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Patent Searching and Data


Title:
PACIFIER HAVING AN INHALATION DEVICE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2018/127464
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a pacifier (1) for generating an aerosol, comprising: - a nipple (10); and - an atomizing unit (100) which is configured to atomize a liquid (18b).

Inventors:
MATL FLORIAN (DE)
KOCHER CHRISTOPH (DE)
Application Number:
PCT/EP2017/084851
Publication Date:
July 12, 2018
Filing Date:
December 29, 2017
Export Citation:
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Assignee:
MATL FLORIAN (DE)
KOCHER CHRISTOPH (DE)
International Classes:
A61M11/00; A61J17/00; A61M15/00
Foreign References:
US20140202457A12014-07-24
US20090062855A12009-03-05
US5904140A1999-05-18
DE10239037A12004-03-11
US20160030687A12016-02-04
US4520809A1985-06-04
Other References:
DIETMAR WIGGER ET AL.: "Medikament in der Pädiatrie", 2013, ELSEVIER URBAN UND FISCHER
Attorney, Agent or Firm:
TER MEER STEINMEISTER & PARTNER PATENTANWÄLTE MBB (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Schnuller (1) zur Erzeugung eines Aerosols, umfassend:

- einen Sauger (10); und

- eine Zerstäubereinheit (100), die zur Zerstäubung einer Flüssigkeit (18b) konfiguriert ist.

2. Schnuller nach Anspruch 1, wobei die Zerstäubereinheit (100) mindestens eine Öffnung (105) aufweist, die im Gebrauchszustand des Schnullers (1) so ausgerichtet ist, dass das Aerosol in Richtung der Nase abgegeben werden kann.

3. Schnuller nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Zerstäubereinheit

(100) einen Piezozerstäuber (110) umfasst.

4. Schnuller nach Anspruch 4, wobei die Zerstäubereinheit (100) des Weiteren umfasst:

- einen Grundkörper (130);

eine Ansteuerelektronik (115), die operativ mit dem Piezozerstäuber (110) gekoppelt ist;

- eine Stromquelle (120);

eine Kartusche (125) zur Aufnahme der Flüssigkeit (18b);

optional eine Dochteinheit (140), die zum Transport der Flüssigkeit (18b) von der Kartusche (125) zum Piezozerstäuber (110) konfiguriert ist.

5. Schnuller nach Anspruch 4, wobei die folgenden Elemente als separate Baugruppen zusammen mit dem Grundkörper (130) die Zerstäubereinheit (100) bilden:

Ansteuerelektronik (115) mit Stromquelle (120);

- Piezozerstäuber (110);

- Kartusche ( 125) für den Wirkstoff ( 18b).

6. Schnuller nach einem der vorhergehenden Ansprüche, des Weiteren umfassend

- einen flächigen Schild (20), an dem der Sauger befestigt ist,

wobei die Zerstäubereinheit (100) an der dem Sauger (10) abgewandten Seite des Schilds (20) angebracht ist.

7. Schnuller nach einem der vorhergehenden Ansprüche, ferner umfassend ein Halteelement (75) zur Aufnahme der Zerstäubereinheit (100), wobei das Halteelement (75) an der dem Sauger (1) abgewandten Seite des Schilds (20) angebracht ist.

8. Schnuller nach Anspruch 7, des Weiteren umfassend einen bevorzugt kappenförmi- gen Abschluss (80), der zum Eingreifen mit dem Halteelement (75) ausgeführt ist, so dass die Zerstäubereinheit (100) zwischen Halteelement (75) und Abschluss (80) gehaltert ist.

9. Schnuller nach Anspruch 8, wobei der Abschluss (80) mit dem Halteelement (75) durch einen Verschlussmechanismus (85), welcher eine Kombination von mindestens zwei gleichzeitigen oder aufeinanderfolgenden Bewegungen erfordert, lösbar verbindbar ist, und bevorzugt in dem kappenförmigen Abschluss (80) eine Feder (90) und ein Druckring (95) vorgesehen sind.

10. Schnuller (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Sauger einen zentralen Hohlraum (15) zur Aufnahme eines ersten Wirkstoffs (17) aufweist, und in mindestens einem Teil seiner Außenfläche (25) eine Mehrzahl von Durchlässen (30) aufweist, die den Hohlraum (15) mit einem Außenraum (35) um den Schnuller verbinden, so dass die Durchlässe (30) im Gebrauchszustand des Schnullers den Hohlraum (15) mit dem Mund eines Kindes verbinden, und der Sauger (10) optional an einer im Gebrauchszustand außerhalb des Mundes befindlichen Fläche (45) eine Durchlasspassage (50) aufweist, die derart gestaltet ist, dass sie im Normalzustand flüssigkeitsdicht ist, und durch die der erste Wirkstoff (17) als Bestandteil einer festen Arzneiform in den Hohlraum (15), insbesondere als wiederbefüllbares Element eingeführt werden kann, und wobei die Durchlasspassage (50) bevorzugt als rein strukturelle Modifikation des gummiartigen Materials des Saugers (10) ausgeführt ist.

11. Verwendung einer Zerstäubereinheit (100) in einem Schnuller (1) zur Erzeugung eines Aerosols durch Zerstäuben einer Flüssigkeit (18b), bevorzugt einer wässri- gen Flüssigkeit.

12. Verfahren zur Erzeugung eines Aerosols, umfassend:

Bereitstellen eines Schnullers (1) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 10; Bereitstellen der Flüssigkeit (18b) in der Kartusche (125);

Aktivieren der Zerstäubereinheit (100) durch Aktivierung des Piezozerstäu- bers (110).

Description:
SCHNULLER MIT INHALATIONSVORRICHTUNG

TECHNISCHES GEBIET [0001] Die vorliegende Offenbarung betrifft Sauger und Schnuller zur Verwendung in der Behandlung von Beschwerden, typischerweise in den oberen Atemwegen von Säuglingen und Kleinstkindern, bzw. allgemein zur gezielten, lokalen Verabreichung von Wirkstoffen an Säuglinge und Kleinstkinder. Ausführungsformen betreffen weiterhin die Arzneiformen, umfassend die entsprechend bereitgestellten Wirkstoffe, und insbesondere auch deren phy- sikalische Beschaffenheit.

HINTERGRUND DER ERFINDUNG

[0002] In den ersten zwei Lebensjahren haben Säuglinge bzw. Kleinstkinder (d.h. Kinder im Alter von 0 bis 2 Jahren) mit einer Reihe von Problemen zu kämpfen. So sind sie aufgrund des noch nicht vollständig ausgebildeten Immunsystems häufig erkältet. Atemweg- serkrankungen, wie beispielsweise Halsschmerzen, bereiten ihnen vor allem abends vor dem Einschlafen, sowie nachts erhebliche Schwierigkeiten. Dies wirkt sich in der Regel auch unmittelbar auf das Wohlergehen der Eltern aus. Wenn Hausmittel, wie beispielsweise häufiges Trinken oder Wadenwickel, sowie homöopathische Behandlungen, wie etwa die Gabe von Globuli zur Bekämpfung der zuvor genannten Probleme nicht mehr ausreichen, kann (Schul)medizinische Hilfe sinnvoll sein.

[0003] Zur medikamentösen Behandlung von Atemwegserkrankungen werden gemäß Schulmedizin je nach Indikation bei Säuglingen und Kleinstkindern Säfte (z.B. Hustensaft), Suppositorien (z.B. Paracetamol-Zäpfchen), sowie Inhalationslösungen (z.B. NaCl-Lösung) unter Verwendung von eigens dafür entwickelten Inhalationsgeräten (bspw. Pari Boy SX) eingesetzt. Arzneiformen zum Lutschen, wie beispielsweise Halstabletten, sind für die Anwendung bei Kindern frühestens ab einem Alter von ca. 3 bis 4 Jahren indiziert. Der Grund dafür ist, dass sich Säuglinge und Kleinstkinder leicht an solchen Lutschtabletten verschlucken, was zu schweren Hustenanfällen oder im schlimmsten Fall zu einem reflektorisch einsetzenden Herz-Kreislauf-Stillstand führen kann. [0004] In Anbetracht des oben Genannten besteht ein Bedarf nach der vorliegenden Erfindung.

ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG

[0005] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Sauger für einen Schnuller, sowie einen Schnuller, gemäß den Ansprüchen. [0006] Gemäß einem Aspekt wird ein Sauger, der ein gummiartiges Material umfasst, für einen Schnuller bereitgestellt. Der Sauger umfasst einen zentralen Hohlraum zur Aufnahme eines ersten Wirkstoffs, und an mindestens einem Teil seiner Außenfläche (Wandung, Körperwand) eine Mehrzahl von Durchlässen, die den Hohlraum mit einem Außenraum um den Schnuller verbinden, so dass die Durchlässe im Gebrauchszustand des Schnullers den Hohlraum mit dem Mund eines Kindes (Säugling bzw. Kleinstkind) verbinden. [0007] Gemäß einem weiteren Aspekt wird ein Schnuller vorgeschlagen, der einen Sauger gemäß dem ersten Aspekt, und einen flächigen Schild umfasst, an dem der Sauger befestigt ist.

[0008] Gemäß einem weiteren Aspekt wird ein Schnuller vorgeschlagen. Er umfasst einen Sauger, optional gemäß dem ersten Aspekt, und einen flächigen Schild, an dem der Sauger befestigt ist, sowie eine austauschbare Kartusche, die einen Wirkstoff aufweist, mit mindestens einer Öffnung, durch die der Wirkstoff abgegeben werden kann. Ein Halteelement dient zur Aufnahme der Kartusche, wobei das Halteelement an der dem Sauger abgewandten Seite des Schilds angebracht ist und so gestaltet ist, dass die mindestens eine Öffnung der Kartusche im Gebrauchszustand des Schnullers freiliegend auf die Nase des Kindes (Säugling bzw. Kleinstkind) hin ausgerichtet ist, so dass der Wirkstoff in Richtung der Nase abgegeben werden kann.

[0009] Gemäß einem weiteren Aspekt wird ein Schnuller vorgeschlagen, der einen wirk- stoffbeladbaren Sauger, optional gemäß dem ersten Aspekt, und eine mit Hilfe von Flüssigkeit erodierbare Arzneiform umfasst. Die Arzneiform ist dabei in Form einer zum Lutschen geeigneten Darreichungsform bereitgestellt, und umfasst einen ersten Wirkstoff. Die Arzneiform ist so konfiguriert, dass sie als wiederbefüllbares Element in den Sauger eingebracht werden kann, und stellt des Weiteren bevorzugt eine Zusammensetzung dar, zur Verwendung in der Behandlung von Erkrankungen von Säuglingen und Kleinstkindern, insbesondere zur topischen Behandlung von Erkrankungen der oberen Atemwege von Säug- lingen und Kleinstkindern.

[0010] Gemäß einem weiteren Aspekt wird die Verwendung einer Arzneiform in einem Schnuller gemäß der vorliegenden Erfindung vorgeschlagen. Insbesondere wird die Arzneiform dabei als wiederbefüllbares Element verwendet.

[0011] Gemäß einem weiteren Aspekt wird eine Arzneiform zur Verwendung in der Be- handlung von Erkrankungen von Säuglingen und Kleinstkindern vorgeschlagen. Die Arzneiform umfasst mindestens einen Wirkstoff. Die Arzneiform ist mit Hilfe von Flüssigkeit erodierbar, und liegt in einer zum Lutschen geeigneten, festen, einzeldosierten Darreichungsform vor.

[0012] Gemäß einem weiteren Aspekt wird ein Schnuller zur Erzeugung eines Aerosols vorgeschlagen. Der Schnuller umfasst einen Sauger und eine Zerstäubereinheit, die zur Zerstäubung einer Flüssigkeit, bevorzugt einer wässrigen Flüssigkeit, konfiguriert ist. [0013] Gemäß einem weiteren Aspekt wird eine Kartusche zum Beladen eines Schnullers mit Wirkstoff vorgeschlagen. Die Kartusche umfasst eine Kartuschenwand, die einen Hohlraum umschließt, und mindestens eine Öffnung in der Kartuschenwand, die den Hohlraum mit einem Außenraum um die Kartusche verbindet. Die Kartusche ist derart ausgestaltet ist, dass sie lösbar mit einem Schnuller verbunden werden kann, wobei die Öffnung der Kartusche nach dem Verbinden der Kartusche mit dem Schnuller so ausgerichtet ist, dass sie sich, im Gebrauchszustand des Schnullers, in der Nähe der Nasenlöcher des Kindes befindet und auf diese ausgerichtet ist.

[0014] Weitere Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden in der folgenden ausführlichen Beschreibung von bevorzugten Ausführungsformen des Systems vorgestellt.

KURZE BESCHREIBUNG DER FIGUREN

[0015] Weitere Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden für den Fachmann anhand der ausführlichen Beschreibung in Verbindung mit den angehängten Figuren ersichtlich. Dabei zeigen:

Fig. 1 zeigt schematisch eine perspektivische Ansicht eines Saugers gemäß Ausführungsformen, für einen Schnuller gemäß Ausführungsformen, sowie eine Detailvergrößerung eines der Durchlässe in dem Sauger;

Fig. 2 zeigt den Sauger der Fig. 1 in einer Frontansicht;

Fig. 3 zeigt in einer rückwärtigen Ansicht den Sauger der Fig. 1 und Fig. 2;

Fig. 4 zeigt eine perspektivische Ansicht eines Schnullers gemäß Ausführungsformen;

Fig. 5 zeigt perspektivisch eine Explosionsdarstellung eines Schnullers gemäß weiteren Ausführungsformen;

Fig. 6 zeigt eine andere perspektivische Ansicht der Explosionsdarstellung der Fig.

5;

Fig. 7 zeigt eine auswechselbare Kartusche für bzw. aus einem Schnuller gemäß

Ausführungsformen;

Fig. 8 zeigt einen Schnuller mit einer Zerstäubereinheit gemäß Ausführungsformen;

Fig. 9 zeigt eine Explosionsdarstellung des Schnullers der Fig. 8.

DETAILLIERTE BESCHREIBUNG [0016] Auch wenn im Folgenden bevorzugte Ausführungsformen beschrieben werden, ist der Schutzbereich der Erfindung nicht auf dargestellte Ausführungsformen beschränkt, sondern umfasst auch für den Fachmann naheliegende Ausführungsformen.

[0017] Im Folgenden wird detaillierter Bezug genommen auf verschiedene Ausführungs- formen der Erfindung, wobei ein oder mehrere Beispiele in den Zeichnungen veranschaulicht sind. Im Folgenden werden, sofern nichts anderes vermerkt, für gleiche und gleichwirkende Elemente gleiche Bezugszeichen verwendet.

[0018] Gemäß der vorliegenden Offenbarung versteht man unter einem Schnuller einen Beruhigungssauger, der dazu dient, das Saugbedürfnis von Kleinkindern (insbesondere Säuglingen und Kleinstkindern) zu befriedigen.

[0019] Sauger/Schnuller mit Sauger

[0020] Generell betreffen Ausführungsformen Sauger/Mundstücke für Schnuller, bzw. Schnuller für Kleinkinder (insbesondere für Säuglinge und Kleinstkinder), mit denen auf neuartige Weise ein bzw. mehrere Wirkstoffe in/an den Mund-, und/oder Rachen-, und/oder Nasenraum appliziert werden können. Dazu wird etwa ein Sauger aus einem gummiartigen, elastischen Material bereitgestellt, der einen zentralen Hohlraum aufweist. In einer Wandung (Außenfläche, Köperwand) des Saugers, die gleichzeitig die Wand bzw. Umhüllung des zentralen Hohlraums darstellt, sind eine Vielzahl von Durchlässen bzw. Perforationen vorgesehen. Die Durchlässe stellen eine fluidale Verbindung zwischen dem zentralen Hohl- räum und dem Außenraum um den Schnuller dar.

