß getragenen Zustand der Orthese an einem Fuß des Trägers angeordnet ist. Das zweite Orthesenteil erstreckt sich im bestimmungsgemäß getragenen Zustand der Orthese sonach zumindest abschnittsweise entlang und/oder um einen Fuß eines Trägers. Das zweite Orthesenteil kann den Fuß eines Trägers dabei zumindest abschnittsweise, gegebenenfalls vollständig, umschließen. Das zweite Orthesenteil weist sonach ein oder mehrere Anliegebereiche bzw. -flächen auf, welche im bestimmungsgemäß getragenen Zustand der Orthese an dem Fuß eines Trägers anliegen. Die Abmessungen des zweiten Orthesenteils können an die Abmessungen des jeweiligen Fußes, d. h. insbesondere Breite, Länge, Umfang, etc., angepasst sein. Das zweite Orthesenteil kann gegebenenfalls auch als Fußteil bezeichnet bzw. erachtet werden.

Die Orthese umfasst weiterhin ein das erste und das zweite Orthesenteil miteinander verbindendes drittes Orthesenteil. Das gegebenenfalls auch als drittes Orthesenbauteil bezeichenbare dritte Orthesenteil ist im Hinblick auf seine funktionelle wie auch konstruktive Gestaltung sonach derart ausgebildet, dass es sich zumindest abschnittsweise zwischen dem ersten und dem zweiten Orthesenteil anordnen lässt, um das erste Orthesenteil mit dem zweiten Orthesenteil zu verbinden. Das dritte Orthesenteil ist im Hinblick auf seine funktionelle wie auch konstruktive Gestaltung sonach derart ausgebildet, dass es wenigstens eine erste Schnittstelle umfasst, über welche es sich an dem ersten Orthesenteil, d. h. insbesondere an wenigstens einer hierfür vorgesehenen, gegebenenfalls korrespondierenden, Schnittstelle, befestigen lässt, und wenigstens eine zweite Schnittstelle umfasst, über welche es sich an dem zweiten Orthesenteil, d. h. insbesondere an wenigstens einer hierfür vorgesehenen, gegebenenfalls korrespondierenden, Schnittstelle, befestigen lässt. Das dritte Orthesenteil erstreckt sich im bestimmungsgemäß getragenen Zustand der Orthese typischerweise in bezogen auf das Bein des Trägers distaler oder proximaler Richtung zwischen dem ersten Orthesenteil und dem zweiten Orthesenteil. Das dritte Orthesenteil kann im bestimmungsgemäß getragenen Zustand der Orthese medial oder lateral am Bein eines Trägers angeordnet sein. Auch eine zumindest abschnittsweise dorsale Anordnung des dritten Orthesenteils ist denkbar. Das dritte Orthesenteil kann gegebenenfalls auch als Verbindungsteil bezeichnet bzw. erachtet werden. Die Orthesenteile sind sonach über jeweilige Schnittstellen eingerichtet, miteinander unter Ausbildung der Orthese zusammenzuwirken. Die Orthesenteile sind hierfür insbesondere an- bzw. miteinander befestigbar bzw. befestigt. Insbesondere ist das erste Orthesenteil über das dritte Orthesenteil an dem zweiten Orthesenteil befestigbar bzw. befestigt und umgekehrt. Jeweilige Schnittstellen des ersten Orthesenteils und/oder des zweiten Orthesenteils und/oder des dritten Orthesenteils können dabei als mechanische Schnittstellen ausgebildet sein, welche eingerichtet sind, mechanisch zusammenzuwirken, um die jeweiligen Orthesenteile an- bzw. bzw. miteinander zu befestigen.

Die Befestigung des dritten Orthesenteils an dem ersten Orthesenteil und/oder an dem zweiten Orthesenteil kann z. B. über form- und/oder kraftschlüssige Befestigungsarten realisiert sein bzw. werden. Beispielsweise kommen als Befestigungsarten Klemm- und/oder Rast-/Schnapp- und/oder Schraub- und/oder Steck- und/oder Spannbefestigungen und somit als Befestigungselemente entsprechende Klemm- und/oder Rast-/Schnapp- und/oder Schraub- und/oder Steck- und/oder Spannbefestigungen realisierende Klemm- und/oder Rast-/Schnapp- und/oder Schraub- und/oder Steck- und/oder Spannelemente in Betracht.

In allen Ausführungsformen kann die Befestigung des dritten Orthesenteils an dem ersten Orthesenteil und/oder an dem zweiten Orthesenteil (beschädigungs- bzw. zerstörungsfrei) lösbar sein. Die Befestigung des dritten Orthesenteils an dem ersten Orthesenteil und/oder an dem zweiten Orthesenteil kann sonach gegebenenfalls aufgehoben und wiederhergestellt werden, was Vorteile im Hinblick auf etwaige Anpassungen, Reparaturen, etc. der Orthese bzw. der Orthesenteile mit sich bringt.

Neben entsprechenden Schnittstellen, welche eine Befestigung der jeweiligen Orthesenteile an- bzw. miteinander ermöglichen, können an einem oder mehreren Orthesenteilen auch Positioniereinrichtungen ausgebildet sein, welche eine exakte Positionierung bzw. Ausrichtung - hierdurch können gegebenenfalls Vormontagestellungen der Orthesenteile realisiert werden - der jeweils aneinander zu befestigenden Orthesenteile in einer ermöglicht.

Beispielsweise kann an dem ersten Orthesenteil wenigstens eine entsprechende Positioniereinrichtung angeordnet oder ausgebildet sein, welche eine exakte Positionierung des an bzw. mit dem ersten Orthesenteil zu befestigenden dritten Orthesenteils ermöglicht. Eine entsprechende Positioniereinrichtung kann z. B. eine Aussparung oder Vertiefung in dem ersten Orthesenteil sein, an oder in welche der entsprechende Abschnitt des dritten Orthesenteils einsetzbar ist. Eine entsprechende Aussparung oder Vertiefung kann in geometrisch konstruktiver Hinsicht derart ausgebildet sein, dass sie eine der Kontur des entsprechenden Abschnitts des dritten Orthesenteils gegengleich ausgebildete Konturierung aufweist. Eine umgekehrte Konfiguration ist ebenso denkbar. Analoges kann mit anderen gleichwirkenden Maßnahmen, wie z. B. mit zusammenwirkenden Steckelementen, erreicht werden.

Alternativ oder ergänzend kann an dem zweiten Orthesenteil wenigstens eine entsprechende Positioniereinrichtung angeordnet oder ausgebildet sein, welche eine exakte Positionierung des an bzw. mit dem zweiten Orthesenteils zu befestigenden dritten Orthesenteil ermöglicht. Eine entsprechende Positioniereinrichtung kann z. B. eine Aussparung oder Vertiefung in dem zweiten Orthesenteil sein, an oder in welche der entsprechende Abschnitt des dritten Orthesenteils einsetzbar ist. Eine entsprechende Aussparung oder Vertiefung kann in geometrisch konstruktiver Hinsicht derart ausgebildet sein, dass sie eine der Kontur des entsprechenden Abschnitts des dritten Orthesenteils gegengleich ausgebildete Konturierung aufweist. Wiederum ist eine umgekehrte Konfiguration ebenso denkbar. Analoges kann mit anderen gleichwirkenden Maßnahmen, wie z. B. mit zusammenwirkenden Steckelementen, erreicht werden.

Grundsätzlich gilt indes, dass unter dem hierin verwendeten Begriff „Orthese“ sowohl eine Orthese im bestimmungsgemäß montierten Zustand, in welchem das erste und das zweite Orthesenteil über das dritte Orthesenteil aneinander befestigt bzw. miteinander verbunden sind, als auch im nicht montierten Zustand, in welchem das erste und das zweite Orthesenteil nicht über das dritte Orthesenteil aneinander befestigt bzw. miteinander verbunden sind.

Wenigstens eines der Orthesenteile, d. h. insbesondere das erste Orthesenteil und/oder das zweite Orthesenteil, bevorzugt sowohl das erste Orthesenteil als auch das zweite Orthesenteil, weist zumindest abschnittsweise, gegebenenfalls vollständig, eine auf Grundlage von einen Fuß und/oder einen Unterschenkel eines Trägers beschreibenden Daten individuell konfiguriert ausgebildete geometrisch-konstruktive Gestaltung auf. Wenigstens ein Orthesenteil weist sonach eine individuell konfiguriert ausgebildete geometrisch-konstruktive Gestaltung und somit ein hohes Maß an Individualisierung auf. Insbesondere kann es sich bei einem jeweiligen Orthesenteil um ein für eine bestimmte Gliedmaße, d. h. insbesondere einen bestimmten Fuß bzw. einen bestimmten Unterschenkel, eines bestimmten Trägers individuell konfigurierbares bzw. individuell konfiguriertes Einzelteil handeln. Das Orthesenteil kann dabei ein trägerspezifisch individuell konfiguriertes (negatives) Abbild eines Unterschenkel- oder Fußabschnitts, an welchem das jeweilige Orthesenteil anzuordnen ist, eines bestimmten Trägers darstellen. Dies ermöglicht eine trägerspezifisch bzw. trägerkörperteilspezifisch individuell konfigurierte und somit exakte Passform des jeweiligen Orthesenteils.

Die individuell konfiguriert ausgebildete geometrisch-konstruktive Gestaltung eines jeweiligen Orthesenteils - hierunter kann insbesondere eine bestimmte Konturierung des Orthesenteils zu verstehen sein - wurde, wie erwähnt, auf Grundlage von einen Fuß und/oder einen Unterschenkel eines Trägers zumindest abschnittsweise, gegebenenfalls vollständig, beschreibenden Daten erzeugt. Bei entsprechenden Daten kann es sich z. B. um über eine geeignete Erfassungseinrichtung erfassbare bzw. erfasste Erfassungsdaten handeln. Eine entsprechende Erfassungseinrichtung kann z. B. eine optische Erfassungseinrichtung, wie z. B. eine Bildaufnahmeeinrichtung, d. h. z. B. eine Kamera- oder Scaneinrichtung, sein oder eine solche umfassen. Bei entsprechenden Daten kann es sich sonach z. B. um ein- oder mehrdimensionale Bilddaten, d. h. insbesondere Kamera-, Scan-, CT- oder MRT-Daten, eines Fußes und/odereines Unterschenkels eines Trägers handeln.

Aus der individuell konfiguriert ausgebildeten geometrisch-konstruktive Gestaltung des eines oder mehrerer Orthesenteile der Orthese ergeben sich diverse Vorteile. Zunächst wirkt sich die individuell konfiguriert ausgebildete geometrisch-konstruktive Gestaltung des eines oder mehrerer Orthesenteile der Orthese positiv auf die Trageeigenschaften der Orthese aus. Zudem bietet der mehrteilige bzw. modulare Aufbau der Orthese eine gezielte bedarfsweise, insbesondere gewichtsoptimierte, Versteifungsmöglichkeit der Orthesenteile, um den Fuß bzw. das Bein krankheitsbezogen ruhigzustellen.

Eine besonders zweckmäßige Ausführungsform der Orthese sieht vor, dass sowohl das erste Orthesenteil eine zumindest abschnittsweise, gegebenenfalls vollständig, auf Grundlage von einen Unterschenkel eines Trägers beschreibenden Daten individuell konfiguriert ausgebildete geometrisch-konstruktive Gestaltung aufweist als auch das zweite Orthesenteil eine zumindest abschnittsweise, gegebenenfalls vollständig, eine auf Grundlage von einen Fuß eines Trägers beschreibenden Daten individuell konfiguriert ausgebildete geometrisch-konstruktive Gestaltung aufweist. Alternativ oder ergänzend kann auch das dritte Orthesenteil eine auf Grundlage von z. B. einen Unterschenkel eines Trägers beschreibenden Daten individuell konfiguriert ausgebildete geometrisch-konstruktive Gestaltung aufweisen.

Insgesamt liegt, insbesondere aufgrund des hohen Individualisierungsgrads, eine verbesserte Orthese für eine untere Extremität eines Trägers vor.

Die individuell konfiguriert ausgebildete geometrisch-konstruktive Gestaltung eines jeweiligen Orthesenteils lässt sich fertigungstechnisch zweckmäßig insbesondere mit - bisweilen auch als „3D-Druck“ bezeichneten - additiven Fertigungsverfahren realisieren. Mithin kann wenigstens ein jeweiliges eine individuell konfiguriert ausgebildete geometrisch-konstruktive Gestaltung aufweisendes Orthesenteil zumindest abschnittsweise, gegebenenfalls vollständig, additiv gefertigt sein. Ebenso können mehrere Orthesenteile, d. h. gegebenenfalls auch alle Orthesenteile, additiv gefertigt sein. Durch die additive Fertigung lassen sich Bauteile mit besonderen strukturellen, d. h. sowohl funktionellen als auch konstruktiven, Eigenschaften ausbilden, welche mit konventionellen Fertigungsverfahren nicht oder nur bedingt realisierbar sind.

