Login| Sign Up| Help| Contact|

Patent Searching and Data


Title:
PANEL, IN PARTICULAR FLOOR PANEL, HAVING SEALING FUNCTION, AND PANEL SYSTEM
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2023/025645
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a panel, in particular a floor panel, comprising: - an upper face (4); - a lower face (6); - a first side edge (8); - a second side edge (10) which is opposite the first side edge (8); - a first locking element (12) which is formed on the first side edge (8); - a second locking element (16) which is formed on the second side edge (10), the first locking element (12) and the second locking element (16) corresponding to each other; - a first abutment face (14) which is formed on the first side edge (8), the first abutment face (14) adjoining the upper face (4); and - a second abutment face (18) which is formed on the second side edge (10), the second abutment face (18) adjoining the upper face (4); wherein the technical problem of preventing moisture and dirt to enter between the connected panels is solved in that, at least on part of at least one of the abutment faces (14, 18), a deformation element (20) is provided, and in that, on the other abutment face (18, 14), a deformation portion (21) corresponding to the deformation element (20) is provided. The invention also relates to a system composed of a plurality of panels.

Inventors:
REITER BRUNO (AT)
HOLZ TOBIAS (DE)
Application Number:
PCT/EP2022/073047
Publication Date:
March 02, 2023
Filing Date:
August 18, 2022
Export Citation:
Click for automatic bibliography generation   Help
Assignee:
FRITZ EGGER GMBH & CO OG (AT)
International Classes:
E04F15/02; E04F15/10
Domestic Patent References:
WO2010012116A12010-02-04
Foreign References:
DE102014106492A12015-11-12
EP3708739B12021-02-17
EP3626908A12020-03-25
EP3581732A12019-12-18
US20080256890A12008-10-23
Attorney, Agent or Firm:
COHAUSZ & FLORACK PATENT- UND RECHTSANWÄLTE PARTNERSCHAFTSGESELLSCHAFT MBB (DE)
Download PDF:
Claims:
P a t e n t a n s p r ü c h e Paneel, insbesondere Fußbodenpaneel, mit einer Oberseite (4), mit einer Unterseite (6), mit einer ersten Seitenkante (8), mit einer der ersten Seitenkante (8) gegenüberliegend angeordneten zweiten Seitenkante (10), mit einem an der ersten Seitenkante (8) ausgebildeten ersten Verriegelungselement (12), mit einem an der zweiten Seitenkante (10) ausgebildeten zweiten Verriegelungselement (16), wobei das erste Verriegelungselement (12) und das zweite Verriegelungselement (16) zueinander korrespondierend ausgeführt sind, mit einer an der ersten Seitenkante (8) ausgebildeten ersten Anlagefläche (14), wobei die erste Anlagefläche (14) an die Oberseite (4) angrenzt, und mit einer an der zweiten Seitenkante (10) ausgebildeten zweiten

Anlagefläche (18), wobei die zweite Anlagefläche (18) an die Oberseite (4) angrenzt, dadurch gekennzeichnet, dass an mindestens einer der Anlageflächen (14, 18) zumindest abschnittsweise ein Verformungselement (20) angeordnet ist und dass an der anderen Anlagefläche (18, 14) ein zum Verformungselement (20) korrespondierender Verformungsabschnitt (21) vorgesehen ist. Paneel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Verformungselement aus dem Werkstoff der Seitenkante (8, 10) ausgebildet ist. Paneel nach einem der Ansprüche 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, dass ein Abstand zwischen einem distalen Ende des Verformungselements (20) und der Anlagefläche (14, 18) in Richtung senkrecht zur Anlagefläche (14, 18) im Bereich von 0,02 bis 0,1 mm liegt. Paneel nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Verformungselement (20) einen im Wesentlichen dreieckförmigen Querschnitt aufweist. Paneel nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Verformungselement (20) einen im Wesentlichen trapezförmigen Querschnitt aufweist. Paneel nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Verformungselement (20) einen im Wesentlichen halbkreisförmigen Querschnitt aufweist. System aus einer Mehrzahl von Paneelen nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass in einer Verriegelungsposition das erste Verriegelungselement (12) an der ersten Seitenkante (8) eines zweiten Paneels (2) mit dem an der zweiten Seitenkante (10) eines ersten Paneels (2) ausgebildeten zweiten Verriegelungselements (16) zumindest abschnittsweise in Kontakt ist, dass in der Verriegelungsposition die erste Anlagefläche (14) an der ersten Seitenkante (8) des zweiten Paneels (2) mit der zweiten Anlagefläche (18) an der zweiten Seitenkante (10) des ersten Paneels (2) zumindest abschnittsweise in Kontakt ist, dass in der Verriegelungsposition das an der ersten Anlagefläche (14) der ersten Seitenkante (8) des zweiten Paneels (2) und/oder das an der zweiten Anlagefläche (18) der zweiten Seitenkante (10) des ersten Paneels (2) angeordnete Verformungselement (20) mit der zweiten Anlagefläche (18) der zweiten Seitenkante (8) des ersten Paneels (2) und/oder mit der Anlagefläche (14) der ersten Anlagefläche (14) der ersten Seitenkante (10) des zweiten Paneels (2) in Kontakt ist, und - dass durch den Kontakt des Verformungselements (20) mit der gegenüberliegenden Anlagefläche (14, 18) das Verformungselement (20) und der gegenüberliegende Verformungsabschnitt (21) zumindest abschnittsweise verformt sind.

