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Title:
PHTHALATE-FREE ISOCYANURATE FORMULATIONS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2012/016903
Kind Code:
A1
Abstract:
The present invention relates to novel low-monomer low-viscosity high-activity formulations composed of isocyanurate containing isocyanate groups, exclusively based on 2,4-diisocyanatotoluene and phthalate-free plasticizers, to the use thereof as adhesion promoters with improved adhesion for coating compositions based on plasticized polyvinyl chloride, and to coatings and coated substrates.

Inventors:
AUGUSTIN THOMAS (DE)
SANDERS JOSEF (DE)
Application Number:
PCT/EP2011/062976
Publication Date:
February 09, 2012
Filing Date:
July 28, 2011
Export Citation:
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Assignee:
LANXESS DEUTSCHLAND GMBH (DE)
BAYER MATERIALSCIENCE AG (DE)
AUGUSTIN THOMAS (DE)
SANDERS JOSEF (DE)
International Classes:
C08G18/02; C08G18/76; C08G18/79; C08K5/00; C08K5/10; C08L27/06; C09D7/63; C09D127/06
Domestic Patent References:
WO2005070984A12005-08-04
WO2005070984A12005-08-04
WO2005070984A12005-08-04
Foreign References:
EP0150803A21985-08-07
EP0051239A11982-05-12
DE20321027U12005-09-08
DE2419016A11974-11-14
GB1455701A1976-11-17
DE102007034977A12009-01-29
DE2551634A11977-06-02
EP1378529A12004-01-07
DE102007034977A12009-01-29
DE3041732A11982-06-09
DE2452531A11975-05-15
DE2452532A11976-05-13
EP1711546A12006-10-18
Other References:
SYNTH.COMMUN., vol. 16, 1986, pages 1401 - 9
Attorney, Agent or Firm:
LANXESS DEUTSCHLAND GMBH (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Zubereitungen, dadurch gekennzeichnet, dass diese

A) 15 bis 50 Gew.-% isocyanatgruppenhaltiges Isocyanurat

B) 84,99 bis 49,99 Gew.-% n- oder iso- Alkylmonobenzoate und

C) einen 2,4-TDI Restgehalt im Bereich von 0,01 bis 0,099 Gew.-%

enthalten und eine Viskosität im Bereich von 5.000 -18.000 mPas/23°C aufweisen, mit der Maßgabe, dass i) das isocyanatgruppenhaltige Isocyanurat ausschließlich durch Trimerisation von 2,4-Diisocyanatotoluol erzeugt wird und ii) die Summe aller Gewichtsprozente 100% ergibt.

2. Zubereitungen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die n- oder iso Alkylmonobenzoate > 90 Gew.-% n- oder iso-Nonylbenzoat enthalten.

3. Zubereitungen nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass sie 20 bis 35 Gew.-% isocyanatgruppenhaltiges Isocyanurat und 79,99 bis 64,99 Gew.-% n- oder iso- Alkylmonobenzoate, bevorzugt n- oder iso-Nonylbenzoate, enthalten.

4. Verwendung von Zubereitungen gemäß einem der Ansprüche 1 bis 3 als Haftvermittler für Beschichtungsmittel auf Basis von weichgemachtem Polyvinylchlorid.

5. Verwendung gemäß Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet dass die Beschichtungsmittel zur Herstellung von Substraten eingesetzt werden. 6. Verwendung gemäß Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die beschichteten Substrate als Planen, Billboards, Traglufthallen und anderen textilen Bauten, flexiblen Behältern, Zeltdächern, Markisen, Schutzbekleidungen, Förderbändern, Flockteppichen oder Schaumkunstleder eingesetzt werden.

7. Verwendung gemäß der Ansprüche 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Substrate ein Grundgerüst auf Basis von Textilien oder Geweben haben.

8. Verwendung gemäß Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei den Geweben um textile Polyester- oder Polyamidgewebe handelt.

9. Verfahren zur Herstellung der Zubereitungen gemäß der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass man die Trimerisation des ausschließlich einzusetzenden 2,4-TDI zur Komponente A) in Gegenwart der Weichmacherkomponente B) lösungsmittelfrei und in Anwesenheit wenigstens einer als Katalysator fungierenden Mannich-Base im Temperaturbereich von 40 bis 140°C durchführt und sobald der Gehalt an freiem 2,4-TDI in der Reaktionsmischung unter 0, 1 Gew. -% liegt, die Trimerisation unter vollständiger oder teilweiser Deaktivierung des Katalysators durch thermische Zersetzung des Katalysators oder durch Zugabe wenigstens eines Katalysatorengifts abgebrochen wird.

10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die als Katalysator einzusetzende Mannich-Base zu 0,01 bis 2,0 Gew.-% eingesetzt wird.

11. Verfahren gemäß der Ansprüche 9 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass als Katalysatorgift solche aus der Reihe der Protonensäuren, Säurechloride oder methylierenden Verbindungen, bevorzugt Dibutylphosphat oder Toluolsulfonsäuremethylester, eingesetzt werden

12. Beschichtungsmittel, bevorzugt auf Basis von Polyvinylchlorid, dadurch gekennzeichnet, dass eine Zubereitung gemäß der Ansprüche 1 bis 3 eingesetzt wird.

Description:
Phthalatfreie Isocyanuratzubereitungen

Die vorliegende Erfindung betrifft neue monomerenarme, niedrigviskose Zubereitungen aus iso- cyanatgruppenhaltigem Isocyanurat auschließlich auf Basis von 2,4-Diisocyanatotoluol und phthalatfreien Weichmachern, ihre Verwendung als Haftvermittler für Beschichtungsmittel auf Basis von weichgemachtem Polyvinylchlorid (PVC), sowie Beschichtungen und beschichtete Substrate.