Es kommen grundsätzlich sämtliche additive Fertigungsverfahren in Betracht. Insbesondere kommen additive Fertigungsverfahren in Betracht, mit welchen sich Metalle oder Kunststoffe zu einem dreidimensionalen Körper verarbeiten zu lassen. Insbesondere können additive Fertigungsverfahren, welche einen additiven Aufbau dreidimensionaler Körper durch schichtweise selektive Verfestigung eines schichtweise selektiv verfestigbaren, gegebenenfalls pulverförmigen, Baumaterials - hierbei kann es sich z. B. um ein Metall oder um einen Kunststoff, wie z. B. Polyamid, handeln - vermittels Strahlungsenergie, d. h. insbesondere vermittels wenigstens eines Energiestrahls, ermöglichen, in Betracht. Lediglich beispielhaft sei in diesem Zusammenhang auf Multi-Jet-Fusion-Verfahren, Binder-Jetting-Verfahren, CLIP-Verfahren, selektive Laserschmelzverfahren, selektive Elektronenstrahlschmelzverfahren, selektive Lasersinterverfahren, Fused-Deposition-Modelling („FDM“)-Verfahren, Continous- FilamentFabrication („CFF“)-Verfahren oder Stereolithographieverfahren, etc. verwiesen. Die Auswahl eines geeigneten additiven Fertigungsverfahren bestimmt sich typischerweise nach diversen Anforderungen an das jeweilige Orthesenteil, wie z. B. Material, chemische und/oder physikalischen Eigenschaften, etc.

Das erste Orthesenteil kann in allen Ausführungsformen einen Grundkörper umfassen, welcher einen, insbesondere über einen Zugangsbereich zugänglichen, Aufnahmebereich zur zumindest abschnittsweisen Aufnahme eines Unterschenkels bzw. eines Unterschenkelabschnitts eines Trägers aufweist. Der Aufnahmebereich des ersten Orthesenteils kann mit entsprechenden Anliegebereichen bzw. -flächen versehen sein, welche im bestimmungsgemäß getragenen Zustand der Orthese an dem Unterschenkel eines Trägers anliegen bzw. diesen zumindest abschnittsweise umschließen. Der Zugangsbereich ist so gewählt, dass ein möglichst einfaches An- und Ablegen des ersten Orthesenteils, d. h. insbesondere ein möglichst einfaches Ein- und Aussteigen in das bzw. aus dem erste(n) Orthesenteil, möglich ist.

Der Grundkörper des ersten Orthesenteils kann eine zumindest abschnittsweise, gegebenenfalls vollständig, auf Grundlage von einen Unterschenkel eines Trägers beschreibenden Daten individuell konfiguriert ausgebildete geometrisch-konstruktive Gestaltung aufweisen. Konkret kann der Grundkörper dabei beispielsweise eine einen Unterschenkel eines Trägers, insbesondere schienbeinseitig, insbesondere knapp unterhalb der Patella, zumindest abschnittsweise, umgreifende geometrisch-konstruktive Gestaltung aufweisen. Die Form des Grundkörpers kann dabei ergonomisch sein. Der Grundkörper kann sonach eine individuell an einen Unterschenkel eines Trägers angepasste halbschalenartige bzw. -förmige Grundform aufweisen. Querschnittlich betrachtet kann der Grundkörper eine individuell an einen Unterschenkel eines Trägers angepasste U- bzw. V-artige Grundform bzw. Geometrie aufweisen. Der Grundkörper, d. h. insbesondere jeweilige Anliegebereiche bzw. -flächen des Grundkörpers, können den Unterschenkel eines Trägers dabei, insbesondere umfangsrichtungsmäßig, zumindest abschnittsweise, insbesondere formschlüssig, umgreifen. Derart kann, insbesondere im Zusammenwirken mit dem zweiten Orthesenteil und/oder dritten Orthesenteil, eine unerwünschte Rotation des Unterschenkels des Trägers verhindert bzw. erschwert werden. Zudem kann derart eine (weitgehende) Ruhigstellung des Unterschenkels realisiert werden, welche typischerweise auch mit einer Ruhigstellung des Fußes einhergeht. Eine entsprechende Ruhigstellung wirkt sich in medizinischer Hinsicht typischerweise positiv aus, da z. B. Entzündungen gehemmt werden können.

An dem Grundkörper des ersten Orthesenteils kann wenigstens eine, insbesondere laschenartige bzw. -förmige oder ösenartige bzw. -förmige, Schnittstelle zur Befestigung eines, insbesondere bandartigen bzw. -förmigen, Fixiermittels zur, insbesondere bedarfsweisen, Fixierung eines Unterschenkelabschnitts eines Trägers in dem Aufnahmebereich angeordnet oder ausgebildet sein. Eine entsprechende Schnittstelle kann einstückig (integral) mit dem Grundkörper oder als gesondertes Bauteil zu dem Grundkörper ausgebildet sein, sodass diese einen integralen oder separaten Bestandteil des Grundkörpers bildet. Insbesondere kann eine entsprechende Schnittstelle im Rahmen einer additiven Fertigung des Grundkörpers integral mit diesem ausgebildet sein. Analoges gilt für den Fall, in welchem der Grundkörper mehrere entsprechende Schnittstellen aufweist.

Alternativ oder ergänzend kann an dem Grundkörper des ersten Orthesenteils wenigstens eine, insbesondere bohrungsartige bzw. -förmige und/oder gewindeartige bzw. -förmige, Schnittstelle zur Befestigung eines, insbesondere form- und/oder kraftschlüssig wirkenden, Befestigungsmittels zur, insbesondere lösbaren, Befestigung des dritten Orthesenteils an dem ersten Orthesenteil angeordnet oder ausgebildet sein. Eine entsprechende Schnittstelle kann einstückig (integral) mit dem Grundkörper ausgebildet sein, sodass diese einen integralen Bestandteil des Grundkörpers bildet. Insbesondere kann eine entsprechende Schnittstelle im Rahmen einer additiven Fertigung des Grundkörpers integral mit diesem ausgebildet sein. Analoges gilt für den Fall, in welchem der Grundkörper mehrere entsprechende Schnittstellen aufweist. Typischerweise sind an dem ersten Orthesenteil, insbesondere in einer definierten Anordnung, mehrere entsprechende Schnittstellen angeordnet oder ausgebildet. Die Anordnung der Schnittstellen ist so gewählt, dass diese eine gewünschte Anordnung und Ausrichtung des dritten Orthesenteils an dem bzw. relativ zu dem ersten Orthesenteil ermöglicht.

Das zweite Orthesenteil kann in allen Ausführungsformen einen Grundkörper umfassen, welcher einen, insbesondere über einen Zugangsbereich zugänglichen, Aufnahmebereich zur zumindest abschnittsweisen Aufnahme eines Fußes bzw. eines Fußabschnitts eines Trägers aufweist. Der Aufnahmebereich des zweiten Orthesenteils kann mit entsprechenden Anliegebereichen bzw. - flächen versehen sein, welche im bestimmungsgemäß getragenen Zustand der Orthese an dem Fuß eines Trägers anliegen bzw. diesen zumindest abschnittsweise umschließen. Der Zugangsbereich ist so gewählt, dass ein möglichst einfaches An- und Ablegen des zweiten Orthesenteils, d. h. insbesondere ein möglichst einfaches Ein- und Aussteigen in das bzw. aus dem zweite(n) Orthesenteil, möglich ist.

Der Grundkörper des zweiten Orthesenteils kann eine zumindest abschnittsweise, gegebenenfalls vollständig, auf Grundlage von einen Fuß eines Trägers beschreibenden Daten individuell konfiguriert ausgebildete geometrisch-konstruktive Gestaltung aufweisen. Konkret kann der Grundkörper dabei beispielsweise eine einen Fuß eines Trägers, insbesondere fußsohlenseitig und/oder (außen- und/oder innen)ristseitig und/oder spannseitig, zumindest abschnittsweise, umgreifende geometrisch-konstruktive Gestaltung aufweisen. Die Form des Grundkörpers kann dabei ergonomisch sein. Der Grundkörper kann sonach z. B. eine individuell an einen Fuß eines Trägers angepasste schuhartige Grundform bzw. Geometrie aufweisen. Insbesondere kann der Grundkörper eine z. B. eine zumindest abschnittsweise individuell an einen Fuß eines Trägers angepasste Grundform bzw. Geometrie eines orthopädischen Schuhs, insbesondere eines Schuhs für „diabetische Füße“ aufweisen. Hierunter kann auch die Ausbildung einer zumindest abschnittsweise individuell an den Fuß eines Trägers angepasste Fußbettung zu verstehen sein. Der Grundkörper des zweiten Orthesenteils kann sonach eine zumindest abschnittsweise individuell an den Fuß eines Trägers angepasste Fußbettung aufweisen. Eine entsprechende Fußbettung kann insbesondere im Hinblick auf eine besondere, d. h. insbesondere möglichst homogene, Druckverteilung auf die Fußsohle eines Trägers ausgebildet sein. Eine entsprechende Fußbettung kann z. B. durch die Fußsohle eines Trägers abbildende Erhöhungen und/oder Vertiefungen gebildet sein oder solche umfassen.

An dem Grundkörper des zweiten Orthesenteils kann wenigstens eine, insbesondere laschenartige bzw. -förmige oder ösenartige bzw. -förmige, Schnittstelle zur Befestigung eines, insbesondere bandartigen bzw. -förmigen, Fixiermittels zur, insbesondere bedarfsweisen, Fixierung eines Fußabschnitts eines Trägers in dem Aufnahmebereich angeordnet oder ausgebildet sein. Eine entsprechende Schnittstelle kann einstückig (integral) mit dem Grundkörper oder als gesondertes Bauteil zu dem Grundkörper ausgebildet sein, sodass diese einen integralen oder separaten Bestandteil des Grundkörpers bildet. Insbesondere kann eine entsprechende Schnittstelle im Rahmen einer additiven Fertigung des Grundkörpers integral mit diesem ausgebildet sein. Analoges gilt für den Fall, in welchem der Grundkörper mehrere entsprechende Schnittstellen aufweist. Alternativ oder ergänzend kann an dem Grundkörper des zweiten Orthesenteils wenigstens eine, insbesondere bohrungsartige bzw. -förmige und/oder gewindeartige bzw. -förmige, Schnittstelle zur Befestigung eines, insbesondere form- und/oder kraftschlüssig wirkenden, Befestigungsmittels zur, insbesondere lösbaren, Befestigung des dritten Orthesenteils an dem ersten Orthesenteil angeordnet oder ausgebildet sein. Eine entsprechende Schnittstelle kann einstückig (integral) mit dem Grundkörper ausgebildet sein, sodass diese einen integralen Bestandteil des Grundkörpers bildet. Insbesondere kann eine entsprechende Schnittstelle im Rahmen einer additiven Fertigung des Grundkörpers integral mit diesem ausgebildet sein. Analoges gilt für den Fall, in welchem der Grundkörper mehrere entsprechende Schnittstellen aufweist. Typischerweise sind an dem zweiten Orthesenteil, insbesondere in einer definierten Anordnung, mehrere entsprechende Schnittstellen angeordnet oder ausgebildet. Die Anordnung der Schnittstellen ist so gewählt, dass diese eine gewünschte Anordnung und Ausrichtung des dritten Orthesenteils an dem bzw. relativ zu dem zweiten Orthesenteil ermöglicht.

Das dritte Orthesenteil kann einen eine längliche, insbesondere schienenartige bzw. -förmige oder strebenartige bzw. -förmige, geometrisch-konstruktive Gestalt aufweisenden Grundkörper aufweisen. Der Grundkörper erstreckt sich im bestimmungsgemäß getragenen Zustand der Orthese zwischen dem ersten und dem zweiten Orthesenteil. Hieraus ergibt sich typischerweise eine monolaterale bzw. monomediale Anordnung des dritten Orthesenteils, als sich der Grundkörper im bestimmungsgemäß getragenen Zustand der Orthese nur entlang einer Seite des Unterschenkels des Trägers erstreckt. Wie erwähnt, kann das dritte Orthesenteil im bestimmungsgemäß getragenen Zustand der Orthese medial oder lateral am Bein eines Trägers angeordnet sein. Auch eine zumindest abschnittsweise dorsale Anordnung des dritten Orthesenteils ist denkbar. Dies vereinfacht den Aufbau der Orthese und hat zudem Vorteile für das An- und Ablegen der Orthese.

Sofern der Grundkörper aufgrund seiner geometrisch-konstruktiven Ausgestaltung nicht von sich aus mit gewünschten strukturellen Eigenschaften, d. h. insbesondere einer gewünschten Steifigkeit, versehen ist, kann das dritte Orthesenteil eine oder mehrere sich in Längsrichtung erstreckende Versteifungselemente umfassen. Entsprechende Versteifungselemente können z. B. eine runde, rundliche oder eckige Querschnittsgeometrie aufweisen. Abschnittsweise variierende Querschnittsgeometrien eines Versteifungselements sind denkbar. Im Falle mehrerer Versteifungselemente, welche grundsätzlich in paralleler und/oder serieller Anordnung vorhanden sein können, können Versteifungselemente mit zumindest abschnittsweise unterschiedlichen Querschnittsgeometrien vorhanden sein. Entsprechende Versteifungselemente können in allen Ausführungsformen aus einem mechanisch steifen Material, wie z. B. Metall, Kompositmaterial, insbesondere Glas- oder Kohlefasermaterial, bzw. einer entsprechenden Material Struktur gebildet sein bzw. ein(e) solche(s) umfassen. Entsprechende Versteifungselemente können analog dem dritten Orthesenteil z. B. strebenartig bzw. -förmig ausgebildet sein.

Das dritte Orthesenteil kann, wie erwähnt, strebenartig bzw. -förmig ausgebildet sein. Das dritte Orthesenteil kann sonach durch ein oder mehrere Strebenelemente ausgebildet sein bzw. ein oder mehrere Strebenelemente umfassen.

