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Patent Searching and Data


Title:
PARACHUTE RESCUE SYSTEM FOR MULTISTOREY BUILDINGS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2003/041798
Kind Code:
A1
Abstract:
A parachute rescue system for rescuing people from dangerous areas, comprising a parachute and a seat. The seat can be manoeuvred outwards into the open air from a multistorey building (1) by means of a guiding device through an opening (4) in the walls of the building.

Inventors:
STRAUSS OTTO (DE)
TRAUTES PETER (DE)
Application Number:
PCT/EP2002/012684
Publication Date:
May 22, 2003
Filing Date:
November 13, 2002
Export Citation:
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Assignee:
STRAUSS OTTO (DE)
TRAUTES PETER (DE)
International Classes:
A62B1/22; A62B1/00; (IPC1-7): A62B1/00; A62B1/22
Foreign References:
US4105173A1978-08-08
US5826678A1998-10-27
GB1552152A1979-09-12
Other References:
See also references of EP 1448269A1
Attorney, Agent or Firm:
Fritz, Edmund Lothar (Arnsberg, DE)
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Claims:
Patentansprüche :
1. Fallschirmrettungssystem für die Rettung von Menschen aus Gefahrenbereichen umfassend einen Fallschirm und einen Sitz, dadurch gekennzeichnet, dass der Sitz mittels einer führenden Vorrichtung aus einem Hochhaus (1) durch eine in den Häuserwänden befindliche Öffnung (4) beschleunigt ins Freie hinausmanövriert werden kann.
2. Fallschirmrettungssystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass als führende Vorrichtung eine Schiene dient, in die ein Sitz (8) eingehängt werden kann und auf der ein Sitz (8) beschleunigt werden kann.
3. Fallschirmrettungssystem nach Anspruch 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, dass ein Sitz (8) mit einer den Aufprall dämpfenden Dämpfungsvorrichtung (7) versehen ist.
4. Fallschirmrettungssystem nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass ein Sitz (8) mit Sicherheitsgurten (21,22) oder Armlehnen ausgestattet ist.
5. Fallschirmrettungssystem nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass ein Sitz (8) bei Nichtgebrauch in einem Raum (5) eines Hochhauses (1) untergebracht werden kann.
6. Fallschirmrettungssystem nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere Exemplare eines Sitzes (8) in einem Raum (5) eines Hochhauses (1) platzsparend verstaut werden können.
7. Fallschirmrettungssystem nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass sich in einem Raum (5) eine Schienenkonstruktion (17) befindet, die mittels Halterungen (12) mit einer Decke (20) verbunden ist und mit einer Decke (20) einen Winkel (10) bildet.
8. Fallschirmrettungssystem nach Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass in eine Schienenkonstruktion (17) eine ausziehbare Verlängerungsschiene (9) integriert ist und sich nach einem Ausziehvorgang durch eine nicht verglaste Öffnung (4) ins Freie erstreckt.
9. Fallschirmrettungssystem nach Anspruch 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass ein Sitz (8) in eine verlängerte Schienenkonstruktion (17) mittels einer Aufnahmevorrichtung (3) und eines Gehänges (15) eingekuppelt werden kann und sich sowohl auf einer Schiene (17) als auch auf einer Verlängerungsschiene (9) fortbewegen kann.
10. Fallschirmrettungssystem nach Anspruch 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass eine Decke (20) und eine Schiene (17) derart einen Winkel (10) bilden, dass eine möglichst große beschleunigte Bewegung eines Sitzes (8) hervorgerufen wird.
11. Fallschirmrettungssystem nach Anspruch 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass ein Sitz (8) Ausmaße besitzt, die ihn befähigen, eine Öffnung (4) eines Raumes (5) in einem Hochhaus (1) zu passieren.
12. Fallschirmrettungssystem nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Zustand einer nicht verglasten Öffnung (4) durch Sprengung hergestellt werden kann.
13. Fallschirmrettungssystem nach Anspruch 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass eine Rollvorrichtung (16,19) auf einer Schienenkonstruktion (17) und einer Verlängerungsschiene (9) möglichst geringe Reibungsverluste hinterlässt.
14. Fallschirmrettungssystem nach Anspruch 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass das Endstück einer Verlängerungsschiene (9) einen Schienenverlauf aufweist, der eine parabelförmige Bahnkurve (2) eines im freien Fall befindlichen Sitzes (8) gewährleistet.
15. Fallschirmrettungssystem nach Anspruch 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass der Fallschirm kurz nach dem Verlassen eines Hochhauses (1), das heißt, nachdem ein Sitz (8) auf eine parabelförmige Bahnkurve (2) manövriert worden ist, ausgelöst wird.
16. Fallschirmrettungssystem nach Anspruch 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass der Fallschirm über einen Zeitmesser oder einen Höhendifferenzmesser ausgelöst wird, welcher mittels einer in der Öffnung (4) eingebauten Lichtschranke in Gang gesetzt wird.
17. Fallschirmrettungssystem nach Anspruch 1 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass der Fallschirm mittels einer manuellen Vorrichtung ausgelöst wird.
Description:
"Fallschirmrettungssystem für Hochhäuser" Die vorliegende Erfindung betrifft ein Fallschirmrettungssystem für die Rettung von Menschen aus Gefahrenbereichen umfassend einen Fallschirm und einen Sitz.

