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Title:
PHASE-SEPARATING BLOCK COPOLYMERS COMPOSED OF INCOMPATIBLE HARD BLOCKS AND MOLDING MATERIALS WITH HIGH STIFFNESS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2010/072595
Kind Code:
A1
Abstract:
A block copolymer with a weight-average molecular weight Mw of at least 100 000 g/mol, comprising a) at least one block S formed from 95 to 100% by weight of vinylaromatic monomers and 0 to 5% by weight of dienes, and b) at least one copolymer block (S/B)A formed from 63 to 80% by weight of vinylaromatic monomers and 20 to 37% by weight of dienes with a glass transition temperature TgA in the range from 5 to 30°C, and c) at least one copolymer block (S/B)B formed from 20 to 60% by weight of vinylaromatic monomers and 40 to 80% by weight of dienes with a glass transition temperature TgB in the range from 0 to ‑80°C, where the proportion by weight of the sum of all blocks S is in the range from 50 to 70% by weight, and the proportion by weight of the sum of all blocks (S/B)A and (S/B)B is in the range from 30 to 50% by weight, based in each case on the block copolymer A, and also mixtures thereof and the use thereof.

Inventors:
KNOLL KONRAD (DE)
KOCH JUERGEN (DE)
CHAROENSIRISOMBOON PIYADA (DE)
WAGNER DANIEL (DE)
VERLINDEN GEERT (BE)
WEIDISCH ROLAND (DE)
Application Number:
PCT/EP2009/067012
Publication Date:
July 01, 2010
Filing Date:
December 14, 2009
Export Citation:
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Assignee:
BASF SE (DE)
KNOLL KONRAD (DE)
KOCH JUERGEN (DE)
CHAROENSIRISOMBOON PIYADA (DE)
WAGNER DANIEL (DE)
VERLINDEN GEERT (BE)
WEIDISCH ROLAND (DE)
International Classes:
C08F297/04; C08L25/06; C08L25/10; C08L51/06; C08L53/02
Domestic Patent References:
WO2009112549A12009-09-17
WO2000058380A12000-10-05
Foreign References:
DE19914075A12000-09-28
US20030216512A12003-11-20
EP1669407A12006-06-14
Other References:
None
Attorney, Agent or Firm:
BASF SE (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Blockcopolymer mit einem gewichtsmittleren Molekulargewicht Mw von mindestens 100.000 g/mol, enthaltend

a) mindestens einen Block S aus 95 bis 100 Gew.-% vinylaromatischen Monomeren und 0 bis 5 Gew.-% Dienen und b) mindestens einen Copolymerblock (S/B)A aus 63 bis 80 Gew.-% vinylaromatischen Monomeren und 20 bis 37 Gew.-% Dienen mit einer Glasüber- gangstemperatur TgA im Bereich von 5 bis 300C, c) mindestens einen Copolymerblock (S/B)B aus 20 bis 60 Gew.-% vinylaromatischen Monomeren und 40 bis 80 Gew.-% Dienen mit einer Glasübergangstemperatur TgB im Bereich von 0 bis -800C, enthält, und

wobei der Gewichtsanteil der Summe aller Blöcke S im Bereich von 50 bis 70

Gew.-%, und der Gewichtsanteil der Summe aller Blöcke (S/B)A und (S/B)B im Bereich von 30 bis 50 Gew.-%, jeweils bezogen auf das Blockcopolymer A, liegt.

2. Blockcopolymer nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass das Gewichts- Verhältnis der Copolymerblöcke (S/B)A ZU den Copolymerblöcken (S/B)B im Bereich von 80 : 20 bis 50 : 50 liegt.

3. Blockcopolymer nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das gewichtsmittlere Molekulargewicht Mw des Blockcopolymeren im Bereich von 250.000 bis 350.000 g/mol liegt.

4. Blockcopolymer nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass es eine lineare Struktur mit der Blockfolge SI-(S/B)A-(S/B)B-S2 aufweist, wobei Si und S2 jeweils für einen Block S stehen.

5. Mischung, bestehend aus

K1 ) 20 bis 95 Gew.-% eines Blockcopolymeren A nach einem der Ansprüche

1 bis 4, und K2) 5 bis 80 Gew.-% Standardpolystyrol (GPPS) oder Schlagzähpolystyrol

(HIPS), und K3) 0 bis 50 Gew.-% eines von K1 verschiedenen Blockcopolymeren B aus vinylaromatischen Monomern und Dienen.

