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Patent Searching and Data


Title:
PHARMACEUTICAL PREPARATIONS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2014/111436
Kind Code:
A1
Abstract:
Disclosed are pharmaceutical preparations containing bitter-masking active substances for reducing and/or inhibiting gastric acid secretions induced by food constituents.

Inventors:
KÖCK ELKE (AT)
LEY JAKOB (DE)
SOMOZA VERONIKA (AT)
LISZT KATHRIN (AT)
WIDDER SABINE (DE)
Application Number:
PCT/EP2014/050742
Publication Date:
July 24, 2014
Filing Date:
January 15, 2014
Export Citation:
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Assignee:
SYMRISE AG (DE)
International Classes:
A23L1/30; A23F3/40; A23F5/46; A23L27/00; A23L27/12; A23L27/30; A61K9/00; A61K9/19; A61K9/48; A61K9/68; C07K14/705; G01N33/50
Other References:
M. T. MONFORTE ET AL: "Protective Effect of Calamintha officinalis Moench Leaves against Alcohol-induced Gastric Mucosa Injury in Rats. Macroscopic, Histologic and Phytochemical Analysis", PHYTOTHERAPY RESEARCH, vol. 26, no. 6, 10 June 2012 (2012-06-10), pages 839 - 844, XP055062854, ISSN: 0951-418X, DOI: 10.1002/ptr.3647
Attorney, Agent or Firm:
FABRY, BERND (DE)
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Claims:
PATENTANSPRÜCHE

Pharmazeutische Zubereitungen, enthaltend bitter-maskierend wirkende Stoffe zur Verminderung und/oder Inhibierung der von Nahrungsmittelbestandteilen induzierten Magensäuresekretion.

Zubereitungen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die bitter-maskierend wirkenden Stoffe (Komponente a) ausgewählt sind aus der Gruppe, die gebildet wird von Hydroxyflavanonen, Hydroxybenzoesäureamiden, Hydroxyphenylalkandiolen, γ- Aminobuttersäure, 4-Hdroxyhydrochalconen, Vanillyllignanen, Enterolacton sowie deren Gemischen.

Zubereitungen nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Stoffe, die die Komponente (a) umfassen, ausgewählt sind aus der Gruppe, die gebildet wird von Eri- odictyol, Homoeriodictyol und deren Salze, Matairesinol, Lariciresinol oder Enterolacton sowie deren Gemische.

Zubereitungen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die die Magensaäure- sekretion induzierenden Nahrungsmittelbestandteile (Komponente b) ausgewählt sind aus der Gruppe, die gebildet wird von Xanthin, Fruchtsäuren, phenolischen Glykosiden, Flavonglykosiden, Dihydrochalconglykosiden, hydrolysierbaren und nicht- hydrolysierbaren Tanninen und deren Oligomeren, terpenoiden oder iridoiden Bitterstoffen und Triterpenglykosiden sowie deren Gemischen.

Zubereitungen nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Stoffe, die die Komponente (b) umfassen, ausgewählt sind aus der Gruppe, die gebildet wird von Coffein, Theobromin, Theophyllin, Weinsäure, Traubensäure, Äpfelsäure, Bernsteinsäure, Salicin, Arbutin, Neohesperidin, Eriocitrin, Neoeriocitrin, Narirutin, Naringin, Phloridzin, Trilobatin, Gallus- und Ellagsäureester von Kohlenhydraten, galloylierte Catechine und Epicatechine und deren Oligomere, Proanthocyanidine, Procyanidine, Thearubigenin, Quercetin, Quercitrin, Rutin, Taxifolin, Myricetin, Myricitrin, Limonin, Nomilin, Lupolo- ne, Humolone, Stevioside, Rubodid, Steviosid, Rebaudiosid A, Rebaudiosid C, Glycyrrhi- zin, Glycyrrhetinsäure und Oleuropein sowie deren Gemische.

Zubereitungen nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass sie Coffein (Komponente b) zusammen mit mindestens einem Stoff (Komponente a) enthalten, der ausgewählt ist aus der Gruppe, die gebildet wird von Homoeriodictyol, Eriodictyol, Matairesinol, Lariciresinol und Enterolacton.

Zubereitungen nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass sie Theobromin (Komponente b) zusammen mit mindestens einem Stoff (Komponente a) enthalten, der ausgewählt ist aus der Gruppe, die gebildet wird von Homoeriodictyol, Eriodictyol, Matairesinol, Lariciresinol und Enterolacton.

Zubereitungen nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass sie die Stoffe, die die Komponente (a) bilden in Mengen von 0,1 mg/kg (entsprechend 0,1 ppm) bis 1 Gew.-% enthalten.

9. Zubereitungen nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass sie die Stoffe, die die Komponente (b) bilden, in Mengen von 0,1 mg/kg (entsprechend 0,1 ppm) bis 1 Gew.-% enthalten.

10. Zubereitungen nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeich- net, dass sie die Stoffe, die die Komponenten (a) und (b) bilden, im Gewichtsverhältnis

1:100 bis 1:1 enthalten.

11. Zubereitungen zur oralen Aufnahme, enthaltend

(a) bitter-maskierend wirkende Stoffe und

(b) Stoffe die die Sekretion von Magensäure induzieren.

12. Zubereitungen nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass es sich dabei um Backwaren, Süßwaren, alkoholische oder nicht-alkoholische Getränke, Fleischprodukte, Eier oder Eiprodukte, Getreideprodukte, Milchprodukte, Produkte aus Sojaprotein oder anderen Sojabohnen-Fraktionen, Fruchtzubereitungen, Gemüsezubereitungen, Knabberartikel, Produkte auf Fett- und Ölbasis oder Emulsionen derselben, sonstige Fertiggerichte und Suppen, Gewürze, Würzmischungen und Aufstreuwürzen handelt.

13. Zubereitungen nach den Ansprüchen 11 und/oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass sie die Komponenten (a) und (b) in Mengen von jeweils 0,1 mg/kg (entsprechend 0,1 ppm) bis 1 Gew.-% enthalten.

14. Nicht-therapeutisches Verfahren zur Verminderung und/oder Inhibierung der durch Nahrungsmittelbestandteile induzierten Sekretion von Magensäure, bei dem man einem Menschen oder Tier eine wirksame Menge eines bitter-maskierend wirkenden Stoffes oral verabreicht.

15. Verwendung von bitter-maskierend wirkenden Stoffen zur Verminderung und/oder Inhibierung der durch Nahrungsmittelbestandteile induzierten Sekretion von Magensäure.

