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Title:
PARTICLES FOR GENE THERAPY
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2000/046376
Kind Code:
A2
Abstract:
The invention relates to particles comprising: a) a protein membrane with a fusion protein which comprises a virus protein, a cell-permeability-mediating peptide and a heterologous cell-specific binding site; and b) a nucleic acid which is contained in the protein membrane and presents sequences for a virus-specific packaging signal and a structural gene. Hepatitis B virus particles expressing a recombinant large surface protein are preferred, whereby the PreS1 domain is exchanged for the alpha5betal integrin binding domain of fibronectin, or the Hepatitis B virus particles contain a fusion protein that includes the PreS2 domain, the HBV core protein and the alpha5betal domain, in order to achieve modified tissue-specific attachment.The invention also relates to methods for producing such particles, means suitable for this purpose and the use of the particles in gene therapy.

Inventors:
HILDT EBERHARD (DE)
HOFSCHNEIDER PETER (DE)
Application Number:
PCT/DE2000/000363
Publication Date:
August 10, 2000
Filing Date:
February 04, 2000
Export Citation:
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Assignee:
HILDT EBERHARD (DE)
HOFSCHNEIDER PETER (DE)
International Classes:
A61P43/00; C07K14/02; C12N15/33; C12N15/34; C12N15/36; C12N15/40; C12N15/86; (IPC1-7): C12N15/36; C07K14/02; C12N15/62; C07K19/00; C12N15/87
Domestic Patent References:
WO1993020221A11993-10-14
WO1997024453A11997-07-10
Other References:
DMITRIEV I. ET AL.: "An Adenovirus Vector with Genetically Modified Fibers Demonstrates Expanded Tropism via Utilization of a Coxsackievirus and Adenovirus Receptor-Independent Cell Entry Mechanism" JOURNAL OF VIROLOGY, Bd. 72, Nr. 12, Dezember 1998 (1998-12), Seiten 9706-9713, XP002144482
OESS S. ET AL.: "Novel cell permeable motif derived from the PreS2-domain of hepatitis-B virus surface antigens" GENE THERAPY, Bd. 7, Nr. 9, Mai 2000 (2000-05), Seiten 750-758, XP000925809
SCHODEL F ET AL: "Hybrid hepatitis B virus core antigen as a vaccine carrier moiety: I. Presentation of foreign epitopes" JOURNAL OF BIOTECHNOLOGY, Bd. 44, Nr. 1, 26. Januar 1996 (1996-01-26), Seiten 91-96, XP004036853 ISSN: 0168-1656
See also references of EP 1165797A2
Attorney, Agent or Firm:
Grund, Martin (Dr Volker Vossius Holbeinstrasse 5 München, DE)
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Claims:
Patentansprüche
1. Partikel, umfassend : (a) eine Proteinhülle mit einem Fusionsprotein, das ein VirusProtein, ein Zellpermeabilitätvermittelndes Peptid und eine heterologe zellspezifische Bindungs stelle umfaßt, und (b) eine in der Proteinhülle vorliegende Nukleinsäure, die Sequenzen für ein Virusspezifisches Verpackungssignal und ein StrukturGen aufweist.
2. Partikel nach Anspruch 1, wobei das VirusProtein von einem Adenovirus, Adenoassoziierten Virus, Vacciniavirus, Baculovirus oder HepadnaVirus stammt.
3. Partikel nach Anspruch 2, wobei das HepadnaVirus ein Hepatitis BVirus ist.
4. Partikel nach einem der Ansprüche 13, wobei das Virus Protein ein Oberflächenprotein ist.
5. Partikel nach Anspruch 4, wobei das Oberflächenprotein ein LHBs ist.
6. Partikel nach einem der Ansprüche 13, wobei das Virus Protein ein CoreProtein ist.
7. Partikel nach Anspruch 6, wobei das CoreProtein ein HBcAg ist.
8. Partikel nach einem der Ansprüche 17, wobei das Zellpermeabilitätvermittelnde Peptid die folgende Aminosäuresequenz aufweist :.
9. Partikel nach einem der Ansprüche 18, wobei die heterologe zellspezifische Bindungsstelle RGD ist.
10. Partikel nach einem der Ansprüche 19, wobei das Fusionsprotein jenes von Fig. 1 oder 2 ist.
11. Verfahren zur Herstellung des Partikels nach Anspruch 1, wobei das Fusionsprotein ein LHBs und eine heterologe zellspezifische Bindungsstelle enthält, umfassend die folgenden Verfahrensschritte : (a) CoTransfektion von Zellen, die für ein Heptatitis BVirusGenom kodieren, wobei diese kein LHBs exprimieren, mit einem ersten Expressionsvektor, der für ein Fusionsprotein kodiert, das ein LHBs und eine heterologe zellspezifische Bindungsstelle umfaßt, und mit einem zweiten Expressionsvektor, der ein Virusspezifisches Verpackungssignal und ein StrukturGen aufweist, und (b) Isolierung und Reinigung des Partikels.
12. Verfahren zur Herstellung des Partikels nach Anspruch 1, wobei das Fusionsprotein ein HBcAg, ein Zellpermeabilitätvermittelndes Peptid und eine heterologe zellspezifische Bindungsstelle aufweist, umfassend die folgenden Verfahrensschritte : (a) CoTransfektion von Zellen, die für eine HBV Polymerase kodieren, mit einem ersten Expressionsvektor, der für ein Fusionsprotein kodiert, das ein HBcAg, ein Zellpermeabilität vermittelndes Peptid und eine heterologe zellspezifische Bindungsstelle umfaßt, und mit einem zweiten Expressionsvektor, der ein Virus spezifisches Verpackungssignal und ein StrukturGen aufweist, und (b) Isolierung und Reinigung des Partikels.
13. Fusionsprotein, umfassend ein VirusProtein, ein Zellpermeabilitätvermittelndes Peptid und eine heterologe zellspezifische Bindungsstelle.
14. Fusionsprotein nach Anspruch 13, umfassend die Aminosäuresequenz von Fig. 1 oder 2 oder eine hiervon durch ein oder mehrere Aminosäuren unterschiedliche Aminosäuresequenz.
15. DNA, kodierend für das Fusionsprotein nach Anspruch 13.
16. DNA, kodierend für das Fusionsprotein nach Anspruch 14, umfassend : (a) Die DNA von Fig. 1 oder 2 oder eine hiervon durch ein oder mehrere Basenpaare unterschiedliche DNA, oder (b) eine mit der DNA von (a) über den degenerierten gentischen Code verwandte DNA.
17. Expressionsvektor, kodierend für die DNA nach Anspruch 16.
18. Verwendung des Partikels nach einem der Ansprüche 110 zur Gentherapie von Zellen und Geweben.
Description:
Partikel zur Gentherapie Die vorliegende Erfindung betrifft Nukleinsäure enthaltende Partikel, die gezielt an Zellen binden und in diese ihre Nukleinsäure einführen können. Ferner betrifft die Erfindung Verfahren zur Herstellung solcher Partikel und hierfür geeignete Mittel sowie die Verwendung der Partikel zur Gentherapie.