Hintergrund der vorliegenden Erfindung ist die Tatsache, dass Gefahrenbereiche existieren, aus denen Menschen bei Eintritt der Gefahr nur noch mittels Fallschirmrettungssysteme befreit werden können.

Besonders Luftfahrzeuge sind Bereiche, in denen Menschen bestimmten Gefahren ausgesetzt sind. Einer Gefahr in einem Luftfahrzeug, wie beispielsweise der Ausfall von Triebwerken oder der Ausbruch von Bränden, kann dabei nicht durch äußere Hilfeleistung begegnet werden, so dass die Besatzungsmitglieder von Luftfahrzeugen eigene Rettungsmaßnahmen einleiten müssen.

Nach dem Stand der Technik sind für solche Gefahrenmomente Schleudersitze vorgesehen. Schleudersitze sind Sitze für Besatzungsmitglieder eines Luftfahrzeugs, die so ausgerüstet und gebaut sind, dass sie im Notfall mit dem Insassen aus dem Flugzeug katapultiert werden können. Der Schleudersitz soll dem Besatzungsmitglied das sichere Verlassen des Luftfahrzeugs gestatten. Es muss dafür gesorgt sein, dass die Trennung des Besatzungsmitglieds von dem Sitz und die nachfolgende Auslösung des Fallschirm völlig automatisiert ist. Zur Betätigung der verschiedenen Vorrichtungen im Sitz dienen pyrotechnische Geräte.

Ein Rettungssystem speziell für Ultraleichtflugzeuge bietet die Firma Junkers in Kulmbach an. Die Firma Junkers hat ein Fallschirmrettungssystem entwickelt, welches in ein Ultraleichtflugzeug integriert werden kann. Ein ausgefallenes Ultraleichtflugzeug kann so mittels eines Auslösefallschirmes eine geringere Sinkgeschwindigkeit erreichen. Der Stand der Technik zeigt also auf, dass durchaus leistungsfähige Fallschirmrettungssysteme für Besatzungsinsassen von Luftfahrzeugen existieren.

Der bestürzende Terroranschlag auf das World Trade Center am 11.

09.2001 in New York hat jedoch gezeigt, dass auch Hochhäuser Gefahrenbereiche darstellen, die bei Eintritt einer Gefahr von der Außenwelt abgeschnitten sind.

Fallschirmsprünge zur Rettung von Menschen aus Katastrophen, wie der drohende Einsturz von Hochhäusern, bieten nur begrenzte Erfolgsaussichten, da besonders ängstliche und ältere Menschen den Sprung ins Freie scheuen. Ein weiteres Risiko ergibt sich daraus, dass es in der Regel schwierig ist, sich bei einem Sprung aus einem Hochhaus weit genug vom Gebäude zu entfernen, so dass die Person zum Beispiel durch eine Windböe gegen das Gebäude getrieben werden kann. Hier setzt die vorliegende Erfindung ein.

Aufgabe der Erfindung ist es, ein Fallschirmrettungssystem zu schaffen, welches Menschen aus Hochhäusern befreit, wobei es sich um einen angstfreien Rettungsvorgang handeln soll.

Die Lösung dieser Aufgabe liefert ein erfindungsgemäßes Fallschirmsystem mit den kennzeichnenden Merkmalen des Hauptanspruchs.