18

Description:
PANEEL, INSBESONDERE FUSSBODENPANEEL, MIT DICHTFUNKTION UND PANEELSYSTEM

Die Erfindung betrifft ein Paneel, insbesondere Fußbodenpaneel, mit einer einen Kern bildenden Platte, mit einer Oberseite, mit einer Unterseite, mit einer ersten Seitenkante, mit einer der ersten Seitenkante gegenüberliegend angeordneten zweiten Seitenkante, mit einem an der ersten Seitenkante ausgebildeten ersten Verriegelungselement, mit einem an der zweiten Seitenkante ausgebildeten zweiten Verriegelungselement, wobei das erste Verriegelungselement und das zweite Verriegelungselement zueinander komplementär ausgeführt sind, mit einer an der ersten Seitenkante ausgebildeten ersten Anlagefläche, wobei die erste Anlagefläche an die Oberseite angrenzt, und mit einer an der zweiten Seitenkante ausgebildeten zweiten Anlagefläche wobei die zweite Anlagefläche an die Oberseite angrenzt, wobei das Material der Seitenkanten dem Kernmaterial der Platte entspricht. Die Erfindung betrifft auch ein System aus einer Mehrzahl von Paneelen.

Aus dem Stand der Technik ist es bekannt, einzelne Paneele mechanisch mit Hilfe von ineinander greifenden Verriegelungselementen zu einer flächigen Gesamtheit zu verbinden, so dass ein Verlegen der Paneelen ohne Klebstoffe oder zusätzliche mechanische Befestigungselemente, z. B. Schrauben oder Nägel, möglich ist. Insbesondere ergibt sich daraus der Vorteil, dass die Paneele sich ohne ein Verleimen verlegen und somit wieder entfernen lassen.

Das Paneel wird in bevorzugter Weise als Fußbodenpaneel eingesetzt und wird vorzugsweise aus Laminatfußbodenpaneelen aus einem Holzwerkstoff hergestellt. Ein Paneel eines Laminatfußbodensystems besteht aus einem Kern aus einer HDF- oder MDF-Platte oder aus einer Spanplatte, die mit einer oberen Laminatbeschichtung und gegebenenfalls mit einer Gegenzugschichtversehen sind. Als Werkstoffe kommen auch Kunststoffe und Kunststoff-Holzwerkstoffgemische in Frage. Die Paneele können aber auch für andere Verwendungen, beispielsweise als Wand- oder Deckenpaneelen eingesetzt werden.

Die mechanischen Verriegelungselemente, auch mechanisches Verriegelungsprofil oder nur Profil genannt, sichern die miteinander verbundenen Paneele einerseits in einer Richtung quer zur Verbindungskante, bei Fußbodenpaneelen in horizontaler Richtung, so dass eine Spaltbildung durch ein Auseinanderdriften vermieden wird. Andererseits sichern die Verriegelungselemente die Paneele in einer Richtung senkrecht zu den Oberseiten, bei Fußbodenpaneelen in vertikaler Richtung, vor einer Ausbildung eines Versatzes zueinander. Man spricht daher auch von einer horizontalen und vertikalen Verriegelung. Dazu sind die beiden Seitenkanten mit zueinander korrespondierenden Profilen versehen.

Die Verriegelungselemente kommen für die horizontale Verriegelung der ersten Seitenkante eines ersten Paneels mit den Verriegelungsflächen der horizontalen Verriegelung der zweiten Seitenkante eines zweiten Paneels in Berührung miteinander. Durch die Berührung und den anschließend ausgeübten Druck wird während des Vorgangs des Verbindens mindestens ein Element der Verbindung verbogen, so dass es bei einer weiteren Bewegung bis zur endgültigen Verbindung zum Einrasten, also zum Zurückbiegen des Elementes kommt. Daher ist bei den Verbindungen jeweils ein mechanischer Widerstand zu überwinden. Die Verbindungen werden daher auch Rast- oder Schnappverbindungen genannt. Dabei kommt es auf eine sehr genaue Passung zwischen den Elementen an, sowohl für die vertikale Verriegelung durch Nut und Feder als auch für die horizontale Verbindung.