Für eine Gentherapie ist es wichtig ein Gentransfersystem zu haben, das spezifisch ist, d. h. mit dem gewünschte Zellen erreicht und in diese Gene eingeführt werden können. Bei Leberzellen kann dies prinzipiell mit einem modifizierten Hepatitis B-Virus (HBV) als Vektor möglich, da HBV leberzellspezifisch ist. Für andere Zellen, z. B. Fibroblasten, existiert jedoch kein Gentransfersystem, das befriedigende Ergebnisse liefert.

Der vorliegenden Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, ein Gentransfersystem bereitzustellen, das spezifisch ist, d. h. mit dem gewünschte Zellen erreicht und in diese Gene eingeführt werden können.

Erfindungsgemäß wird dies durch die Gegenstände in den Patentansprüchen erreicht.

Die vorliegende Erfindung beruht auf den Erkenntnissen des Anmelders, daß Nukleinsäure enthaltende Partikel, die ein Fusionsprotein aufweisen, welches ein Virus-Protein, ein Zellpermeabilität-vermittelndes Peptid, insbesondere ein solches der deutschen Patentanmeldung 198 50 718.6, und eine heterologe zellspezifische Bindungsstelle umfaßt, an entsprechende Zellen binden und in diese ihre Nukleinsäure einführen können. Beispielsweise hat er Nukleinsäure enthaltende HBV-Partikel hergestellt, die an Fibroblasten binden und in diese ihre Nukleinsäure einführen. Hierzu hat er

die Hepatocyten-Bindungsstelle, die in der Region PreSl, insbesondere zwischen den Aminosäuren 21-47, des großen Oberflächenproteins von HBV (LHBs) vorliegt, gegen die a5ßl- Integrin-Bindungsstelle von Fibronektin ausgetauscht, wobei das Zellpermeabilität-vermittelnde Peptid, das in der Region PreS2 von LHBs vorliegt, erhalten blieb. Ferner hat er Partikel mit Fibroblasten-Spezifität hergestellt, indem er das Core-Protein von HBV (HBcAg) mit der a5ßl-Integrin-Bindungs- stelle von Fibronektin und dem vorstehenden Zellpermeabilität- vermittelnden Peptid verbunden hat. Desweiteren hat er erkannt, daß die in den Partikeln enthaltene Nukleinsäure in den Zellen exprimiert wird.

Erfindungsgemäß werden die Erkenntnisse des Anmelders genutzt, Partikel bereitzustellen, umfassend : (a) eine Proteinhülle mit einem Fusionsprotein, das ein Virus-Protein, ein Zellpermeabilität-vermittelndes Peptid und eine heterologe zellspezifische Bindungsstelle umfaßt, und (b) eine in der Proteinhülle vorliegende Nukleinsäure, die Sequenzen für ein Virus-spezifisches Verpackungssignal und ein Struktur-Gen aufweist.

Der Ausdruck"Zellpermeabilität-vermittelndes Peptid"umfaßt jegliche Peptide, die Substanzen, insbesondere Proteinen, eine Zellpermeabilität vermitteln können. Dies sind insbesondere jene Peptide, die in der deutschen Patentanmeldung 198 50 718.6 des Anmelders genannt sind. Besonders bevorzugt ist ein Peptid, das die folgende Aminosäure-(DNA)-Sequenz umfaßt : ? L c ^ ^ R | G D ;' CCCATA7CG-CAATCTTCTCGAGGA-GGGGACCCT Der Ausdruck"zellspezifische Bindungsstelle"umfaßt jegliche Bindungsstellen von Proteinen und sonstigen kleinen Molekülen, über welche die Proteine bzw. die Moleküle an Zellen binden

können. Beispiele solcher Bindungsstellen finden sich in Cytokinen und Wachstumsfaktoren. Ferner finden sie sich in Liganden von Hormon-, Neurotransmitter-, Blutzellenober- flächen-und Integrin-Rezeptoren. Eine bevorzugte Bindungsstelle ist die a5ßl-Integrin-Bindungsstelle von Fibro- nektin. Diese wird nachstehend mit RGD bezeichnet und umfaßt die Aminosäuren Arginin, Glycin und Aspartat.