[0021] Wenn ein Wirkstoff, zum Beispiel in Form eines Fruchtgummis, in dem zentralen Hohlraum vorhanden ist, kommt dieser über die Durchlässe mit dem Speichel des Kindes in Berührung. Der Speichel löst den Wirkstoff sukzessive auf. Durch die Durchlässe kommt so über den Rückfluss des mit Wirkstoff angereicherten Speichels das Arzneimittel in Kontakt mit dem Mund des Kindes. Er wird über die Mundschleimhaut aufgenommen oder verschluckt. Durch die instinktive, dynamische Saugbewegung wird der obige Vorgang bzw. der Speichelfluss in beiden Richtungen - hinein und hinaus - gefördert. Wenn die Durchlässe gezielt bzw. schwerpunktartig in bestimmten Bereichen des Saugers angeordnet sind, etwa im gaumen-nahen Bereich, und/oder einem der Zunge zugewandten Bereich, und/oder dem rachen-nahen Bereich - kann gewährleistet werden, dass der Wirkstoff fokussiert in den betreffenden Bereich geleitet wird und dort wirkt. Der Hohlraum ist also konfiguriert zur Aufnahme eines ersten Wirkstoffs. Der Hohlraum ist des Weiteren so konfiguriert, dass Flüssigkeit nur durch die Durchlässe in den Hohlraum gelangen kann.

[0022] In Ausführungsformen sind die Durchlässe konisch ausgeführt, das heißt ihre äu- ßere Öffnung hat einen signifikant größeren Durchmesser als die innere, dem zentralen Hohlraum mit dem Wirkstoff zugewandte Öffnung. Dies erlaubt, bei gegebener Anzahl und Flächendichte (Anzahl der Durchlässe pro Flächeneinheit) der Durchlässe die Kontaktfläche mit der Mundschleimhaut zu erhöhen. Je nach Wirkstoff, dessen Wasserlöslichkeit und der gewünschten applizierten Dosis kann dies sinnvoll sein, um überhaupt die Applizierung der gewünschten Dosis in akzeptabler Zeitdauer zu erzielen. Die konisch geformten Durchlässe sind insbesondere bei festen Formen des Wirkstoffs sinnvoll, da sie auch verhindern, dass etwa Bruchstücke des Arznei- bzw. Wirkstoffkörpers (Arzneiform), etwa einer Tablette, unerwünscht aus dem Hohlraum des Saugers in den Mund des Kindes gelangen.

[0023] Um den Wirkstoff in den zentralen Hohlraum einzubringen, hat der Sauger eine Art Ventil. Dieses kann in Form einer Durchlasspassage, beispielsweise als Schlitz (bevorzugt als Kreuzschlitz), in einer - während des Gebrauchs vom Mund des Kindes abgewandten - Rückwand des Saugers vorgesehen sein. Dadurch wird das Risiko vermindert, dass die Arzneiform, oder Bruchstücke davon, nicht doch versehentlich in den Mund des Kindes gelangen, was im Extremfall zu einem ungewollten Verschlucken mit folgender Atemstörung führen kann. Gerade bei einer Öffnung zur Arzneistoffbeladung in einem - während des Gebrauchs dem Mund des Kindes zugewandtem - Bereich des Saugers ist ein ungewolltes Verschlucken zumindest von Bruchstücken der Arzneiform aufgrund fehlerhaften Ein- setzens der Arzneiform und abhängig von der Brüchigkeit der Arzneiform durchaus möglich. Eine auf die äußere Saugerwandung (d.h. die während des Gebrauchs dem Mund des Kindes zugewandte Saugerwandung) aufgebrachte Arzneistoffbeschichtung ist aus den zuvor genannten Gründen noch weniger geeignet, da sich durch die Saugbewegung auch größere Stücke der Beschichtung von der Wandung des Saugers lösen und so in den Mund des Kindes gelangen können. In Ausführungsbeispielen ist die oben genannte Durchlasspassage als rein strukturelle Modifikation des (Wand-)Materials des Saugers ausgeführt. Dies erleichtert die Herstellung des Saugers, macht diese kostengünstiger, da kein zusätzliches Material verarbeitet werden muss, und verhindert des Weiteren das Auftreten von möglichen Bruchstellen (wie das etwa der Fall sein könnte bei Verwendung eines Schiebers oder einer Klappe aus einem anderen Material). Darüber hinaus führt der spezielle Aufbau des Saugers, und insbesondere die vom Mund des Kindes abgewandte Rückwand (Fläche 45) mit Ventil dazu, dass der Sauger einen Hohlraum ausbildet, der nur von Saugerwänden umgeben wird. Bestückt man nun diesen Hohlraum mit einer festen Arzneiform, kommt diese nur mit den Wänden des Hohlraums, aber mit keiner anderen Schnullerkomponente in Kontakt, wie bspw. dem Schild, der Schnullerkappe o.ä.. Da der Sauger - bei Verwendung in einem Schnuller - bevorzugt davon lösbar abnehmbar ist, kann er unabhängig von allen anderen Schnullerkomponenten gereinigt (bspw. ausgekocht und sterilisiert) werden. In dieser Zeit kann der übrige Schnullerkörper, d.h. Schild und Kappe mit einem anderen Sauger verwendet werden, der bspw. mit einem anderen Wirkstoff verwendet werden kann. Kurz gesagt führt die Bereitstellung einer Saugerrückwand 45 und die Tatsache, dass der Sauger vom Schild lösbar ist zu einem synergistischen Effekt: Die Reste der durch Speichel aufgelösten Arzneiform befinden sich nur am Sauger (im Hohlraum 15 und an der im Mund befindlichen Aussenfläche), aber an keiner anderen Schnullerkomponente. Diesen„schmutzigen" Sauger kann man vom Rest des Schnullers abnehmen und ggfs. reinigen (auskochen und sterilisieren). Der Rest des Schnullers kann unabhängig vom„schmutzigen" Sauger mit einem anderen Sauger verwendet werden. Dies ist gerade in der Nacht für gestresste Eltern sehr hilfreich, da das Reinigen, sowie das (bei Säuglingen dringend erforderliche) Sterilisieren des Saugers warten kann. Man kann bequem den Schnuller ggfs. mit einer anderen Arzneiform weiter verwenden: Einfach den„schmutzigen" Sauger abmontieren und einen neuen Sauger anmontieren. Kommen Reste der Arzneiform auch in Kontakt mit anderen Teilen, wie beispielsweise der Schnullerkappe, muss der gesamte Schnuller gereinigt werden und kann somit nicht wiederverwendet werden.

[0024] Die Durchlasspassage erlaubt es, einen Wirkstoffkörper, etwa einen Fruchtgummi, in den Sauger bzw. dessen zentralen Hohlraum einzubringen. Gleichzeitig verhindert die Durchlasspassage das Austreten von Flüssigkeit, also Speichel oder Wirkstoff oder eine Mischung von beiden, aus dem Sauger heraus bzw. durch den Schild in den hinteren Teil des Schnullers.

[0025] Der Sauger, also das Mundstück des Schnullers, ist im Gebrauch typischerweise mit einem Schild (lösbar) verbunden. Der Sauger kann dabei also vom Schild trennbar sein, so dass er einzeln gesäubert werden kann, z.B. durch Auskochen. Auch kann er als Einzel- teil ersetzt werden. Des Weiteren ist es vorstellbar, verschiedene, austauschbare Sauger für einen Schnuller bereitzustellen, um eine größtmögliche Flexibilität bei der Behandlung von unterschiedlichen Erkrankungen zu erreichen. Bevorzugt verhindert eine am Sauger angebrachte Nase, dass sich der Sauger gegenüber dem Schild drehen kann (Nut- und Feder Prinzip). Der Schild soll zudem das Verschlucken des Mundteils verhindern. Der Schild kann gemäß Ausführungsformen beliebige, im Stand der Technik bekannte Formen aufweisen. So kann der Schild beispielsweise eine schmetterlingsähnliche Form aufweisen. Der Schild kann mindestens zwei durchgehende Löcher aufweisen, was für die Ventilation von Vorteil ist.

[0026] Gemäß der vorliegenden Erfindung kann der Sauger aus Latex und/oder Silikon und/oder einem kautschuk-ähnlichen) Material hergestellt sein. Prinzipiell kann das Mundstück des Saugers jede beliebige Form aufweisen. So kann das Mundstück beispielsweise eine runde Kirschform aufweisen, oder aber die vorn abgeschrägte, der Mundhöhle ange- passte Gaumenform.

[0027] In Ausführungsformen ist der Schnuller mit einer Halterung bzw. einem Halteele- ment für eine auswechselbare Kartusche ausgestattet. Das Halteelement ist auf der dem Sauger gegenüberliegenden Seite des Schildes angebracht. Die Kartusche ist zur Aufnahme eines (vorzugsweise) flüssigen (zweiten) Wirkstoffs ausgelegt. Auf einer Seite besitzt die Kartusche mindestens eine Öffnung, die nach Einlegen der Kartusche in dem Halteelement so ausgerichtet ist, dass sie sich in der Nähe der Nasenlöcher des Kindes befindet und auf diese ausgerichtet ist. Wird eine Abdeckung bzw. ein Verschluss entfernt, verdunstet der zweite Wirkstoff bei Raumtemperatur durch die mindestens eine Öffnung und wird in Richtung der Nase abgegeben. Auf diese Weise können leicht flüchtige Verbindungen, z.B. ein ätherisches Öl zur Linderung von Erkältungssymptomen verabreicht werden. Die Kartusche kann dabei mittels einer Kappe, die auf das Halteelement gesteckt wird, an ihrem Platz fi- xiert werden. Die Kappe kann auch mittels eines Verschlussmechanismus, welcher eine Kombination von mindestens zwei gleichzeitigen oder aufeinanderfolgenden Bewegungen erfordert, mit dem Halteelement lösbar verbindbar sein. Beispielsweise kann die Kappe mittels eines Drück-Dreh- Verschlusses mit dem Halteelement lösbar verbindbar sein. Insbe- sondere kann die Kappe mittels eines drehbar lösbaren Bajonettverschlusses, der sich von Kleinkindern nicht öffnen lässt, an dem Halteelement befestigt sein. Dies stellt eine Kindersicherung gegen unbeabsichtigtes Lösen/Öffnen dar und verhindert Verletzungen durch lose Teile oder deren Verschlucken.

[0028] Die Sauger gemäß Ausführungsformen sind in Form und Gestaltung ähnlich zu handelsüblichen Schnullersaugern. Dementsprechend können die Sauger gemäß Ausführungsformen eine axiale Ausdehnung von etwa 1 ,5 bis etwa 3,5 cm, typischerweise von etwa 2,5 bis 3,2 cm aufweisen (gemessen von der Saugerspitze zum Schild). Der Sauger weist eine Querachse auf, die rechtwinklig zur Längs- bzw. axialen Achse des Saugers, und im Gebrauchszustand des Schnullers parallel zu einer Verbindungslinie der Mundwinkel des Trägers des Schnullers verläuft. In Richtung der Querachse kann der Sauger an seiner breitesten Stelle, die üblicherweise im Gebrauch im Mund befindlich ist, eine Breite von 1 ,5 cm bis etwa 2,8 cm, typischerweise von 1 ,8 bis 2,3 cm aufweisen. Ein anwendendes Kind merkt somit keinen bzw. kaum einen Unterschied zu seinem gewohnten Schnuller. Durch die kontrollierte, relativ langsame (retardierte) Abgabe sowohl des ersten Wirkstoffs 17 durch den Sauger bzw. des zweiten Wirkstoffs über die Kartusche ist eine länger andauernde (prolongierte und/oder retardierte) Wirkstoffabgabe möglich, z.B. über mehrere Minuten/Stunden. Somit ist auch in der Regel kein Aufwecken des Kindes nötig, um einen Schnullertausch durchzuführen, weil ein Wirkstoff verbraucht ist.

[0029] Fig. 1 zeigt einen Sauger 10 gemäß Ausführungsformen für einen Schnuller 1. Der Sauger umfasst ein gummiartiges Material, etwa Silikon, Kautschuk, Latex, oder ähnliche Materialien. Der Sauger weist einen zentralen Hohlraum 15 zur Aufnahme eines ersten Wirkstoffs 17 auf. In mindestens einem Teil seiner Außenfläche 25 (Saugerwand) weist er eine Mehrzahl von Durchlässen 30 auf. Diese stellen eine fluidale Verbindung des Hohlraums 15 mit einem Außenraum 35 um den Sauger dar. Im Gebrauchszustand des Saugers 10 bzw. eines damit ausgestatteten Schnullers verbinden die Durchlässe 30 den Hohlraum 15 mit dem Mund eines Kindes (insbesondere Säugling bzw. Kleinstkind).

[0030] Um den Sauger 10 mit einem ersten Wirkstoff 17 zu beladen, weist der Sauger an einer im Gebrauchszustand mit Gaumen, Zunge und Lippen des Kindes nicht in Kontakt kommenden Fläche 45 (Wand) eine Durchlasspassage 50 auf. So kann der Sauger bei- spielsweise an einer im Gebrauchszustand außerhalb des Mundes befindlichen Fläche 45 (Wand 45) eine Durchlasspassage 50 aufweisen. Der Sauger 10 kann aber auch beispielsweise an einer im Gebrauchszustand innerhalb des Mundes befindlichen Fläche 45 eine Durchlasspassage 50 aufweisen, wobei die Fläche 45 im Gebrauchszustand nicht mit Gaumen, Zunge und Lippen in Kontakt kommt. Die Fläche 45 stellt somit eine Art Innenwand des Saugers dar und ist bevorzugt aus demselben Material aufgebaut wie der übrige Sauger. Die Fläche 45 ist (in beiden zuvor genannten Alternativen) im Normalzustand flüssigkeits- dicht und kann durch mechanischen Druck von außen - etwa durch eine manuell dagegen gedrückte Tablette mit dem ersten Wirkstoff 17 - temporär geöffnet werden. Der erste Wirkstoff 17 ist typischerweise generell als Bestandteil einer festen Arzneiform, beispiels- weise einer Lutschtablette ausgeführt. Die Arzneiform mit dem ersten Wirkstoff 17 wird dabei manuell durch die Durchlasspassage 50 in den Hohlraum 15 eingeführt. Typischerweise ist die Durchlasspassage 50 als rein strukturelle Modifikation des gummiartigen Materials des Saugers 10 ausgeführt. Dies kann etwa ein Schlitz sein wie in Fig. 1 skizziert, (und insbesondere ein Kreuzschlitz). Der Schlitz (bzw. Kreuzschlitz) kann mit sich teilweise überlappenden Wänden ausgeführt sein, was die Dichtigkeit erhöht. Durchlasspassage 50 hat typischerweise eine Ausdehnung (Länge) von 0.5 cm bis 1.5 cm, noch typischer von 0.7 cm bis 1.2 cm. Dadurch kann eine feste Arzneiform bequem und einfach in den zentralen Hohlraum gebracht werden.

[0031] In Fig. 2 ist eine Frontansicht des Saugers der Fig. 1 gezeigt, mit Durchlässen 30 an einer Ober- und Unterseite des Mundstücks 60 des Saugers 10. Fig. 3 zeigt eine Durchlasspassage 50, die in einer Fläche 45 des (bevorzugt runden) Endstücks 55 bereitgestellt ist. Das Endstück 55 dient zur Befestigung an einem Schild 20. Der im Gebrauchszustand mindestens teilweise im Mund eines Kindes befindliche Teil des Saugers 10 ist das Mundstück 60. In bestimmten Ausführungsformen können die Durchlässe 30 nur in bestimmten Berei- chen des Mundstücks 60, oder schwerpunktartig bzw. verstärkt in bestimmten Bereichen des Mundstücks 60 bereitgestellt sein. Dabei wird zwischen einem oberen Bereich 61, der im Gebrauch am Gaumen anliegt, und einem unteren Bereich 62, der im Gebrauch hauptsächlich an der Zunge anliegt, unterschieden. Wegen der üblicherweise in mindestens zwei Dimensionen asymmetrischen Gestaltung des Mundstücks 60 kann als Unterscheidung zwi- sehen beiden vorgenannten Bereichen zweckmäßigerweise Folgendes angesehen werden: Ein Durchlass 30 gehört zum oberen Bereich 61, wenn der Normalen- Vektor 63 der Außenfläche 25 an der Position des Durchlasses 30 eine Komponente in Richtung vom unteren Bereich 62 (zungen-nah) zum oberen Bereich 61 (gaumen-nah) hat. Dagegen gehört ein Durchlass 30 zum unteren Bereich 62, wenn der Normalen-Vektor 63 der Außenfläche 25 an der Position des Durchlasses 30 eine Komponente in Richtung vom oberen Bereich 61 (gaumen-nah) zum unteren Bereich 62 (zungen-nah) hat. Ein Beispiel für solch einen Normalenvektor 63 für einen Durchlass 30 im oberen Bereich 61 ist in Fig. 2 dargestellt.

