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Patent Searching and Data


Title:
PELLETS FOR HEATING PURPOSES
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2015/185498
Kind Code:
A1
Abstract:
The present invention relates to pellets for heating purposes made from a pressed biomass based on lignocellulose, wherein the pellets contain at least one ash- and/or fine dust-reducing additive and a binder based on polysaccharides, and wherein the additive is selected from the group consisting of: aluminium-containing inorganic compounds, clays and clay minerals. The pellets according to the invention have a low fine dust particle content and emission level and can be produced initially from short-rotation woods such as poplar and willow having exhaust gas and emission values of previous pellets based on spruce and pine.

Inventors:
PELZ STEFAN K (DE)
THORWARTH HARALD (DE)
STEINBRINK JENS (DE)
GEHRIG MATTHIAS (DE)
Application Number:
PCT/EP2015/062139
Publication Date:
December 10, 2015
Filing Date:
June 01, 2015
Export Citation:
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Assignee:
FIRESTIXX HOLZ EN GMBH (DE)
International Classes:
C10L5/44
Domestic Patent References:
WO2009139621A12009-11-19
WO2013093097A12013-06-27
WO2011062488A12011-05-26
WO2002050220A12002-06-27
Foreign References:
FR2270315A11975-12-05
DE202012012572U12013-07-23
DE202006008516U12007-10-04
EP2325289B12012-08-22
Attorney, Agent or Firm:
WINTER BRANDL FÜRNISS HÜBNER RÖSS KAISER POLTE - PARTNERSCHAFT MBB (DE)
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Claims:
Ansprüche

1 . Pellets für Heizzwecke aus einer gepressten Biomasse auf Basis von Lignozellulose, dadurch gekennzeichnet, dass die Pellets wenigstens ein asche- und/oder feinstaubverminderndes Additiv sowie einen Binder auf Polysaccharidbasis enthalten, wobei das Additiv ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus: aluminiumhaltigen anorganischen Verbindungen, Tonen und Tonmineralen.

2. Pellets nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die

Lignozellulose-Biomasse ausgewählt ist aus: Industriehölzern, insbesondere Fichte, Kiefer, Tanne, Douglasie, Eiche, Lärche, Kastanie, Buche, Erle, Birke;

Kurzumtriebshölzern, insbesondere Pappel und Weide; Agrarreststoffen; sowie Mischungen davon.

3. Pellets nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die

Lignozellulose-Biomasse aus Vollbäumen und/oder Hackschnitzel und/oder

Hobelspäne und/oder Sägespäne und/oder Sägemehl der Industrie- und Bauhölzer und/oder der Kurzumtriebshölzer stammt.

4. Pellets nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die aluminiumhaltigen anorganischen Verbindungen

Aluminiumoxide, insbesondere Al203 , und/oder Aluminiumhydroxide und/oder Aluminiumoxidhydroxide und/oder Bauxit sind.

5. Pellets nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Tone und Tonminerale, Alumosilikate, insbesondere Kaolin, Kaolinit, lllicit, Sericit und Montmorillonit sind.

6. Pellets nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Polysaccharidbinder ein Stärkebinder, insbesondere ein solcher, ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus: Weizenstärke, Kartoffelstärke, Reisstärke, Kastanienstärke; sowie Mischungen davon; ist.

7. Pellets nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass als zusätzliches Additiv eine Caiciumverbindung eingesetzt wird, welche in Form von Kalkstein oder Marmorstaub [CaCOs], gelöschtem Kalk [Ca(OH)2] oder gebranntem Kalk [CaO] der Lignozellulose-Biomasse zugesetzt wird.

8. Pellets nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Lignozellulose-Biomasse aus Kurzumtriebshölzern, insbesondere der Gattung der Pappeln [Populus] und/oder der Gattung der Weiden [Salix ], insbesondere Salix spec, vorzugsweise Salix alba, stammt.

9. Pellets nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Lignozellulose-Biomasse aus Industrie- und Bauhölzern, insbesondere aus der Gattung der Fichten [Picea], vorzugsweise Picea abies und/oder der Gattung der Tannen [Abies], vorzugsweise Abies alba, stammt.

10. Pellets nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Pellets eine Rohdichte von ca. 1 ,1 bis 1 ,3 kg/dm3 , vorzugsweise >1 ,20 kg/dm3 und eine Restfeuchte von ca. 5 Masse-% bis 10 Masse-% aufweisen.