Es ist bekannt, die Haftfähigkeit von weichgemachtem PVC auf Substraten dadurch zu verbessern, dass dem weichgemachten PVC ein isocyanatgruppenhaltiger Haftvermittler zugesetzt wird. Eine derart verbesserte Haftfähigkeit ist beispielsweise wichtig, wenn mit einem PVC-Belag versehene synthetische Textilstoffe hergestellt werden sollen. Als Haftvermittler werden bevorzugt iso- cyanatgruppenhaltige Isocyanurate eingesetzt, die sich durch Oligomerisierung, insbesondere Trimerisation, aus Diisocyanaten herstellen lassen. Hierfür werden normalerweise als Diisocyanate die kommerziell gut verfügbaren Mischungen der isomeren Diisocyanatotoluole (TDI), bestehend hauptsächlich aus 2,4-Diisocyanatotoluol (2,4-TDI) und 2,6-Diisocyanatotoluol (2,6-TDI), eingesetzt. Diese lassen sich auf einfache Weise nahezu vollständig in isocyanatgruppenhaltige Isocyanurate umsetzen. Der nahezu vollständige Umsatz ist aus Gründen der Arbeits- und Produktsicherheit erforderlich, weshalb man den Restgehalt an Diisocyanaten in der Haftvermittler- Zubereitung unter 1,0 Gew.-%, bevorzugt unter 0,5 Gew.-% hält. Weniger geeignet sind die ebenfalls gut verfügbaren Diisocyanatodiphenylmethane (MDI), die sich im Vergleich mit TDI schlechter trimerisieren lassen und so zu einem unerwünscht hohen Restgehalt an Diisocyanaten führen können. Darüber hinaus zeigen isocyanatgruppenhaltige Isocyanurate auf Basis von MDI eine schlechte Löslichkeit und neigen zur Kristallisation.

Isocyanatgruppenhaltige Isocyanurate lassen sich als Haftvermittler vor allem dann einfach handhaben, wenn sie in Form einer Lösung in einem Weichmacher angewendet werden. Die Herstellung der isocyanatgruppenhaltigen Isocyanurate aus TDI wird praktischer Weise ebenfalls in dem verwendeten Weichmacher durchgeführt. Derartige Haftvermittler und weichmacherhaltige Haftvermittler-Zubereitungen, ihre Herstellung und ihre Anwendung sind beispielsweise in DE 24 19 016 AI (GB 1 455 701 A) beschrieben.

Weichmacher im Sinne der vorliegenden Erfindung sind Stoffe, die beim Mischen mit dem an sich harten und spröden PVC einen weichen, zähen Werkstoff ergeben, das so genannte weichgemachte PVC. Bekannte Weichmacher sind beispielsweise die Ester der Phthalsäure, Adipinsäure oder Benzoesäure. In weichgemachtem PVC können diese Weichmacher in großen Mengen enthalten sein, teilweise über 50 Gew.-% des weichgemachten PVC. Der Weichmacher kann sich unter Gebrauchsbedingungen oberflächlich absondern oder in benachbarte Materialien übergehen. Bei der Verwendung von weichgemachtem PVC besteht daher die Gefahr einer Kontamination von Mensch und Umwelt mit dem Weichmacher. Vor dem Hintergrund dieser Problematik wird in letzter Zeit vermehrt von den verwendeten Weichmachern gefordert, dass sie für den Menschen harmlos und nicht bioakkumulierend sind. Nach der in der Europäischen Union gültigen Richtlinie 2005/84/EG dürfen beispielsweise die Weichmacher Di(2-ethylhexyl)phthalat, Dibutylphthalat und Benzylbutylphthalat nicht mehr in Spielzeug oder Babyartikeln verwendet werden und die Weichmacher Diisononylphthalat, Diiso- decylphthalat und Di-n-octylphthalat nicht mehr in Spielzeug oder Babyartikeln, die von Kindern in den Mund genommen können, verwendet werden. Angesichts dieser Einschränkungen, die für manche Konsumenten als unübersichtlich und verunsichernd erscheinen können, gehen viele Hersteller dazu über, bei der Herstellung von weichgemachtem PVC generell auf alle phthalathaltigen Weichmacher zu verzichten. Daher besteht ein Bedarf an phthalatfreien Weichmachern, die hinsichtlich Verarbeitbarkeit und Nutzeigenschaften das Leistungsniveau von phthalathaltigen Weichmachern erreichen. Als phthalatfreie Weichmacher werden im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung solche Weichmacher bezeichnet, die keine Phthalsäuredialkylester enthalten, insbesondere Weichmacher, die weniger als 0,1 Gew.-% Phthalsäuredialkylester enthalten.

Der Verzicht auf phthalathaltige Weichmacher wird nun auch von weichmacherhaltigen Haftvermittler-Zubereitungen gefordert, insbesondere für sensible Anwendungen wie Spielzeug oder Babyartikel. Es besteht daher ein großer Bedarf an Haftvermittler-Zubereitungen, die keine Phthalate enthalten, aber dennoch die guten Haftungseigenschaften phthalathaltiger Haftvermittler-Zubereitungen aus dem Stand der Technik aufweisen. Weiterhin wird gefordert, dass die Zubereitungen klar und frei von Feststoffen sind, keine flüchtigen Lösungsmittel enthalten und für eine gute Verarbeitbarkeit eine Viskosität bei 23 °C von kleiner als 30.000 mPas, bevorzugt kleiner 20.000 mPas aufweisen. Der Restgehalt an Diisocyanaten soll weniger als 1,0 Gew.-%, bevorzugt weniger als 0,5 Gew.-% betragen. In neuerer Zeit werden jedoch auch solche Restgehalte für sensible Anwendungen als kritisch angesehen. Eine Kombination aller dieser Produkteigenschaften ist im Stand der Technik bisher nicht beschrieben, so auch nicht in DE 10 2007 034 977 AI .

