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Patent Searching and Data


Title:
PIERCING-LIKE REFILLABLE DRUG FEEDING DEVICE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2013/159889
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a piercing-like device (10) for feeding a drug, for example into the penis for the purpose of treating erectile dysfunctions, comprising an elongate hollow body (12) having a first longitudinal end (14) and a second longitudinal end (16), wherein the hollow body (12) comprises a radially outer peripheral wall (18), which surrounds a radially inner, elongate hollow body (20). The peripheral wall (18) of the hollow body (12) has at least one drug outlet opening (22) between the two longitudinal ends (14, 16).

Inventors:
SCHMIDT ADRIAN (DE)
Application Number:
PCT/EP2013/001170
Publication Date:
October 31, 2013
Filing Date:
April 19, 2013
Export Citation:
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Assignee:
SCHMIDT ADRIAN (DE)
International Classes:
A61M39/02; A61D7/00; A61F2/26; A61F5/41; A61M25/00; A61M37/00; A61M5/142; A61M5/32; A61M25/06; A61M39/00; A61M39/04
Foreign References:
DE10243917A12004-04-01
EP0614676A11994-09-14
US20010041824A12001-11-15
US20110201879A12011-08-18
Other References:
None
Attorney, Agent or Firm:
GRAF VON STOSCH, Andreas et al. (DE)
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Claims:
Ansprüche

Vorrichtung (10) zur Zuführung eines Wirkstoffs, umfassend einen länglichen Hohlkörper (12) mit einem ersten Längsende (14) und einem zweiten Längsende (1 6), wobei der Hohlkörper (12) eine radial äußere Umfangswandung (1 8) umfasst, welche einen radial inneren, länglichen Hohlraum (20) umgibt, dadurch gekennzeichnet, dass die Umfangswandung (18) des Hohlkörpers (12) zwischen den beiden Längsenden (14,16) wenigstens eine Wirkstoff-Austrittsöffnung (22) aufweist.

Zuführvorrichtung (10) nach Anspruch 1 ,

dadurch gekennzeichnet, dass der Hohlkörper (12) rohrartig ausgebildet ist, wobei sich der Hohlraum (18) durchgehend von dem ersten Längsende (14) bis zu dem zweiten Längsende (16) des Hohlkörpers (12) erstreckt.

Zuführvorrichtung (10) nach Anspruch 1 oder 2,

dadurch gekennzeichnet, dass der Hohlkörper (12) eine Mehrzahl von Wirkstoff- Austrittsöffnungen (22) aufweist.

Zuführvorrichtung (10) nach Anspruch 3,

dadurch gekennzeichnet, dass die Wirkstoff-Austrittsöffnungen (22) mit Abstand zueinander in Bezug auf die Längserstreckungsrichtung (X) des Hohlkörpers (12) angeordnet sind.

Zuführvorrichtung (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet, dass die Zuführvorrichtung (10) ferner wenigstens eine Verschlussanordnung, vorzugsweise zwei Verschlussanordnungen, (30;30a-30e) umfasst, welche an einem jeweiligen Längsende (14,1 6) des Hohlkörpers (12) angebracht und/oder anbringbar ist bzw. sind, um den Hohlraum (12) an dem jeweiligen Längsende (14,16) des Hohlkörpers (12) dicht zu verschließen. Zuführvorrichtung (10) nach Anspruch 5,

dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine der wenigstens einen Verschlussanordnung (30;30a-30e) geeignet ist, die Zuführung eines Wirkstoffs von außerhalb der Zuführvorrichtung (10) in den Hohlraum (12) zu ermöglichen.

Zuführvorrichtung (10) nach Anspruch 5 oder 6,

dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine der wenigstens einen Verschlussanordnung (30a;30b) lösbar, insbesondere mittels einer Schraubverbindung (36,38;44,46), mit dem Hohlkörper (12) verbunden bzw. verbindbar ist.

Zuführvorrichtung (10) nach einem der Ansprüche 5 bis 7,

dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine, vorzugsweise beide, der wenigstens einen Verschlussanordnung (30b-30e) unlösbar, insbesondere mittels einer Klebverbindung (K), mit dem Hohlkörper (12) verbunden ist bzw. sind.

Zuführvorrichtung (10) nach einem der Ansprüche 5 bis 8,

dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine der wenigstens einen Verschlussanordnung (30;30a-30e) ein zum Öffnen und Wiederverschließen geeignetes Verschlussmittel, beispielsweise eine Verschlusskappe (50), umfasst.

Zuführvorrichtung (10) nach einem der Ansprüche 5 bis 9,

dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine der wenigstens einen Verschlussanordnung (30d;30e) einen elastischen Körper (58;62), beispielsweise Pfropfen, umfasst, welcher geeignet ist, mit einer spitzen Nadel durchstochen zu werden, um einen Wirkstoff in das Innere des Hohlkörpers (12) einzubringen, und welcher geeignet ist, auf Grund seiner elastischen Eigenschaften, den Hohlraum (20) an dem entsprechenden Längsende (14,16) des Hohlkörpers (12) wieder dicht zu verschließen, wenn die Nadel herausgezogen wird.

Zuführvorrichtung (10) nach einem der Ansprüche 5 bis 10,

dadurch gekennzeichnet, dass sich wenigstens eine, vorzugsweise alle, der wenigstens einen Verschlussanordnung (30;30a-30e) in radialer Richtung des Hohlkörpers (12) weiter radial nach außen erstreckt bzw. erstrecken als der Hohlkörper (12), insbesondere als ein zwischen den beiden Längsenden (14,16) des Hohlkörpers (12) gelegener Abschnitt des Hohlkörpers (12).

Zuführvorrichtung (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet, dass die Umfangswandung (18) einen minimalen, oder im Wesentlichen über die gesamte Länge hinweg konstanten, Außendurchmesser in radialer Richtung aufweist, welcher größer/gleich 0,26mm ist, vorzugsweise zwischen 0,26mm und 0,9mm, beispielsweise 0,4mm.