[0032] Alternativ zu der vorgenannten geometrischen Definition kann je nach konkretem Fall auch die rein funktionale Unterscheidung zweckmäßig sein, derzufolge folgende Zu- Ordnung gilt: Ist ein Durchlass 30 im typischen Gebrauchsmodus gaumen-zugewandt bzw. damit in Kontakt, gehört er definitionsgemäß zum oberen Bereich 61, ist ein Durchlass 30 im typischen Gebrauchsmodus zungen-zugewandt bzw. damit in Kontakt, gehört er definitionsgemäß zum unteren Bereich 62. Durchlässe 30 am rachen-seitigen Ende bzw. der Spitze des Saugers 10 können zweckmäßig nach der obigen geometrischen Definition zugeordnet werden, da sie im Gebrauch weder mit dem Gaumen, noch der Zunge Kontakt haben bzw. diesen nicht eindeutig zuzuordnen sind. [0033] Der zentrale Hohlraum 15 des Saugers 10 ist also definiert als derjenige Raum, welcher begrenzt ist durch a) die Innenseite (d.h. der vom Gaumen bzw. Zunge abgewandten Seite) der Wandung des Mundstücks 60 und b) die Innenseite (d.h. der im Gebrauchszustand Richtung Rachen zeigenden Seite) der Wandung der Fläche 45. Wird die Arzneiform mit dem ersten Wirkstoff 17 durch die Durchlasspassage 50 in den Hohlraum 15 eingeführt, ist die Arzneiform innerhalb des zentralen Hohlraums frei beweglich, das heißt also, dass die Arzneiform nicht den gesamten Raum des zentralen Hohlraums 15 einnimmt. Dies fördert den Spieltrieb des Kindes, regt die Speichelproduktion an und verstärkt dadurch den Flüssigkeitsabtransport aus Mund und Rachen, was beispielsweise bei Erkältungen förder- lieh ist.

[0034] In Ausführungsformen kann der Sauger 10 insgesamt drei bis hundertfünfzig (3 bis 150), typischerweise vier bis hundert (4 bis 100), typischerweise zehn bis achtzig (10 bis 80), noch typischer zwanzig bis sechzig (20 bis 60) Durchlässe 30 aufweisen. Damit ist der vorliegende Sauger nicht für flüssige Arzneiformen geeignet, da diese zu schnell in den Mund- und Rachenraum abgegeben werden, was im Extremfall zu einem ungewollten Verschlucken mit folgender Atemstörung führen kann. Genauso wenig ist ein Sauger mit nur einem oder zwei Durchlässen grundsätzlich nicht für feste Arzneiformen (bspw. Lutschtabletten o.ä.) geeignet. Zum einen würde es zu lange dauern, die Arzneiform aufzulösen, zum anderen ist die Wirkstoffabgabe durch nur eine oder zwei Öffnungen nicht zielführend bei der lokalen Behandlung von Mund- und Rachenerkrankungen. Die Durchlässe 30 können typischerweise sowohl im oberen Bereich 61 (das heißt im typischen Gebrauchsmodus gaumen-zugewandt) als auch im unteren Bereich 62 (das heißt im typischen Gebrauchsmodus zungen-zugewandt) bereitgestellt werden. Typischerweise können im oberen Bereich 61 genauso viele Durchlässe 30 bereitgestellt werden wie im unteren Bereich 62, also je Be- reich typischerweise zwei bis fünfzig (2 bis 50), noch typischer fünf bis vierzig (5 bis 40), noch typischer zehn bis dreißig (10 bis 30). Alternativ dazu können der obere Bereich 61 und der untere Bereich 62 aber auch unterschiedlich viele Durchlässe 30 aufweisen, je nach verwendetem Wirkstoff und Indikation. Die Bereitstellung von Durchlässen sowohl im oberen als auch im unteren Bereich ermöglicht eine definierte Wirkstofffreisetzung des ersten Wirkstoffs 17 aus der Arzneiform, sowie eine im gesamten Mund- und Rachenbereich gleichmäßig verteilte Wirkstoffabgabe, und damit eine optimierte Wirkung des ersten Wirkstoffs 17 am Wirkort. Insbesondere ermöglichen Durchlässe im oberen und unteren Bereich des Saugers, dass Speichel von entgegengesetzten Saugerseiten in den zentralen Hohlraum fließen kann und, aufgrund der Saugbewegung des Kindes, die Arzneiform vollständig be- netzen kann. Dies führt regelmäßig zu einer definierten Auflösung der Arzneiform, und so zu einer definierten Wirkstofffreisetzung des ersten Wirkstoffs 17 aus seiner Arzneiform. Gleichzeitig kann auch der Rückfluss des mit Wirkstoff angereicherten Speichels über beide Bereiche 61 und 62 erfolgen, was zu der oben erwähnten gleichmäßig verteilten Wirkstoffabgabe im gesamten Mund- und Rachenbereich führt. Als theoretisches Beispiel sei eine erodierbare Arzneiform (wie bspw. eine Halstablette oder ein Fruchtgummi) erwähnt, die von allen Seiten mit Speichel umspült wird, was aufgrund der definierten Kontaktoberfläche zwischen Speichel und Arzneiform zu einer gleichmäßigen Erosion der Arzneiform und dadurch zu einer definierten Wirkstofffreisetzung in den zentralen Hohlraum führt. Der Rückfluss des mit Wirkstoff angereicherten Speichels erfolgt über beide Bereiche 61 und 62 und gewährleistet so eine gleichmäßig verteilte Wirkstoffabgabe im gesamten Mund- und Rachenbereich. Würde man die Durchlässe nur auf einem der beiden Bereiche 61 oder 62 bereitstellen, so würde entweder - bei Verwendung der gleichen Wirkstoffkonzentration - weniger Wirkstoff pro Zeiteinheit in den zentralen Hohlraum freigesetzt werden (Gefahr der Unterdosierung), oder aber man müsste die Wirkstoffkonzentration in der Arzneiform erhöhen, was zum Einen Probleme bei der Herstellung bereiten kann (bspw. geringere Formsta- bilität etc.), zum Andren aber auch eine veränderte Zusammensetzung der Arzneiform zur Folge haben kann. Beispielsweise wäre unter Umständen ein höherer Gehalt an Maskierungsmittel erforderlich, um den Geschmack des Wirkstoffs ausreichend zu überdecken. Des Weiteren würde der Rückfluss des mit Wirkstoff angereicherten Speichels nur über einen der beiden Bereiche 61 und 62 erfolgen, was nachteilig dazu führt, dass der Wirkstoff entweder ausschließlich an die Zungenseite oder ausschließlich an die Gaumenseite abgegeben wird.

[0035] In Aus führungs formen sind die Durchlässe 30 typischerweise in einem im Allgemeinen gleichmäßigen Abstand zueinander angeordnet. Die Durchlässe 30 können typischerweise einen im Allgemeinen kreisförmigen Querschnitt aufweisen. Dabei weisen die Durchlässe 30 typischerweise eine einheitliche Querschnitts große auf, das heißt, alle Durchlässe haben denselben Querschnitt. Alternativ können aber auch verschiedene Querschnittsgrößen zur Anwendung kommen, die zum Beispiel je nach ihrer Lage auf der Außenfläche 25 ausgewählt sind. Die Durchlässe 30 können prinzipiell jede beliebige Form aufweisen. Sie können also beispielsweise (als nicht-limitierende Aufzählung) zylindrisch, konisch, quaderförmig, würfelförmig, oder Kombination davon sein. Des Weiteren können die Durchlässe eine einheitliche Form aufweisen, alternativ können aber auch unterschiedliche Formen zur Anwendung kommen. In besonderen Ausführungsbeispielen kann mindestens ein Teil der Durchlässe 30 zylindrisch geformt sein. So können beispielsweise alle Durchlässe 30 zylindrisch geformt sein. Dies vereinfacht die Herstellung des Saugers und senkt dadurch die Produktionskosten. Alternativ kann mindestens ein Teil der Durchlässe 30 konisch geformt sein. So können beispielsweise alle Durchlässe 30 konisch geformt sein, oder nur ein Teil der Durchlässe 30 konisch und der Rest der Durchlässe 30 zylindrisch geformt sein. Konisch geformte Durchlässe 30 bedeuten, dass die proximal zum Hohlraum 15 des Saugers 10 gelegene innere Öffnung 31 der konisch geformten Durchlässe 30 einen Durch- messer dl aufweist, welcher geringer ist als der Durchmesser d2 der distal zum Hohlraum 15 des Saugers 10 (d.h. außenseitig) gelegenen äußeren Öffnung 32, vergleiche vergrößerte Darstellung in der Fig. 1. Die innere Öffnung 31 der konischen Durchlässe 30 weist dabei einen mindestens 30 Prozent geringeren Durchmesser dl auf als Durchmesser d2 der außenseitig gelegenen Öffnung 32, noch typischer einen mindestens 50 Prozent geringeren Durchmesser. Der Durchmesser d2 beträgt typischerweise 0.1 mm bis 1 mm sein, noch typischer 0.2 mm bis 0.8 mm, noch typischer 0.3 mm bis 0.6 mm. Die konisch geformten Durchlässe erlauben es, die Kontaktfläche mit der Mundschleimhaut zu erhöhen. Je nach Wirkstoff, dessen Wasserlöslichkeit und der gewünschten applizierten Dosis kann dies sinnvoll sein, um überhaupt die Applizierung der gewünschten Dosis in akzeptabler Zeitdauer zu erzielen. Auf der anderen Seite verhindern die konisch geformten Durchlässe, dass - trotz der großen Kontaktfläche mit der Mundschleime - zu große Bruchstücke der Arzneiform, beispielsweise einer Tablette, unerwünscht aus dem Hohlraum des Saugers in den Mund des Kindes gelangen, was im Extremfall zu einem ungewollten Verschlucken mit folgender Atemstörung führen kann. Dies ist insbesondere bei denjenigen festen Arzneiformen sinnvoll, die besonders harte und spitze Bruchstücke während der Erosion bilden, wes- halb schon sehr kleine Bruchstücke davon zu einer Gefahr für das Kind werden können. Typischerweise weisen zylindrisch geformte Durchlässe einen Querschnittsdurchmesser von 0.1 mm bis 1 mm, noch typischer von 0.2 mm bis 0.8 mm, noch typischer von 0.3 mm bis 0.6 mm auf.

[0036] In Ausführungsformen können die Durchlässe 30 in einer Vielzahl von Mustern angeordnet sein. So können die Durchlässe 30 beispielsweise - unbeschadet ihrer Bereitstellung sowohl im oberen Bereich 61 als auch im unteren Bereich 62 - in manchen Teilen der Außenfläche 25 verstärkt auftreten, während in anderen Teilen der Außenfläche gar keine Durchlässe 30 vorhanden sind. In einer besonderen Ausführungsform weist der Sauger 10 in dem Teil, welcher am sog. Lippenbogen des Kindes anliegt, keine Durchlässe 30 auf. Dies verhindert, dass der Wirkstoff an die Lippen des saugenden Kindes abgegeben wird, was - je nach Wirkstoff - zu Reizungen, jedoch zumindest zu Wirkstoffverlusten an Mundbereiche führen könnte, die überhaupt nicht behandelt werden sollen. In einer weiteren besonderen Ausführungsform, die mit der zuvor genannten Ausführungsform kombinierbar ist, weist der Sauger 10 beispielsweise eine Mehrzahl von Durchlässen 30 am rachen- seitigen Ende bzw. der Spitze des Saugers 10 auf. Das heißt, die Durchlässe 30 befinden sich lediglich am rachen-seitigen Ende bzw. der Spitze des Saugers 10 während der übrige Teil des Saugers keine, oder alternativ, weniger Durchlässe 30 aufweist. Im letzteren Fall sind also am rachen-seitigem Ende bzw. an der Spitze des Saugers 10 eine größere Anzahl von Durchlässen 30 pro Außenflächeneinheit des Saugers 10 bereitgestellt, als im übrigen Teil des Saugers 10. Dies führt zu einer erhöhten Wirkstoffabgabe im hinteren Teil der Mundhöhle, das heißt im Übergang des harten Gaumens zum weichen Gaumen bzw. im Rachen. Gerade diese Abschnitte der oberen Atemwege sind beispielsweise bei einer sog. „Akuten Rachenentzündung" betroffen und können so effizient und gezielt behandelt werden. Alternativ zu den vorgenannten Ausführungsformen kann der Sauger 10 lediglich in dem Teil des Saugers 10, welcher am sog. Zahnbogen anliegt, eine Mehrzahl an Durchlässen 30 aufweisen. Die kann dazu genutzt werden, entsprechende Wirkstoffe (wie beispielsweise das Lokalanästhetikum Lidocain) gezielt an die durch sog. Zahnen hervorgerufenen Zahnfleischentzündungen zu bringen, ohne dabei in Kontakt mit anderen Bereichen im Mund und Rachen zu kommen. [0037] Durch eine gezielte Kombination von Parametern, wie Größe, Form, Position, Gesamtanzahl und Flächendichte der Durchlässe 30 auf der Außenfläche 25 des Saugers 10 kann eine bessere Kontrolle über die Wirkstoffabgabe des ersten Wirkstoffs 17 im Mund- und Rachenbereich erreicht werden. So kann abhängig von der Position und Flächendichte der Durchlässe 30 in bestimmten Teilen des Saugers der erste Wirkstoff 17 gezielt und konzentriert an dem gewünschten Wirkort abgegeben werden. Es handelt sich hier also um eine Art lokales„drug-targeting". Ein Vorteil davon ist, dass diejenigen Bereiche in Mund und Rachen, welche gesund sind und keiner Behandlung bedürfen, gar nicht erst mit dem Wirkstoff in Kontakt kommen, um dort eventuell Schäden anzurichten. Auf der anderen Seite werden die„erkrankten" Mund-und Rachenbereiche (d.h. diejenigen Bereiche, die gerötet, geschwollen, von Bakterien befallen, entzündet, etc. sind) gezielt und konzentriert (d.h. mit einer hohen Wirkstoffkonzentration am Wirkort) behandelt. Die Größe und Form der Durchlässe 30 beeinflusst dagegen unter anderem die Auflösungsgeschwindigkeit der (festen) Arzneiform und somit indirekt auch die Wirkstofffreisetzung des ersten Wirkstoffs 17 aus seiner Arzneiform. Verwendet man beispielsweise Durchlässe 30 mit im Allgemeinen kreisförmigen Querschnitt mit kleineren Durchmessern (bspw. 0.1 mm), gelangt weniger Speichel pro Zeiteinheit in den zentralen Hohlraum des Saugers 10, was zu einem langsameren Auflösen der (festen) Arzneiform und somit zu einer verzögerten Wirkstofffreisetzung des ersten Wirkstoff 17 aus seiner Arzneiform führt. Gleichzeitig wird der Rückfluss des mit Wirkstoff angereicherten Speichels durch solch„engere" Durchlässe verlangsamt, was wiederum zu einer verzögerten Wirkstoffabgabe an den Wirkort führt. Das Zusam- menspiel der zuvor genannten Parameter ermöglicht also eine maßgeschneiderte Behandlung von Erkrankungen der oberen Atemwege von Kleinkindern (bevorzugt von Säuglingen und Kleinstkindern), je nach Wirkstoff, Arzneiform, Indikation etc.

