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Title:
PHARMACEUTICAL COMPOSITION FOR TREATING INFECTIOUS DISEASES
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2018/185346
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a pharmaceutical composition for systemic, particularly parenteral treatment of infectious diseases, based on an aqueous, sterile and pyrogen-free solution of chlorine dioxide, which contains 5 to 1000 mg/l (ppm) dissolved chlorine dioxide (CI02) and preferably 3 to 10 g/l of an ionic tonicity regulator, optionally in combination with a non-ionic tonicity regulator. The composition additionally preferably contains a pH regulator, particularly a pH buffer system, adjusted to pH 7.3-7.5, and can furthermore contain DMSO or MSM. In the ready-to-use state, the composition is free of chlorate ions, hydrochloric acid and gaseous chlorine, or contains said components in a concentration of 1 mg/L (1 ppm) at maximum each.

Inventors:
KALCKER ANDREAS LUDWIG (CH)
Application Number:
PCT/EP2018/059052
Publication Date:
October 11, 2018
Filing Date:
April 09, 2018
Export Citation:
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Assignee:
SCHWEIZER ZENTRUM FUER WSS FORSCHUNG INNOVATION UND ENTWICKLUNG (CH)
International Classes:
A61K33/20; A61K9/00; A61K9/08; A61P31/00; A61P31/04; A61P31/10; A61P31/12; A61P33/06; A61K47/02; A61K47/20; A61K47/26
Domestic Patent References:
WO2011086579A12011-07-21
Foreign References:
US20040104127A12004-06-03
EP2926819A12015-10-07
US5252343A1993-10-12
US5252343A1993-10-12
Other References:
ANDREAS LUDWIG KALCKER: "Gesundheit verboten", March 2017, DAS NEUE LICHT / JIM HUMBLE VERLAG, Roermond, ISBN: 9789088791567, pages: 43-66,139-387,419,441 - 444, XP002782877
ANONYMOUS: "FDA Warns Consumers of Serious Harm from Drinking Miracle Mineral Solution (MMS)", 30 July 2010 (2010-07-30), XP055486143, Retrieved from the Internet [retrieved on 20180620]
ANONYMOUS: "BfR rät von der Einnahme des Produkts "Miracle Mineral Supplement" ("MMS") ab", 2 July 2012 (2012-07-02), XP055486271, Retrieved from the Internet [retrieved on 20180620]
ANONYMOUS: "Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte stuft zwei "Miracle Mineral Supplement"-Produkte als zulassungspflichtig und bedenklich ein", BFARM PRESSE, 26 February 2015 (2015-02-26), XP055489398, Retrieved from the Internet [retrieved on 20180702]
ANONYMOUS: "Verordnung über Trinkwasser und über Wasser für Lebensmittelbetriebe (Trinkwasserverordnung - TrinkwV)", BGBL, 5 December 1990 (1990-12-05), XP055489433, Retrieved from the Internet [retrieved on 20180702]
THE JOURNAL OF PHARMACOLOGY AND EXPERIMENTAL THERAPEUTICS, vol. 342, no. 3, 2012, pages 608 - 618
LEE ET AL., WATER RESEARCH, vol. 44, 2010, pages 555 - 566
NOSZTICZIUS Z; WITTMANN M; KÄLY-KULLAI K; BEREGVÄRI Z; KISS I ET AL., PLOS ONE, vol. 8, no. 11, 2013, pages e79157
Attorney, Agent or Firm:
BOGENSBERGER, Burkhard (LI)
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Claims:
PATENTANSPRÜCHE

1 . Chlordioxid in wässriger Lösung, wobei die Lösung steril und pyrogenfrei ist und 5 bis 1000 mg/l (ppm) gelöstes Chlordioxid (CI02) enthält und im gebrauchs- fertigen Zustand frei ist von Chlorat-Ionen, Salzsäure und gasförmigem Chlor oder diese Komponenten in einer Konzentration von jeweils maximal 1 % der Chlordioxidkonzentration enthält, zur Verwendung als Therapeutikum in der systemischen Behandlung von viralen oder mikrobiellen Infektionen des menschlichen oder tierischen Körpers.

2. Chlordioxidlösung nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass sie eine oder mehrere der folgenden Komponenten enthält:

a) 3 bis 10 g/l eines ionischen Tonizitätsregulators aus der Gruppe NaCI und KCl; oder eines nicht-ionischen Tonizitätsregulators aus der Gruppe Monosaccharide, Disaccharide, Oligosaccharide, und Polyole niedrigen Molekulargewichtes; oder eines Gemisches der vorgenannten Komponenten;

b) einen pH-Regulator in Form eines pH-Puffer-Systems, eingestellt auf einen Wert im Bereich von pH 5.0 - 7.5;

c) 0.1 bis 20 g/l Dimethylsulfoxid (DMSO) oder Dimethylsulfon (MSM).

3. Chlordixoidlösung nach Anspruch 1 oder 2, adaptiert als isotonische

Injektions- oder Infusionslösung.