1 1 . Pellets nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das asche- und/oder feinstaubvermindernde Additiv in einer Konzentration von ca. 0,1 bis 3 Masse-%, insbesondere ca. 1 bis 2 Masse-%, vorliegt. 2. Pellets nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sie Reinpellets aus Kurzumtriebshölzern sind.

13. Pellets nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 1 1 , dadurch gekennzeichnet, dass sie Mischpellets aus Industrie- und Bauhölzern und

Kurzumtriebshölzern sind. 4. Pellets nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Pellets ca. 75 Masse-% Fichtenholz und ca. 25 Masse-% Kurzumtriebsholz, insbesondere Weide und/oder Pappel, vorzugsweise jeweils 50 Masse-% Fichtenholz und

Kurzumtriebsholz, enthalten.

15. Pellets nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sie bei der Verbrennung eine Gesamtstaubmenge von 3 bis 10 mg/Nm3 bei 13% O2, trocken, gemessen nach VDI 2066-1 und Aschewerte von < 0,7 Masse-% aufweisen.

Description:
Beschreibung

Pellets für Heizzwecke

Die vorliegende Erfindung betrifft Pellets für Heizzwecke aus einer gepressten Biomasse auf Basis von Lignozellulose gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

Koks wird immer mehr ein Konkurrent fossiler Brennstoffe, welche aufgrund ihrer negativen CO2-Bilanz seit Langem in der Kritik stehen.

Holzpellets wie beispielsweise die unter der Handelsbezeichnung FireStixx (eingetragene Marke der FireStixx Holz-Energie GmbH) vertriebenen Holzpellets, welche als sogenannte FireStixx Premium-Pellets nach DINplus und ENplus A1 zertifiziert sind, übertreffen bereits bei vielen Messparametern, z.B. der Menge der anfallenden Verbrennungsasche und in Bezug auf die Staubbildung, diejenigen Werte, die die Norm vorgibt.

Die Qualität von Holzpellets ist unter anderem abhängig von folgenden

Parametern:

Ein kleiner Abriebswert, welcher eine höhere Festigkeit und Widerstandsfähigkeit der Pellets bedeutet. So entstehen weniger Staub und Feinanteile im

Brennstofflager, wodurch sich Fließfähigkeit und Luftführung im Brenner verbessern. Die Vorteile liegen in einem besseren Wirkungsgrad und in sauberen Rauchgasen.

Ein niedriger Feuchtigkeitsgehalt erhöht den Heizwert und senkt damit die Heizkosten.

Ein geringerer Aschegehalt sorgt für eine saubere Verbrennung und somit für weniger Wartungsaufwand. Eine höhere Rohdichte schafft die Voraussetzung für ein höheres Volumengewicht und damit eine höhere Energiedichte. Premium-Qualitätspellets von FireStixx weisen eine exakt definierte Längenverteilung, beispielsweise zwischen 3 und 40 mm, auf und haben einen Heizwert von ca. 5,1 bis 5,3 kWh/kg. Der

Feuchtigkeitswert beträgt ca. 5 bis 8 Masse-%.

Die mechanische Festigkeit der Pellets liegt typischerweise bei oberhalb von 98,5 % und der Aschegehalt liegt unterhalb von 0,25 Masse-%.

Die Herstellung derartiger Pellets erfolgt typischerweise aus Abfällen in Form von Säge- bzw. Hobelspänen und Sägemehl im Wesentlichen aus Fichtenholz ist im Stand der Technik wohlbekannt.

So beschreibt beispielsweise das deutsche Gebrauchsmuster der

Rechtsvorgängerin der vorliegenden Anmelderin in DE 20 2006 008 516 U1 derartige Holzpellets für Heizzwecke, bei denen ein bestimmter pH im neutralen oder alkalischen Bereich eingestellt wird.

Ein Verfahren zum Herstellen von Holzpellets wird ebenfalls in der WO 02/50220 A1 beschrieben.