Description:
PHARMAZEUTISCHE ZUBEREITUNGEN

[0001 ] GEBIET DER ERFINDUNG

[0002] Die Erfindung befindet sich auf den Gebieten der Pharmazie und Nahrungsmittel und betrifft Zubereitungen, die Wirkstoffe gegen die durch Nahrungsmittelbestandteile induzierte Sekretion von Magensäure enthalten.

[0003] STAND DER TECHNIK

[0004] Die Stimulation der Magensäuresekretion stellt einen wichtigen Mechanismus zur Einleitung der Verdauung von Nahrung, insbesondere proteinreicher Nahrung dar. Es kann durchaus positiv für die Verdauung sein, die Sekretion kurzfristig maßvoll zusätzlich anzuregen. Wird Magensäure aber durch externe Stimuli übermäßig sekretiert und somit der pH im Magen zu stark gesenkt, so führt das akut in der Regel z.B. zu Unwohlsein oder saurem Aufstoßen. Wenn dieser Zustand länger anhält oder chronisch die Magensäuresekretion stark angeregt wird, so können entzündliche Zustände der Magenschleimhaut sowie der Speiseröhre induziert werden, die ihrerseits wiederum als Spätfolge Geschwüre und im schlimmsten Fall auch bösartige Gewebeveränderungen bis zum Magenkrebs und Speiseröhrenkrebs auslösen.

[0005] Die Magensäuresekretion wird neben den allgemeinen Stimuli wie Nahrungsaufnah- me, Hungerzustände etc. auch durch diverse niedermolekulare Nahrungsbestandteile induziert. Z.B. wird von Liszt et al. in J. Agric Food Chem. 60, 7022-7030 (2012) beschrieben, dass die in Weißwein verstärkt vorkommenden Fruchtsäuren Äpfelsäure und Bernsteinsäure einen wesentlichen Beitrag zur übermäßigen Säuresekretion liefern, die im Falle der Weinsäure aber durch Alkohol wieder gemildert werden kann. Auch können Hopfeninhaltsstoffe z.B. über Bierkonsum zu einer Ausschüttung von Protonen in den Mageninhalt induzieren (vgl. Walker et al. in J. Agric Food Chem. 60, 1405-1412 (2012), wobei eine Tendenz der relativen Bitterkeit und der Aktivität auf die Protonensekretion zu erkennen ist. Auch Kaffee und insbesondere das darin enthaltende Coffein ist in der Lage, Magensäuresekretion signifikant zu stimulieren, wie von Rubach et al., in Mol. Nutr. Food Res. 56, 325-335 (2012) gezeigt wer- den konnte.

[0006] Klassisch verwendet man zwei große Gruppen von Wirkstoffen zur Reduktion der oben beschriebenen Magensäuresekretion : Neutralisation der Magensäure mit Hilfe von basischen Materialien wie Natriumhydrogencarbonat, Calciumcarbonat, basischen Aluminium- oder Magnesiumhydroxiden etc. auf der einen Seite zu Anhebung des pH-Wertes; ande- rerseits Senkung der Magensäuresekretion durch direkte Blockierung der auf den sekretorischen Zellen (Parietalzellen) zu findenden Acetylcholin-Rezeptoren (M 3 -Typ) durch Wirkstof- fe wie Pirenzepin oder öfter H 2 -Histaminrezeptoren z.B. durch Wirkstoffe wie Cimetidin, Ranitidin oder Famotidin; als drittes Wirkprinzip wird direkt die ATP-getriebene Protonenpumpe der Parietalzellen moduliert (Opremazol).

[0007] Der Mechanismus der stimulierenden Wirksamkeit der oben genannten Nahrungs- mittelbestandteile ist in der Regel nicht klar. Daher ist auch nicht vorhersehbar, welche für oder in Nahrungsmittel verwendbare niedermolekulare Stoffe (außer basischen Stoffen durch ihre Pufferwirkung) gegebenenfalls auch die Wirkung umkehren können und somit die übermäßige Sekretion verringern können.

[0008] Aus dem Aufsatz von M. T. Montforte et.al. mit dem Titel„Protective Effect of Cala- mintha officinalis (Mönchs leaves) against alcohol-induced gastric mucosa injury in rats" ist zu entnehmen, dass Extrakte der Calamintha officinalis, die in Italien als„Küchenkraut" unter der Bezeichnung Mentuccia bekannt ist, in Tierversuchen einen gastroprotektiven Effekt aufweisen. Die Extrakte enthalten dabei Polyphenole, Catechine, Tannine und Terpene wie beispielsweise Eriocitrin, Eriodyctiol, Benzoesäure, Chlorogensäure und andere. Der gastro- protektive Effekt wurde dabei in der verminderten Ausbildung von Magentumoren bestätigt gefunden (vgl. Phytother. Res. 26(6), S. 839-844 (2012).

[0009] Die Veröffentlichung von M. Trautmann et al. mit dem Titel„Aspirin-like drugs, etha- nol-induced rat gastric injury and mucosal eicosanoid release" betrifft den Einfluss von Aspirin und anderen salicylsäure-ähnlichen Wirkstoffen auf die Ausschüttung von Leukotrienen und Prostaglandinen. Dabei wird Salicylamid als einer der Stoffe genannt, die die Ausschüttung von Leukotrienen inhibieren und so gastroprotektiv wirken (vgl. Europ. J. Pharmocol. 201(1), S. 53-58 (1991).

[0010] Der Aufsatz von R. Magous et al. mit dem Titel„Leukotrienes stimulate acid secretion from isolated gastric parietal cells" beschäftigt sich mit Leukotrienen, die eine leichte Kon- traktion der M uskeln im Magenbereich stimulieren. Es wird darauf hingewiesen, dass spezielle Leukotriene bei isolierten Magenzellen von Hasen die Säuresekretion stimulieren (vgl. Biochem. Biophys. Res. Comm. 114(3), S. 897-900 (1983).

[0011 ] Gegenstand der Veröffentlichung von M.B. Eswaran et al. mit dem Titel„Gastropro- tective activity of Cinnamonium tamala leaves on experimental gastric ulcers in rats" sind die gastroprotektive Eigenschaften z.B. von Eugenol und anderen Wirkstoffen aus den Blättern von Cinnamomum tamala (vgl. J. Ethnopharm. 128(2), S. 537-540 (2010).

[0012] Die Schrift von G. Kaithwas et al. trägt den Titel„Evaluation of antiulcer and antise- cretory potential of Linum usitatissimum fixed oil." betrifft den Einsatz von Leinöl für gastroprotektive Zwecke (vgl. Inflammopharm. 18(3), S. 137-145 (2010).