So sind die in WO 2005 70984 AI beschriebenen Haftvermittler-Zubereitungen auf Basis von Diisononylphthalat für sensible Anwendungen nicht mehr geeignet. In DE 25 51 634 AI und EP 1 378 529 AI wird behauptet, als Haftvermittler geeignete isocyanatgruppenhaltige Isocyanurate auf Basis von TDI lassen sich in beliebigen Lösungsmitteln, darunter auch in phthalatfreien Weichmachern, herstellen. Die unten angeführten Vergleichsbeispiele zeigen jedoch, dass keineswegs alle phthalatfreien Weichmacher zu Haftvermittler-Zubereitungen führen, die die beschriebenen Anforderungen erfüllen. Dies gilt auch für die in DE 10 2007 034 977 beschriebenen Weichmacher auf Basis von Alkylsulfonsäureester des Phenols (ASE), die unter dem Handelsnamen Mesamoll ® vertrieben werden. DE 30 41 732 AI beschreibt als Haftvermittler geeignete Lösungen von isocya- natgruppenhaltigen Isocyanuraten, die allerdings aus MDI hergestellt werden. Diese Lösungen sind aus den oben genannten Gründen ungeeignet.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es daher, als Haftvermittler geeignete Zubereitungen von isocyanatgruppenhaltigen Isocyanuraten zur Verfügung zu stellen, die zwar phthalatfreie Weichmacher enthalten, aber in ihren mechanischen Eigenschaften, wie z. B. Haftfestigkeiten, das Niveau der phthalathaltigen Haftvermittler-Zubereitungen aus WO 2005 70984 AI erreichen und gleichzeitig einen möglichst niedrigen TDI-Restgehalt bei verarbeitbarer Viskosität aufweisen.

Lösung der Aufgabe und somit Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind Zubereitungen, dadurch gekennzeichnet, dass diese

A) 15 bis 50 Gew.-% isocyanatgruppenhaltiges Isocyanurat

B) 84,99 bis 49,99 Gew.-% n- oder iso- Alkylmonobenzoate und

C) einen 2,4-TDI Restgehalt im Bereich von 0,01 bis 0,099 Gew.-% enthalten und eine Viskosität im Bereich von 5.000 -18.000 mPas/23°C (Endwerte eingeschlossen) aufweisen, mit der Maßgabe, dass

i) das isocyanatgruppenhaltige Isocyanurat ausschließlich durch Trimerisation von 2,4-Diisocyanatotoluol erzeugt wird und ii) die Summe aller Gewichtsprozente 100% ergibt.

In einer bevorzugten Ausführungsform können auch weitere Stoffe enthalten sein, besonders bevorzugt Katalysatoren, Katalysatorengifte.

In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung werden als n- oder iso-Alkylmonobenzoate n- oder iso-Nonylbenzoate eingesetzt.

In einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung weisen die erfindungsgemäßen Zubereitungen eine Viskosität im Bereich von 7.000 bis-16.000 mPas/23°C (Endwerte eingeschlossen) auf, besonders bevorzugt im Bereich von 8.000 bis 14.000 mPas/23°C (Endwerte eingeschlossen). In einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung weisen die erfindungsgemäßen Zubereitungen einen 2,4-TDI-Restgehalt von 0,01 bis 0,099 Gew.-%, besonders bevorzugt von 0,01 bis 0,05 Gew.-% auf (Endwerte jeweils eingeschlossen).

Zur Herstellung der Komponente A) wird ausschließlich 2,4-TDI verwendet. In einer bevorzugten Ausführungsform wird 2,4-TDI mit einem Reinheitsgrad > 99,5 Gew.-% eingesetzt. In einer besonders bevorzugten Ausführungsform weist das einzusetzende 2,4-TDI zusätzlich eine Viskosität im Bereich von 2,9 bis 3, 1 mPa*S, insbesondere von 3 mPa*s (gemessen nach DIN 53015) auf. In einer ganz besonders bevorzugten Ausführungsform weist das einzusetzende 2,4-TDI zusätzlich noch eine Dichte von 1,20-1,25 g/ml, insbesondere von 1,22 g/ml (gemessen nach DIN 51757) auf. Erfindungsgemäß zu verwendendes 2,4-TDI ist beispielsweise das kommerziell von der Bayer Material Science AG erhältliche Produkt Desmodur® T100.

Zur Herstellung der Komponente A) kommt wenigstens eine Mannich-Base als Katalysator zur Initiierung und Beschleunigung der Trimerisationsreaktion des 2,4-TDI in Betracht, die auch bei höheren Temperaturen zu einem selektiven Einbau von 2,4-TDI führen. Solche Katalysatorsysteme weisen an Aromaten gebundene N,N-Dialkylaminomethylgruppen und phenolische OH-Gruppen auf (Alkyl: Cl-C3-Alkylkette und/oder Alkylenkette mit 1 bis 18 Kohlenstoffatomen, die gegebenenfalls durch Sauerstoff oder Schwefel getrennt sind).

Diese Gruppen können auf mehrere Moleküle verteilt, oder an einem oder mehreren Aromatenringen positioniert sein. Vorzugsweise werden Verbindungen als Katalysatorsysteme eingesetzt, die sowohl Hydroxyl- als auch Aminomethylgruppen in einem Molekül enthalten.

Besonders bevorzugt werden Systeme eingesetzt, deren Cl-C3-Dialkylaminomethylgruppen in ortho- Stellung zu aromatischen Hydroxylgruppen positioniert sind.

Die Synthese von als Katalysatoren geeigneten Mannich-Basen ist beispielsweise in DE 25 51 634 AI und WO 2005 70984 AI beschrieben. Bevorzugt einzusetzende Mannich-Basen sind solche auf Basis von Phenol, p-Isononylphenol oder Bisphenol A, die durch Umsetzung mit Dimethylamin und Formaldehyd z.B. nach der DE-A 2 452 531 oder Synth.Commun. (1986), 16, 1401-9 erhalten werden. Insbesondere bevorzugt sind Mannich-Basen auf Basis Phenol oder Bisphenol A.