Schlussendlich beschreibt die EP 2 325 289 B1 ein Verfahren und eine

Vorrichtung zur Behandlung von Holzpellets mit Hilfe eines schmierenden und staubbindenden Additivs. Dieses Verfahren ist unter der markengeschützen

Bezeichnung der vorliegenden Anmelderin als pelprotec® bekannt. Dabei handelt es sich um ein innovatives Veredelungsverfahren, das Pellets noch hochwertiger macht. Insbesondere werden die Pellets beim Befüllen des Vorratslagers, noch im

Tankfahrzeug, veredelt. Dies geschieht unmittelbar vor der stärksten mechanischen Belastung der Pellets. Die Pellets werden mit einem dünnen Schutzfilm aus Pflanzenöl überzogen. Hierdurch ist es möglich, die Staubbildung drastisch zu verringern und dem Brenner Holzpellets in ausgezeichneter Qualität in Bezug auf Staubarmut, Abrieb und Schonung für die mechanischen Teile wie Fördersystem und Luftzufuhrsysteme zuzuführen. Bislang wurde als Ausgangsmaterial für die Biomasse zur Herstellung der

Holzpellets im Wesentlichen auf Nutzhölzer wie insbesondere Industrie- und Bauhölzer, beispielsweise Fichte und Tanne, zurückgegriffen, wobei insbesondere Reststoffe aus der holzverarbeitenden Industrie wie Sägemehl, Spanholz und insbesondere

Hobelspäne und andere Holzreste zum Einsatz kamen.

Aufgrund steigender Nutzung holzartiger Biomasse und steigender Nachfrage in Privathaushalten für Kleinfeuerungsanlagen ist es jedoch in einer Langzeitperspektive wünschenswert, auf alternative Rohstoffe zum Beispiel aus Kurzumtriebsplantagen (KUP), Stroh, Getreide und dergleichen für die Herstellung von Pellets für Heizzwecke zurückzugreifen, da auf lange Sicht die bislang eingesetzten Ressourcen knapper werden.

Zusätzlich ist zu erwarten, dass sich künftig aufgrund der europäischen

Gesetzgebung verschärftere Grenzwerte für den Emissionsausstoß aus

Kleinfeuerungsanlagen ergeben werden.

Allerdings stellt sich das Problem, dass KUP-Biomasse eine deutlich

unterschiedliche chemische Zusammensetzung wie die bisher für die Holzpelletierung verwendete Industrie- bzw. Bauholz-Biomasse aufweist.

Diese unterschiedliche chemische Zusammensetzung führt zu unterschiedlichen und zum Teil unerwünschten verbrennungstechnischen Eigenschaften, wodurch sich die Abgaszusammensetzung und die Aerosolbildung deutlich zum Nachteil einer zu Pellets verpressten KUP-Biomasse verändern.

Insbesondere besteht eine Korrelation zwischen dem Gehalt an Stickstoff, Schwefel und Chlor in der eingesetzten Brennstoffbiomasse und NO x , SO x und HCl im Abgas sowie der Aerosolbildung aus semi- und leichtflüchtigen Bestandteilen der aschebildenden Elemente K, Na, Pb, Si usw. Hierbei wurde festgestellt, dass beispielsweise Kalium die Bildung von Aerosolen und damit die Korrosion an Wärmetauscher und anderen Teilen des Heizungssystems begünstigt und sich die Ascheerweichungstemperatur verringert.

Die Ascheerweichungstemperatur beziffert die Temperatur, bei der die Asche der in der Heizanlage verbrannten Pellets vom festen in den (eher) flüssigen

Aggregatzustand wechselt. Das Problem flüssiger Asche entsteht beim Abkühlen der Asche. Sie ändert ihren Aggregatzustand dann naturgemäß von flüssig nach fest. Das geschieht in der Regel dann in Form einer zusammenhängenden Masse. Diese Masse kann sich im Innern des Kessels sammeln und kann dann zu Störungen der

Heizungsanlage führen. Die Ascheerweichungstemperatur nach ENplus A1 liegt derzeit bei 1200°C.

Die in Stickstoff bedingten NO x - bzw. N20-Emissionen sowie die SO x -Emissionen aufgrund des Schwefelgehalts der Brennstoffe führen zur Korrosion an Metallbauteilen der Feuerungsanlage.

Dasselbe gilt für Chlor, wodurch überwiegend HCl entsteht, jedoch können zusätzlich zu einem geringen Anteil auch polychlorierte Dibenzo-p-dioxine und

Dibenzofurane (PCDD/PCDF) gebildet werden, die mit den Abgasen in die Umwelt entweichen können. Derartige anoganische und organische Halogenverbindungen können - neben ihrer unerwünschten Toxizität - ebenfalls Korrosion an Metallbauteilen hervorrufen.