[0013] In dieser Veröffentlichung von /. Gurbuz et al. mit dem Titel„Anti-ulcerogenic lignans from Γαχι/s boccata" geht es um die Verwendung von Lignanen, speziell von Resinolen aus Taxus in der Krebstherapie (vgl. Z. f. Naturforsch. 59c, S. 233-236 (2004).

[0014] Gegenstand der US 4,865,847 (GOSSWEIN) ist ein Verfahren zur Vermeidung der Stimulierung von Magensäften, bei dem man zusammen mit der Nahrung Chlorogensäure auf- nimmt.

[0015] Aus der Veröffentlichung von J. Ramage mit dem Titel„I nhibition of food stimulated acid secretion by misoprostol" ist bekannt, dass die Bildung von Magensäure durch Nah- rungsmittel vermieden werden kann, wenn man ein synthetisches Prostaglandin E Analoges einsetzt (vgl. Br. J. Clin. Pharmac. 19, S. 9-12 (1985).

[0016] Aufgabe der Erfindung war es daher, für oder in Nahrungsmittel verwendbare niedermolekulare Stoffe, bevorzugt natürliche Stoffe zu finden, die sich gegenüber den bekann- ten Wirkstoffen durch eine bessere Verträglichkeit und höhere Leistungsfähigkeit auszeichnen und die durch die oben genannten Nahrungsmittelbestandteile induzierte Säuresekretion mindern oder sogar vollständig verhindern können.

[0017] BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG

[0018] Gegenstand der Erfindung sind pharmazeutische Zubereitungen, enthaltend bittermaskierend wirkende Stoffe zur Verminderung und/oder I nhibierung der von Nahrungsmittelbestandteilen induzierten Magensäuresekretion.

[0019] Überraschenderweise wurde gefunden, dass Stoffe, die in der Lage sind die Bitterkeit vieler Nahrungsmittel zu maskieren, auch gleichzeitig die durch diese Stoffe induzierte Sekretion von Magensäure vermindern oder sogar inhibieren. Insbesondere wurde festgestellt, dass die Stoffe der Gruppe (a), wie z.B. Homoeriodictyol, Eriodictyol, Matairesinol, Lariciresi- nol oder Enterolacton die magensäurestimulierende Wirkung der Stoffe der Gruppe (b), wie z.B. Coffein oder Theobromin, in Kombination wieder senken oder gänzlich blockieren können.

[0020] Dies ist umso erstaunlicher, als man bislang davon ausgegangen ist, dass die Maskierungsstoffe lediglich an bestimmte Geschmacksrezeptoren andocken und nicht auch noch eine pharmakologische Wirkung besitzen. Die Verwendung der Maskierungsstoffe für den angegebenen Zweck hat dabei den weiteren Vorteil, dass sie sich bereits als ausgesprochen bekömmlich erwiesen haben.

[0021 ] Bitter-maskierende Stoffe (Komponente a)

Die bitter-maskierende Stoffe, die die Komponente (a) bilden können ausgewählt sein aus der Gruppe, die gebildet wird von:

• Hydroxyflavanonen, insbesondere Eriodictyol, Eriodictyol-7-methylether, Homoeriodictyol, und deren Natrium-, Kalium-, Calcium-, Magnesium- oder Zinksalzen, speziell solches wie sie in der Europäischen Patentanmeldung EP 1258200 A2 beschrieben werden;

• Hydroxybenzoesäureamiden, insbesondere solche wie sie in der internationalen Patentanmeldung WO 2006 024587 A2 beschrieben werden;

• Hydroxyphenylalkandionen, insbesondere Gingerdion-[2] und Gingerdion-[3], und speziell solche wie sie in der internationalen Patentanmeldung WO 2007 003527 A2 beschrieben werden;

• gamma-Aminobuttersäure, wie sie insbesondere in der internationalen Patentanmeldung WO 2005 096841 AI beschrieben werden;

• 4-Hydroxydihydrochalkonen, insbesondere Phloretin, wie sie beispielsweise in der internationalen Patentanmeldung WO 2007 107596 AI offenbart werden; Vanillyllignanen, insbesondere Matairesinol, Lariciresinol, Hydroxymatairesinol wie sie beispielsweise in der internationalen Patentanmeldung WO 2012 146,584 offenbart werden, sowie insbesondere auch

Enterolacton;

[0022] Bitter-maskierende Sekretion von Magensäure induzierende Nahrungsmittelbestandteile (Komponente b)

[0023] Diese Stoffe, die die Komponente (b) umfassen, sind ausgewählt aus der Gruppe, die gebildet wird von:

· Xanthine, insbesondere Coffein, Theobromin und Theophyllin;

Fruchtsäuren, insbesondere Weinsäure, Traubensäure, Äpfelsäure und Bernsteinsäure; phenolische Glycoside, insbesondere Salicin und Arbutin;

Flavanonglycoside, insbesondere Neohesperedin, Eriocitrin, Neoeriocitrin, Narirutin und Naringin;

· Dihydrochalconglycoside, insbesondere Phloridzin, Trilobatin;

hydrolisierbare Tannine, insbesondere Gallus- oder Ellagsäureester von Kohlenhydraten, z.B. Pentagalloylglucose;

nicht-hydrolisierbare Tannine, insbesondere galloylierte Catechine oder Epicatechine und deren Oligomeren, z.B. Proanthyocyanidine oder Procyanidine, Thearubigenin), Flavone und deren Glycoside, insbesondere Quercetin, Quercitrin, Rutin, Taxifolin, My- ricetin, Myrictrin;

• terpenoide Bitterstoffe, insbesondere Limonin, Nomilin, Lupolone und Humolone;

• Triterpenglycoside, insbesondere Stevioside, Rubusosid, Steviosid, Rebaudiosid A, Re- baudioside C, Glycyrrhizin (Glycyrrhizinsäure) und Glycyrrhetinsäure); und

· iridoide Bitterstoffe wie z.B. Oleuropein

sowie deren Gemische.

[0024] Bevorzugte Ausführungsformen

[0025] Die stärkste Verminderung bzw. eine vollständige I nhibierung der induzierten Ma- gensäuresekretion wurde in Zubereitungen beobachtet, die als Komponente (b) Coffein und/oder Theobromin enthielten und denen mindestens eine der folgenden Stoffe der Komponente (a) zugesetzt wurde, nämlich Homoeriodictyol (1), Eriodictyol (2), Matairesinol (3), Lariciresinol (4) und/oder Enterolacton (5). Entsprechende Zubereitungen sind daher besonders bevorzugt. [0026] Die bitter-maskierende Stoffe, die die Komponente (a) bilden können ausgewählt sein aus der Gruppe, die gebildet wird von:

In der folgenden Abbildung sind die bevorzugten Verbindungen nochmals dargestellt:

[0027] Grundsätzlich können die therapeutischen Zubereitungen sowohl die Stoffe, die die Komponente (a) als auch (b) bilden, jeweils in Mengen von etwa 0,1 mg/kg (entsprechend 0,1 ppm) bis etwa 1 Gew.-% enthalten. Vorzugsweise sind die Stoffe jedoch jeweils in Mengen von etwa 0,5 bis etwa 1000 mg/kg (entsprechend etwa 0,5 bis etwa 1000 ppm), bevorzugt von etwa 1 bis etwa 500 mg/kg, weiter bevorzugt von etwa 3 bis etwa 300 mg/kg, besonders bevorzugt von etwa 5 bis etwa 200 mg/kg und am meisten bevorzugt von etwa 10 bis 100 mg/kg enthalten.

