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Title:
OVEN DEVICE FOR HEAT TREATMENT OF A METAL BLANK
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2017/025632
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to an oven device (100) for heat treatment of a blank (101). The oven device (100) comprises an oven housing (102) having an oven chamber (113) in which the blank (101) can be heat treated at a defined temperature, and a temperature control member (103) which is arranged in the oven chamber (113). The oven device (100) further comprises a temperature control member (103) and a temperature control unit. The temperature control unit is arranged inside the oven chamber (113), able to be displaced between a first position and a second position, such that the temperature control unit is, at least in the first position, in thermal contact with the temperature control member (103) and in the second position can be brought into thermal contact with the blank (101).

Inventors:
ECKERTSBERGER GERALD (AT)
FUCHS THOMAS (AT)
EBNER FRITZ JOSEF (AT)
LOCHNER HERIBERT (AT)
EBNER ROBERT (AT)
Application Number:
PCT/EP2016/069265
Publication Date:
February 16, 2017
Filing Date:
August 12, 2016
Export Citation:
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Assignee:
EBNER IND OFENBAU (AT)
International Classes:
C21D1/34; C21D1/62; F27D9/00; F27D15/00; F27D15/02; F27D99/00
Foreign References:
DE4218153A11992-12-10
DE102012111271A12014-05-22
EP2570204A22013-03-20
EP2423337A22012-02-29
EP2840153A22015-02-25
EP2182081A12010-05-05
CN104087725A2014-10-08
Attorney, Agent or Firm:
GALL, Ignaz (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Ofenvorrichtung (100) zum Wärmebehandeln einer Platine (101), insbesondere einer Metallplatine, die Ofenvorrichtung (100) aufweisend

ein Ofengehäuse (102) mit einem Ofenraum (113), in welchem die

Platine (101) mit einer bestimmten Temperatur wärmebehandelbar ist,

einen Temperierkörper (103), welcher in dem Ofenraum (113) angeordnet ist,

wobei der Temperierkörper (103) eine Temperierfläche (104) aufweist,

eine Temperiereinrichtung,

wobei die Temperiereinrichtung innerhalb des Ofenraums (113) zwischen einer ersten Position und einer zweiten Position derart bewegbar angeordnet ist, dass die Temperiereinrichtung zumindest in der ersten Position in thermischen Kontakt mit dem Temperierkörper (103) ist und in der zweiten Position mit der Platine (101) in thermischen Kontakt bringbar ist.

2. Ofenvorrichtung (100) gemäß Anspruch 1,

wobei die Temperieretnrichtung als Bandelement (105) ausgebildet ist, wobei das Bandelement (105) einen ersten Abschnitt (106) aufweist, wobei der Temperierkörper (103) eine Temperierfläche (104) aufweist, wobei das Bandelement (105) innerhalb des Ofenraums (113) zwischen der ersten Position und der zweiten Position derart bewegbar angeordnet ist, dass der erste Abschnitt (106) in der ersten Position in thermischen Kontakt mit der Temperierfläche (104) ist und dass der erste Abschnitt (106) in der zweiten Position mit der Platine (101) in thermischen Kontakt bringbar ist.

3. Ofenvorrichtung (100) gemäß Anspruch 2,

wobei das Bandelement (105) eine Bandschlinge ausbildet, welche den

Temperierkörper (103) umschließt, wobei das Bandelement (105) derart angeordnet ist, dass in der zweiten Position der erste Abschnitt (106) zwischen dem Temperierkörper (103) und der Platine (101) anordbar ist. 4. Ofenvorrichtung (100) gemäß Anspruch 2 oder 3,

wobei in der zweiten Position der erste Abschnitt (106) beabstandet von dem Temperierkörper (103) ist.

5. Ofenvorrichtung (100) gemäß einem der Ansprüche 2 bis 4,

wobei das Bandelement (105) ferner einen zweiten Abschnitt (107) aufweist, welcher von dem ersten Abschnitt (106) beabstandet ist, und

wobei der zweite Abschnitt (107) derart ausgebildet ist, dass in der zweiten Position der zweite Abschnitt (107) beabstandet von der Platine (101) anordbar ist.

6. Ofenvorrichtung (100) gemäß Anspruch 5,

wobei der zweite Abschnitt (107) derart ausgebildet ist, dass in der zweiten Position der zweite Abschnitt (107) in thermischem Kontakt mit der

Temperierfläche (104) des Temperierkörpers (103) ist.

7. Ofenvorrichtung (100) gemäß einem der Ansprüche 2 bis 6,

wobei das Bandelement (105) auf der Platine (101) derart auflegbar ausgebildet ist, dass bei Bewegung der Platine (101) eine Bewegung des Bandelements (105) relativ zu dem Temperierkörper (103) erzeugbar ist.

8. Ofenvorrichtung (100) gemäß einem der Ansprüche 2 bis 7,

wobei das Bandelement (105) ein Ringgewebe, insbesondere ein metallisches Ringgewebe, aufweist. 9. Ofenvorrichtung (100) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 8, ferner aufweisend eine Antriebseinrichtung (201),

wobei die Antriebseinrichtung (201) eingerichtet ist, die Temperiereinrichtung zwischen der ersten Position und der zweiten Position zu bewegen. 10. Ofenvorrichtung (100) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 9,

wobei die Temperiereinrichtung eine Vielzahl von Temperierstiften (405) aufweist,

wobei der Temperierkörper (103) eine Vielzahl von Aufnahmebohrungen (501) aufweist, in welche jeweils einer der Temperierstifte (405) einbringbar ist, wobei die Vielzahl von Temperierstiften (405) zwischen der ersten Position und einer zweiten Position derart bewegbar angeordnet ist, dass die Vielzahl von Temperierstiften (405) in der ersten Position in thermischen Kontakt mit dem Temperierkörper (103) ist und in der zweiten Position mit der Platine (101) in thermischen Kontakt bringbar ist.

11. Ofenvorrichtung (100) gemäß Anspruch 10,

wobei die Temperierstifte (405) derart verschiebbar in den jeweiligen

Aufnahmebohrungen (501) angeordnet sind, dass die Temperierstifte (405) in der zweiten Position auf einer Oberfläche der Platine (101) auflegbar sind und an eine Kontur der Oberfläche der Platine (101) anpassbar sind.

12. Ofenvorrichtung (100) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 11,

wobei der Temperierkörper (103) austauschbar in dem Ofenraum (113) angeordnet ist.

13. Ofenvorrichtung (100) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 12,

wobei der Temperierkörper (103) in Richtung der Platine (101) verfahrbar angeordnet ist. 14. Ofenvorrichtung (100) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 13,

wobei der Temperierkörper (103) eine Temperiervorrichtung (108) aufweist.

15. Ofenvorrichtung (100) gemäß Anspruch 14,

wobei die Temperiervorrichtung (108) ein Rohr (109) aufweist, welches innerhalb des Temperierkörpers (103) verläuft,

wobei ein Medium zum Temperieren des Temperierkörpers in das Rohr einspeisbar ist.

16. Ofenvorrichtung (100) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 15, ferner aufweisend

ein Isoliergehäuse (110), welches in dem Ofenraum (113) angeordnet ist,

wobei das Isoliergehäuse (110) den Temperierkörper (103) und das

Bandelement (105) zumindest teilweise derart umschließt, dass das

Isoliergehäuse (110) den Temperierkörper (103) und das Bandelement (105) von einem Bereich des Ofenraums (113), welcher das Isoliergehäuse (110) umgibt, thermisch abschirmt.

17. Ofenvorrichtung (100) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 16, ferner aufweisend

ein Isolierelement (502), welches selektiv zwischen dem

Temperierkörper (103) und der Platine (101) einbringbar ist.

18. Ofenvorrichtung (100) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 17, ferner aufweisend

eine Fördereinrichtung (112) zum Fördern der Platine (101) innerhalb des Ofenraums (113)

19. Verfahren zum Wärmebehandeln einer Platine (101), das Verfahren aufweisend Bereitstellen der Platine (101) in einem Ofenraum (113) eines

Ofengehäuses (102) einer Ofenvorrichtung (100), in welchem die Platine (101) mit einer bestimmten Temperatur wärmebehandelt wird,

Bewegen einer Temperiereinrichtung (105) innerhalb des Ofenraums (113) zwischen einer ersten Position und einer zweiten Position,

wobei in der ersten Position die Temperiereinrichtung in thermischen Kontakt mit einem Temperierkörper (103), welcher in dem Ofenraum (113) angeordnet ist, ist, und

wobei in der zweiten Position die Temperiereinrichtung mit der Platine (101) in thermischem Kontakt ist.