Die Erfindung geht von dem Gedanken aus, dass mittels einer führenden Vorrichtung ein Sitz aus einem Hochhaus durch eine in Häuserwänden befindliche Öffnung beschleunigt ins Freie hinausmanövriert werden kann. Die sitzende Haltung während des Rettungsvorganges gibt der zu rettenden Person ein Gefühl der Sicherheit. Dazu trägt auch bei, dass die führende Vorrichtung den Sitz beschleunigt ins Freie manövriert und somit eine abrupte Beschleunigung ausbleibt, die beispielsweise ein Schleudersitz erfährt. Als führende Vorrichtung kann eine Schiene dienen, in die der Sitz eingehängt werden kann und auf der der Sitz eine Beschleunigung ausführen kann. Schienen sind in diesem Zusammenhang sinnvoll, da sie sich für Teile eignen, die durch Rollen und Gleiten zu bewegen sind und somit über der Schiene beschleunigt werden können.

Die Rettungsaktion aus dem Hochhaus endet für die zu rettende Person, nachdem sie ins Freie gelangt ist am Boden. Um eine schonende Landung zu gewährleisten ist der Sitz vorzugsweise mit einer den Aufprall am Boden dämpfenden Dämpfungsvorrichtung versehen. Damit die zu rettende Person während der Rettungsaktion einen festen Halt findet, ist der Sitz mit Sicherheitsgurten ausgestattet.

Vornehmlichstes Ziel der Erfindung ist es, der zu rettenden Person während des Rettungsvorgangs ein Gefühl der Sicherheit zu vermitteln. Aus diesem Grunde ist der Sitz vorzugsweise zusätzlich mit Armlehne versehen. Der Sitz muss bei Gefahr sofort verfügbar sein. Folglich kann der Sitz bei Nichtgebrauch in einem Raum eines Hochhauses untergebracht werden, wobei zwecks Rettung mehrerer Personen mehrere Exemplare des Sitzes in einem Raum eines Hochhauses platzsparend verstaut werden können. Die Sitze sollten also über Konstruktionen verfügen, die das Aufeinanderstapeln der Sitze ermöglichen. Da der Sitz in die Schiene eingehängt werden kann, ist die Schiene in dem Raum mittels Halterungen mit der Decke verbunden. Durch diese einfache Konstruktion ist eine Vorwärtsbewegung des Sitzes gewährleistet. Da der Sitz beschleunigt werden muss, bilden vorzugsweise Schiene und Decke einen Winkel.

Dadurch weist die Schiene in Vorwärtsrichtung eine Längsneigung auf, die für die Beschleunigung des Sitzes sorgt.

Da Hochhäuser über Verglasungen verfügen, endet die Schiene zunächst in dem Raum. In einem Gefahrenmoment muss sich die Schiene jedoch ins Freie erstrecken können. Infolgedessen sieht die vorliegende Erfindung vor, dass in die Schiene vorzugsweise eine ausziehbare Verlängerungsschiene integriert ist und im Bedarfsfall sich nach einem Ausziehvorgang durch eine nicht verglaste Öffnung ins Freie erstreckt. Das Einhängen des Sitzes setzt natürlich voraus, dass eine Verbindung zwischen Sitz und Schiene hergestellt werden kann. Eine beschleunigte Bewegung des Sitzes ins Freie impliziert auch, dass der Sitz auf der Verlängerungsschiene eine beschleunigte Bewegung vollziehen kann. Das erfindungsgemäße Fallschirmrettungssystem gewährleistet daher, dass der Sitz in eine verlängerte Schienenkonstruktion mittels einer Aufnahmevorrichtung und eines Gehänges eingekuppelt werden kann und sich sowohl auf der Schiene als auch auf einer Verlängerungsschiene fortbewegen kann. Die Rettungsaktion muss selbstverständlich zügig abgewickelt werden, das heißt, der Sitz muss möglichst schnell das Gebäude verlassen können. Die Decke und die Schiene bilden daher bevorzugt derart einen Winkel, dass eine möglichst große beschleunigte Bewegung des Sitzes hervorgerufen wird. Der Rettungsvorgang durch die in der Hauswand befindlichen Öffnung setzt voraus, dass der Sitz die Öffnung auch durchfahren kann, das heißt, dass der Sitz Ausmaße besitzt, die ihn befähigen, eine Öffnung eines Raumes in einem Hochhaus zu passieren. Die Verglasungen müssen dabei beseitigt sein. Der Zustand einer nicht verglasten Öffnung kann durch Sprengung hergestellt werden. Der Sitz kann durch Rollen auf den Schienen bewegt werden. Rollbewegungen auf Schienen beinhalten jedoch auch Reibungsverluste, wodurch Beschleunigungen herabgesetzt werden können. Von daher sind für das Fallschirmrettungssystem Rollvorrichtungen vorgesehen, die auf einer Schienenkonstruktion und einer Verlängerungsschiene möglichst geringe Reibungsverluste hinterlassen.