Die beim Verbinden der beiden Seitenkanten von Fußbodenpaneelen ausgeführte Bewegung kann grundsätzlich sowohl horizontale als auch vertikale Komponenten aufweisen. So gibt es Seitenkanten, die mit einer überwiegend horizontalen Bewegung miteinander verrasten, sogenannte snap-Profile. Weiterhin sind Profile bekannt, die sich durch eine Drehbewegung miteinander verbinden lassen, sogenannte angle- Profile. Dabei können Seitenkanten Profile aufweisen, die sich sowohl mit einer horizontalen Bewegung als auch durch eine Drehbewegung miteinander verbinden lassen.

Darüber hinaus sind Paneele mit Seitenkanten bekannt, die durch eine im Wesentlichen senkrecht verlaufende Bewegung miteinander in Eingriff gebracht werden. Dadurch kann jedes neu zu verlegende Paneel mit bereits verlegten Paneelen entlang zumindest einem Paar von Seitenkanten in Eingriff gebracht werden, indem das neue Paneel mit den entsprechenden Seitenkanten oberhalb der Seitenkanten der bereits verlegten Paneelen angeordnet wird. Danach wird dieses durch einen von oben ausgeübten Druck verriegelt. Ein solches Profil wird auch als fold-down-Profil bezeichnet.

Bei einer bevorzugten Kombination von Seitenkantenprofilen sind die beiden langen Seitenkanten mit einem angle-Profil und die beiden kurzen Seitenkanten mit einem fold-down-Profil ausgestattet. Beim Verlegen der Fußbodenpaneele werden die Paneele in Reihen entlang der langen und kurzen Seitenkanten miteinander verbunden.

Wird ein neues Paneel angelegt, wird zunächst die lange Seitenkante des neuen Paneels in teilweisen Eingriff mit langen Seitenkanten einer bereits verlegten Reihe von Paneelen gebracht, wobei das neue Paneel in einem Ansatzwinkel gehalten wird. Gleichzeitig wird das neue Paneel so angeordnet, dass die kurze Seitenkante des neuen Paneels im Wesentlichen in vertikaler Richtung mit der kurzen Seitenkante eines bereits in der neuen Reihe verlegten Paneels ausgerichtet ist. Danach wird das neue Paneel herabgeschwenkt, wodurch einerseits die Verrieglungselemente der angle-Profile entlang der langen Seitenkanten und andererseits die Verriegelungselemente der fold-down-Profile entlang der kurzen Seitenkanten miteinander in Eingriff gelangen und verriegeln.

Sämtlichen Ausgestaltungen ist gemein, dass im verbundenen Zustand zwischen den Paneelen Spalte vorhanden sind, die zwar für einen Betrachter weder optisch noch haptisch wahrnehmbar sind, durch die jedoch Feuchtigkeit bzw. Schmutz zwischen die Paneele gelangen kann. Besonders das Eindringen von Flüssigkeit ist problematisch, da durch das Eindringen von Feuchtigkeit die Paneele, insbesondere Holzpaneele, zumindest abschnittsweise an Volumen zunehmen können. Durch die zumindest abschnittsweise Zunahme von Volumen, meist auch als Quellen bezeichnet, kann es zu einem Auseinanderdriften bzw. zur Ausbildung eines horizontalen und/oder vertikalen Versatzes zwischen den Paneelen kommen, wodurch die Optik, die Abriebfestigkeit und die Lebensdauer der Paneele negativ beeinflusst wird. Dieser Problematik wird im Stand der Technik in verschiedener Weise begegnet.

Aus der EP 3 708 739 Bl ist ein Profil eines Laminatfußbodenpaneels bekannt, bei dem an den Seitenkanten der Paneele zwei Fügeflächen angeordnet sind, welche in einem zusammengefügten Zustand zweier Paneele aneinander anliegen. Die Fügeflächen weisen einen gegenüber der Oberseite der Paneele geschrägten Verlauf auf, so dass im zusammengefügten Zustand im Kontaktbereich der Fügeflächen eine Linienpressung entsteht, welche zur Abdichtung der Verbindung dient.

Aus der EP 3 626908 Al ist dagegen ein Profil bekannt, bei dem zur Abdichtung der Verbindung von zwei Paneelen im Bereich des Profils mindestens ein Quellelement vorgesehen ist. Dieses Quellelement besteht aus einem Material, welches eine feuchtigkeitsbedingte große Volumenzunahme aufweist. Dringt Feuchtigkeit in den Spalt zwischen den Paneelen ein, so dehnt sich das Quellelement derart aus, dass die Verbindung gegen weiteres Eindringen von Feuchtigkeit unterhalb des Quellelements geschützt wird.