Zuführvorrichtung (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet, dass die wenigstens eine Wirkstoff-Austrittsöffnung (22), zumindest am Übergang zu der Außenoberfläche der Umfangswandung (1 8), abgerundet (64) oder/und mit einer Fase versehen ist.

Zuführvorrichtung (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet, dass der Hohlkörper (12) eine Länge von < 200mm, bevorzugt von < 90mm, stärker vorzugsweise von < 70mm, noch stärker bevorzugt von < 50mm aufweist.

Zuführvorrichtung (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet, dass der Hohlkörper (12) wenigstens abschnittsweise, vorzugsweise vollständig, aus einem biokompatiblem Werkstoff gefertigt ist, beispielsweise aus wenigstens einem von Niobium, Palladium, Titan, Edelstahl, Polytetrafluorethylen oder einem anderen körperverträglichem Kunststoff.

Zuführvorrichtung (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet, dass die Zuführvorrichtung (10) ferner einen spitzen oder scharfkantigen Vorsprung (74 umfasst, welcher ausgebildet ist, eine Hülle eines Wirkstoffreservoirs (80) gezielt lokal zu zerstören, so dass eine Menge, vorzugsweise eine genau vorbestimmte Menge, an Wirkstoff aus dem Reservoir (80) in das Innere des Hohlkörpers (12) austreten kann, wobei der spitze oder scharfkantige Vorsprung (74) vorzugsweise verdeckt ist, solange der Zugang zu dem Inneren des Hohlkörpers (12) durch eine Verschlussanordnung (30;30a-30c) an einem der Längsenden (14, 1 6) des Hohlkörpers (12) verschlossen ist.

Zuführvorrichtung (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet, dass die Zuführvorrichtung (10) ein Wirkstoffreservoir (80) bzw. eine Aufnahme (34) für ein Wirkstoffreservoir (80) aufweist,

wobei das Wirkstoffreservoir (80) bzw. die Aufnahme (34) für das Wirkstoffreservoir (80) vorzugsweise in oder an einer Verschlussanordnung (30;30a-30c) der Zuführvorrichtung (10) vorgesehen ist.

Verfahren zum Anordnen der Zuführvorrichtung (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche im Gewebe eines Menschen oder eines Tieres, um in das Gewebe einen Wirkstoff zu injizieren, umfassend den folgenden Schritt: a) Durchstechen des Gewebes mit einer Durchstechnadel, wobei zugleich der Hohlkörper (12) der Zuführvorrichtung (10) durch das Gewebe geführt wird, so dass beide Längsenden (14,1 6) des Hohlkörpers (12) außerhalb des Gewebes angeordnet sind, wohingegen ein zwischen den beiden Längsenden (14,1 6) liegender Hohlkörper-Abschnitt, welcher vorzugsweise die wenigstens eine Wirkstoff-Austrittsöffnung (22) aufweist, im Gewebe angeordnet ist.

Anordnungsverfahren nach Anspruch 18,

dadurch gekennzeichnet, dass während des Schritts a) ein Bildgebungsverfahren, insbesondere ein Ultraschall-Bildgebungsverfahren, eingesetzt wird, um die korrekte Anordnung des Hohlkörpers (12), und insbesondere der wenigstens einen Wirkstoff-Austrittsöffnung (22), im Gewebe sicherzustellen.

Anordnungsverfahren nach Anspruch 1 8 oder 1 9,

dadurch gekennzeichnet, dass sich der Hohlraum (20) durchgehend von dem ersten (14) bis zu dem zweiten (1 6) Längsende des Hohlkörpers (12), welcher rohrartig ausgebildet ist, erstreckt, wobei vor Schritt a) die Durchstechnadel durch den rohrartigen Hohlkörper geführt worden ist, so dass ein spitzes Längsende der Durchstechnadel an einem Längsende des Hohlkörpers (12) herausragt.

Anordnungsverfahren nach Anspruch 20,

dadurch gekennzeichnet, dass das Verfahren nach Schritt a) ferner den folgenden Schritt umfasst:

b) Herausziehen der Durchstechnadel aus dem Hohlkörper (12), ohne dabei im Wesentlichen die Lage des Hohlkörpers (12) relativ zu dem Gewebe zu verändern.

Anordnungsverfahren nach einem der Ansprüche 18 bis 20,

dadurch gekennzeichnet, dass - sofern das Gewebe ein männliches Glied (G) ist - das Verfahren nach Schritt a), und ggf. nach Schritt b), ferner die folgenden Schritte umfasst:

c) Hervorrufen einer Erektion des Gliedes (G), vorzugsweise durch Zuführung eines Wirkstoffs, welcher eine Erektion des Gliedes (G) bewirkt, durch den das Glied (G) durchdringenden Hohlkörper (12) in das Glied (G); und d) Ablängen des Hohlkörpers (12) auf eine geeignete Länge, so dass die beiden Längsenden (14,1 6) des Hohlkörpers (12) in einem vorbestimmten Abstandsbereich von der Eintritts- bzw. Austrittsstelle des Hohlkörpers (12) bezüglich des Gliedes (G) angeordnet sind.

Anordnungsverfahren nach einem der Ansprüche 18 bis 22,

dadurch gekennzeichnet, dass das Verfahren nach Schritt a), und ggf. nach Schritt b), und vorzugsweise ggf. nach Schritt c) und d), ferner den folgenden Schritt umfasst:

e1 ) Anbringen einer Verschlussanordnung (30;30a-30d) an einem der beiden Längsenden (14,1 6) des Hohlkörpers (12), insbesondere, wenn das andere der beiden Längsenden (14,1 6) des Hohlkörpers bereits mit einer Verschlussanordnung (30;30a-30e) versehen ist; oder e2) Anbringen von jeweils einer Verschlussanordnung (30;30a-30d) an beiden Längsenden (14,1 6) des Hohlkörpers (12).