4. Pharmazeutische Zusammensetzung auf der Basis der Chlordixoidlösung nach Anspruch 3, zur Verwendung als Therapeutikum in der systemischen Behandlung von viralen oder mikrobiellen Infektionen des menschlichen oder tierischen Körpers.

5. Pharmazeutische Zusammensetzung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass als nicht-ionischer Tonizitätsregulator mindestens ein Mono- oder

Disaccharid aus der Gruppe: Glucose, Fructose, Saccharose, Mannose, und/oder mindestens ein niedermolekularer Polylol aus der Gruppe: Glycerol, Erythritol, Lactitol, Mannitol, Sorbitol, Inositol, Xylitol, Threitol und Maltitol enthalten ist.

6. Pharmazeutische Zusammensetzung nach Anspruch 4, zur Verwendung als Therapeutikum in der systemischen parenteralen Behandlung von viralen, bakteriellen oder durch Pilze, Plasmodien oder Protozoen ausgelösten Infektionskrankheiten des menschlichen oder tierischen Körpers.

7. Pharmazeutische Zusammensetzung nach Anspruch 4, zur Verwendung als Therapeutikum in der Behandlung von Borreliose, Tetanus oder Blutvergiftung.

8. Pharmazeutische Zusammensetzung nach Anspruch 4, zur Verwendung als Therapeutikum in Form einer oral applizierbaren Lösung, oder in Form einer

Injektionslösung zur subkutanen, intramuskulären oder intravenösen Verabreichung, oder in Form einer Infusionslösung zur intravenösen Verabreichung.

9. Kombination der pharmazeutischen Zusammensetzung nach Anspruch 4 mit einer oral und/oder topisch anwendbaren, 5 - 1000 ppm CI02 enthaltenden

Chlordioxidlösung, zur Verwendung als Therapeutikum in der systemischen

Behandlung von viralen oder mikrobiellen Infektionen des menschlichen oder tierischen Körpers.

Description:
PHARMAZEUTISCHE ZUSAMMENSETZUNG ZUR BEHANDLUNG VON INFEKTIONSKRANKHEITEN

TECHNISCHES GEBIET

Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine pharmazeutische Zusammensetzung, insbesondere eine Infusions- oder Injektionslösung, auf der Basis einer wässrigen Chlordioxidlösung, zur Behandlung von Infektionskrankheiten und Entzündungen bei Mensch und Tier.

STAND DER TECHNIK

Zur Oberflächendesinfektion werden verschiedenste Chemikalien eingesetzt, zumeist oxidierende Substanzen wie Chlorgas, Ozon, Wasserstoffperoxid, Chlorit-, Chlorat- oder Perchlorat-Lösungen. Diese Chemikalien reagieren unspezifisch mit organischem Material durch Oxidation von insbesondere Aminogruppen, Sulfhydrylgrup- pen, Doppelbindungen und aromatischen Systemen. Auf dieser Wirkung basiert im Wesentlichen ihre antibakterielle und antivirale Aktivität.

Daneben wird aber auch seit beinahe hundert Jahren Chlordioxid als wirksames, antimikrobielles Agens eingesetzt, wobei sich die Anwendungen bislang vor allem auf die Oberflächendesinfektion und Wasserhygienisierung beschränkt haben.

Medizinisch-therapeutische Anwendungen sind jedoch ebenfalls bekannt, wenngleich in überraschend geringem Umfang, so beispielsweise für die äusserliche Haut- und Wunddesinfektion, für Wurzelbehandlungen in der Zahnmedizin, Mundspülungen gegen schlechten Atem oder Candidiasis, und ähnliche äusserlich-topische Anwendungen an Menschen und Tieren.

US5252343 beschreibt 1 993 die erfolgreiche Behandlung von Mastitis bei Kühen mit einer Chlordioxidlösung (CDL), durch Spülen der Zitzen am Euter der Kuh, wobei im Gegensatz zur herkömmlichen Antibiotikatherapie die Milch der mit CDL behandelten Tiere nicht verworfen werden musste, sondern weiterhin für den Konsum eingesetzt werden konnte. Dies deshalb, weil aus der Behandlung mit CDL offenbar keine wie immer gearteten Schadstoffe entstanden sind und keine potenziell gesundheitsgefährdenden Abbauprodukte des CI02 in relevanten Konzentrationen nachweisbar waren.

Zu den möglichen Wirkmechanismen von CI02 in Bezug auf Proteine, Aminosäuren, Nukleinsäuren, Polysaccharide, Lipide, Lipidmembranen, Bakterien, Sporen, Viren, Pilze, Einzeller, und höhere Parasiten gibt es reichlich Literatur. Umso mehr erstaunt es, dass dieses einfache Oxidans CI02 noch immer keinen breiten Einsatz in der medizinischen und veterinärmedizinischen Therapie von Entzündungen und

Infektionskrankheiten verzeichnet. Dies mag vielleicht mit einem in der Fachwelt weit verbreiteten, unvollständigen Verständnis der Physiologie der Immunabwehr bei Menschen und Tieren zu tun haben, dem zu Folge viele Krankheiten als durch freie Sauerstoff- oder Stickstoffoxidradikale verursacht angesehen werden und die

Therapie daher auf eine Eliminierung solcher freier Radikale - in der Fachliteratur auch als„reaktive oxidative Spezies" (ROS) bezeichnet - durch die Gabe von

Antioxidanzien abzielt.