Description:
Ofenvorrichtung zum Wärmebehandeln einer Metallplatine

-

Technisches Gebiet

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Ofenvorrichtung zum Wärmebehandeln einer Metallplatine sowie ein Verfahren zum Wärmebehandeln einer

Metallplatine.

Hintergrund der Erfindung

Im Karosseriebau für Kraftfahrzeuge werden Bauteile bevorzugt, welche ein geringes Gewicht bei gleichzeitig gewünschter Festigkeit und gewünschtem Verformungsverhalten aufweisen. In Bereichen der Karosserie, die im Fall eines Crashs besonders hohen Belastungen ausgesetzt sein kann, werden pressgehärtete Bauteile eingesetzt, die aus hochfesten Stählen erzeugt sind und unterschiedliche duktile Bereiche aufweisen. Als Beispiele für solche Bauteile sind die A- und B-Säule, die Stoßstange und Türaufprallträger eines Kraftfahrzeugs zu nennen. Bauteile mit unterschiedlichen duktilen Bereichen werden beispielsweise hergestellt, indem Metallplatinen Bereiche aufweisen, welche unterschiedlich wärmebehandelt werden. Diese unterschiedliche Wärmebehandlung unterschiedlicher Bereiche der Metallplatinen wird beispielsweise mittels einer gezielten Einstellung von unterschiedlichen Temperatur- bzw. Abkühlprofilen gesteuert.

DE 10 2012 216 468 offenbart beispielsweise die Herstellung eines

Metallbauteils, bei welchen unterschiedliche Bereiche des Metall Bauteils mit unterschiedlichen Abkühlprofilen bzw. Abkühlgeschwindigkeiten abgekühlt werden, so dass die beiden Bereiche unterschiedliche duktile Eigenschaften aufweisen.

Darstellung der Erfindung

Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Ofenvorrichtung bereitzustellen, welche eine flexible und effiziente Wärmebehandlung einer Metallplatine ermöglicht.

Diese Aufgabe wird mit einer Ofenvorrichtung zum Wärmebehandeln einer Metallplatine sowie einem Verfahren zum Wärmebehandeln einer Metallplatine gemäß den unabhängigen Patentansprüchen gelöst. Gemäß eines ersten Aspekts der vorliegenden Erfindung wird eine

Ofenvorrichtung zum Wärmebehandeln einer Platine (z.B. einer Metallpfatine) beschrieben. Die Ofenvorrichtung weist ein Ofengehäuse mit einem Ofenraum auf, in welchem die Platine mit einer bestimmten Temperatur

wärmebehandelbar ist. Ferner weist die Ofenvorrichtung einen

Temperierkörper auf, welcher in dem Ofenraum angeordnet ist. Ferner weist die Ofenvorrichtung eine Temperiereinrichtung auf, wobei die

Temperiereinrichtung innerhalb des Ofenraums zwischen einer ersten Position und einer zweiten Position derart bewegbar angeordnet ist, dass die

Temperiereinrichtung zumindest in der ersten Position in thermischen Kontakt mit dem Temperierkörper ist und in der zweiten Position mit der Platine in thermischen Kontakt bringbar ist.

In einer beispielhaften Ausführungsform ist die Temperiereinrichtung als Bandelement und/oder mit einer Vielzahl von Temperierstiften ausgebildet. Beide Ausbildungen werden im Folgenden genauer erläutert. Das Bandelement weist einen ersten Abschnitt auf. Der Temperierkörper weist eine Temperierfläche auf, wobei das Bandelement innerhalb des Ofenraums zwischen der ersten Position und der zweiten Position derart bewegbar angeordnet ist, dass der erste Abschnitt in der ersten Position in thermischen Konta kt mit der Temperierfläche ist und dass der erste Abschnitt in der zweiten Position mit der Platine in thermischen Kontakt bringbar ist.

In der beispielhaften Ausführungsform mit einer Vielzahl von Temperierstiften weist der Temperierkörper entsprechend eine Vielza hl von

Aufnahmebohrungen auf, in welche jeweils einer der Temperierstifte einbringbar ist. Die Vielzahl von Temperierstiften zwischen der ersten Position und einer zweiten Position ist derart bewegbar angeordnet, dass die Vielzahl von Temperierstiften in der ersten Position in thermischen Kontakt mit dem Temperierkörper vorliegt u nd in der zweiten Position mit der Platine in thermischen Kontakt bringbar ist.

Gemäß eines weiteren Aspekts der vorliegenden Erfindung wird ein Verfahren zum Wärmebehandeln einer Platine beschrieben . Gemäß dem Verfahren wird die Platine in einem Ofenraum eines Ofengehäuses einer Ofenvorrichtung bereitgestellt, in welchem die Platine mit einer bestimmten Temperatur wärmebehandelt wird. Ein Bandelement wird innerhalb des Ofenraums zwischen einer ersten Position und einer zweiten Position bewegt, wobei in der ersten Position ein erster Abschnitt in thermischen Kontakt mit einer

Temperierfläche eines Temperierkörpers, welcher in dem Ofenraum

angeordnet ist, ist und in der zweiten Position der erste Abschnitt mit der Platine in thermischem Kontakt ist.

Die Platine beschreibt ein Metallwerkstück bzw. ein Halbzeug, aus welchem ein Bauteil mit einer gewünschten Form und Duktilität hergestellt wird. Die Platine ist beispielsweise ein Metallblech mit einer Dicke von weniger als ungefähr 2 cm, insbesondere weniger als ungefähr 1 cm . Mittels des Metallbauteils kann beispielsweise eine Metallvorrichtung, wie z.B. eine Kraftfahrzeugkomponente hergestellt werden. Beispielsweise kann die Kraftfahrzeugkomponente eine A- oder B-Säule eines Kraftfahrzeugs, eine Stoßstange oder ein Türaufprallträger eines Kraftfahrzeugs darstellen.

Die Platine kann aus einem Stahl bestehen, der neben Eisen

herstellungsbedingte Verunreinigungen aufweisen kann. Ferner kann das Metallbauteil Legierungsbestandteile aufweisen, wie beispielsweise (in Gew.- %) C: 0,02-0,6%, Mn : 0,5-2,0%, AI : 0,01-0,06%, Si: 0, 1 %bis zu 0,4%, Cr: 0% bis zu 1,2%, P: 0 bis zu 0,035%, S: 0 bis zu 0,035%. Ferner kann das Metallbauteil eines oder mehrere Elemente aus der Gruppe aus Ti, B, Mo, Ni, Cu und/oder N aufweisen, wobei Ti in einem Gehalt von 0 bis zu 0,05%, Cu in einem Gehalt von 0 bis zu 0,01%, B in Gehalten von 0,0008 bis 0,005%, Mo in Gehalten von 0 bis zu 0,4%, Ni in Gehalten von 0 bis zu 0,4%, IM in

Gehalten von 0 bis zu 0,01%, enthalten sein können.

Die Ofenvorrichtung ist zum Erhitzen der Platine ausgebildet. Die Platine wird in der Ofeneinrichtung auf eine gewünschte Temperatur, z.B. auf

Austenitisierungstemperatur, erwärmt oder abgekühlt. Die

Austenitisierungstemperatur beträgt beispielsweise ungefähr 750° C bis ungefähr 1000° C, wobei die untere Grenze der Austenitisierungstemperatur von dem Material des Metallbauteils (Stahl- und Legierungsanteile) abhängt. Oberhalb der Austenitisierungstemperatur liegt ein vollständiges austenitisches Gefüge im Metallbauteil vor.