Aus der EP 3 581 732 Al ist ein Profil bekannt, welches zur Abdichtung der Spalte zwischen zwei miteinander verbundenen Paneelen eine Dichtungsrille an einer ersten Seitenkante und eine dazu korrespondierende Dichtungsleiste an einer zweiten Seitenkante aufweist. Im verbundenen Zustand greift die Dichtungsleiste in die Dichtungsrille ein. Dichtungsleiste und Dichtungsrille bestehen aus dem Material des Kerns der Paneele, bei welchem es sich um ein quellfähiges Material handelt. Dringt Feuchtigkeit in die Spalte ein, wird durch die Quellung des Materials die Dichtwirkung der Verbindung Dichtungsleiste-Dichtungsrille erhöht.

Die US 2008/0256890 Al beschreibt Paneele aus festen Kernmaterialien mit Abschnitten oder Schichten aus gegenüber dem Kernmaterial wesentlich elastischeren Materialien, wobei in den elastischen Materialien ineinander eingreifende Dichtungselemente ausgebildet sind. Dabei wird die besondere Elastizität der Materialien für die Abdichtungsfunktion ausgenutzt.

Nachteilig an den bekannten Lösungen ist, dass die Maßnahmen, die ein Eindringen von Feuchtigkeit bzw. Schmutz verhindern oder reduzieren, eine spezielle Ausgestaltung der Profile benötigen, bei denen nur sehr geringe Fertigungstoleranzen zugelassen werden können, oder bei denen erst Feuchtigkeit zwischen die Profile eindringen muss, um eine ausreichende Dichtwirkung zu erhalten. Auch die Anordnung weiterer Flächen bedingt eine grundlegende Änderung der Profilgeometrie. Die bekannten Maßnahmen können jeweils nur mit speziell gestalteten Profilen verwendet werden, so dass aus dem Stand der Technik bekannten Profile, welche einen in der Praxis bewährten und teilweise weit verbreiteten Verriegelungsmechanismus verwenden, nicht um diese Maßnahmen ergänzt werden können.

Der vorliegenden Erfindung liegt nun das technische Problem zugrunde, ein eingangs genanntes Paneel dahingehend weiter zu entwickeln, dass ein Eindringen von Feuchtigkeit und Schmutz zwischen die verbundenen Paneele verhindert bzw. weiter reduziert wird.

Das zuvor aufgeführte technische Problem wird erfindungsgemäß bei einem eingangs genannten Paneel dadurch gelöst, dass an mindestens einer der Anlageflächen zumindest abschnittsweise ein Verformungselement angeordnet ist und dass an der anderen Anlagefläche ein zum Verformungselement korrespondierender Verformungsabschnitt vorgesehen ist. Das Verformungselement besteht also selbst aus dem Material der den Kern bildenden Platte und steht gegenüber der Anlagefläche in Richtung senkrecht zur Anlagefläche vor, während die andere Anlagefläche mit dem Verformungsabschnitt ebenfalls aus dem Material der den Kern bildenden Platte besteht und bevorzugt eben verläuft und vorzugsweise keine Vertiefung aufweist. Somit korrespondieren das Verformungselement und der Verformungsabschnitt insoweit miteinander, dass deren Positionen entlang der Anlageflächen übereinstimmen, um beim Verbinden der Profile in Kontakt miteinander zu kommen.

Das Paneel bietet durch das an mindestens einer Seitenkante angeordnete Verformungselement die Möglichkeit, die Verbindung zwischen zwei zu verlegenden Paneelen an den Anlageflächen in der Nähe der Oberseiten gegen das Eindringen von Feuchtigkeit und Schmutz durch das Material der den Kern bildenden Platte selbst abzudichten.

Im verriegelten Zustand, der auch als Verriegelungsposition bezeichnet werden kann, wird die Vorspannung eines Teils eines Verriegelungselements dazu genutzt, die Verbindung zwischen zwei Paneelen gegen das Eindringen von Feuchtigkeit und Schmutz abzudichten, indem mittels der Vorspannung das Verformungselement an der ersten Anlagefläche der ersten Seitenkante mit der gegenüberliegenden zweiten Anlagefläche an der zweiten Seitenkante in Kontakt steht.

