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Title:
OVER-VOLTAGE PROTECTION SYSTEM FOR A SINGLE OR MULTI-PHASE CURRENT SUPPLY GRID
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2017/207328
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to an over-voltage protection system for a single or multi-phase current supply grid, consisting of at least two triggered spark gaps connected in parallel, wherein the spark gaps have two primary electrodes and one ignition electrode, which is is connected to one of the primary electrodes by means of a control. According to the invention, for a selective, on-demand connecting of an another of the parallel-connected spark gaps, the ignition electrodes of the spark gaps are connected by means of a voltage-independent switching element, such that the additional spark gap ignites when the response value from the series connection consisting of the voltage-dependent switching element and the ignition gap of the ignition electrode of the additional spark gap is reached.

Inventors:
STRANGFELD UWE (DE)
Application Number:
PCT/EP2017/062324
Publication Date:
December 07, 2017
Filing Date:
May 23, 2017
Export Citation:
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Assignee:
DEHN + SÖHNE GMBH + CO KG (DE)
International Classes:
H01T2/02; H01T4/10; H01T15/00
Domestic Patent References:
WO2003056670A12003-07-10
Foreign References:
US20090154044A12009-06-18
Attorney, Agent or Firm:
MEISSNER BOLTE PATENTANWÄLTE RECHTSANWÄLTE PARTNERSCHAFT MBB (DE)
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Claims:
Ansprüche

1. Überspannungsschutzsystem für ein ein- oder mehrphasiges Stromversorgungsnetz, bestehend aus mindestens zwei parallel geschalteten, jeweils getriggerten Funkenstrecken (FS1 bis FS3), wobei die

Funkenstrecken (FS1 bis FS3) zwei Hauptelektroden und eine

Zündelektrode aufweisen, welche über eine Ansteuerung (A; B; D) mit einer der Hauptelektroden in Verbindung steht,

dadurch gekennzeichnet, dass

für ein gezieltes, bedarfsweises Zuschalten einer weiteren (FS2) der parallel geschalteten Funkenstrecken (FS1; FS2) die Zündelektroden der Funkenstrecken (FS1; FS2) über ein spannungsabhängiges Schaltelement (C) verbunden sind, derart, dass die weitere Funkenstrecke (FS2) dann zündet, wenn der Ansprechwert aus der Reihenschaltung aus

spannungsabhängigem Schaltelement (C) und der Zündstrecke (U2) der Zündelektrode der weiteren Funkenstrecke (FS2) erreicht ist.

2. Überspannungsschutzsystem nach Anspruch 1,

dadurch gekennzeichnet, dass

das spannungsabhängige Schaltelement (C) als Gasentladungsableiter oder Thyristor ausgebildet ist.

3. Überspannungsschutzsystem nach Anspruch 1 oder 2,

dadurch gekennzeichnet, dass

für einen Betrieb in mehrphasigen Netzen für jede Phase mindestens eine getriggerte Funkenstrecke ausgebildet ist, wobei die Zündelektroden jeder Funkenstrecke jeder Phase untereinander über ein spannungsabhängiges Schaltelement (C) verbunden sind, derart, dass

phasenverschiebungsbedingtes Wiederzünden vermieden wird.

4. Überspannungsschutzsystem nach Anspruch 3,

dadurch gekennzeichnet, dass

bei einem dreiphasigen Netz (LI; L2; L3) für jede Phase (LI; L2; L3) eine getriggerte Funkenstrecke (FS1; FS2; FS3) vorgesehen ist und die Zündelektroden der Funkenstrecken (FSl; FS2; FS3) untereinander über je ein spannungsabhängiges Schaltelement (C) verbunden sind.

5. Überspannungsschutzsystem nach Anspruch 4,

dadurch gekennzeichnet, dass

zur wahlweisen Erhöhung des Gesamtableitvermögens für jede Phase eine Parallelschaltung von drei getriggerten Funkenstrecken als Gruppe (Gl; G2; G3) mit jeweils untereinander über je ein spannungsabhängiges Schaltelement (C) verbundenen Zündelektroden eingesetzt ist.

