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Patent Searching and Data


Title:
PAIR OF SPECTACLE LENSES
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2004/053566
Kind Code:
A1
Abstract:
A pair of spectacle lenses is disclosed. The invention is characterised in that one spectacle lens is embodied for far or near vision and the second lens embodied for a different object distance.

Inventors:
WEHNER EDDA (DE)
WELK ANDREA (DE)
ALTHEIMER HELMUT (DE)
ESSER GREGOR (DE)
HAIMERL WALTER (DE)
Application Number:
PCT/EP2003/014017
Publication Date:
June 24, 2004
Filing Date:
December 10, 2003
Export Citation:
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Assignee:
RODENSTOCK GMBH (DE)
WEHNER EDDA (DE)
WELK ANDREA (DE)
ALTHEIMER HELMUT (DE)
ESSER GREGOR (DE)
HAIMERL WALTER (DE)
International Classes:
G02C7/02; (IPC1-7): G02C7/02
Foreign References:
DE4414106A11994-10-27
EP0772066A11997-05-07
US5574518A1996-11-12
US20010033363A12001-10-25
Attorney, Agent or Firm:
Rocke, Carsten (Grafinger Strasse 2, München, DE)
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Claims:
PATENTANSPRÜCHE
1. Brillenglaspaar, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, dass ein Brillenglas für das Sehen in die Ferne oder Nä he ausgelegt und das zweite Brillenglas für eine andere Objektentfernung ausgelegt ist.
2. Brillenglaspaar gemäß Anspruch 1, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, dass beide Brillengläser Einstärkengläser sind und ein Brillenglas dem Fernwert und das zweite Brillenglas dem Nahwert entspricht.
3. Brillenglaspaar gemäß Anspruch 1, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, dass ein Brillenglas ein Progressivglas ist und das zweite Brillenglas ein Einstärkenglas ist, welches für die Hauptsehaufgabe ausgelegt is.
4. Brillenglaspaar gemäß Anspruch 1, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, dass beide Brillengläser Progressivgläser sind, wobei das eine Brillenglas für die Ferne optimiert wurde und das andere Brillenglas für die Nähe optimiert wurde.
5. Brillenglaspaar gemäß Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass beide Brillengläser Progressivgläser sind, wobei ein Brillenglas für die Ferne optimiert und das an dere für die Nähe optimiert wurde und bei einem Glas der Nahwert abgeschwächt und bei dem anderen Glas der Fernwert verstärkt wurde.
6. Verfahren zur Bestimmung eines Brillenglaspaares gemäß den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Hauptsehaufgabe bestimmt wird, das Führungsauge bestimmt wird, ein Brillenglaspaar berechnet wird.
Description:
BESCHREIBUNG Technisches Gebiet Die Erfindung bezieht sich auf ein Brillenglaspaar.

Insbesondere bei Progressivgläsern ist es wichtig, ein möglichst gutes Binokularsehen zu erzielen, da die Ab- bildungsfehler in der Peripherie stark zunehmen.

'Bei Progressivgläsern vom Stand der Technik, wobei hier insbesondere auf die EP 0 944 375 von Essilor, auf die 01/84213 von Rodenstock und auf die US 4,606, 622 von Zeiss verwiesen wird, wird versucht, dies zu erreichen, indem die Abbildungsfehler in der Peripherie beim rech- ten und linken Brillenglas in den korrespondierenden Durchblickstellen möglichst gleich gestaltet werden.

Dies hat zur Folge, dass das rechte und das linke Auge beim Betrachten eines Objekts die gleichen Abbildungs- fehler hat.

Dadurch können binokulare Parameter wie z. B. Aniseiko- nie, Verzerrungsunterschiede, querdisparates Tiefense- hen etc. positiv beeinflußt werden.

Die vorliegende Erfindung hingegen geht von einen völ- lig anderen Ansatzpunkt aus. So ist es bekannt (vgl.