Der Ausdruck"Virus"umfaßt DNA-und RNA-Viren, insbesondere Adenoviren, Adeno-assoziierte Viren, Vacciniaviren, Baculoviren, Hepatitis C-Viren, Hepatitis A-Viren, Influenzaviren und Hepadna-Viren. Beispiele letzterer sind HBV, WHV ("woodchuck hepatitis virus") GSHV ("ground squirrel hepatitis virus"), RBSHV ("red-bellied squirrel hepatitis virus") DHV ("Pekin duck hepatitis virus") und HHV ("heron hepatitis virus"), wobei HBV bevorzugt ist.

Der Ausdruck"Virus-Protein"betrifft jegliches Protein eines vorstehenden Virus, das als ganzes oder teilweise in einem Fusionsprotein zusammen mit einem Zellpermeabilität-vermit- telnden Peptid und einer heterologen zellspezifischen Bin- dungsstelle in Form eines weiteren Peptids vorliegen kann. Das Protein kann auch bereits das Zellpermeabilität-vermittelnde Peptid enthalten. Ein Beispiel für ein solches Protein ist LHBs. Dieses wird wie andere Oberflächen-Proteine und Core- Proteine, z. B. HBcAg, bevorzugt. Der Ausdruck"heterolog" weist darauf hin, daß das Protein von Natur aus nicht die vorstehende zellspezifische Bindungsstelle aufweist. Günstig kann es sein, wenn die homologe, d. h. von Natur aus vorliegende Bindungsstelle des Proteins ausgeschaltet ist.

Besonders günstig kann es sein, wenn die homologe durch die heterologe Bindungsstelle ersetzt ist.

Der Ausdruck"Nukleinsäure"umfaßt RNA und DNA, wobei beide einzelsträngig und/oder doppelsträngig sein können.

Der Ausdruck"Virus-spezifisches Verpackungssignal"weist auf eine Signalsequenz in vorstehender Nukleinsäure hin, mittels

dieser die Nukleinsäure in die Proteinhülle eines Partikels verpackt wird. Die Signalsequenz ist spezifisch für ein vorstehendes Virus. Eine bevorzugte Signalsequenz ist jene von HBV. Diese findet sich auf der HBV-DNA und wird in der Literatur mit Epsilon bezeichnet.

Der Ausdruck"Struktur-Gen"umfaßt Gene, die für Polypeptide (Proteine) kodieren. Beispiele von Polypeptiden sind Tumornekrosefaktor, Interferone, Interleukine, Lymphokine, Wachstumsfaktoren, Plasmaproteine, z. B. Gerinnungsfaktoren und Stoffwechselenzyme, und Rezeptoren. Insbesondere können die Polypeptide solche sein, welche die Immunogenität von Zellen steigern können. Dies können Polypeptide sein, die Tumorzellen fehlen, z. B. Cytokine, wie IL-2 und GM-CSF, und kostimulatorische Moleküle, wie B7-1, Tumor-assoziierte Antigene, z. B. MAGE1, Tyrosinasen und virale Polypeptide, z. B.

E7 von humanem Papillomvirus und EBNA-3-Polypeptid von Epstein-Barr-Virus. Ferner können die Polypeptide Adapter- Polypeptide, Oligomerisierungsmotive eines Polypeptids, Polypeptidfragmente von Virus-Hüllpolypeptiden und Hormone sein. Ferner umfaßt der Ausdruck"Struktur-Gen"Antisense- Oligonukleotide, Peptid-Nukleinsäuren, Consensus-Sequenzen für Transkriptionsfaktoren und Ribozyme.

Erfindungsgemäß werden Partikel bevorzugt, die ein Fusionsprotein enthalten, das ein LHBs oder Fragmente davon und eine heterologe Bindungsstelle, insbesondere RGD, umfaßt.

Günstig ist es, wenn die heterologe Bindungsstelle, insbesondere RGD, anstelle der homologen Bindungsstelle vorliegt. Besonders bevorzugt ist es, wenn das Fusionsprotein die Aminosäuresequenz von Fig. 1 oder eine hiervon durch eine oder mehrere Aminosäuren unterschiedliche Aminosäuresequenz aufweist.

Des weiteren werden Partikel bevorzugt, die ein Fusionsprotein enthalten, das ein HBcAg, ein Zellpermeabilität-vermittelndes Peptid, z. B. ein solches der deutschen Patentanmeldung 198 50 718.6, insbesondere mit der vorstehend angegebenen Aminosäu-

resequenz, und eine heterologe Bindungsstelle, insbesondere RGD, umfaßt. Besonders bevorzugt ist es, wenn das Fusionsprotein die Aminosäuresequenz von Fig. 2 oder eine hiervon durch eine oder mehrere Aminosäuren unterschiedliche Aminosäuresequenz aufweist.

Der Ausdruck"eine durch eine oder mehrere Aminosäuren unterschiedliche Aminosäuresequenz"weist darauf hin, daß diese Aminosäuresequenz ein Fusionsprotein kennzeichnet, das vergleichbare Elemente und Funktionen wie das Fusionsprotein von Fig. 1 oder Fig. 2 aufweist, sich allerdings bis zu 20 %, vorzugsweise 10 %, von der Aminosäuresequenz von Fig. 1 oder 2 unterscheidet.