Die Ofenvorrichtung weist den Ofenraum oder eine Vielzahl verschiedener Ofenräume auf. In jedem Ofenraum kann beispielsweise eine bestimmte Temperatur eingestellt werden, so dass die Platine in jedem der Ofenräume einer bestimmten Temperatur zum Erhitzen oder zum Abkühlen ausgesetzt ist. Die Ofenvorrichtung kann insbesondere derart ausgebildet sein, dass ein vorbestimmtes, zeitlich veränderbares Temperaturprofil in dem Ofenraum eingestellt werden kann. Das Temperaturprofil wirkt auf die Platine ein, während sich diese in dem Ofenraum des Ofengehäuses der Ofenvorrichtung befindet. Beispielsweise kann die Ofenvorrichtung derart ausgebildet sein, dass die Platine ortsfest während des gesamten Temperiervorgangs stationär in dem Ofengehäuse und somit in ein- und demselben Ofenraum vorliegt. Alternativ kann die Ofenvorrichtung beispielsweise nach Bauart eines

Durchlaufofens ausgebildet sein, so dass die Piatine durch eine Förderrichtung sequenziell oder kontinuierlich durch den Ofenraum bzw. durch mehrere, entiang der Förderrichtung hintereinander angeordneter Ofenräume befördert wird.

Ein vorbestimmtes, zeitlich veränderbares Temperaturprofil (z.B. Aufwärmund/oder Abkühlprofil) beschreibt einen örtlichen und/oder zeitlichen

Temperaturverlauf einer Temperatur, welche in einem bestimmten Ofenraum einstellbar ist und auf die gesamte Platine bzw. auf vorbestimmte Bereiche der Platine wirkt. So kann beispielsweise in der Ofenvorrichtung die Platine in einem ersten Ofenraum auf eine vorbestimmte Temperatur erwärmt werden und zu einem anderen Zeitpunkt bzw. in einen weiteren zweiten Ofenraum eine andere Temperatur eingestellt werden, welche auf die Platine wirkt und diese abkühlt oder weiter erwärmt.

Hierzu können in dem Ofenraum beispielsweise Heizelemente oder

Kühlelemente angeordnet werden, um ein gewünschtes Temperaturprofil in dem Ofenraum einzustellen, so dass die Piatine gezielt erwärmt, abgekühlt oder temperaturgleich gehalten wird. Die Temperatur in einem Ofenraum der Ofenvorrichtung kann beispielsweise zwischen ungefähr 100° C bis ungefähr 1000° C eingestellt werden.

Um gezielt unterschiedlich duktile Bereiche einer Platine einzustellen, werden gezielt bestimmte Bereiche der Platine zeitlich unterschiedlich erwärmt und insbesondere zeitlich unterschiedlich abgekühlt, um somit unterschiedliche Gefügebereiche in den verschiedenen Bereichen der Platine einzustellen .

Insbesondere bei einer Erwärmung des Metallbauteils kann die

Erwärmungsgeschwindigkeit von ungefähr 1 K/s bis ungefähr 20 K/s betragen. Mittels der Temperierung des Ofenraumes und insbesondere der Temperierung des weiter unten im Detail beschrieben Bandelements können Bereiche des Metallbauteils beispielsweise auch abgekühlt werden, d.h. dass

Abkühlgeschwindigkeit von ungefähr 1 K/s bis ungefähr 40 K/s erzielbar sind.

Welche Gefüge sich in der Platine während des Erwärmens, Haltens oder Abkühlens einstellen, kann aus einem Zeit-Temperatur-Umwandlungsschaubild (ZTU-Diagramm) entnommen werden. In einem ZTU-Diagramm kann die Gefügeentwicklung bei unterschiedlichen Temperaturverläufen bzw.

Abkühlgeschwindigkeiten während des Abkühlens abgelesen werden. Mittels der vorliegenden Erfindung können insbesondere vorbestimmte

Bereiche der Platine langsam oder schnell abgekühlt werden, indem ein erster Abschnitt des Bandelements und/oder die Temperierstifte in thermischen Kontakt mit einem vorbestimmten Oberflächenbereich der Platine, welcher abgekühlt werden soll, gebracht wird. Alternativ können insbesondere vorbestimmte Bereiche der Platine schnell erhitzt werden, indem ein erster Abschnitt des Bandelements und/oder die Temperierstifte in thermischen Kontakt mit einem vorbestimmten Oberflächenbereich der Platine, welcher schnell erhitzt werden soll, gebracht wird. Im Weiteren wird mit dem Begriff„thermischer Kontakt" eine thermische Wechselwirkung zwischen zwei entsprechenden Elementen, z.B. dem ersten Abschnitt des Bandelements und/oder der Temperierstifte einerseits und der Platine andererseits, verstanden, so dass ein schneller Temperaturaustausch zwischen den entsprechenden zwei Elementen ermöglicht wird. Ein solcher schneller Temperaturaustausch zwischen den entsprechenden zwei Elementen (z.B. dem entsprechenden Abschnitt des Bandelements und/oder der Temperierstifte einerseits und der Platine andererseits) kann insbesondere dadurch erzielt werden, indem das erste Element, z.B. der entsprechende Abschnitt des Bandelements und/oder der Temperierstifte, in physischen Kontakt mit dem zweiten Element, bzw. dem gewünschten Bereich der Platine, vorliegt bzw. ist. Dies bedeutet beispielsweise, dass der entsprechende

Abschnitt des Bandelements und/oder der Temperierstifte den gewünschten Bereich der Platine berührt, so dass schnell thermische Energie zwischen beiden Elementen ausgetauscht werden kann. Dies führt zu einer Kühlung oder Erwärmung des gewünschten Bereichs der Platine.

Alternativ kann unter thermischen Kontakt verstanden werden, dass zwischen zwei Elementen, z.B, dem entsprechenden Abschnitt des Bandelements und/oder der Temperierstifte einerseits und des entsprechenden Bereichs der Platine andererseits ein geringer Abstand besteht, d.h. ein Abstand zwischen ungefähr 1 Millimeter und ungefähr 2 Zentimeter.

Der Temperierkörper weist insbesondere eine hohe Wärmespeicherkapazität auf, so dass dieser mehrere Kühlzyklen des ersten Abschnitts des

Bandelements und/oder der Temperierstifte durchführen kann. Wie weiter unten im Detail bezüglich verschiedener beispielhafter Ausführungsformen beschrieben, kann der Temperierkörper austauschbar in dem Ofenraum angeordnet werden und/oder mittels einer Kühl- oder Heizeinrichtung (d.h. einer Temperiereinrichtung) versehen werden. Der Temperierkörper kann beispielsweise ein Hohlkörper sein, welcher mit einem Kühlmedium gefüllt ist. Das Kühlmedium kann beispielsweise ein flüssiges Medium, wie beispielsweise Wasser oder andere geeignete Flüssigkeiten, sein. Die Wände des

Temperierkörpers können aus einem Material mit einer hohen

Wärmeleitfähigkeit, wie beispielsweise einem metallischen Material, bestehen. Das Bandelement kann aus einem flexiblen bzw. verformbaren Material bestehen und mittels einer Antriebseinrichtung zwischen der ersten Position und der zweiten Position bewegbar angeordnet sein. Das Bandelement kann beispielsweise aus einem blechartigen Band ausgebildet sein. Ferner kann das Bandelement aus einem Ringgewebe, insbesondere aus einem metallischen Ringgewebe, bestehen.

Die Möglichkeit des schnellen Abkühiens oder Erhitzens der Platine oder eines bestimmten Bereichs der Platine kann mittels der vorliegenden Erfindung durch Einsatz eines vorgekühlten bzw. erhitzten Abschnitts des Bandelements erzielt werden. Der Temperierkörper ist in einer bevorzugten Ausführungsform mit anderen Worten ein Kühlkörper, welcher eine Temperatur aufweist, die deutlich kühler als die Temperatur in dem Ofenraum, insbesondere weniger als die Hälfte der Temperatur in dem Ofenraum, ist.

Der erste Abschnitt des Bandelements kann nach Abkühlen der Platine in eine erste Position verfahren werden, in welcher der erste Abschnitt in thermischen Kontakt mit einer Temperierfläche des Temperierkörpers steht. Dies bedeutet, dass in der ersten Position der erste Abschnitt auf der Temperierfläche aufliegt oder einen Abstand kleiner als z.B. zwei Zentimeter von der Temperierfläche aufweist. In der ersten Position kann der erste Abschnitt des Bandelements somit vorgekühlt (bzw. vorgewärmt) werden und anschließend in die zweite Position verfahren werden, in welcher der erste Abschnitt in thermischen Kontakt mit der Platine steht, um diese abzuschrecken (bzw. zu erhitzen). Anschließend kann der erste Abschnitt erneut in die erste Position zur

Vorkühlung bzw. Vorwärmung verfahren werden.