Wörterbuch der Optometrie, Helmut Goersch, Enke Verlag, S. 198), dass die binokulare Sehschärfe bzw. der bino- kulare Visus in der Regel größer ist als die maximale Sehschärfe des Einzelauges : ViSUSbinokular > max (Visus R, L)- Aufgabe der Erfindung ist es demgemäß, ein Brillenglas- paar anzugeben, bei dem die Abbildungsfehler und damit die Sehschärfen der einzelnen Augen in den korrespon- dierenden Durchblickstellen nicht gleich, sondern ver- schieden sind. Somit sollen in vielen Durchblickstellen die Abbildungsfehler bei wenigstens einem Brillenglas möglichst gering sein und damit die binokulare Seh- schärfe in vielen Durchblickstellen hoch. Somit wird also die binokulare Sehschärfe zu Lasten der anderen binokularen Parametern bevorzugt.

Die Aufgabe wird dadurch gelöst, indem ein Brillenglas- paar angegeben wird, wobei ein Brillenglas für das Se- hen in die Ferne oder Nähe ausgelegt und das zweite Brillenglas für eine andere Objektentfernung ausgelegt ist, um möglichst große binokulare Sehbereiche zu er- halten.

Bei einer Ausführungsform sind beide Brillengläser Ein- stärkengläser und ein Brillenglas entspricht dem Fern- wert und das zweite Brillenglas dem Nahwert.

Bei einer anderen Ausführungsform ist ein Brillenglas ein Progressivglas und das zweite Brillenglas ein Ein- stärkenglas, welches für die Hauptsehaufgabe ausgelegt ist.

Bei wiederum einer anderen Ausführungsform sind beide Brillengläser Progressivgläser, wobei das eine Brillenglas für die Ferne optimiert und das andere Brillenglas für die Nähe optimiert wird. Bei einem Glas wird der Nahwert abgeschwächt und bei dem anderen Glas der Fernwert verstärkt.

Eine weitere Aufgabe der Erfindung besteht darin, ein Verfahren zur Bestimmung'eines Brillenglaspaares anzu- geben, um ein oben beschriebenes Brillenglaspaar zu er- halten. Die Aufgabe wird durch den kennzeichnenden Teil des Anspruchs 6 gelöst. Zunächst wird die Hauptsehauf- gabe bestimmt. Als nächstes wird das Führungsauge be- stimmt und danach wird ein Brillenglaspaar berechnet.

Die Erfindung wird nachstehend ohne Beschränkung des allgemeinen Erfindungsgedankens anhand von Ausführungs- beispielen unter Bezugnahme auf die Zeichnungen exem- plarisch beschrieben, auf die im übrigen hinsichtlich der Offenbarung aller im Text nicht näher erläuterten erfindungsgemäßen Einzelheiten ausdrücklich verwiesen wird. Es zeigen : Fig. 1 ein konventionelles Progressivglas, bei dem rechts und links das gleiche Progressivglas verwendet wurde, Fig. 2 ein Progressivglas nach der Erfindung mit R sph - 4, 0 dpt Add 1,5 dpt, Fig. 3 ein Progressivglas nach der Erfindung mit L sph - 3, 5 dpt Add 1,5 dpt, Fig. 4 die Pfeilhöhe vom rechten Glas von Fig. 2 und Fig. 5 die Pfeilhöhen vom linken Glas von Fig. 3.

Wie bereits erwähnt, wird zur Bestimmung eines Bril- lenglaspaares zunächst die Hauptsehaufgabe bestimmt, dann das Führungsauge bestimmt und danach das Bril- lenglaspaar berechnet. Im Folgenden wird ein Beispiel angegeben : Das Führungsauge ist rechts, die Hauptsehaufgabe ist die Ferne und die Verordnung ist R/L sph-4 dpt Add 2,0 dpt.

Somit erhält man für rechts ein Einstärkenglas mit der Wirkung sph-4 dpt und links ein Einstärkenglas mit sph-2 dpt. Solch ein Brillenglaspaar weist zwar keine optimalen binokularen Eigenschaften auf, allerdings ist die binokulare Sehschärfe in allen Durchblickpunkten sehr hoch und somit sind die binokularen Sehfelder sehr groß. Selbstverständlich ist dies auch auf rechts und links unterschiedliche Verordnungen oder auf von Ferne bzw. Nähe abweichende Sehaufgaben wie z. B. bei Compu- ter-oder Arbeitsplatzbrillen anwendbar.

Die binokularen Sehfelder sind bei einer solchen Aus- führungsform mit zwei Einstärkengläsern nicht be- schränkt, da bei jeweils einem Brillenglas die Seh- schärfe immer optimal (entweder für Ferne oder Nähe) ist. Allerdings sind dann die restlichen binokularen Abbildungsparameter stärker eingeschränkt.