Der zweite Teil des Rettungsvorganges setzt mit dem Verlassen des Sitzes aus dem Hochhaus ein. Eine sichere Flugbahn wird erreicht, wenn der Sitz einen gebührenden Abstand zur Hauswand aufweist.

Das heißt, der Sitz muss möglichst mit hoher Geschwindigkeit das Hochhaus verlassen, um somit, den dynamischen Gesetzmäßigkeiten zufolge eine parabelförmige Bahnkurve zu durchlaufen. Das Endstück der Verlängerungsschiene muss also derart konstruiert sein, dass der Sitz die Verlängerungsschiene geradlinig verlässt.

Das Fallschirmrettungssystem sieht daher vor, dass das Endstück der Verlängerungsschiene einen Schienenverlauf aufweist, der eine parabelförmige Bahnkurve eines im freien Fall befindlichen Sitzes gewährleistet.

Der Fallschirm des Fallschirmrettungssystems wird kurz nach Verlassen des Hochhauses ausgelöst. Der Vorgang der Auslösung erfolgt automatisch, das heißt, der Fallschirm kann mittels einer an der Öffnung eingebauten Lichtschranke in Gang gesetzt werden, aber auch mittels einer manuellen Vorrichtung. Die beispielsweise pyrotechnische Auslösung des Fallschirms erfolgt vorzugsweise zu einem festen Zeitpunkt nach Verlassen des Gebäudes oder beispielsweise über einen Höhendifferenzmesser (auf Luftdruckbasis), der nach einer bestimmten Fallhöhe abhängig von der Absprunghöhe die Auslösung veranlasst.

Weitere Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden deutlich anhand der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele unter Bezugnahme auf die beiliegenden Abbildungen. Darin zeigen : Fig. 1 eine schematisch vereinfachte Darstellung zur Erläuterung einer beispielhaften erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Rettung von Personen aus Gebäuden ; Fig. 2 eine Ansicht einer beispielhaften Rollvorrichtung der erfindungsgemäßen Vorrichtung ; Fig. 3 eine perspektivische Vorderansicht eines beispielhaften Fallschirmsitzes der erfindungsgemäßen Vorrichtung ; Fig. 4 eine Ansicht bei der man auf eine parabelförmige Fallbewegung aus einem Hochhaus schaut.