Description:
Überspannungsschutzsystem für ein ein- oder mehrphasiges

Stromversorgungsnetz

Beschreibung

Die Erfindung betrifft ein Überspannungsschutzsystem für ein ein- oder mehrphasiges Stromversorgungsnetz, bestehend aus mindestens zwei parallel geschalteten, jeweils getriggerten Funkenstrecken, wobei die Funkenstrecken zwei Hauptelektroden und eine Zündelektrode aufweisen, welche über eine Ansteuerung mit einer der Hauptelektroden in

Verbindung steht, gemäß Oberbegriff des Anspruchs 1.

Aus der EP 1 461 852 Bl ist ein mehrphasiges Überspannungsschutzsystem für ein mehrphasiges Stromversorgungsnetz mit mindestens zwei

Überspannungsschutzelementen vorbekannt. In jedem Leitungszweig des Stromversorgungsnetzes ist gemäß dieser Lösung ein

Überspannungsschutzelement angeordnet, wobei die einzelnen

Überspannungsschutzelemente eine erste und eine zweite Elektrode sowie eine zwischen den beiden Elektroden wirksame Funkenstrecke aufweisen. Alle vorgenannten Überspannungsschutzelemente sind in einem

gemeinsamen Gehäuse angeordnet.

Die einzelnen Überspannungsschutzelemente sind derart miteinander gekoppelt, dass beim Zünden eines Überspannungsschutzelements alle anderen Überspannungsschutzelemente gleichzeitig gezündet werden. Diesbezüglich sind die Elektroden der einzelnen

Überspannungsschutzelemente so zueinander angeordnet, dass beim Zünden der Funkenstrecke eines Überspannungsschutzelements durch das dann vorhandene Plasma die Durchschlag-Funkenstrecke der anderen Überspannungsschutzelemente ebenfalls zündet. Die einzelnen Elektroden sind koaxial zueinander befindlich.

Weiterhin ist eine zentrale Zündhilfe vorgesehen, mit der alle

Überspannungsschutzelemente verbunden sind. Die zentrale Zündhilfe ist durch eine zentrale Zündelektrode und eine mit der Zündelektrode verbundene, zentrale Zündschaltung realisiert.

Mit der vorbekannten Lösung soll der notwendige Schutzpegel zwischen allen Leitungszweigen sichergestellt sein und eine einfache konstruktive Lösung geschaffen werden.

Durch den Aufbau aller Funkenstrecken in einem gemeinsamen Gehäuse werden grundsätzlich alle Funkenstrecken gezündet, und zwar auch dann, wenn an parallelen Phasen an sich keine Überspannung auftritt. Die

Leistungsfähigkeit der einzelnen Schutzpfade ist daher stark abgesenkt. Die Zündung aller Funkenstrecken erfolgt zudem relativ langsam, da das Lichtbogenplasma in der gemeinsamen Kapselung diese vollständig füllen muss, bevor die entsprechenden Pfade der Funkenstrecken ansprechen. Bei einer sogenannten 3 + 1-Verschaltung kann daher kein niedriger

Schutzpegel sichergestellt werden.

Aus der DE 404870 ist eine Anordnung von Funkenstrecken, dort als Luftleerspannungssicherungen bezeichnet, vorbekannt, wobei die

Funkenstrecken Hilfselektroden aufweisen.

Die Hilfselektroden sind direkt oder indirekt miteinander verbunden, so dass eine zugeführte Spannung eine zweite, parallel geschaltete

Funkenstrecke zum Ansprechen bringt. Auch dort gilt es, die parallele Ableiteranordnung gleichzeitig zu zünden.

Die Abieiter selbst sind entweder ungetriggert ausgeführt oder besitzen im Ableitzweig eine Induktivität, die einen Impuls für den parallel

geschalteten Abieiter generiert. Die entsprechende Induktivität,

ausgebildet als Spule, muss entsprechend stoßstromfest ausgeführt werden.