[0038] In einer besonderen Ausführungsformen kann der Sauger typischerweise ein Endstück 55 zur Befestigung an einem Schild, sowie ein Mundstück 60 umfassen. Das Mund- stück stellt typischerweise denjenigen Teil des Saugers dar, welcher für den Mund des Kindes ausgestaltet ist, welcher also im Gebrauchszustand des Saugers vom Mund (einschließlich der Lippen) vollständig umschlossen ist. In dieser besonderen Ausführungsform kann das Mundstück typischerweise einen Saugerhals und einen Saugerkörper umfassen. Der Saugerkörper ist derjenige Teil des Mundstücks, der, im Gebrauchszustand, im Wesentli- chen von der Mundhöhle und Zahnleiste des Kindes umschlossen ist. Der Saugerhals ist derjenige Teil des Mundstücks, welcher, im Gebrauchszustand, im Wesentlichen von den Lippen des Kindes umschlossen ist. Der Saugerhals stellt also die Verbindung zwischen Endstück 55 und Saugerkörper dar. Typischerweise weist der Sauger in dieser besonderen Ausführungsform die Fläche (Rückwand) 45 nicht (wie in Fig. 1 und 3 gezeigt und oben beschrieben) im Endstück 55, sondern im Saugerhals auf. Die führt dazu, dass weniger Wirkstoff an den Saugerinnenwänden„verloren" geht, was zu einer größeren Dosiergenauigkeit führt. Die Fläche (Rückwand) 45 entspricht strukturell der Fläche 45 wie oben beschrieben. So weist sie ein Ventil in Form einer Durchlasspassage 50 auf, die derart gestaltet ist, dass sie im Normalzustand flüssigkeitsdicht ist, und durch die der Wirkstoff 17 als Be- standteil einer festen Arzneiform in den Hohlraum 15, insbesondere als wiederbefüllbares Element eingeführt werden kann. Typischerweise ist die Durchlasspassage dabei als rein strukturelle Modifikation des gummiartigen Materials des Saugers 10 ausgeführt. In dieser besonderen Ausführungsform sind die Durchlässe typischerweise nur im Bereich des Saugerkörpers vorgesehen. Dies führt dazu, dass Wirkstoff ausschließlich auf die Mundschleimhaut (Gaumen und Zunge), nicht aber an die Lippen gelangt. Das Endstück (das bevorzugt ein rundes Endstück ist) ist im Gebrauchszustand des Saugers typischerweise mit einem Schild, bevorzugt lösbar bzw. abnehmbar, verbunden. Der Sauger kann dabei also vom Schild trennbar sein, so dass er einzeln gesäubert werden kann, z.B. durch Auskochen. Auch kann er als Einzelteil ersetzt werden. Des Weiteren ist es vorstellbar, verschiedene, austauschbare Sauger für einen Schnuller bereitzustellen, um eine größtmögliche Flexibilität bei der Behandlung von unterschiedlichen Erkrankungen zu erreichen.

[0039] In Ausführungsformen eines Schnullers 1 kann der Sauger 10 gemäß Ausführungsformen mit einem Schild 20 kombiniert sein, wie in Fig. 4 dargestellt. An dem flächigen Schild 20, der Öffnungen zur besseren Belüftung der Haut aufweisen kann, ist der Sauger 10 befestigt. [0040] Schnuller mit Kartusche/Kartusche

[0041] In weiteren Ausführungsformen wird ein Schnuller (bevorzugt der obige Schnuller 1 der Fig. 4) bereitgestellt, welcher mit einer austauschbaren Kartusche 70 versehen ist. Dies ist schematisch als Explosionszeichnung in Fig. 5 dargestellt, wobei die Kartusche 70 hier als Beispiel zwei Öffnungen 71 aufweist. Die Kartusche 70 umfasst einen zweiten Wirkstoff 18, der über mindestens eine Öffnung 71 abgegeben werden kann. Die Kartusche ist in einem Halteelement 75 gehaltert bzw. bereitgestellt, das an der dem Sauger 10 abgewandten Seite des Schilds 20 angebracht ist. Das Halteelement 75 ist so gestaltet, dass die Öffnung(en) 71 der Kartusche 70 im Gebrauchszustand des Schnullers 1 freiliegend auf die Nase des Kleinkindes (Säugling bzw. Kleinstkind) hin ausgerichtet ist. Dazu kann das Hal- teelement eine Aussparung auf einem Teil seines Umfangs aufweisen wie in Fig. 6 gezeigt. Auf diese Weise kann der in der Kartusche befindliche zweite Wirkstoff 18, etwa durch Verdampfung bzw. Verdunstung, in Richtung der Nase abgegeben werden. Die Kartusche 70 weist in Ausführungsformen einen vor Gebrauch abzunehmenden Verschluss 72 der Öffnungen 71 auf, der etwa (nicht-limitierend) als Abreiß folie gestaltet sein kann, oder als Kappe wie in Fig. 5 schematisch dargestellt. Andere mögliche Verschlussformen sind dem Fachmann bekannt und werden als zur Offenbarung gehörend angesehen. Des Weiteren kann (können) die Öffnung(en) 71 der Kartusche 70 so ausgestaltet sein, dass keine Flüssigkeit aus der Kartusche entweichen kann (d.h. in flüssiger Form entweichen kann). Dies kann typischerweise durch eine entsprechende Öffnungsgröße (bspw. einem entsprechenden Durchmesser bei einem kreisförmigen Öffnungsquerschnitt) erreicht werden, bei welcher die Flüssigkeit durch die Oberflächenspannung zurückgehalten wird. Alternative dazu kann auch ein Polymer zum„Verschließen" der Öffnung(en) 71 bereitgestellt werden, das gasdurchlässiges und flüssigkeitsundurchlässige ist. Solche Polymere sind dem Fachmann bekannt und werden als zur Offenbarung gehörend angesehen. [0042] Wie in Fig. 5 und Fig. 6 dargestellt, umfasst der Schnuller 1 in Ausführungsformen einen bevorzugt kappenförmigen Abschluss 80. Dieser ist zum Zusammenwirken mit dem Halteelement 75 ausgelegt, so dass die Kartusche 70 dazwischen stabil gehalten wird. Insbesondere kann der Abschluss 80 einen Fixierungsmechanismus auf die Kartusche 70 er- zeugen. Dazu ist der Abschluss 80 typischerweise zum Eingreifen mit dem Halteelement 75 ausgelegt. Der Abschluss 80 kann dabei mit dem Halteelement 75 durch einen Bajonettver- schluss 85 lösbar verbindbar sein. Der Bajonettverschluss 85 ist typischerweise durch eine Drehung um einen Winkel von einigen Grad verschließ- und lösbar, etwa um 5 Grad bis 30 Grad. Um den Verschluss zu stabilisieren, können in dem kappenförmigen Abschluss 80 eine Feder 90 und ein Druckring 95 vorgesehen sein. Diese erzeugen eine Druckkraft, die eine Verdrehung des Abschlusses 80 hemmt. Dadurch wird auch die Gefahr eines unabsichtlichen Lösens verringert. Zudem ist der Verschluss durch Kleinstkinder und Säuglinge nicht bedienbar und stellt somit eine Kindersicherung dar.

[0043] Gemäß Ausführungsformen kann der Schnuller 1 mit einem Sauger 10, wie in Fig. 1 f. dargestellt, ausgestattet sein, sowie mit der Kartusche 70 wie oben beschrieben. In anderen Ausführungsformen kann ein Schnuller mit einem konventionellen Sauger, das heißt ohne Durchlässe 30, mit der Kartusche 70 und dem Haltesystem ausgestattet sein. In weiteren Ausführungsbeispielen, wie etwa in Fig. 5 dargestellt, sind der Sauger der Fig. 1 und die Kartusche bzw. deren Haltesystem kombiniert. [0044] Zur Verwendung mit dem Sauger 10 der Fig. 1 ist also typischerweise eine feste Arzneiform vorgesehen, die einen ersten Wirkstoff 17 umfasst. Die Arzneiform ist typischerweise in einer zum Lutschen geeigneten Darreichungsform bereitgestellt. Sie dient somit als wiederbefüllbares Element mit einem ersten Wirkstoff 17, das in einem Sauger 10 für einen Schnuller 1 eingesetzt werden kann, wie etwa in Fig. 1 dargestellt. Der zweite Wirkstoff 18 ist zur Verwendung in der Kartusche 70 (siehe auch Fig. 7) vorgesehen. Er ist gewählt, um durch Verdunstung etwa eine lindernde Wirkung für Erkältungssymptome der Nase zu erzielen. Typisch wären hier etwa ätherische Öle. So finden beispielsweise bei Säuglingen und Kleinstkindern Schwarkümmelöl (Nigella Sativa), Kamillenöl (Matricaria chamomilla), Fichtennadelöl (Picea abies), Engelwurz (Angelica archangelica) und Euca- lyptusöl (Oleum eucalypti) Anwendung. Eine kommerziell erhältliche Ölmischung für Säuglinge und Kleinstkinder ist beispielsweise Babix®, eine Mischung aus Fichtennadel- und Eucalyptusöl.

[0045] Die erfindungs gemäße Kartusche 70 kann wiederbefüllbar, oder typischerweise als auswechselbare Einweg-Kartusche ausgeführt sein. Bevorzugt ist die Kartusche 70 als aus- wechselbare Einweg-Kartusche ausgeführt. Dies hat folgenden Grund: Die Anwendung von ätherischen Ölen bei Säuglingen und Kleinstkindern ist nicht ganz unumstritten. So ist nicht jedes ätherische Öl für jede Altersstufe und jedes Kind geeignet. Beispielsweise ist der Einsatz von 1,8 Cineol (bspw. in Eukalyptosöl) bei Säuglingen unter 6 Monaten umstritten, da dieser Inhaltsstoff den zähen Schleim der Atemwege löst, Säuglinge unter 6 Monaten je- doch nicht zuverlässig abhusten können. Zudem kann aufgrund einer Hyperämisierung die empfindliche Bronchialschleimhaut von Säuglingen anschwellen, was zu einer lebensgefährlichen Atemnot führen kann, je nach„Empfindlichkeit" des Säuglings.

[0046] Aus den vorgenannten Gründen herrscht unter vielen Eltern eine große Unsicherheit darüber, welche ätherische Öle in welcher Konzentration und Anwendungsdauer, für welche Altersstufen und welche Indikation geeignet sind. Deshalb wird auf die Verwendung von ätherischen Ölen oftmals gänzlich verzichtet. Selbst diejenigen Eltern, die offen einer Behandlung mit ätherischen Ölen gegenüberstehen, wissen oftmals nicht, welche Dosierung eines bestimmten Öls welcher Altersstufe gerecht wird. Kommerziell erhältliche Ölmi- schungen können dabei keine Hilfestellung leisten, da diese in der Regel keinerlei derartiger Empfehlungen geben. Selbst wenn Eltern über die korrekte Dosierung einer bestimmten Ölmischung (mit ärztlicher Hilfe o.a.) beraten wurden, ist das Auftropfen des Öls auf ein Trägermedium, bspw. die Kleidung des Kindes mit vielen Nachteilen verbunden. So kann es gerade in der Nacht, und unter Stress, passieren, dass trotz Beratung fehlerhaft dosiert wird. Darüber hinaus wird die Kleidung des Kindes beschmutzt, oder aber es bedarf eines zusätzlichen Trägermediums für das Öl, bspw. eines Wattebauschs. Nach Öffnen der Flasche ist das Öl nur noch begrenzt haltbar. Die Kleidung des Kindes und mit dem Öl in Kontakt kommende Schnullerbauteile müssen in einem zusätzlichen Schritt gereinigt werden. Diese und noch weitere Nachteile werden durch die Bereitstellung einer auswechselbaren Einweg-Kartusche beseitigt. [0047] In einem weiteren Aspekt wird also die Verwendung einer auswechselbaren Einweg-Kartusche in einem Schnuller bereitgestellt, optional in einem Schnuller gemäß der vorliegenden Erfindung. Nach Verbrauch des zweiten Wirkstoffs 18 in der Kartusche 70 kann die Kartusche 70 somit gegen eine neue, gefüllte Kartusche 70 ausgewechselt werden. Dies hat unter anderem zum Vorteil, dass - für bestimmte Indikationen und Altersstufen - maßgeschneiderte Einzeldosen bereitgestellt werden können.

[0048] Der Wechsel der Kartusche 70 kann, ermöglicht z.B. durch den Bajonettverschluss 85, vorgenommen werden, sogar wenn der Schnuller 1 sich im Mund des Kindes befindet. Ein Drehverschluss mit Sicherheitsstopper stellt dazu einen alternativen Drück -Dreh- Verschluss dar und wird als zur Offenbarung gehörend angesehen. Andere Verschlussarten bzw. Varianten der Halterung der Kartusche 70 sind ebenfalls möglich und werden als zur Offenbarung gehörend angesehen. Es sei jedoch daraus hingewiesen, dass beispielsweise der Bajonettverschluss einen Kindersicherungsverschluss darstellt, da es für Säuglinge und Kleinstkinder grundsätzlich nicht möglich ist, die relative komplizierte Druck- und Drehbewegung auszuführen. Dies gilt mutatis mutandis auch für den Drehverschluss mit Sicher- heitsstopper. Im Gegensatz zu den vorgenannten Verschlussvarianten würde ein einfacher Schraubverschluss zwischen dem kappenförmigen Abschluss 80 und dem Halteelement 75 ein Risiko darstellen. So könnten Kleinstkinder von annährend 2 Jahren es durchaus schaffen, einen solchen Schraubverschluss zu öffnen. Die Zuverlässigkeit eines Schraubverschlusses hängt nämlich stark von der Kraft und dem Winkel ab, mit der das Gewinde ver- dreht wird. Gerade in der Nacht, und unter Stress, kann es so passieren, dass der Schraub- verschluss fehlerhaft (d.h. mit zu wenig Kraft oder einem leicht versetzen Winkel) verdreht wird. Dies könnte zu einer Öffnung des Verschlusses durch das Kind führen, wodurch Einzelteile des Verschlusses oder die Kartusche selbst in den Mund des Kindes gelangen und verschluckt werden könnten. Dies gilt es unbedingt zu vermeiden. [0049] In Ausführungsformen wird also eine Kartusche bereitgestellt. Die Kartusche ist typischerweise konfiguriert zum Beladen eines Schnullers mit Wirkstoff. Die Kartusche umfasst: eine Kartuschenwand, die einen Hohlraum umschließt, und mindestens eine Öffnung in der Kartuschenwand, die typischerweise den Hohlraum mit einem Außenraum um die Kartusche verbindet. Die Kartusche ist typischerweise derart ausgestaltet, dass sie lösbar mit einem Schnuller verbunden werden kann. Die Öffnung der Kartusche, nach dem Verbinden der Kartusche mit dem Schnuller, ist typischerweise so ausgerichtet, dass sie sich, im Gebrauchszustand des Schnullers, in der Nähe der Nasenlöcher des Kindes befindet und auf diese ausgerichtet ist.

[0050] Der Hohlraum der Kartusche kann eine Zusammensetzung enthalten, die typi- scherweise eine halb feste oder flüssige Zusammensetzung ist. Die Zusammensetzung kann mindestens ein lipophiles, typischerweise leichtflüchtiges Stoffgemisch enthalten. Das Stoffgemisch kann ein ätherisches Öl sein. Wenn maximal befüllt mit der Zusammensetzung, weist die Kartusche ein Gewicht von lg bis 7g, bevorzugt 2g bis 6g, besonders bevorzugt 2,5g bis 5g auf. Bei Kartuschen mit einem größeren als dem bevorstehenden Gewicht ist die„Compliance" sehr schlecht, da das Gesamtgewicht des beladenen Schnullers eine Grenze erreicht, die von den Kindern nicht mehr akzeptiert wird. Kartuschen mit einem geringeren Gewicht können nicht genug Flüssigkeit für eine sinnvolle Therapie umfassen. Typischerweise kann die ölige Flüssigkeit mindestens einen therapeutischen Wirkstoff umfassen, der über die mindestens eine Öffnung und, im Gebrauchszustand des Schnullers, über die Nase in die Atemwege des Kleinkindes abgegeben werden kann. Das ätherische Öl kann dabei typischerweise ausgewählt sein aus der Gruppe, bestehend aus Schwarkümmelöl (Nigella Sativa), Kamillenöl (Matricaria chamomilla), Fichtennadelöl (Picea abies), Engelwurz (Angelica archangelica) Eucalyptusöl (Oleum eucalypti) und Kombinationen davon.

[0051] Wie oben beschrieben, ist die mindestens eine Öffnung der Kartusche typsicher- weise derart ausgestaltet, dass keine Flüssigkeit aus der Kartusche entweichen kann. Des Weiteren kann die Kartusche einen abnehmbaren Verschluss umfassen, der die mindestens eine Öffnung flüssigkeitsdicht (insbesondere hermetisch) verschließt.

[0052] Die erfindungsgemäße Kartusche hat eine maximale räumliche Ausdehnung, die dadurch charakterisiert ist, dass die Kartusche von einer imaginären Hohlkugel mit einem Radius von 1,5 cm vollkommen umschlossen werden kann. Typischerweise gibt es dabei keinen Berührungspunkt und/oder Schnittpunkt zwischen Kugeloberfläche und Kartusche. Kartuschen, die die bevorstehende räumliche Ausdehnung überschreiten, werden vom Kind als sterisch störend und „Schnuller-fremd" empfunden. Darüber hinaus beeinträchtigen solch übergroße Kartuschen die Sicht des Kindes, und beeinflussen das Gewicht des bela- denen Schnullers (siehe oben). Der Hohlraum der Kartusche weist typischerweise ein Volumen von 0,5 ml bis 3 ml, bevorzugt 1 ml bis 2 ml auf. Die Kartuschenwand enthält Kunststoff oder Aluminium. Typsicherweise ist der Kunststoff dabei ausgewählt aus PE, PET, PVC, PS, PP, PA und/oder PC, bevorzugt PE und/oder PET. Die Kartuschenwand kann dabei aus Kunststoff, bevorzugt aus PE und/oder PET, oder aus Aluminium aufgebaut sein, oder kann aus den vorgenannten Materialien bestehen.