In seinem Review "Oxidative Shielding or Oxidative Stress?" aus dem Jahre 201 2 [ The Journal of Pharmacology and Experimental Therapeut/cs, 2012, Vol.342, No.3, pp608-618) versucht Robert Naviaux diesem Umstand nachzugehen und zeigt auf, dass reaktive oxidative Spezies wie freie Sauerstoffradikale nicht die Ursache sondern die Folge von Krankheiten sind. Oxidative Abschirmung sei ein Schutzmechanismus und dürfe daher kein Ziel für eine anti-oxidative Therapie sein.

Zum möglichen Wirkmechanismus von CI02:

Auch wenn der Wirkmechanismus nicht immer im Detail geklärt sein mag, so zeigt die einschlägige Fachliteratur doch auf, dass Chlordixoid, im Gegensatz zu Chlorit- und Chlorat-Ionen, nicht wahllos jegliches organische Material angreift, sondern selektiv vor allem Proteine und Aminosäuren mit sekundären und tertiären Aminen und/oder Sulfhydrylgruppen, vor allem Cystein, Methionin und Glutathion, sowie aromatische Aminosäuren wie Tyrosin und Tryptophan. Allgemein wird in der Fachliteratur von„elektronenreichen" Regionen organischer Moleküle gesprochen (siehe z.B. Lee et a/.; Water Research 44, (2010), 555-566), die bevorzugt von Chlordioxid in einer oder mehreren aufeinanderfolgenden Stufen oxidiert werden. Die Reaktionsprodukte auf Seiten des CI02 sind letzten Endes Chloridionen, in physiologischen Lösungen also NaCI, und Wasser.

Vorbehalte in Teilen der Fachwelt gegenüber einer therapeutischen Nutzung von CI02 scheinen im Lichte der einschlägigen Fachliteratur daher eher auf einer ungenügenden Auswertung des bestehenden Fachwissens, vielleicht auch auf gewissen Vorurteilen, zu beruhen. Einschlägige Untersuchungen an Modellorganismen in vitro zeigen beispielsweise auf, dass antivirale Effekte vermutlich dadurch zustande kommen, dass je nach Virusart entweder Spikes so verändert werden, dass eine Anhaftung an die Wirtszelle nicht mehr erfolgen kann, oder dass das Viruscapsid wesentlich verändert wird, sodass die Immunogenität verloren geht, oder dass bestimmte Schritte in der Proteinbiosynthese negativ beeinflusst werden, so dass beispielsweise die Transkription der Viren-RNA oder -DNA nicht mehr ordnungsgemäss funktioniert oder das Assembling der Viruspartikel gestört wird.

Bei der Wirkung auf lebende Einzeller, beispielsweise bei der antibakteriellen und antifungalen Wirkung, scheint die Fachwelt erkannt zu haben, dass dieser mikrobi- zide Effekt vor allem durch eine Störung der Zell-Membranen oder der Lipid-Membra- nen wichtiger Organellen durch CI02-Einwirkung bewirkt wird, wobei etwa durch Beschädigung von Membranproteinen, z.B. von Tunnelproteinen, eine unspezifische Durchlässigkeit der Membranen für bestimmte Ionen verursacht wird, wodurch die Zellen, Organellen, oder beispielsweise auch Bakterien- oder Pilzsporen, ihr Membranpotenzial nicht mehr aufrecht erhalten können und daran zugrunde gehen. Es gibt auch interessante Berichte über die Signalfunktion („signalling") kleiner Moleküle wie z.B. CI02, speziell in Bezug auf Apoptose-Auslösung, entweder direkt oder indirekt über die Modulation von ATP-, ADP- oder GMP-Konzentrationen. Wobei Apoptose im Zusammenhang mit Immunabwehr keineswegs als negativ gesehen wird, sondern vielmehr als das begrenzte, gezielte Eliminieren einzelner, infizierter Zellen, um eine rasche Vermehrung und Ausbreitung der Erreger zu behindern oder zu verhindern, zum Wohle des Gesamtorganismus.

Noszticzius et al., beschreiben in ihrem Paper„Chlorine Dioxide Is a Size-Selective Antimicrobial Agent" (Noszticzius Z, Wittmann M, Kaly-Kullai K, Beregvari Z, Kiss I, et al., 201 3, PLoS ONE 8( 1 1 ): e791 57. doi: 10.1 371 /journal.pone.00791 57) detailliert, warum die Verabreichung von CDL selektiv kleine Organismen wie Bakterien und Viren abtötet und Körperzellen unbehelligt lässt. Sie nähern sich dem Thema unter anderem von der reaktionskinetischen Seite und legen sehr plausibel dar, dass einerseits bestimmte Proteine und Aminosäuren vorrangig attackiert werden (siehe oben) und dass andererseits das Fluten kleiner Entitäten wie Bakte- rien mittels CI02 in einer keimabtötenden Menge einfach rascher vonstatten geht als bei wesentlich grösseren Zellen wie Blutkörperchen oder somatischen Zellen. Darüber hinaus verfügen eukaryontische Zellen über Reparaturmechanismen gegenüber oxidativer Schädigung, insbesondere solcher von Sulfhydrylgruppen, die Viren und Bakterien fehlen.