Zunächst wird auf Fig. 1 Bezug genommen. Die Darstellung zeigt eine mögliche beispielhafte Vorrichtung in einem Raum 5 eines Gebäudes, mittels der die Rettung von Personen aus Gebäuden vorgenommen werden kann. Die Vorrichtung besteht insgesamt aus wenigen Einzelkomponenten, so dass es sich um eine einfache Vorrichtung handelt, welche ohne großen Aufwand transportiert und installiert werden kann. Wie man aus Fig. 1 erkennen kann, umfasst die Vorrichtung eine Schienenkonstruktion 17, die mittels Halterungen 12 abgehängt ist und mit der Decke 20 einen Winkel bildet, so dass die Schiene 17 in Längsrichtung eine Neigung aufweist. Die Halterungen 12 sind an der Decke 20 und an der Schienenkonstruktion 17 in der Weise befestigt, dass die Schienenkonstruktion 17 einen festen Halt findet, wobei die Schienenkonstruktion 17 gegebenenfalls zum Zwecke des Gebrauchs in anderen Räumen wieder abnehmbar ist. Die Halterungen 12 sind für große Lasten konstruiert und verfügen über entsprechende Befestigungsmittel 11. Die Schienenkonstruktion 17 dient als führende Vorrichtung für das Gehänge 15, welches in die Schienenkonstruktion 17 eingekuppelt werden kann und sich somit auf der Schienenkonstruktion 17 fortbewegen kann. Weiterhin ist in die Schienenkonstruktion 17 derart eine Verlängerungsschiene 9 integriert, dass die Verlängerungsschiene in gleitender Weise in die Schienenkonstruktion 17 hinein-oder herausbewegt werden kann. Die verlängerbare Schienenkonstruktion 17 befindet sich vornehmlich in solchen Gebäuden, die Verglasungen aufweisen, jedoch keine Fenster zum Öffnen. Ein Entkommen aus einem Raum 5 in Gefahrenmomenten setzt somit voraus, dass die Verglasungen durch Sprengung derselben passierbar gemacht werden. Bei einer durch Sprengung nicht mehr verglasten Öffnung 4 besteht dadurch die Möglichkeit, die Schienenkonstruktion 17 mit Hilfe der Verlängerungsschiene 9 durch die Öffnung 4 hindurch zu verlängern, so dass sich die verlängerte Schienenkonstruktion 17 ein Stück ins Freie hinein erstreckt. Die Halterungen 12 sind an beliebigen Stellen der Decke 20 befestigbar, so dass die um die Verlängerungsschiene 9 verlängerte Schienenkonstruktion 17 die Öffnung 4 prinzipiell an jeder beliebigen Stelle passieren kann. An dem Gehänge 15 befestigt ist das erfindungsgemäße Fallschirmrettungssystem 6 mit dem Fallschirmsitz 8, auf den sich die zu rettende Person setzt. Der Fallschirmsitz 8 ist außerdem noch mit einer einen Aufprall dämpfenden Dämpfungsvorrichtung 7 versehen, die sich unterhalb des Sitzes 8 befindet. Die Verbindung zwischen dem Fallschirmsitz 8 und dem Gehänge 15 wird dabei durch eine spezielle Aufnahmevorrichtung 3 hergestellt. Im waagerechten Teilstück der Schienenkonstruktion 17 befindet sich der Fallschirmsitz 8 in einem Ruhezustand, so dass der Benutzer des Fallschirmsitzes 8 über einen treppenartigen Aufbau, der direkt unter dem waagerechten Teilstück platziert ist, problemlos Zugang zum Sitz 8 bekommt. Befindet sich dagegen der Fallschirmsitz 8 in der Längsneigung der Schienenkonstruktion 17 und somit in einem Beschleunigungszustand ist es zwecks Zugang zu dem Sitz 8 erforderlich, den Sitz 8 vorübergehend manuell in einem ruhenden Zustand zu halten. Der Fallschirmsitz 8 muss über Ausmaße verfügen, die ihn befähigen, die Öffnung 4 in einem Raum 5 eines Gebäudes 1 zu passieren. Darüber hinaus erfordert die Rettung mehrerer Personen aus dem Raum, dass möglichst viele Fallschirmsitze 8 zur Verfügung stehen. Demzufolge verfügen die Fallschirmsitze 8 über eine Konstruktion, die das Aufeinanderstapeln der Sitze 8 ermöglicht. Eine Person kann sich nun in einem Gefahrenmoment des Fallschirmsitzes 8 bedienen und beschleunigt aus dem Raum 5 durch die Öffnung 4 ins Freie gelangen. Der psychologische Vorteil, den die zu rettenden Personen aus der sitzenden Haltung mittels des Fallschirmsitzes 8 ziehen, bleibt allerdings nur aufrechterhalten, wenn der Fallschirmsitz 8 möglichst schnell die Öffnung 4 passiert und ins Freie gelangt.

Fig. 2 gewährt daher einen genaueren Einblick in die Dynamik der Rollbewegung auf der verlängerten Schienenkonstruktion 17. Die Schienenkonstruktion 17 dient als führende Vorrichtung für das Gehänge 15, das durch Rollen 19 zu bewegen ist. Die Rollen können beispielsweise in einen Steg eingepasst sein. Durch einen Winkel 10 entsteht ein Unterschied in der Höhenlage zwischen den beiden Endpunkten der verlängerten Schienenkonstruktion 17. Dieser Höhenunterschied ist durch einen Pfeil 13 gekennzeichnet. Ein zügiges Verlassen des Fallschirmsitzes 8 aus dem Gefahrenbereich erfordert eine große Beschleunigung des Fallschirmsitzes 8. Die Beschleunigung des Fallschirmsitzes 8 wird durch die Größe des Winkels 10 und das Gewicht der Last, die dem Gehänge 15 auferlegt ist, bestimmt. Die Gewichtskraft der Last zeigt in Richtung des Pfeiles 14. Eine Anfangsbeschleunigung eines sich im Ruhezustand befindlichen Fallschirmsitzes 8 kann auch durch äußere Einwirkung, wie zum Beispiel durch Anstoßen oder durch einen Schub erfolgen.