Somit kann effektiv ein bestimmter Bereich der Platine oder die gesamte Platine mit dem ersten Abschnitt des Bandelements abgekühlt oder alternativ erhitzt werden. Gleichzeitig kann der erste Abschnitt mittels des

Temperierkörpers mehrmals abgekühlt werden, um eine Vielzahl von Platinen bzw. Bereichen von Platinen zu temperieren, ohne dass ein hoher konstruktiver Aufwand oder eine zeitlich aufwändige Umrüstung der

Ofen Vorrichtu g erforderlich ist.

Gemäß einer weiteren beispielhaften Ausführungsform, bildet das

Bandelement eine Bandschlinge aus, welche den Temperierkörper umschließt.

Das Bandelement als Bandschlinge kann beispielsweise über eine oder mehrere Rollen verlaufen, wobei zumindest eine Rolle z.B. als Antriebsrolle fungiert und das Bandelement antreibt, um den ersten Abschnitt zwischen der ersten Position und der zweiten Position hin- und herzubewegen. Das

Bandelement als Bandschlinge kann beispielsweise lose über eine Antriebsrolle angeordnet werden oder vorgespannt um eine Antriebsrolle angeordnet werden. Das Bandelement kann beispielsweise nach Art eines Riemenantriebs angetrieben werden. So kann das Bandelement beispielsweise Zahnelemente nach Art eines Zahnriemens aufweisen, welche in entsprechende

Zahnelemente eine Antriebsrolle eingreifen, um somit das Bandelement anzutreiben. Mit anderen Worten kann ein Keilriemen bzw. Zahnriemenbetrieb ermöglicht werden. Alternativ kann bei Vorspannung des Bandelements um die Antriebsrolle ein Flachriemenantrieb ermöglicht werden.

Ferner kann das Bandelement als offenes Band mit zwei freien Endbereichen ausgebildet sein, wobei ein erstes Ende des Bandelements beispielsweise auf einer ersten Antriebsrolle aufgerollt ist und ein zweites, gegenüber dem ersten Ende ausgebildetes Ende an einer weiteren zweiten Antriebsrolle aufgerollt sein. Entsprechend kann durch Steuerung der ersten Antriebsrolle und der zweiten Antriebsrolle das Bandelement zwischen der ersten Position und der zweiten Position hin- und herbewegt werden.

Gemäß einer weiteren beispielhaften Ausführungsform ist in der zweiten Position der erste Abschnitt beabstandet von dem Temperierkörper. Das Bandelement ist derart angeordnet, dass in der zweiten Position der erste Abschnitt zwischen dem Temperierkörper und der Platine anordbar ist und der erste Abschnitt von dem Temperierkörper beabstandet ist.

Gemäß einer weiteren beispielhaften Ausführungsform weist das Bandelement ferner einen zweiten Abschnitt auf, welcher von dem ersten Abschnitt beabstandet ist. Der zweite Abschnitt derart ausgebildet, dass in der zweiten Position der zweite Abschnitt beabstandet von der Platine anordbar ist.

Insbesondere ist in einer weiteren beispielhaften Ausführung der zweite Abschnitt derart ausgebildet, dass in der zweiten Position der zweite Abschnitt in thermischen Kontakt mit der Temperierfläche des Temperierkörpers ist.

Durch Ausbildung des zweiten Abschnitts des Bandelements kann effektiver die Platine oder mehrere Platinen mittels des Bandelements temperiert, insbesondere abgekühlt, werden. Während der erste Abschnitt beispielsweise in der zweiten Position durch eine Platine erwärmt oder gekühlt wird, wird der zweite Abschnitt mittels des Temperierkörpers abgekühlt bzw. erhitzt. In einem folgenden Produktionsschritt wird das Bandelement von der zweiten Position in die erste Position bewegt, so dass der erste Abschnitt von dem Temperierkörper temperiert wird und der zweite Abschnitt die Platine oder eine weitere Platine temperiert.

Entsprechend kann das Bandelement weitere dritte Abschnitte aufweisen, welche zwischen dem ersten Abschnitt und dem zweiten Abschnitt angeordnet sind und welche beispielsweise in einer dritten Position des Bandelements entweder mit der Temperierfläche des Temperierkörpers und/oder einer Platine in thermischem Kontakt stehen.

Somit kann der Durchsatz durch die Ofenvorrichtung erhöht werden und somit die gesamte Ofenvorrichtung effizienter gestaltet werden. Gemäß einer weiteren beispielhaften Ausführungsform ist das Bandelement auf der Platine derart auflegbar ausgebildet, dass bei Bewegung der Platine eine Bewegung des Bandelements relativ zu dem Temperierkörper erzeugbar ist. Mittels Auflegens des Bandelements auf der Platine wird eine Reibkraft zwischen dem Bandelement und der Platine erzeugt. Wird die Platine entlang der Förderrichtung bewegt, so nimmt die Platine bei ihrer Bewegung das Bandelement mit, so dass sich das Bandelement bewegt und gegebenenfalls von der ersten Position in die zweite und umgekehrt bewegen lässt. Auf weitere Antriebsvorrichtungen kann dabei verzichtet werden. Diese

Ausführungsform ist insbesondere vorteilhaft, wenn das Bande!ement als Bandschlinge, wie oben erläutert, ausgebildet wird, so dass bei ein- und derselben Bewegungsrichtung des Bandelements der erste Abschnitt und der zweite Abschnitt alternierend auf verschiedene Bereiche der Platine oder auf entlang der Förderrichtung hintereinander angeordneter Platinen auflegbar sind.

Die Temperierstifte bestehen beispielsweise aus einem hoch- temperaturleitfähigen Material, wie beispielsweise Magnesium, Kupfer oder Aluminium. Die Temperierstifte können beispielsweise einen Durchmesser von ungefähr 4 bis ungefähr 15 Millimeter aufweisen. Die Temperierstifte weisen beispielsweise eine Länge von ungefähr 5 bis ungefähr 50 Zentimeter, insbesondere von ungefähr 10 bis ungefähr 20 Zentimeter auf.

Der Temperierkörper besteht z.B. ebenfalls aus einem temperaturleitfähigen Material, wie beispielsweise aus Kupfer. In einer beispielhaften

Ausführungsform weisen die Temperierstifte beispielsweise einen Durchmesser von ungefähr 4, 8 Millimeter auf. Entsprechend können die

Aufnahmebohrungen einen Durchmesser von beispielsweise ungefähr 5 Millimeter aufweisen. Zur besseren Führung der Temperierstifte kann der Temperierkörper eine Dicke von ungefähr 20 bis ungefähr 50 Zentimeter aufweisen. Gemäß einer weiteren beispielhaften Ausführungsform sind die Temperierstifte derart verschiebbar in den jeweiligen Aufnahmebohrungen angeordnet, dass die Temperierstifte in der zweiten Position auf einer Oberfläche der Platine auflegbar sind und an eine Kontur der Oberfläche der Platine anpassbar sind.

Die Temperierstifte können direkt auf der Oberfläche der Platine aufliegen. Erhebungen der Kontur der Oberfläche der Platine verschieben die

entsprechenden Temperierstifte in Richtung Temperierkörper und Vertiefungen in der Kontur der Oberfläche der Platine verschieben die entsprechenden

Temperierstifte von dem Temperierkörper fort. Somit können selbst bei einer unebenen Ausführung der Platine die Temperierstifte auf der Oberfläche der Platine aufliegen. Somit kann selbst bei unebenen Platinen eine homogene Temperierung (Erwärmung oder Abkühlung) der Platine umgesetzt werden.

In einer weiteren beispielhaften Ausführungsform können die Temperierstifte beispielsweise mit einem entsprechenden Federmechanismus ausgebildet sein, sodass die Temperierstifte bezüglich einer Neutralposition an dem

Temperierkörper vorgespannt werden können. Eine unebene Oberfläche der Platine verschiebt die Temperierstifte entsprechend relativ zu dem

Temperierkörper, wobei nach Entfernen der Platine die Temperierstifte aufgrund ihrer Vorspannung wieder in die Neutralposition verschoben werden. Der Federmechanismus kann beispielsweise entsprechende Zug- oder

Druckfedern aufweisen, welche jeweils einem der Temperierstifte

entsprechend zugeordnet ist.