Dabei wird durch das in Kontaktbringen und Andrücken das Verformungselement sowie der Verformungsabschnitt der gegenüberliegenden Anlagefläche, mit dem das Verformungselement zumindest abschnittsweise in Kontakt ist, elastisch und/oder plastisch verformt. Der Bereich, in dem das Verformungselement und der Verformungsabschnitt in Kontakt sind, kann auch als zusätzliche Dichtstelle bzw. als Dichtlinie bezeichnet werden. Durch die plastische Verformung sowie durch die durch den Kontakt vorliegende Flächenpressung kann ein Eindringen von Feuchtigkeit bzw. von Schmutz unterhalb der Dichtstelle weitestgehend reduziert, vorzugsweise verhindert werden. Dabei werden das Verformungselement und der Verformungsabschnitt der gegenüberliegenden Anlagefläche derart stark plastisch verformt, dass ein möglichst geringer, vorzugsweise kein Spalt zwischen den beiden Anlageflächen vorliegt.

Die erste Anlagefläche sowie die zweite Anlagefläche sind im Bereich der Oberseite des Paneels angeordnet bzw. grenzen direkt an die Oberseite an und verlaufen im Wesentlichen senkrecht zur Oberseite. Im Bereich der Kante zwischen der Oberseite und der Anlagefläche ist es alternativ auch üblich, eine Abschrägung vorzusehen, so dass im verbundenen Zustand eine sogenannte V-Nut entsteht. Im Rahmen der vorliegenden Beschreibung ist die Abschrägung Teil der Oberseite, so dass auch im Fall einer Ausbildung einer V-Nut die Anlageflächen an die Oberseite, in diesem Fall an die Abschrägungen angrenzen.

Durch die Lage im Bereich der Oberseite ist die Verbindung, also der Kontakt zwischen der ersten und der zweiten Anlagefläche, sowohl für den optischen als auch haptischen Eindruck der Verbindung zwischen den Paneelen maßgeblich. Durch die Lage der Anlageflächen im Bereich der Oberseite ist dieser Abschnitt der Verbindung zwischen zwei Paneelen kritisch für ein Eindringen von Flüssigkeit bzw. Schmutz zwischen die Paneele. Die beiden Anlageflächen sind in Richtung der Unterseite des Paneels vor dem ersten und dem zweiten Verriegelungselement angeordnet, so dass durch das Anordnen des Verformungselements im Bereich der Anlageflächen die Dichtstelle vor dem für die Verriegelung vorgesehenen Flächen bzw.

Flächenabschnitten des ersten sowie des zweiten Verriegelungselements angeordnet ist. Somit wird der Verriegelungsmechanismus effektiv vor dem Eindringen von Feuchtigkeit bzw. Schmutz geschützt wird.

Zusätzlich wird durch die durch die Verformung und durch die dadurch hervorgerufene Flächenpressung hervorgerufene abschnittsweise Dichteerhöhung des Materials des Verformungselements und des Verformungsabschnitts die Neigung des Materials, Flüssigkeit zu absorbieren, reduziert. In bevorzugter Weise lässt sich das Verformungselement mit einer nahezu beliebigen und aus dem Stand der Technik bekannten Profilgeometrie verwenden, da nahezu alle bekannten Geometrien ein Paar von an der Oberseite angrenzenden Anlageflächen aufweisen, an denen mindestens ein Verformungselement ausgebildet und im Verriegelungszustand verformt werden kann. Somit wird der der bekannten Profilgeometrie zugrunde liegende Verriegelungsmechanismus nicht beeinflusst.

Die Verwendung des Verformungselements ermöglicht die Herstellung einer Dichtwirkung zwischen zwei miteinander verriegelter Paneele, ohne beispielsweise durch eine Linienpressung im Bereich der oberen Abschnitte der Anlageflächen zu benötigen, welche eine hohe mechanische Belastung der Paneele im Bereich der Sichtseiten zur Folge hat. Die üblichen Fertigungstoleranzen können zudem beibehalten werden, indem Abweichungen über die Erstreckung der Seitenkanten kompensiert werden können, so lange in der Verriegelungsposition eine ausreichende Verformung des Verformungselements und des Verformungsabschnitts der gegenüberliegenden Anlagefläche sichergestellt werden kann. In bevorzugter Weise kann somit die Dichtwirkung über die gesamte Erstreckung der Seitenkante aufrechterhalten werden.

In bevorzugter Weise sind keine Einsatz von Quellelementen notwendig, die durch die Quellung in der Verriegelungsposition bereits verlegter Paneele zu einer Änderung der Kräfteverhältnisse innerhalb der Verriegelung führen können, so dass mitunter die Verriegelungsmechanismen teilweise aufgehoben werden und sich ein Versatz zwischen den verbundenen Paneelen einstellen kann.

In einer bevorzugten Ausgestaltung des Paneels ist das Verformungselement aus dem Werkstoff der Seitenkanten ausgebildet, so dass das Verformungselement dieselben Materialeigenschaften wie die gegenüberliegende Anlagefläche aufweist. Dadurch wird der Grad der Verformung bei der Verformung des Verformungselements und des Verformungsabschnitts der gegenüberliegenden Anlagefläche im Wesentlichen von der Geometrie des Verformungselements bedingt wird.