Vorbehalte in Teilen der Fachwelt gegenüber einer therapeutischen Nutzung von CI02 scheinen im Lichte der einschlägigen Fachliteratur daher eher auf einer ungenügenden Auswertung des bestehenden Fachwissens, vielleicht auch auf gewissen Vorurteilen, zu beruhen.

Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, diese Gedanken von Naviaux einerseits und von Noszticzius et al. andererseits aufzugreifen und eine wasserbasierte Zusammensetzung bereit zu stellen, die hochreines Chlordioxid als oxidatives Agens enthält und sowohl zur systemischen, insbesondere oralen oder parenteralen, als auch zur topischen Behandlung, oder einer Kombination aus systemischer und topischer Behandlung, zahlreicher pathologischer Zustände und Krankheiten bei Mensch und Tier geeignet und einsetzbar ist. Diese Aufgabe wird durch eine

Zusammensetzung gelöst, wie sie im unabhängigen Anspruch beschrieben ist.

Weitere vorteilhafte Merkmale der Erfindung werden in den abhängigen Ansprüchen dargelegt. BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG

In einer Ausführungsform bezieht sich die Erfindung auf eine pharmazeutische Zusammensetzung, die hochreines Chlordioxid (CI02) in einem wässrigen Medium enthält und für eine systemische, parenterale Anwendung geeignet ist.

Die Zusammensetzung enthält gelöstes CI02 in einer Konzentration von typischerweise 5 bis l OOOppm, entsprechend 5 bis 1000mg/l. Für die meisten Anwendungsfälle ist jedoch ein Konzentrationsbereich von 10 - 500, insbesondere von 25 - 300 ppm am besten geeignet.

"Hochrein" bedeutet in diesem Zusammenhang, dass die Zusammensetzung im Wesentlichen frei ist von Chlorgas, Salzsäure, Chlorit- und Chlorationen, d.h. diese Komponenten typischerweise jeweils nur in Konzentrationen von weniger als 1 % der CI02-Konzentration enthält. Erzielt wird dies durch ein Herstellungsverfahren, welches nicht dem üblichen Schema der Herstellung einer Chlordioxidlösung (CDL) durch Ansäuern einer Natriumchlorat-Lösung folgt, sondern CI02 mittels Elektrolyse einer pH-neutralen NaCI-Lösung, mit nachgeschaltetem Gaswaschverfahren, generiert. Die schonende, bei einer Spannung von 6V vorgenommene, Elektrolyse führt direkt zur Bildung von CI02, wobei NaCI02 und NaCI03 nur in sehr geringen Mengen, typischerweise in Konzentrationen von weniger als 1 % bezogen auf die Konzentration von CI02, als Nebenprodukte gebildet werden. Auch freie Salzsäure und gasförmiges Chlor entstehen - wenn überhaupt - nur in geringsten Mengen.

Die Konzentrationen an Na-Chlorat, Na-Chlorit, Chlorgas und Salzsäure liegen in der frisch hergestellten, konzentrierten CDL, welche zumeist 1000-2000 ppm (mg/L) CI02 enthält, typischerweise in einem Bereich von jeweils maximal 10-20 ppm (mg/L) und in der gebrauchsfertigen, verdünnten CDL bei maximal 1 -2 ppm (mg/L) oder darunter. Im Bedarfsfall kann die CI02-Lösung aber auch mit höheren Gehalten von 3000 ppm und mehr an CI02 hergestellt werden.

Der Vorteil einer hochreinen CDL besteht vor allem darin, dass die Wahrscheinlichkeit allfälliger unerwünschter Wirkungen, die für Na-Chlorit und vor allem für Na- Chlorat in der Fachliteratur beschrieben werden, so weit wie möglich gesenkt wird, was vor allem für Formulierungen und Zusammensetzungen von besonderer Bedeutung ist, die als Infusionslösungen oder Injektionslösungen eingesetzt werden sollen.

Eine erfindungsgemässe Zusammensetzung, die neben äusserlicher, topischer Anwendung vor allem für systemische, insbesondere parenterale, Anwendungen in Form von Injektions- oder Infusionslösungen geeignet sein soll, kann mindestens einen Tonizitätsregulator enthalten, der es erlaubt, die Lösung isotonisch einzustellen. Als Tonizitätsregulatoren kommen ionische Substanzen wie etwa NaCI oder KCl in Frage, aber auch nicht-ionische Substanzen und hier vor allem Vertreter aus der Gruppe der Monosaccharide, Disaccharide, Oligosaccharide und niedermolekularen Polyole. Die Mono- und Disaccharide werden bevorzugt aus der Gruppe: Glucose, Fructose, Saccharose and Mannose und die niedermolekularen Polylole bevorzugt aus der Gruppe: Glycerol, Erythritol, Lactitol, Mannitol, Sorbitol, Inositol, Xylitol, Threitol und Maltitol ausgewählt.