Gemäß einer weiteren beispielhaften Ausführungsform weist die

Ofenvorrichtung ferner eine Antriebseinrichtung auf. Die Antriebseinrichtung ist eingerichtet, die Temperiereinrichtung zwischen der ersten Position und der zweiten Position zu bewegen. Wie weiter oben bereits erläutert kann die Antriebseinrichtung eine oder mehrere Antriebsrollen aufweisen, welche das Bandelement zwischen der ersten Position und der zweiten Position bewegen. Ferner kann die Antriebseinrichtung eine Hebeeinrichtung sein, mittels welcher die Temperierstifte und/oder der Temperierkörper in Richtung Platine bewegt werden kann.

Gemäß einer weiteren beispielhaften Ausführungsform ist der Temperierkörper austauschbar in dem Ofenraum angeordnet. Der Temperierkörper kann somit nach Temperieren des ersten Abschnitts und/oder des zweiten Abschnitts des Bandelements oder der Temperierstifte z.B. nach einer gewissen Anzahl an Temperierzyklen zur Wartung oder zur eigenen Temperierung ausgetauscht werden. Beispielsweise kann der Temperierkörper als passiver Temperierkörper ausgebildet sein. Dies bedeutet, dass der Temperierkörper eine hohe

Wärmespeicherkapazität aufweist und bei Anordnung in dem Ofenraum nicht aktiv temperiert wird. Dies bedeutet, dass sich der Temperierkörper nach mehrmaligen Erwärmen bzw. Abkühlen der entsprechenden Abschnitte des Bandelements bzw. der Temperierstifte selbst aufwärmt oder abkühlt.

Nachdem eine vorbestimmte Grenztemperatur des Temperierkörpers erreicht ist, kann dieser ausgetauscht werden und beispielsweise mit einem anderen, vortemperierten Temperierkörper ersetzt werden. Somit kann die

Ofenvorrichtung ohne lange Rüstzeiten weiter entsprechende Platinen temperieren.

Gemäß einer weiteren beispielhaften Ausführungsform weist der

Temperierkörper eine Temperiervorrichtung, d.h. eine Kühlvorrichtung oder eine Wärmevorrichtung, auf. Die Temperiervorrichtung temperiert, d.h. kühlt oder erwärmt, den Temperierkörper, so dass entsprechend derjenige Abschnitt des Bandelements bzw. der Temperierstifte, welcher in thermischen Kontakt mit der Temperierfläche ist, mit einer gewünschten Temperatur temperiert wird. Nach der Temperierung wird der entsprechende Abschnitt in thermischen Kontakt mit der Platine gebracht und diese somit temperiert. In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung weist die Temperiervorrichtung ein Rohr auf, welches innerhalb des

Temperierkörpers verläuft. Das Medium zum Temperieren des

Temperierkörpers ist in das Rohr (insbesondere von außerhalb des

Ofengehäuses) einspeisbar. Das Medium zum Temperieren ist insbesondere gasförmig oder flüssig. Beispielsweise kann das Medium ein Kühlmittel bzw. eine Kühlflüssigkeit zum Kühlen des Temperierkörpers sein. Somit kann eine Flüssigkeitskühlung des Temperierkörpers umgesetzt werden, so dass permanent diejenigen Abschnitte des Bandelements bzw. der Temperierstifte, welche sich in thermischen Kontakt mit der Temperierfläche befinden, gekühlt werden, um anschließend erneut die Platine zu temperieren.

Gemäß einer weiteren beispielhaften Ausführungsform ist ein Isoliergehäuse bereitgestellt, welches in dem Ofenraum angeordnet ist. Das Isoliergehäuse umschließt den Temperierkörper und das Bandelement bzw. die

Temperierstifte zumindest teilweise derart, dass das Isoliergehäuse den Temperierkörper und das Bandelement bzw. die Temperierstifte von einem Bereich des Ofenraums, welcher das Isoliergehäuse umgibt, thermisch abschirmt. Beispielsweise kann der Bereich des Ofenraums, welcher das Isoliergehäuse umgibt, eine hohe Temperatur aufweisen und somit zum Heizen der Platine eingesetzt werden. Innerhalb des Isoliergehäuses herrschen dann niedriger Temperaturen, da das Isoliergehäuse den Innenraum des Isoliergehäuses von der Umgebung des Isoliergehäuses thermisch isoliert. Somit kann eine Temperierung der Platine mittels des Bandelements bzw. der Temperierstifte effizienter durchgeführt werden, da geringere thermische Einflüsse von anderen Bereichen des Ofenraums störend einwirken. Gemäß einer weiteren beispielhaften Ausführungsform weist die

Ofenvorrichtung ein Isolierelement (Isolierblock) auf, welches selektiv zwischen dem Temperierkörper und der Platine einbringbar ist. Insbesondere kann das Isolierelement in der ersten Position der Temperiereinrichtung zwischen den Temperierkörper und der Platine vorliegen. Somit kann die Temperiereinrichtung effektiver von dem Temperierkörper auf eine

gewünschte Temperatur gebracht (aufgewärmt oder gekühlt) werden, da der Temperierkörper mittels des Isolierelements von der thermischen Einwirkung der Platine isoliert wird. Das Isolierelement weist insbesondere gute

Dämmeigenschaften auf. Das Isolierelement besteht beispielsweise aus Keramik bzw. Keramikverbundmaterialien. Das Isolierelement kann

beispielsweise mittels einer weiteren Fördereinrichtung selektiv zwischen dem Temperierkörper und der Temperiereinrichtung einerseits und der Platine andererseits eingebracht werden.

Gemäß einer weiteren beispielhaften Ausführungsform weist die

Ofenvorrichtung ferner eine Fördereinrichtung zum Fördern der Platine innerhalb des Ofenraums auf. Die Fördereinrichtung weist beispielsweise eine Vielzahl von Förderrollen auf, welche angetrieben werden können. Eine auf den Förderrollen angeordnete Platine kann mittels Drehung der Förderrollen entlang einer Förderrichtung durch den Ofenraum befördert werden. Alternativ kann die Fördereinrichtung ein Förderband aufweisen, auf welchem die Platine aufliegt. Das Förderband wird angetrieben, so dass die Platine in

Förderrichtung durch den Ofenraum befördert wird. Mittels der

Fördereinrichtung kann insbesondere die Ofenvorrichtung als Durchiaufofen in einer beispielhaften Ausführungsform ausgebildet werden.

Es wird darauf hingewiesen, dass Ausführungsformen der Erfindung mit Bezug auf unterschiedliche Erfindungsgegenstände beschrieben wurden.

Insbesondere sind einige Ausführungsformen der Erfindung mit

Vorrichtungsansprüchen und andere Ausführungsformen der Erfindung mit Verfahrensansprüchen beschrieben. Dem Fachmann wird jedoch bei der Lektüre dieser Anmeldung sofort klar werden, dass, sofern nicht explizit anders angegeben, zusätzlich zu einer Kombination von Merkmalen, die zu einem Typ von Erfindungsgegenstand gehören, auch eine beliebige

Kombination von Merkmalen möglich ist, die zu unterschiedlichen Typen von Erfindungsgegenständen gehören.

Kurze Beschreibung der Zeichnungen

Im Folgenden werden zur weiteren Erläuterung und zum besseren Verständnis der vorliegenden Erfindung Ausführungsbeispieie unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen näher beschrieben. Es zeigen: Fig. 1 eine schematische Darstellung einer Ofenvorrichtung mit einem

Bandelement gemäß einer beispielhaften Ausführungsform der vorliegenden Erfindung,

Fig. 2 eine schematische Darstellung einer weiteren Ofenvorrichtung mit einem Bandelement gemäß einer beispielhaften Ausführungsform der vorliegenden Erfindung , und

Fig. 3 eine perspektivische Darstellung einer Ofenvorrichtung mit einem Ofengehäuse gemäß einer beispielhaften Ausführungsform der vorliegenden Erfindung,

Fig. 4 eine schematische Darstellung einer Ofenvorrichtung mit

Temperierstiften gemäß einer beispielhaften Ausführungsform der

vorliegenden Erfindung und Fig. 5 eine schematische Darstellung einer Ofenvorrichtung mit Temperierstiften und einem Isolierelement gemäß einer beispielhaften

Ausführungsform der vorliegenden Erfindung.