[0053] Im Lichte des Vorgenannten betreffen Ausführungsformen also die Verwendung eines Schnullers zur Wirkstoffabgabe an die oberen Atemwege (typischerweise Mund, Rachen und Nase) von Säuglingen und Kleinstkindern (Kinder im Alter von 0 bis 2 Jahren). Anders ausgedrückt betreffen Ausführungsformen einen Schnuller zur Verwendung in der Behandlung von Beschwerden der oberen Atemwege (typischerweise Mund, Rachen und Nase) von Säuglingen und Kleinstkindern (Kinder im Alter von 0 bis 2 Jahren). Dabei ermöglicht es der erfindungsgemäße Schnuller, Wirkstoffe sowohl an die Nase, als auch an den Mund/Rachen abzugeben. Dies kann gleichzeitig oder nacheinander geschehen, je nach Bedarf.

[0054] Arzneiform (Arzneistoffzusammensetzung)

[0055] Des Weiteren betreffen Ausführungs formen eine mit Hilfe von Flüssigkeit (insbesondere durch Speichel) erodierbare (d.h. auflösbare) Arzneiform, die typischerweise für einen Schnuller, der einen wirkstoffbeladbaren Sauger umfasst, konfiguriert ist. Die Arznei- form ist dabei in Form einer zum Lutschen geeigneten Darreichungsform (bspw. in Form einer Lutschtablette) bereitgestellt, und umfasst einen ersten Wirkstoff 17. Die Arzneiform ist so ausgestaltet, dass sie als wiederbefüllbares Element in den Sauger eingebracht werden kann. Das heißt, die Arzneiform hat die erforderlichen Dimensionen und Eigenschaften, um in den Sauger des Schnullers eingebracht zu werden. Die erforderlichen Dimensionen und Eigenschaften der Arzneiform hängen dabei im Wesentlichen von der jeweiligen Konfiguration des Saugers ab, und insbesondere von dem jeweiligen Mechanismus zum Einbringen der Arzneiform. Beispielsweise stellt im Sauger der vorliegenden Erfindung die Durchlasspassage 50 die Weichen, ob eine Arzneiform in den Sauger 10 eingebracht werden kann oder nicht. Die Arzneiform stellt des Weiteren typischerweise eine Zusammensetzung dar, zur Verwendung in der Behandlung von Erkrankungen von Säuglingen und Kleinstkindern, und insbesondere zur topischen (lokalen) Behandlung von Erkrankungen der oberen Atemwege von Säuglingen und Kleinstkindern. Typischerweise ist die Arzneiform eine feste Arzneiform, beispielsweise eine Lutschtablette, Kautablette, Sublingualtablette, Bukkaltablette, Dragee, Kapsel, Bonbon (Weichbonbon), Fruchtgummi, Gummibonbon, Geleebon- bon, Schaumzuckerbonbon, Gummidrop und Kombination davon. Typischerweise liegt die Arzneiform nicht in Form von homöopathischen Globuli oder als Beschichtung der Saugerwand vor.

[0056] Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung betreffen also auch eine Arzneiform (Arzneistoffzusammensetzung), in einer zum Lutschen geeigneten Darreichungsform, typischerweise zur Verwendung in der Behandlung von Erkrankungen von Säuglingen und Kleinstkindern, insbesondere zur topischen (lokalen) Behandlung von Erkrankungen der oberen Atemwege von Säuglingen und Kleinstkindern. Dabei handelt es sich bei der Arzneiform typischerweise um eine (bevorzugt einzeldosierte) feste, (typischerweise durch Flüssigkeit, insbesondere Speichel) erodierbare Arzneiform, insbesondere zur verlängerten Verweildauer in der Mundhöhle zur Verwendung in der Behandlung von Säuglingen und Kleinstkindern. In anderen Worten handelt es sich bei der erfindungsgemäßen Arzneiform um eine durch Lutschen (mit Hilfe von Speichel) auflösbare Darreichungsform. Typischerweise ist die Arzneiform also für die Behandlung von Kindern im 1. und 2. Lebensjahr (d.h. für die Behandlung von Kindern bis einschließlich 2 Jahren) vorgesehen. Dabei ist mit „Verweildauer in der Mundhöhle" diejenige Zeit gemeint, die erforderlich ist, um die Arzneiform in der Mundhöhle typischerweise durch Lutschen mit Hilfe von Speichel vollständig aufzulösen. Typischerweise beträgt die Zeit zum vollständigen Auflösen der erfindungsgemäßen Arzneiform in der Mundhöhle ca. 1 bis ca. 30 Minuten, noch typischer ca. 2 bis ca. 25 Minuten, noch typischer ca. 5 bis ca. 15 Minuten. Die Verweildauer in der Mundhöhle kann in Anlehnung an entsprechende, in Arzneibüchern beschriebene Auflösungstests bestimmt werden.

[0057] Die erfindungsgemäße Arzneiform ist vorgesehen für die Verwendung in der Behandlung von Erkrankungen von Säuglingen und Kleinstkindern. Typischerweise ist die erfindungsgemäße Arzneiform eine zur topischen Behandlung von Erkrankungen der oberen Atemwege geeignete Arzneiform. Erkrankungen der oberen Atemwege sind typsicher- weise Husten, Katarrhe, Schleimhautreizungen in den oberen Luftwegen, und/oder entzündliche Erkrankungen des Mund- und Rachenraums, d.h. Entzündungen im Bereich der Mundhöhle und des Hals-/Rachenraums, wie beispielsweise Halsschmerzen, Halskratzen, Heiserkeit, trockener Rachenraum und/oder Zahnfleischentzündungen. Diese Erkrankungen treten oftmals als Begleiterscheinung von Erkältungserkrankungen und grippalen Infekten, aber auch als eigenständige Erkrankungen auf. Nichtbeschränkende Beispiele für derartige entzündliche Erkrankungen des Hals-/Rachenraums sind Halsentzündungen, insbesondere Angina, Entzündungen des Kehlkopfs (Laryngitis), Entzündungen der Rachenschleimhaut (Pharyngitis) und Entzündungen der Rachenmandeln (Tonsillitis). Solche Erkrankungen des Hals-/Rachenraums sind oftmals von Schluckbeschwerden begleitet. Auch Entzündungen im Bereich der Mundhöhle, wie z.B. Stomatitis, Gingivitis, Mundschleimhautläsionen, durch Zahnen verursachte Entzündungen und dergleichen, weisen eine für Kinder sehr unangenehme Symptomatik auf und sind im Rahmen der Erfindung umfasst. Typischerweise weist die Arzneiform ein Gewicht von 200 mg bis 1000 mg, bevorzugt von 300 mg bis 700 mg auf.

[0058] Die erfindungsgemäße Arzneiform enthält typischerweise einen ersten Wirkstoff 17. Der erste Wirkstoff 17 ist typischerweise ausgewählt aus der Gruppe, bestehend aus lokale Antibiotika, Lokalanästhetika, Antiseptika, Expektorantien, antikariogene Mittel, Schleimdrogen bzw. deren Extrakte, Gerbstoffdrogen bzw. deren Extrakte, und Kombinationen davon. Weitere mögliche Wirkstoffgruppen für den Wirkstoff stellen Antitussiva, An- tiphlogistika, Analgetika und Glucocorticoide dar. Ein beispielhaftes lokales Antibiotikum ist Tyrotricin, bevorzugt verwendet in Kombination mit Lactoferrin und Lysozym. Nichtbeschränkende Beispiele für Lokalanaesthetika sind Benzocain oder Lidocain. Nichtbeschränkende Beispiele für lokale Antiseptika sind Oktenidin, Chlorhexidin, Triclosan, Dequalini- umchlorid, Cetylpyridiniumchlorid, Hexamidin-diisethionat, Amylmetakresol, 2,4- Dichlorbenzylalkohol, Benzalkoniumchlorid. Expectorantien sind Arzneimittel, die bei Erkrankungen mit zäher Schleimbildung den Schleim verflüssigen, den Abtransport des Schleimes fördern oder den Auswurf erleichtern. Nichtbeschränkende Beispiele für Expectorantien sind Bromhexin und dessen Metabolit Ambroxol, Acetlycystein Carbocystein, und/oder Guaifenesin. Nichtbeschränkende Beispiele für Schleimdrogen sind Spitzwegerich (Plantago lanceolata L), Isländischem Moos (Liehen islandicus), Eibisch (Althaea officina- lis L.), Malve (Malva sylvestris L. und M. neglecta WAHR.), Boxhornklee (Trigonella foenum-graecum L.), Salep und Quitte (Cydonia oblonga MILL.) und deren Kombinationen, vorzugsweise Spitzwegerich (Plantago lanceolata L.). Nichtbeschränkende Beispiele für Gerbstoffdrogen sind Pelargonium, Brombeere (Rubus fruetiosus), Eiche (Quercus rubor und/oder Quer- cus petraea), Gänsefingerkraut (Potentilla anserina), Gewürznelken (Szygi- um aromaticum), Heidelbeere (Vaccinium myrtillus), Myrrhe (Commiphora molmol), Ratanhia (Krameria triandra), Salbei (Salvia triloba), Schlehdorn (Prunus spinosa), Taubnessel (Lamium album), Blutwurz (Potentilla erecta), Erdbeere (Fragaria vesca), Odermen- ningkraut (Agrimonla eupatoria), Frauenmantelkraut (Alchemilla xanthochlora), Rose (Rosa gallica), Wiesenknopf (Sanguisorba officinalis) und deren Kombinationen. Auch die Inhaltsstoffe von Arzneidrogen, wie beispielsweise Efeu, Pfefferminze, Thymian, Primel, Fenchel, Anis, Ingwer, oder Kombination davon können als Wirkstoff verwendet werden,

[0059] Die Konzentration des ersten Wirkstoffs 17 in der erfindungsgemäßen Arzneiform kann in weiten Bereichen variieren, je nach Wirkstoff und Alter des Kindes. Im allgemeinen enthält die erfindungsgemäße Arzneiform den ersten Wirkstoff 17 in einer therapeutisch wirksamen Menge, insbesondere von 0,05 bis 30 Gew.-%, typischerweise 0,1 bis 20 Gew.- %, noch typischer 0,2 bis 10 Gew.-%, noch typischer 0,5 bis 5 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Arzneiform. Dennoch kann es anwendungsbezogen gegebenenfalls vor- teilhaft oder erforderlich sein, von den vorgenannten Mengenangaben abzuweichen. Die jeweiligen Mengen eines bestimmten Wirkstoffs sind dem Fachmann beispielsweise aus einschlägigen Fachbüchern (wie z.B. Dietmar Wigger et al., Medikament in der Pädiatrie, Elsevier Urban und Fischer, München 4. Auflage, 2013) bekannt.

[0060] Die erfindungsgemäße Arzneiform umfasst typischerweise eine Matrix. Der Wirk- Stoff ist in der erfindungsgemäße Arzneiform typischerweise in die Matrix eingebettet. Insbesondere ist die Matrix eine feste, insbesondere beim Lutschen und/oder unter Speicheleinwirkung auflösbare Matrix. Die Matrix ist in der erfindungsgemäßen Arzneiform typischerweise in Mengen von 70 bis 99.05 Gew.-%, noch typischer 80 bis 99,9 Gew.-%, noch typsicher 90 bis 99,8 Gew.-%, noch typischer 95 bis 99,9 Gew.-%, enthalten, bezogen auf das Gesamtgewicht der Arzneiform. [0061] In besonderen Ausführungsformen umfasst die Matrix ein Hydrokolloid, insbesondere solche, die ausgewählt sind aus der Gruppe, bestehend aus Stärke, Cellulose, Pektine, Gummi Arabicum, Galactomannane, Carubin, Agar, Carrageen, Alginate, Gelatine, Casei- nate, Xanthan, Dextrane, Scleroglucan, und Kombinationen davon. [0062] In besonderen Ausführungsformen weist die erfindungsgemäße Arzneiform elastische und/oder plastische Eigenschaften auf. Dabei weist die Arzneiform generell elastische Eigenschaften auf, wenn sie unter Krafteinwirkung ihre Form verändern und bei Wegfall der einwirkenden Kraft in die Ursprungsform zurückkehren kann. Die Arzneiform weist plastische Eigenschaften auf, wenn sie unter Krafteinwirkung nach Überschreiten einer Fließgrenze irreversibel verformt wird und diese Form nach der Einwirkung beibehält. Typischerweise kann die Arzneiform ein nicht-linear-elastisches Verhalten aufweisen, insbesondere eine Gummielastizität.

[0063] In besonders bevorzugten Ausführungsformen weist die Arzneiform eine Shore- Härte A von 1 bis 30, noch typischer von 2 bis 25, noch typischer von 5 bis 15 auf. Die Sho- re-Härte A wird dabei typischerweise gemäß DIN ISO 7619-1 Norm bestimmt. Da der Wirkstoff keinen wesentlichen Einfluss auf die Shore-Härte A hat, kann man auch sagen, dass die Matrix eine Shore-Härte A von 1 bis 30, noch typischer von 2 bis 25, noch typischer von 5 bis 15 aufweist. Ist die Shore-Härte A zu klein, ist der Zusammenhalt der Arzneiform nicht gewährleistet und führt dazu, dass die Arzneiform bei Druck (Kaubewegun- gen) instantan ihre Form verliert und zu schnell aufgelöst wird (wie beispielsweise bei reiner Gelatine). Eine zu große Shore-Härte A führt zu einem schlechten„Mundgefühl", und letztendlich zur Ablehnung der Arzneiform durch das Kind. Die oben genannten Hydrokol- loide können der Arzneiform grundsätzlich ihre typischen charakteristischen Eigenschaften verleihen, beispielsweise ihre gummielastische Konsistenz (und insbesondere die niedrige Shore-Härte A). Zusätzlich können aber auch Weichmacher zugesetzt werden, um das gummielastische Verhalten (und insbesondere die Shore-Härte A) zu erreichen.

[0064] Aufgrund ihrer elastischen und/oder plastischen Eigenschaften, und insbesondere aufgrund ihrer geringen Shore-Härte A, ist die erfindungsgemäße Arzneiform optimal geeignet zur Verwendung in einem wirkstofffbeladbaren Sauger eines Schnullers. So kann die erfindungsgemäße Arzneiform den durch die Saug- und Kaubewegung des Kindes verursachten Druck optimal kompensieren ohne dass es für das Kind störend wirkt. Dies ist besonders vorteilshaft, etwa im Vergleich zu herkömmlichen Lutschtabletten (wie beispielsweise Halstabletten Dolo-Dobendan®) und Halspastillen mit einer höheren Shore-Härte A (wie beispielsweise„Ipalat®) mild", die starr sind und deshalb während der Saugbewegung als störender Fremdkörper wahrgenommen werden. Solche„härteren" Arzneiformen (bspw. härtere Pastillen) werden gar nicht oder nur sehr schlecht von Babys angenommen. Anders ausgedrückt ist die„Compliance" für„härtere",„starre" Arzneiformen zur Anwendung im Hohlraum des Saugers sehr schlecht (siehe Ausführungsbeispiel 4 unten). Da man bei Babys auch nicht an deren Vernunft appellieren kann, gefährdet die Gabe von„härteren" Arz- neiformen ernsthaft die Therapie. Die optimierten elastischen und/oder plastischen Eigen- Schäften der erfindungsgemäßen Arzneiform mit einer entsprechend geringen Shore-Härte stellen deshalb ein wesentliches Merkmal der erfindungsgemäßen Arzneiform dar. Durch die Saug- und Kaubewegung des Kindes löst sich die Arzneiform langsam mit Hilfe von Speichel auf und gibt so den Wirkstoff an die Mundhöhle ab. Die erfindungsgemäße Arz- neiform unterscheidet sich aufgrund ihrer Matrix von kommerziell erhältlichen Tabletten für Säuglinge, wie beispielsweise Vitamin D3 Tabletten etc., die sich bei Kontakt mit Flüssigkeit innerhalb von wenigen Sekunden auflösen sollen. Sie unterscheidet sich aber auch von herkömmlichen Fruchtgummis etc. dadurch, dass sie maßgeschneidert ist für Säuglinge und Kleinstkindern. So weisen die erfindungsgemäßen Arzneiformen die altersgerechte Wirk- stoffdosis für die jeweilige Indikation auf und können so von den Eltern stressfrei und ohne aufwändige Recherche bzgl. Dosierung/Anwendung etc. verwendet werden. Die erfindungsgemäßen Arzneiformen stellen dahingehend eine bisher unbekannte Arzneiform dar, dass sie maßgeschneidert sind für Kinder bis zu 2 Jahre. Bisher gibt es nach Wissen der Erfinder keine vergleichbaren Arzneiformen für diese spezielle Patientengruppe, da Arznei- formen, in einer zum Lutschen geeigneten Darreichungsform für Kinder erst frühestens ab einem Alter von weit über zwei Jahren (beispielsweise frühestens ab 4 Jahren) indiziert sind (siehe beispielsweise Isla® Moos für Kinder ab 4 Jahren). Der Grund dafür ist, dass sich Säuglinge und Kleinstkinder leicht an solchen Lutschtabletten verschlucken, was im schlimmsten Fall zu einem reflektorisch einsetzenden Herz-Kreislauf-Stillstand führen kann. Allerdings ist es für die Eltern oftmals schwierig einzuschätzen, wann ihr Kind die Fähigkeit besitzt, eine Tablette o.ä. zu Lutschen, ohne sich dabei zu verschlucken. Des Weiteren können zugelassene und kommerziell erhältliche Arzneiformen für ältere Kinder (bspw. für Kinder ab 4 Jahren) Wirkstoffkonzentration enthalten, die für Kinder bis zu 2 Jahren nicht verträglich sind. Diese Ungewissheit führt dazu, dass Arzneiformen zum Lut- sehen generell nicht an Kinder von < 2 Jahren verabreicht werden. Durch die vorliegende Erfindung wird dieses technische Vorurteil überwunden.