Hierdurch ergibt sich der Nachteil der festen Potentialanbindung der Hilfselektroden sowie die notwendige Stoßstromfestigkeit der eingesetzten Spulen bzw. Induktivitäten. Diese Induktivitäten erhöhen darüber hinaus den Spannungsabfall über dem Abieiter. Bei entsprechender direkter Potentialanbindung zünden die Abieiter gemäß DE 404870 grundsätzlich gleichzeitig, und zwar unabhängig von der Höhe der jeweils anliegenden Überspannung.

Grundsätzlich beschränken die maximalen Baugrößen, die Materialbelastbarkeiten sowie die speziellen Anforderungsprofile die Stoßstrom- und Blitzstrombelastbarkeiten von Funkenstrecken. Insofern lässt sich durch die Parallelschaltung von Funkenstrecken das Abieitvermögen erhöhen.

Werden getriggerte Funkenstrecken parallel geschalten, wird eine erste Funkenstrecke gezündet, wenn eine Überspannung einen bestimmten Ansprechwert überschreitet. Der Ansprechwert wird über eine Ansteuerung im Zündhilfskreis und bezogen auf eine durch den Abstand einer

Zündelektrode zur Hauptelektrode vorgegebenen Zündspannung

eingestellt. Bei Zündung bildet sich in der betreffenden Funkenstrecke ein Lichtbogen aus. Die Ansteuerung über die Zündelektrode wird in diesem Fall stromlos.

Eine parallel geschaltete Funkenstrecke wird erst dann gezündet, wenn die Spannung des Gesamtlichtbogens der zunächst betrachteten primären Funkenstrecke die eingestellte Ansprechspannung der zweiten

Funkenstrecke erreicht.

Eine ausreichend hohe Spannung des Gesamtlichtbogens kann durch verschiedene Maßnahmen erreicht werden. Diesbezüglich kommen entweder spezielle Funkenstrecken mit sehr hoher Bogenspannung zum Einsatz oder es muss durch eine Induktivität im Ableiterzweig eine

Spannung erzeugt werden, die sich zur Bogenspannung der Funkenstrecke addiert und somit die notwendige Gesamtspannung zum Zünden der zweiten Funkenstrecke erreicht.

Wird wie im eingangs geschilderten Stand der Technik eine Verbindung zwischen den Zünd- und Hilfselektroden vorgenommen, ist es möglich, beide Funkenstrecken auch ohne Verwendung spezieller Funkenstrecken mit hoher Bogenspannung zu zünden. Wird eine erste Funkenstrecke wie geschildert gezündet, zündet auch die zweite, parallel geschaltete Funkenstrecke sofort durch. Aufgrund der Verbindung der beiden Zünd- und Hilfselektroden muss die Ansteuerung der zweiten Funkenstrecke nicht separat aktiviert werden. Unabhängig von der Impulsstromstärke zünden alle parallel geschalteten Funkenstrecken gleichzeitig, so dass auch eine Alterung beider Funkenstrecken eintritt.

Aus dem Vorgenannten ist es daher Aufgabe der Erfindung, ein weiterent- entwickeltes Überspannungsschutzsystem für ein- oder mehrphasige Stromversorgungsnetze anzugeben, welches aus mindestens zwei parallel geschalteten, jeweils getriggerten Funkenstrecken besteht, wobei die Funkenstrecken zwei Hauptelektroden und eine Zündelektrode aufweisen. Gemäß der Aufgabenstellung der Erfindung soll eine Zündung der parallel geschalteten Funkenstrecke(n) nur im Bedarfsfall bei hohen Belastungen erfolgen. Damit soll eine unerwünschte Alterung der ansonsten

zwangsweise mitgezündeten Funkenstrecken wirksam verhindert werden.

Die Lösung der Aufgabe der Erfindung erfolgt mit der

Merkmalskombination des Patentanspruchs 1, wobei die Unteransprüche mindestens zweckmäßige Ausgestaltungen und Weiterbildungen darstellen.

Erfindungsgemäß wird ein gezieltes, bedarfsweises Zuschalten einer weiteren der parallel geschalteten Funkenstrecken dadurch erreicht, dass die Zündelektroden der Funkenstrecken über ein spannungsabhängiges Schaltelement verbunden sind.