6. Mischung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass sie 20 bis 50 Gew.-% des Blockpolymeren A und 50 bis 80 Gew.-% Standardpolystyrol enthält.

7. Verwendung der Mischung nach Anspruch 5 oder 6 zur Herstellung von Folien, insbesondere Tiefziehfolien für Blisterverpackungen, Becher oder Behältnisse, oder Formteilen, insbesondere extrudierte Hohlprofile für die Verpackung von e- lektronischen Bauteilen.

Description:
Phasenseparierende Blockcopolymere aus unverträglichen Hartblöcken und Formmassen mit hoher Steifigkeit

Beschreibung

Die Erfindung betrifft ein Blockcopolymer mit einem gewichtsmittleren Molekulargewicht M w von mindestens 100.000 g/mol, enthaltend

a) mindestens einen Block S aus 95 bis 100 Gew.-% vinylaromatischen Monome- ren und 0 bis 5 Gew.-% Dienen und

b) mindestens einen Copolymerblock (S/B) A aus 63 bis 80 Gew.-% vinylaromatischen Monomeren und 20 bis 37 Gew.-% Dienen mit einer Glasübergangstemperatur Tg A im Bereich von 5 bis 30 0 C, und

c) mindestens einen Copolymerblock (S/B)B aus 20 bis 60 Gew.-% vinylaromatischen Monomeren und 40 bis 80 Gew.-% Dienen mit einer Glasübergangstemperatur TgB im Bereich von 0 bis -80 0 C,

wobei der Gewichtsanteil der Summe aller Blöcke S im Bereich von 50 bis 70 Gew.-%, und der Gewichtsanteil der Summe aller Blöcke (S/B)A und (S/B)B im Bereich von 30 bis 50 Gew.-%, jeweils bezogen auf das Blockcopolymer A, liegt, sowie Mischungen davon und deren Verwendung.

Die US 3,639,517 beschreibt sternförmig verzweigte Styrol-Butadien-Blockcopolymere mit 75 bis 95 Gewichtsprozent endständigen Blöcken aus vinylaromatischen Monomeren und 5 bis 30 Gewichtsprozent elastomeren, überwiegend aus konjugierten Dieneinheiten bestehender Blöcke. Sie können mit Standardpolystyrol zu hochtransparente Mischungen abgemischt werden. Mit zunehmendem Anteil Polystyrol erhöht sich der E-Modul auf Kosten der Zähigkeit. Mischungen mit etwa 40 Gewichtsprozent Polystyrol sind für die meisten Anwendungen schon zu spröde. Man kann meist nur 20 bis maximal 30 Gewichtsprozent Polystyrol bei noch akzeptabler Duktilität zumischen.

Sternförmige Blockcopolymere mit 40 Gew.-% Hartblöcken aus vinylaromatischen Mo- nomeren und Weichblöcken mit statistischem Aufbau aus vinylaromatischen Monomeren und Dienen sind in WO 00/58380 beschrieben. Zur Erhöhung der Steifigkeit werden sie mit Standardpolystyrol abgemischt, wobei die Transparenz abnimmt .Sie ergeben selbst mit 60 Gewichtsprozent Polystyrol noch duktile Mischungen. Der Nachteil dieser Abmischungen ist die deutlich sichtbare Trübung, die für anspruchsvollere An- Wendungen und dickere Teile unakzeptabel ist. Die WO 2006/074819 beschreibt Mischungen von 5 bis 50 Gew.-% eines Blockcopo- lymeren A, welches ein oder mehrere Copolymerblöcke (B/S)A aus jeweils 65 bis 95 Gew.-% vinylaromatischen Monomeren und 35 bis 5 Gew.-% Dienen und einer Glasübergangstemperatur TgA im Bereich von 40° bis 90 0 C enthält, und 95 bis 50 Gew.-% eines Blockcopolymeren B, welches mindestens einen Hartblock S aus vinylaromatischen Monomeren und ein oder mehrere Copolymerblöcke (B/S)B aus jeweils 20 bis 60 Gew.-% vinylaromatischen Monomeren und 80 bis 40 Gew.-% Dienen und einer Glastemperatur TgB im Bereich von -70° bis 0 0 C enthält, zur Herstellung von Schrumpffolien. Die Mischungen haben eine Steifigkeit im Bereich von 700 bis maximal 1300 MPa.