[0028] Die erfindungsgemäßen Zubereitungen können die Stoffe, die die Komponenten (a) und (b) bilden, im Gewichtsverhältnis von etwa 1:100 bis etwa 1:1, vorzugsweise 1:90 bis etwa 1:2 und insbesondere von etwa 1:5 bis etwa 1:10 enthalten. [0029] Orale Zubereitungen

[0030] Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung betrifft speziell der Ernährung oder dem Genuss dienende Zubereitungen zur oralen Aufnahme, enthaltend wie vorstehend bereits ausführlich erläutert

(a) bitter-maskierend wirkende Stoffe und (b) Stoffe die die Sekretion von Magensäure induzieren,

[0031 ] Der Ernährung oder dem Genuss dienende (d.h. zum Verzehr geeignete) Zubereitungen sind im Rahmen dieser Erfindung z.B. Backwaren (z.B. Brot, Trockenkekse, Kuchen, sons- tiges Gebäck), Süßwaren (z.B. Schokoladen, Schokoladenriegelprodukte, sonstige Riegelprodukte, Fruchtgummi, Hart- und Weichkaramellen, Kaugummi), alkoholische oder nichtalkoholische Getränke (z.B. Kaffee, Tee, Wein, weinhaltige Getränke, Bier, bierhaltige Getränke, Liköre, Schnäpse, Weinbrände, fruchthaltige Limonaden, isotonische Getränke, Erfrischungsgetränke, Nektare, Obst- und Gemüsesäfte, Frucht- oder Gemüsesaftzubereitungen), Instantgetränke (z.B. Instant-Kakao-Getränke, Instant-Tee-Getränke, Instant- Kaffeegetränke), Fleischprodukte (z.B. Schinken, Frischwurst- oder Rohwurstzubereitungen, gewürzte oder marinierte Frisch- oder Pökelfleischprodukte), Eier oder Eiprodukte (Trockenei, Eiweiß, Eigelb), Getreideprodukte (z.B. Frühstückscerealien, Müsliriegel, vorgegarte Fertigreis-Produkte), Milchprodukte (z.B. Milchgetränke, Milcheis, Joghurt, Kefir, Frischkäse, Weichkäse, Hartkäse, Trockenmilchpulver, Molke, Butter, Buttermilch, teilweise oder vollständig hydrolisierte Milchprotein-haltige Produkte), Produkte aus Sojaprotein oder anderen Sojabohnen-Fraktionen (z.B. Sojamilch und daraus gefertigte Produkte, Sojalecithin-haltige Zubereitungen, fermentierte Produkte wie Tofu oder Tempe oder daraus gefertigte Produkte, Sojasoßen), Fruchtzubereitungen (z.B. Konfitüren, Fruchteis, Fruchtsoßen, Fruchtfüllun- gen), Gemüsezubereitungen (z.B. Ketchup, Soßen, Trockengemüse, Tiefkühlgemüse, vorgegarte Gemüse, in Essig eingelegte Gemüse, eingekochte Gemüse), Knabberartikel (z.B. geba- ckene oder frittierte Kartoffelchips oder Kartoffelteigprodukte, Brotteigprodukte, Extrudate auf Mais- oder Erdnussbasis), Produkte auf Fett- und Ölbasis oder Emulsionen derselben (z.B. Mayon-naise, Remoulade, Dressings, Würzzubereitungen), sonstige Fertiggerichte und Suppen (z.B. Trockensuppen, Instant-Suppen, vorgegarte Suppen), Gewürze, Würzmischungen sowie insbesondere Aufstreuwürzungen (englisch: Seasonings), die beispielsweise im Snackbereich Anwendung finden.

[0032] Die oralen Zubereitungen im Sinne der Erfindung können auch als Halbfertigware zur Herstellung weiterer oral konsumierbarer Zubereitungen dienen. Die Zubereitungen im Sin- ne der Erfindung können auch in Form von Kapseln, Tabletten (oral und/oder magenauflösende Tabletten), Dragees, Granulaten, Pellets, Feststoffmischungen, Dispersionen in flüssigen Phasen, als Emulsionen, als Pulver, als Lösungen, als Pasten oder als andere schluck- oder kaubare Zubereitungen als Nahrungsergänzungsmittel vorliegen.

[0033] Bevorzugt werden dabei einer oder mehrerer der Stoffe der Gruppe (a) in eine oral konsumierbare Zubereitung, insbesondere in Form von schluckbaren Zubereitungen (z.B. Getränke, Dispersionen, Emulsionen, Pasten, im Mund oder Magen auflösbare Kapseln, Tabletten, Komprimate, Weichkaramelle, Dragees, Granulaten, Pellets, Fruchtgummis) oder ausreichende Konzentrationen Stoffe der Gruppe (a) freisetzende nicht zum Schlucken intendierte Zubereitungen (z.B. Kaugummi, Hartkaramelle) in einer wirksamen Konzentration eingearbeitet.

[0034] Die erfindungsgemäß einzusetzenden Stoffe der Gruppe (a) weisen in erfindungsgemäßen zum Verzehr geeignete Zubereitungen, insbesondere in den erfindungsgemäß bevorzugt einzusetzenden Konzentrationen, keinen nennenswerten Eigengeschmack auf, insbesondere zeigen sie in den (bevorzugten bzw. besonders bevorzugten) Einsatz- konzentrationen keine unangenehmen oder störenden Geschmacksnoten. Dabei sind die Stoffe der Gruppe (a) jeweils alleine und/oder in M ischung in der Lage, die Bitterkeit eines oder mehrerer der Stoffe der Gruppe (b) zu reduzieren oder ganz zu blockieren.

[0035] Der oder die Stoffe der Gruppe (a) sowie erfindungsgemäßer Zubereitungen, enthaltend den oder die Stoffe der Gruppe (a), können zeitlich vor, während oder nach der oralen Einnahme von dem oder den Stoffen der Gruppe (b) oder Zubereitungen, enthaltend den oder die Stoffe der Gruppe (b) oral zugeführt werden.