Der Gehalt an dem Alkalimetall Natrium führt bekanntlich zu Kesselkorrosion und ebenfalls zur Bildung von Aerosolen.

Magnesium erhöht die Ascheerweichungstemperatur und begünstigt eine

Aschenutzung, zum Beispiel als Dünger, während der Phosphorgehalt des Brennstoffs die Aerosolbildung begünstigt, zu einer Ascheerweichung führt und damit Nützlichkeit der Asche beispielsweise als Dünger herabsetzt. Im Brennstoff enthaltene Schwermetalle, insbesondere Blei, Mangan, Kupfer, Cadmium und dergleichen, führen ebenfalls zu gas- und staubförmigen Emissionen und schränken die Aschenutzung als Düngemittel drastisch ein, sofern ihr Gehalt einen bestimmten Grenzwert überschreitet.

Bei Untersuchungen wurde femer festgestellt, dass die Bildung von Feinstaub in automatischen Feuerungsanlagen hauptsächlich durch Freisetzung anorganischer Elemente aus dem Glutbett in temperatur- und brennstoffabhängiger Art und Weise erfolgt.

Nach alledem sind KUP-Hölzer, insbesondere in pelletierter Form, im Stand der Technik praktisch nicht dauerhaft in Heizanlagen als Brennstoff einzusetzen, da ihr Gehalt an der Summe der Elemente K, S, Cl, Cd, Zn, Pb, gemessen am Beispiel der Kurzumtriebsplantagenhölzer Pappeln und Weiden, im Vergleich zu Fichten- und Buchenbiomasse mit etwa 3000 bis 4000 mg/kg (db) etwa doppelt so hoch ist und zu den oben genannten Nachteilen führt.

Hier setzt die vorliegende Erfindung ein.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, neben den immer knapper werdenden Industrie- und Bauhölzernhölzern, insbesondere Fichte und Tanne, auch Hölzer aus Kurzumtriebsplantagen als Pellets für Heizzwecke einsetzen zu können und dennoch die Grenzwerte für Feinstaub und Abgase einhalten zu können.

Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1 .

Insbesondere betrifft die vorliegende Erfindung Pellets für Heizzwecke aus einer gepressten Biomasse auf Basis von Lignozellulose, wobei die Pellets wenigstens ein asche- und/oder feinstaubverminderndes Additiv sowie einen Binder auf

Polysaccharidbasis enthalten, wobei das Additiv ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus: aluminiumhaltigen anorganischen Verbindungen, Tonen und

Tonmineralen. Durch den Einsatz wenigstens eines asche- oder feinstaubvermindernden Additivs sowie eines Binders auf Polysaccharidbasis, wobei das Additiv ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus aluminiumhaltigen anorganischen Verbindungen, Tonen und Tonmineralen, hat sich überraschend herausgestellt, dass durch den Einsatz derartiger Additive gezielt die Freisetzung von anorganischen aerosolbildenden Elementen, insbesondere K, S, Cl, Cd, Zn und Pb vermindert werden kann.

Bei den chemischen Reaktionen der Brennstoffinhaltsstoffe im Rahmen der Pyrolyse- und Vergasungsprozesse reagieren die leichtflüchtigen zu schwerflüchtigen Komponenten und somit verbleiben die anorganischen aerosolbildenden Elemente im Glutbett der Feuerungsanlage.

Auch wird die Freisetzung organischer Aerosole herabgesetzt, was - ohne hieran gebunden zu sein - offensichtlich mit der Oberflächenaktivität der eingesetzten

Additive, insbesondere aluminiumhaltigen Verbindungen, zusammenhängt.

Insbesondere wird erfindungsgemäß davon ausgegangen, dass die Beeinflussung der erfindungsgemäßen Additive durch folgende Prozesse wirksam ist:

Durch den Einsatz der erfindungsgemäßen Additive erhöht sich in Bezug auf Kalzium die Ascheerweichungstemperatur und es findet eine Verbindung des Kalziums mit Silizium und nicht mit Kalium statt, so dass eine Aerosolbildung unterdrückt wird.

In Bezug auf Phosphor senkt das erfindungsgemäße Additiv die Partikel- Massekonzentration des Phosphors, wodurch weniger Partikel als Aerosol zur

Verfügung stehen können.