Es ist bekannt, daß bei Progressivgläsern die Abbil- dungsfehler in der Peripherie störend sind. Dies läßt sich mit einer weiteren Ausführungsform nach der Erfin- dung beheben.

I Da bei der Ausführung mit zwei Einstärkenbrillengläsern das Binokularsehen stark eingeschränkt wird, wählt man deshalb auf der einen Seite ein Progressivglas und auf der anderen Seite ein Einstärkenglas. Das Rezept ist - das gleiche, wie oben angegeben wurde. Somit würde man wählen : R Progressivglas sph-4 dpt Add 2,0 ; L Ein- stärkenglas sph-4 dpt. Somit ist in der Ferne das bi- nokulare Sehfeld unbeschränkt und mit dem Nah-und Zwischenbereich ist es dennoch noch möglich, beispiels- weise eine Speisekarte zu lesen. Soll also ein uneinge- schränktes Fernblickfeld zur Verfügung gestellt werden und nur kurzzeitig Leseaufgaben übernommen werden, fin- det man mit solch einem Brillenglaspaar die ideale Lö- sung.

Selbstverständlich sind auch hier alle denkbaren Kombi- nationen möglich. Liegt die Hauptsehaufgabe im Nahbe- reich, so wählt man auf der linken Seite ein Nahglas oder falls man der Hauptsehaufgabe noch mehr Bedeutung beimessen möchte, kann man auch das Führungsauge mit einem Einstärkenglas und das andere mit einem Progres- sivglas versehen.

Eine weitere Möglichkeit besteht in der Versorgung mit zwei Progressivgläsern. Hierbei wird ein Brillenglas für die Ferne und ein Brillenglas für die Nähe opti- miert. Somit erhält man bei einem Progressivglas einen großen Fernbereich und bei dem anderen einen großen Nahbereich. Dies hat zur Folge, dass die binokularen Sehbereiche dann sowohl in der Ferne als auch in der Nähe sehr groß sind.

Dies kann noch verstärkt werden, indem man bei einem Progressivglas den Nahwert abschwächt (weniger Plus) und/oder bei dem anderen Progressivglas den Fernwert verstärkt, d. h. in Richtung Plus verändert. Dadurch wird der Progressionskanal sowohl monokular als auch binokular verbreitert.

Dieses Beispiel wird in den Fig. 2 und 3 beschrieben.

Man verwendet folgendes Rezept : R/L sph-4, 0 dpt Add 2,0 dpt, Führungsauge rechts, Hauptsehaufgabe Ferne.

Für das rechte Brillenglas wird ein Progressivglas mit optimalem Fernbereich und einer Wirkung sph-4,0 Add 1,5 und für das linke Brillenglas ein Progressivglas mit optimalem Nahbereich und einer Wirkung sph-3,5 Add 1,5 berechnet. Somit erhält man ein Brillenglas- paar, bei dem die binokularen Sehbereiche sowohl in der Ferne als auch in der Nähe und im Progressionsbereich deutlich vergrößert sind. In Abhängigkeit von der Größe der Sehfelder oder des Binokularsehens kann man die Verstärkung bzw. die Abschwächung im Fern-und Nahbe- reich (im Beispiel 0,5 dpt) und die Bevorzugung bei der Berechnung Ferne bzw. Nähe frei wählen. Die Verstärkung bzw. die Abschwächung muss dabei nicht notwendigerweise um den selben Betrag erfolgen. In der Tabelle 1 sind die Sehfeldbreiten (Visus > 0,9) dargestellt.

Tabelle 1 Sehfeldbreiten (Visus > 0,9) Konventionelles Erfindung R Erfindung L Erfindung Progressivglas Binokular Ferne (Fern-26, 8 mm 37 mm 4,3 mm 37 mm bezugspunkt) Progressi-2,2 mm 2, 4 mm 2,4 mm 2, 4 mm onskanal (engste Stelle) Nähe (Nahbe-9,5 mm 7, 3 mm 13, 4 mm 13, 4 mm zugspunkt) Beim Brillenglaspaar nach der Erfindung ist der Sehbe- reich in der Ferne um 38 %, im Zwischenbereich um 9 % und im Nahbereich um 41% vergrößert.