Hierdurch zündet die weitere Funkenstrecke nur dann, wenn der

Ansprechwert aus der Reihenschaltung aus spannungsabhängigem

Schaltelement und der Zündstrecke der Zündelektrode der weiteren

Funkenstrecke erreicht ist.

Als spannungsabhängiges Schaltelement kann insbesondere ein

Gasentladungsableiter oder ein Thyristor eingesetzt werden.

Durch die Parameter der jeweils einzusetzenden Gasentladungsableiter oder Thyristoren, ist das Ansprechen der weiteren, parallel geschalteten Funkenstrecke in einem weiten Bereich einstell- und vorgebbar. Durch die Verbindung der Zündelektroden der parallel geschalteten

Funkenstrecken über das erwähnte spannungsabhängige Schaltelement findet quasi eine Entkopplung der Zündelektroden und eine Einstellung der Ansprechspannung statt, so dass, wie bereits dargelegt, parallel

geschaltete Funkenstrecke nur im Bedarfsfall bei hohen Belastungen, d.h. hohen Impulsströmen gezündet werden. Dadurch kann der Verschleiß der Funkenstrecken, die im Überspannungsschutzsystem eingesetzt werden, insgesamt reduziert werden.

In Weiterbildung der Erfindung ist für einen Betrieb in mehrphasigen Netzen für jede Phase mindestens eine getriggerte Funkenstrecke ausgebildet, wobei die Zündelektroden jeder Funkenstrecke jeder Phase untereinander über ein spannungsabhängiges Schaltelement verbunden sind, derart, dass phasenverschiebungsbedingte Wiederzündungen der Funkenstrecken vermieden werden können.

Bei einem dreiphasigen Netz ist für jede Phase eine getriggerte

Funkenstrecke vorgesehen und es sind die Zündelektroden der

Funkenstrecken untereinander über je ein spannungsabhängiges

Schaltelement verbunden.

Zur wahlweisen Erhöhung des Gesamtableitvermögens ist für jede Phase eine Parallelschaltung von drei getriggerten Funkenstrecken mit jeweils untereinander über je ein spannungsabhängiges Schaltelement

verbundenen Zündelektroden einsetzbar.

Die Erfindung sollnachstehend anhand von Ausführungsbeispielen sowie von Figuren näher erläutert werden.

Hierbei zeigen:

Fig. 1 ein Prinzipschaltbild der Parallelschaltung von zwei

Funkenstrecken FS1 und FS2 mit Zündelektroden, welche durch ein Steuerelement C, z.B. einen Gasentladungsableiter oder einen Thyristor, verbunden sind; Fig. 2 eine Darstellung einer Lösung eines Überspannungsschutzsystems für den Einsatz im Drehstromnetz, ebenfalls unter Nutzung der Verbindung der Zündelektroden der Funkenstrecken über spannungsabhängige Schaltelemente C, und

Fig. 3 ein Prinzipschaltbild der Anordnung von Funkenstrecken gemäß

Fig. 2 als gruppenweise Parallelschaltung, wobei jede Gruppe mit einer der Phasen LI, L2 oder L3 verbunden ist.

Gemäß der Darstellung nach Fig. 1 wird zunächst von zwei parallel geschalteten Funkenstrecke FS1 und FS2 ausgegangen.

Die Funkenstrecken weisen zwei gegenüberliegende Hauptelektroden sowie eine Zünd- bzw. Triggerelektrode auf.

Die Funkenstrecke FS1 wird dann gezündet, wenn eine anliegende

Überspannung einen bestimmten Ansprechwert überschreitet.

Dieser Ansprechwert wird über die Ansteuerung A und die Zündspannung U2 eingestellt. In diesem Fall bildet sich in der Funkenstrecke FS1 ein Lichtbogen aus.

Die Spannung des Gesamtlichtbogens der durchgezündeten Funkenstrecke FS1 setzt sich aus Teilspannungen Ul und U2 zusammen.