Eine isotonische Kochsalzlösung enthält 9g NaCI pro Liter Wasser (0.9%), die daraus entstehende Osmolarität von 290-300 mosmol/l entspricht im Wesentlichen der Osmolarität des Blutes, die auch mit KCl oder einem Gemisch aus zwei oder mehreren der erwähnten ionischen und nicht-ionischen Tonizitätsregulatoren eingestellt werden kann.

Speziell für Injektions- und Infusionslösungen kann es von entscheidender Bedeutung sein, den pH-Wert der CDL an jenen des Blutes in einem Bereich von ca. pH 7.3 - 7.5 anzupassen, um allfällige unerwünschte Wirkungen zu vermeiden. Zu diesem Zweck kann zur CDL ein pH-Regulator, insbesondere ein Puffersystem, zugesetzt werden. Als geeignet wird ein Bicarbonat-Puffer oder auch ein Phosphat- puffer, z.B. PBS, angesehen. Auch wenn Studien in vitro gezeigt haben, dass für manche Anwendungszwecke ein höherer oder niedrigerer pH der CDL von Vorteil wäre, so ist doch bei Injektions- und Infusionslösungen vordringlich auf eine Kompatibilität mit dem Blut-pH-Wert zu achten. Für andere Anwendungen, beispielsweise rektale Einläufe oder Darmspülungen, können auch höhere oder gegebenenfalls niedrigere pH-Werte eingestellt werden.

Für die erfindungsgemässen Zusammensetzungen, insbesondere jene, die für eine längere, wiederkehrende Anwendung vorgesehen sind, kann der Zusatz weiterer Komponenten aus der Gruppe der Konservierungsstoffe, Geschmacksstoffe, Vitamine, Mineralsalze und Spurenelemente von Vorteil sein.

Die erfindungsgemässe CDL kann als Konzentrat mit einem CI02-Gehalt von typischerweise 1000 - 2000 ppm hergestellt werden, welches unmittelbar vor der Anwendung mit z.B. isotonischer, pH-neutraler oder gegebenenfalls pH-gepufferter, NaCI-Lösung um einen Faktor 2 - 500 verdünnt wird, um die erwähnten therapeutischen CI02-Gehalte von ca. 5 - 1000ppm einer gebrauchsfertigen Lösung einzu- stellen. Die konzentrierte Zusammensetzung kann ferner 1 - 5 Gew. % (1 0 - 50 g/L) an DMSO oder Methylsulfonylmethan (Synonym: Dimethylsulfon) MSM, oder einem Gemisch aus beiden Komponenten, enthalten. Diese Komponenten dämpfen und verzögern die Wirkung des Chlordioxids, sodass durch die Verabreichung bei Langzeitbehandlungen oder durch die Gabe grösserer Mengen innerhalb kurzer Zeit kein unerwünschter oxidativer Stress bewirkt wird. Ausserdem verbessern diese schwefelhaltigen Komponenten die Lagerstabilität der konzentrierten CDL.

Während sich die Ergebnisse von Noszticzius et al. vornehmlich auf die äusserliche Behandlung von Entzündungen und Wunden der Haut beziehen, so werden diese Erkenntnisse im Rahmen der vorliegenden Erfindung erstmalig auf ihre Übertrag- barkeit und Wirksamkeit für systemische Anwendungen intravenöser, subkutaner, intramuskulärer oder sonstiger Formen von Injektionen und Infusionen überprüft und getestet. Im Einklang mit den reaktionskinetischen Erkenntnissen aus der topischen Anwendung von Noszticzius et al. konnte im Zuge der Entwicklung der vorliegenden Erfindung bestätigt werden, dass entgegen den Befürchtungen weiter Teile der Fachwelt eine parenterale therapeutische Anwendung, gegebenenfalls in Kombination mit oraler Anwendung, von reaktiven oxidativen Spezies wie CI02 keineswegs von unerwünschten oder gar schädigenden Wirkungen begleitet sein muss.

Tatsächlich scheinen sich in der Literatur bis dato auch keine derartigen Berichte über schwere Nebenwirkungen oder gar Todesfälle zu finden und sind auch im Zuge der experimentellen Anwendung im Rahmen der vorliegenden Erfindung keine solchen Effekte zutrage getreten.