Die als Mannich-Basen einzusetzenden Katalysatoren werden als Reinsubstanz oder gelöst, bevorzugt in mehreren kleinen Portionen oder kontinuierlich eingesetzt. Die Herstellung der Komponente A) geschieht durch Trimerisation des 2,4-Diisocyanatotoluols (2,4- TDI) nach bekannten Verfahren, wie sie beispielsweise in WO 2005 70984 AI beschrieben sind. Die Trimerisation wird in Gegenwart der Weichmacherkomponente B) durchgeführt. Die Trimeri- sationsreaktion erfolgt im Temperaturbereich von 40 bis 140°C, vorzugsweise 40 bis 80°C. Wenn der Gehalt an freiem 2,4-TDI in der Reaktionsmischung unter 0, 1 Gew.-% liegt, wird die Trimerisation durch thermische Zersetzung des Katalysators oder aber bevorzugt durch Zugabe eines Katalysatorengifts abgebrochen. Das Produkt enthält dann 3 bis 7 Gew.-% , vorzugsweise 4,5 bis 6 Gew.-% Isocyanatgruppen.

Bevorzugt wird die Trimerisationsreaktion am Ende durch Zugabe wenigstens eines Katalysatorgiftes abgestoppt. Bevorzugt werden dafür Katalysatorgifte aus der Reihe der Protonensäuren, Säurechloride oder methylierenden Verbindungen eingesetzt. Besonders bevorzugt werden Alkylphosphate, insbesondere Dibutylphosphat, oder Toluolsulfonsäuremethylester eingesetzt. Die erfindungsgemäßen Zubereitungen enthalten das oder die Katalysatorgift(e) bevorzugt zu 0,02 bis 4 Gew.-%, besonders bevorzugt zu 0,1 bis 2 Gew.-%, ganz besonders bevorzugt zu 0,2 bis 1 Gew.-%.

Das als Weichmacher in der erfindungsgemäßen Zubereitung einzusetzende n- oder iso- Alkylmonobenzoat der Komponente B) enthält bevorzugt < 0, 1 Gew.-% Phthalsäuredialkylester und > 50 Gew.-% n- oder iso-Alkylmonobenzoat. Die n- oder iso Alkylmonobenzoate werden durch die Veresterung von Benzoesäure mit monofünktionalen linearen oder verzweigten Alkylalkoholen, bevorzugt C7-bis C10-Alkoholen hergestellt werden.

In einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung werden als Komponente B) mehr als > 90 Gew.-% n- oder iso-Nonylbenzoat eingesetzt. Die zur Synthese der Verbindungen der Komponente B) erforderlichen C9-Alkohole sind bevorzugt Nonanole der Reihe n-Nonanol, Methyl- isopropyl-pentanol, Methyl-propyl-pentanol, Trimethylhexanol, Ethyl-methyl-hexanol, Propyl- hexanol, Dimethylheptanol, Ethylheptanol, Methyloctanol.

Besonders bevorzugt ist als Komponente B) eine Mischung von n- und iso-Nonanolbenzoaten, dadurch gekennzeichnet, dass nur ein geringer Anteil von 3,5,5,- Trimethylhexanol-Benzoat enthalten ist.

Ganz besonders bevorzugt ist als Komponente B) eine Mischung von n- und iso-Nonanolbenzoaten, dadurch gekennzeichnet, dass ein Anteil von < 10 Mol % 3,5,5-Trimethylhexanol-benzoat enthalten ist.

Im Gegensatz zur EP 1378 529 AI wird die erfindungsgemäße Umsetzung des 2,4-TDI zum isocyanatgruppenhaltigen Isocyanurat in Abwesenheit eines Lösungsmittels, also lösungsmittelfrei, durchgeführt. Lösungsmittel im Sinne der vorliegenden Erfindung sind flüchtige organische Verbindungen, sogenannte VOCs (volatile organic Compounds) oder VVOCs (very volatile organic Compounds). Zur Definition der VOCs siehe http ://de .wikipedia.org/wiki/Fl%C3 %BCchtige_organische- Verbindungen. Im Sinne der vorliegenden Erfindung sind Lösungsmittel organische Verbindungen, die gemäß Richtlinie 1999/13/EG vom 11. März 1999 bei 293, 15 Kelvin einen Dampfdruck von 0,01 Kilopascal oder mehr haben und unter den jeweiligen Verwendungsbedingungen eine entsprechende Flüchtigkeit aufweisen oder die gemäß Richtlinie 2004/42/EG vom 24. April 2004 einen Anfangssiedepunkt von höchstens 250°C bei einem Standarddruck von 101,3 kPa aufweisen. Lösungsmittel im Sinne der vorliegenden Erfindung sind insbesondere in der Polyurethanchemie gebräuchliche Verdünnungsmittel und Lösemittel wie beispielsweise Toluol, Xylol, Cyclohexan, Chlorbenzol, Butylacetat, Ethylacetat, Ethylglykolacetat, Pentylacetat, Hexylacetat, Methoxy- propylacetat, Tetrahydrofuran, Dioxan, Aceton, N-Methylpyrrolidon, Methylethylketon, Testbenzin, höher substituierte Aromaten, wie beispielsweise unter der Bezeichnung Solvent Naphtha ® , Solvesso ® , Shellsol ® , Isopar ® , Nappar ® und Diasol ® im Handel, Scherbenzol, Tetralin, Dekalin und Alkane mit mehr als 6 Kohlenstoffatomen, sowie Gemische derartiger Lösungsmittel.

In einer bevorzugten Ausführungsform enthalten erfindungsgemäße Zubereitungen aufgrund des Herstellverfahrens zusätzlich zu A), B) und C) noch 0,01 bis 2 Gew.-%, besonders bevorzugt 0,05 bis 1 Gew.-% Mannich-Base(n) oder deren Abbauprodukte und/oder 0,01 bis 2 Gew.-% Kataly- satorgift.

Zur Klarstellung sei angemerkt, dass vom Rahmen dieser Erfindung alle in der vorliegenden Offenbarung aufgeführten, allgemeinen oder in Vorzugsbereichen genannten Definitionen und Parameter in beliebigen Kombinationen umfasst sind.