[0036] Besonders vorteilhaft ist dabei die bekannte Tatsache, dass die Stoffe der Gruppe (a) regelmäßig in der Lage sind, den bitteren (unangenehmen) Geschmack der Stoffe der Gruppe (b) teilweise oder ganz zu reduzieren und somit die Akzeptanz für die Zubereitungen deutlich steigern können. Dies ist insbesondere der Fall, wenn die Stoffe der Gruppe (b) zeitlich gleichzeitig mit Stoffen der Gruppe (a) appliziert werden.

[0037] Bei nachfolgender oraler Einnahme des oder der Stoffe der Gruppe (a) sind Zubereitungsformen bevorzugt, die den oder die Stoffe der Gruppe (a) in einer Form enthalten, die eine verzögerte Freisetzung bewirken.

[0038] Alternativ zur gleichzeitigen oralen Einnahme können sind auch Zubereitungen geeignet, die einen oder mehrere der unangenehm schmeckende und magensäurestimulie- rende Stoffe der Gruppe (b) in einer in Bezug auf die Magensäurestimulation wirksamen Menge aufweisen und gleichzeitig einen oder mehrere der Stoffe der Gruppe (a) in einer in Bezug auf die Magensäurestimulation wirksamen Menge enthalten.

[0039] Grundsätzlich können die oralen Zubereitungen - seien es Fertig- oder Halbfertigprodukte - sowohl die Stoffe, die die Komponente (a) als auch (b) bilden, jeweils in Mengen von etwa 0,1 mg/kg (entsprechend 0,1 ppm) bis etwa 1 Gew.-% enthalten. Vorzugsweise sind die Stoffe jedoch jeweils in Mengen von etwa 0,5 bis etwa 1000 mg/kg (entsprechend etwa 0,5 bis etwa 1000 ppm), bevorzugt von etwa 1 bis etwa 500 mg/kg, weiter bevorzugt von etwa 3 bis etwa 300 mg/kg, besonders bevorzugt von etwa 5 bis etwa 200 mg/kg und am meisten bevorzugt von etwa 10 bis 100 mg/kg enthalten.

[0040] Die erfindungsgemäßen Zubereitungen können die Stoffe, die die Komponenten (a) und (b) bilden, im Gewichtsverhältnis von etwa 1:100 bis etwa 1:1, vorzugsweise 1:90 bis etwa 1:2 und insbesondere von etwa 1:5 bis etwa 1:10 enthalten.

[0041 ] GEWERBLICHE ANWENDBARKEIT

[0042] Eine bevorzugte Methode zur Ermittlung der gewünschten Wirkung von Stoffen der Gruppe (a) zur Senkung der Wirkung der Stoffe der Gruppe (b) besteht in der Messung des intrazellulären pH-Wertes von HGT-l-Zellkulturen (human gastric tumor cell line) nach Be- handlung mit den Teststoffen wie in Liszt, K. I .; Walker, J.; Somoza, V.. J. Agric Food Chem. 2012, 60, (28), 7022-7030 beschrieben. Bisher ist auf der Zelloberfläche von Magensäure- sekretierenden Zellen nur der Somatostatin-Rezeptor (SSTR2) als Target für die Reduktion der Sekretion beschrieben worden; dieser Rezeptor ist auch in der HGT-1 beschrieben worden. Bisher sind diese Zellen aber immer nur in Kontakt mit potentiellen SSTR2-Regulatoren gebracht worden, die gemeinsame Verabreichung von bitteren Agonisten und potentiellen Antagonisten ist bisher nicht beschrieben worden. [0043] Zwei weitere Gegenstände der vorliegenden Erfindung betreffen zum einen ein nichttherapeutisches Verfahren zur Verminderung und/oder Inhibierung der durch Nahrungsmittelbestandteile induzierten Sekretion von Magensäure, bei dem man einem Menschen oder Tier eine wirksame Menge eines bitter-maskierend wirkenden Stoffes oral verabreicht und zum anderen die Verwendung von bitter-maskierend wirkenden Stoffen zur Verminderung und/oder Inhibierung der durch Nahrungsmittelbestandteile induzierten Sekretion von Magensäure. Bezüglich der Natur der Stoffe und deren Einsatzmengen wird auf die Ausführungen weiter oben verwiesen, die hier voll umfänglich mitgelten.

[0044] BEISPIELE

[0045] Zellmodell

[0046] Als Zellmodell werden humane Parietalzellen, auch als human gastric tumor cell line (HGT-1) bekannt, verwendet. Diese wurden von Dr. C. Laboisse (Laboratory of Pathological Anatomy, Nantes, France) zur Verfügung gestellt. Die Zellen werden unter den Standardbedingungen 37 °C, 5 % C0 2 in DM EM (Dulbecco's Modified Eagle's Medium) mit 4 g/L Glucose, 10 % FBS, 2 % L-Glutamin und 1 % Penicillin/Streptomycin kultiviert. Für die Messung der intrazellulären Protonenkonzentration werden die Zellen mit Trypsin/EDTA behandelt, die Viabilität mittels Tryptanblaufärbung bestimmt und 100 000 Zellen/well in schwarzen 96- well Platten ausgesät. [0047] Beispiel 1

[0048] Bestimm ung des intrazellulären pH-Wertes von HGT-l-Zellkulturen in Gegenwart von Stoffen der Gruppe (a) und Stoffen der Gruppe (b)