Die Funkenstrecke FS2 mit dort vorgesehener Ansteuerung B zündet erst dann durch, dann die Spannung U2 an der ersten Funkenstrecke FS1 so hoch ist, dass der Ansprechwert der Reihenschaltung aus dem

spannungsabhängigen Schaltelement C, z.B. einem Gasentladungsableiter und der Zündstrecke U4 der Funkenstrecke FS2, die z.B. als Gleitstrecke ausgebildet sein kann, erreicht wurde.

Durch den beispielhaften Einsatz eines Gasentladungsableiters als

Schaltelement C mit entsprechender Ansprechspannung lässt sich daher der Zündpegel der parallelen Funkenstrecke FS2 in weitem Rahmen einstellen.

Durch Einsatz des Schaltelements C werden die parallel geschalteten Funkenstrecke FS2 lediglich belastungsabhängig zugeschalten.

Ein energiereicher Blitzstoßstrom bewirkt einen Lichtbogen mit hoher Lichtbogenspannung in der Funkenstrecke FS1. Dies wiederum bewirkt eine hohe Lichtbogenteilspannung U2. Erst dann, wenn diese einen bestimmten Wert übersteigt, wird über das Schaltelement C die parallele

Funkenstrecke FS2 gezündet. Damit teilt sich der energiereiche

Blitzstoßstrom auf die parallel geschalteten FS1 und FS2 auf. Dieses vorstehend erläuterte Grundprinzip ist auf weitere Parallelschaltungen zusätzlicher Funkenstrecken erweiterbar.

Bei der Prinzipdarstellung nach Fig. 2 wird von einer Anordnung mehrerer Funkenstrecken FS1 bis FS3 für ein Drehstromnetz ausgegangen.

Ziel ist es, die Funkenstrecken nicht parallel zu betreiben, sondern getrennt an den einzelnen Phasen.

Auch bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 2 erfolgt durch die

Schaltelemente C eine Entkopplung der Trigger- bzw. Zündpotentiale der Funkenstrecken FS1, FS2 und FS3.

Ohne die erfindungsgemäße Entkopplung der Triggerpotentiale durch das spannungsabhängige Schaltelement würden mit hoher Wahrscheinlichkeit alle Funkenstrecken im Falle eines Überspannungsereignisses gezündet.

Eine Lichtbogenlöschung ist nur dann erfolgreich vollzogen, wenn die betreffenden Schaltstrecken der wiederkehrenden Spannung ohne Wiederzündung standzuhalten vermögen. Im Augenblick des Stromnulldurchgangs ist die Leistungszufuhr für den Lichtbogen zwar unterbrochen, allerdings ist die Funkenstrecke, insbesondere der Lichtbogenbrennraum, noch immer mit heißem, hochleitfähigem Plasma gefüllt. Würde man die Zünd- bzw. Triggerpotentiale nicht entkoppeln, käme es aufgrund der niedrigen Ansprechspannung U2L1, U2L2 oder U2L3 und der im Drehstromnetz vorhandenen Phasenverschiebung zu Wiederzündungen der jeweiligen Funkenstrecken.

Durch die in der Figur gezeigte Verbindung der Zündelektroden der

Funkenstrecken FSl bis FS3 über die spannungsabhängigen Schaltelemente C wird das ansonsten auftretende Wiederzünden bzw. die Gefahr eines Wiederzündens reduziert.

Die erfindungsgemäße quasi gesteuerte Kopplung der Zünd- oder Triggerpotentiale schafft die Möglichkeit, die notwendige maximale

Blitzstoßstromfestigkeit der eingesetzten einzelnen Funkenstrecken FSl bis FS3 zu reduzieren, da ein großer Gesamtblitzstoßstrom sich sowohl im Einphasen- als auch Mehrphasensystem gleichmäßig auf die einzelnen Funkenstrecken aufteilt. Hierdurch können kostengünstigere

Funkenstrecken zur Anwendung kommen.