Die erfindungsgemäßen Zubereitungen sind klare, leicht gelbliche bis gelbliche Flüssigkeiten mit überraschender Lagerstabilität, die auch nach mehrwöchiger Lagerung weder zur Kristallisation noch zur Bildung von Ausfällungen oder Phasentrennung neigen. Außerdem zeichnen sie sich auch nach Lagerung durch einen äußerst geringen Gehalt an freiem 2,4-TDI aus, was wegen des relativ niedrigen Siedepunktes dieses toxikologisch bedenklichen Diisocyanats ein besonderer Vorteil der erfindungsgemäßen Zubereitungen ist. Da als Haftvermittler geeignete Zubereitungen isocyanatgruppenhaltiger Isocyanurate nach dem Stand der Technik am besten durch Trimerisation von Diisocyanaten im Weichmacher hergestellt werden und der Verlauf der Trimerisationsreaktion nicht nur vom Katalysator, sondern auch bei- spielsweise durch den eingesetzten Weichmacher beeinflusst wird, war es nicht zu erwarten, dass gerade die erfindungs-wesentliche Kombination von Weichmacher, Katalysator und ausschließlichem Einsatz von 2,4-TDI Haftvermittler-Zubereitungen mit den geforderten Eigenschaften liefern würde. Tatsächlich zeigen die unten angeführten Vergleichsbeispiele 1 bis 8 dass die dieser Erfindung zugrunde liegende Aufgabe nicht mit beliebigen phthalatfreien Weichmachern und 2,6-TDI enthaltenden TDI-Isomerengemischen zu lösen ist.

Die vorliegende Erfindung betrifft aber auch ein Verfahren zur Herstellung der erfindungsgemäßen Zubereitungen, dadurch gekennzeichnet, dass man die Trimerisation des ausschließlich einzusetzenden 2,4-TDI zur Komponente A) in Gegenwart der Weichmacherkomponente B) lösungsmittelfrei und in Anwesenheit wenigstens einer als Katalysator fungierenden Mannich-Base im Temperaturbereich von 40 bis 140°C, vorzugsweise 40 bis 80°C durchführt und sobald der Gehalt an freiem 2,4-TDI in der Reaktionsmischung unter 0,1 Gew. -% liegt, die Trimerisation unter vollständiger oder teilweiser Deaktivierung des Katalysators durch thermische Zersetzung des Katalysators oder durch Zugabe wenigstens eines Katalysatorengifts abgebrochen wird. Bevorzugt wird beim erfindungsgemäßen Verfahren die als Katalysator einzusetzende Mannich-Base zu 0,01 bis 2,0 Gew.-% eingesetzt.

Bevorzugt werden beim erfindungsgemäßen Verfahren als Katalysatorgift solche aus der Reihe der Protonensäuren, Säurechloride oder methylierenden Verbindungen, besonders bevorzugt Dibutyl- phosphat oder Toluolsulfonsäuremethylester, eingesetzt. Durch das erfindungsgemäße Verfahren erhält man bevorzugt erfindungsgemäße Zubereitungen, die dann 3 bis 7 Gew.-% , vorzugsweise 4,5 bis 6 Gew.-%, Isocyanatgruppen enthalten.

In einer bevorzugten Ausführungsform enthalten die erfindungsgemäßen Zubereitungen in den n- oder iso Alkylmonobenzoaten > 90 Gew.-% n- oder iso-Nonylbenzoate.

In einer besonders bevorzugten Ausführungsform enthalten die erfindungsgemäßen Zubereitungen 20 bis 35 Gew.-% isocyanatgruppenhaltiges Isocyanurat und 79,99 bis 64,99 Gew.-% n- oder iso- Alkylmonobenzoate, bevorzugt n- oder iso-Nonylbenzoate.

Die erfindungsgemäßen Zubereitungen eignen sich als Haftvermittler für weichgemachtes PVC und insbesondere als haftvermittelnde Zusätze für PVC-Plastisole. Besonders vorteilhaft werden die erfindungsgemäßen Zubereitungen als Haftvermittler zwischen Substraten aus Chemiefasern mit gegenüber Isocyanat-gruppen reaktionsfähigen Gruppen, wie z. B. Polyamid- oder Polyesterfasern, und PVC-Plastisolen bzw. Weich-PVC-Schmelzen verwendet. Selbstverständlich kann mit den erfindungsgemäßen Lösungen auch die Haftung von weichgemachtem PVC bzw. PVC-Plastisolen an flächigen Substraten, wie beispielsweise an Folien, verbessert werden.

Daher ist ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung die Verwendung der erfindungsgemäßen Zubereitungen als Haftvermittler für Beschichtungsmittel auf Basis von weichgemachtem PVC.

Bei der erfindungsgemäßen Verwendung der erfindungsgemäßen Zubereitungen kann beispielsweise so vorgegangen werden, dass die erfindungsgemäßen Zubereitungen auf die zu beschichtenden Substrate gedruckt, geräkelt, gerastert oder gesprüht oder durch Tauchen aufgebracht werden. Je nach herzustellendem Artikel werden auf die so vorbehandelten Substratoberflächen eine oder mehrere haftvermittlerfreie PVC-Schichten, z. B. als Piastisole oder durch Extrusions- oder Schmelzwalzenbeschichtung oder durch Laminierung, aufgebracht. Besonders bevorzugt können die erfindungsgemäßen Zubereitungen auch einem PVC-Plastisol vor dessen Applikation zugesetzt werden.

Die erfindungsgemäßen Zubereitungen werden normalerweise in solchen Mengen eingesetzt, dass, bezogen auf die Beschichtungsmasse, 0,5 bis 200 Gew.-%, vorzugsweise 1 bis 30 Gew.-% isocyanatgruppenhaltige Isocyanurate vorliegen. Die erfindungsgemäßen Lösungen können jedoch auch in beliebigen anderen, dem jeweiligen Anwendungsgebiet angepassten Mengen eingesetzt werden.