[0065] Die Arzneiform kann des Weiteren neben dem Wirkstoff in der geeigneten Dosierung je nach Art der Darreichungsform übliche Hilfsstoffe (Füllmittel, Maskierungsmittel, etc.) enthalten. Diese sind dem Fachmann aus der pharmazeutischen Technologie weitrei- chend bekannt und können in geeigneter Weise verwendet werden. So können beispielsweise in einem Fruchtgummi neben Wirkstoff und Hydrokolloid Süßungsmittel, Säuren, Frucht- und Pflanzenauszügen, Aromen, Wasser, Weichmacher, und Maskierungsmittel enthalten sein. Als Süßungsmittel werden dabei beispielsweise Zucker, Gluckosesirup, Fruchtzucker und Zuckeralkohole verwendet. Typischerweise weist die Arzneiform kein Sprengmittel auf.

[0066] In Ausführungsformen kann die erfindungsgemäße Arzneiform insbesondere als wiederbefüllbares Element, in einem wirkstoffbeladbaren Sauger eines Schnullers verwendet werden. Dabei kann der Schnuller ein Schnuller gemäß der vorliegenden Erfindung sein, oder aber jeder andere wirkstoffbeladbare Schnuller, das heißt jeder Schnuller der konfigu- riert ist, eine (feste) Arzneiform temporär so zu integrieren, dass diese im Gebrauchszustand des Schnullers einen Wirkstoff an die Mundhöhle des Kindes abgeben kann. [0067] Die erfindungsgemäße Arzneiform kann in vielfältigen, kindgerechten Formen bereitgestellt werden, beispielsweise als Tierfiguren, und kann des Weiteren als Einzeldosis verpackt sein.

[0068] Ausführungsbeispiele für die erfindungsgemäße Arzneiform: [0069] Ausführungsbeispiel 1 : Das Ausführungsbeispiel 1 bezieht sich auf eine erfindungsgemäße Arzneiform in Form von Fruchtgummis mit den Wirkstoffen 2,4- Diclorbenzylalkohol und Amylmetakresol, und deren Herstellung.

[0070] Ausgangsstoffe:

Tabelle 1 :

[0071] Die Ausgangsstoffe Glukosesirup, Zucker, modifizierte Stärke und Pektin werden unter Zugabe von Wasser gekocht. Anschließend werden Zitronensäure und nach Bedarf Aromen sowie färbende Frucht- und Pflanzenauszüge zugegeben und gemischt. Danach wird die heiße Masse auf ca. 60°C abgekühlt und die antiseptisch wirkenden Wirkstoffe 2,4- Diclorbenzylalkohol und Amylmetakresol homogen darin verrührt. Die noch warme Masse wird in mit Puderstärke gefüllte und geprägte Formen gegossen. Die Fruchtgummimasse erstarrt durch Abkühlung, wobei die erfindungsgemäße Arzneiform entsteht. Die erstarrten Fruchtgummikörper werden ausgeformt und in einem klimatisierten Raum bei einer Trocknungstemperatur zwischen 45 und 55°C über einen Trocknungszeitraum von 36 bis 96 Stunden getrocknet. Anschließend werden die Fruchtgummis von anhaftender Puderstärke befreit, mit einem dünnen Film eines Trennmittels umgeben und in Einzeldosen verpackt.

[0072] Ausführungsbeispiel 2: Das Ausführungsbeispiel 2 bezieht sich auf eine erfindungsgemäße Arzneiform in Form von Gummidrops mit dem Wirkstoff„Efeu Trockenextrakt" (5-7,5: 1), Auszugsmittel: Ethanol 30% (m/m) (35 mg pro 5 ml), und deren Herstel- lung.

[0073] Ausgangsstoffe: Tabelle 2

[0074] Die Ausgangsstoffe Fruchtsaft und Gelatine werden vereint und ca. 5-10 Minuten stehen gelassen. Zitronensaft und Zucker wird dazugegeben. Die Mischung wird unter mä- ßiger Hitze (ca. 40°C) ca. 10 min. verrührt. Anschließend wird unter gleichmäßigem Rühren der Efeu Trockenextrakt dazugegeben. Die noch warme Masse wird in mit Puderstärke gefüllte und geprägte Formen gegossen. Die Gummidropmasse erstarrt durch Abkühlung, wobei die erfindungsgemäße Arzneiform entsteht. Die erstarrten Gummidrops werden ausgeformt und in einem klimatisierten Raum bei einer Trocknungstemperatur zwischen 45 und 55°C über einen Trocknungszeitraum von 36 bis 96 Stunden getrocknet. Anschließend werden die Gummidrops von anhaftender Puderstärke befreit, mit einem dünnen Film eines Trennmittels umgeben und in Einzeldosen verpackt.

[0075] Ausführungsbeispiel 3: Das Ausführungsbeispiel 3 bezieht sich auf eine erfindungsgemäße Arzneiform in Form von Gummibonbons (gelatinefrei) mit dem Wirkstoff Ambroxolhydrochlorid, und deren Herstellung.

[0076] Ausgangsstoffe:

Tabelle 3

[0077] Das Agar-Agar-Pulver und die Stärke wird im Fruchtsaft vermischt, und anschließend Honig, Anis-Fenchel Extrakt, Zucker und Salz dazugegeben. Die Mischung wird unter mäßiger Hitze (ca. 40°C) ca. 10 min. verrührt, und anschließend unter Rühren kurz aufgekocht, bis sich eine zähflüssige Masse ergeben hat. Danach wird die heiße Masse auf ca. 60°C abgekühlt, und Zitronensaft und Ambroxolhydrochlorid homogen darin verrührt. Die noch warme Masse wird in mit Puderstärke gefüllte und geprägte Formen gegossen. Die Gummibonbonmasse erstarrt durch Abkühlung, wobei die erfindungsgemäße Arzneiform entsteht. Die erstarrten Gummibonbons werden ausgeformt und in einem klimatisierten Raum bei einer Trocknungstemperatur zwischen 45 und 55°C über einen Trocknungszeit- räum von 36 bis 96 Stunden getrocknet. Anschließend werden die Gummibonbons von anhaftender Puderstärke befreit, mit einem dünnen Film eines Trennmittels umgeben und in Einzeldosen verpackt.

[0078] Ausführungsbeispiel 4: In Ausführungsbeispiel 4 wurde die Shore-Härte A von erfindungsgemäßen Arzneiformen AI (Fruchtgummi gemäß Ausführungsbeispiel 1), A2 (Gummidrop gemäß Ausführungsbeispiel 2) und A3 (Gummibonbon gemäß Ausführungsbeispiel 3), sowie die Shore-Härte A einer kommerziell erhältlichen Lutschpastille („Ipa- lat®) mild" nach DIN ISO 7619-1 Norm bestimmt (je 5 Tests pro Arzneiform). Des Weiteren wurde ein„Compliance" Test mit vergleichbaren Arzneiformgrößen der Arzneiformen AI -A3 und„Ipalat® mild" (Die Größe von„Ipalat® mild" wurde dementsprechend ange- passt) in einem erfindungsgemäßen Schnuller bei 5 Kindern im Alter von ca. 1 ,5 Jahren durchgeführt. Dabei wurde jedem der 5 Kinder nur eine Arzneiform pro Tag verabreicht, sodass nach insgesamt 4 Tagen jedes Kind alle Arzneiformen AI -A3 und„Ipalat® mild" getestet hatte. Die Ergebnisse (die Durchschnittswerte der Shore-Härte A und die„Compli- ance"-Bewertung) sind in Tabelle 4 unten dargestellt. Tabelle 4

00: Sauger mit Arzneiform wird von allen Kindern akzeptiert, Arzneiform wird

vollständig eingenommen.

O: Sauger mit Arzneiform wird von 3 Kindern akzeptiert, Arzneiform wird

vollständig eingenommen. Bei den anderen zwei Kindern wurde der Sauger nach max. 2 Minuten ausgespukt und nicht mehr akzeptiert.

X: Sauger wird nach kurzer Zeit (wenigen Sekunden) ausgespuckt und nicht mehr akzeptiert. Arzneiform kann nicht angewendet werden. [0079] Schnuller mit Zerstäuber

[0080] Fig. 8 zeigt einen Schnuller 1 gemäß weiteren Ausführungsformen, der zur Erzeugung eines Aerosols ausgelegt ist. Der Schnuller 1 umfasst einen Sauger 10, der gemäß dem Stand der Technik, oder gemäß weiteren hierin beschriebenen Ausführungsformen wie etwa den mit Bezug auf die Figuren 1 bis 5 beschriebenen, gestaltet sein kann. Der Schnuller 1 weist eine Zerstäubereinheit 100 auf, die zur Zerstäubung einer Flüssigkeit 18b konfiguriert ist. Die Flüssigkeit 18b kann typischerweise eine wässrige oder eine niederviskose, ölige Flüssigkeit umfassen. Bevorzugt kann die Flüssigkeit 18b eine wässrige Flüssigkeit, typischerweise eine wässrige Lösung umfassen. [0081] In der Flüssigkeit 18b kann ein therapeutischer Wirkstoff gelöst sein, der über die Nase in die Atemwege des Kleinkindes abgegeben werden kann. So kann bevorzugt als therapeutischer Wirkstoff in der Flüssigkeit 18b NaCl (Natriumchlorid) gelöst sein. Weitere Beispiele für in der Flüssigkeit 18b gelöste therapeutische Wirkstoffe umfassen Wirkstoffe aus der Gruppe der Bronchodilatatoren (beispielsweise Formoterol) und Steroide (bei- spielsweise Glukokortikoide, wie etwa Budesonid).

[0082] Die Zerstäubereinheit 100 weist typischerweise mindestens eine Öffnung 105 auf, die im Gebrauchszustand des Schnullers 1 so ausgerichtet ist, dass ein in der Zerstäubereinheit erzeugtes Aerosol in Richtung der Nase des Kleinkindes abgegeben werden kann.

[0083] Wie in Fig. 8 dargestellt, kann die Zerstäubereinheit 100 über ein Halteelement 75 an einem flächigen Schild 20 des Schnullers 1 befestigt sein, an dem auch der Sauger 10 befestigt ist. Dabei ist die Zerstäubereinheit 100 bzw. das Halteelement 75 an der dem Sauger 10 abgewandten Seite des Schilds 20 angebracht. Die Zerstäubereinheit 100 befindet sich dabei zwischen dem Halteelement 75 und einem, bevorzugt kappenförmigen, Ab- schluss 80. Dieser ist zum Eingreifen mit dem Halteelement 75 ausgeführt, so dass die Zer- Stäubereinheit 100 zwischen dem Halteelement 75 und Abschluss 80 gehaltert ist. Der Ab- schluss 80 weist typischerweise eine Aussparung auf, durch die das Aerosol aus der Öffnung 105 der Zerstäubereinheit 100 kommend, austreten kann.

[0084] Der Abschluss 80 kann mit dem Halteelement 75 durch einen Verschlussmechanismus 85, welcher eine Kombination von mindestens zwei gleichzeitigen oder aufeinander- folgenden Bewegungen erfordert, lösbar verbindbar sein. Bevorzugt ist dazu in dem kappenförmigen Abschluss 80 eine Feder 90 und ein Druckring 95 vorgesehen (nicht dargestellt, siehe etwa Fig. 5).

[0085] In Fig. 9 ist in einer Explosionsdarstellung ein nicht-limitierendes Beispiel für den Aufbau einer Zerstäubereinheit 100 gemäß Ausführungsformen gezeigt. Die Zerstäuberein- heit 100 umfasst typischerweise einen Piezozerstäuber 110. Die zu zerstäubende Flüssigkeit 18b wird typischerweise in einer Kartusche 125 bzw. grundsätzlich in einem Behältnis bevorratet. Typischerweise ist die Zerstäubereinheit 100 derart ausgestaltet, dass die Kartusche 125 schnell und einfach bzw. mit wenigen Handgriffen gewechselt werden kann, etwa nach Verbrauch der Flüssigkeit 18b, oder zum Wechseln zu einer anderen Flüssigkeit 18b, z.B. mit einem anderen Lösungsmittel oder einem anderen gelösten Wirkstoff.

[0086] Eine Ansteuerelektronik 115 ist operativ mit dem Piezozerstäuber 110 gekoppelt. Sie bezieht Energie aus einer Stromquelle 120, etwa einer Batterie oder einem Akku, die wie in Fig. 9 gezeigt, baulich mit der Ansteuerelektronik 115 kombiniert sein kann. Je nach Auslegung der Zerstäubereinheit kann optional eine Dochteinheit 140 vorgesehen sein, die den Transport der Flüssigkeit 18b von der Kartusche 125 zum Piezozerstäuber 110 gewährleistet. Dabei kann etwa ein Docht (nicht dargestellt) aus Natur- oder synthetischem Material vorgesehen sein, der über die Kapillarwirkung und/oder über die Schwerkraft die Flüs- sigkeit 18b aus der Kartusche 125 zur Membran des Piezozerstäubers 110 leitet. Das Piezo- seitige Ende des Dochtes berührt dabei eine Fläche der Membran des Piezozerstäubers. Die Flüssigkeit 18b wird somit an der Membran des Piezozerstäubers vorbei transportiert, wo sie durch die hochfrequente Bewegung der Membran zerstäubt wird. Typische Frequenzen für den betrieb des Piezozerstäubers liegen bei einigen zehn kHz bis einigen hundert kHz, etwa von 30 kHz bis 400 kHz, typischer von 50 kHz bis 300 kHz. Zur Einstellung der Zerstäubungsleistung kann ein Einsteller wie etwa ein Potentiometer (nicht gezeigt) vorgesehen sein, der auf die Ansteuerelektronik 115 wirkt. Typischerweise ist auch ein Ein-/ Aus- Schalter für die Aktivierung und Deaktivierung des Piezozerstäubers 110 bzw. der Zerstäubungseinheit 100 vorgesehen. Dieser kann etwa durch eine Aussparung oder einen Gummi - artigen Abschnitt in dem Abschluss 80 zugänglich sein. Ebenso kann etwa vorgesehen sein, dass der Piezozerstäuber 110 beim Montieren des Abschlusses 80 durch einen integrierten Druckschalter aktiviert bzw. nach Abnehmen deaktiviert wird.

[0087] In dem Beispiel der Fig. 9 sind dabei die oben beschriebenen Elemente der Zerstäubereinheit 100 jeweils als separate Baugruppen ausgebildet. Sie sind an einem Grund- körper 130 befestigt und bilden mit diesem die Zerstäubereinheit 100. Jeweils eine eigene Baugruppe bilden: die Ansteuerelektronik 115 inklusive der Stromquelle 120; der Piezozerstäuber 110; die Dochteinheit 140; und die Kartusche 125 für die Flüssigkeit 18b.