[0049] Zur Messung des intrazellularen pH-Wertes wird der Farbstoff 1,5 Carboxy- Seminaphto-rhodafluor Acetoxymethylester (SNARF-1-ΑΜ) verwendet. Die Zellen in den 96- well Platten werden einmal mit Krebs-Hepes-Puffer (KRHP) gewaschen und mit dem Farbstoff in der Konzentration von 3 μΜ gelöst in KRHP für 30 min bei 37 °C und 5 % C0 2 inkubiert. Danach werden die Zellen zwei Mal mit KRHP gewaschen und mit Stoffen der Gruppe (b), beispielsweise 3 mM Coffein beziehungsweise 0,3 mM Theobromin alleine oder in Kombination mit Stoffen der Gruppe (a), beispielsweise Homoeriodictyol (HED) oder Eriodictyol oder Matairesinol, Lariciresinol bzw. Enterolacton in unterschiedlichen Konzentrationen in phenolrotfreiem DMEM im Volumen von 100 μί aufgetragen; als weiteres Kontrollexperiment werden die oben genannten Stoffe der Gruppe (a) alleine geprüft. Homoeriodictyol wird in doppelt destilliertem Wasser gelöst während Eriodictyol, Matairesinol, Lariciresinol bzw. Enterolacton in Ethanol (EtOH) gelöst werden. Die finale Konzentration an Lösungsmit- tel, die den Zellen zugeführt wird, beträgt maximal 1 %. Der Fluoreszenzfarbstoff wird bei der Wellenlänge von 488 nm angeregt und die Emission bei 580 nm und 640 nm gemessen. Das Verhältnis der Fluoreszenzwerte von 580 nm zu 640 nm wird aufgetragen im Vergleich zur Kalibrierkurve, woraus der pH-Wert ermittelt werden kann. Für die Kalibrierkurve werden die Zellen mit einem Kaliumpuffer unterschiedlicher pH-Werte von 7,2 - 8,2 pH und 2 μΜ Nigericin behandelt. Nigericin equilibriert den intrazellulären und extrazellulären pH- Wert, sodass der intrazelluläre pH-Wert definiert werden kann. Die intrazelluläre H + - Konzentration wird aus dem intrazellulären pH-Wert ermittelt. Der intrazelluläre Protonenindex (I PX) wird kalkuliert durch log2 Transformation des Verhältnisses zwischen behandelten Zellen und unbehandelten Zellen (Kontrolle). Die hier dargestellten Ergebnisse werden als pro- zentuale Veränderung im Vergleich zu nicht-behandelten Kontrollzellen angegeben (vgl. Malte Rubach, R. L., Elisabeth Seebach, Mark M . Somoza, Thomas Hofmann; Somoza, a. V., Mol N utr Food Res. in press, 2011; Rubach, M .; Lang, R.; Hofmann, T.; Somoza, V., Ann N Y Acad Sci 2008, 1126, 310-4; Rubach, M .; Lang, R.; Skupin, C; Hofmann, T.; Somoza, V. Agric Food Chem 2010, 58, 4153-61; Weiss, C; Rubach, M.; Lang, R.; Seebach, E.; Blumberg, S.; Frank, 0.; Hofmann, T.; Somoza, V., J Agric Food Chem 2010, 58, 1976-85; Liszt, K. I.; Walker, J.; Somoza, V., J Agric Food Chem 2012; Walker, J.; Hell, J.; Liszt, K. I.; Dresel, M.; Pignitter, M.; Hofmann, T.; Somoza, V., J Agric Food Chem 2012, 60, 1405-12). Die Anzahl der angege- benen Replikate beziehen sich auf technische Replikate (tr) oder auf die Anzahl an Gesam- treplikaten (n), die sich aus der Anzahl der technischen Replikate multipliziert mit der Anzahl an biologischen Replikaten ergibt.

[0050] In der folgenden Tabelle 1A ist die prozentuale Steigerung der Protonensekretion in HGT-1 Zellen im Vergleich zu unbehandelten Kontrollen nach 10 minütiger Stimulierung durch DMEM oder DMEM mit ETOH 1% oder ImM Histamin oder 3 mM Coffein mit und ohne EtOH 1% angegeben. Die Daten sind dargestellt als Mittelwert und mittlere Standardabweichung, n=21-37, tr=6. Statistik: one-way Anova mit post-hoc Test nach Dunn's. Signifikante Unterschiede (p < 0,05) werden durch Buchstaben angegeben. [0051 ] Tabelle 1A

Vergleichsbeispiel Steigerung der Sekretion durch Stoffe der Gruppe (b)

[0052] In der folgenden Tabelle 1B ist die prozentuale Steigerung der Protonensekretion in HGT-1 Zellen im Vergleich zu unbehandelten Kontrollen nach 10 minütiger Stimulierung durch DMEM oder DMEM mit ETOH 1% oder ImM Histamin oder 0.3 mM Theobromin mit und ohne EtOH 1% angegeben. Die Daten sind dargestellt als Mittelwert und mittlere Standardabweichung, n=21-37, tr=6. Statistik: one-way Anova mit post-hoc Test nach Dunn's. Signifikante Unterschiede (p < 0,05) werden durch Buchstaben angegeben.

[0053] Tabelle 1B

Vergleichsbeispiel Steigerung der Sekretion durch Stoffe der Gruppe (b)

[0054] In der folgenden Tabelle 2A ist die prozentuale Steigerung der Protonensekretion in HGT-1 Zellen im Vergleich zu unbehandelten Kontrollen nach 10 minütiger Stimulierung durch DMEM (Kontrolle) oder Homoeriodictyol (HED) in unterschiedlichen Konzentrationen angegeben. Die Daten sind dargestellt als Mittelwert und mittlere Standardabweichung, n=4, tr=6. Statistik: one-way Anova mit post-hoc Test nach Dunn's. Signifikante Unterschiede (p < 0,05) werden durch Buchstaben angegeben.

[0055] Tabelle 2A

Beeinflussung der Sekretion durch Stoffe der Gruppe (a)

[0056] In der folgenden Tabelle 2B ist die prozentuale Steigerung der Protonensekretion in HGT-1 Zellen im Vergleich zu unbehandelten Kontrollen nach 10 minütiger Stimulierung durch DMEM (Kontrolle) oder Eriodictyol in unterschiedlichen Konzentrationen angegeben. Die Daten sind dargestellt als Mittelwert und mittlere Standardabweichung, n=3-7, tr=6. Statistik: one-way Anova mit post-hoc Test nach Dunn's. Signifikante Unterschiede (p < 0,05) werden durch Buchstaben angegeben. [0057] Tabelle 2B

Beeinflussung der Sekretion durch Stoffe der Gruppe (a)

[0058] In der folgenden Tabelle 2C ist die prozentuale Steigerung der Protonensekretion in HGT-1 Zellen im Vergleich zu unbehandelten Kontrollen nach 10 minütiger Stimulierung durch 3 mM Coffein oder 3 mM Coffein in Kombination mit Matairesinol in unterschiedlichen Konzentrationen angegeben. Die Daten sind dargestellt als Mittelwert und mittlere Standardabweichung, n=8, tr=6. Statistik: one-way Anova mit post-hoc Test nach Dunn's. Signifikante Unterschiede (p < 0,05) werden durch Buchstaben angegeben. [0059] Tabelle 2C

Beeinflussung der Sekretion durch Stoffe der Gruppe (a)

[0060] In der folgenden Tabelle 2D ist die prozentuale Steigerung der Protonensekretion in HGT-1 Zellen im Vergleich zu unbehandelten Kontrollen nach 10 minütiger Stimulierung durch DMEM (Kontrolle) oder Lariciresinol in unterschiedlichen Konzentrationen angegeben. Die Daten sind dargestellt als Mittelwert und mittlere Standardabweichung, n=8, tr=6. Statistik: one-way Anova mit post-hoc Test nach Dunn's. Signifikante Unterschiede (p < 0,05) wer- den durch Buchstaben angegeben.