Verfahren zum Zuführen eines Wirkstoffs in das Gewebe eines Menschen oder Tieres unter Verwendung der Zuführvorrichtung (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 1 7, umfassend den folgenden Schritt:

Zuführen des Wirkstoffs von außerhalb der Zuführvorrichtung (10) über den Hohlraum (20) und die wenigstens eine Wirkstoff-Austrittsöffnung (22) zu dem Gewebe.

Zuführverfahren nach Anspruch 24,

dadurch gekennzeichnet, dass das Verfahren ferner die folgenden Schritte um- fasst:

Auswählen einer der wenigstens einen Verschlussanordnung (30;30a-30e) nach Anspruch 5; und

falls die ausgewählte Verschlussanordnung (30;30a-30e) eine lösbare Verschlussanordnung (30;30a-30b) ist:

Lösen der Verschlussanordnung (30;30a-30b);

Zuführen des Wirkstoffs, vorzugsweise unter Verwendung einer Injektionsspritze; und

Wiederverschließen der Verschlussanordnung (30;30c); oder falls die ausgewählte Verschlussanordnung (30;30c) ein wieder verschließbares Verschlussmittel (50) aufweist:

Öffnen des Verschlussmittels (50);

Zuführen des Wirkstoffs, vorzugsweise unter Verwendung einer Injektionsspritze; und

Wiederverschließen des Verschlussmittels (50); oder

falls die ausgewählte Verschlussanordnung (30;30d-30e) einen elastischen Körper (58,62) aufweist:

Ein- bzw. Durchstechen des elastischen Körpers (58,62) mit einer spitzen Nadel einer Injektionsspritze;

Zuführen des Wirkstoffs unter Verwendung der Injektionsspritze; und Herausziehen der Nadel der Injektionsspritze aus dem elastischen Körper (58,62).

Description:
PIERCING -ARTIGE WIEDERBEFÜLLBARE MEDIKAMENTENZUFÜHRVORRICHTUNG

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Zuführung eines Wirkstoffs, insbesondere in das Gewebe eines lebenden Menschen oder Tiers, umfassend einen länglichen Hohlkörper mit einem ersten Längsende und einem zweiten Längsende, wobei der Hohlkörper eine radial äußere Umfangswandlung umfasst, welche einen radial inneren, länglichen Hohlraum umgibt.

Etliche derartige Vorrichtungen zum Zuführen eines Wirkstoffs in den Körper eines lebenden Menschen oder Tiers sind in der Medizin bereits bekannt. In der Regel handelt es sich dabei um Vorrichtungen, deren Hohlkörper rohrartig ausgebildet ist, wobei sich der Hohlraum durchgehend von dem ersten bis zu dem zweiten Längsende des Hohlkörpers erstreckt. Derartige Hohlkörper sind beispielsweise als Hohlnadel, auch„Kanüle" genannt, ausgebildet und werden in der Regel dazu verwendet, mittels einer einen Hohlzylinder und einen Kolben umfassenden Spritze einen Wirkstoff in das zu behandelnde Gewebe oder direkt in den Blutkreislauf des Menschen oder Tieres zu injizieren. Ein weiteres Beispiel stellen sogenannte„Katheter" dar. Hierbei handelt es sich um Röhrchen oder Schläuche verschiedener Durchmesser, mit denen Hohlorgane, wie Harnblase, Gefäße, etc. sondiert, entleert, gefüllt oder gespült werden können.

Für die bestimmungsgemäße Verwendung dieser Wirkstoffzuführvorrichtungen ist es in der Regel notwendig, die Haut des zu behandelnden Menschen oder Tiers zu punktieren, d.h. zu durchstechen, so dass der Wirkstoff von einer extrakorporalen Quelle über ein extrakorporal angeordnetes Längsende des Hohlkörpers und über den länglichen Hohlraum zu einer Austrittsöffnung an einem intrakorporal angeordneten Längsende des Hohlkörpers geführt werden kann. Die Punktierung empfinden viele Menschen als schmerzhaft oder zumindest unangenehm, wobei einige Personen regelrechte Phobien vor Spritzen entwickelt haben. Besondere Bedeutung gewinnt diese Problematik insbesondere bei Personen, denen wiederholt in mehr oder weniger regelmäßigen Abständen ein Wirkstoff zugeführt werden muss, wie bspw. bei Diabetikern, die regelmäßig auf die Zufuhr von Insulin von einer extrakorporalen Quelle angewiesen sind.

Zwar existieren auch Katheter, die für eine längere Verweildauer im Körper geeignet sind, wobei unter einer längeren Verweildauer eine Verweildauer von mehreren Tagen oder sogar noch länger zu verstehen ist, doch weisen derartige Katheter in der Praxis diverse Nachteile auf. Insbesondere ist die dauerhaft sichere Fixierung, ohne dabei die Bewegungsfreiheit der betroffenen Person einzuschränken, häufig ein ungelöstes Problem. Bisweilen wird der längliche Hohlkörper eines solchen Katheters mit einem entsprechenden Haftmittel an der Haut um die Punktierungsstelle herum festgeklebt. Jedoch besteht hierbei die Gefahr, dass Keime unter der Klebestelle verbleiben und sich dort vermehren können. Dies kann wiederum, wenn die Keime dann über die Punktierungsstelle in den Körper eindringen, zu schwerwiegenden Infektionen führen.

Ein spezielles Anwendungsgebiet von Wirkstoffzuführvorrichtungen, mit welchem sich die vorliegende Erfindung insbesondere befasst, betrifft die Behandlung von Erektionsstörungen beim Mann. Zwar gibt es Potenzmittel, wie z.B. Sildenafil, besser unter dem Handelsnamen Viagra ® des US-Unternehmens Pfizer bekannt, welche zur Hervorrufung einer Erektion oral eingenommen werden können, doch gibt es Personen, bei denen derartige oral eingenommene Potenzmittel - aus welchen Gründen auch immer - nicht die erwünschte Wirkung erzielen oder aber ungewünschte Nebenwirkungen hervorrufen. Diese Personen sind dann häufig darauf angewiesen, einen entsprechenden Wirkstoff direkt in den Penis, insbesondere direkt in wenigstens einen Schwellkörper desselben, zu injizieren.