Neben der Möglichkeit, ein mehrpolig ausgeführtes Überspannungsschutzsystem einpolig zu betreiben, damit die parallel geschalteten

Funkenstrecken sehr hohe Blitzstoßströme ableiten können, kann, wie in der Fig. 3 dargestellt, auch eine Parallelschaltung von drei Funkenstrecken FSl bis FS3 mit entsprechend ausgeführter Kopplung über ein

spannungsabhängiges Schaltelement als Gruppe zum Einsatz in

dreiphasigen Netzen kommen.

Gemäß der Darstellung nach Fig. 3 liegt eine Gruppe mit drei parallel geschalteten Funkenstrecken mit jeweils über ein spannungsabhängiges Schaltelement verbundenen Zündelektroden (Gruppe Gl) an LI. Die

Gruppe G2 liegt an L2 und die Gruppe G3 an L3.

Das erfindungsgemäße Überspannungsschutzsystem bietet im Vergleich zum Stand der Technik zusammengefasst folgende Vorteile. Die Trennung der Zünd- und Triggerpotentiale über ein spannungsabhängiges

Schaltelement in einem Dreiphasensystem vermeidet ein Wiederzünden einer der Funkenstrecken, die eigentlich ihren Lichtbogen bereits gelöscht hatte. Grundsätzlich brennen bei gleichzeitiger Zündung aller Funkenstrecken in einem Dreiphasensystem Lichtbögen in den

entsprechenden Lichtbogenkammern. Die zeitliche Verschiebung der Phasen bewirkt, dass immer zwei der Funkenstrecken direkt unter

Spannung stehen und somit die notwendigen Potentiale vorhanden sind, was ohne die erfindungsgemäße Lehre zu einem Wiederzünden führt.

Durch das Entkoppeln der Zündelektroden der Funkenstrecken über spannungsabhängige Schaltelemente ist sichergestellt, dass eine

Funkenstrecke nur dann anspricht, wenn auch tatsächlich an ihr eine abzuleitende Überspannung auftritt. Ein unnötiges Zünden von

Funkenstrecken mit sich daraus ergebendem Elektrodenabbrand bzw.

Verschmutzung der Isolationsstrecken, wird vermieden, so dass sich insgesamt die Lebensdauer der eingesetzten Funkenstrecken als

Überspannungsabieiter erhöht.

Da Funkenstrecken die höchste Leistungsfähigkeit dann aufweisen, wenn sie einzeln betrieben und optimiert werden können, ist es von Vorteil, in einer Parallelschaltung die entsprechenden Funkenstrecken räumlich zu trennen und die Dimensionierung der Funkenstrecken je nach geplantem Einsatz vorzunehmen. So ist beispielsweise eine hohe Lichtbogenspannung für eine hohe Leistungsfähigkeit bei Netzfunkenstrecken vorteilhaft.

Funkenstrecken, die zwischen N und PE eines Netzes eingesetzt werden, weisen hingegen eine extrem kleine Lichtbogenspannung auf.

Funkenstrecken mit diesen an sich unterschiedlichen Eigenschaften können kombiniert werden, wobei ein derartiges vorkonfektioniertes

Überspannungsschutzsystem ausgeliefert und vor Ort entsprechend den örtlichen Einspeisegegebenheiten verschaltet werden kann. Der Hersteller der entsprechenden Überspannungsschutzsysteme liefert eine

diesbezügliche Anleitung mit, wie die Einspeiseklemmen zu verdrahten sind, wenn z.B. ein Drei-Phasen-, ein Zwei-Phasen- oder ein Ein- Phasennetz vorhanden ist. Durch entsprechendes Brücken der Klemmen werden alle Strompfade versorgt.

Durch Brücken der Phasen durch die Monteure vor Ort in Ein- oder Zwei- Phasennetzen werden die Phasen des Überspannungsschutzsystems, welches normalerweise direkt hinter den Einspeiseklemmen angeordnet wird, parallel geschalten. Die erfindungsgemäße gesteuerte Kopplung der Zünd- bzw. Triggerpotentiale schafft die Möglichkeit, die erwähnte maximale Blitzstromfestigkeit der einzelnen Funkenstrecken zu reduzieren, wobei sich ein großer Gesamtblitzstoßstrom gleichmäßig auf die einzelnen Funkenstrecken aufteilen kann.