Mittels der erfindungsgemässen Methoden zur systemischen parenteralen Behandlung viraler oder mikrobieller Infektionen, gegebenenfalls in Kombination mit einer oralen Therapie auf Basis einer wässrigen Chlordioxidlösung, lassen sich beispielsweise folgende Bakterienarten erfolgreich bekämpfen:

Blakeslea trispora, Bordetella bronchiseptica, Brucella, Burkholderia, Campylobacter jejuni, Clostridium botulinum, Corynebacterium bovis, Coxiella burneti, Escherichia coli, Franscicella tularensis, Helicobacter pylori, Helminthosporium solani, Klebsiella pneumonia, Lactobacillus, Legionella, Leuconostoc citreum, Leuconostoc

mesenteroides, Listeria, Methicillin-resistant Staphylococcus aureus (MRSA), Multiple Drug Resistent Salmonella Typhimurium (MDRS), Mycobacterium,

Mycobacterium tuberculosis, Pediococcus acidilacti, Pseudomonas aeruginosa, Salmonella, Shigella, Staphylococcus aureus, Staphylococcus faecalis, Enterococcus faecalis (VRE), Vibrio spp., Yersinia.

Weiters können in physiologischen Körperflüssigkeiten in vitro und in vivo Sporen folgender Bakterien durch CI02 abgetötet werden:

Alicyclobacillus acidoterrestris, Bacillus anthracis, Bacillus atrophaeus, Bacillus coagulans, Bacillus megaterium, Bacillus polymyxa, Bacillus pumilus, Bacillus subtilis, Bacillus thuringiensis, Clostridium sporogenes, Geobacillus

stearothermophilus.

Folgende Viren können durch die erfindungsgemässe CDL abgetötet werden:

Adenovirus Type 40, Calicivirus, Canines Parvovirus, Coronavirus, Feiines

Calicivirus, Foot and Mouth Disease Virus, Hantavirus, Hepatitis A Virus, Hepatitis B Virus, Hepatitis C Virus, Humanes Coronavirus, Human Immunodeficiency Virus, Humanes Rotavirus Type 2 (HRV), Influenza A Virus, Newcastles Disease Virus, Norwalk Virus, Parvovirus, Poliovirus, Rotavirus, SARS-Virus, Coronavirus, Sendai Virus, Vaccinia Virus. Folgende Pilze können durch die erfindungsgemässe CDL abgetötet werden:

Alternaria alternata, Aspergillus, Botrytis species, Candida, Chaetomium globosum, Cladosporium cladosporioides, Debaromyces etchellsii, Eurotium spp., Fusarium solani, Lodderomyces elongisporus, Mucor, Penicillium, Phormidium boneri, Pichia pastoris, Poitrasia circinans, Rhizopus oryzae, Roridin A, Saccharomyces cerevisiae, Stachybotrys chartarum, T-mentag, Verrucarin A.

Folgende Protozoen können durch die erfindungsgemässe CDL abgetötet werden:

Amoeba, Chironomid larvae, Cryptosporidium, Cryptosporidium parvum, Oocyst spp., Cyclospora cayetanensis oocysts, Giardia lamblia.

Die nachfolgenden Beispiele sollen die Erfindung weiter verdeutlichen und die therapeutische Anwendbarkeit der oxidativen Intervention mittels Chlordioxidlösung untermauern. Es sei an dieser Stelle auch darauf hingewiesen, dass die geschilderten Behandlungen in den nachfolgenden Patientenbeispielen entweder von Ärzten oder unter ärztlicher Aufsicht durchgeführt wurden.

BEISPIEL 1 : Lyme Borreliose

Borreliose wird durch Infektion mit dem Bakterium Borrelia burgdorferi verursacht, typischerweise aufgrund eines Zeckenbisses. Borrelien gehören zu einer Kategorie der Spirochaeten. Die Krankheit ist eine Multisystem-Erkrankung und betrifft die Haut, das Nervensystem, das Herz und die Gelenke. Im ersten Stadium der Krankheit ähneln die Symptome dem Beginn einer Influenza, einschließlich schwerer Kopfschmerzen, Müdigkeit, Gelenk- und Muskelschmerzen, Fieber und möglicherweise geschwollener Lymphdrüsen. In einem zweiten Stadium, mehrere Wochen nach dem Zeckenbiss, treten schwerere Symptome auf, einschließlich neurologi- scher Komplikationen wie Gesichtslähmung, Reizbarkeit und schlechte motorische Koordination. Weiterhin können Herzprobleme verbunden mit unregelmäßigem Herzschlag und Schwindelgefühl auftreten.

Ein Drittes Stadium der Krankheit kann Monate oder Jahre nach der ersten Infektion auftreten und kann chronische Arthritis oder chronische neurologische Effekte beinhalten. Nur eine sofortige Behandlung mit Antibiotika in den ersten beiden

Stadien der Erkrankung ermöglicht gemäss Schulmedizin eine - häufig leider nicht vollständige - Erholung.

Lyme-Borreliose gibt es aber auch bei Tieren. So wurden beispielsweise Antikörper gegen Borrelia burgdorferi in Rindern in Europa, Australien, Großbritannien und den USA nachgewiesen.