Detaillierte Beschreibung von exemplarischen Ausführunqsformen

Gleiche oder ähnliche Komponenten in unterschiedlichen Figuren sind mit gleichen Bezugsziffern versehen. Die Darstellungen in den Figuren sind schematisch.

Fig. 1 zeigt eine Ofenvorrichtung 100 zum Wärmebehandeln einer Platine 101, insbesondere eine Metallplatine. Die Ofenvorrichtung 100 weist ein

Ofengehäuse 102 mit einem Ofenraum 113, in welchem die Metallplatine 101 mit einer bestimmten Temperatur wärmebehandelbar ist und einen

Temperierkörper 103, welcher in dem Ofenraum 113 angeordnet ist auf, wobei der Temperierkörper 103 eine Temperierfläche 104 aufweist.

Ferner weist die Ofenvorrichtung 100 eine Temperiereinrichtung 105, 405 auf, wobei die Temperiereinrichtung 105, 405 innerhalb des Ofenraums 113 zwischen einer ersten Position und einer zweiten Position derart bewegbar angeordnet ist, dass die Temperiereinrichtung 105, 405 zumindest in der ersten Position in thermischen Kontakt mit dem Temperierkörper 103 ist und in der zweiten Position mit der Metallplatine 101 in thermischen Kontakt bringbar ist.

In einer beispielhaften Ausführungsform ist die Temperiereinrichtung als Bandelement 105 (siehe Fig. 1 und Fig. 2) und/oder mit einer Vielzahl von Temperierstiften (siehe Fig. 4 und Fig. 5) ausgebildet. Gemäß der beispielhaften Ausführungsform in Fig. 1 weist die Ofenvorrichtung 100 ein Bandelement 105 mit einem ersten Abschnitt 106 auf. Das

Bandelement 105 ist innerhalb des Ofenraums 113 zwischen einer ersten Position und einer zweiten Position derart bewegbar angeordnet, dass der erste Abschnitt 106 in der ersten Position in thermischem Kontakt mit der Temperierfläche 104 ist und dass der erste Abschnitt 106 in der zweiten Position mit der Metallplatine 101 in thermischen Kontakt bringbar ist.

Die Ofenvorrichtung 100 ist zum Erhitzen der Metallplatine 101 ausgebildet. Die Metallplatine 101 wird in der Ofenvorrichtung 100 auf eine gewünschte Temperatur, z.B. auf Austenitisierungstemperatur, erwärmt oder abgekühlt. Die Austenitisierungstemperatur beträgt beispielsweise ungefähr 750° C bis ungefähr 1000° C, wobei die untere Grenze der Austenitisierungstemperatur von dem Material des Metallbauteils (Stahl- und Legierungsanteile) abhängt.

Die Ofenvorrichtung 100 weist den Ofenraum (siehe Fig. 1) oder eine Vielzahl verschiedener Ofenräume auf. In jedem Ofenraum kann beispielsweise eine bestimmte Temperatur eingestellt werden, so dass die Metallplatine 101 in jedem der Ofenräume einer bestimmten Temperatur zum Erhitzen oder zum Abkühlen ausgesetzt ist. Die Ofen Vorrichtung 100 kann insbesondere derart ausgebildet sein, dass ein vorbestimmtes, zeitlich veränderbares

Temperaturprofil in dem Ofenraum eingestellt werden kann. Das

Temperaturprofil wirkt auf die Metallplatine 101 ein, während sich diese in dem Ofenraum des Ofengehäuses 102 der Ofenvorrichtung befindet.

In Fig. 1 ist die Ofenvorrichtung 100 beispielsweise nach Bauart eines

Durchlaufofens ausgebildet, so dass die Metallplatine 101 entlang einer Förderrichtung 114 sequenziell oder kontinuierlich durch den Ofenraum bzw. durch mehrere, entlang der Förderrichtung 114 hintereinander angeordneter Ofenräume befördert wird. In dem Ofenraum können beispielsweise Temperierelemente 111, z.B.

Heizelemente oder Kühlelemente, angeordnet werden, um ein gewünschtes Temperaturprofil in dem Ofenraum einzustellen, so dass die Metaliplatine 101 gezielt erwärmt, abgekühlt oder temperaturgleich gehalten wird. Die

Temperatur in einem Ofenraum der Ofenvorrichtung 100 kann beispielsweise zwischen ungefähr 100° C bis ungefähr 1000° C eingestellt werden.

Um gezielt unterschiedlich duktile Bereiche einer Metallplatine 101

einzustellen, werden gezielt bestimmte Bereiche der Metallplatine 101 zeitlich unterschiedlich erwärmt und insbesondere zeitlich unterschiedlich abgekühlt, um somit unterschiedliche Gefügebereiche in den verschiedenen Bereichen der Metallplatine 101 einzustellen.

In der Ofenvorrichtung 100 können insbesondere vorbestimmte Bereiche der Metallplatine 101 abgekühlt werden, indem ein erster Abschnitt 106 des Bandelements 105 in thermischen Kontakt mit einem vorbestimmten

Oberflächenbereich der Metallplatine 101, welcher abgekühlt werden soll, gebracht wird. In dem Ausführungsbeispiel in Fig. 1 liegt der zweite Abschnitt 107 auf der Metallplatine 101 auf.

Der Temperierkörper 103 weist insbesondere eine hohe

Wärmespeicherkapazität auf, so dass dieser mehrere Kühlzyklen des ersten Abschnitts 106 oder eines zweiten Abschnitts 107 des Bandelements durchführen kann.

Das Bandelement 105 kann aus einem flexiblen bzw. verformbaren Material bestehen und mittels einer Antriebseinrichtung 201 (siehe Fig. 2) zwischen der ersten Position und der zweiten Position bewegbar angeordnet sein. Das Bandelement 105 kann beispielsweise aus einem blechartigen Band

ausgebildet sein. Ferner kann das Bandelement 105 aus einem Ringgewebe, insbesondere aus einem metallischen Ringgewebe, bestehen. Das Bandelement 105 weist ferner einen zweiten Abschnitt 107 auf, welcher von dem ersten Abschnitt 106 beabstandet ist. Der zweite Abschnitt 107 ist z.B. derart ausgebildet, dass in der zweiten Position der zweite Abschnitt 107 beabstandet von der Metallplatine 101 anordbar ist. Insbesondere ist der zweite Abschnitt 107 derart ausgebildet, dass in der zweiten Position der zweite Abschnitt 107 in thermischem Kontakt mit der Temperierfläche 104 des Temperierkörpers 103 ist bzw. auf der Temperierfläche 104 aufliegt. Während der erste Abschnitt 106 in der zweiten Position beispielsweise eine Metallplatine 101 abkühlt, wird der zweite Abschnitt 107 mittels des

Temperierkörpers 103 abgekühlt und umgekehrt. In einem folgenden

Produktionsschritt wird das Bandelement 105 dann von der zweiten Position in die erste Position bewegt, so dass der erste Abschnitt 106 von dem

Temperierkörper 103 temperiert wird und der zweite Abschnitt 107 die Metallplatine 101 oder eine weitere Metallplatine temperiert.

Entsprechend kann das Bandelement 105 weitere dritte Abschnitte aufweisen, welche zwischen dem ersten Abschnitt 106 und dem zweiten Abschnitt 107 angeordnet sind und welche beispielsweise in einer dritten Position des Bandelements 105 entweder mit der Temperierfläche 104 des

Temperierkörpers 103 und/oder einer Metallplatine 101 in thermischem Kontakt stehen. Der erste Abschnitt 106 (bzw. der zweite Abschnitt 107) des Bandelements 105 kann nach Abkühlen der Metallplatine 101 in die erste Position verfahren werden, in welcher der erste Abschnitt 106 in thermischem Kontakt mit der Temperierfläche 104 des Temperierkörpers 103 steht. Dies bedeutet, dass in der ersten Position des ersten Abschnitts 106 dieser auf der Temperierfiäche 104 z.B. aufliegt. In der ersten Position kann der erste Abschnitt 106 des Bandelements 105 somit vorgekühlt werden und anschließend in die zweite Position verfahren werden, in welcher der erste Abschnitt 106 in thermischem Kontakt mit der Metallplatine 101 steht, um diese abzuschrecken.