Obwohl beispielsweise die Kurzumtriebshölzer Pappel und Weide mehr als doppelt so viele Aerosolbildner in ihrer Ausgangssubstanz enthalten im Vergleich zu Fichte und Buche, gelingt es, mittels der erfindungsgemäßen Additive die

Aerosolbildung im Abgas und die NO x - und SO x -Abgaswerte praktisch auf den Wert von reinem Fichten- oder Buchenholz zu bringen. Mit den erfindungsgemäßen Pellets ist es somit möglich, alternative KUP-Pellets anstatt der bisherigen reinen Sägewerksrestholzpellets einzusetzen.

Somit stehen mit den erfindungsgemäßen Pellets erstmals feinstaub- und emissionsarme Pellets aus KUP-Hölzern, insbesondere Pappel und Weide, für

Heizzwecke zur Verfügung und das Rohstoff Sortiment für die Pelletherstellung wird signifikant um schnell nachwachsende Biomasse aus Kurzumtriebsplantagen erweitert.

In der Praxis hat sich herausgestellt, dass ein Bindemittel auf Polysaccharidbasis, insbesondere Stärkebasis, sowie ein Additiv aus aluminiumhaltigen anorganischen Verbindungen, Tonen und Tonmineralen diese Eigenschaften erfüllt, ohne dass der zugrundeliegende physikalische chemische Mechanismus vollständig verstanden ist.

Ganz besonders hat sich Kaolin als Tonmineral bei ersten Versuchen bewährt.

Eine bevorzugte Ausführungsform der vorliegenden Erfindung sind Pellets für Heizzwecke aus einer gepressten Biomasse auf Basis von Lignozellulose aus Pappel- und/oder Weidenhölzern, wobei die Pellets wenigstens ein asche- und/oder

feinstaubverminderndes Additiv auf Basis von Alumosilikaten, insbesondere Kaolin, sowie einen Binder auf Stärkebasis, beispielsweise Weizenstärke, enthalten.

Selbstverständlich ist auch möglich, Mischhölzer etwa aus Fichte, Buche, Pappel und/oder Weide für die Pelletherstellung einzusetzen.

Die Herstellung der erfindungsgemäßen Pellets erfolgt nach dem Fachmann wohlbekannten Pelletierungsverfahren, welche in der Beschreibungseinleitung erwähnt wurden.

Die Unteransprüche stellen weitere bevorzugte Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung dar. Für eine bevorzugte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Pellets wird die Lignozellulose-Biomasse ausgewählt aus: Industrie- und Bauhölzern, insbesondere Fichte, Kiefer, Tanne, Douglasie, Eiche, Lärche, Kastanie, Buche, Erle, Birke;

Kurzumtriebshölzern, insbesondere Pappel und Weide; Agrarreststoffen; sowie

Mischungen davon.

Die Lignozellulose-Biomasse kann aus Vollbäumen und/oder Hackschnitzel und/oder Hobelspänen und/oder Sägespänen und/oder Sägemehl der Industrie- und Bauhölzer und/oder der Kurzumtriebshölzer stammen, so dass auch vorteilhaft weiterhin die Nutzung von ohnehin anfallenden Holzabfällen und Holzresten verwendet werden können und eine etwas aufwendigere Verwendung von Vollbäumen nur zum Teil erforderlich ist.

Die aluminiumhaltigen anorganischen Verbindungen sind vorzugsweise

Aluminiumoxide, insbesondere AI2O3, und/oder Aluminiumhydroxide und/oder

Aluminiumoxidhydroxide und/oder Bauxit, da diese nicht toxisch und leicht und billig verfügbar sind.

In der Praxis hat sich herausgestellt, dass Tone und Tonminerale, Alumosilikate, insbesondere Kaolin, Kaolinit, lllicit, Sericit und Montmorillonit die besten Additive sind, um insbesondere aus Pappeln und Weiden-Biomasse feinstaub- und emissionsarme Pellets für Heizzwecke herzustellen. Der Effekt wird noch verstärkt, wenn die Pellets mit Weizenstärke gebunden sind.

Als Binder auf Polysaccharidbasis kann insbesondere ein Stärkebinder zum Einsatz kommen, insbesondere ein solcher, ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus: Weizenstärke, Kartoffelstärke, Reisstärke, Kastanienstärke; sowie Mischungen davon. Jedoch sind auch andere natürliche und synthetische Polysaccharide als Bindemittel für die Pellets geeignet.