Die Herstellung der fertigen Schichten, also die Reaktion der Isocyanatgruppen des Haftvermittlers mit dem Substrat und die Gelierung der PVC-Schicht, erfolgt unabhängig von der Art des Auftrags in üblicher Weise bei höheren Temperaturen, wobei je nach Zusammensetzung der PVC-Schichten Temperaturen zwischen 110 und 210°C angewandt werden.

Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind Beschichtungen und beschichtete Substrate für Textilien oder Gewebe, die unter Verwendung der oben beschriebenen Haftvermittler- Zubereitungen erhältlich sind. Die erfindungsgemäßen Zubereitungen eignen sich als Haftvermittler für Beschichtungen auf Basis von weichgemachtem Polyvinylchlorid (PVC), insbesondere zur Herstellung von Planen, Billboards, Traglufthallen und anderen textilen Bauten, flexiblen Behältern, Zeltdächern, Markisen, Schutzbekleidungen, Förderbändern, Flockteppichen oder Schaumkunstleder. Besonders gut geeignet sind die erfindungsgemäßen Zubereitungen als haftvermittelnde Zusatzmittel bei der Beschichtung von Substraten mit gegenüber Isocyanatgruppen reaktionsfähigen Gruppen, insbesondere bei der Beschichtung von Garnen, Matten und Geweben aus Polyester- oder Polyamidfasern. Die vorliegende Erfindung betrifft deshalb auch Beschichtungsmittel, bevorzugt auf Basis von Polyvinylchlorid, dadurch gekennzeichnet, dass eine erfindungsgemäße Zubereitung eingesetzt wird.

Anhand der nachfolgenden Beispiele wird die Erfindung näher erläutert, ohne dass dadurch eine Einschränkung der Erfindung bewirkt werden soll. Sofern nicht anders vermerkt, beziehen sich alle Teile und Prozentangaben auf das Gewicht.

Als Kenndaten der Produkte wurden der Festkörpergehalt (Dickschichtmethode: Deckel, 1 g Probe, 1 h 125°C Konvektionsofen, Grundlage DIN EN ISO 3251), die Viskosität bei 23°C (Rotations- viskosimeter VT550 der Fa. Haake GmbH, Karlsruhe) sowie der Gehalt an freiem TDI (Gaschromatographie, Hewlett Packard 5890 nach DIN ISO 55956) bestimmt. Die Bestimmung des Iso- cyanatgehaltes erfolgte nach EN ISO 11909.

Ausgangsstoffe

Desmodur® T80: Isomerengemisch aus 2,4-Diisocyanatotoluol und 2,6-Diisocyanatotoluol (80:20) Bayer MaterialScience AG

Desmodur® T100: 2,4-Diisocyanatotoluol, Bayer Material Science AG.

Vestinol® 9 DINP: Diisononylphthalat, Oxeno GmbH.

Vestinol® ΓΝΒ, Isononylbenzoat, Evonik.

Benzoflex® 2088: Mischung aus Diethylenglycoldibenzoat, Triethylenglycoldibenzoat und Dipro- pylenglycoldibenzoat, Velsicol Chemical Corp

Unimoll® AGF, Acetyliertes Glycerinacetat, Lanxess Deutschland GmbH

Mesamoll® II: Alkansulfonsäurephenolester mit < 0,25 Gew.-% flüchtigen paraffinischen Verbindungen, Lanxess Deutschland GmbH.

Katalysator-Herstellung: (analog nach DE 24 52 532 AI): 94 Gewichtsteile Phenol wurden mit 692 Gewichtsteilen einer 25%igen wässrigen Dimethylamin-Lösung und 408 Gewichtsteilen einer 40%- igen wässrigen Formaldehyd-Lösung für zwei Stunden auf 80°C erhitzt. Nach Erkalten wurde die organische Phase abgetrennt und bei 90°C und 15 mbar eingedampft. Der Rückstand wurde in Xyol gelöst und auf eine Mannich-Basen-Konzentration von 80% eingestellt. Die Mengenangaben in den folgenden Beispielen beziehen sich auf diese Katalysatorlösung.

Vergleichsbeispiel 1 (nicht erfindungsgemäß) 180 Gewichtsteile Desmodur® T80 wurden bei 50°C in 504 Gewichtsteilen Vestinol® 9 DINP mit 2,9 Gewichtsteilen der Katalysatorlösung trimerisiert. Nach 84 Stunden wurde die Reaktion durch Zugabe von 4,7 Gewichtsteilen para-Toluolsulfonsäuremethylester unterbrochen und bei 60 bis 70°C drei Stunden nachgerührt. Es wurde eine klare Lösung mit einem Isocyanatgehalt von 4,7 Gew.-%, einer Viskosität bei 23 °C von 5.700 mPas und einem Gehalt an freiem TDI von 0, 16 Gew.-% erhalten.

Vergleichsbeispiel 2 (nicht erfindungsgemäß)

180 Gewichtsteile Desmodur® T80 wurden bei 55°C in 378 Gewichtsteilen Vestinol® 9 DINP mit 1,6 Gewichtsteilen der Katalysatorlösung trimerisiert. Nach 72 Stunden wurde die Reaktion durch Zugabe von 2,6 Gewichtsteilen para-Toluolsulfonsäuremethylester unterbrochen und bei 60 bis 70°C drei Stunden nachgerührt. Es wurde eine klare Lösung mit einem Isocyanatgehalt von 5,53 Gew.-%, einer Viskosität bei 23°C von 41.400 mPas und einem Gehalt an freiem TDI von 0, 14 Gew.-% erhalten.

Vergleichsbeispiel 3 (nicht erfindungsgemäß) 180 Gewichtsteile Desmodur® T80 wurden bei 50°C in 415 Gewichtsteilen in Benzoflex® 2088 mit 0,7 Gewichtsteilen der Katalysatorlösung trimerisiert. Nach 84 Stunden wurde die Reaktion durch Zugabe von 1,7 Gewichtsteilen para-Toluolsulfonsäuremethylester unterbrochen und bei 60 bis 70°C drei Stunden nachgerührt. Es wurde eine klare Lösung mit einem Isocyanatgehalt von 4,8 Gew.-%, einer Viskosität bei 23 °C von > 200.000 mPas und einem Gehalt an freiem TDI von 1.09 Gew.-% erhalten.