Die EP-A 1 669 407 beschreibt Mischungen aus linearen Blockcopolymeren aus vinylaromatischen Monomeren und Dienen der Struktur (I) S1-B1-S2 und (II) B2-S3. Die Blöcke B1 und B2 können ausschließlich aus Dienen oder aus Dienen und vinylaromatischen Monomeren aufgebaut sein. Das Gewichtsverhältnis vinylaromatisches Mono- mer/Dien liegt für die Blöcke B1 und B2 bevorzugt im Bereich von 0,3 bis 1 ,5.

Die noch unveröffentlichte PCT/EP2008/061635 beschreibt transparente und zäh steife Formmassen auf Basis von Styrol-Butadien-Blockcopolymer-Mischungen, welche unter anderem 0 bis 30 Gew.-% eines Blockcopolymeren, welches mindestens einen Copo- lymerblock (B/S)A aus jeweils 65 bis 95 Gew.-% vinylaromatischen Monomeren und 35 bis 5 Gew.-% Dienen und einer Glasübergangstemperatur TgA im Bereich von 40 bis 90 C und mindestens einen Copolymerblock (B/S)B aus jeweils 1 bis 60 Gew.-% vinylaromatischen Monomeren und 99 bis 40 Gew.-% Dienen und einer Glasübergangstemperatur TgB im Bereich von -100 bis 0 0 C, enthalten können.

Durch Abmischen von herkömmlichen Styrol-Butadien-Blockcopolymeren, beispielsweise Styrolux® mit Polystyrol kann je nach Mischungsverhältnis ein beliebiger Elastizitätsmodul von bis zu über 3000 MPa eingestellt werden. Erfahrungsgemäß bricht die Duktilität bei einem Elastizitätsmodul von über 1900 MPa jedoch völlig ein. Die Mi- schungen weisen dann ein ähnliches mechanisches Verhalten wie Polystyrol selbst auf und bieten gegenüber diesem keine Vorteile mehr.

Für Blisterverpackungen, tiefgezogene Behältnisse und Becher, Verpackungsmaterialien für elektronische Bauteile, wie extrudierte Hohlprofile, die als Transportröhren für Integrierte Schaltkreise eingesetzt werden, ist eine Kombination von hoher Steifigkeit und Duktilität in Verbindung mit sicherem Überschreiten der Streckspannung und guter Transparenz erforderlich. Für diese Anwendungen waren bisher Polystyrol und dessen Mischungen mit Styrol-Butadien-Blockcopolymeren nicht oder nur bedingt geeignet. Der Markt wurde bisher von Polyvinylchlorid (PVC), teilweise Polyethylenterephthala- ten (PET) oder sehr teuren Spezialpolymeren abgedeckt. Aufgabe der Erfindung war es, Blockcopolymere zu finden, die mit Polystyrolen zu transparenten und zäh-steifen Formmassen verarbeitbar sind. Die Mischungen sollten zu Formmassen mit hoher Steifigkeit verarbeitbar sein und insbesondere einen Elastizitätsmodul (E-Modul) von mehr als 1900 bis 2500 MPa in Kombination mit einer ge- wissen Duktilität im Zugversuch aufweisen.

Demgemäß wurde das oben genannten Blockcopolymere, sowie Mischungen mit weiteren Styrol polymeren gefunden.

Überraschend wurde nun gefunden, dass das erfindungsgemäße Blockcopolymere, das einen oder mehrere Blöcke S/B mit einer Glasübergangstemperatur im Bereich von 5 bis 30 0 C enthält, in Formmassen aus Polystyrol oder Polystyolblöcke enthaltenden Polymeren die Weichphase bilden und eine gegenüber herkömmlichen Formmassen aus Blockcopolymeren mit butadienreichen Blöcken eine stark erhöhte Streck- Spannung und einen höheren E-Modul bei gleichzeitiger Duktilität aufweisen.