Das erste Orthesenteil und das zweite Orthesenteil kann jeweils wenigstens einen Aufnahme- bzw. Befestigungsbereich zur form- und/oder kraft- und/oder stoffschlüssigen Aufnahme bzw. Befestigung wenigstens eines Strebenelements umfassen, d. h. insbesondere zur Aufnahme bzw. Befestigung eines mit einem jeweiligen Aufnahme- bzw. Befestigungsbereich zusammenwirkenden Aufnahme- bzw. Befestigungsabschnitts eines jeweiligen Strebenelements, an dem jeweiligen Orthesenteil. Entsprechende Aufnahme- bzw. Befestigungsbereiche können z. B. durch Steckaufnahmen gebildet sein. Alternativ oder ergänzend sind Klemm-, Spann- oder Rastaufnahmen denkbar. Alternativ oder ergänzend sind Klebe- oder Schweißaufnahmen denkbar; ein entsprechendes Strebenelement kann mit einem entsprechendem Aufnahme- bzw. Befestigungsbereich sonach, z. B. vermittels eines Ein- oder Mehrkomponentenklebers, verklebt oder verschweißt sein. Grundsätzlich gilt sonach, dass orthesenteilseitige Aufnahme- bzw. Befestigungsbereiche eine lösbare oder unlösbare Aufnahme bzw. Befestigung eines jeweiligen Strebenelements an einem jeweiligen Orthesenteil ermöglichen.

Entsprechende Strebenelemente können aufgrund ihrer strukturellen Eigenschaften, d. h. insbesondere ihrer Steifigkeit, ebenso als Versteifungselemente dienen. Die strukturellen Eigenschaften, d. h. insbesondere die Steifigkeit, der Strebenelemente kann sich aus dem die Strebenelemente bildenden Material bzw. der die Strebenelemente bildenden Materialstruktur ergeben. Mithin können die Strebenelemente z. B. aus Metall, faserverstärktem Kunststoff, Faserverbundmaterialien, d. h. insbesondere Glas- oder Kohlefaserverbundmaterialien, gebildet sein.

Beispielhafte Konfigurationen der Orthese mit wenigstens einem strebenartig bzw. -förmig konfigurierten dritten Orthesenteil, d. h. mit einem dritten Orthesenteil, welches durch ein oder mehrere Strebenelemente gebildet ist bzw. solche umfasst, werden nachfolgend im Einzelnen näher erläutert. Grundsätzlich gilt auch hier, dass entsprechende Strebenelemente im bestimmungsgemäß getragenen Zustand der Orthese typischerweise medial oder lateral, d. h. im Allgemeinen seitlich, am Bein eines T rägers anordenbar bzw. angeordnet sind. Dies erleichtert einem Nutzer den Einstieg in die Orthese. Eine erste beispielhafte Konfiguration sieht vor, dass sich wenigstens ein Strebenelement im bestimmungsgemäß getragenen Zustand der Orthese medial oder lateral zwischen dem ersten und dem zweiten Orthesenteil erstreckend angeordnet ist. Das wenigstens eine Strebenelement ist typischerweise mit einem ersten Aufnahme- bzw. Befestigungsabschnitt an oder in einem Aufnahme- bzw. Befestigungsbereich des ersten Orthesenteils und mit einem zweiten Aufnahme- bzw. Befestigungsabschnitt an oder in einem Aufnahme- bzw. Befestigungsbereich des zweiten Orthesenteils befestigt.

Eine weitere beispielhafte Konfiguration sieht vor, dass sich mehrere Strebenelemente im bestimmungsgemäß getragenen Zustand der Orthese medial und/oder lateral zwischen dem ersten und dem zweiten Orthesenteil erstreckend angeordnet sind. Die, z. B. parallel oder winklig zueinander ausgerichteten, Strebenelemente sind jeweils typischerweise mit einem ersten Aufnahme- bzw. Befestigungsabschnitt an oder in einem Aufnahme- bzw. Befestigungsbereich des ersten Orthesenteils und mit einem zweiten Aufnahme- bzw. Befestigungsabschnitt an oder in einem Aufnahme- bzw. Befestigungsbereich des zweiten Orthesenteils befestigt.

Eine weitere beispielhafte Konfiguration kann sonach konkret vorsehen, dass sich wenigstens ein erstes Strebenelement im bestimmungsgemäß getragenen Zustand der Orthese medial (erste Seite) zwischen dem ersten und dem zweiten Orthesenteil erstreckend angeordnet ist und wenigstens ein weiteres Strebeneielement im bestimmungsgemäß getragenen Zustand der Orthese lateral (zweite Seite) zwischen dem ersten und dem zweiten Orthesenteil erstreckend angeordnet ist. Mithin kann sowohl lateral als auch medial wenigstens ein Strebenelement vorhanden sein, sodass einander gegenüber liegend angeordnete bzw. ausgerichtete Strebenelemente vorhanden sind. Das wenigstens eine erste Orthesenteil ist typischerweise mit einem ersten Aufnahme- bzw. Befestigungsabschnitt an oder in einem medial ausgerichteten Aufnahme- bzw. Befestigungsbereich des ersten Orthesenteils und mit einem zweiten Aufnahme- bzw. Befestigungsabschnitt an oder in einem medial ausgerichteten Aufnahme- bzw. Befestigungsbereich des zweiten Orthesenteils befestigt. Das wenigstens eine weitere Orthesenteil ist typischerweise mit einem ersten Aufnahme- bzw. Befestigungsabschnitt an oder in einem lateral ausgerichteten Aufnahme- bzw. Befestigungsbereich des ersten Orthesenteils und mit einem zweiten Aufnahme- bzw. Befestigungsabschnitt an oder in einem lateral ausgerichteten Aufnahme- bzw. Befestigungsbereich des zweiten Orthesenteils befestigt.

Insbesondere sieht eine beispielhafte Konfiguration konkret vor, dass mehrere erste Strebenelemente sich im bestimmungsgemäß getragenen Zustand der Orthese medial zwischen dem ersten und dem zweiten Orthesenteil erstreckend angeordnet sind und ein (einziges) Strebenelement sich im bestimmungsgemäß getragenen Zustand der Orthese lateral zwischen dem ersten und dem zweiten Orthesenteil erstreckend angeordnet ist. Auch eine umgekehrte Konfiguration ist denkbar.

Für alle Konfigurationen gilt grundsätzlich, dass sich einzelne, mehrere oder sämtliche erste Strebenelemente können in einer ersten Raumrichtung erstreckend angeordnet oder ausgerichtet sein können. Gleichermaßen können einzelne, mehrere oder sämtliche weitere Strebenelemente sich in einer von der ersten Raumrichtung verschiedenen Raumrichtung erstreckend angeordnet oder ausgerichtet sein. Auch durch die Wahl unterschiedlicher Raumrichtungen, in welchen sich jeweilige erste bzw. weitere Strebenelemente erstrecken, kann gezielt, d. h. insbesondere nutzerspezifisch, Einfluss auf die strukturellen Eigenschaften der Orthese genommen werden, z. B. um eine möglichst optimale Wirkung der Orthese zu erreichen.

Über die Anzahl bzw. Anordnung bzw. Ausrichtung jeweiliger Strebenelemente können die strukturellen Eigenschaften der Orthese gezielt, d. h. insbesondere nutzerspezifisch, eingestellt bzw. verändert werden, z. B. um eine möglichst optimale Wirkung der Orthese zu erreichen. In diesem Zusammenhang kann es zweckmäßig sein, an dem ersten Orthesenteil und/oder an dem zweiten Orthesenteil, z. B. medial und/oder lateral, mehrere Aufnahme- bzw. Befestigungsbereiche vorzusehen, sodass das erste und/oder das zweite Orthesenteil, insbesondere medial und/oder lateral, grundsätzlich für mehrere Strebenelemente vorbereitet ist.

In allen Konfigurationen mit mehreren Strebenelementen können Strebenelemente eingesetzt bzw. verwendet werden, welche sich in ihren strukturellen Eigenschaften, d. h. insbesondere in ihrer Steifigkeit, unterscheiden. Erste Strebenelemente können sonach z. B. unterschiedliche strukturelle Eigenschaften, d. h. insbesondere eine unterschiedliche Steifigkeit, aufweisen als weitere Strebenelemente. Selbstverständlich können sich in dem Fall mehrerer erster Strebenelemente auch diese in ihren strukturellen Eigenschaften unterscheiden. Analoges gilt für den Fall mehrerer weiterer Strebenelemente.

Die Orthese kann im Allgemeinen wenigstens ein Stabilisierungselement, d. h. insbesondere ein Knöchel- und/oder Unterschenkelstabilisierungselement, zur Stabilisierung eines Knöchelbereichs und/oder eines Unterschenkels eines Nutzers umfassen. Ein entsprechendes Knöchelstabilisierungselement kann z. B. an jeweiligen Strebenelementen angeordnet oder ausgebildet sein. Insbesondere kann ein entsprechendes Knöchelstabilisierungselement von jeweiligen Strebenelementen durchsetzt sein, was eine besonders stabile Anordnung gewährleistet. Konkret kann ein entsprechendes Stabilisierungselement aus mehreren, z. B. halbschalenartigen, Stabilisierungselementsegmenten gebildet sein, welche form- und/oder kraft- und/oder stoffschlüssig miteinander verbunden sind. Auch an einem Stabilisierungselement kann wenigstens eine Schnittstelle zur Befestigung eines, insbesondere bandartigen bzw. -förmigen, Fixiermittels angeordnet oder ausgebildet sein. Ein an einer entsprechenden Schnittstelle angebundenes Fixiermittel kann, gegebenenfalls zusätzlich, eine Stabilisierung des Knöchels und/oder Unterschenkels eines Nutzers ermöglichen.

Im Zusammenhang mit dem dritten Orthesenteil gilt allgemein, dass dieses eine besondere mechanischen Stabilität, d. h. insbesondere eine besondere Festigkeit und Steifigkeit, aufweisen kann. Das dritte Orthesenteil kann dabei so konzipiert sein, dass es sämtlichen einschlägigen mechanischen Anforderungen genügt. Die übrigen Orthesenteile können dann in entsprechender Weise individualer konfiguriert sein. Dies gilt insbesondere für eine Konfiguration der Orthese, bei welcher das dritte Orthesenteil, z. B. durch ein konventionelles Ur- oder Umformverfahren, konventionell gefertigt ist und die übrigen Orthesenteile additiv gefertigt sind.

Grundsätzlich gilt für alle Orthesenteile, dass diese zumindest abschnittsweise mit Funktionsstrukturen, wie z. B. Leichtbaustrukturen, Versteifungsstrukturen, etc. ausgebildet oder solche umfassen können. Insbesondere ist es zweckmäßig, wenn die Orthesenteile, insbesondere einstückig, mit Versteifungsstrukturen ausgebildet sein können. Entsprechende Versteifungsstrukturen können z. B. durch Rippenstrukturen gebildet sein oder solche umfassen.

Grundsätzlich gilt, dass wenigstens zwei der Orthesenteile in wenigstens einem translatorischen Bewegungsfreiheitsgrad und/oder in wenigstens einem rotatorischen Bewegungsfreiheitsgrad - hierunter kann insbesondere ein Schwenkbewegungsfreiheitsgrad um eine horizontale Schwenkachse verstanden werden - relativ zueinander beweglich sein können. Insbesondere ist es möglich, dass das dritte Orthesenteil relativ zu dem zweiten Orthesenteil beweglich an dem zweiten Orthesenteil befestigbar oder befestigt ist. Dies kann insbesondere zweckmäßig sein, um einem Träger einen erleichterten „Einstieg“ in die Orthese zu ermöglichen. Das dritte Orthesenteil kann sonach z. B. in eine erste Ausrichtung und/oder Position, d. h. insbesondere in eine erste Schwenkstellung, bewegt werden, welche einem Träger eine Zugangsmöglichkeit in das zweite Orthesenteil gestattet, und in eine zweite Ausrichtung und/oder Position, d. h. insbesondere in eine zweite Schwenkstellung, bewegt werden, welche einem in das erste Orthesenteil eingestiegenen Träger eine Befestigung des dritten Orthesenteils an dem Unterschenkel gestattet. Das dritte Orthesenteil erstreckt sich bzw. verläuft in der zweiten Ausrichtung und/oder Position typischerweise in bezogen auf das Bein des in das zweite Orthesenteil eingestiegenen Trägers distaler oder proximaler Richtung zwischen dem ersten Orthesenteil und dem zweiten Orthesenteil. Die Befestigung der Orthesenteile aneinander schließt sonach eine Relativbewegung wenigstens zweier Orthesenteile nicht grundsätzlich aus. Entsprechende Bewegungsfreiheitsgrade können durch zusammenwirkende Gelenk- oder Scharnierstrukturen z. B. an dem zweiten und/oder dritten Orthesenteil realisiert werden. Entsprechende Gelenk- oder Scharnierstrukturen können ebenso im Rahmen eines additiven Fertigungsprozesses einstückig bzw. integral z. B. mit dem zweiten Orthesenteil und/oder dritten Orthesenteil ausgebildet sein.

Ein weiterer Aspekt der Erfindung betrifft ein Orthesenteil für eine Orthese gemäß dem ersten Aspekt der Erfindung. Ein entsprechendes Orthesenteil, welches z. B. als erstes, zweites, oder drittes Orthesenteil ausgebildet sein kann, zeichnet sich dadurch aus, dass es zumindest abschnittsweise, gegebenenfalls vollständig, eine auf Grundlage von einen Fuß und/oder einen Unterschenkel eines Trägers beschreibenden Daten individuell konfiguriert ausgebildete geometrisch-konstruktive Gestaltung aufweist. Sämtliche Ausführungen im Zusammenhang mit der Orthese gemäß dem ersten Aspekt gelten analog für das Orthesenteil. Das Orthesenteil ist sonach zweckmäßig zumindest abschnittsweise, gegebenenfalls vollständig, additiv gefertigt.