Ein erfindungsgemäßes Partikel kann durch übliche Verfahren hergestellt werden. Enthält das Partikel z. B. ein Fusionsprotein, das ein LHBs umfaßt, in dem die homologe durch eine heterologe Bindungsstelle, insbesondere RGD, ersetzt ist, so ist ein Verfahren günstig, das folgende Verfahrensschritte aufweist : (a) Co-Transfektion von Zellen, die für ein Heptatitis B-Virus-Genom kodieren, wobei diese kein LHBs exprimieren, mit einem ersten Expressionsvektor, der für ein Fusionsprotein kodiert, das ein LHBs umfaßt, in dem die homologe durch eine heterologe Bindungsstelle, insbesondere RGD, ersetzt ist, und mit einem zweiten Expressionsvektor, der ein Virus- spezifisches Verpackungssignal und ein Struktur-Gen aufweist, und (b) Isolierung und Reinigung des Partikels.

Enthält das Partikel ein Fusionsprotein, das ein HBcAG, ein Zellpermeabilität-vermittelndes Peptid gemäß der deutschen Patentanmeldung 198 50718.6, insbesondere jenes mit vorstehender Aminosäuresequenz, und eine heterologe Bindungsstelle, insbesondere RGD, umfaßt, so ist ein Verfahren

günstig, das folgende Verfahrensschritte umfaßt : (a) Co-Transfektion von Zellen, die für eine HBV- Polymerase kodieren, mit einem ersten Expressionsvektor, der für ein Fusionsprotein kodiert, das ein HBcAg, ein Zellpermeabilität- vermittelndes Peptid gemäß der deutschen Patentan- meldung 198 50718.6, insbesondere jenes mit vorstehender Aminosäuresequenz, und eine heterologe Bindungsstelle, insbesondere RGD, umfaßt, und mit einem zweiten Expressionsvektor, der ein Virus- spezifisches Verpackungssignal und ein Struktur-Gen aufweist, und (b) Isolierung und Reinigung des Partikels.

Hinsichtlich der Ausdrücke"Expressionsvektor","Zellen", und "Isolierung und Reinigung"wird auf nachstehende Ausführungen, insbesondere in den Beispielen, verwiesen. Die Zellen stellen ebenfalls einen Gegenstand der vorliegenden Erfindung dar.

Bezüglich der anderen Ausdrücke wird auf vorstehende Ausführungen verwiesen.

Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Fusionsprotein, das ein LHBs oder Fragmente davon und eine heterologe Bindungsstelle, insbesondere RGD, umfaßt. Vor- zugsweise umfaßt das Fusionsprotein die Aminosäuresequenz von Fig. 1 oder eine hiervon durch ein oder mehrere Aminosäuren unterschiedliche Aminosäuresequenz.

Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Fusionsprotein, das ein HBcAg, ein Zellpermeabilität- vermittelndes Peptid und eine heterologe Bindungsstelle, insbesondere RGD, umfaßt. Vorzugsweise umfaßt das Fusions- protein die Aminosäuresequenz von Fig. 2 oder eine hiervon durch eine oder mehrere Aminosäuren unterschiedliche Aminosäuresequenz.

Hinsichtlich des Ausdrucks"eine durch eine oder mehrere Aminosäuren unterschiedliche Aminosäuresequenz"wird auf vorstehende Ausführungen verwiesen.

Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist eine Nukleinsäure, die für ein vorstehendes Fusionsprotein kodiert.

Die Nukleinsäure kann eine RNA oder eine DNA sein. Bevorzugt ist eine DNA, die folgendes umfaßt : (a) Die DNA von Fig. 1 oder 2 oder eine hiervon durch ein oder mehrere Basenpaare unterschiedliche DNA, oder (b) eine mit der DNA von (a) über den degenerierten genetischen Code verwandte DNA.

Der Ausdruck"eine durch ein oder mehrere Basenpaare unterschiedliche DNA" weist darauf hin, daß diese DNA für ein Fusionsprotein kodiert, das vorgleichbare Elemente und Funktionen wie das Fusionsprotein von Fig. 1 oder 2 aufweist, sich allerdings von der Basensequenz von Fig. 1 oder 2 derart unterscheidet, daß <BR> <BR> <BR> in der Aminosäuresequenz ein Unterschied von maximal 20 %, vorzugsweise 10 %, vorliegt.

Eine erfindungsgemäße DNA kann als solche oder in einem Vektor vorliegen. Insbesondere kann eine erfindungsgemäße DNA in einem Expressionsvektor vorliegen. Beispiele solcher sind dem Fachmann bekannt. Im Falle eines Expressionsvektors für E. coli sind dies z. B. pGEMEX, pUC-Derivate, pGEX-2T, pET3b und pQE-8. Für die Expression in Hefe sind z. B. pY100 und Ycpadl zu nennen, während für die Expression in tierischen Zellen z. B. pKCR, pEFBOS, cDM8, pCEV4, pCDNA3, pKSV10, pRCMV und pRK5 anzugeben sind. Für die Expression in Insektenzellen eignet sich besonders der Bacculovirus-Expressionsvektor pAcSGHisNT- A.

Der Fachmann kennt geeignete Zellen, um die erfindungsgemäße, in einem Expressionsvektor vorliegende DNA zu exprimieren.

Beispiele solcher Zellen umfassen die E. coli-Stämme HB101,

DH1, x1776, JM101, JM 109, BL21, SG 13009 und M15pRep4, den Hefe-Stamm Saccharomyces cerevisiae, die tierischen Zellen L, NIH 3T3, FM3A, CHO, COS, Vero, HeLa, Hep62, CCL13 und 293, die Insektenzellen Sf9 und Sf21 und die Pflanzenzellen Lupinus albus.

Der Fachmann kennt Verfahren und Bedingungen Zellen mit einem, die erfindungsgemäße DNA enthaltenden Expressionsvektor zu transformieren bzw. transfizieren und die Zellen zu kultivieren. Auch sind ihm Verfahren bekannt, das durch die erfindungsgemäße DNA exprimierte Virus-Protein zu isolieren und zu reinigen.

Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein gegen ein vorstehendes Fusionsprotein gerichteter Antikörper. Ein solcher Antikörper kann durch übliche Verfahren hergestellt werden. Er kann polyklonal bzw. monoklonal sein.

Zu seiner Herstellung ist es günstig, Tiere, insbesondere Kaninchen oder Hühner für einen polyklonalen und Mäuse für einen monoklonalen Antikörper, mit dem Fusionsprotein zu immunisieren. Weitere"Booster"der Tiere können ebenfalls mit dem Fusionsprotein erfolgen. Der polyklonale Antikörper kann dann aus dem Serum bzw. Eigelb der Tiere erhalten werden. Für den monoklonalen Antikörper werden Milzzellen der Tiere mit Myelomzellen fusioniert.

Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Kit. Ein solcher umfaßt eine oder mehrere der folgenden Komponenten : (a) ein erfindungsgemäßes Fusionsprotein, (b) eine erfindungsgemäße DNA, (c) einen erfindungsgemäßen Antikörper, sowie (d) übliche Hilfsstoffe, wie Träger, Puffer, Lösungsmittel, Kontrollen, etc.

Von den einzelnen Komponenten können jeweils ein oder mehrere Vertreter vorliegen. Hinsichtlich der einzelnen Ausdrücke wird

auf vorstehende Ausführungen verwiesen. _ Die vorliegende Erfindung stellt ein Gentransfer-System bereit, das spezifisch ist, d. h. mit dem gewünschte Zellen erreicht und in diese Gene eingeführt werden können. Die Zellen können einzeln oder in einem Gewebe vorliegen. Ferner können die Zellen isoliert oder im Körper eines Individuums vorliegen. Somit eignet sich die vorliegende Erfindung für eine ex vivo bzw. in vivo Gentherapie von Zellen bzw. Geweben.

Die Anwendung der vorliegenden Erfindung kann dabei durch erfindungsgemäße Antikörper überwacht und gesteuert werden.

Somit stellt die vorliegende Erfindung einen großen Schritt dar gentherapeutische Veränderungen an Zellen bzw. Geweben gezielt durchzuführen.

Kurze Beschreibung der Zeichnungen. <BR> <BR> <P>Fig. 1 zeigt die Aminosäure-und DNA-Sequenzen eines erfindungsgemäßen Fusionsproteins, das ein LHBs und die heterologe Bindungsstelle RGD umfaßt, wobei diese die homolge ersetzt.

Fig. 2 zeigt die Aminosäure-und DNA-Sequenzen eines erfindungsgemäßen Fusionsproteins, das ein HBcAg, ein Zellpermeabilität-vermittelndes Peptid der vorstehenden Aminosäuresequenz und die heterologe Bindungsstelle RGD umfaßt.

Die vorliegende Erfindung wird durch die nachstehenden Beispiele erläutert.

Beispiel 1 : Herstellung eines erfindungsgemäßen Partikels, das ein Fusionsprotein enthält, welches ein LHBs und eine heterologe Bindungsstelle umfaßt.

(A) Herstellung eines Expressionsvektor, der für sämtliche HBV-spezifischen Proteine mit Ausnahme von LHBs kodiert.

Hierzu wird von dem Plasmid pTKTHBV2 (vgl. Will et al., Proc.

Natl. Acad. Sci. 82 (1985), 891-895) ausgegangen. Dieses enthält zwei Kopien des HBV-Genoms. In einer ersten PCR wird ein Fragment von ntHBV2821 (erste Kopie) bis ntHBV2870 (zweite Kopie) amplifiziert. Der forward Primer (nt 2821-2855) weist folgende Sequenz auf : CCA TAT TCT TGG GAA CAA GAT ATC CAG CAC GGG GC. Eine EcoRV-Schnittstelle ist unterstrichen. Das Triplett ACG zwischen nt 2849-2852 ersetzt das ATG-Startcodon von LHBs. Der backward Primer (nt 2877-2845) weist folgende Sequenz auf : GGA TTG CTG GTG GAA GAT ATC TGC CCC GTG CTG. Eine EcoRV-Schnittstelle ist unterstrichen. Das Triplett CGT zwischen nt 2852-2849 ersetzt das natürliche Triplett CAT.

Erhaltene PCR-Fragmente werden mit EcoRV verdaut und über ein präparatives 1% iges Agarosegel gereinigt. Ein Fragment der Größe von ca. 3,3 kb wird aus dem Gel eluiert und aufbewahrt.

In einer zweiten PCR werden ein forward Primer, der eine EcoRV-Schnittstelle gefolgt von der nachstehenden Sequenz ntHBV2860 (zweite Kopie)-2878 (erste Kopie) (CAG CAC GGG GCA GAT ATC TTC CAC CAG CAA TCC) aufweist, und ein backward Primer verwendet, der eine EcoRV Schnittstelle gefolgt von der nachstehenden Sequenz ntHBV 2830-2810 (GC CCC GTG CTG GAT ATC ATC TTG TTC CCA AGA ATA TGG) aufweist. Erhaltende PCR- Fragmente werden mit EcoRV verdaut und über ein präparatives 1 % Agarose-Gel gereinigt. Ein Fragment der erwarteten Größe wird aus dem Gel eluiert und dephosphoryliert. Dieses Fragment wird mit dem vorstehenden ca. 3.3 kb großen in eine Ligasere- aktion eingesetzt, wodurch der HBV-Expressionsvektor pTKTHBV2Ldef erhalten wird. Dieser Expressionsvektor kodiert für sämtliche HBV-spezifischen Proteine mit Ausnahme von LHBs.