Das erfindungsgemäße Blockcopolymer weist ein gewichtsmittleres Molekulargewicht M w von mindestens 100.000 g/mol auf und enthält

a) mindestens einen Block S aus 95 bis 100 Gew.-% vinylaromatischen Monomeren und 0 bis 5 Gew.-% Dienen und

b) mindestens einen Copolymerblock (S/B) A aus 63 bis 80 Gew.-% vinylaromatischen Monomeren und 20 bis 37 Gew.-% Dienen mit einer Glasübergangstem- peratur Tg A im Bereich von 5 bis 30 0 C, und

c) mindestens einen Copolymerblock (S/B)B aus 20 bis 60 Gew.-% vinylaromatischen Monomeren und 40 bis 80 Gew.-% Dienen mit einer Glasübergangstemperatur TgB im Bereich von 0 bis -80°C,

wobei der Gewichtsanteil der Summe aller Blöcke S im Bereich von 50 bis 70 Gew.-%, und der Gewichtsanteil der Summe aller Blöcke (S/B)A und (S/B)B im Bereich von 30 bis 50 Gew.-%, jeweils bezogen auf das Blockcopolymer A, liegt.

Als vinylaromatische Monomere kommen beispielsweise Styrol, alpha-Methylstyrol, kernalkylierte Styrole wie p-Methylstyrol oder Tertiärbutylstyrol, oder 1 ,1- Diphenylethylen oder Mischungen davon in Betracht. Bevorzugt wird Styrol eingesetzt.

Bevorzugte Diene sind Butadien, Isopren, 2,3-Dimethylbutadien, 1 ,3-Pentadien, 1 ,3- Hexadien oder Piperylen oder deren Mischungen. Besonders bevorzugt sind Butadien und Isopren. Die gewichtsmittlere Molmasse M w des Blockcopolymeren liegt bevorzugt im Bereich von 250.000 bis 350.000 g/mol.

Bevorzugt bestehen die Blöcke S aus Styroleinheiten. Bei den durch anionische PoIy- merisation hergestellten Polymeren erfolgt die Kontrolle der Molmasse über das Verhältnis von Monomer- zu Initiatormenge. Initiator kann aber auch mehrfach nach bereits erfolgter Monomerdosierung zugegeben werden, dann erhält man eine bi- oder multimodale Verteilung. Bei radikalisch hergestellten Polymeren wird das gewichtsmittlere Molekulargewicht Mw über die Polymerisationstemperatur und/oder den Zusatz von Reglern eingestellt.

Die Glasübergangstemperatur des Copolymerblocks (S/B)A liegt bevorzugt im Bereich von 5 bis 20 0 C. Die Glasübergangstemperatur wird durch die Comonomer- Zusammensetzung und -Verteilung beeinflusst und kann durch Differential Scanning Calorimetrie (DSC) oder Differential Thermal Analysis (DTA) bestimmt oder gemäß der Fox-Gleichung berechnet werden. In der Regel wird die Glasübergangstemperatur mit DSC nach ISO 11357-2 bei einer Aufheizrate von 20K/min ermittelt.

Bevorzugt besteht der Copolymerblock (S/B)A aus 65 bis 75 Gew.-% Styrol und 25 bis 35 Gew.-% Butadien.

Bevorzugt werden Blockcopolymere, welche ein oder mehrere Copolymerblöcke (S/B)A aus vinylaromatischen Monomeren und Dienen mit statistischer Verteilung enthalten. Diese können beispielsweise durch anionische Polymerisation mit Lithiumalkylen in Gegenwart von Randomizern wie Tetrahydrofuran oder Kaliumsalzen erhalten werden. Bevorzugt werden Kaliumsalze mit einem Verhältnis von anionischem Initiator zu Kaliumsalz im Bereich von 25:1 bis 60:1 verwendet. Besonders bevorzugt sind cyclohe- xanlösliche Alkoholate wie Kaliumtertiärbutylamylat, die in einem Lithium-Kalium- Verhältnis von bevorzugt 30:1 bis 40:1 eingesetzt werden. Dadurch kann gleichzeitig ein niedriger Anteil an 1 ,2-Verknüpfungen der Butadieneinheiten erreicht werden.

Bevorzugt liegt der Anteil der 1 ,2-Verknüpfungen der Butadieneinheiten im Bereich von 8 bis 15%, bezogen auf die Summe der 1 ,2-, 1 ,4-cis- und 1 ,4-trans-Verknüpfungen.

Die gewichtsmittlere Molmasse M w des Copolymerblocks (S/B)A liegt in der Regel im Bereich von 30.000 bis 200.000 g/mol, bevorzugt im Bereich von 50.000 bis 100.000 g/mol.

Statistische Copolymere (S/B)A können aber auch durch radikalische Polymerisation hergestellt werden. Die Blöcke (S/B)A bilden in der Formmasse bei Zimmertemperatur (23°C) eine halbharte Phase aus, welche für die hohe Duktilität und Reißdehnungen, d.h. hohe Dehnung bei geringer Dehngeschwindigkeit, verantwortlich sind.