Ein weiterer Aspekt der Erfindung betrifft ein Verfahren zur Fertigung wenigstens eines Orthesenteils für eine Orthese für eine untere Extremität eines Trägers, insbesondere für einen Fuß und einen Unterschenkel eines Trägers, vorzugsweise für Träger mit einem diabetischen Fußsyndrom, d. h. insbesondere für eine Orthese gemäß dem ersten Aspekt der Erfindung.

Das Verfahren umfasst grundsätzlich die folgenden Schritte:

- Erzeugen oder Bereitstellen von Trägerdaten, welche einen Fuß und/oder einen Unterschenkel eines Trägers der herzustellenden Orthese beschreiben, und

- Fertigen wenigstens eines Orthesenteils auf Grundlage der erzeugten oder bereitgestellten Trägerdaten.

Sämtliche Ausführungen im Zusammenhang mit der Orthese gemäß dem ersten Aspekt gelten analog für das Verfahren.

Bei den in dem ersten Schritt erzeugten oder bereitgestellten Trägerdaten kann es sich um über eine geeignete Erfassungseinrichtung erfassbare bzw. erfasste Erfassungsdaten handeln. Als entsprechende Erfassungseinrichtung kann z. B. eine optische Erfassungseinrichtung, wie z. B. eine Bildaufnahmeeinrichtung, d. h. z. B. eine Kamera- oder Scaneinrichtung, verwendet werden. Bei entsprechenden Erfassungsdaten kann es sich sonach z. B. um ein- oder mehrdimensionale Bilddaten, d. h. insbesondere Kamera-, Scan-, CT- oder MRT-Daten, eines Fußes und/odereines Unterschenkels eines Trägers handeln. Die Erfassungsdaten können z. B. über einen Arzt, Techniker, insbesondere Orthopädietechniker, oder gegebenenfalls sogar über den Träger selbst erzeugt bzw. bereitgestellt werden. Die in dem ersten Schritt erzeugten oder bereitgestellten Träger- bzw. Erfassungsdaten können in einer lokalen oder globalen Datenspeichereinrichtung, wie z. B. einem Netzwerkspeicher (Cloud-Speicher), gespeichert werden. Ein entsprechender Netzwerkspeicher kann über ein z. B. netzwerkbasiertes Zugangsportal über ein (mobiles) Endgerät, wie z. B. ein Laptop, Smartphone, Tablet, etc., eines Nutzers zugänglich sein. Die Träger- bzw. Erfassungsdaten können insbesondere nach bestimmten Merkmalen bzw. Merkmalskategorien, welche sich auf Merkmale bzw. Merkmalskategorien des jeweiligen Unterschenkels und/oder Fußes und/oder Trägers beziehen, klassifiziert, in einer entsprechenden Datenspeichereinrichtung gespeichert werden.

Es ist denkbar, dass das Verfahren zwischen dem Schritt des Erzeugens oder Bereitstellens entsprechender Trägerdaten und dem Schritt des Fertigens wenigstens eines Orthesenteils auf Grundlage der erzeugten oder bereitgestellten Trägerdaten einen Schritt des Verarbeitens der Trägerdaten zur Erzeugung von die geometrisch-konstruktive Gestaltung des herzustellenden Orthesenteils betreffenden Baudaten umfasst. In diesem Fall erfolgt das Fertigen wenigstens eines Orthesenteils auf Grundlage entsprechender Baudaten. Bei entsprechenden Baudaten kann es sich z. B. um CAD-Daten und/oder Slice-Daten handeln bzw. können entsprechende Baudaten CAD-Daten und/oder Slice-Daten beinhalten.

Das Fertigen des Orthesenteils kann in allen Ausführungsformen über ein additives Fertigungsverfahren erfolgen. Zum Fertigen des Orthesenteils kann sonach eine ein additives Fertigungsverfahren implementierende additive Fertigungseinrichtung verwendet werden. Hierbei kann es sich z. B. um eine ein Multi-Jet- Fusion-Verfahren implementierende Multi-Jet - Fusion-Einrichtung handeln.

An dem zweiten Orthesenteil können in allen Ausführungsformen eine oder mehrere Befestigungsschnittstellen angeordnet oder ausgebildet sein, über welche sich ein eine Lauf- bzw. Standfläche des zweiten Orthesenteils bzw. der Orthese bildendes ein- oder mehrteiliges Sohlenteil - ein entsprechendes Sohlenteil kann gegebenenfalls auch als Laufsohlenteil bezeichnet bzw. erachtet werden - insbesondere lösbar und somit bedarfsweise auswechselbar, an dem zweiten Orthesenteil befestigen lässt. Entsprechende Befestigungsschnittstellen können zumindest abschnittsweise, gegebenenfalls vollständig, additiv gefertigt sein. Entsprechende Befestigungsschnittstellen können daher insbesondere einstückig mit dem zweiten Orthesenteil ausgebildet sein.

Mithin kann ein zweites Orthesenteil bedarfsweise mit einem entsprechenden Sohlenteil versehen werden, indem ein entsprechendes Sohlenteil über die an dem zweiten Orthesenteil angeordneten oder ausgebildeten Befestigungsschnittstellen an dem zweiten Orthesenteil befestigt ist bzw. wird. Selbstverständlich kann ein entsprechendes Sohlenteil mit, insbesondere korrespondierenden, Befestigungsschnittstellen versehen sein, welche mit den Befestigungsschnittstellen des zweiten Orthesenteils unter Ausbildung einer stabilen, jedoch, wie erwähnt, gegebenenfalls lösbaren, Befestigung des Sohlenteils an dem zweiten Orthesenteil Zusammenwirken.

Entsprechende Befestigungsschnittstellen des zweiten Orthesenteils können beispielsweise im Bereich einer Boden- bzw. Unterseite des zweiten Orthesenteils angeordnet oder ausgebildet sein. Anzahl und Anordnung jeweiliger Befestigungsschnittstellen ist grundsätzlich frei wählbar.

Unabhängig von Ihrer Anzahl und Anordnung können entsprechende Befestigungsschnittstellen eingerichtet sein, eine form- und/oder kraftschlüssige Befestigung eines entsprechenden Sohlenteils an dem zweiten Orthesenteil zu ermöglichen. Die Befestigung eines entsprechenden Sohlenteils an dem zweiten Orthesenteil kann sonach z. B. über form- und/oder kraftschlüssige Befestigungsarten realisiert sein bzw. werden. Beispielsweise kommen als Befestigungsarten Klemm- und/oder Rast-/Schnapp- und/oder Schraub- und/oder Steck- und/oder Spannbefestigungen und somit als Befestigungselemente entsprechende Klemm- und/oder Rast- /Schnapp- und/oder Schraub- und/oder Steck- und/oder Spannbefestigungen realisierende Klemm- und/oder Rast-/Schnapp- und/oder Schraub- und/oder Steck- und/oder Spannelemente in Betracht.

Ein entsprechendes Sohlenteil kann mit besonders gestalteten Flächenabschnitten versehen sein. Entsprechende Flächenabschnitte, d. h. z. B. gewölbt und/oder schräg verlaufende Flächenabschnitte, können das Abrollverhalten des Sohlenteils verbessern.

Ein entsprechendes Sohlenteil kann, insbesondere im Bereich seiner im bestimmungsgemäß an dem zweiten Orthesenteil befestigten Zustand dem zweiten Orthesenteil abgewandten Unterseite mit einer, z. B. durch eine dreidimensionale Oberflächenstrukturierung gebildeten, Profilierung versehen. Eine entsprechende Profilierung kann im Hinblick auf einen bestimmten Untergrund konfiguriert sein; insbesondere um einem Nutzer auf dem jeweiligen Untergrund besonderen Trageeigenschaften, d. h. insbesondere ein besonderes Stand- und/oder Laufverhalten, zu bieten. Derart können nicht nur die Trageeigenschaften der Orthese, sondern auch, z. B. durch Realisierung einer Rutschsicherung, sicherheitsrelevante Aspekte der Orthese verbessert werden.

Ein entsprechendes Sohlenteil kann zumindest abschnittsweise, gegebenenfalls vollständig, aus einem elastischen Material, wie z. B. einem natürlichen oder synthetischen Elastomermaterial, gebildet sein oder ein solches umfassen. Schließlich ist anzumerken, dass auch ein entsprechendes Sohlenteil zumindest abschnittsweise, gegebenenfalls vollständig, additiv gefertigt sein kann.

Ein entsprechendes Sohlenteil kann in allen Ausführungsbeispielen auch als viertes Orthesenteil bezeichnet bzw. erachtet werden.

Das Verfahren kann ferner folgende Schritte umfassen:

- Bereitstellen einer Mehrzahl von eine vorkonfigurierte geometrisch-konstruktive Gestaltung eines Orthesenteils beschreibenden Daten - diese können gegebenenfalls auch als Standarddaten bezeichnet werden - in einer lokalen oder globalen Datenspeichereinrichtung,

- Auswählen von eine vorkonfigurierte geometrisch-konstruktive Gestaltung eines bestimmten Orthesenteils beschreibenden Daten auf Grundlage der bereitgestellten Trägerdaten aus der Datenspeichereinrichtung,

- Modifizieren der ausgewählten Daten auf Grundlage der bereitgestellten Trägerdaten zur Erzeugung von modifizierten Daten,

- Fertigen des Orthesenteils auf Grundlage der modifizierten Daten.

Das Verfahren kann sonach vorsehen, dass auf Grundlage von Trägerdaten eine Auswahl von eine vorkonfigurierte geometrisch-konstruktive Gestaltung eines bestimmten Orthesenteils beschreibenden Daten aus einer Datenspeichereinrichtung erfolgt. Die Auswahl kann auf Grundlage eines Ab- bzw. Vergleichens entsprechender Trägerdaten mit bestimmten in der Datenspeichereinrichtung gespeicherten Daten erfolgen. Ein entsprechendes Ab- bzw. Vergleichen kann einen Ab- bzw. Vergleich bestimmter in den Trägerdaten beschriebener Merkmale, d. h. z. B. Merkmalen eines Unterschenkels und/oder eines Fußes, mit, insbesondere korrespondierenden, in den in der Datenspeichereinrichtung gespeicherten Daten beschriebenen Merkmalen vorsehen. Ein entsprechender Ab- bzw. Vergleich kann durch eine hardware- und/oder softwaremäßig implementierte Ab- bzw. Vergleichseinrichtung, welche über geeignete Ab- bzw. Vergleichsalgorithmen verfügen kann, erfolgen.

Nach erfolgtem Auswählen von eine vorkonfigurierte geometrisch-konstruktive Gestaltung eines bestimmten Orthesenteils beschreibenden Daten aus der Datenspeichereinrichtung können diese Daten auf Grundlage der bereitgestellten Trägerdaten zur Erzeugung von modifizierten Daten modifiziert werden. Das Modifizieren kann z. B. ein Anpassen bestimmter Parameter, wie z. B. geometrisch-konstruktiver Parameter, der vorkonfigurierten Daten im Hinblick auf entsprechende Parameter der Trägerdaten beinhalten. Ein entsprechendes Modifizieren kann über eine geeignete hardware- und/oder softwaremäßig implementierte Datenmodifizierungseinrichtung, welche über geeignete Datenmodifizierungsalgorithmen verfügen kann, erfolgen. Das Modifizieren der Daten kann sonach mit einem Anpassen der Daten auf Grundlage der bereitgestellten Trägerdaten hervorgehen, um die geometrisch-konstruktive Gestaltung der herzustellenden Orthese betreffende Baudaten zu erzeugen. Das Verfahren kann sonach einen Schritt des Anpassens der vorkonfigurierte geometrisch-konstruktive Gestaltung eines Orthesenteils beschreibenden Daten auf Grundlage der bereitgestellten Trägerdaten, um die geometrisch-konstruktive Gestaltung des herzustellenden Orthesenteils betreffende Baudaten zu erzeugen, umfassen. Die modifizierten Daten können Grundlage für entsprechende Baudaten bilden bzw. zu solchen verarbeitet werden.

Grundsätzlich ist es sonach möglich, dass eine vorkonfigurierte geometrisch-konstruktive Gestaltung eines Orthesenteils beschreibende Daten bereitgestellt werden, welche auf Grundlage der bereitgestellten Trägerdaten angepasst werden, um die geometrisch-konstruktive Gestaltung des herzustellenden Orthesenteils betreffende Baudaten zu erzeugen. Dieses Vorgehen kann den rechnerischen Aufwand zur Erzeugung entsprechender Baudaten gegebenenfalls erheblich vereinfachen.

Entsprechende Baudaten können das herzustellende Orthesenteil in allen Ausführungsformen mit einem negativen Offset (Untermaß), insbesondere im Hinblick auf ein an dem Orthesenteil zu befestigendes Funktionselement, wie z. B. ein Puffer- und/oder Stützelement, hierbei kann es sich konkret z. B. um ein Elastomerelement, ein Schaumstoffelement, etc. handeln, beschreiben. Derart kann dem Umstand Rechnung getragen werden, dass ein Orthesenteil im Weiteren noch mit wenigstens einem Funktionselement, wie z. B. einem entsprechenden Puffer- und/oder Stützelement, versehen werden kann. Ein jeweiliges Orthesenteil kann in diesem Fall als Halbzeug verstanden werden, welches einem oder weiteren Arbeitsschritten zur Herstellung einer Orthese zu unterziehen ist.

Ein entsprechendes Puffer- und/oder Stützelement kann zudem zumindest abschnittsweise mit wenigstens einer Funktionslage, wie z. B. einer, insbesondere atmungsaktiven, Textillage, versehen sein. Ein Puffer- und/oder Stützelement kann in allen Ausführungsformen eine bessere Wechselwirkung zwischen Orthese und Träger ermöglichen.