In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung des Paneels ist das Verformungselement einstückig mit der ersten Seitenkante und/oder der zweiten Seitenkante ausgeführt. So wird das Verformungselement bereits bei der Fertigung des Paneels gefertigt. Die Verwendung eines separat hergestellten und in einem der Profilherstellung nachgelagertem Produktionsschritt mit dem Paneel verbundenen Verformungselements kann entfallen, wodurch die Herstellung vereinfacht und kosteneffizienter gestaltet werden kann.

Bevorzugt liegt ein Abstand zwischen einem distalen Ende des Verformungselements und der Anlagefläche in Richtung senkrecht zur Anlagefläche im Bereich von 0,02 bis 0,1 mm. In bevorzugter Weise kann in diesem Größenbereich eine ausreichend große Verformung erzielt werden, um die Verbindung zwischen den Paneelen gegen das Eindringen von Feuchtigkeit und Schmutz abzudichten, ohne dass das Verformungselement zu weit vorsteht, dass eine Anlage der ersten und der zweiten Anlagefläche verhindert wird.

In einer weiteren Ausgestaltung des Paneels ist an der ersten Anlagefläche und/oder an der zweiten Anlagefläche mindestens ein weiteres Verformungselement angeordnet. Dabei kann das weitere Verformungselement an derselben Seitenkante oder an der der Seitenkante gegenüberliegenden Seitenkante angeordnet sein. Die Anordnung eines weiteren Verformungselements ermöglicht eine weitere Verbesserung der Dichtwirkung.

Die vertikalen Positionen der Verformungselemente entlang der beiden Anlageflächen sind bevorzugt unterschiedlich, so dass sich deren Funktion ergänzen. Alternativ kann jedoch ein Verformungselement mit einem Verformungsabschnitt korrespondieren, der ebenfalls vorsteht, insbesondere in gleicher Weise wie das Verformungselement der anderen Anlagefläche. In diesem Fall gelangen zwei vorstehende Elemente an den Anlageflächen in Kontakt miteinander und verformen sich zu einer abdichtenden Stelle.

In einer vorteilhaften Ausgestaltung weist das Verformungselement einen im Wesentlichen dreieckförmigen Querschnitt auf. Der dreieckförmige Querschnitt des Verformungselements ermöglicht es, das Verformungselement bei Paneelen einzusetzen, deren Verriegelungsmechanismus eine vergleichsweise geringe Flächenpressung innerhalb der Verriegelung aufweist, so dass nur eine geringe Kraft für die Verformung des Verformungselements bzw. des Verformungsabschnitts, der mit dem Verformungselement in Kontakt ist, zur Verfügung steht. Durch den im Wesentlichen dreieckförmigen Querschnitt lässt sich das Verformungselement leicht verformen und kann durch die resultierende spitze Ausgestaltung am distalen Ende mit einem geringen Kraftaufwand in die gegenüberliegende Anlagefläche eindringen und dort wiederum den Verformungsabschnitt verformen. Eine derartige Ausgestaltung ist auch vorteilhaft, wenn die Paneele aus einem vergleichsweise harten oder dichten Material bestehen, welches im Allgemeinen eine geringe Verformung bzw. Verdichtung ermöglicht. Die Dimension einer spitzen Ausgestaltung wird durch die Struktur des Materials des Paneels vorgegeben und begrenzt. Grobe Strukturen des Materials ermöglichen weniger spitze Strukturen als feine Strukturen des Materials.

Bei einer vorteilhaften Ausgestaltung des Paneels weist das Verformungselement einen im Wesentlichen trapezförmigen Querschnitt auf, vorzugsweise mit Winkeln von 120° und einer Basislänge von ca. 0,4 mm. Durch diese Ausgestaltung ist das Verformungselement besonders formstabil, so dass bei Paneelen, deren Verbindungmechanismus eine vergleichsweise große Kraft bedingen, das Verformungselement ausreichend widerstandfähig ausgeführt ist und zu einer zur Dichtung der Verbindung der Paneele ausreichenden Pressung führt.

Weiter bevorzugt weist das Verformungselement einen im Wesentlichen halbkreisförmigen Querschnitt auf. Diese Ausgestaltung ist besonders bei Paneelen vorteilhaft, die fold-down Profile aufweisen. Durch den halbkreisförmigen Querschnitt des Verformungselements besteht bei einem Absenken des zweiten Paneels nicht die Gefahr, dass das Verformungselement beschädigt, insbesondere abknickt oder abgeschert, wird.