Zwecks größerer Beschleunigung muss die Rollbewegung möglichst wenig Reibungsverluste hinterlassen. Aus diesem Grunde ist es sinnvoll, die Rollen 19 mit einem Kugellager 16 auszustatten.

Da die zu rettende Person während des Rettungsvorgangs eine sitzende Haltung einnimmt, zeigt Fig. 3 die Vorderansicht eines Fallschirmsitzes 8. Der Fallschirmsitz 8 kann sowohl einen Schultergurt 21 als auch ein Beckengurt 22 umfassen. Der Schultergurt 21 erstreckt sich beispielsweise von einem oberen Aufrollautomaten zu einer Steckzunge die auf bekannte Weise von dem Benutzer in eine entsprechende Gurtaufnahme eingesteckt werden kann. Der Fallschirmsitz 8 kann noch über schwenkbare Seitenlehnen verfügen, die dem Benutzer des Fallschirmsitzes 8 während der Beschleunigung auf der Schiene und während der Bewegung im Freien noch ein zusätzliches Gefühl der Sicherheit verschaffen. Nach Verlassen der Öffnung 4 setzt der zweite Teil des Rettungsvorgangs ein, der darin besteht, dass das Fallschirmrettungssystem 6, während der Fallschirmsitz 8 im freien Fall begriffen ist, seine Funktion entfaltet.

Diese Fallbewegung zeigt Fig. 4. Die Rettungsaktion verläuft in einem mit einer Öffnung 4 ausgestatteten Raum 5 aus einem oberen Stockwerk in einem Hochhaus 1. Den dynamischen Gesetzmäßigkeiten des freien Falls zufolge durchläuft der Fallschirmsitz 8 eine parabelförmige Bahnkurve 2, wenn er mit der Geschwindigkeit v die Öffnung 4 geradlinig, das heißt in waagerechter Richtung, verlässt. Der Fallschirmsitz 8 sollte beim Verlassen der Fensteröffnung 4 eine möglichst hohe Geschwindigkeit v besitzen, so dass der das Gebäude verlassende Fallschirmsitz einen gebührenden Abstand zu der Gebäudewand erreicht. Das Fallschirmrettungssystem 6 kann durch ein Zeitwerk automatisiert werden, wobei das Zeitwerk während des Passierens der gesprengten verglasten Öffnung 4 mittels einer an der Fensteröffnung 4 eingebauten Lichtschranke in Gang gesetzt werden kann, das heißt, während der Fallschirmsitz 8 im freien Fall begriffen ist, erfüllt das Fallschirmrettungssystem 6 seine Funktion, indem es nach einer bestimmten Zeit den Fallschirm auslöst. Der Fallschirm kann jedoch auch durch eine manuelle Vorrichtung ausgelöst werden. Das Fallschirmrettungssystem 6 umfasst in an sich bekannter Weise das den Luftwiderstand liefernden Bauteil, die Kappe, welche mittels Fangleinen mit dem Fallschirmsitz 8 verbunden ist und für eine Verringerung der Sinkgeschwindigkeit des Fallschirmsitzes 8 während des Falls sorgt. Die in den Fallschirmsitz 8 integrierte Dämpfungsvorrichtung gewährleistet weiterhin, dass der Benutzer des Fallschirmsitzes 8 eine schonende Landung während des Aufpralls auf den Boden erfährt und die Rettungsaktion auf diese Weise zu einem gelungenen Abschluss gelangt.

Bezugszeichen 1 Hochhaus 2 parabelförmige Bahnkurve 3 Aufnahmevorrichtung 4 Öffnung 5 Raum 6 Fallschirmrettungssystem 7 Dämpfungsvorrichtung 8 Sitz 9 Verlängerungsschiene 10 Winkel 11 Befestigungsmittel 12 Halterungen 13,14 Pfeil 15 Gehänge 16 Kugellager 17 Schienenkonstruktion 18 Achse 19 Laufrollen 20 Decke 21 Schultergurt 22 Beckengurt