Die Erfindung ist anhand von Ausführungsbeispielen in den Zeichnungen näher erläutert. Dabei zeigt:

Fig. 1 - 3 jeweils eine Prinzipdarstellung einer Orthese gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel;

Fig. 4 - 7 jeweils eine Prinzipdarstellung einer Orthese gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel; Fig. 8 eine Prinzipdarstellung einer Orthese gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel;

Fig. 9 eine Prinzipdarstellung einer Orthese gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel;

Fig. 10 eine Prinzipdarstellung einer Orthese gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel;

Fig. 11 eine Prinzipdarstellung eines zweiten Orthesenteils gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel;

Fig. 12 ein Blockdiagramm zur Veranschaulichung eines Verfahrens zur Herstellung eines Orthesenteils gemäß einem Ausführungsbeispiel;

Fig. 13, 14 jeweils eine Prinzipdarstellung einer Orthese gemäß einem weiteren

Ausführungsbeispiel;

Fig. 15, 16 jeweils eine Prinzipdarstellung einer Orthese gemäß einem weiteren

Ausführungsbeispiel; und

Fig. 17, 18 jeweils eine Prinzipdarstellung einer Orthese gemäß einem weiteren

Ausführungsbeispiel.

Fig. 1 zeigt eine Prinzipdarstellung einer Orthese 1 gemäß einem Ausführungsbeispiel in einer perspektivischen Ansicht. Die demselben Ausführungsbeispiel zuzuordnenden Fig. 2 und zeigen die Orthese 1 in einer Seitenansicht (Fig. 2) und in einer Vorderansicht (Fig. 3).

Bei der Orthese 1 handelt es sich um eine Orthese für eine untere Extremität eines Trägers, insbesondere für einen Fuß und einen Unterschenkel eines Trägers, vorzugsweise für Träger mit einem diabetischen Fußsyndrom. Die Orthese 1 stellt im Allgemeinen ein dem Gebiet der Technischen Orthopädie zuzuordnendes Bauteil bzw. eine dem Gebiet der Technischen Orthopädie zuzuordnende Bauteilgruppe dar und ist im Besonderen zur Behandlung des diabetischen Fußsyndroms oder einer den Fuß betreffenden neuropathischen Osteoarthropathie eingerichtet. Die Orthese 1 ist damit insbesondere für Träger bzw. Patienten mit diabetischem Fußsyndrom oder einer den Fuß betreffenden neuropathischen Osteoarthropathie vorgesehen.

Anhand der Fig. 1 - 10, d. h. insbesondere der Fig. 1 - 18, ist ersichtlich, dass die Orthese 1 drei Orthesenteile 2 - 4, d. h. ein erstes Orthesenteil 2, ein zweites Orthesenteil 3 und ein drittes Orthesenteil 4, umfasst. Die Orthese 1 ist damit mehrteilig bzw. modular aufgebaut: Die Orthese 1 umfasst das an einem Unterschenkel, d. h. insbesondere an oder im Bereich eines Schienbeins, eines Trägers anordenbare oder anzuordnende erste Orthesenteil 2. Das erste Orthesenteil 2 ist im Hinblick auf seine funktionelle wie auch konstruktive Gestaltung sonach derart ausgebildet, dass es sich an einem Unterschenkel eines Trägers anordnen lässt bzw. im bestimmungsgemäß getragenen Zustand der Orthese 1 an einem Unterschenkel des Trägers angeordnet ist. Das erste Orthesenteil 2 erstreckt sich im bestimmungsgemäß getragenen Zustand der Orthese 1 sonach zumindest abschnittsweise entlang und/oder um einen Unterschenkel eines Trägers. Das erste Orthesenteil 2 kann den Unterschenkel des Trägers dabei zumindest abschnittsweise, gegebenenfalls vollständig, umschließen. Das erste Orthesenteil 2 weist sonach ein oder mehrere Anliegebereiche 2.1 bzw. -flächen auf, welche im bestimmungsgemäß getragenen Zustand der Orthese 1 an dem Unterschenkel eines Trägers anliegen. Die Abmessungen des ersten Orthesenteils 2 sind typischerweise an die Abmessungen, d. h. insbesondere Breite, Länge, Umfang, etc., des jeweiligen Unterschenkels angepasst. Das erste Orthesenteil 2 kann auch als Unterschenkelteil bezeichnet bzw. erachtet werden.

Das erste Orthesenteil 2 umfasst einen nicht näher bezeichneten Grundkörper, welcher einen, insbesondere über einen dorsal ausgerichteten Zugangsbereich 2.2 zugänglichen, Aufnahmebereich 2.3 zur zumindest abschnittsweisen Aufnahme eines Unterschenkels bzw. eines Unterschenkelabschnitts eines Trägers aufweist. Der Aufnahmebereich 2.3 kann mit entsprechenden Anliegebereichen 2.1 bzw. -flächen versehen sein, welche im bestimmungsgemäß getragenen Zustand der Orthese an dem Unterschenkel eines Trägers anliegen bzw. diesen zumindest abschnittsweise umschließen. Der Zugangsbereich 2.2 ist so gewählt, dass ein möglichst einfaches An- und Ablegen des ersten Orthesenteils 2, d. h. insbesondere ein möglichst einfaches Ein- und Aussteigen in das bzw. aus dem erste(n) Orthesenteil 2, möglich ist.

Der Grundkörper des ersten Orthesenteils 2 weist eine auf Grundlage von einem Unterschenkel eines Trägers beschreibenden Daten individuell konfiguriert ausgebildete geometrisch konstruktive Gestaltung auf. Konkret kann der Grundkörper beispielsweise eine einen Unterschenkel eines Trägers, insbesondere schienbeinseitig unterhalb der Patella, zumindest abschnittsweise, umgreifende geometrisch-konstruktive Gestaltung aufweisen. Der Grundkörper kann sonach eine individuell an einen Unterschenkel eines Trägers angepasste halbschalenartige bzw. -förmige Grundform aufweisen. Querschnittlich betrachtet kann der Grundkörper eine individuell an einen Unterschenkel eines Trägers angepasste U- bzw. V-artige Grundform bzw. Geometrie aufweisen. Der Grundkörper, d. h. insbesondere jeweilige Anliegebereiche bzw. -flächen des Grundkörpers, können den Unterschenkel eines Trägers dabei zumindest abschnittsweise, insbesondere formschlüssig, umgreifen. Derart kann mit der Orthese 1 eine unerwünschte Rotation des Unterschenkels des Trägers verhindert bzw. erschwert werden.

An dem Grundkörper können eine oder mehrere, insbesondere laschenartige bzw. -förmige oder ösenartige bzw. -förmige, Schnittstellen 2.4 zur Befestigung eines, insbesondere bandartigen bzw. -förmigen, Fixiermittels (nicht gezeigt) zur, insbesondere bedarfsweisen, Fixierung eines Unterschenkelabschnitts eines Trägers in dem Aufnahmebereich 2.3 angeordnet oder ausgebildet sein. Eine entsprechende Schnittstelle 2.4 kann einstückig (integral) mit dem Grundkörper ausgebildet sein, sodass diese einen integralen Bestandteil des Grundkörpers bildet.

Ferner sind an dem Grundkörper des ersten Orthesenteils 2 mehrere, insbesondere bohrungsartige bzw. -förmige und/oder gewindeartige bzw. -förmige, Schnittstellen 2.5 zur Befestigung eines, insbesondere form- und/oder kraftschlüssig wirkenden, Befestigungsmittels 2.6 zur, insbesondere lösbaren, Befestigung des dritten Orthesenteils 4 an dem ersten Orthesenteil 2 angeordnet oder ausgebildet. Eine entsprechende Schnittstelle 2.5 kann einstückig (integral) mit dem Grundkörper ausgebildet sein, sodass diese einen integralen Bestandteil des Grundkörpers bildet. Wie in den Fig. 1 - 10 gezeigt, sind an dem ersten Orthesenteil 2 mehrere entsprechende Schnittstellen 2.5 in einer definierten Anordnung angeordnet oder ausgebildet. Die Anordnung der Schnittstellen 2.5 ist so gewählt, dass diese eine gewünschte Anordnung und Ausrichtung des dritten Orthesenteils 4 an dem bzw. relativ zu dem ersten Orthesenteil 2 ermöglicht.

Die Orthese 1 umfasst weiterhin das an einem Fuß eines Trägers anordenbare oder anzuordnende zweite Orthesenteil 3. Das zweite Orthesenteil 3 ist im Hinblick auf seine funktionelle wie auch konstruktive Gestaltung sonach derart ausgebildet, dass es sich an einem Fuß eines Trägers anordnen lässt bzw. im bestimmungsgemäß getragenen Zustand der Orthese 1 an einem Fuß des Trägers angeordnet ist. Das zweite Orthesenteil 3 erstreckt sich im bestimmungsgemäß getragenen Zustand der Orthese 1 sonach zumindest abschnittsweise entlang und/oder um einen Fuß eines Trägers. Das zweite Orthesenteil 3 kann den Fuß eines Trägers dabei zumindest abschnittsweise, gegebenenfalls vollständig, umschließen. Das zweite Orthesenteil 3 weist sonach ein oder mehrere Anliegebereiche 3.1 bzw. -flächen auf, welche im bestimmungsgemäß getragenen Zustand der Orthese 1 an dem Fuß eines Trägers anliegen. Die Abmessungen des zweiten Orthesenteils 3 können an die Abmessungen des jeweiligen Fußes, d. h. insbesondere Breite, Länge, Umfang, etc., angepasst sein. Das zweite Orthesenteil 3 kann auch als Fußteil bezeichnet bzw. erachtet werden. Das zweite Orthesenteil 3 umfasst einen nicht näher bezeichneten Grundkörper, welcher einen, insbesondere über einen dorsal ausgerichteten Zugangsbereich 3.2 zugänglichen, Aufnahmebereich 3.3 zur zumindest abschnittsweisen Aufnahme eines Fußes bzw. eines Fußabschnitts eines Trägers aufweist. Der eigentliche Einstieg in die Orthese 1 kann indes von frontal erfolgen. Der Aufnahmebereich 3.3 des zweiten Orthesenteils 3 kann mit entsprechenden Anliegebereichen 3.1 bzw. -flächen versehen sein, welche im bestimmungsgemäß getragenen Zustand der Orthese an dem Fuß eines Trägers anliegen bzw. diesen zumindest abschnittsweise umschließen. Der Zugangsbereich 3.2 ist so gewählt, dass ein möglichst einfaches An- und Ablegen des zweiten Orthesenteils 3, d. h. insbesondere ein möglichst einfaches Ein- und Aussteigen in das bzw. aus dem zweite(n) Orthesenteil 3, möglich ist.

Neben entsprechenden Schnittstellen, welche eine Befestigung der jeweiligen Orthesenteile 2 - 4 an- bzw. miteinander ermöglichen, können an einem oder mehreren Orthesenteilen auch Positioniereinrichtungen 2.7, 3.7 ausgebildet sein, welche eine exakte Positionierung - hierdurch können gegebenenfalls Vormontagestellungen der Orthesenteile 2 - 4 realisiert werden - der jeweils aneinander zu befestigenden Orthesenteile 2 - 4 ermöglicht.

Anhand von Fig. 1 ist ersichtlich, dass an dem ersten Orthesenteil 2 eine Positioniereinrichtung

2.7 angeordnet oder ausgebildet sein kann, welche eine exakte Positionierung des an bzw. mit dem ersten Orthesenteil 2 zu befestigenden dritten Orthesenteils 4 ermöglicht. Die Positioniereinrichtung 2.7 ist beispielhaft durch eine Aussparung bzw. Vertiefung in dem ersten Orthesenteil 2 gebildet, an oder in welche der die Schnittstelle 4.1 bildende obere Abschnitt des dritten Orthesenteils 4 einsetzbar ist. Wie Fig. 1 zeigt, kann eine entsprechende Aussparung bzw. Vertiefung in geometrisch-konstruktiver Hinsicht derart ausgebildet sein, dass sie eine der Kontur des entsprechenden Abschnitts des dritten Orthesenteils 4 gegengleich ausgebildete Konturierung aufweist. Eine umgekehrte Konfiguration ist ebenso denkbar.

Anhand von Fig. 1 ist ersichtlich, dass an dem zweiten Orthesenteil 3 eine Positioniereinrichtung

3.7 angeordnet oder ausgebildet sein kann, welche eine exakte Positionierung des an bzw. mit dem zweiten Orthesenteil 3 zu befestigenden dritten Orthesenteils 4 ermöglicht. Die Positioniereinrichtung 3.7 beispielhaft durch eine Aussparung oder Vertiefung in dem zweiten Orthesenteil 3 gebildet, an oder in welche der die Schnittstelle 4.2 bildende untere Abschnitt des dritten Orthesenteils 4 einsetzbar ist. We Fig. 1 zeigt, kann eine entsprechende Aussparung bzw. Vertiefung in geometrisch-konstruktiver Hinsicht derart ausgebildet sein, dass sie eine der Kontur des entsprechenden Abschnitts des dritten Orthesenteils 4 gegengleich ausgebildete Konturierung aufweist. Wederum ist eine umgekehrte Konfiguration ebenso denkbar. Der Grundkörper des zweiten Orthesenteils 3 weist eine auf Grundlage von einen Fuß eines Trägers beschreibenden Daten individuell konfiguriert ausgebildete geometrisch-konstruktive Gestaltung auf; die geometrisch-konstruktive Gestaltung des Grundkörpers des zweiten Orthesenteils 3 ist sonach. Konkret kann der Grundkörper beispielsweise eine einen Fuß eines Trägers, insbesondere fußsohlenseitig und/oder (außen- und/oder innen)ristseitig und/oder spannseitig, zumindest abschnittsweise, umgreifende geometrisch-konstruktive Gestaltung aufweisen. Der Grundkörper kann sonach z. B. eine individuell an einen Fuß eines Trägers angepasste schuhartige Grundform bzw. Geometrie aufweisen. Insbesondere kann der Grundkörper eine z. B. eine individuell an einen Fuß eines Trägers angepasste Grundform bzw. Geometrie eines orthopädischen Schuhs, insbesondere eines Schuhs für „diabetische Füße“ aufweisen.