Im Rahmen der vorliegenden Erfindung wurde ein neues Behandlungsverfahren angewandt. Dabei wurde eine hochreine Chlordixoidlösung, hergestellt mittels Elektrolyse aus einer NaCI-Lösung mit nachgeschaltetem Gaswaschverfahren und ohne Säurezusatz, als Infusionslösung verabreicht. Eine vergleichbare, hochreine Chlordioxidlösung, hergestellt nach einem anderen Verfahren, wäre jedoch ebenfalls einsetzbar, sofern sie die hierin genannten Kriterien für eine hochreine Lösung erfüllt.

Um oxidativen Stress weitgehend zu vermeiden und eine allfällige Phlebitis an der Einstichstelle der Infusionskanüle zu vermeiden, wurde einem Konzentrat der wässerigen, hochreinen und pH-neutralen Chlordioxidlösung (Konzentration 1000 ppm) 1 Gew.% Dimethylsulfoxid als leicht retardierendes, oxidationsverzögerndes Agens hinzugefügt. Die DMSO-haltige Chlordioxid-Lösung wurde unter aseptischen Bedingungen in 25 ml Glasampullen aus braunem Standard-Ampullenglas abgefüllt und bis zur Verwendung bei ca. 8°C gelagert. Die Lagerstabilität dieser konzentrierten Lösung beträgt mindestens 1 2 Monate bei einem Aktivitätsverlust an verfügbarem CI02 von max. 10%

Unmittelbar vor der Behandlung wird jeweils eine 25ml-Glasampulle mit pH-neutraler oder vorzugsweise leicht alkalischer Kochsalzlösung (pH 7.3 -7.5, mit Bicarbonat- puffer eingestellt), auf 500 ml verdünnt, woraus eine CI02-Konzentration von ca. 50 ppm resultiert. Die Konzentration von 50 ppm wird photometrisch mittels eines Photometers HI96771 C von Hanna Instruments überprüft.

Jeweils 500 ml dieser Lösung werden intravenös in einer Geschwindigkeit von 3 Tropfen pro Sekunde zwei Wochen lang in 4 -Tage-Intervallen verabreicht:

Infusion 1 , Tag 01 : 500ml;

Infusion 2, Tag 05: 500 ml;

Infusion 3, Tag 09: 500 ml;

Infusion 4, Tag 1 3: 500 ml.

Nach diesem Schema werden zwei männliche und eine weibliche Patientin im Alter zwischen 30 und 50 Jahren behandelt. Die Patienten klagen über Erschöpfungsgefühl, Kopfschmerzen, Gelenkschmerzen, Gliederschwäche sowie beeinträchtigte Muskelbewegung. Blutanalysen, durchgeführt in Deutschland und Spanien, bestätigen die Präsenz von Borrelien. Es ist nicht genau bekannt, wie lange die Patienten bereits unter diesen Symptomen leiden, laut subjektiver Angaben seit mehreren Wochen bis mehreren Monaten. Immunhistochemische Analysen zeigen bei der weiblichen Patientin ausserdem eine erhebliche Kompromittierung des Immunsystems sowie IgM-Antikörper gegen Epstein-Barr-Virus und Mycoplasma pneumoniae.

Unter dem Mikroskop zeigen sich die Erythrozyten in der typischen Stechapfelform. Nach den 4 Infusionen gemäss obigem Schema waren alle drei Patienten beschwerdefrei und voller Energie. Es konnten keine nennenswerten unerwünschten Effekte beobachtet werden. Das Blutbild war wieder im Normalbereich und es trat auch keine Methämoglobinämie auf.

Alle drei Patienten konnten als gesund entlassen werden.

BEISPIEL 2: Lyme-Borreliose

Die Infusionslösung wurde wie in Beispiel 1 hergestellt, die Verdünnung auf die gebrauchsfertige Konzentration wurde jedoch mit pH-neutraler, isotonischer Koch- Salzlösung, ohne pH-Puffer, vorgenommen.

Zwei Patientinnen, weiblich, 30 - 35 Jahre, mit klinisch diagnostizierter Borreliose seit mehreren Jahren, bekamen CI02-lnfusionen mit 50-70ppm CI02 intravenös verabreicht, drei Tropfen pro Sekunde, nach folgendem Schema:

Tag 01 : 1 x 100 ml

Tag 05 1 x 400ml

Tag 09 1 x 500ml

Tag 1 3 1 x 500ml

Tag 1 7 1 x 500ml

Das Ergebnis war bei beiden Patientinnen höchst erfreulich und positiv und es wurden keine signifikanten, unerwünschten Nebenwirkungen beobachtet. Während vor der Behandlung eindeutig Borrelien unter dem Mikroskop nachweisbar waren, waren solche nach der Behandlung nicht mehr nachweisbar.

BEISPIEL 3 Tetanusbehandlung an einem Hund

Ein 4 Monate alter Old English Bulldog mit einem Gewicht von 1 7.5 kg hatte sich im Unterzungenbereich mit einem Stock verletzt und innerhalb von drei Tagen Tetanus- Symptome entwickelt, die vom Tierarzt als final und unbehandelbar bezeichnet wurden, darunter Kieferklemme, Streckkrämpfe, Anfälle bei Geräuschen und bei Lichteinflüssen.