Zu den genannten Additiven, beispielsweise auf Alumosilikatbasis können aiszusätzliche Additive in Form von Caiciumverbindungen eingesetzt werden, welche in Form von Kalkstein oder Marmorstaub [CaC0 3 ], gelöschtem Kalk [Ca(OH) 2 ] oder gebranntem Kalk [CaO] der Lignozellulose-Biomasse zugesetzt werden können.

Wie bereits erwähnt, ist es im Rahmen der vorliegenden Erfindung bevorzugt, Pellets aus einer Lignozellulose-Biomasse aus Kurzumtriebshölzern herzustellen, wobei insbesondere Bäume der Gattung der Pappeln [Populus] und/oder der Gattung der Weiden [Salix ], insbesondere Salix spec, vorzugsweise Salix alba, bevorzugt sind.

Die Pellets könne jedoch nach wie vor auch aus einer Lignozellulose-Biomasse aus Industrie- und Bauhölzern, insbesondere aus der Gattung der Fichten [Picea], vorzugsweise Picea abies und/oder der Gattung der Tannen [Abies], vorzugsweise Abies alba, oder einer Mischung mit KUP-Hölzern hergestellt werden.

Die erfindungsgemäßen zeichnen sich dadurch aus, dass die Pellets eine

Rohdichte von ca. 1 ,1 bis 1 ,3 kg/dm 3 , vorzugsweise >1 ,20 kg/dm 3 und eine Restfeuchte von ca. 5 Masse-% bis 10 Masse-% aufweisen.

Typischerweise liegt das asche- und/oder feinstaubvermindernde Additiv in einer Konzentration von ca. 0,1 bis 3 Masse-%, insbesondere ca. 1 bis 2 Masse-%, vor.

Gemäß der vorliegenden Erfindung können die Pellets auch Reinpellets aus Kurzumtriebshölzern sein.

Selbstverständlich können auch Pellets aus Mischhölzern hergestellt werden, welche aus einer Mischung aus herkömmlichen Industrie- und Bauhölzern und KUP- Hölzern stammen.

Beispielhafte Mischpellets können ca. 75 Masse-% Fichtenholz und ca. 25 Masse- % Kurzumtriebsholz, insbesondere Weide und/oder Pappel, vorzugsweise jeweils 50 Masse-% Fichtenholz und Kurzumtriebsholz, enthalten. Als besonders geeignete Mischpellets haben sich solche aus einer Mischung aus 90 Masse-% Fichte und 10 Masse-% Weide herausgestellt. Dem Fachmann ist wohlbekannt, dass sämtliche weitere Mischverhältnisse vom Umfang der vorliegenden Erfindung mit umfasst sind.

Weitere Vorteile und Merkmale ergeben sich aufgrund der Beschreibung eines Ausführungsbeispiels.

Ausführungsbeispiel

Zur Herstellung der erfindungsgemäßen Pellets wurde Sägemehl aus entrindeter Fichte (Picea abies) sowie Sägemehl der Weide (Salix spec.) verwendet.

Die Pelletierung erfolgte mit einer halbindustriellen Ringstempelpelletiermühle mit einer Kapazität von 150 kg/h. Die erhaltenen Pellets wurden in einer 12 kW- Kleinfeuerungsanlage verbrannt und die Abgaszusammesetzung sowie die

Aerosolemission, insbesondere anhand der Aerosolbildner K, S, Cl, Cd, Zn und Pb, wurden gemessen.

Die Holzpellets wurden aus den beiden oben angegebenen Rohmaterialien gemischt, wobei als Bindemittel Weizenstärke (0,1 Masse-%) und als Additiv Kaolin eingesetzt wurde.

Es wurden unterschiedliche Verhältnisse Fichte zu Weide eingesetzt, nämlich von jeweils 50 % Fichtenholz und Kurzumtriebsholz bis hin zu 90 % Fichtenholz und 10 % Weidenholz.

Zur Kontrolle wurden die jeweiligen Holzpellets einmal ohne Additiv, jedoch mit Weizenstärke, und zum anderen mit Weizenstärke und mit Kaolin als Additiv hergestellt.

Die Kaolinkonzentration betrug im Beispielsfall 0,5 Masse-%.