(B) Herstellung eines Expressionsvektors, der für ein Fusionsprotein kodiert, welches ein LHBs und die heterologe Bindungsstelle RGD umfaßt.

Ausgehend von dem Plasmid pTKTHBV2 (vgl. vorstehend) wird das Fragment ntHBV2990-834 durch PCR amplifiziert. Der 5'-Primer weist folgende Sequenz auf : AAA AGA TCT GGC CGT GGC GAA GGA GCT GGA GCA TTC. Diese umfaßt eine BgIII-Schnittstelle, gefolgt von einem ATG-Startcodon und der für das Tripeptid RGD-kodierenden Sequenz. Der PreSl-spezifische Leserahmen wird genutzt. Der 3'-Primer wiest die folgende Sequenz auf : AAA AGA TCT GGT TTA AAT GTA TAC CCA AAG. Diese umfaßt eine BgIII- Schnittstelle. Erhaltene PCR-Fragmente werden mit BgIII verdaut und in den mit BgIII-gespaltenen und dephosphorylierten Vektor pCDNA. 3 (Invitrogen) inseriert, wodurch der Expressionsvektor pCRGDLHBs erhalten wird. Dieser Expressionsvektor kodiert für ein N-terminal verkürztes LHBs, das die RGD-Bindungsstelle umfaßt.

(C) Herstellung eines ein Struktur-Gen und ein Verpackungssignal aufweisenden Expressionsvektors Es wird eine für das HBV-Verpackungssignal Epsilon kodierende Sequenz, z. B. ntHBV 1840-1914, mittels PCR amplifiziert. Durch die verwendeten Primer wird eine EcoRV-Schnittstelle eingeführt. Die Sequenz des forward Primers lautet : CCC GAT ATC ATG TCA TCT CTT GTT CAT GTC CTA. Die Sequenz des backward Primers lautet : GGG GAT ATC GGT CGA TGT CCA TGC CCC AAA.

Erhaltene PCR-Fragmente werden mit EcoRV gespalten und in den mit EcoRV gespaltenen und dephosphorylierten Vektor pCDNA. 3 (vgl. vorstehend) inseriert, wodurch der Vektor pcVPHBV erhalten wird. Dieser Vektor enthält das HBV-spezifische Verpackungssignal Epsilon.

Ausgehend von dem Vektor pCeGFP (Invitrogen), der für ein "green fluorescent protein"unter der Kontrolle des CMV- Promotors kodiert, wird die den CMV-Promotor und das GFP-Gen

enthaltende Sequenz mittels PCR amplifiziert. Der forward Primer hat folgende Sequenz : GGG GGA TCC CGA TGT ACG GGC CAG ATA TAC GCG TTG. Der backward Primer hat folgende Sequenz : GGG GGA TCC GCG GCC GCT TTA CTT GTA. Die verwendeten Primer enthalten jeweils eine BamHI-Schnittstelle. Erhaltene PCR- Fragmente werden mit BamHI gespalten und in den mit BamHI gespaltenen und dephosphorylierten Vektor pCVPHBV (Invitrogen) inseriert, wodurch der Expressionsvektor pCVPHBVeGFP erhalten wird. Dieser Expressionsvektor enthält das HBV-spezifische Verpackungssignal Epsilon, den CMV-Promotor und eine für eGFP kodierende Sequenz.

(D) Herstellung einer Verpackungszellinie Etwa 0.8x106 HepG2-Zellen werden mit 4yg von pTKTHBV2Ldef (vgl.

(A)) und 2 Kg pCDNA. 3 (vgl. (B)) mittels Lipofektion transfiziert. pCDNA. 3 kodiert für G418 Resistenz. 2h nach Transfektion werden die Zellen in ein 700 mg G418/1 enthaltendes Medium überführt. G418 resistende Klone werden nach 14d subkultiviert. Die stabile Integration von pTKTHBV2Ldef wird mittels PCR und Southern Blots nachgewiesen.

Die Expression des Oberflächenproteins SHBs von HBV und von HBcAg wird mittels spezifischer Antikörper in ELISAS nachgewiesen. Es wird die Verpackungszellinie HepG2- TKTHBV2Ldef erhalten. Diese Zellinie exprimiert sämtliche HBV- spezifischen Proteine mit Ausnahme von LHBs.

(E) Herstellung erfindungsgemäßer Partikel Etwa 0.8x106 Zellen der Verpackungszellinie von (D) werden mit 3yg von pCRGDLHBs (vgl. (B)) und 3yg von pCVPHBVeGFP (vgl.

(B)) mittels Lipofektion transfiziert. 72 h nach Transfektion weren die Zellen bzw. deren Überstände gesammelt und einer PEG-Fällung unterworfen. Anschließend wird eine CsCl- Dichtegradienten-Zentrifugation durchgeführt. Es werden erfindungsgemäße Partikel in reiner Form erhalten. Diese Partikel umfassen sämtliche HBV-spezifischen Proteine mit Ausnahme von LHBs, das durch ein RGD-LHBs ersetzt ist.

Beispiel 2 : Herstellung eines erfindungsgemäßen Partikels, das ein Fusionsprotein enthält, welches ein HBcAg, ein Zellpermeabilität-vermittelndes Peptid und eine heterologe Bindungsstelle umfaßt.

Es wird eine für ein Zellpermeabilität-vermittelndes Peptid (nachstehend mit ZPP bezeichnet) kodierende DNA verwendet.