[0061 ] Tabelle 2D

Beeinflussung der Sekretion durch Stoffe der Gruppe (a)

[0062] In der folgenden Tabelle 2E sowie Abbildung 1 ist die prozentuale Steigerung der Protonensekretion in HGT-1 Zellen im Vergleich zu unbehandelten Kontrollen nach 10 minütiger Stimulierung durch DMEM (Kontrolle) oder Enterolacton in unterschiedlichen Konzentrationen angegeben. Die Daten sind dargestellt als Mittelwert und mittlere Standardabwei- chung, n=8, tr=6. Statistik: one-way Anova mit post-hoc Test nach Dunn's. Signifikante Unterschiede (p < 0,05) werden durch Buchstaben angegeben.

[0063] Tabelle 2E

Beeinflussung der Sekretion durch Stoffe der Gruppe (a)

[0064] In der folgenden Tabelle 3A ist die prozentuale Steigerung der Protonensekretion in HGT-1 Zellen im Vergleich zu unbehandelten Kontrollen nach 10 minütiger Stimulierung durch 3 mM Coffein oder 3 mM Coffein in Kombination mit Homoeriodictyol (HED) in unter- schiedlichen Konzentrationen angegeben. Die Daten sind dargestellt als Mittelwert und mittlere Standardabweichung, n=4, tr=6. Statistik: one-way Anova mit post-hoc Test nach Dunn's. Signifikante Unterschiede (p < 0,05) werden durch Buchstaben angegeben.

[0065] Tabelle 3A

Senkung der durch Stoffe der Gruppe (b) ausgelösten Sekretion durch Stoffe der Gruppe (a)

[0066] In der folgenden Tabelle 3B ist die prozentuale Steigerung der Protonensekretion in HGT-1 Zellen im Vergleich zu unbehandelten Kontrollen nach 10 minütiger Stimulierung durch 3 mM Coffein oder 3 mM Coffein in Kombination mit Eriodictyol in unterschiedlichen Konzentrationen dargestellt. Die Daten sind dargestellt als Mittelwert und mittlere Standardabweichung, n=4, tr=6. Statistik: one-way Anova mit post-hoc Test nach Dunn's. Signifikante Unterschiede (p < 0,05) werden durch Buchstaben angegeben. Tabelle 3B

Senkung der durch Stoffe der Gruppe (b) ausgelösten Sekretion durch Stoffe der Gruppe (a)

[0067] In der folgenden Tabelle 3C ist die prozentuale Steigerung der Protonensekretion in HGT-1 Zellen im Vergleich zu unbehandelten Kontrollen nach 10 minütiger Stimulierung durch 3 mM Coffein oder 3 mM Coffein in Kombination mit Matairesinol in unterschiedlichen Konzentrationen dargestellt. Die Daten sind dargestellt als Mittelwert und mittlere Standardabweichung, n=4, tr=6. Statistik: one-way Anova mit post-hoc Test nach Dunn's. Signifikante Unterschiede (p < 0,05) werden durch Buchstaben angegeben. [0068] Tabelle 3C

Senkung der durch Stoffe der Gruppe (b) ausgelösten Sekretion durch Stoffe der Gruppe (a)

[0069] In der folgenden Tabelle 3D ist die prozentuale Steigerung der Protonensekretion in HGT-1 Zellen im Vergleich zu unbehandelten Kontrollen nach 10 minütiger Stimulierung durch 3 mM Coffein oder 3 mM Coffein in Kombination mit Lariciresinol in unterschiedlichen Konzentrationen wiedergegeben. Die Daten sind dargestellt als Mittelwert und mittlere Standardabweichung, n=5, tr=6. Statistik: one-way Anova mit post-hoc Test nach Dunn's. Signifikante Unterschiede (p < 0,05) werden durch Buchstaben angegeben.

[0070] Tabelle 3D

Senkung der durch Stoffe der Gruppe (b) ausgelösten Sekretion durch Stoffe der Gruppe (a)

[0071 ] In der folgenden Tabelle 3E sowie Abbildung 2 ist die prozentuale Steigerung der Protonensekretion in HGT-1 Zellen im Vergleich zu unbehandelten Kontrollen nach 10 minütiger Stimulierung durch 3 mM Coffein oder 3 mM Coffein in Kombination mit Enterolacton in unterschiedlichen Konzentrationen wiedergegeben. Die Daten sind dargestellt als Mittelwert und mittlere Standardabweichung, n=5, tr=6. Statistik: one-way Anova mit post-hoc Test nach Dunn's. Signifikante Unterschiede (p < 0,05) werden durch Buchstaben angegeben.

[0072] Tabelle 3E

Senkung der durch Stoffe der Gruppe (b) ausgelösten Sekretion durch Stoffe der Gruppe (a)

[0073] In der folgenden Tabelle 3F ist die prozentuale Steigerung der Protonensekretion in HGT-1 Zellen im Vergleich zu unbehandelten Kontrollen nach 10 minütiger Stimulierung durch 0.3 mM Theobromin oder 0.3 mM Theobromin in Kombination mit Homoeriodictyol (HED) in unterschiedlichen Konzentrationen wiedergegeben. Die Daten sind dargestellt als Mittelwert und mittlere Standardabweichung, n=3, tr=6. Statistik: one-way Anova mit post- hoc Test nach Dunn's. Signifikante Unterschiede (p < 0,05) werden durch Buchstaben angegeben. [0074] Tabelle 3F

Senkung der durch Stoffe der Gruppe (b) ausgelösten Sekretion durch Stoffe der Gruppe (a)

[0075] In der folgenden Tabelle 3G ist die Protonensekretion in HGT-1 Zellen nach 10 minü- tiger Stimulierung durch 0.3 mM Theobromin oder 0.3 mM Theobromin in Kombination mit Eriodictyol in unterschiedlichen Konzentrationen wiedergegeben. Die Daten sind dargestellt als Mittelwert und mittlere Standardabweichung, n=3, tr=6. Statistik: one-way Anova mit post-hoc Test nach Dunn's. Signifikante Unterschiede (p < 0,05) werden durch Buchstaben angegeben.