An dem Grundkörper können eine oder mehrere, insbesondere laschenartige bzw. -förmige oder ösenartige bzw. -förmige, Schnittstellen 3.4 zur Befestigung eines, insbesondere bandartigen bzw. -förmigen, Fixiermittels zur, insbesondere bedarfsweisen, Fixierung eines Fußabschnitts eines Trägers in dem Aufnahmebereich 3.2 angeordnet oder ausgebildet sein. Eine entsprechende Schnittstelle 3.4 kann einstückig (integral) mit dem Grundkörper ausgebildet sein, sodass diese einen integralen Bestandteil des Grundkörpers bildet.

Ferner sind an dem Grundkörper mehrere, insbesondere bohrungsartige bzw. -förmige und/oder gewindeartige bzw. -förmige, Schnittstellen 3.5 zur Befestigung eines, insbesondere form- und/oder kraftschlüssig wirkenden, Befestigungsmittels 3.6 zur, insbesondere lösbaren, Befestigung des dritten Orthesenteils 4 an dem zweiten Orthesenteil 3 angeordnet oder ausgebildet. Eine entsprechende Schnittstelle 3.5 kann einstückig (integral) mit dem Grundkörper ausgebildet sein, sodass diese einen integralen Bestandteil des Grundkörpers bildet. Wie in den Fig. gezeigt, sind an dem zweiten Orthesenteil 3 mehrere entsprechende Schnittstellen 3.5 in einer definierten Anordnung angeordnet oder ausgebildet. Die Anordnung der Schnittstellen 3.5 ist so gewählt, dass diese eine gewünschte Anordnung und Ausrichtung des dritten Orthesenteils 4 an dem bzw. relativ zu dem zweiten Orthesenteil 3 ermöglicht.

Die Orthese 1 umfasst weiterhin das das erste Orthesenteil 2 und das zweite Orthesenteil 3 miteinander verbindende dritte Orthesenteil 4. Das dritte Orthesenteil 4 ist im Hinblick auf seine funktionelle wie auch konstruktive Gestaltung sonach derart ausgebildet, dass es sich zumindest abschnittsweise zwischen dem ersten und dem zweiten Orthesenteil 2, 3 anordnen lässt, um das erste Orthesenteil 2 mit dem zweiten Orthesenteil 3 zu verbinden. Das dritte Orthesenteil 4 umfasst sonach wenigstens eine erste Schnittstelle 4.1, über welche es sich an dem ersten Orthesenteil 2, d. h. insbesondere an einer hierfür vorgesehenen, gegebenenfalls korrespondierenden, Schnittstelle, befestigen lässt, und wenigstens eine zweite Schnittstelle 4.2, über welche es sich an dem zweiten Orthesenteil 3, d. h. insbesondere an einer hierfür vorgesehenen, gegebenenfalls korrespondierenden, Schnittstelle, befestigen lässt. Das dritte Orthesenteil 4 erstreckt sich, wie die Fig. 1 - 10 andeuten, im bestimmungsgemäß getragenen Zustand der Orthese 1 in bezogen auf das Bein des Trägers distaler oder proximaler Richtung zwischen dem ersten Orthesenteil 2 und dem zweiten Orthesenteil 3. Das dritte Orthesenteil 4 kann im bestimmungsgemäß getragenen Zustand der Orthese 1 medial oder lateral oder gegebenenfalls dorsal am Bein eines Trägers angeordnet sein. Das dritte Orthesenteil 4 kann auch als Verbindungsteil bezeichnet bzw. erachtet werden.

Das dritte Orthesenteil 4 weist einen eine längliche, insbesondere strebenartige bzw. -förmige, geometrisch-konstruktive Gestalt aufweisenden nicht näher bezeichneten Grundkörper auf. Der Grundkörper erstreckt sich im bestimmungsgemäß getragenen Zustand der Orthese 1 zwischen dem ersten und dem zweiten Orthesenteil 2, 3. Hieraus ergibt sich eine monolaterale bzw. monomediale Anordnung des dritten Orthesenteils 4, als sich der Grundkörper im bestimmungsgemäß getragenen Zustand der Orthese 1 nur entlang einer Seite des Unterschenkels des Trägers erstreckt.

Das dritte Orthesenteil 4 kann so gestaltet sein, dass es alle festigkeitsrelevanten Aspekte bedient, so dass es ausreichend sein kann, nur dieses Bauteil einer Prüfung auf ausreichende Festigkeit zu unterziehen. Das erste und zweite Orthesenteil 2, 3 können zu dem dritten Orthesenteil 4 passend und patientenspezifisch konstruiert und additiv gefertigt sein.

Sofern der jeweilige Grundkörper aufgrund seiner geometrisch-konstruktiven Ausgestaltung nicht von sich aus mit gewünschten strukturellen Eigenschaften, d. h. insbesondere einer gewünschten Steifigkeit, versehen ist, kann das dritte Orthesenteil 4 eine oder mehrere sich in Längsrichtung erstreckende Versteifungselemente 6 umfassen (vgl. z. B. Fig. 9, 10). Entsprechende Versteifungselemente 6 können aus einem mechanisch steifen Material, wie z. B. Metall, Kompositmaterial, insbesondere Glas- oder Kohlefasermaterial, bzw. einer entsprechenden Materialstruktur gebildet sein bzw. ein(e) solche(s) umfassen.

Die Orthesenteile 2 - 4 sind sonach eingerichtet, miteinander unter Ausbildung der Orthese 1 zusammenzuwirken und sind hierfür insbesondere an- bzw. miteinander befestigbar bzw. befestigt. Insbesondere ist das erste Orthesenteil 2 über das dritte Orthesenteil 4 an dem zweiten Orthesenteil 3 befestigbar bzw. befestigt und umgekehrt.

Die Befestigung des dritten Orthesenteils 4 an dem ersten Orthesenteil 2 und/oder an dem zweiten Orthesenteil 3 kann z. B. über form- und/oder kraftschlüssige Befestigungsarten realisiert sein bzw. werden. Beispielsweise kommen Klemm- und/oder Rast-/Schnapp- und/oder Schraub- und/oder Steck- und/oder Spannbefestigungen und somit entsprechende Klemm- und/oder Rast- /Schnapp- und/oder Schraub- und/oder Steck- und/oder Spannbefestigungen realisierende Klemm- und/oder Rast-/Schnapp- und/oder Schraub- und/oder Steck- und/oder Spannelemente als Befestigungselemente in Betracht.

In allen Ausführungsbeispielen kann die Befestigung des dritten Orthesenteils 4 an dem ersten Orthesenteil 2 und/oder an dem zweiten Orthesenteil 3 (beschädigungs- bzw. zerstörungsfrei) lösbar sein. Die Befestigung des dritten Orthesenteils 4 an dem ersten Orthesenteil 2 und/oder an dem zweiten Orthesenteil 3 kann sonach gegebenenfalls aufgehoben und wiederhergestellt werden.

In dem ersten Ausführungsbeispiel weist, rein beispielhaft, das erste Orthesenteil 2 und das zweite Orthesenteil 3 eine auf Grundlage von einen Fuß und/oder einen Unterschenkel eines Trägers beschreibenden Daten individuell konfiguriert ausgebildete geometrisch-konstruktive Gestaltung auf. Das erste und das zweite Orthesenteil weisen sonach eine individuell konfiguriert ausgebildete geometrisch-konstruktive Gestaltung und somit ein hohes Maß an Individualisierung auf. Bei dem ersten und dem zweiten Orthesenteil 2, 3 handelt es sich sonach jeweils um ein für eine bestimmte Gliedmaße, d. h. insbesondere einen bestimmten Fuß bzw. einen bestimmten Unterschenkel, eines bestimmten Trägers individuell konfigurierbares bzw. individuell konfiguriertes Einzelteil. Die Orthesenteile 2, 3 können dabei ein trägerspezifisch individuell konfiguriertes (negatives) Abbild eines Unterschenkel- oder Fußabschnitts, an welchem diese jeweils anzuordnen sind, eines bestimmten Trägers darstellen. Dies ermöglicht eine trägerspezifisch bzw. trägerkörperteilspezifisch individuell konfigurierte und somit exakte Passform der jeweiligen Orthesenteile 2, 3.

Die individuell konfiguriert ausgebildete geometrisch-konstruktive Gestaltung der Orthesenteile 2, 3 wurde, wie erwähnt, auf Grundlage von einen Fuß und/odereinen Unterschenkel eines Trägers zumindest abschnittsweise, gegebenenfalls vollständig, beschreibenden Daten erzeugt. Bei entsprechenden Daten kann es sich z. B. um über eine geeignete Erfassungseinrichtung erfassbare bzw. erfasste Erfassungsdaten handeln. Eine entsprechende Erfassungseinrichtung kann z. B. eine optische Erfassungseinrichtung, wie z. B. eine Bildaufnahmeeinrichtung, d. h. z. B. eine Kamera- oder Scaneinrichtung, sein oder eine solche umfassen. Bei entsprechenden Daten kann es sich sonach z. B. um ein- oder mehrdimensionale Bilddaten, d. h. insbesondere Kamera-, Scan-, CT- oder MRT-Daten, eines Fußes und/oder eines Unterschenkels eines Trägers handeln.

Die individuell konfiguriert ausgebildete geometrisch-konstruktive Gestaltung der jeweiligen Orthesenteile 2, 3 lässt sich fertigungstechnisch zweckmäßig insbesondere mit - bisweilen auch als „3D-Druck“ bezeichneten - additiven Fertigungsverfahren realisieren. Mithin sind die jeweiligen Orthesenteile2,3 additiv, d. h. in einem additiven Fertigungsverfahren, gefertigt. Durch die additive Fertigung lassen sich Bauteile mit besonderen strukturellen, d. h. sowohl funktionellen als auch konstruktiven, Eigenschaften ausbilden, welche mit konventionellen Fertigungsverfahren nicht oder nur bedingt realisierbar sind.

Es kommen grundsätzlich sämtliche additive Fertigungsverfahren in Betracht. Lediglich beispielhaft wird im Zusammenhang mit den in den Fig. 1 - 10 gezeigten Ausführungsbeispiel auf Multi-Jet-Fusion-Verfahren verwiesen. Die Orthesenteile 2, 3 können dabei z. B. aus einem Kunststoff, wie z. B. Polyamid, gefertigt sein.

Grundsätzlich gilt jedoch für alle Orthesenteile 2 - 4, dass diese zumindest abschnittsweise mit Funktionsstrukturen, wie z. B. Leichtbaustrukturen, Versteifungsstrukturen, etc. ausgebildet oder solche umfassen können.

Fig. 4 zeigt eine Prinzipdarstellung einer Orthese 1 gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel in einer perspektivischen Ansicht. Die demselben Ausführungsbeispiel zuzuordnenden Fig. 5 - 7 zeigen die Orthese 1 in einer Seitenansicht (Fig. 5), in einer Vorderansicht (Fig. 6) und in einer Aufsicht (Fig. 7).

Das in den Fig. 4 - 7 gezeigte Ausführungsbeispiel unterscheidet sich von dem in den Fig. 1 - 3 gezeigten Ausführungsbeispiel zunächst dadurch, dass alle Orthesenteile 2 - 4 additiv gefertigt sind. Mithin ist in diesem Ausführungsbeispiel auch das dritte Orthesenteil 4 additiv gefertigt.

Anhand der Fig. 4 - 7 ist ersichtlich, dass die Orthesenteile 2 - 4 zudem optional mit als Versteifungsstrukturen dienenden Rippenstrukturen 5 ausgebildet sein können, welche diesen die geforderten strukturellen Eigenschaften verleihen. Entsprechende Versteifungsstrukturen können entgegen der Fig. 1 - 10 auch nur an einzelnen Orthesenteilen 2 - 4 ausgebildet sein.

Fig. 8 zeigt eine Prinzipdarstellung einer Orthese 1 gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel in einer perspektivischen Ansicht.

Das in Fig. 8 gezeigte Ausführungsbeispiel unterscheidet sich von dem in den Fig. 4-7 gezeigten Ausführungsbeispiel dadurch, dass hier anstelle eines additive gefertigten dritten Orthesenteils 4 ein drittes Orthesenteil 4 mit einem schienenartigen bzw. -förmigen Grundkörper aus einem steifen Material, wie z. B. Metall oder einem Kohlefaserverbundmaterial, vorgesehen ist. Der Grundkörper erstreckt sich distal bzw. proximal. Fig. 9 zeigt eine Prinzipdarstellung einer Orthese 1 gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel in einer perspektivischen Ansicht.

Das in Fig. 9 gezeigte Ausführungsbeispiel unterscheidet sich von den in den vorherigen Fig. gezeigten Ausführungsbeispielen dadurch, dass hier ein drittes Orthesenteil 4 mit einem mehrere strebenartige bzw. förmige Versteifungselemente 6 aus einem steifen Material, wie z. B. Metall oder einem Kohlefaserverbundmaterial, umfassenden Grundkörper vorgesehen ist. Die Versteifungselemente 6 sind parallel angeordnet und erstrecken sich jeweils dem Grundkörper folgend distal bzw. proximal.

Fig. 10 zeigt eine Prinzipdarstellung einer Orthese 1 gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel in einer perspektivischen Ansicht.