Obgleich vorstehend die Ausgestaltung der ersten und zweiten Seitenkante des Paneels beschrieben wurde, kann das Paneel auch eine dritte Seitenkante und eine vierte Seitenkante aufweisen, die einander gegenüber angeordnet sind und im Wesentlichen senkrecht zu der ersten und der zweiten Seitenkante verlaufen und ebenfalls zueinander korrespondierende Verbindungsprofile aufweisen. Auch an der dritten Seitenkante und der vierten Seitenkante können ebenfalls mindestens ein Verformungselement und ein Verformungsabschnittvorgesehen sein.

Das technische Problem wird auch durch ein System aus einer Mehrzahl von Paneelen gelöst, das dadurch gekennzeichnet ist, dass in der Verriegelungsposition die erste Anlagefläche an der ersten Seitenkante des zweiten Paneels mit der zweiten Anlagefläche an der zweiten Seitenkante des ersten Paneels zumindest abschnittsweise in Kontakt ist, dass in der Verriegelungsposition das an der ersten Anlagefläche der ersten Seitenkante des zweiten Paneels und/oder das an der zweiten Anlagefläche der zweiten Seitenkante des ersten Paneels angeordnete Verformungselement mit der zweiten Anlagefläche der zweiten Seitenkante des ersten Paneels und/oder mit der Anlagefläche der ersten Anlagefläche der ersten Seitenkante des zweiten Paneels in Kontakt ist, und dass durch den Kontakt des Verformungselements mit der gegenüberliegenden Anlagefläche das Verformungselement und der gegenüberliegende Verformungsabschnitt zumindest abschnittsweise verformt sind.

Im Folgenden wird die Erfindung anhand von einem Ausführungsbeispiel mit Bezug auf die Zeichnung erläutert. In der Zeichnung zeigen Fig. 1 eine zweite Seitenkante eines ersten erfindungsgemäßen Paneels und eine von der zweiten Seitenkante beabstandet angeordnete erste Seitenkante eines zweiten erfindungsgemäßen Paneels,

Fig. 2 die in Fig. 1 gezeigten Seitenkanten des ersten und des zweiten Paneels in einer Verriegelungsposition,

Fig. 3 die in Fig. 2 gezeigte Verriegelungsposition der Paneele in einer Detailansicht.

Die Fig. 1 zeigt zwei erfindungsgemäße Paneele 2 mit einer Oberseite 4 und einer Unterseite 6 sowie mit einer ersten Seitenkante 8 und einer zweiten Seitenkante 10, die der ersten Seitenkante 8 gegenüberliegend angeordnet ist. An der ersten Seitenkante 8 sind ein erstes Verriegelungselement 12 sowie im Bereich der Oberseite 4 des Paneels 2 eine erste Anlagefläche 14 ausgebildet.

An der zweiten Seitenkante 10 sind ein zu dem ersten Verriegelungselement 12 korrespondierendes zweites Verriegelungselement 16 sowie im Bereich der Oberseite 4 eine zweite Anlagefläche 18 ausgebildet. Beide Anlageflächen 14, 18 werden in Richtung der Oberseite 4 durch die Oberseite 4 begrenzt, grenzen also an die Oberseite 4 an. In Richtung der Unterseite 6 sind unterhalb der ersten Anlagefläche 14 bzw. der zweiten Anlagefläche 18 das erste Verriegelungselement 12 bzw. das zweite Verriegelungselement 16 angeordnet.

In dem gezeigten Ausführungsbeispiel ist an der ersten Anlagefläche 14 ein einstückig mit der ersten Seitenkante 8 ausgeführtes Verformungselement 20 zwischen dem der Oberseite 4 zugewandten Ende der ersten Anlagefläche 14 und dem der Unterseite 6 zugewandten Ende der ersten Anlagefläche 14 angeordnet. Durch die einstückige Ausführung besteht das Verformungselement 20 aus dem Material der ersten Seitenkante 8, wobei das Material der ersten Seitenkante 8 dem Kernmaterial des Paneels 2 entspricht. In dieser Ausführung kann die erste Anlagefläche 14 auch als Grundfläche des Verformungselements 20 bezeichnet werden.

An der anderen Anlagefläche 18 ist ein zum Verformungselement 20 korrespondierender Verformungsabschnitt 21 vorgesehen, also ein Materialabschnitt der Seitenkante 10, der beim Verbinden der Paneele 2 mit dem Verformungselement 20 in Kontakt kommt und gleichzeitig mit dem Verformungselement 20 verformt wird.

Das Verformungselement 20 ist dabei derart ausgestaltet, dass ein distales Ende des Verformungselements 20 in Richtung senkrecht zur ersten Anlagefläche 14 gegenüber der ersten Anlagefläche 14 vorsteht. Das gezeigte Verformungselement 20 weist einen im Wesentlichen dreieckförmigen Querschnitt auf, wobei eine Spitze des Verformungselements 20 das distale Ende des Verformungselements 20 darstellt. Das distale Ende des Verformungselements steht in Richtung senkrecht zur ersten Anlagefläche 14 im Bereich von 0,05 mm bis 0,2 mm, insbesondere 0,08 m bis 0,12 mm vor.