Anschließend kann der erste Abschnitt 106 erneut in die erste Position zu Vorkühlung verfahren werden.

Es kann somit effektiv ein bestimmter Bereich der Metallplatine 101 oder die gesamte Metallplatine 101 mit dem ersten Abschnitt 106 (bzw. dem zweiten Abschnitt 107) des Bandelements 105 abgekühlt oder alternativ erhitzt werden. Gleichzeitig kann der erste Abschnitt 106 mittels des

Temperierkörpers 103 mehrmals abgekühlt werden, um eine Vielzahl von Metallplatinen 101 bzw. Bereichen von Metallplatinen 101 zu temperieren, ohne dass ein hoher konstruktiver Aufwand oder eine zeitlich aufwändige Umrüstung der Ofenvorrichtung 100 erforderlich ist. Der Temperierkörper 103 in Fig. 1 weist eine Temperiervorrichtung 108, d.h. eine Kühlvorrichtung oder eine Wärmevorrichtung, auf. Die

Temperiervorrichtung 108 temperiert, d.h. kühlt oder erwärmt, den

Temperierkörper 103, so dass entsprechend derjenige Abschnitt 106, 107 des Bandelements 105, welcher nicht in thermischem Kontakt mit der

Temperierfläche 104 ist, mit einer gewünschten Temperatur temperiert wird. Nach der Temperierung wird der entsprechende Abschnitt 106, 107 in thermischen Kontakt mit der Metallplatine 101 gebracht und diese somit temperiert. Die Temperiervorrichtung 108 weist ein Rohr 109 auf, welches innerhalb des Temperierkörpers 103 verläuft. Das Medium zum Temperieren des

Temperierkörpers ist in das Rohr 109 (insbesondere von außerhalb des Ofengehäuses 102) einspeisbar. Das Medium zum Temperieren ist

insbesondere gasförmig oder flüssig. Beispielsweise kann das Medium ein Kühlmitte! bzw. eine Kühlflüssigkeit zum Kühlen der Temperiervorrichtung 108 sein. Somit kann eine Flüssigkeitskühlung des Temperierkörpers 103 umgesetzt werden, so dass permanent diejenigen Abschnitte 106, 107 des Bandelements 105, welche sich in thermischem Kontakt mit der

Temperierfläche 104 befinden, gekühlt werden, um anschließend erneut die Metallplatine 101 zu temperieren. Der Temperierkörper 103 ist in einer bevorzugten Ausführungsform mit anderen Worten ein Kühlkörper, welcher eine Temperatur aufweist, die deutlich Kühler als die Temperatur in dem Ofenraum, insbesondere weniger als die Hälfte der Temperatur in dem

Ofenraum, ist. In dem Ausführungsbeispiei in Fig. 1 bildet das Bandelement 105 eine

Bandschiinge aus, welche den Temperierkörper 105 umschließt. In der zweiten Position ist der erste Abschnitt 106 beabstandet von dem Temperierkörper 103. In der ersten Position ist der zweite Abschnitt 107 beabstandet von dem Temperierkörper 103. Das Bandelement 105 ist derart angeordnet, dass in der zweiten Position der erste Abschnitt 106 zwischen dem Temperierkörper 103 und der Metallplatine 101 anordbar ist und der erste Abschnitt 106 von dem Temperierkörper 103 beabstandet ist.

In dem Ausführungsbeispiel in Fig. 1 ist das Bandelement 105 auf der

Metallplatine 101 derart auflegbar ausgebildet, dass bei Bewegung der

Metallplatine 101 eine Bewegung des Bandelements 105 relativ zu dem

Temperierkörper 103 erzeugbar ist. Mittels Auflegens des Bandelements 105 auf der Metallplatine 101 wird eine Reibkraft zwischen dem Bandelement 105 und der Metallplatine 101 erzeugt. Wird die Metallplatine 101 entlang der Förderrichtung 114 bewegt, so nimmt die Metallplatine 101 bei ihrer

Bewegung aufgrund der Reibkraft das Bandelement 105 mit, so dass sich das Bandelement 105 bewegt und von der ersten Position in die zweite Position und umgekehrt bewegen lässt. Bei ein- und derselben Bewegungsrichtung des Bandelements 105 wird der erste Abschnitt 106 und der zweite Abschnitt 107 alternierend auf verschiedene Bereiche der Metallplatine 101 oder auf entlang der Förderrichtung 114 hintereinander angeordneter Metallplatinen 101 aufgelegt.

Ferner ist ein Isoliergehäuse 110 in dem Ofenraum angeordnet. Das

Isoliergehäuse 110 umschließt zumindest teilweise den Temperierkörper 103 und das Bandelement 105 derart, dass das Isoliergehäuse 110 den

Temperierkörper 103 und das Bandelement 105 von einem Bereich des Ofenraums, welcher das Isoliergehäuse 110 umgibt, thermisch abschirmt. Das Isoliergehäuse 110 kann beispielsweise eine Haubenform aufweisen und über den Temperierkörper 103 gestülpt werden, wobei das Isoliergehäuse 110 in Richtung Metallplatine 101 eine Öffnung aufweist, sodass das Bandelement 105 mit einem Abschnitt 106, 107 in Kontakt mit der Metallplatine 101 gebracht werden kann. Beispielsweise kann der Bereich des Ofenraums, welcher das Isoliergehäuse 110 umgibt, eine hohe Temperatur aufweisen und somit zum Heizen der Metallplatine 101 eingesetzt werden. Innerhalb des Isoliergehäuses 110 herrschen dann niedriger Temperaturen, da das

Isoliergehäuse 110 den Innenraum des Isoliergehäuses 110 von der

Umgebung des Isoliergehäuses 110 thermisch isoliert. Somit kann eine Temperierung der Metallplatine 101 mittels des Bandelements 105 effizienter durchgeführt werden, da geringere thermische Einflüsse von anderen

Bereichen des Ofenraums störend einwirken.

Die Ofenvorrichtung 100 weist ferner eine Fördereinrichtung 112 zum Fördern der Metallplatine 101 innerhalb des Ofenraums entlang der Förderrichtung 114 auf. Die Fördereinrichtung 112 weist beispielsweise eine Vielzahl von

Förderrollen auf, welche angetrieben werden können. Eine auf den

Förderrollen angeordnete Metallplatine 101 kann mittels Drehung der

Förderrollen entlang einer Förderrichtung 114 durch den Ofenraum befördert werden. Anstatt dem Bandelement 105 als Temperiereinrichtung kann in der

Ofenvorrichtung 100 aus Fig. 1 auch die Vielzahl von Temperierstifte 405 mit einer entsprechenden Ausbildung des Temperierkörpers 103 eingesetzt werden.

Fig. 2 zeigt eine Ofenvorrichtung 100 gemäß einer weiteren beispielhaften Ausführungsform. Zusätzlich oder alternativ zu den Merkmalen der

Ofenvorrichtung 100 aus Fig. 1 weist die Ofenvorrichtung 100 aus Fig. 2 eine Antriebseinrichtung 201 auf. Die Antriebseinrichtung 201 ist eingerichtet, das Bandelement 105 zwischen der ersten Position und der zweiten Position zu bewegen. Die Antriebseinrichtung 201 weist eine oder mehrere Antriebsrollen 202 auf, welche das Bandelement 105 zwischen der ersten Position und der zweiten Position bewegen. Das Bandelement 105 als Bandschlinge kann beispielsweise über eine oder mehrere Antriebsrollen 202 verlaufen, wobei zumindest eine Antriebsrollen angetrieben wird und das Bandelement somit antreibt, um die Abschnitte 106, 107 zwischen der ersten Position und der zweiten Position hin- und

herzubewegen. Das Bandelement 105 als Bandschlinge kann beispielsweise lose über eine Antriebsrolle 202 oder vorgespannt um eine Antriebsrolle 202 angeordnet werden. Das Bandelement 105 kann beispielsweise nach Art eines Riemenantriebs angetrieben werden. So kann das Bandelement 105

beispielsweise Zahnelemente nach Art eines Zahnriemens aufweisen, welche in entsprechende Zahnelemente eine Antriebsrolle 202 eingreifen, um somit das Bandelement 105 anzutreiben. Mit anderen Worten kann ein Keilriemen bzw. Zahnriemenbetrieb ermöglicht werden. Alternativ kann bei Vorspannung des Bandelements 105 um die Antriebsrolle 202 ein Flachriemenantrieb ermöglicht werden. Fig. 3 zeigt eine perspektivische Darstellung einer Ofenvorrichtung 100 aus Fig. 1 oder Fig. 2. In der Ofenvorrichtung 100 aus Fig. 3 wird anschaulich dargestellt, dass auch mehrere Temperierkörper 103, 103' z. B. entlang der Förderrichtung 114 angeordnet werden können. Um jeden Temperierkörper 103, 103' kann beispielsweise jeweils ein Bandelement 105 verlaufen. Ferner kann auch ein Bandelement 105 um mehrere Temperierkörper 103, 103 1 verlaufen.