Das in Fig. 10 gezeigte Ausführungsbeispiel unterscheidet sich von den in den vorherigen Fig. gezeigten Ausführungsbeispielen dadurch, dass hier ein drittes Orthesenteil 4 mit einem mehrere, gegebenenfalls ineinander gesteckte, rechteckige Versteifungselemente 6 aus einem steifen Material, wie z. B. Metall oder einem Kohlefaserverbundmaterial, umfassenden Grundkörper vorgesehen ist. Die Versteifungselemente 6 sind seriell angeordnet und erstrecken sich dem Grundkörper folgend distal bzw. proximal.

Grundsätzlich gilt für alle Ausführungsbeispiele, dass wenigstens zwei der Orthesenteile 2 - 4 in wenigstens einem Bewegungsfreiheitsgrad - hierunter kann insbesondere ein Schwenkbewegungsfreiheitsgrad um eine horizontale Schwenkachse verstanden werden - relativ zueinander beweglich sein können. Insbesondere ist es möglich, dass das dritte Orthesenteil 4 relativ zu dem zweiten Orthesenteil 2 beweglich an dem zweiten Orthesenteil befestigbar oder befestigt ist. Dies kann insbesondere zweckmäßig sein, um einem Träger einen erleichterten „Einstieg“ in die Orthese 1 zu ermöglichen. Das dritte Orthesenteil 4 kann sonach in eine erste Ausrichtung und/oder Position, d. h. insbesondere in eine erste Schwenkstellung, bewegt werden, welche einem Träger eine Zugangsmöglichkeit in das erste Orthesenteil 3 gestattet, und in eine zweite Ausrichtung und/oder Position, d. h. insbesondere in eine zweite Schwenkstellung, bewegt werden, welche einem in das zweite Orthesenteil 3 eingestiegenen Träger eine Befestigung des dritten Orthesenteils 4 an dem Unterschenkel gestattet. Das dritte Orthesenteil 4 erstreckt sich bzw. verläuft in der zweiten Ausrichtung und/oder Position typischerweise in bezogen auf das Bein des Trägers distaler oder proximaler Richtung zwischen dem ersten Orthesenteil und dem zweiten Orthesenteil 3.

Entsprechende Bewegungsfreiheitsgrade können durch zusammenwirkende Gelenk- oder Scharnierstrukturen an dem zweiten Orthesenteil 3 und/oder dritten Orthesenteil 4 realisiert werden. Entsprechende Gelenk- oder Scharnierstrukturen können ebenso im Rahmen eines additiven Fertigungsprozesses einstückig bzw. integral mit dem zweiten Orthesenteil 3 und/oder dem dritten Orthesenteil 4 ausgebildet sein.

Die in den Fig. 1 - 10 gezeigten Orthesenteile 2 - 4, d. h. insbesondere das erste und zweite Orthesenteil 2, 3, lassen sich über das nachfolgend beschriebene Verfahren zur Fertigung wenigstens eines Orthesenteils für eine Orthese 1 für eine untere Extremität eines Trägers, insbesondere für einen Fuß und einen Unterschenkel eines Trägers, vorzugsweise für Träger mit einem diabetischen Fußsyndrom oder einer den Fuß betreffenden neuropathischen Osteoarthropathie, hersteilen.

Fig. 11 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel eines zweiten Orthesenteils 3. An dem in Fig. 11 gezeigten Ausführungsbeispiel sind an dem zweiten Orthesenteil 3 rein schematisch angedeutete Befestigungsschnittstellen 3.8 angeordnet oder ausgebildet, über welche sich ein eine Lauf- bzw. Standfläche des zweiten Orthesenteils 3 bzw. der Orthese 1 bildendes ein- oder mehrteiliges Sohlenteil 7, insbesondere lösbar und somit bedarfsweise auswechselbar, an dem zweiten Orthesenteil 3 befestigen lässt.

Mithin kann das zweite Orthesenteil 3 bedarfsweise mit einem entsprechenden Sohlenteil 7 versehen werden, indem ein entsprechendes Sohlenteil 7 über die an dem zweiten Orthesenteil 3 angeordneten oder ausgebildeten Befestigungsschnittstellen 3.8 an dem zweiten Orthesenteil 3 befestigt ist bzw. wird. Selbstverständlich kann ein entsprechendes Sohlenteil 7 mit, insbesondere korrespondierenden, Befestigungsschnittstellen (nicht gezeigt) versehen sein, welche eingerichtet sind, mit den Befestigungsschnittstellen 3.8 des zweiten Orthesenteils 3 unter Ausbildung einer stabilen, jedoch, wie erwähnt, gegebenenfalls lösbaren, Befestigung des Sohlenteils 7 an dem zweiten Orthesenteil 3 zusammenzuwirken.

Anhand von Fig. 11 ist ersichtlich, dass entsprechende Befestigungsschnittstellen 3.8 beispielsweise im Bereich einer Unterseite des zweiten Orthesenteils 3 angeordnet oder ausgebildet sein können. Anzahl und Anordnung jeweiliger Befestigungsschnittstellen 3.8 ist grundsätzlich frei wählbar.

Unabhängig von Ihrer Anzahl und Anordnung können entsprechende Befestigungsschnittstellen 3.8 eingerichtet sein, eine form- und/oder kraftschlüssige Befestigung eines entsprechenden Sohlenteils 7 an dem zweiten Orthesenteil 3 zu ermöglichen. Die Befestigung eines entsprechenden Sohlenteils 7 an dem zweiten Orthesenteil 3 kann sonach z. B. über form- und/oder kraftschlüssige Befestigungsarten realisiert sein bzw. werden. Beispielsweise kommen als Befestigungsarten Klemm- und/oder Rast-/Schnapp- und/oder Schraub- und/oder Steck- und/oder Spannbefestigungen und somit als Befestigungselemente 3.8 entsprechende Klemm- und/oder Rast-/Schnapp- und/oder Schraub- und/oder Steck- und/oder Spannbefestigungen realisierende Klemm- und/oder Rast-/Schnapp- und/oder Schraub- und/oder Steck- und/oder Spannelemente in Betracht.

Ein entsprechendes Sohlenteil 7 kann, wie durch die strichlierten Linien schematisch angedeutet, mit, insbesondere im Hinblick auf eine besonderes Stand- bzw. Abrollverhalten, besonders gestalteten Flächenabschnitten - in Fig. 11 beispielhaft als Schrägflächen dargestellt - versehen sein. Entsprechende Flächenabschnitte können das Abroll- und/oder Standverhalten des Sohlenteils 7 und somit der Orthese 1 verbessern.

Ein entsprechendes Sohlenteil 7 kann, insbesondere im Bereich seiner im bestimmungsgemäß an dem zweiten Orthesenteil 3 befestigten Zustand dem zweiten Orthesenteil 3 abgewandten Unterseite mit einer, z. B. durch eine dreidimensionale Oberflächenstrukturierung gebildeten, Profilierung versehen sein. Eine entsprechende Profilierung kann im Hinblick auf einen bestimmten Untergrund konfiguriert sein; insbesondere um einem Nutzer auf dem jeweiligen Untergrund besondere Trageeigenschaften, d. h. insbesondere ein besonderes Stand- und/oder Abrollverhalten, zu bieten. Derart können nicht nur die Trageeigenschaften der Orthese 1 , sondern auch, z. B. durch Realisierung einer Rutschsicherung, sicherheitsrelevante Aspekte der Orthese 1 verbessert werden.

Ein entsprechendes Sohlenteil 7 kann zumindest abschnittsweise, gegebenenfalls vollständig, aus einem elastischen Material, wie z. B. einem natürlichen oder synthetischen Elastomermaterial, gebildet sein oder ein solches umfassen.

Schließlich ist anzumerken, dass auch ein entsprechendes Sohlenteil 7 zumindest abschnittsweise, gegebenenfalls vollständig, additiv gefertigt sein kann.

Ein entsprechendes Sohlenteil 7 kann in allen Ausführungsbeispielen auch als viertes Orthesenteil bezeichnet bzw. erachtet werden.

Das in dem in Fig. 12 gezeigten Blockdiagramm schematisch veranschaulichte Verfahren umfasst grundsätzlich die folgenden Schritte:

- Erzeugen oder Bereitstellen von Trägerdaten, welche einen Fuß und/oder einen Unterschenkel eines Trägers der herzustellenden Orthese 1 beschreiben (Schritt S1), und

- Fertigen wenigstens eines Orthesenteils 2 -4 auf Grundlage der erzeugten oder bereitgestellten Trägerdaten (Schritt S2). Bei den in dem ersten Schritt S1 erzeugten oder bereitgestellten Trägerdaten kann es sich um über eine geeignete Erfassungseinrichtung erfassbare bzw. erfasste Erfassungsdaten handeln. Als entsprechende Erfassungseinrichtung kann z. B. eine optische Erfassungseinrichtung, wie z. B. eine Bildaufnahmeeinrichtung, d. h. z. B. eine Kamera- oder Scaneinrichtung, verwendet werden. Bei entsprechenden Erfassungsdaten kann es sich sonach z. B. um ein- oder mehrdimensionale Bilddaten, d. h. insbesondere Kamera- oder Scandaten, eines Fußes und/oder eines Unterschenkels eines Trägers handeln. Die Erfassungsdaten können z. B. über einen Arzt, Techniker, insbesondere Orthopädietechniker, oder gegebenenfalls sogar über den Träger selbst erzeugt bzw. bereitgestellt werden.

Die in dem ersten Schritt S1 erzeugten oder bereitgestellten Träger- bzw. Erfassungsdaten können in einer lokalen oder globalen Datenspeichereinrichtung, wie z. B. einem Netzwerkspeicher (Cloud-Speicher), gespeichert werden. Ein entsprechender Netzwerkspeicher kann über ein z. B. netzwerkbasiertes Zugangsportal über ein (mobiles) Endgerät, wie z. B. ein Laptop, Smartphone, Tablet, etc., eines Nutzers zugänglich sein. Die Träger- bzw. Erfassungsdaten können insbesondere nach bestimmten Merkmalen bzw. Merkmalskategorien, welche sich auf Merkmale bzw. Merkmalskategorien des jeweiligen Unterschenkels und/oder Fußes und/oder Trägers beziehen, klassifiziert, in einer entsprechenden Datenspeichereinrichtung gespeichert werden.

Es ist denkbar, dass das Verfahren zwischen dem Schritt S1 des Erzeugens oder Bereitstellens entsprechender Trägerdaten und dem Schritt S2 des Fertigens wenigstens eines Orthesenteils auf Grundlage der erzeugten oder bereitgestellten T rägerdaten einen Schritt S1 ‘ des Verarbeitens der Trägerdaten zur Erzeugung von die geometrisch-konstruktive Gestaltung des herzustellenden Orthesenteils 2 - 4 betreffenden Baudaten umfasst. In diesem Fall erfolgt das Fertigen wenigstens eines Orthesenteils 2 - 4 auf Grundlage entsprechender Baudaten. Bei entsprechenden Baudaten kann es sich z. B. um CAD-Daten und/oder Slice-Daten handeln bzw. können entsprechende Baudaten CAD-Daten und/oder Slice-Daten beinhalten.

Das Fertigen des jeweiligen Orthesenteils 2 - 4 kann in allen Ausführungsbeispielen über ein additives Fertigungsverfahren erfolgen. Zum Fertigen eines jeweiligen Orthesenteils 2 - 4 kann sonach eine ein additives Fertigungsverfahren implementierende additive Fertigungseinrichtung verwendet werden. Hierbei kann es sich z. B. um eine ein Multi-Jet-Fusion-Verfahren implementierende Multi-Jet-Fusion-Einrichtung handeln.

Das Verfahren kann ferner folgende Schritte umfassen: - Bereitstellen einer Mehrzahl von eine vorkonfigurierte geometrisch-konstruktive Gestaltung eines Orthesenteils beschreibenden Daten - diese können gegebenenfalls auch als Standarddaten bezeichnet werden - in einer lokalen oder globalen Datenspeichereinrichtung,

- Auswählen von eine vorkonfigurierte geometrisch-konstruktive Gestaltung eines bestimmten Orthesenteils 2 - 4 beschreibenden Daten auf Grundlage der bereitgestellten Trägerdaten aus der Datenspeichereinrichtung,

- Modifizieren der ausgewählten Daten auf Grundlage der bereitgestellten Trägerdaten zur Erzeugung von modifizierten Daten,

- Fertigen des Orthesenteils 2 - 4 auf Grundlage der modifizierten Daten.

Das Verfahren kann sonach vorsehen, dass auf Grundlage von Trägerdaten ein Auswählen bzw. eine Auswahl von eine vorkonfigurierte geometrisch-konstruktive Gestaltung eines bestimmten Orthesenteils 2 - 4 beschreibenden Daten aus einer Datenspeichereinrichtung erfolgt. Die Auswahl kann auf Grundlage eines Ab- bzw. Vergleichens entsprechender Trägerdaten mit bestimmten in der Datenspeichereinrichtung gespeicherten Daten erfolgen. Ein entsprechendes Ab- bzw. Vergleichen kann einen Ab- bzw. Vergleich bestimmter in den Trägerdaten beschriebener Merkmale, d. h. z. B. Merkmalen eines Unterschenkels und/odereines Fußes, mit, insbesondere korrespondierenden, in den in der Datenspeichereinrichtung gespeicherten Daten beschriebenen Merkmalen vorsehen. Ein entsprechender Ab- bzw. Vergleich kann durch eine hardware- und/oder softwaremäßig implementierte Ab- bzw. Vergleichseinrichtung, welche über geeignete Ab- bzw. Vergleichsalgorithmen verfügen kann, erfolgen.