Neben dem häufig verspürten Unbehagen vor einer Punktierung in diesem empfindlichen Körperbereich, können bei diesem speziellen Anwendungsgebiet weitere Probleme auftreten. In der Regel ist die Punktierung kurz vor dem Geschlechtsverkehr von dem Patienten selbst durchgeführt, d.h. ohne Hilfe von medizinisch geschultem Personal. Somit besteht ein erhöhtes Risiko, dass die Austrittsöffnung der Hohlnadel nicht korrekt platziert wird und der Wirkstoff nicht oder in nicht aus- reichender Menge zu dem Schwellkörper gelangt, so dass sich die gewünschte Erektion nicht einstellt. In diesem Fall muss die unangenehme Punktierung erneut durchgeführt werden. Auch können sich Probleme hinsichtlich der Sterilität der Einstichstelle oder der verwendeten Hohlnadel ergeben, wenn die Punktierung ohne Hilfe von medizinisch geschultem Personal erfolgt. Weiterhin besteht ein Risiko, dass die häufig sehr dünne Hohlnadel während der Punktierung im Bereich des Gliedes abbricht, so dass eine Entfernung unter Umständen nur mittels eines operativen Eingriffs möglich ist.

Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die eingangs genannte Vorrichtung zur Abgabe eines Wirkstoffs dahingehend zu verbessern, dass die zuvor genannten Probleme, zumindest teilweise, vermieden werden können.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die eingangs genannte Vorrichtung zur Zuführung eines Wirkstoffs gelöst, bei welcher die Umfangswandung des Hohlkörpers zwischen den beiden Längsenden wenigstens eine Wirkstoff-Austrittsöffnung aufweist. Die wenigstens eine Wirkstoff-Austrittsöffnung erlaubt es, die Zuführvorrichtung derart im Körper des zu behandelnden Menschen oder Tiers zu platzieren, dass sowohl das erste Längsende als auch das zweite Längsende des Hohlkörpers extrakorporal angeordnet sind, wohingegen ein zwischen diesen beiden Langsenden angeordneter Abschnitt des Hohlkörpers, welcher die wenigstens eine Wirkstoff-Austrittsöffnung aufweist, intrakorporal angeordnet ist. Hierdurch ist es ferner möglich, bspw. durch Anbringung eines Elements an den Längsenden des Hohlkörpers, welches einen breiten Durchmesser als der Hohlkörper aufweist, ein ungewolltes Herausrutschen des Hohlkörpers aus dem menschlichen oder tierischen Körper zuverlässig dauerhaft zu verhindern, selbst wenn sich der Körper bewegt. Somit kann die Zuführvorrichtung problemlos dauerhaft, zumindest abschnittsweise, im Körper verbleiben. Eine immer wieder neu durchzuführende Punktierung der Haut ist dabei nicht notwendig. Vielmehr kann der Wirkstoff wiederholte Male über die Zuführvorrichtung dem menschlichen oder tierischen Körper zugeführt werden. Auch ein Materialversagen der Zuführvorrichtung an einer intrakorporalen Stelle ist bei der erfindungsgemäßen Zuführvorrichtung weitgehend unproblematisch, da beide Längsenden außerhalb des Körpers platziert sind und somit beim Bruch des Hohlkörpers einzeln in verschiedene Richtungen herausgezogen werden können.

Die wenigstens eine Wirkstoff-Austrittsöffnung durchsetzt die Umfangswandung des Hohlkörpers zwischen den beiden Längsenden des Hohlkörpers vorzugsweise in radialer Richtung. Die wenigstens eine Wirkstoff-Austrittsöffnung kann bspw. als im Wesentlichen kreisrundes oder ovales oder schlitzförmiges Durchtrittsloch in der Umfangswandung des Hohlkörpers der Zuführvorrichtung ausgebildet sein. Der Hohlkörper kann dabei im Wesentlichen die Form eines geraden Kreis-Hohlzylinders aufweisen. Dies ist besonders dann vorteilhaft, wenn der Hohlzyl inder aus einem Metall oder einem anderen relativ festem Material gefertigt ist, welches gradlinig durch das entsprechende Körperteil, bspw. den Penis, geführt werden soll. Es ist jedoch auch mögl ich, dass der Hohlkörper eine andere Form aufweist. Er kann beispielsweise aus einem verhältnismäßig flexiblen, elastischen Material, wie einem entsprechend weichen Kunststoff, gefertigt sein, so dass er elastisch verformbar ist.

Anders als bei den aus dem Stand der Technik bekannten Hohlnadeln und Kathetern, ist es bei der erfindungsgemäßen Zuführvorrichtung nicht zwingend notwendig, dass sich der Hohlraum durchgehend von dem ersten bis zu dem zweiten Längsende des Hohlkörpers erstreckt. Prinzipiell ist es ausreichend, wenn sich der längliche Hohlraum, ausgehend von einem der beiden Längsenden des Hohlkörpers, zwar in den Hohlkörper hinein erstreckt, jedoch vor Erreichen des entgegengesetzten Längsendes des Hohlkörpers, ähnlich einem Sackloch, endet. Auf diese Weise kann das zweite Längsende des Hohlkörpers entsprechend stabiler ausgeführt werden, bspw. als Voll- profil.