Die Behandlung mit Chlordioxidlösung erfolgte über 8 Tage nach folgendem

Schema: In den ersten vier Tagen wurden dem Tier jeweils 4 ml einer hoch dosierten, pH- neutralen Chlordioxidlösung (CDL) von 500ppm, 4 mal am Tag, peroral verabreicht. Ab dem 5. Tag wurden 4 mal pro Tag jeweils 100ml einer niedrig dosierten, bicarbonatgepufferten (pH 7.4) CDL von 50ppm intravenös verabreicht.

Das Tier ist nach dieser Behandlung vollkommen gesundet.

BEISPIEL 4: Behandlung der Fohlenlähme eines Fohlens An einem Fohlen, welches an Fohlenlähme (Fohlenseptikämie), einer durch verschiedene Bakterien verursachten, schweren Infektionskrankheit (Blutvergiftung), bereits unheilbar erkrankt war und welches von den Tierärzten vor Ort als leider nicht mehr behandelbar eingestuft worden war, wurde als letzter Ausweg folgende Behandlung mittels CDL vorgenommen:

10 Tage lang wurden zweimal am Tag je 200ml CDL einer Konzentration von 50ppm peroral verabreicht. Anschliessend wurden für weitere 4 Tage jeweils 500 ml einer 100ppm CDL intravenös verabreicht. Resultat: nach 14 Behandlungstagen war das Fohlen wieder vollkommen gesund und wohlauf.

BEISPIEL 5: Behandlung von Malaria Es wurde eine Feldstudie in dem Dorf Iganga, in der Nähe von Kampala (Uganda), durchgeführt. Diese Feldstudie sollte aufzeigen, welche Wirkungen und allfällige unerwünschten Nebeneffekte bei der Behandlung von Malaria mit Chlordioxid zu Tage treten bzw. welche Behandlungsmöglichkeiten sich dadurch eröffnen.

Dazu wurden die Patienten in verschiedene Gruppen aufgeteilt. Bei allen wurden jeweils zwei Bluttests durchgeführt, nämlich einmal chemisch und einmal

mikroskopisch, um die Malariaerreger definitiv nachzuweisen.

Daraufhin bekamen alle Patienten, welche Malaria-positiv getestet wurden, eine erste intravenöse Infusionsdosis von 200 ml einer wässerigen Chlordioxidlösung mit einer Konzentration von 400ppm CI02. Nach einer Stunde bekamen alle Patienten die gleiche Dosis ein zweites Mal verabreicht.

Nach 24 Stunden wurde jeweils ein weiterer Bluttest pro Patient durchgeführt, um eventuell noch vorhandene Malaria-Erreger (Plasmodien) nachzuweisen. Die Resul- täte wurden ärztlich überprüft und bestätigt: Resultat: von 1 54 positiv getesteten Malaria-Patienten waren 1 3 nach 24 Stunden malariafrei, die restlichen 1 1 Patienten wurden nach einer weiteren Dosis (wie oben beschrieben) nach 48 Stunden ebenfalls malariafrei, was für die anwesenden Ärzte und das medizinische Personal vollkommen überraschend war. Letztlich war die Effizienz der Behandlung mit Chlordioxid zu 100% erfolgreich.

Aufgrund der oben dargestellten und unzähliger weiterer, hierin nicht offenbarter Infektionsfälle kann geschlossen werden, dass die systemische Behandlung - sei es intravenös, oral oder rektal oder eine Kombination dieser Behandlungsformen - mit hochreinem, vorzugsweise pH-neutralem Chlordioxid, zur therapeutischen Intervention bei Infektionskrankheiten und damit verbundenen pathologischen Zuständen und Begleiterscheinungen, ausserordentich vielversprechend ist und sich für den regulären klinischen Einsatz mehr als empfiehlt.

Es sei dabei auch darauf hingewiesen, dass neben den eingangs erwähnten Effekten der Chlordioxid-Gabe möglicherweise noch weitere, weniger gut untersuchte

Wirkungen eine Rolle spielen können. Insbesondere deuten immer mehr Erkenntnisse darauf hin, dass die Verabreichung der erfindungsgemässen CI02-Lösung zu einer Erhöhung des Sauerstoff-Partialdrucks in den Blutkapillaren und generell in schlecht mit Blut versorgten Geweben führen und dadurch insbesondere auch den Mitochon- drien dringend benötigten Sauerstoff unmittelbar zur Verfügung stellen kann. Dies könnte u.U. gerade bei immunkompromittierten Patienten sowie bei der erfolgreichen Behandlung von Sepsis (Blutvergiftung) eine entscheidende Rolle spielen.

Chlordixid scheint sich in den physiologischen Körperflüssigkeiten ausserdem positiv auf einen zu niedrigen Blut-pH-Wert auszuwirken. Jedenfalls haben Versuche gezeigt, dass sich ein Blut-pH-Wert von ca. pH 7.25 auf ca. pH 7.35 erhöhen Hess, wobei im Einzelnen noch nicht restlos geklärt ist, auf welche Mechanismen diese pH-Erhöhung zurückzuführen ist.