Nach erfolgter Auswahl von eine vorkonfigurierte geometrisch-konstruktive Gestaltung eines bestimmten Orthesenteils 2 - 4 beschreibenden Daten können diese Daten auf Grundlage der bereitgestellten Trägerdaten zur Erzeugung von modifizierten Daten modifiziert werden. Das Modifizieren kann z. B. ein Anpassen bestimmter Parameter, wie z. B. geometrisch-konstruktiver Parameter, der vorkonfigurierten Daten im Hinblick auf entsprechende Parameter der Trägerdaten beinhalten. Ein entsprechendes Modifizieren kann über eine geeignete hardware- und/oder softwaremäßig implementierte Datenmodifizierungseinrichtung, welche über geeignete Datenmodifizierungsalgorithmen verfügen kann, erfolgen.

Das Modifizieren der Daten kann sonach mit einem Anpassen der Daten auf Grundlage der bereitgestellten Trägerdaten hervorgehen, um die geometrisch-konstruktive Gestaltung des herzustellenden Orthesenteils 2 - 4 betreffende Baudaten zu erzeugen. Das Verfahren kann sonach einen Schritt des Anpassens der vorkonfigurierte geometrisch-konstruktive Gestaltung eines Orthesenteils 2 - 4 beschreibenden Daten auf Grundlage der bereitgestellten Trägerdaten, um die geometrisch-konstruktive Gestaltung des herzustellenden Orthesenteils 2 - 4 betreffende Baudaten zu erzeugen, umfassen. Die modifizierten Daten können Grundlage für entsprechende Baudaten bilden bzw. zu solchen verarbeitet werden.

Grundsätzlich ist es sonach möglich, dass eine vorkonfigurierte geometrisch-konstruktive Gestaltung eines Orthesenteils 2 - 4 beschreibende Daten bereitgestellt werden, welche auf Grundlage der bereitgestellten Trägerdaten angepasst werden, um die geometrisch-konstruktive Gestaltung des herzustellenden Orthesenteils 2 - 4 betreffende Baudaten zu erzeugen.

Entsprechende Baudaten können das herzustellende Orthesenteil 2 - 4 in allen Ausführungsformen mit einem negativen Offset (Untermaß), insbesondere im Hinblick auf ein an dem Orthesenteil 2 - 4 zu befestigendes Funktionselement, wie z. B. ein Puffer- und/oder Stützelement, hierbei kann es sich konkret z. B. um ein Elastomerelement oder um ein Schaumstoffelement handeln, beschreiben. Derart kann dem Umstand Rechnung getragen werden, dass ein Orthesenteil 2 - 4 im Weiteren noch mit wenigstens einem Funktionselement, wie z. B. einem entsprechenden Puffer- und/oder Stützelement, versehen werden kann. Ein jeweiliges Orthesenteil 2 -4 kann in diesem Fall als Halbzeug verstanden werden, welches einem oder weiteren Arbeitsschritten zur Herstellung einer Orthese 1 zu unterziehen ist.

Ein entsprechendes Puffer- und/oder Stützelement kann zudem zumindest abschnittsweise mit wenigstens einer Funktionslage, wie z. B. einer, insbesondere atmungsaktiven, Textillage, versehen sein. Ein Puffer- und/oder Stützelement kann in allen Ausführungsformen eine bessere Wechselwirkung zwischen Orthese und Träger ermöglichen.

Im Zusammenhang mit den Ausführungsbeispielen gemäß den Fig. 13 - 18 ist ersichtlich, dass das dritte Orthesenteil 4 durch ein oder mehrere Strebenelemente 4a - 4x ausgebildet sein bzw. ein oder mehrere Strebenelemente 4a - 4x umfassen kann.

Die Fig. 13- 18 zeigen hierzu, dass das erste Orthesenteil 2 und das zweite Orthesenteil 3 jeweils wenigstens einen Aufnahme- bzw. Befestigungsbereiche 2a, 3a zur form- und/oder kraft- und/oder stoffschlüssigen Aufnahme bzw. Befestigung wenigstens eines Strebenelements 4a - 4x, d. h. insbesondere zur Aufnahme bzw. Befestigung eines mit einem jeweiligen Aufnahme- bzw. Befestigungsbereich 2a, 3a zusammenwirkenden Aufnahme- bzw. Befestigungsabschnitts 4a1 - 4x1 eines jeweiligen Strebenelements 4a - 4x, an dem jeweiligen Orthesenteil 2, 3 umfassen können. Entsprechende Aufnahme- bzw. Befestigungsbereiche 2a, 3a können, wie in den Fig. beispielhaft gezeigt, durch Steckaufnahmen gebildet sein. Alternativ oder ergänzend sind Klemm-, Spann- oder Rastaufnahmen denkbar. Alternativ oder ergänzend sind Klebe- oder Schweißaufnahmen denkbar; ein entsprechendes Strebenelement 4a - 4x kann mit einem entsprechendem Aufnahme- bzw. Befestigungsbereich 2a, 3a sonach, z. B. vermittels eines Ein- oder Mehrkomponentenklebers, verklebt oder verschweißt sein. Grundsätzlich gilt sonach, dass orthesenteilseitige Aufnahme- bzw. Befestigungsbereiche 2a, 3a eine lösbare oder unlösbare Aufnahme bzw. Befestigung eines jeweiligen Strebenelements 4a - 4x an einem jeweiligen Orthesenteil 2, 3 ermöglichen.

Die Strebenelemente 4a - 4x können aufgrund ihrer strukturellen Eigenschaften, d. h. insbesondere ihrer Steifigkeit, ebenso als Versteifungselemente dienen. Die strukturellen Eigenschaften, d. h. insbesondere die Steifigkeit, der Strebenelemente 4a - 4x kann sich aus dem die Strebenelemente 4a - 4x bildenden Material bzw. der die Strebenelemente 4a - 4x bildenden Material Struktur ergeben. Mithin können die Strebenelemente 4a - 4x z. B. aus Metall, faserverstärktem Kunststoff, Faserverbundmaterialien, d. h. insbesondere Glas- oder Kohlefaserverbundmaterialien, gebildet sein.

Konkrete Konfigurationen der Orthese 1 mit wenigstens einem strebenartig bzw. -förmig konfigurierten dritten Orthesenteil 4, werden nachfolgend mit Bezug auf die Fig. 13 - 18 im Einzelnen beispielhaft näher erläutert. Ersichtlich ist, dass die Strebenelemente 4a - 4x im bestimmungsgemäß getragenen Zustand der Orthese 1 medial und/oder lateral, d. h. im Allgemeinen seitlich, am Bein eines Trägers anordenbar bzw. angeordnet sind.

Die Konfiguration der Orthese 1 gemäß dem in den Fig. 13, 14 in zwei unterschiedlichen perspektivischen Ansichten gezeigten Ausführungsbeispiel sieht vor, dass sich ein erstes Strebenelement 4a im bestimmungsgemäß getragenen Zustand der Orthese 1 lateral (erste Seite) zwischen dem ersten und dem zweiten Orthesenteil 2, 3 erstreckend angeordnet ist und mehrere weitere Strebenelemente 4b - 4d im bestimmungsgemäß getragenen Zustand der Orthese 1 medial (zweite Seite) zwischen dem ersten und dem zweiten Orthesenteil 2, 3 erstreckend angeordnet sind. Mithin ist sowohl lateral als auch medial wenigstens ein Strebenelement 4a - 4d vorhanden, sodass einander gegenüber liegend angeordnete bzw. ausgerichtete Strebenelemente 4a - 4d vorhanden sind. Das erste Strebenelement 4a ist mit einem ersten Aufnahme- bzw. Befestigungsabschnitt (nicht bezeichnet) an oder in einem lateral ausgerichteten Aufnahme- bzw. Befestigungsbereich 2a1 des ersten Orthesenteils 2 und mit einem zweiten Aufnahme- bzw. Befestigungsabschnitt (nicht bezeichnet) an oder in einem lateral ausgerichteten Aufnahme- bzw. Befestigungsbereich 3a1 des zweiten Orthesenteils 3 befestigt. Die weiteren Strebenelemente 4b - 4d sind mit einem jeweiligen ersten Aufnahme- bzw. Befestigungsabschnitt an oder in einem medial ausgerichteten Aufnahme- bzw. Befestigungsbereich 2a2 des ersten Orthesenteils 2 und mit einem jeweiligen zweiten Aufnahme- bzw. Befestigungsabschnitt an oder in einem medial ausgerichteten Aufnahme- bzw. Befestigungsbereich 3a2 des zweiten Orthesenteils 3 befestigt. Die medial angeordneten Strebenelemente 4b - 4d sind beispielhaft parallel angeordnet. Die in den Fig. 13, 14 gezeigte Konfiguration sieht sonach konkret vor, dass mehrere Strebenelemente 4b - 4e sich im bestimmungsgemäß getragenen Zustand der Orthese 1 medial zwischen dem ersten und dem zweiten Orthesenteil 2, 3 erstreckend angeordnet sind und ein (einziges) Strebenelement 4a sich im bestimmungsgemäß getragenen Zustand der Orthese 1 lateral zwischen dem ersten und dem zweiten Orthesenteil 2, 3 erstreckend angeordnet ist. Auch eine umgekehrte Konfiguration wäre denkbar.

Die Konfiguration der Orthese 1 gemäß dem in den Fig. 15, 16 in zwei unterschiedlichen perspektivischen Ansichten gezeigten Ausführungsbeispiel sieht im Unterschied zu dem Ausführungsbeispiel gemäß den Fig. 13, 14 vor, dass, wiederum bezogen auf den bestimmungsgemäß getragenen Zustand der Orthese 1, auch lateral mehrere erste Strebenelemente 4a vorhanden sind. Die Orthese 1 weist sonach mehrere erste Strebenelemente 4a auf. Ersichtlich sind diese entgegen den medial angeordneten Strebenelementen 4b - 4e nicht parallel, sondern winklig angeordnet. Derart ist z. B. Platz für die Anordnung der Schnittstellen an dem zweiten Orthesenteil 3 geschaffen.

Für alle Konfigurationen gilt grundsätzlich, dass sich medial und/oder lateral angeordnete Strebenelemente 4a - 4x in unterschiedlichen Raumrichtungen erstreckend angeordnet oder ausgerichtet sein können. Auch durch die Wahl unterschiedlicher Raumrichtungen, in welchen sich jeweilige Strebenelemente 4a - 4x erstrecken, kann gezielt, d. h. insbesondere nutzerspezifisch, Einfluss auf die strukturellen Eigenschaften der Orthese 1 genommen werden, z. B. um eine möglichst optimale Wirkung der Orthese 1 zu erreichen.

Mithin können im Allgemeinen über die Anzahl bzw. Anordnung bzw. Ausrichtung jeweiliger Strebenelemente 4a - 4x die strukturellen Eigenschaften der Orthese 1 gezielt, d. h. insbesondere nutzerspezifisch, eingestellt bzw. verändert werden, z. B. um eine möglichst optimale Wirkung der Orthese 1 zu erreichen. In diesem Zusammenhang kann es, wie die Fig. 13 - 18 beispielhaft zeigen, zweckmäßig sein, an dem ersten Orthesenteil 2 und/oder an dem zweiten Orthesenteil 3, z. B. medial und/oder lateral, mehrere Aufnahme- bzw. Befestigungsbereiche 2a, 3a vorzusehen, sodass das erste und/oder das zweite Orthesenteil 2, 3, insbesondere medial und/oder lateral, grundsätzlich für mehrere Strebenelemente 4a - 4x vorbereitet ist.

Darüber hinaus können Strebenelemente 4a - 4x eingesetzt bzw. verwendet werden, welche sich in ihren strukturellen Eigenschaften, d. h. insbesondere in ihrer Steifigkeit, unterscheiden.

Die Konfiguration der Orthese 1 gemäß dem in den Fig. 17, 18 in zwei unterschiedlichen perspektivischen Ansichten gezeigten Ausführungsbeispiel zeigt, dass die Orthese 1 ein Stabilisierungselement 8, d. h. insbesondere ein Knöchel- und/oder Unterschenkelstabilisierungselement, Knöchelstabilisierungselement, zur Stabilisierung eines Knöchelbereichs eines Nutzers umfassen kann. Ein entsprechendes Stabilisierungselement 8 kann z. B. an jeweiligen Strebenelementen 4a - 4x angeordnet oder ausgebildet sein. Insbesondere kann ein entsprechendes Stabilisierungselement 8 von jeweiligen Strebenelementen 4a - 4x durchsetzt sein, was eine besonders stabile Anordnung gewährleistet. Konkret kann ein entsprechendes Stabilisierungselement 8 aus mehreren, z. B. halbschalenartigen, Stabilisierungselementsegmenten 8a, 8b gebildet sein, welche form- und/oder kraft- und/oder stoffschlüssig miteinander verbunden sind. In dem Ausführungsbeispiel gemäß den Fig. 17, 18 sind die Stabilisierungselementsegmente 8a, 8b beispielhaft über Schraubverbindungen kraftschlüssig miteinander verbunden.

Auch an einem Stabilisierungselement 8 kann wenigstens eine Schnittstelle 8.1 zur Befestigung eines, insbesondere bandartigen bzw. -förmigen, Fixiermittels angeordnet oder ausgebildet sein. Ein an einer entsprechenden Schnittstelle 8.1 angebundenes Fixiermittel kann, gegebenenfalls zusätzlich, eine Stabilisierung des Knöchels und/oder Unterschenkels eines Nutzers ermöglichen.

Einzelne, mehrere oder sämtliche im Zusammenhang mit einem Ausführungsbeispiel beschriebenen Merkmale können mit einzelnen, mehreren oder sämtlichen Merkmalen wenigstens eines weiteren Ausführungsbeispiels kombiniert werden.