Diese hat folgende Sequenz : XXX AGA TCT ATG CCC ATA TCG TCA ATC TTC TCG AGG ATT GGG GAC CCT GGA TCC XXX (X bezeichnet ein beliebiges Nukleotid). Diese weist am 5'-Ende eine BglII- Schnittstelle, gefolgt von einem ATG-Startcodon und an ihrem 3'-Ende eine BamHI-Schnittstelle auf. Ein doppelsträngiges DNA-Molekül, das auf vorstehender Sequenz basiert, wird mit BamHI/BgIII geschnitten und in den mit BamHI-gespaltenen und dephosphorylierten Expressionsvektor pCDNA. 3 (vgl. vorstehend) inseriert, wodurch der Expressionsvektor pCZPP erhalten wird.

Ferner wird der Expressionsvektor pTKTHBV2 (vgl. vorstehend) verwendet, um das Fragment nt-HBV 1861-2136 mittels PCR zu amplifizieren. Der forward-Primer umfaßt die folgende Sequenz : XXX GGA TCC ACT GTT CAA GCC TCC AAG CTG. Diese umfaßt eine BamHI-Schnittstelle gefolgt von der Sequenz ntHB 1861-1881.

Der backward Primer umfaßt die folgende Sequenz : XXX GAA TTC TGG ATC TTC CAA ATT AAC ACC CAC CCA. Diese umfaßt eine EcoRI Schnittstelle gefolgt von der Sequenz ntHBV 2139-2116. In einer zweiten PCR wird das Fragment ntHBV 2140-2480 amplifiziert, das an seinem 5'-Ende mit der für das RGD-Motiv kodierenden Sequenz erweitert ist. Der forward Primer umfaßt die folgende Sequenz : XXX GAA TTC CGA GGC GAC GCG TCT AGA GAC CTA GTA GTC. Diese umfaßt eine EcoRI-Schnittstelle gefolgt von der für das RGD-Motiv kodierenden Sequenz und der Sequenz ntHBV2140-2161. Der backward Primer umfaßt die folgende Sequenz : XXX AAG CTT TCC CCA CCT TAT GAG TCC AAG. Diese umfaßt eine HindIII-Schnittstelle und die Sequenz ntHBV 2480-2460.

Erhaltene Fragmente beider PCRs werden mit EcoRI gespalten und

miteinander ligiert. Das Ligationsprodukt wird als Template für eine weitere PCR verwendet, wobei als forward Primer jener der ersten PCR und als backward Primer jener der zweiten PCR verwendet werden. Erhaltene PCR-Fragmente werden mit BamHI/- HindIII gespalten und in den mit BamHI/HindIII-gespaltenen und dephosphorylierten Vektor pCZPP inseriert, wodurch der Expressionsvektor pCZPPHBcRGC erhalten wird. Dieser Expressionsvektor kodiert für HBcAg, das N-terminal die ZPP- Sequenz und im Bereich der Aminosäuren 79-82 die RGD-Sequenz enthält.

Des weiteren werden etwa 0.8x106 HepG2-Zellen mittels Liopfektion mit 4. g eines für HBV-Polymerase kodierenden Expressionsvektors und mit 2 yg pCDN3 transfiziert. Es wird auf die vorstehende Beschreibung von Beispiel 1, (D) verwiesen.

Es wird eine mit HepG2-HBV Pol bezeichnete Zellinie erhalten.

Etwa 0.8x106 Zellen der Zellinie HepG2-HBV Pol werden mit 3yg von pCZPPHBc RGC und 3yg von pCVPHBVeGFP (vgl. Beispiel 1, B) mittels Lipofektion transfiziert. Es wird auf vorstehende Beschreibung von Beispiel 1, (E) verwiesen. Es werden erfindungsgemäße Partikel in reiner Form erhalten.

Beispiel 3 : Nachweis der Expression einer in erfindungsgemäßen Partikeln vorliegender Nukleinsäure in Fibroblasten Etwa 1x109 erfindungsgemäße Partikel von Beispiel 1 (E) bzw.

Beispiel 2, werden in 100y1 0,9 % Saline gelöst und in die Schwanzvene von balb/c Mäusen injiziert. 48 h nach Injektion wird der Soleus-und der Tibialis anterior Muskel isoliert und in einem"tissue tag"langsam eingefroren. Aus den eingefrore- nen Präparaten werden Kryoschnitte angefertigt und diese unter einem Fluoreszenzmikroskop bei Blauanregung analysiert.

Es wird eine grüne Fluoreszenz in den Fibroblasten erhalten, was die Expression des"green fluorescent protein"zeigt.

Beispiel 4 : Herstellung und Reinigung eines erfindungsgemäßen Fusionsproteins Es wird das erfindungsgemäße Fusionsprotein von Fig. 1 hergestellt. Hierzu wird die DNA von Fig. 1 am 5'-Ende mit einem BglII-Linker und am 3'-Ende mit einem BglII-Linker versehen und mit den entsprechenden Restriktionsenzymen nach- gespalten. Das erhaltene BglII/BglII-Fragment wird in den Bam- HI-gespaltenen Expressionsvektor pQE8 inseriert, so daß das Expressionsplasmid pQE8/LHBs erhalten wird. Ein solches kodiert für ein Fusionsprotein aus 6 Histidin-Resten (N- Terminuspartner) und dem erfindungsgemäßen Fusionsprotein von Fig. 1 (C-Terminuspartner). pQE-8/LHBs wird zur Transformation von E. coli SG 13009 (vgl. Gottesman, S. et al., J. Bacteriol.