[0088] Die Baugruppen können wie folgt dargestellt ausgeführt sein, um eine einfache Montage bzw. Zerlegung der Zerstäubereinheit 100 zu erzielen. Die Dochteinheit 140 ist konfiguriert, an den Grundkörper 130 ansteckbar zu sein. Danach wird die Kartusche 125 in eine Aussparung in der Ansteuerelektronik 115 geschoben. Die Ansteuerelektronik 115 wird auf den Grundkörper gesteckt und kann verschraubt werden. Die Dochteinheit ist dabei zwischen Ansteuerelektronik 115 und dem Grundkörper 130 fixiert. Der Piezozerstäuber 110 ist typischerweise an die Ansteuerelektronik 115 gesteckt und/oder angeschraubt. [0089] In Ausführungsformen kann die Steuerung der Zerstäubereinheit 100 - wie beschrieben - über einen darin integrierten Schalter oder Taster, oder per Fernsteuerung ausgeführt sein. Eine Fernsteuerung kann als an sich bekannte Funkfernsteuerung mit einem Hand-Steuereinheit oder per drahtloser Steuerung durch ein informationstechnisches Gerät ausgelegt sein. Dieses kann insbesondere ein Mobilgerät wie ein Smartphone oder ein Tab- let-Computer, oder auch ein mobiler oder stationärer PC sein, insbesondere in Form eines tragbaren Netbooks oder Notebook-Computers.

[0090] In Ausführungsbeispielen kann die Fernsteuerung etwa (nicht-limitierend) über die Funkstandards WLAN oder Bluetooth erfolgen. Dabei umfasst die Ansteuerelektronik in der Zerstäubereinheit 100 typischerweise einen integrierten Schaltkreis mit Antenne, der die Ansteuerung mittels WLAN oder Bluetooth erlaubt. Auf Seiten des informationstechnischen Geräts kann die Bedienung über eine Browseroberfläche geschehen, oder typischerweise über eine eigene Anwendungssoftware für das jeweilige Betriebssystem. Dies kann im Fall von Smartphones oder Tablet-Computern insbesondere eine mobile Applikation (App) sein, die üblicherweise aus einem internetbasierten App Store herunterladbar ist bzw. dort bereitgestellt wird.

[0091] Im Fall der Verwendung des WLAN-Standards kann die Verbindung zwischen dem informationstechnischen Gerät und der Zerstäubereinheit 100 im ad-hoc-Modus als Direktverbindung ausgelegt sein. Typischerweise sind jedoch beide Geräte Teil eines ge- meinsamen WLAN (drahtlosen Netzwerks) mit einem gemeinsamen WLAN -Access-Point, typischerweise einem WLAN-Router. In Ausführungsbeispielen können auch mehrere Schnuller mit Zerstäubereinheit 100 gemeinsam in einem WLAN betrieben werden, und gemeinsam von einem (oder mehreren) informationstechnischen Gerät gesteuert werden. Auf diese Weise kann etwa in einer Kinderkrippe oder in einer klinischen Umgebung eine Mehrzahl von Schnullern gemäß Ausführungsbeispielen angewendet und gemeinsam von einer Bedienperson gesteuert werden, entweder mit einem Mobilgerät oder über einen mit dem WLAN verbundenen stationären PC.

[0092] Als fernsteuerbare Funktionen der Zerstäubereinheit 100 kann typischerweise das Ein-/ Ausschalten des Piezovemeblers vorgesehen sein. Ferner kann auch die Intensität der Verneblung in Stufen oder stufenlos steuerbar sein. Dies beeinflusst direkt die pro Zeiteinheit abgegebene Nebelmenge und damit auch wie lange eine Füllung einer Kartusche vorhält. Ebenso kann etwa eine Intervall- Verneblung einstellbar sein, z.B. eine festgelegte Dauer der Verneblung, gefolgt von einer Pause mit ebenfalls definierter Dauer, nach der die Verneblung wieder beginnt. Auch kann eine festgelegte Dauer per Fernsteuerung program- mierbar sein, so dass sich der Vernebier - z.B. nachts - nach einer Zeitdauer vollständig ausschaltet.

[0093] In Ausführungsformen wird also auch eine Kartusche bereitgestellt, die typischerweise in einem Schnuller mit Zerstäuber verwendet werden kann. Die Kartusche ist typischerweise konfiguriert zum Beladen des Schnullers mit Wirkstoff. Die Kartusche umfasst: eine Kartuschen wand, die einen Hohlraum umschließt, und mindestens eine Öffnung in der Kartuschenwand, die, nach Beladen des Schnullers, typischerweise eine fluidale Verbindung mit dem Schnuller ausbildet. Die Kartusche ist typischerweise derart ausgestaltet, dass sie lösbar mit dem Schnuller verbunden werden kann. [0094] Die Kartusche kann des Weiteren eine wässrige Flüssigkeit umfassen. Typischerweise ist die wässrige Flüssigkeit eine wässrige Lösung. Wenn maximal befüllt mit der wässrigen Flüssigkeit, weist die Kartusche ein Gewicht von lg bis 7g, bevorzugt 2g bis 6g, besonders bevorzugt 2,5g bis 5g auf. Bei Kartuschen mit einem größeren als dem bevorste- henden Gewicht ist die„Compliance" sehr schlecht, da das Gesamtgewicht des beladenen Schnullers eine Grenze erreicht, die von den Kindern nicht mehr akzeptiert wird. Kartuschen mit einem geringeren Gewicht können nicht genug Flüssigkeit für eine sinnvolle Therapie umfassen. Typischerweise kann die wässrige Flüssigkeit mindestens einen therapeutischen Wirkstoff umfassen, der, durch Zerstäuben der Flüssigkeit im Gebrauchszustand des Schnullers, über die Nase in die Atemwege des Kleinkindes abgegeben werden kann. Der therapeutische Wirkstoff enthält typischerweise mindestens eines aus NaCl, Bronchodilata- toren, und Steroide.

[0095] Des Weiteren kann die Kartusche einen abnehmbaren Verschluss umfassen, der die mindestens eine Öffnung flüssigkeitsdicht verschließt. Die erfindungsgemäße Kartusche hat eine maximale räumliche Ausdehnung, die dadurch charakterisiert ist, dass die Kartusche von einer imaginären Hohlkugel mit einem Radius von 1 ,5 cm vollkommen umschlossen werden kann. Typischerweise gibt es dabei keinen Berührungspunkt und/oder Schnittpunkt zwischen Kugeloberfläche und Kartusche. Kartuschen, die die bevorstehende räumliche Ausdehnung überschreiten, werden vom Kind als sterisch störend und „Schnuller- fremd" empfunden. Darüber hinaus beeinträchtigen solch übergroße Kartuschen die Sicht des Kindes, und beeinflussen das Gewicht des beladenen Schnullers (siehe oben). Der Hohlraum der Kartusche weist typischerweise ein Volumen von 0,5 ml bis 3 ml, bevorzugt 1 ml bis 2 ml auf. Die Kartuschenwand enthält Kunststoff oder Aluminium. Typsicherweise ist der Kunststoff dabei ausgewählt aus PE, PET, PVC, PS, PP, PA und/oder PC, bevorzugt PE und/oder PET. Die Kartuschenwand kann dabei aus Kunststoff, bevorzugt aus PE und/oder PET, oder aus Aluminium aufgebaut sein, oder kann aus den vorgenannten Materialien bestehen.

[0096] Obwohl die vorliegende Erfindung vorstehend anhand typischer Ausführungsbeispiele beschrieben wurde, ist sie darauf nicht beschränkt, sondern auf vielfältige Weise mo- difizierbar. Auch ist die Erfindung nicht auf die genannten Anwendungsmöglichkeiten beschränkt.

[0097] Nachfolgend werden besonders bevorzugte Aspekte der vorliegenden Erfindung aufgeführt:

[0098] Aspekt I: Sauger für einen Schnuller/Schnuller mit Sauger [0099] 1. Sauger für einen Schnuller, umfassend ein gummiartiges Material, wobei der Sauger einen zentralen Hohlraum zur Aufnahme eines ersten Wirkstoffs aufweist, und der Sauger in mindestens einem Teil seiner Außenfläche eine Mehrzahl von Durchlässen aufweist, die den Hohlraum mit einem Außenraum um den Schnuller verbinden, so dass die Durchlässe im Gebrauchszustand des Schnullers den Hohlraum mit dem Mund eines Kindes verbinden.

[00100] 2. Sauger nach Aspekt 1 , wobei der Sauger an einer im Gebrauchszustand mit Gaumen, Zunge und Lippen des Kindes nicht in Kontakt kommenden Fläche, insbesondere an einer im Gebrauchszustand außerhalb des Mundes befindlichen Fläche, eine Durchlasspassage aufweist, durch die der erste Wirkstoff als Bestandteil einer festen Arzneiform in den Hohlraum, insbesondere als wiederbefüllbares Element eingeführt werden kann.

[00101] 3. Sauger nach einem der vorhergehenden Aspekte, wobei die Durchlasspassage derart gestaltet ist, dass sie im Normalzustand flüssigkeitsdicht ist. [00102] 4. Sauger nach einem der vorhergehenden Aspekte, wobei die Durchlasspassage als rein strukturelle Modifikation des gummiartigen Materials des Saugers ausgeführt ist.

[00103] 5. Sauger nach einem der vorhergehenden Aspekte, wobei der Sauger ein (insbesondere rundes) Endstück zur lösbaren (bzw. abnehmbaren) Befestigung an einem Schild, sowie ein Mundstück umfasst, und wobei die Durchlasspassage typischerweise als Schlitz in einer Fläche des runden Endstücks ausgeführt ist.

[00104] 6. Sauger nach einem der vorhergehenden Aspekte mit einer axialen Ausdehnung von etwa 2,5 bis etwa 3,2 cm (gemessen von der Saugerspitze zum Schild).

[00105] 7. Sauger nach einem der vorhergehenden Aspekte, wobei der Sauger eine Querachse aufweist, die rechtwinklig zur Längs- bzw. axialen Achse des Saugers, und im Ge- brauchszustand des Schnullers parallel zu einer Verbindungslinie der Mundwinkel des Trägers des Schnullers verläuft, und wobei der Sauger in Richtung der Querachse an seiner breitesten Stelle, die üblicherweise im Gebrauch im Mund befindlich ist, eine Breite von 1 ,5 cm bis etwa 2,8 cm aufweist.

[00106] 8. Sauger nach einem der vorhergehenden Aspekte, umfassend drei bis hundert- fünfzig (3 bis 150), typischerweise vier bis hundert (4 bis 100) Durchlässe.

[00107] 9. Sauger nach einem der vorhergehenden Aspekte, wobei mindestens ein Teil der Durchlässe konisch geformt ist, und wobei jeweils die proximal zum Hohlraum des Saugers gelegene innere Öffnung des mindestens einen Teils der Durchlässe einen geringeren Durchmesser dl aufweist als der äußere Durchmesser d2 der außenseitig (distal) gelege- nen Öffnung.

[00108] 10. Sauger für einen Schnuller, umfassend ein Endstück zur Befestigung an einem Schild, sowie ein Mundstück, wobei das Mundstück einen oberen Bereich umfasst, der im Gebrauch hauptsächlich (im Wesentlichen) am Gaumen des Kindes anliegt, und einen unteren Bereich umfasst, der im Gebrauch hauptsächlich (im Wesentlichen) an der Zunge des Kindes anliegt, wobei das Mundstück in mindestens einem Teil seiner Wandung eine Mehrzahl von Durchlässen aufweist, wobei die Durchlässe im Wesentlichen im oberen Bereich und im unteren Bereich positioniert sind, wobei ein Durchlass zum oberen Bereich gehört, wenn der Normalen-Vektor der Außenfläche an der Position des Durchlasses eine Komponente in Richtung vom unteren Bereich (zungen-nah) zum oberen Bereich (gaumen-nah) hat, und wobei ein Durchlass zum unteren Bereich gehört, wenn der Normalen-Vektor der Außenfläche an der Position des Durchlasses eine Komponente in Richtung vom oberen Bereich (gaumen-nah) zum unteren Bereich (zungen-nah) hat.

[00109] 11. Sauger konfiguriert für einen Schnuller, umfassend: einen Körper mit einer Querschnittsform, die sich entlang einer Längsachse des Saugers erstreckt, wobei der Körper eine gummiartige Körperwand aufweist, und der Körper ein Mundstück und ein Endstück umfasst, wobei die gummiartige Körperwand des Mundstücks einen zentralen Hohlraum zur Aufnahme eines ersten Wirkstoffs ausbildet, und die gummiartige Köperwand des Endstücks derart gestaltet ist, dass sie mit einem Schild verbunden werden kann, wobei die gummiartige Körperwand des Mundstücks eine Mehrzahl von Durchlässen aufweist, die den Hohlraum mit einem Außenraum um den Schnuller verbinden, so dass die Durchlässe im Gebrauchszustand des Schnullers den Hohlraum mit dem Mund eines Kindes verbinden, und wobei die Körperwand des Mundstücks und/oder des Endstücks an einer im Gebrauchszustand mit Gaumen, Zunge und Lippen des Kindes nicht in Kontakt kommenden Fläche (Wand) eine Durchlasspassage aufweist, die derart gestaltet ist, dass sie im Normalzustand flüssigkeitsdicht ist, und durch die der erste Wirkstoff als Bestandteil einer festen Arzneiform in den Hohlraum, insbesondere als wiederbefüllbares Element eingeführt werden kann.

[00110] 12. Schnuller, umfassend einen Sauger nach einem der vorhergehenden Aspekte. [00111] 13. Schnuller umfassend:

- einen Sauger umfassend ein gummiartiges Material,

wobei der Sauger einen zentralen Hohlraum zur Aufnahme eines Wirkstoffs aufweist, und in mindestens einem Teil seiner Außenfläche eine Mehrzahl von Durchlässen aufweist, die den Hohlraum mit einem Außenraum um den Schnuller verbinden, so dass die Durchlässe im Gebrauchszustand des Schnullers den Hohlraum mit dem Mund eines Kindes verbinden, wobei der Sauger in einer im Gebrauchszustand außerhalb des Mundes befindlichen und vom Mund des Kindes abgewandten Rückwand des Saugers ein Ventil in Form einer Durchlasspassage aufweist, die derart gestaltet ist, dass sie im Normalzustand flüssigkeits- dicht ist, und durch die der Wirkstoff als Bestandteil einer festen Arzneiform in den Hohlraum, insbesondere als wiederbefüllbares Element eingeführt werden kann, und wobei die Durchlasspassage als rein strukturelle Modifikation des gummiartigen Materials des Saugers ausgeführt ist,

und optional

- einen flächigen Schild, mit dem der Sauger lösbar verbunden ist.

[00112] 14. Schnuller umfassend:

- einen Sauger umfassend ein gummiartiges Material,

wobei der Sauger einen zentralen Hohlraum zur Aufnahme eines Wirkstoffs aufweist, und in mindestens einem Teil seiner Außenfläche eine Mehrzahl von Durchlässen aufweist, die den Hohlraum mit einem Außenraum um den Schnuller verbinden, so dass die Durchlässe im Gebrauchszustand des Schnullers den Hohlraum mit dem Mund eines Kindes verbinden, wobei der Sauger im Gebrauchszustand des Schnullers in einer mit Gaumen, Zunge und Lippen nicht in Kontakt kommenden Fläche (Wand) ein Ventil in Form einer Durchlasspassage aufweist, die derart gestaltet ist, dass sie im Normalzustand flüssigkeitsdicht ist, und durch die der Wirkstoff als Bestandteil einer festen Arzneiform in den Hohlraum, insbesondere als wiederbefüllbares Element eingeführt werden kann, und wobei die Durchlasspassage typischerweise als rein strukturelle Modifikation des gummiartigen Materials des Saugers ausgeführt ist,

und optional

- einen flächigen Schild, mit dem der Sauger lösbar verbunden ist.