Vergleichsbeispiel 4 (nicht erfindungsgemäß)

180 Gewichtsteile Desmodur® T80 wurden bei 55°C in 504 Gewichtsteilen Mesamoll® II mit 2,9 Gewichtsteilen der Katalysatorlösung trimerisiert. Nach 72 Stunden wurde die Reaktion durch Zugabe von 4,7 Gewichtsteilen para-Toluolsulfonsäuremethylester unterbrochen und bei 60 bis 70°C drei Stunden nachgerührt. Es wurde eine klare Lösung mit einem Isocyanatgehalt von 4,8 Gew.-%, einer Viskosität bei 23 °C von 11.600 mPas und einem Gehalt an freiem TDI von 0,25 Gew.-% erhalten.

Vergleichsbeispiel 5 (nicht erfindungsgemäß)

180 Gewichtsteile Desmodur® T80 wurden bei 55°C in 378 Gewichtsteilen Mesamoll® II mit 1,5 Gewichtsteilen der Katalysatorlösung trimerisiert. Nach 72 Stunden wurde die Reaktion durch Zugabe von 2,6 Gewichtsteilen para-Toluolsulfonsäuremethylester unterbrochen und bei 60 bis 70°C drei Stunden nachgerührt. Es wurde eine klare Lösung mit einem Isocyanatgehalt von 5,31 Gew.-%, einer Viskosität bei 23 °C von > 300.000 mPas und einem Gehalt an freiem TDI von 0, 15 Gew.-% erhalten.

Vergleichsbeispiel 6 (nicht erfindungsgemäß) 180 Gewichtsteile Desmodur® T80 wurden bei 55°C in 378 Gewichtsteilen Unimoll ® AGF mit 1,5 Gewichtsteilen der Katalysatorlösung trimerisiert. Nach 72 Stunden wurde die Reaktion durch Zugabe von 2,6 Gewichtsteilen para-Toluolsulfonsäuremethylester unterbrochen und bei 60 bis 70°C drei Stunden nachgerührt. Es wurde eine klare Lösung mit einem Isocyanatgehalt von 4,9 Gew.-%, einer Viskosität bei 23°C von 35.400 mPas und einem Gehalt an freiem TDI von 0,42 Gew.-% erhalten

Vergleichsbeispiel 7 (nicht erfindungsgemäß),

180 Gewichtsteile Desmodur® T80 wurden bei 55°C in 378 Gewichtsteilen Vestinol® INB mit 1,5 Gewichtsteilen der Katalysatorlösung trimerisiert. Nach 54 Stunden wurde die Reaktion durch Zugabe von 3,4 Gewichtsteilen Dibutylphosphat unterbrochen und bei 60 bis 70°C 1 Stunde nachgerührt. Es wurde eine klare Lösung mit einem Isocyanatgehalt von 5,44 Gew.-%, einer Viskosität bei 23°C von 9.900 mPas und einem Gehalt an freiem TDI von 0,4 Gew.-% erhalten.

Vergleichsbeispiel 8 (nicht erfindungsgemäß)

180 Gewichtsteile Desmodur® T80 wurden bei 55°C in 378 Gewichtsteilen Vestinol® INB mit 2,0 Gewichtsteilen der Katalysatorlösung trimerisiert. Nach 100 Stunden wurde die Reaktion durch Zugabe von 3,4 Gewichtsteilen Dibutylphosphat unterbrochen und bei 60 bis 70°C 1 Stunde nachgerührt. Es wurde eine klare Lösung mit einem Isocyanatgehalt von 5,08 Gew.-%, einer Viskosität bei 23°C von 160.000 mPas und einem Gehalt an freiem TDI von 0,09 Gew.-% erhalten.

Vergleichsbeispiel 1 entspricht Beispiel 2 aus EP 1 711 546 AI und dient dazu, die Eigenschaften der erfindungsgemäßen Haftvermittler-Zubereitungen mit dem Stand der Technik vergleichen zu können. Vergleichsbeispiel 2 zeigt, dass die Erhöhung des TDI-Trimergehaltes auf ca. 32% bei Verwendung eines nicht erfindungsgemäßen Weichmachers zu einer prohibitiven Viskositätserhöhung führt. Wie die nicht erfindungsgemäßen Vergleichsbeispiele 1 bis 6 weiterhin zeigen, hat die Auswahl des Weichmachers einen entscheidenden Einfluss auf das Ergebnis der Trimerisation. So kann die gewünschte Eigenschaftskombination durch Verwendung der im Stand der Technik be- schriebenen phthalatfreien Weichmacher nicht bzw. nur erreicht werden, wenn die TDI-Trimer- Konzentration ca. 27 Gew.-% nicht überschreitet. Die Haftvermittler können entweder aufgrund ihrer hohen Viskosität nicht mehr verarbeitet werden bzw. ergeben wegen ihrer zu geringen TDI- Trimer-Konzentration zu geringe Haftfestigkeiten, (s.u.). Vergleichbeispiel 7 ergibt zwar die gewünschte Haftfestigkeit und Viskosität, weist jedoch einen zu hohen Gehalt an freiem TDI auf. Kein Produkt gemäß Vergleichsbeispiele 1-7 weist den gewünschten Gehalt an freiem TDI von <0, 1 Gew.% auf. In Beispiel 8 wird die Trimerisation soweit getrieben, dass der TDI -Gehalt < 0, lGew.- % liegt. Dabei steigt jedoch die Viskosität bei 23°C auf > 100.000 mPas an, so dass das Produkt nicht mehr als Haftvermittler verarbeitet werden kann.