Gleichwohl wird es jedoch in der Regel bevorzugt, wenn auch die erfindungsgemäße Zuführvorrichtung, ähnlich den bereits bekannten Kanülen und Kathetern, rohrartig ausgebildet ist, wobei sich der Hohlraum durchgehend von dem ersten bis zu dem zweiten Längsende des Hohlkörpers erstreckt. Auf diese Weise kann der Wirkstoff wahlweise über das erste Längsende oder das zweite Längsende des Hohlkörpers dem menschlichen oder tierischen Körper zugeführt werden. Dies bietet eine erhöhte Funktionssicherheit durch Redundanz, da selbst dann noch eine Funktionsfähigkeit der erfindungsgemäßen Zuführvorrichtung sicherstellt ist, wenn der Hohlraum im Bereich einer der beiden Längsenden des Hohlkörpers im Laufe der Zeit verstopfen sollte. Ferner bietet diese Ausgestaltung den Vorteil, dass für die Platzierung des Hohlkörpers im menschlichen oder tierischen Gewebe eine Durchstechnadel verwendet werden kann, welche durch das Lumen des Hohlkörpers hindurchgeführt wird, und den Hohlkörper beim Durchstechen des menschlichen oder tierischen Gewebes, bspw. des Penis, mit sich nimmt und durch das Gewebe führt. Die Durchstechnadel kann dem Hohlkörper dabei während des Platzierungsvorgangs zugleich Stabilität verleihen, was besonders dann wichtig ist, wenn der Hohlkörper aus einem relativ weichen Material, beispielsweise einem flexiblen Kunststoff, gefertigt ist.

Ebenfalls aus Gründen der Redundanz, welche zu einer längeren anhaltenden Funktionsfähigkeit der erfindungsgemäßen Zuführvorrichtung führt, wird vorgeschlagen, dass der Hohlkörper eine Mehrzahl von Wirkstoff-Austrittsöffnungen aufweist. Hierdurch kann zudem erreicht werden, dass sich der Wirkstoff im menschlichen oder tierischen Gewebe besser verteilt, so dass die gewünschte Wirkung schneller bzw. effizienter erzielt werden kann. Insbesondere bei der Verwendung der Zuführvorrichtung zur Behandlung von Erektionsstörungen ist es vorteilhaft, wenn der Hohlkörper wenigstens zwei Wirkstoff-Austrittsöffnungen aufweist, nämlich eine für jeden der beiden Penisschwellkörper. Noch stärker bevorzugt wird es jedoch, wenn der Hohlkörper vier Wirkstoff-Austrittsöffnungen aufweist, nämlich zwei für jeden Penisschwellkörper, da in diesem Fall für jeden Penisschwellkörper eine Redundanz vorliegt. Prinzipiell ist es auch denkbar, mehr als vier Wirkstoff-Austrittsöffnungen am Hohlkörper vorzusehen, doch ist zu bedenken, dass jede Wirkstoff-Austrittsöffnung die strukturelle Stabilität der Umfangswandung des Hohlkörpers ein Stück weit vermindert.

Sofern der Hohlkörper mehrere Wirkstoff-Austrittsöffnungen aufweist, wird in Weiterbildung der Erfindung vorgeschlagen, die Wirkstoff-Austrittsöffnungen mit Abstand zueinander in Bezug auf die Längserstreckungsrichtung des Hohlkörpers anzuordnen, um lokal keine übermäßige strukturelle Schwächung der Umfangswandung des Hohlkörpers herbeizuführen. Um zu verhindern, dass Bakterien oder andere Krankheitserreger über die erfindungsgemäße Wirkstoffzuführvorrichtung in den menschlichen oder tierischen Körper eindringen können, und um zu verhindern, dass ein an einem Ende des Hohlkörpers eingeführter Wirkstoff am anderen Ende des Hohlkörpers wieder ungewollt austritt, wird vorgeschlagen, dass die Zuführvorrichtung ferner wenigstens eine Verschlussanordnung, vorzugsweise zwei Verschlussanordnungen, umfasst, welche an einem jeweiligen Längsende des Hohlkörpers angebracht und/oder anbringbar ist bzw. sind, um den Hohlraum an dem jeweiligen Längsende des Hohlkörpers dicht zu verschließen.

Für die Zuführung des Wirkstoffs und somit für die Sicherstellung der Funktionalität der Zuführvorrichtung sollte die wenigstens eine Verschlussanordnung jedoch geeignet sein, die Zuführung eines Wirkstoffs von außerhalb der Zuführvorrichtung in den Hohlraum zu ermöglichen. Um dies zu gewährleisten, kann es unter Umständen erforderlich sein, kurzfristig auf die zuvor erwähnte Dichtigkeit zur Verhinderung von Eindringen von Bakterien oder anderen Krankheitserregern verzichten zu müssen.

Beispielsweise kann daran gedacht werden, dass wenigstens eine der wenigstens einen Verschlussanordnung lösbar, insbesondere mittels einer Schraubverbindung, mit dem Hohlkörper verbunden bzw. verbindbar ist. „Lösbar" bedeutet in diesem Zusammenhang, dass die Verbindung wiederholte Male hergestellt und wieder aufgehoben werden kann, ohne dass ein Materialzusammenhalt zerstört wird, der nur mit Hilfsmitteln wieder hergestellt werden kann. Beispielsweise kann ein Längsende des Hohlkörpers mit einem Außengewindeabschnitt versehen sein, wohingegen eine diesem Längsende des Hohlkörpers zugeordnete Verschlussanordnung mit einem komplementär ausgebildeten Innengewindeabschnitt versehen ist. In diesem Fall kann die besagte Verschlussanordnung auf einfache Weise wiederholt auf den Hohlkörper geschraubt und für die Zuführung des Wirkstoffs von diesem wieder entfernt werden.

Alternativ ist es auch möglich, dass wenigstens eine, vorzugsweise beide, der wenigstens einen Verschlussanordnung unlösbar, insbesondere mittels einer Kleb- Verbindung, mit dem Hohlkörper verbunden ist bzw. sind. „Unlösbar" bedeutet in diesem Zusammenhang, dass zum Lösen der Verbindung der Verschlussanordnung von dem Hohlkörper ein Materialzusammenhalt irreversibel getrennt werden muss. Dieser ist nur mit Hilfsmittels wiederherstellbar, wie z.B. durch erneutes Auftragen eines adhäsiven Mittels. Da es jedoch in der Regel unpraktisch ist, nach jeder bestimmungsgemäßen Verwendung der erfindungsgemäßen Wirkstoffzuführvorrichtung die Verschlussanordnung unter Verwendung von Hilfsmitteln wieder mit dem Hohlkörper zu verbinden, wird insbesondere in dem Fällen, in welchen die Verschlussanordnung unlösbar mit dem Hohlkörper verbunden ist, vorgeschlagen, dass die entsprechende Verschlussanordnung geeignet ist, die Zuführung eines Wirkstoffs zuzulassen, auch wenn die Verschlussanordnung mit dem Hohlkörper verbunden bleibt.