[00113] 15. Schnuller umfassend:

- einen Sauger umfassend ein gummiartiges Material, wobei der Sauger einen zentralen Hohlraum zur Aufnahme eines ersten Wirkstoffs aufweist, und der Sauger in mindestens einem Teil seiner Außenfläche eine Mehrzahl von Durchlässen aufweist, die den Hohlraum mit einem Außenraum um den Schnuller verbinden, so dass die Durchlässe im Gebrauchszustand des Schnullers den Hohlraum mit dem Mund eines Kindes verbinden,

wobei der Sauger ein Endstück zur Befestigung an einem Schild, sowie ein Mundstück umfasst,

wobei das Mundstück einen Saugerhals und einen Saugerkörper umfasst, wobei der Saugerhals die Verbindung zwischen Endstück und Saugerkörper darstellt,

wobei der Saugerhals eine innere Trennwand umfasst, welche ein Ventil in Form einer Durchlasspassage aufweist, die derart gestaltet ist, dass sie im Normalzustand flüssigkeitsdicht ist, und durch die der Wirkstoff als Bestandteil einer festen Arzneiform in den Hohlraum, insbesondere als wiederbefüllbares Element eingeführt werden kann, wobei die Durch- lasspassage typischerweise als rein strukturelle Modifikation des gummiartigen Materials des Saugers ausgeführt ist, und wobei die Durchlässe typischerweise nur im Bereich des Saugerkörpers vorgesehen sind, und optional

- einen flächigen Schild, mit dem der Sauger lösbar verbunden ist.

[001 14] Aspekt II: Schnuller mit austauschbarer Kartusche [001 15] 16. Schnuller, umfassend:

- einen Sauger,

- einen flächigen Schild, an dem der Sauger befestigt ist,

- eine austauschbare Kartusche, die einen Wirkstoff aufweist, mit mindestens einer Öffnung, durch die der Wirkstoff abgegeben werden kann; und

- ein Halteelement zur Aufnahme der Kartusche,

wobei das Halteelement an der dem Sauger abgewandten Seite des Schilds angebracht ist und so gestaltet ist, dass die mindestens eine Öffnung der Kartusche im Gebrauchszustand des Schnullers freiliegend auf die Nase des Kindes hin ausgerichtet ist, so dass der Wirkstoff in Richtung der Nase abgegeben werden kann.

[001 16] 17. Schnuller nach Aspekt 16, weiter umfassend einen, bevorzugt kappenförmi- gen, Abschluss, der zum Eingreifen mit dem Halteelement ausgeführt ist, so dass die Kartusche zwischen Halteelement und Abschluss gehaltert ist.

[001 17] 18. Schnuller nach Aspekt 17, wobei der Abschluss mit dem Halteelement durch einen Verschlussmechanismus, welcher eine Kombination von mindestens zwei gleichzeitigen oder aufeinanderfolgenden Bewegungen erfordert, lösbar verbindbar ist. [001 18] 19. Schnuller nach Aspekt 18, wobei in dem Abschluss eine Feder und ein Druckring vorgesehen sind.

[001 19] 20. Schnuller nach einem der vorhergehenden Aspekte 16-19, wobei der Sauger an dem Schild lösbar befestigt ist, wobei die Kartusche typsicherweise einen vor Gebrauch abnehmbaren Verschluss der Öffnung(en) aufweist, und wobei die Öffnung(en) der Kartu- sehe typischerweise so ausgestaltet sind, dass keine Flüssigkeit aus der Kartusche entweichen kann.

[00120] 21. Schnuller nach einem der vorhergehenden Aspekte 16-20, wobei der Abschluss mit dem Halteelement durch einen Bajonettverschluss lösbar verbindbar ist.

[00121] 22. Verwendung einer austauschbaren Kartusche in einem Schnuller, bevorzugt in einem Schnuller nach einem der vorhergehenden Aspekte 16-21. [00122] Aspekt III: Schnuller zur Erzeugung eines Aerosols

[00123] 23. Schnuller zur Erzeugung eines Aerosols, umfassend:

- einen Sauger; und

- eine Zerstäubereinheit, die zur Zerstäubung einer Flüssigkeit konfiguriert ist.

[00124] 24. Schnuller nach Aspekt 23, wobei die Zerstäubereinheit mindestens eine Öffnung aufweist, die im Gebrauchszustand des Schnullers so ausgerichtet ist, dass das Aerosol in Richtung der Nase abgegeben werden kann.

[00125] 25. Schnuller nach einem der vorhergehenden Aspekte 23 und 24, wobei die Zerstäubereinheit einen Piezozerstäuber umfasst. [00126] 26. Schnuller nach Aspekt 25, wobei die Zerstäubereinheit des Weiteren umfasst:

- einen Grundkörper;

eine Ansteuerelektronik, die operativ mit dem Piezozerstäuber gekoppelt ist;

- eine Stromquelle;

eine Kartusche zur Aufnahme der Flüssigkeit;

- optional eine Dochteinheit, die zum Transport der Flüssigkeit von der Kartusche zum Piezozerstäuber konfiguriert ist.

[00127] 27. Schnuller nach Aspekt 26, wobei die folgenden Elemente als separate Baugruppen zusammen mit dem Grundkörper die Zerstäubereinheit bilden:

Ansteuerelektronik (1 15) mit Stromquelle (120);

- Piezozerstäuber (1 10);

- Kartusche ( 125) für den Wirkstoff ( 18b).

[00128] 28. Schnuller nach einem der vorhergehenden Aspekte 23-27, des Weiteren umfassend

- einen flächigen Schild (20), an dem der Sauger befestigt ist,

wobei die Zerstäubereinheit (100) an der dem Sauger (10) abgewandten Seite des

Schilds (20) angebracht ist.

[00129] 29. Schnuller nach einem der vorhergehenden Aspekte 23-28, ferner umfassend ein Halteelement zur Aufnahme der Zerstäubereinheit, wobei das Halteelement an der dem Sauger abgewandten Seite des Schilds angebracht ist.

[00130] 30. Schnuller nach Aspekt 29, des Weiteren umfassend einen bevorzugt kappen- förmigen Abschluss, der zum Eingreifen mit dem Halteelement ausgeführt ist, so dass die Zerstäubereinheit zwischen Halteelement und Abschluss gehaltert ist. [00131] 31. Schnuller nach Aspekt 30, wobei der Abschluss mit dem Halteelement durch einen Verschlussmechanismus, welcher eine Kombination von mindestens zwei gleichzeitigen oder aufeinanderfolgenden Bewegungen erfordert, lösbar verbindbar ist, und bevorzugt in dem kappenförmigen Abschluss eine Feder und ein Druckring vorgesehen sind.

[00132] 32. Schnuller nach einem der vorhergehenden Aspekte 23-31, wobei der Sauger einen zentralen Hohlraum zur Aufnahme eines ersten Wirkstoffs aufweist, und in mindestens einem Teil seiner Außenfläche eine Mehrzahl von Durchlässen aufweist, die den Hohlraum mit einem Außenraum um den Schnuller verbinden, so dass die Durchlässe im Gebrauchszustand des Schnullers den Hohlraum mit dem Mund eines Kindes verbinden, und der Sauger optional an einer im Gebrauchszustand außerhalb des Mundes befindlichen Fläche eine Durchlasspassage aufweist, die derart gestaltet ist, dass sie im Normalzustand flüs- sigkeitsdicht ist, und durch die der erste Wirkstoff als Bestandteil einer festen Arzneiform in den Hohlraum, insbesondere als wiederbefüllbares Element eingeführt werden kann, und wobei die Durchlasspassage bevorzugt als rein strukturelle Modifikation des gummiartigen Materials des Saugers ausgeführt ist.

[00133] 33. Verwendung einer Zerstäubereinheit in einem Schnuller zur Erzeugung eines Aerosols durch Zerstäuben einer Flüssigkeit, bevorzugt einer wässrigen Flüssigkeit.

[00134] 34. Verfahren zur Erzeugung eines Aerosols, umfassend:

Bereitstellen eines Schnullers gemäß einem der Aspekte 23 bis 32;

Bereitstellen der Flüssigkeit in einer Kartusche;

Aktivieren der Zerstäubereinheit durch Aktivierung des Piezozerstäubers.

[00135] Aspekt IV: Arzneiform (Arzneistoffzusammensetzung)

[00136] 35. Arzneiform (Arzneistoffzusammensetzung) zur Verwendung in der Behandlung von Erkrankungen von Säuglingen und Kleinstkindern, umfassend mindestens einen Wirkstoff, wobei die Arzneiform mit Hilfe von Flüssigkeit erodierbar ist und in einer zum Lutschen geeigneten, festen, einzeldosierten Darreichungsform vorliegt.

[00137] 36. Arzneiform nach Aspekt 35, wobei die Behandlung eine topische Behandlung von Erkrankungen von Säuglingen und Kleinstkindern umfasst.

[00138] 37. Arzneiform nach Aspekt 35 oder 36, wobei die Arzneiform ausgewählt ist aus der Gruppe, bestehend aus Weichbonbon, Fruchtgummi, Gummibonbon, Geleebonbon, Schaumzuckerbonbon, Gummidrop und Kombination davon.

[00139] 38. Arzneiform nach einem der vorhergehenden Aspekten 35-37, wobei die Konzentration des Wirkstoffs von 0,05 bis 30 Gew.-%, typischerweise 0,1 bis 20 Gew.-%, noch typischer 0,2 bis 10 Gew.-%, noch typischer 0,5 bis 5 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Arzneiform beträgt. [00140] 39. Arzneiform nach einem der vorhergehenden Aspekte 35-38, zur Verwendung in der Behandlung der oberen Atemwege von Säuglingen und Kleinstkindern.

[00141] 40. Arzneiform nach einem der vorhergehenden Aspekte 35-39, zur Verwendung in der Behandlung von Kindern im Alter von 0 bis 2 Jahren. [00142] 41. Arzneiform nach einem der vorhergehenden Aspekte 35-40, wobei die Zeit zum vollständigen Auflösen der Arzneiform in der Mundhöhle des Kindes ca. 1 bis ca. 30 Minuten, noch typischer ca. 2 bis ca. 25 Minuten, noch typischer ca. 5 bis ca. 15 Minuten beträgt.

[00143] 42. Arzneiform nach einem der vorhergehenden Aspekte 35-41 , wobei der Wirk- stoff in der Arzneiform in einer Matrix eingebettet ist.

[00144] 43. Arzneiform nach Aspekt 42, wobei die Matrix ein Hydrokolloid umfasst, ausgewählt aus der Gruppe, bestehend aus Stärke, Cellulose, Pektine, Gummi Arabicum, Ga- lactomannane, Carubin, Agar, Carrageen, Alginate, Gelatine, Caseinate, Xanthan, Dextrane, Scleroglucan, und Kombinationen davon. [00145] 44. Arzneiform nach einem der vorhergehenden Aspekte 35-43, wobei der Wirkstoff ausgewählt ist aus der Gruppe, bestehend aus lokale Antibiotika, Lokalanästhetika, Antiseptika, Expektorantien, antikariogene Mittel, Schleimdrogen bzw. deren Extrakte, Gerbstoffdrogen bzw. deren Extrakte, und Kombinationen davon.

[00146] 45. Arzneiform nach einem der vorhergehenden Aspekten 35-44, wobei die Arz- neiform eine Shore-Härte A, bestimmt gemäß DIN ISO 7619-1 Norm, von 1 bis 30, noch typischer von 2 bis 25, noch typsicher von 5 bis 15 aufweist.

[00147] 46. Arzneiform nach einem der vorhergehenden Aspekten 35-45, wobei die Arzneiform ein Gewicht von 200 mg bis 1000 mg, bevorzugt von 300 mg bis 700 mg aufweist. [00148] 47. Kit, umfassend

- eine Arzneiform nach einem der vorhergehenden Aspekte, und

- einen wirkstoffbeladbaren Schnuller, der typischerweise ein Schnuller ist gemäß der vorliegenden Erfindung,

- optional einen Sauger, der typischerweise ein Sauger ist gemäß der vor- liegenden Erfindung, und

- optional eine Kartusche, die typischerweise eine Kartusche ist gemäß der vorliegenden Erfindung.

[00149] 48. Verwendung einer Arzneiform nach einem der vorhergehenden Aspekte SS- 46 in einem Sauger eines Schnullers, bevorzugt in einem Sauger und/oder Schnuller gemäß einem der vorhergehenden Aspekte. [00150] Aspekt V: Kartusche

[00151] 49. Kartusche zum Beladen eines Schnullers mit Wirkstoff, umfassend: eine Kartuschenwand, die einen Hohlraum umschließt, und mindestens eine Öffnung in der Kartu- schenwand, die den Hohlraum mit einem Außenraum um die Kartusche verbindet, wobei die Kartusche derart ausgestaltet ist, dass sie lösbar mit einem Schnuller verbunden werden kann, wobei die Öffnung der Kartusche nach dem Verbinden der Kartusche mit dem Schnuller so ausgerichtet ist, dass sie sich, im Gebrauchszustand des Schnullers, in der Nähe der Nasenlöcher des Kindes befindet und auf diese ausgerichtet ist. [00152] 50. Kartusche nach Aspekt 49, wobei der Hohlraum eine Zusammensetzung enthält, wobei die Zusammensetzung typischerweise eine halbfeste oder flüssige Zusammensetzung ist.

[00153] 51. Kartusche nach Aspekt 50, wobei die Zusammensetzung mindestens ein lipo- philes, typischerweise leichtflüchtiges Stoffgemisch enthält. [00154] 52. Kartusche nach Aspekt 51 , wobei das Stoffgemisch ein ätherisches Öl ist.

[00155] 53. Kartusche nach einem der vorhergehenden Aspekte 50-52, wobei die Kartusche, wenn maximal befüllt mit der Zusammensetzung ein Gewicht von lg bis 7g, bevorzugt 2g bis 6g, besonders bevorzugt 2,5g bis 5g aufweist.

[00156] 54. Kartusche nach einem der vorhergehenden Aspekte 50-53, wobei die Zusam- mensetzung mindestens einen therapeutischen Wirkstoff umfasst, der über die mindestens eine Öffnung und, im Gebrauchszustand des Schnullers, über die Nase in die Atemwege des Kleinkindes abgegeben werden kann.

[00157] 55. Kartusche nach Aspekt 52, wobei das ätherische Öl ausgewählt ist aus der Gruppe, bestehend aus Schwarkümmelöl (Nigella Sativa), Kamillenöl (Matricaria chamo- milla), Fichtennadelöl (Picea abies), Engelwurz (Angelica archangelica) Eucalyptusöl (Oleum eucalypti) und Kombinationen davon.

[00158] 56. Kartusche nach einem der vorhergehenden Aspekte 50-55, wobei die mindestens eine Öffnung der Kartusche so ausgestaltet ist, dass die Zusammensetzung nicht in flüssigem Zustand aus der Kartusche entweichen kann. [00159] 57. Kartusche nach einem der vorhergehenden Aspekte 49-56, des Weiteren umfassend einen abnehmenbaren Verschluss, der die mindestens eine Öffnungen flüssigkeits- dicht (insbesondere hermetisch) verschließt.

[00160] 58. Kartusche nach einem der vorhergehenden Aspekte 49-57, wobei die Kartusche eine maximale räumliche Ausdehnung hat, die dadurch charakterisiert ist, dass die Kar- tusche von einer Kugel mit einem Radius von 1 ,5 cm vollkommen umschlossen werden kann, typischerweise ohne dass es einen Berührungspunkt und/oder Schnittpunkt zwischen Kugeloberfläche und Kartusche gibt.

[00161] 59. Kartusche nach einem der vorhergehenden Aspekte 49-58, wobei der Hohlraum der Kartusche ein Volumen von 0,5 ml bis 3 ml, bevorzugt 1 ml bis 2 ml aufweist.

[00162] 60. Kartusche nach einem der vorhergehenden Aspekte 49-59, wobei die Kartuschenwand Kunststoff (typsicherweise ausgewählt aus PE, PET, PVC, PS, PP, PA und/oder PC) oder Aluminium enthält.

[00163] 61. Kartusche nach dem vorhergehenden Aspekt 60, wobei die Kartuschenwand aus Kunststoff, bevorzugt aus PE und/oder PET, oder aus Aluminium aufgebaut ist.

[00164] 62. Kartusche nach einem der vorhergehenden Aspekte 49-61, wobei die Kartusche als auswechselbare Kartusche, typischerweise als Einweg-Kartusche ausgeführt ist.

[00165] 63. Kit, umfassend

- eine Kartusche nach einem der vorhergehenden Aspekte, und

- einen wirkstoffbeladbaren Schnuller, der typischerweise ein Schnuller ist gemäß der vorliegenden Erfindung,

- optional einen Sauger, der typischerweise ein Sauger ist gemäß der vorliegenden Erfindung, und

- optional eine Arzneiform, die typischerweise eine Arzneiform ist gemäß der vorliegenden Erfindung.

64. Verwendung einer Kartusche, typischerweise einer Kartusche nach einem der vorhergehenden Aspekte, in einem Schnuller.