Ferner können die Temperierkörper 103, 103 * austauschbar in dem

Ofengehäuse 102 angeordnet werden und/oder mittels einer Kühl- oder Heizeinrichtung (d.h. mittels der Temperiervorrichtung 108) versehen werden.

Die Temperierkörper 103, 103 Λ können somit nach Temperieren des ersten Abschnitts 106 und/oder des zweiten Abschnitts 107 bzw. nach einer gewissen Anzahl an Temperierzyklen zur Wartung oder zur eigenen Temperierung ausgetauscht werden.

Beispielsweise können die Temperierkörper 103, 103' als passive

Temperierkörper 103, 103 v ausgebildet sein. Dies bedeutet, dass die

Temperierkörper 103, 103 1 eine hohe Wärmespeicherkapazität aufweisen und bei Anordnung in dem Ofenraum nicht aktiv temperiert wird. Dies bedeutet, dass sich die Temperierkörper 103, 103' nach mehrmaligen Erwärmen bzw. Abkühlen der entsprechenden Abschnitte 106 und 107 des Bandelements 105 selbst aufwärmen bzw. abkühlen. Nachdem eine vorbestimmte

Grenztemperatur des jeweiligen Temperierkörpers 103, 103 1 erreicht ist, kann dieser ausgetauscht werden und beispielsweise mit einem anderen,

vortemperierten Temperierkörper 103, 103' ersetzt werden. Somit kann die Ofenvorrichtung 100 ohne lange Rüstzeiten weiter entsprechende

Metallplatinen 101 temperieren.

Fig. 4 und Fig. 5 zeigen weitere beispielhafte Ausführungsformen der

Ofenvorrichtung 100 zum Wärmebehandeln der Platine 101. Die

Ofenvorrichtung 100 weist das Ofengehäuse 102 mit dem Ofenraum 113, in welchem die Metallplatine 101 mit einer bestimmten Temperatur

wärmebehandelbar ist, und den Temperierkörper 103, welcher in dem

Ofenraum 113 angeordnet ist, auf. Ferner weist die Ofenvorrichtung 100 eine Vielzahl von Temperierstiften 405 auf. Der Temperierkörper 103 weist entsprechend eine Vielzahl von Aufnahmebohrungen 501 (siehe Fig. 5) auf, in welche jeweils einer der Temperierstifte 405 einbringbar ist. Die Vielzahl von Temperierstiften 405 sind zwischen der ersten Position und einer zweiten Position derart bewegbar angeordnet, dass die Vielzahl von Temperierstiften 405 in der ersten Position in thermischen Kontakt mit dem Temperierkörper 103 ist und in der zweiten Position mit der Platine 101 in thermischen Kontakt bringbar ist.

Der Temperierkörper 103 kann zusammen mit den Temperierstifte 405 relativ zu der Platine 101 bewegt werden. Alternativ kann sich die Vielzahl von Temperierstifte 405 relativ zu dem Temperierkörper 103 und der Platine 101 bewegen (siehe Ausführungsbeispiel in Fig. 5). Die Temperierstifte 405 werden in den Aufnahmebohrungen 501 des Temperierkörpers 103 geführt. Die Temperierstifte 405 sind mit dem Temperierkörper 501 thermisch gekoppelt und können somit erwärmt oder entsprechend gekühlt werden.

Die Temperierstifte 405 sind derart verschiebbar in den jeweiligen

Aufnahmebohrungen 501 angeordnet, dass die Temperierstifte 405 in der zweiten Position auf einer Oberfläche der Platine 101 auflegbar sind und an eine Kontur der Oberfläche der Platine 101 anpassbar sind.

Die Temperierstifte 405 liegen in der zweiten Position direkt auf der Oberfläche der Platine 101 auf. Erhebungen der Kontur der Oberfläche der Platine 101 verschiebt die entsprechenden Temperierstifte 405 in Richtung

Temperierkörper 103 und Vertiefungen in der Kontur der Oberfläche der Platine 101 verschieben die entsprechenden Temperierstifte 405 von dem

Temperierkörper 103 fort. Somit können selbst bei einer unebenen Ausführung der Platine 101 (siehe Fig. 4) die Temperierstifte 405 auf der Oberfläche der Platine 101 aufliegen.

Die Temperierstifte 405 und/oder die der Temperierkörper 103 können mittels einer Antriebsvorrichtung 401 entlang einer Hubrichtung 402 zu der Platine 101 bewegt werden oder von dieser entfernt werden. Die Antriebsvorrichtung 401 kann beispielsweise eine pneumatisch oder hydraulisch betriebene Hubeinrichtung aufweisen. Wie in Fig. 5 dargestellt, kann der Temperierkörper 103 einem Zentralbereich mit der Vielzahl von Aufnahmebohnen 501 aufweisen. Der Zentralbereich wird gekühlt, beispielsweise durch ein integriertes Rohr 109, welches um den Zentralbereich herum verläuft und durch welches ein Kühlmedium strömt. Somit wird der Zentrafbereich des Temperierkörpers 103 auf einer

gewünschten Temperatur gehalten.

Wie in Fig. 5 ferner dargestellt, weist die Ofenvorrichtung 100 ein

Isolierelement 502 (Isolierblock) auf, welches selektiv zwischen dem

Temperierkörper 103 und der Platine 101 einbringbar ist. Insbesondere kann das Isolierelement 502 in der ersten Position der Temperiereinrichtung 105, 405 zwischen den Temperierkörper 103 und der Platine 101 vorliegen. Somit kann die Temperiereinrichtung 105, 405 effektiver von dem Temperierkörper 103 auf eine gewünschte Temperatur gebracht werden, da der

Temperierkörper 103 mittels des Isolierelements 502 von der thermischen Einwirkung der Platine 101 und des umliegenden Ofenraumes 113 isoliert wird. Das Isolierelement 502 kann beispielsweise mittels einer weiteren Fördereinrichtung selektiv zwischen dem Temperierkörper 103 und der Temperiereinrichtung 105, 405 einerseits und der Platine 11 andererseits eingebracht werden und beispielsweise entlang einer Verfahreinrichtung 503 bewegt werden. Die Verfahrrichtung 503 ist beispielsweise orthogonal zu der Förderrichtung 114 der Platine 101 in der Ofenvorrichtung 100 ausgebildet. Ergänzend ist darauf hinzuweisen, dass "umfassend" keine anderen Elemente oder Schritte ausschließt und "eine" oder "ein" keine Vielzahl ausschließt. Ferner sei darauf hingewiesen, dass Merkmale oder Schritte, die mit Verweis auf eines der obigen Ausführungsbeispiele beschrieben worden ist, auch in Kombination mit anderen Merkmalen oder Schritten anderer oben

beschriebener Ausführungsbeispiele verwendet werden können. Bezugszeichen in den Ansprüchen sind nicht als Einschränkung anzusehen.

Bezuqszeichenliste:

100 Ofenvorrichtung

101 Metallplatine

102 Ofengehäuse

103 Temperierkörper

104 Temperierfläche

105 Bandelement

106 erster Abschnitt

107 zweiter Abschnitt

108 Temperiervorrichtung

109 Rohr

110 Isoliergehäuse

111 Temperierelemente

112 Fördereinrichtung

113 Ofenraum

114 Förderrichtung

201 Antriebseinrichtung

202 Antriebsrolle

401 Antriebsvorrichtung

402 Antriebsrichtung

405 Temperierstift

501 Aufnahmebohrung

502 Isolierelement

503 Verfahrrichtung Isolierelement