Zur weiteren Kontrolle wurden Pellets mit Additiv, jedoch ohne Weizenstärke als Binder hergestellt. Bei der Abgas- und Aerosoluntersuchung der Emissionen hat sich überraschend herausgestellt, dass die Kombination von Weizenstärke als Polysaccharid-Binder und dem Alumosilikat Kaolin als Additiv selbst bei reinen Weidenpellets annähernd dieselben Abgas- und Feinstaubwerte erzielte wie die Fichtenreinpellets.

Wurden 50 %ige Mischungen aus Fichte- und Weide-Biomasse pelletiert und mit Weizenstärke als Polysaccharid-Binder und Kaolin als Additiv verwendet, so lagen die Feinstaubwerte sogar unterhalb der Werte der Pellets aus reiner Fichte.

Nach alledem stellt die vorliegende Erfindung erstmals feinstaub- und

emissionsarme Pellets aus KUP-Hölzern zur Verfügung und stellt somit eine alternative Rohstoffquelle zu den Waldhölzern Fichte und Tanne dar.

Im Beispielsfalle betrug die Summe der Elemente K, S, Cl, Cd, Zn, Pb für

Reinpellets aus Weide mit Kaolin und Weizenstärke etwa 1600 mg/kg db (dry base), während sich für Vergleichs-Reinpellets aus Fichte ca 1550 mg/kg db ergaben.

Mischpellets mit jeweils 50 Masse-% aus Fichte und Weide sowie Kaolin und

Weizenstärke ergaben Aerosolbildnerwerte von ebenfalls ca. 1600 mg/kg db.

Pellets, welche nur mit Kaolin versetzt, jedoch nicht mit Weizenstärke gebunden waren, lieferten überraschend durchweg einen deutlich höheren Aerosolgehalt als Pellets, die beide Substanzen enthielten.

Umgekehrt zeigte die Kontrolle ohne Kaolin und mit Weizenstärke praktisch keine senkende Wirkung für die genannten Aerosolbildner, während Kaolin als alleiniges Additiv -also ohne Polysaccharidbinder- bereits zu einer drastischen Senkung des Gehalts an Aerosolbildnern führte.

Hieraus wird geschlossen, dass das alumosilikathaltige Additiv Kaolin zwar hauptsächlich für die Aerosolbildnersenkung verantwortlich ist, jedoch die Kombination mit dem Polysaccharid unerwartet eine noch stärkere Absenkung des Gehalts an Aeorosolbildnern bewirkt. Der Grund hierfür ist derzeit noch unklar. Die quantitativen Ergebnisse sind in Fig. 1 gezeigt: Fig. 1 zeigt für einzelne Pelletmischungen die jeweiligen Gesamtstaubmengen in mg/Nm 3 bei 13% 0 2 , trocken, gemessen nach VDI 2066-1 .

Die Abkürzungen in Fig. 1 und Tab. 1 bedeuten Folgendes:

F 00 100% Fichte ohne Kaolinzusatz

F100/m05 100% Fichte mit 0,5 Masse-% Kaolinzusatz

F100/m20 100% Fichte mit 20 Masse-% Kaolinzusatz

F90/W10 90% Fichte und 10% Weide ohne Kaolinzusatz

F90/W10/m02 90% Fichte und 10% Weide mit 0,2 Masse-% Kaolinzusatz F75/W25 75% Fichte und 25% Weide ohne Kaolinzusatz

Mit diesen Pellets ergaben sich folgende Feinstaub- und Aschewerte:

Tabelle 1

Für Pellets aus reinem Fichtenholz wurden somit sogar bereits Feinstaubwerte von nur einem Viertel der ohne Additiv erreichten Werte erzielt. Dies ist in Fig. 1 graphisch dargestellt. Die Mischpellets F90/W10 wiesen ohne Additiv einen Gesamtstaubwert von 17,8 mg/Nm 3 auf. Mit 0,2 Masse-% Kaolin konnte dieser Wert unter den Wert reiner Fichtenpellets auf 3,8 mg/Nm 3 bei einem Aschegehalt von nur 0,7% gesenkt werden.

Somit stehen erstmals neue Ressourcen aus bislang nicht zur Herstellung von Pellets für Heizzwecke geeigneten Kurzunntriebshölzern, insbesondere Pappel und Weide zur Verfügung.