Beispielsweise kann wenigstens eine der wenigstens einen Verschlussanordnung ein zum Öffnen und Wiederverschließen geeignetes Verschlussmittel umfassen. Dieses Verschlussmittel kann z.B. in Form einer Verschlusskappe ausgebildet sein, welche entweder integral mit der restlichen Verschlussanordnung, bspw. mittels eines Gelenks, insbesondere eines Scharniergelenks, insbesondere eines Filmscharniergelenks, oder als separates Bauteil davon ausgebildet sein. Beispielsweise kann ein Abschnitt der Verschlussanordnung ein Außengewinde und eine separat ausgebildete Verschlusskappe einen komplementär ausgebildeten Innengewindeabschnitt umfassen, ähnlich wie bei dem Ventilverschluss eines Fahrradreifens.

Eine besonders leicht zu verwendende, und daher besonders bevorzugte Ausführungsform sieht vor, dass wenigstens eine der wenigstens einen Verschlussanordnung einen elastischen Körper, bspw. Pfropfen, umfasst, welcher geeignet ist, mit einer spitzen Nadel durchstochen zu werden, um einen Wirkstoff in das Innere des Hohlkörpers einzubringen, und welcher geeignet ist, aufgrund seiner elastischen Eigenschaften, den Hohlraum an dem entsprechenden Längsende des Hohlkörpers wieder dicht zu verschließen, wenn die Nadel herausgezogen wird. Durch die Verwendung von derart ausgebildeten Verschlussanordnungen kann zum Beispiel ein Ab- bzw. Aufschrauben eines häufig filigran ausgebildeten Bauteils vermieden werden, was ansonsten für die betreffende Person mit entsprechenden Mühen verbunden sein kann, wobei zugleich das Risiko vermindert wird, dass das abgeschraubte Bauteil verloren gehen kann. Die einen Pfropfen aufweisende Verschlussanordnung kann bspw. als ein in der Medizintechnik bekanntes „Gummi-Portsystem" ausgebildet sein. Insbesondere kann der elastische Körper, zumindest abschnittsweise, von einem metallischen Ring umgeben sein, welcher ihm strukturellen Halt verleiht und der Injektionsnadel eine gewisse Führung bietet. Besonders vorteilhaft ist es dabei, wenn der metallische Ring trichterförmig ausgebildet ist und sich zum Hohlraum des Hohlkörpers hin verjüngt, um die Spitze der Injektionsnadel, mit welcher der Wirkstoff in den Hohlraum der Zuführvorrichtung eingebracht werden kann, in Richtung zu dem Hohlraum der Zuführvorrichtung zu leiten. Somit steht dem Nutzer der erfindungsgemäßen Zuführvorrichtung ein Flächenbereich zum Ansetzen der Injektionsnadel zur Verfügung, welcher deutlich größer als die Querschnittsfläche orthogonal zur Längserstreckungs- richtung des länglichen Hohlkörper-Hohlraums ausgebildet sein kann.

Es sei an dieser Stelle angemerkt, dass auch Ausführungsformen denkbar sind, bei denen keine Spritze mit Injektionsnadel notwendig ist, um den Wirkstoff in den Hohlkörper der erfindungsgemäßen Zuführvorrichtung einzubringen. Beispielsweise könnte an wenigstens einer Verschlussanordnung ein Anschlussstück vorgesehen sein, welches mit einem entsprechend komplementär ausgebildeten Gegenanschlussstück eines den Wirkstoff enthaltenden Applikators koppelbar ist, zum Beispiel in der Art eines Bajonettverschlusses. Ferner wäre es denkbar, anstatt einer Spritze mit einer Injektionsnadel eine Pipette zu verwenden, ähnlich wie bei der Einnahme von Nasentropfen, insbesondere wenn die erfindungsgemäße Zuführvorrichtung einen entsprechend groß ausgebildeten Trichter zur Aufnahme des Pipettenendes aufweist.

Auch wäre es denkbar, dass die erfindungsgemäße Zuführvorrichtung einen spitzen oder scharfkantigen Vorsprung umfasst, welcher vorzugsweise verdeckt ist, solange der Zugang zu dem Inneren des Hohlkörpers durch eine Verschlussanordnung an einem der Längsenden des Hohlkörpers verschlossen ist. Ein solcher Vorsprung könnte dazu benutzt werden, die Hülle eines geeignet ausgebildeten Wirkstoffreservoirs gezielt lokal zu zerstören, so dass eine Menge, vorzugsweise eine genau vorbestimmte Menge, an Wirkstoff aus dem Reservoir in das Innere des Hohlkörpers austreten kann. Eine vorteilhafte Weiterbildung dieses Gedankens sieht vor, wenigstens ein Wirkstoffreservoir, bzw. eine Aufnahme für ein Wirkstoffreservoir, in oder an der erfindungsgemäßen Zuführvorrichtung selbst bereitzustellen, vorzugsweise in oder an einer der Verschlussanordnungen. Beispielsweise könnte eine Verschlussanordnung eine als Wirkstoffreservoir dienende Gummikugel oder dergleichen umfassen bzw. aufnehmen, oder auch im Wesentlichen selbst aus einer solchen gebildet sein. Die Gummikugel oder dergleichen kann dann beispielsweise durch einen festen Druck gegen einen spitzen oder scharfkantigen Vorsprung der Vorrichtung gedrückt werden kann, um eine vorbestimmte Menge an Wirkstoff gezielt in das Innere des Hohlkörpers austreten zu lassen. Auf diese Weise kann ein Mann, der die erfindungsgemäße Zuführvorrichtung bei Potenzproblemen im Bereich seines Gliedes einsetzt, den Wirkstoff unauffällig und unkompliziert bei Bedarf zur Anwendung bringen, ohne mit Spritze und Injektionsnadel hantieren zu müssen. Das Austauschen des zerstörten Wirkstoffreservoirs durch ein neues, intaktes Wirkstoffreservoir kann dann zu einem späteren Zeitpunkt in Vorbereitung auf den nächsten Geschlechtsakt geschehen. Insbesondere könnte daran gedacht werden, jeweils eine Aufnahme für ein entsprechendes Wirkstoffreservoir in den Verschlussanordnungen an beiden Längsenden des Hohlkörpers vorzusehen, so dass die Vorrichtung bei Bedarf auch zweimal hintereinander bestimmungsgemäß verwendet werden kann, ohne zwischenzeitlich nachgeladen werden zu müssen. Die Verschlussanordnungen sind in diesem Fall so auszuführen, dass sie es ermöglichen, vorzugsweise durch das gezielte Aufbringen von Druck, die Wirkstoffreservoirs zuverlässig zu öffnen, beispielsweise indem sie zum Bersten gebracht werden. Es wäre auch möglich, dass die Wirkstoffreservoirs eine Sollbruchstelle aufweisen, die derart ausgebildet ist, dass sich die Wirkstoffreservoirs alleine durch das Aufbringen eines entsprechend bemessenen Drucks öffnen, ohne dass es nötig ist, hierzu einen spitzen oder scharfkantigen Vorsprung an der erfindungsgemäßen Zuführvorrichtung vorzusehen, gegen den das Wirkstoffreservoir zu drücken ist.