Die Glasübergangstemperatur des Copolymerblocks (S/B) B liegt bevorzugt im Bereich von -60 bis -20 0 C. Die Glasübergangstemperatur wird durch die Comonomer- Zusammensetzung und -Verteilung beeinflusst und kann durch Differential Scanning Calorimetrie (DSC) oder Differential Thermal Analysis (DTA) bestimmt oder gemäß der Fox-Gleichung berechnet werden. In der Regel wird die Glasübergangstemperatur mit DSC nach ISO 11357-2 bei einer Aufheizrate von 20K/min ermittelt.

Bevorzugt besteht der Copolymerblock (S/B)B aus 30 bis 50 Gew.-% Styrol und 50 bis 70 Gew.-% Butadien.

Bevorzugt werden Blockcopolymere , welche ein oder mehrere Copolymerblöcke

(S/B) B aus vinylaromatischen Monomeren und Dienen mit statistischer Verteilung enthalten. Diese können beispielsweise durch anionische Polymerisation mit Lithiumalky- len in Gegenwart von Randomizern wie Tetrahydrofuran oder Kaliumsalzen erhalten werden. Bevorzugt werden Kaliumsalze mit einem Verhältnis von anionischem Initiator zu Kaliumsalz im Bereich von 25:1 bis 60:1 verwendet. Dadurch kann gleichzeitig ein niedriger Anteil an 1 ,2-Verknüpfungen der Butadieneinheiten erreicht werden.

Bevorzugt liegt der Anteil der 1 ,2-Verknüpfungen der Butadieneinheiten im Bereich von 8 bis 15%, bezogen auf die Summe der 1 ,2-, 1 ,4-cis- und 1 ,4-trans-Verknüpfungen.

Statistische Copolymere (S/B)B können aber auch durch radikalische Polymerisation hergestellt werden.

Die eine Weichphase bildenden Blöcke B und/oder (S/B) B können über ihre gesamte Länge einheitlich oder in unterschiedlich zusammengesetzte Abschnitte aufgeteilt sein. Bevorzugt sind Abschnitte mit Dien (B) und (S/B)B, die in unterschiedlichen Abfolgen kombiniert werden können. Möglich sind Gradienten mit sind kontinuierlich änderndem Monomerverhältnis, wobei der Gradient mit reinem Dien oder einem hohen Dienanteil beginnen kann und der Styrolanteil bis 60% ansteigen kann. Auch die Abfolge von zwei oder mehreren Gradientenabschnitten ist möglich. Gradienten können durch Unteroder Überdosierung des Randomizers erzeugt werden. Bevorzugt ist die Einstellung eines Lithium-Kalium-Verhältnisses von größer als 40:1 oder bei Verwendung von Tetrahydrofuran (THF) als Randomizer eine THF-Menge von weniger als 0,25 Vol-% bezogen auf das Polymerisationslösungsmittel, eine Alternative ist die bezogen auf die Polymerisationsgeschwindigkeit langsame, gleichzeitige Dosierung von Dien und Vi- nylaromat, wobei das Monomerverhältnis entsprechend dem angestrebten Zusammensetzungsprofil entlang des Weichblocks gesteuert wird. Die gewichtsmittlere Molmasse M w des Copolymerblocks (S/B)B liegt in der Regel im Bereich von 50.000 bis 100.000 g/mol, bevorzugt im Bereich von 10.000 bis 70.000 g/mol.

Der Gewichtsanteil der Summe aller Blöcke S liegt im Bereich von 50 bis 70 Gew.-%, und der Gewichtsanteil der Summe aller Blöcke (S/B)A und (S/B)B im Bereich von 30 bis 50 Gew.-%, jeweils bezogen auf das Block- oder Pfropfcopolymer.

Bevorzugt sind Blöcke (S/B)A und (S/B)B durch einen Block S voneinander getrennt.

Das Gewichtsverhältnis der Copolymerblöcke (S/B)A ZU den Copolymerblöcken (S/B)B liegt bevorzugt im Bereich von 80 : 20 bis 50 : 50.

Bevorzugt werden Blockcopolymere mit linearen Strukturen, insbesondere solche mit der Blockfolge SI-(S/B)A-S2-(S/B)B-S3 (Tetrablockcopolymere), wobei Si und S2 jeweils für einen Block S stehen.