Beispiel 1 (erfmdungsgemäß)

180 Teile Desmodur® T100 wurden bei 55°C in 378 Teilen Vestinol® INB mit 1,5 Teilen der Ka- talysatorlösung trimerisiert. Nach 48 Stunden wurde die Reaktion durch Zugabe von 3,4 Teilen Dibutylphosphat unterbrochen und bei 60 bis 70°C 1 Stunde nachgerührt. Es wurde eine klare Lösung mit einem Isocyanatgehalt von 5,24%, einer Viskosität bei 23°C von 8.200 mPas und einem Gehalt an freiem TDI von <0,03 Gew.-% erhalten.

Erst durch Einsatz von Desmodur® T100 wird die gewünschte Kombination von niedriger Viskosität und Gehalt an freiem TDI von <0, 1 Gew.-% erreicht.

Anwendungstechnische Prüfung und Prüfergebnisse:

In einem praxisnahen Prüfsystem wurde Polyestergewebe mit einer PVC-Plastisol/Haft- vermittlerbeschichtung versehen. Die Haftfestigkeit dieser Beschichtung wurde anschließend an einem normierten Teststreifen bestimmt. Dazu wurden mit einem Rakel Polyestergewebe jeweils mit einem haftvermittlerhaltigen Haftstrich und einem haftvermittlerfreien Deckstrich mit ansonsten gleicher Zusammensetzung versehen. Diese Beschichtungen wurden in einem Thermoofen geliert und der weiteren Prüfung zugeführt. Bei der Prüfung der Haftfestigkeit wurden zwei Teststreifen (PVC Seite auf PVC Seite) übereinander gelegt, bei niedrigem Druck verpresst und mittels einer Zugmaschine geprüft. Prüfeinrichtungen:

Waage: Genauigkeit min. 0,1 g

Rührer: hochtouriger Stabrührer

Mathisofen Labcoater der Firma Mathis AG Zürich

Zugmaschine Ametec LR5 K plus

Polyester-Gewebe: Polyester 1100 dtex L 9/9 Z 60 Standardgewebe Für die Prüfung wurden ca. 40 χ 25 cm große Gewebeproben verwendet.

Zusammensetzung des PVC-Plastisols:

70 T Pasten PVC; Vestolit® B 7021 Ultra; Vestolit GmbH; Marl

30 T Pasten PVC Vestolit ® E 7031 ; Vestolit GmbH; Marl 33 T ASEP Weichmacher Mesamoll ®; Lanxess Deutschland GmbH

33 T DINP Weichmacher Vestinol ® 9; Evonik Oxeno GmbH, Marl 10 T Kreide Durcal ® 5; Omya GmbH; Köln

2,5 T Stabilisator Mark ® BZ 513; Crompton Vinyl Additives GmbH; Lampertheim

1,5 T Titandioxid Kronos ® 2220; Kronos Titan GmbH; Leverkusen

Prüfkörper:

1. Haftstrich ca. 120 g/m 2 140°C / 2 min

2. Deckstrich ca. 120 g/m 2 140°C / 2 min

Die Prüfkörper wurden bei 180°C für 2 min verpresst und verschweißt.

Dimension: 5 cm Breite x 25 cm Länge ) in Fadenschussrichtung Prüfung mit Zugmaschine Ametec LR5 K plus

Zur Herstellung des PVC-Plastisols wurden die oben unter„Zusammensetzung des PVC-Plastisols" aufgeführten Ausgangsstoffe in einem Mischer der Firma Drais durch Rühren für 2,5 Stunden bei höchster Drehzahl, unter Wasserkühlung und im Vakuum vermischt.

Haftstrich:

Anhand dieser Proben wurden dann die Haftfestigkeiten mittels einer Zugmaschine, Typ Ametec LR 5 K plus , bestimmt. Die erhaltenen Haftfestigkeitswerte geben die Kraft in Newton an, die notwendig ist, um 10 cm der Beschichtung vom Trägergewebe abzulösen (Schältest, tabellarisch dargestellt als Wirksamkeit). Die in der Tabelle angegebenen Werte wurden durch Mittelung von mindestens drei Einzelmessungen erhalten.

Wie das Messergebnis zu Beispiel 1 zeigt, liefert die Verwendung der erfindungsgemäßen phthalatfreien Haftvermittler-Zubereitungen höhere Haftfestigkeitswerte, als sie mit der phthalathaltigen Haftvermittler-Zubereitung aus dem Stand der Technik (Vergleichsbeispiel 1 und 2) erreicht werden. Die Haftvermittler aus den Vergleichsbeispielen 3 und 5 eigneten sich nicht zur Weiterverarbeitung, da diese zu hochviskos waren, um homogene Beschichtungen erhalten zu können. Vergleichsbeispiele 4 und 6 zeigen zu geringe Haftfestigkeitswerte. Vergleichsbeispiel7 zeigt akzeptable Wirksamkeit und Viskosität, jedoch ist der Restgehalt an freiem 2,4-TDI zu hoch. Vergleichsbeispiel 8 zeigt einen 2,4-TDI-Restgehalt von unter 0, 1 Gew.-%, kann jedoch aufgrund seiner viel zu hohen Viskosität nicht bezüglich seiner Wirksamkeit geprüft werden. Bei den Vergleichsbeispielen 1 bis 7 liegt der 2,4-TDI-Restgehalt immer über 0, 1 Gew.-%.

Prüfergebnisse:

Beispiel Viskosität Wirksamkeit

Vergleichsbeispiel 1 nicht erfindungsgemäß 5.700 mPas 153

Vergleichsbeispiel 2 nicht erfindungsgemäß 41.400 mPas 156

Vergleichsbeispiel 3 nicht erfindungsgemäß > 200.000 mPas Nicht prüfbar

Vergleichsbeispiel 4 nicht erfindungsgemäß 11.600 mPas 148

Vergleichsbeispiel 5 nicht erfindungsgemäß > 300.000 mPas Nicht prüfbar

Vergleichsbeispiel 6 nicht erfindungsgemäß 35.400 mPas 133

Vergleichsbeispiel 7 nicht erfindungsgemäß 9.900 mPas 171

Vergleichsbeispiel 8 nicht erfindungsgemäß 160.000 mPas Nicht prüfbar

Beispiel 1 erfindungsgemäß 8.200 mPas 171