Wird die erfindungsgemäß Zuführvorrichtung dazu verwendet, einem männlichen Glied ein Potenzmittel-Wirkstoff zuzuführen, beispielsweise Alprostadil oder Prostaglandin E1 oder eine Mischung umfassend Papaverin HCL, Phentolaminmesilat, und Prostavasin, so kann in seltenen Fällen eine Überreaktion eintreten, bei der das erigierte Glied nicht mehr in akzeptabler Zeit abschwillt. Dies ist für den Betroffenen zum einen sehr unangenehm und kann zum anderen auch zu ernsthaften Schäden an den Gefäßen führen, sofern keine rechtzeitigen Gegenmaßnahmen getroffen werden. Als Gegenmaßnahme kommt insbesondere die Zuführung eines entsprechenden Antidots bzw. Gegenmittels in Betracht. Im Hinblick auf die zuvor dargelegte Weiterbildung wäre es daher denkbar, an dem einem Längsende des Hohlkörpers der erfindungsgemäßen Zuführvorrichtung ein Reservoir für ein Potenzmittel-Wirkstoff vorzusehen, und an dem anderen Längsende ein Reservoir für ein entsprechendes Antidot vorzusehen. Die erfindungsgemäße Zuführvorrichtung kann somit mehrere unterschiedliche Wirkstoffe in voneinander räumlich getrennten Reservoirs umfassen.

Um dauerhaft einen sicheren Halt der erfindungsgemäßen Zuführvorrichtung im menschlichen oder tierischen Körper sicherzustellen, und um zu verhindern, dass die Zuführvorrichtung aus dem Körper ungewollt herausrutschen kann, selbst dann wenn der Körper sich bewegt, wird vorgeschlagen, dass sich wenigstens eine, vorzugsweise alle, der wenigstens einen Verschlussanordnung in radialer Richtung des Hohlkörpers weiter radial nach außen erstreckt bzw. erstrecken als der Hohlkörper, insbesondere als ein zwischen den beiden Längsenden des Hohlkörpers gelegener Abschnitt des Hohlkörpers. Insbesondere dann, wenn beide, jeweils einem Längsende des Hohlkörpers zugeordneten Verschlussanordnungen eine entsprechende radiale Abmessung aufweisen, kann zuverlässig sichergestellt werden, dass die Zuführvorrichtung weder in die eine Richtung, noch in die andere Richtung aus dem durchstochenen Körperteil herausrutschen kann.

Ferner wird vorgeschlagen, dass die Umfangswandung einen minimalen, oder im Wesentlichen über die gesamte Länge hinweg konstanten, Außendurchmesser in radialer Richtung aufweist, welcher > 0,26mm ist, vorzugsweise zwischen 0,26mm und 0,9mm, bspw. 0,4mm. In der Medizintechnik bereits bekannte Katheter bzw. Kanülen sind in der Regel hinsichtlich ihrer Größe, insbesondere im Hinblick auf ihren Außendurchmesser, normiert, wobei die Größe häufig in Gauge (G) angegeben wird. G 20 entspricht dabei einem Außendurchmesser von 0,9mm, G 27 einem Außendurch- messer von 0,4mm und G 33 einem Außendurchmesser von 0,26mm. Auf der einen Seite sollte dabei der Außendurchmesser des durch das entsprechende Körperteil des Menschen oder Tiers zu führenden Hohlkörpers möglichst klein sein, um eine möglichst einfache und schmerzfreie Durchführung zu ermöglichen. Auf der anderen Seite sollte der Außendurchmesser hinreichend groß sein, um dem Hohlkörper eine ausreichende strukturelle Stabilität zu geben und/oder den Durchfluss der benötigten Mindest- Wirkstoffmenge in einer vorgegebenen Zeitspanne zu ermöglichen. Aus diesem Grund werden in der Regel Umfangswandungen mit einem Außendurchmesser zwischen 0,26mm und 0,9mm bevorzugt, insbesondere dann, wenn die Zuführ- Vorrichtung für den Einsatz zur Behandlung von Potenzproblemen im Bereich des männlichen Gliedes beim Menschen bestimmt ist. Für andere Anwendungsbereiche kann die Umfangswandlung jedoch selbstverständlich auch einen hiervon abweichenden Außendurchmesser, insbesondere einen deutlich größeren Außendurchmesser, aufweisen. So ist es beispielsweise im Bereich der Tiermedizin, insbesondere für die Behandlung größerer Tiere, wie zum Beispiel von Pieröen, durchaus denkbar, dass der Außendurchmesser des Hohlkörpers bis zu 2 cm groß ist, oder in besonderen Ausnahmefällen sogar noch größer.