[0076] Tabelle 3G

Senkung der durch Stoffe der Gruppe (b) ausgelösten Sekretion durch Stoffe der Gruppe (a)

[0077] In der folgenden Tabelle 3H ist die Protonensekretion in HGT-1 Zellen nach 10 minütiger Stimulierung durch 0.3 mM Theobromin oder 0.3 mM Theobromin in Kombination mit Matairesinol in unterschiedlichen Konzentrationen wiedergegeben. Die Daten sind dargestellt als Mittelwert und mittlere Standardabweichung, n=3, tr=6. Statistik: one-way Anova mit post-hoc Test nach Dunn's. Signifikante Unterschiede (p < 0,05) werden durch Buchsta- ben angegeben. [0078] Tabelle 3H

Senkung der durch Stoffe der Gruppe (b) ausgelösten Sekretion durch Stoffe der Gruppe (a)

[0079] In der folgenden Tabelle 31 ist die prozentuale Steigerung der Protonensekretion in HGT-1 Zellen im Vergleich zu unbehandelten Kontrollen nach 10 minütiger Stimulierung durch 0.3 mM Theobromin oder 0.3 mM Theobromin in Kombination mit Lariciresinol in unterschiedlichen Konzentrationen wiedergegeben. Die Daten sind dargestellt als Mittelwert und mittlere Standardabweichung, n=3, tr=6. Statistik: one-way Anova mit post-hoc Test nach Dunn's. Signifikante Unterschiede (p < 0,05) werden durch Buchstaben angegeben.

[0080] Tabelle 31

Senkung der durch Stoffe der Gruppe (b) ausgelösten Sekretion durch Stoffe der Gruppe (a)

[0081 ] Wie aus den Tabellen 1A und 1B hervorgeht, wird die Protonensekretion in den HGT- 1-Zellen durch Stoffe der Gruppe (b), hier durch Coffein bzw. Theobromin stimuliert, was effektiv eine Säuresekretion in den extrazellulären Raum auslöst. Die Stoffe der Gruppe (a) führen alleine entweder zu keiner signifikanten Wirkung (Tabellen 2A, 2B und 2D) oder sogar zu einer signifikanten Absenkung der konstitutiven Säuresekretion (Tabellen 2C). Die Stimulierung der Protonensekretion durch 3 mM Coffein (Tabellen 3A - 3E) beziehungsweise 0,3 mM Theobromin (Tabellen 3F - 31) konnte durch zusätzliche Gabe der Stoffe der Gruppe (a), insbesondere Homoeriodictyol, Eriodictyol, Matairesinol, Lariciresinol oder Enterolacton in der Konzentration von 0,3 mM reduziert oder völlig inhibiert werden.

[0082] Anwendungsbeispiel 1

Sprühgetrocknete Zubereitung als Halbfertigware zur Herstellung von Fertigwaren

[0083] Das Trinkwasser wird in einem Behälter vorgelegt und das Maltodextrin und das Gummi Arabicum darin gelöst. Anschließend werden die Stoffe der Gruppe (a) mit einem Turrax in die Trägerstofflösung emulgiert. Die Temperatur der Sprühlösung sollte 30°C nicht überschreiten. Das Gemisch wird dann sprühgetrocknet (Solltemperatur Eingang: 185 - 195°C, Solltemperatur Ausgang: 70 - 75°C). Die sprühgetrocknete Halbfertigware enthält ca. 18 - 22 % der Verbindungen der Gruppe (a). [0084] Tabelle 4

Zusammensetzung Halbfertigware - Mengenangaben als Gew.-%

[0085] Anwendungsbeispiel 2

Trinkbare Eisteezubereitung

[0086] Die Verbindungen der Gruppe (a) wurden jeweils 10 % in Ethanol vorgelöst. Schwarztee-Extrakt wurde in Wasser gelöst und zusammen mit Zucker, einer Aromazubereitung (Pfirsichgeschmack), sowie den ethanolischen Lösungen der Verbindungen Verbindungen der Gruppe (a) in einem Becherglas verrührt.

[0087] Tabelle 5

Zusammensetzung Eistee - Mengenangaben als Gew.-%

Matairesinol in Ethanol (10 %) 0,05 —

Homoeriodictyol in Ethanol (10 %) — 0,05

[0088] Anwendungsbeispiel 3

Gelatinekapseln ohne Stoffe der Gruppe (b) zum Direktverzehr nach Applikation von Stoffen der Gruppe (b)

[0089] Die zum Direktverzehr geeigneten Gelatinekapseln wurden gemäß WO 2004/050069 hergestellt und hatten einen Durchmesser von 5 mm, das Gewichtsverhältnis von Kernmaterial zu Hüllmaterial lag bei 90:10. Die Kapseln öffneten sich im M und innerhalb von weniger als 10 Sekunden und lösten sich vollständig innerhalb von weniger als 50 Sekunden auf.

[0090] Tabelle 6

Zusammensetzung Gelatinekapsel - Mengenangaben als Gew.-%

[0091 ] Anwendungsbeispiel 4

Kaugummi ohne Stoff der Gruppe (b)

[0092] Teile A bis D werden gemischt und intensiv geknetet. Die Rohmasse kann z.B. in Form von dünnen Streifen zu verzehrsfertigen Kaugummis verarbeitet werden.

[0093] Tabelle 7

Zusammensetzung Kaugummi - Mengenangaben als Gew.-%

[0094] Anwendungsbeispiel 5

Verwendung in einem löslichen Cappuccino-Getränk

[0095] Die angegebenen Rohstoffe werden vermischt. Jeweils 12,5 g des hergestellten In- stant-Cappuccino-Pulvers werden in 150 ml heißem Wasser gelöst.

[0096] Tabelle 8

Zusammensetzung Cappuccino-Getränk - Mengenangaben als Gew.-%

[0097] Anwendungsbeispiel 6

Teegetränk

[0098] Der Tee und die Halbfertigware werden gemischt und in Teebeutel aus Filterpapier abgepackt. Zur Anwendung wird ein Teebeutel in 100 - 250 ml kochendes Wasser aufgegossen und 2 - 5 min ziehen gelassen.

[0099] Tabelle 9

Zusammensetzung Teegetränk - Mengenangaben als Gew.-%

[00100] Anwendungsbeispiel 7

Verwendung in einer bitteren Schokolade

[00101] Eine bittere Schokolade wurde aus folgenden Rohstoffen hergestellt und anschlie- ßend in rechteckigen Formen ausgegossen.

[00102] Tabelle 10

Zusammensetzung Schokolade - Mengenangaben als Gew.-%

[00103] Anwendungsbeispiel 8

Zuckerfreie Hartkaramelle

[00104] Palatinit wurde mit Wasser gemischt und die Mischung bei 165 °C aufgeschmolzen und anschließend auf 115°C abgekühlt. Die übrigen Bestandteile wurden zugegeben und nach dem Durchmischen in Formen gegossen, nach dem Erstarren aus den Formen entfernt und anschließend einzeln verpackt.

[00105] Tabelle n

Zusammensetzung Karamelle - Mengenangaben als Gew.-%