148, (1981), 265-273) verwendet. Die Bakterien werden in einem LB-Medium mit 100yg/ml Ampicillin und 25yg/ml Kanamycin kultiviert und 4 h mit 60yM Isopropyl-ß-D-Thiogalactopyranosid (IPTG) induziert. Durch Zugabe von 6 M Guanidinhydrochlorid wird eine Lyse der Bakterien erreicht, anschließend wird mit dem Lysat eine Chromatographie (Ni-NTA-Resin) in Gegenwart von 8 M Harnstoff entsprechend der Angaben des Herstellers (Qia- gen) des Chromatographie-Materials durchgeführt. Das gebundene Fusionsprotein wird in einem Puffer mit pH 3,5 eluiert. Nach seiner Neutralisierung wird das Fusionsprotein einer 18 % SDS- Polyacrylamid-Gelelektrophorese unterworfen und mit Coomassie- Blau angefärbt (vgl. Thomas, J. O. und Kornberg, R. D., J. Mol. Biol. 149 (1975), 709-733).

Es zeigt sich, daß ein erfindungsgemäßes Fusionsprotein in hochreiner Form hergestellt werden kann.

Beispiel 5 : Herstellung und Nachweis eines erfindungsgemäßen Antikörpers Ein erfindungsgemäßes Fusionsprotein von Beispiel 4 wird einer 18 % igen SDS-Polyacrylamid-Gelelektrophorese unterzogen. Nach Anfärbung des Gels mit 4 M Natriumacetat wird eine 38 kD Bande

aus dem Gel herausgeschnitten und in Phosphat gepufferter Kochsalzlösung inkubiert. Gel-Stücke werden sedimentiert, bevor die Proteinkonzentration des Überstandes durch eine SDS- Polyacrylamid-Gelelektrophorese, der eine Coomassie-Blau- Färbung folgt, bestimmt wird. Mit dem Gel-gereinigten Fusionspolypeptid werden Tiere wie folgt immunisiert : Immunisierungsprotokoll für polyklonale Antikörper im Kaninchen Pro Immunisierung werden 35 yg Gel-gereinigtes Fusionsprotein in 0,7 ml PBS und 0,7 ml komplettem bzw. inkomplettem Freund's Adjuvans eingesetzt.

Tag 0 : 1. Immunisierung (komplettes Freund's Adjuvans) Tag 14 : 2. Immunisierung (inkomplettes Freund's Adjuvans ; icFA) Tag 28 : 3. Immunisierung (icFA) Tag 56 : 4. Immunisierung (icFA) Tag 80 : Ausbluten Das Serum des Kaninchens wird im Immunoblot getestet. Hierzu wird ein erfindungsgemäßes Fusionsprotein von Beispiel 4 einer SDS-Polyacrylamid-Gelelektrophorese unterzogen und auf ein Nitrocellulosefilter übertragen (vgl. Khyse-Andersen, J., J.

Biochem. Biophys. Meth. 10, (1984), 203-209). Die Western Blot-Analyse wurde wie in Bock, C.-T. et al., Virus Genes 8, (1994), 215-229, beschrieben, durchgeführt. Hierzu wird das Nitrocellulosefilter eine Stunde bei 37°C mit einem ersten Antikörper inkubiert. Dieser Antikörper ist das Serum des Kaninchens (1 : 10000 in PBS). Nach mehreren Waschschritten mit PBS wird das Nitrocellulosefilter mit einem zweiten Antikörper inkubiert. Dieser Antikörper ist ein mit alkalischer Phospha- tase gekoppelter monoklonaler Ziege Anti-Kaninchen-IgG- Antikörper (Dianova) (1 : 5000) in PBS. Nach 30-minütiger Inkubation bei 37°C folgen mehrere Waschschritte mit PBS und anschließend die alkalische Phosphatase-Nachweisreaktion mit Entwicklerlösung (36yM 5'Bromo-4-chloro-3-indolylphosphat,

400yM Nitroblau-tetrazolium, 100mM Tris-HCl, pH 9.5,100 mM NaCl, 5 mM MgCl2) bei Raumtemperatur, bis Banden sichtbar werden.

Es zeigt sich, daß erfindungsgemäße, polyklonale Antikörper hergestellt werden können.

Immunisierungsprotokoll für polyklonale Antikörper im Huhn Pro Immunisierung werden 40yg Gel-gereinigtes Fusionsprotein in 0,8 ml PBS und 0,8 ml komplettem bzw. inkomplettem Freund's Adjuvans eingesetzt.

Tag 0.1. Immunisierung (komplettes Freund's Adjuvans) Tag 28 : 2. Immunisierung (inkomplettes Freund's Adjuvans ; icFA) Tag 50 : 3. Immunisierung (icFA) Aus Eigelb werden Antikörper extrahiert und im Western Blot getestet. Es werden erfindungsgemäße, polyklonale Antikörper nachgewiesen.

Immunisierungsprotokoll für monoklonale Antikörper der Maus Pro Immunisierung werden 12Kg Gel-gereinigtes Fusionsprotein in 0,25 ml PBS und 0,25 ml komplettem bzw. inkomplettem Freund's Adjuvans eingesetzt ; bei der 4. Immunisierung ist das Fusionsprotein in 0,5 ml (ohne Adjuvans) gelöst.

Tag O. 1. Immunisierung (komplettes Freund's Adjuvans) Tag 28 : 2. Immunisierung (inkomplettes Freund's Adjuvans ; icFA) Tag 56 : 3. Immunisierung (icFA) Tag 84 : 4. Immunisierung (PBS) Tag 87 : Fusion Überstände von Hybridomen werden im Western Blot getestet.

Erfindungsgemäße, monoklonale Antikörper werden nachgewiesen.