Diese zeichnen sich durch einen hohem E-Modul von1500 bis 2000 MPa, eine hohe Streckspannung im Bereich von 35 bis 42 MPa und einer Bruchdehnung von über 30% in Mischungen mit einem Polystyrolanteil von über 80 Gew.-%. Kommerzielle SBS- Blockcopolymere mit diesem Polystyrolanteil zeigen zum Vergleich eine Bruchdehnung von nur 3-30%.

Besonders bevorzugt werden Tetrablockcopolymere der Struktur SI-(S/B)A-(S/B)B-S3, welche einen Block (S/B)A aus 70 bis 75 Gew.-% Styroleinheiten und 25 bis 30 Gew.-% Butadieneinheiten und einen Block (S/B) B aus 30 bis 50 Gew.-% Styroleinheiten und 50 bis 70 Gew.-% Butadieneinheiten enthalten. Die Glasübergangstemperaturen können mit DSC bestimmt oder nach der Gordon-Taylor-Gleichung berechnet werden und liegen bei dieser Zusammensetzung im Bereich von 1 bis 10 0 C. Der Gewichtsanteil der Summe der Blöcke Si und S 2 , bezogen auf das Tetrablockcopolymer, beträgt bevorzugt 50 bis 67 Gew.-%. Das Gesamtmolekulargewicht liegt vorzugsweise im Bereich von 150.000 bis 350.000 g/mol, besonders bevorzugt im Bereich von 200.000 bis 300.000 g/mol. Bedingt durch die molekulare Architektur können hier Bruchdehnungen von bis zu 300% bei einem Styrolanteil von über 85% erreicht werden.

Blockcopolymere, welche aus den Blöcken S, (S/B)A und (S/B)B aufgebaut sind, beispielsweise Tetrablockcopolymere der Struktur SI-(S/B)A-(S/B)B-S3, bilden eine Co- kontinuierliche Morphologie aus. Hier sind drei verschiedene Phasen in einem PoIy- mermolekül vereint. Die aus den (S/B)ß-Blöcken gebildete Weichphase vermittelt in der Formmasse die Schlagzähigkeit und eignet sich zum Abfangen von Rissbildungen (Crazes). Die aus den Blöcken (S/B)A gebildete halbharte Phase ist für die hohe Duktili- tät und Reißdehnungen verantwortlich. Über den Anteil der aus den Blöcken S und gegebenenfalls zugemischtem Polystyrol gebildeten Hartphase kann der E-Modul und die Streckspannung eingestellt werden.

Das erfindungsgemäße Blockcopolymere bilden in der Regel mit Standardpolystyrol nanodisperse, mehrphasige hochtransparente Mischungen aus.

Das erfindungsgemäße Blockcopolymer eignet sich als Komponente K1) in transparenten, zäh-steifen Formmassen mit Polystyrol als Komponente K2) und ggf. mit einen von K1 verschiedenen-Blockcopolymeren K3).

Eine bevorzugte Mischung besteht aus den Komponenten

K1 ) 20 bis 95 Gew.-% eines Blockcopolymeren A wie oben beschrieben, und K2) 5 bis 80 Gew.-% Standardpolystyrol (GPPS) oder Schlagzähpolystyrol (HIPS), und

K3) 0 bis 50 Gew.-%, bevorzugt 10 bis 30 Gew.-% eines von K1 verschiedenen Blockcopolymeren B aus vinylaromatischen Monomeren und Dienen.

In Formmassen mit dieser Mischung bildet der Block mit einer Glasübergangstemperatur unter -30 0 C der Komponenten K3) die Weichphase und die Hartphase wird aus mindestens zwei verschiedenen Domänen gebildet, welche aus Polystyrol bzw. einem Polystyrolblock und dem Block (S/B) A des Block- oder Pfropfcopolymeren der Komponente K1 ) bestehen.

Komponente K1 )

Als Komponente K1) wird das oben beschriebene, erfindungsgemäße Block- oder Pfropfcopolymer eingesetzt.