In dem gezeigten Ausführungsbeispiel ist das erste Verriegelungselement 12 an der ersten Seitenkante 8 des Paneels 2 als Feder 12 ausgeführt, wobei die Feder 12 eine Federoberseite 22, eine Federunterseite 24 sowie eine am distalen Ende der Feder 12 ausgebildete erste Verriegelungsfläche 26 aufweist.

Das an der zweiten Seitenkante 10 des Paneels 2 angeordnete und zum ersten Verriegelungselement 12 korrespondierende zweite Verriegelungselement 14 weist eine Nut 28 auf, die in Richtung der Oberseite 4 durch eine obere Lippe 30, an deren distalem Ende die zweite Anlagefläche 18 ausgebildet ist, begrenzt wird. In Richtung der Unterseite 6 wird die Nut 28 durch eine untere Lippe 32 begrenzt, wobei die untere Lippe 32 distal gegenüber der oberen Lippe 30 vorsteht und an deren distalem Ende der unteren Lippe 32 ist ein Vorsprung 34 ausgebildet, an dem am proximalen Ende eine der Nut zugewandte zweite Verriegelungsfläche 36 angeordnet ist. In der in Fig. 2 dargestellten Verriegelungsposition ist die Feder 12 an der ersten Seitenkante 8 des zweiten Paneels 2 zumindest teilweise innerhalb der Nut 28 an der zweiten Seitenkante 10 des ersten Paneels 2 angeordnet, wobei ein Abschnitt der Federoberseite 22 mit einer die obere Lippe 30 in Richtung der Unterseite 6 begrenzenden Lippenunterseite 38 und die Federunterseite 24 mit einer Lippenoberseite 40 der untern Lippe 32 in Kontakt ist. Durch den Kontakt der zweiten Verriegelungsfläche 36 mit der ersten Verriegelungsfläche 26 wird durch eine Vorspannung der unteren Lippe 32, die durch den Kontakt sowie durch die korrespondierende Ausgestaltung des ersten Verbindungselements 12 und des zweiten Verbindungselements 16 in der unteren Lippe 32 erzeugt wird, wird die Feder 12 und damit das zweite Paneel 2 in Richtung des ersten Paneels gedrückt. Durch die resultierende Kontaktkraft wird das an der ersten Anlagefläche 14 angeordnete Verformungselement 20 sowie der mit dem Verformungselement 20 in Kontakt stehende Verformungsabschnitt 21 der zweiten Anlagefläche 18 derart plastisch verformt, dass die erste Anlagefläche 14 mit der zweiten Anlagefläche 18 in Kontakt ist und kein optisch bzw. haptisch wahrnehmbarer Spalt zwischen der ersten Anlagefläche 14 und der zweiten Anlagefläche 18 ausgebildet ist.

Durch das Verformen des Verformungselements 20 sowie des mit dem Verformungselement 20 in Kontakt stehenden Verformungsabschnitts 21 der zweiten Anlagefläche 18 kommt es zu einer lokalen Verdichtung des Materials, wodurch eine linienförmige Flächenpressung in diesem Bereich vorliegt, der auch als Dichtstelle bzw. als Dichtlinie bezeichnet werden kann. Durch den engen Kontakt bzw. die Verformung des Verformungselements 20 sowie des Verformungsabschnitts 21, wird die Verbindung zwischen dem ersten Panel 2 und dem zweiten Paneel 2 abgedichtet, so dass kein Feuchtigkeit oder Schmutz in den Spalt zwischen den Paneelen 2, 2 unterhalt der Dichtstelle eindringen kann.

Die Verformung des Verformungselements 20 und des mit dem

Verformungselement 20 in Kontakt stehenden Verformungsabschnitts 21 der zweiten Anlagefläche 18 ist in der in der Fig. 3 gezeigten Detailansicht (111 ] der Dichtstelle zu erkennen. Die ursprüngliche Außenkontur des Verformungselements 20 ist durch die gestrichelten Linien dargestellt. Zu erkennen ist, wie das Verformungselement 20 zwar stark deformiert, jedoch trotzdem in die Oberfläche der zweiten Anlagefläche 18 eingedrungen ist und den Verformungsabschnitt 21 durch die Flächenpressung verformt hat. Durch die Verformung kommt es sowohl innerhalb des Verformungselements 20 und der ersten Anlagefläche 14 als auch in dem Verformungsabschnitt der zweiten Anlagefläche 18, der mit dem Verformungselement 20 in Kontakt ist, zu einer Verdichtung des Materials.