Komponente K2)

Als Komponente K2) wird en Styrolpolymer, vorzugsweise Standardpolystyrol (GPPS) oder Schlagzähpolystyrol (HIPS) eingesetzt. Besonders bevorzugt ist wegen des Er- halts der Transparenz Standardpolystyrol als ölfreie oder ölhaltige Variante. Geeignete Standardpolystyrole sind beispielsweise Polystyrol 158 K und Polystyrol 168 N von BASF SE bzw. deren ölhaltige Varianten Polystyrol 143 E oder Polystyrol 165 H. Bevorzugt werden 10 bis 70 Gew.-%, besonders bevorzugt 20 bis 40 Gew.-% höhermolekulare Polystyrole mit einem gewichtsmittleren Molekulargewicht M w im Bereich von 220.000 bis 500.000 g/mol eingesetzt. Komponente K3)

Als Komponente K3) kann ein von K1 ) verschiedenes Blockcopolymer aus vinylaroma- tischen Monomeren und Dienen eingesetzt werden. Bevorzugt wird als Komponente K3) ein Styrol-Butadien-Blockcopolymeren, welches einen als Weichblock wirkenden Block B mit einer Glasübergangstemperatur unter -30 0 C aufweist, eingesetzt.

Die erfindungsgemäße Mischung enthält bevorzugt 5 bis 45 Gew.-%, besonders bevorzugt 20 bis 40 Gew.-% des Blockcopolymeren K3.

Als Blockcopolymere K3) eignen sich insbesondere steife Blockcopolymere, welche aus 60 bis 90 Gew.-% vinylaromatischen Monomeren und 10 bis 40 Gew.-% Dien, bezogen auf das gesamte Blockcopolymer, bestehen und aus überwiegend vinylaromatischen Monomeren, insbesondere Styrol enthaltenden Hartblöcken S und Diene, wie Butadien und Isopren enthaltenden Weichblöcken B oder S/B aufgebaut sind. Besonders bevorzugt sind Blockcopolymere mit 65 bis 85 Gew.-%, besonders bevorzugt 70- 80 Gew.-% Styrol und 15 bis 35 Gew.-%, besonders bevorzugt 20-30 Gew.-% Dien.

Die Copolymerblöcke (S/B)B des Blockcopolymeren K3) weisen bevorzugt eine statisti- scher Verteilung der vinylaromatischen Monomeren und Dienen auf.

Bevorzugte Blockcopolymere K3) weisen eine sternförmige Struktur mit mindestens zwei endständigen Hartblöcke Si und S2 mit unterschiedlichem Molekulargewicht aus vinylaromatischen Monomeren auf, wobei der Anteil der Summe der Hartblöcke S min- destens 40 Gew.-%, bezogen auf das gesamte Blockcopolymer B beträgt. Möglich sind auch lineare Strukturen, wie (S/B) B -S 2 oder Si-(S/B) B -S 2 oderSi-(B->S) n

Bevorzugt weisen die endständigen Blöcke Si eine zahlenmittlere Molmasse M n im Bereich von 5.000 bis 30.000 g/mol und S2 eine zahlenmittleren Molmasse M n im Be- reich von 35.000 bis 150.000 g/mol auf.

Bevorzugt sind polymodale Styrol-Butadien-Blockcopolymere mit endständigen Sty- rolblöcken, wie sie beispielsweise in DE-A 25 50 227 oder EP-A 0 654 488 beschrieben sind.

Besonders bevorzugt werden Blockcopolymere K3) mit mindestens zwei Blöcken Si und S2 aus vinylaromatischen Monomeren und mindestens einem dazwischenliegenden, statistischen Block (S/B) B aus vinylaromatischen Monomeren und Dienen, wobei der Anteil der Hartblöcke über 40 Gew.-%, bezogen auf das gesamte Blockcopolymer beträgt und der 1 ,2-Vinylgehalt im Weichblock S/B unter 20 % beträgt, wie sie in WO 00/58380 beschrieben sind. Die Blockcopolymeren K3) sind im Handel beispielsweise unter den Handelsbezeichnungen Styrolux® 3G 33/Styroclear® GH 62, Styrolux® 693 D, Styrolux® 684, Styro- lux® 656 C, Styrolux® 3G55, K-Resin® 03, K-Resin® 04, K-Resin® 05, K-Resin® 10, K-Resin® KK38, K-Resin® 01 , K-Resin® XK 40, Kraton® D 1401 P , Finaclear 520, 530, 540, 550; Asaflex® 805, 810, 825, 835, 840, 845 Asaflex® i-Serie, Clearen® 530 L und 730 L erhältlich.

Plastifizierungsmittel

Als Plastifizierungsmittel E können 0 bis 6 Gew.-%, bevorzugt 2 bis 4 Gew.-% eines homogen mischbaren Öls oder Ölgemisches, insbesondere Weißöl, Pflanzenöle oder aliphatische Ester wie Dioktyl-Adipat oder deren Mischungen verwendet werden. Bevorzugt wird medizinisches Weißöl eingesetzt.

Die erfindungsgemäßen Mischungen sind hoch transparent und eignen sich insbesondere zur Herstellung von Folien, insbesondere von Tiefziehfolien für Blisterverpackun- gen und Behältnissen oder Formteilen für die Verpackung von elektronischen Bauteilen, insbesondere extrudierte Hohlprofile für Integrierte Schaltkreise (IC). Weiter eignen sie sich für die Herstellung zäh-steifer Spritzlinge.

Beispiele:

Prüfmethoden:

Die Glasübergangstemperaturen wurden mit Differential Scanning Calorimetrie (DSC) nach ISO 11357-2 bei einer Aufheizrate von 20K/min bestimmt

Die Molekulargewichte wurden mit Gelpermeationschromatographie (GPC) in Tetra- hydrofuran (THF) bei 23°C mittels UV-Detektion bestimmt und mit Polystyrol als Stan- dard ausgewertet.

E-Modul, Streckspannung und Reißdehnung wurden nach ISO 527 bestimmt.

Beispiele 1 bis 5

Blockcopolymere K1-1 bis K1-5

Zur Herstellung der linearen Styrol-Butadien-Blockcopolymeren wurden in einem dop- pelwandigen 10 Liter Edelstahl-Rührautoklaven mit einem Kreuzbalkenrührer 5385 ml Cyclohexan vorgelegt, bei 60 0 C mit 1 ,6 ml sec-Butyllithium (BuLi) bis zum Auftreten einer durch 1 ,1-Diphenylethylen als Indikator hervorgerufenen Gelbfärbung austitriert und anschließend mit 3,33 ml einer 1 ,4 M sec.-Butyl-Lithium-Lösung zur Initiierung und 0,55 ml einer 0,282 M Kalium-tert.-Amylat (KTA)-Lösung als Randomizer versetzt. Anschließend wurde die zur Herstellung des ersten S-Blockes benötigte Menge Styrol (420 g Styrol 1 ) zugegeben und auspolymerisiert. Die weiteren Blöcke wurden entsprechend der in Tabelle 1 angegebenen Struktur und Zusammensetzung durch sequentielle Zugabe der entsprechenden Mengen Styrol bzw. Styrol und Butadien und jeweiligem vollständigem Umsatz angefügt. Zur Herstellung der Copolymerblöcke wurden Styrol und Butadien gleichzeitig in mehreren Portionen zugegeben und die Maximaltemperatur durch Gegenkühlen auf 77°C begrenzt. Für Blockcopolymer K1-1 wurden hierfür 84 g Butadien 1 und 196 g Styrol 2 für den Block (S/B) A , 196 g Butadien B2 und 84 g Styrol 4 für den Block (S/B) A und 420 g Styrol 5 für den Block S 3 .

Danach wurden die lebenden Polymerketten durch Zugabe von 0,83 ml Isopropanol terminiert, mit 1 ,0 % CO2/0,5 % Wasser, bezogen auf Feststoff angesäuert und eine Stabilisatorlösung (0,2 % Sumilizer GS und 0,2 % Irganox 1010, jeweils bezogen auf Feststoff) zugegeben. Das Cyclohexan wurde im Vakuumtrockenschrank abgedampft.

Das gewichtsmittlere Molekulargewicht M w für die Blockcopolymeren K1-1 bis K1-5 beträgt jeweils 300.000 g/mol.

Mischungen M 1 bis M 8

Die in Tabelle 2 angegebenen Gewichtsteile der Blockcopolymeren K1-3 bzw. K1-4 sowie der Komponenten K2 (Polystyrol 158 K) wurden auf einem 16 mm- Zweischneckenextruder bei 200 bis 230 0 C gemischt und zu Platten gepresst. Die Mischungsverhältnisse und mechanischen Eigenschaften der Platten sind in Tabelle 2 zusammengestellt. Sofern nicht anders angegeben wurde die in der Kopfzeile angegebene Komponente eingesetzt.

Tabelle 1 : Struktur und Zusammensetzung der Blockcopolymeren in Gewichtsanteilen

Tabelle 2: Eigenschaften von Pressplatten