Um unnötige Verletzungen an dem zu durchstechenden Körperteil des Menschen oder Tiers zu verhindern, wird vorgeschlagen, dass die wenigstens eine Wirkstoff-Austrittsöffnung, zumindest am Übergang zu der Außenoberfläche der Umfangswandung, abgerundet oder/und mit einer Fase versehen ist. Je glatter dieser Bereich ist, desto weniger Verletzungen sind bei einer Relativbewegung der Zuführvorrichtung zu dem Gewebe, in welches diese eingebracht wird, zu erwarten.

Insbesondere wenn die erfindungsgemäße Zuführvorrichtung, wie oben beschrieben, für die Behandlung von Erektionsstörungen eingesetzt wird, d.h. derart durch das männliche Glied geführt wird, dass die wenigstens eine Wirkstoff-Austrittsöffnung im Bereich wenigstens einer der beiden Schwellkörper des Gliedes angeordnet ist, so sollte die Zuführvorrichtung bei ihrer bestimmungsgemäßen Verwendung einen Hohlkörper umfassen, dessen Länge mindestens so groß wie die Breite des erigierten Gliedes an der Stelle ist, an welcher die Zuführvorrichtung durch selbiges durchgeführt worden ist. Gleichzeitig sollte die Länge des Hohlkörpers nicht übermäßig viel größer sein, da die überstehenden Abschnitte ansonsten störend sein könnten. Da der Durchmesser des erigierten Gliedes unterschiedlich sein kann, kann daran gedacht werden, die Zuführvorrichtung mit Hohlkörpern unterschiedlicher, vorgegebener Längen bereitzustellen. Dabei wird vorgeschlagen, dass der Hohlkörper eine maximale Länge von < 200mm, bevorzugt von < 90mm, stärker vorzugsweise von < 70mm, noch stärker bevorzugt von < 50mm aufweist. Eine Länge des Hohlkörpers von bis zu 200mm ist dabei eher im Anwendungsbereich der Tiermedizin von Bedeutung. Es sei an dieser Stelle nochmals darauf hingewiesen, dass sich das mögliche Einsatzgebiet der erfindungsgemäßen Zuführvorrichtung nicht nur auf die Behandlung von Potenzproblemen beschränkt.

Alternativ ist es jedoch auch denkbar, die Länge des Hohlkörpers der Zuführvorrichtung individuell an die körperlichen Gegebenheiten des Patienten anzupassen. Hierzu ist es denkbar, einen entsprechend langen Hohlkörper durch Abtrennen eines Abschnitts an einem oder beiden Längsenden des Hohlkörpers auf die benötigte Länge zu kürzen. Ist der Hohlkörper bspw. aus einem entsprechend flexiblen Material gebildet, könnte daran gedacht werden, diesen auf einer Rolle aufgerollt zu lagern und je nach gewünschter Länge Stücke bei Bedarf abzutrennen. Es sollte bei der Längenbestimmung des Hohlkörpers auf jeden Fall darauf geachtet werden, dass auch bei maximaler Verschiebung des Hohlkörpers relativ zu dem vom Hohlkörper durchsetzten Körperteil ein Austritt der wenigstens einen Wirkstoff-Austrittsöffnung aus dem Körperteil nicht stattfindet, um die Infektionsgefahr gering zu halten.

Es ist von Vorteil, insbesondere für eine lange Verweildauer der Zuführvorrichtung im Körper eines Menschen oder Tiers, wenn der Hohlkörper wenigstens abschnittsweise, vorzugsweise vollständig, aus einem biokompatiblen Werkstoff gefertigt ist. Hierfür kommen unterschiedliche Materialien infrage, wobei insbesondere aus dem Piercing- Bereich bereits Erfahrungen zu der Langzeitverträglichkeit von Materialien vorliegen, welche zu Gegenständen verarbeitet sind, die ähnlich wie die erfindungsgemäße Zuführvorrichtung einen menschlichen Körper abschnittsweise durchdringen. Geeignete biokompatible Werkstoffe können z.B. gewählt werden aus: Niobium, Palladium und Titan. Auch einige Edelstahlsorten, welche umgangssprachlich unter dem Begriff „Chirurgenstahl" bekannt sind, wie z.B. X20O13 und X5CrMi18-10, können verwendet werden. Der Einsatz von metallischen Werkstoffen hat unter anderem den Vorteil, dass diese bei Bildgebungsverfahren, wie bspw. Ultraschall, besonders gut erkennbar sind, was die Platzierung erleichtert, wenn bei dieser Bildgebungsverfahren durch medizinisch geschultes Personal eingesetzt werden. Jedoch ist auch der Einsatz von nicht-metallischen Werkstoffen durchaus möglich, wie bspw. der Einsatz von Polytetrafluorethylen, welches besser unter dem Handelsnamen Teflon ® des Unternehmens Dupont bekannt ist. Zudem existieren noch diverse biokompatible Kunststoffe, die für die Herstellung des Hohlkörpers geeignet sind.

Wird die erfindungsgemäße Wirkstoffzuführvorrichtung im Bereich der Tierhaltung und/oder der Tiermedizin eingesetzt, so weist die vorliegende Erfindung ferner den Vorteil auf, dass eine Nachinjektion bzw. ein wiederholtes Einbringen von Medikamenten oder Hormonen auch durch nicht speziell medizinisch geschultes Personal möglich ist. Hierdurch können in erheblichem Umfang Kosten eingespart werden, die ansonsten ein Tierarzt und ggf. zusätzlich, zum Beispiel zum Festhalten des Tieres, benötigtes Hilfspersonal für wiederholte Injektionen in Rechnung stellt. Hinzu kommt, dass das zu behandelnde Tier ggf. nicht mehrfach betäubt werden muss, was somit in einer Reduktion der Betäubungsmittelzufuhr und einer Herabsetzung der dadurch gegebenen Gefahr von Nebenwirkungen resultiert.

Im Folgenden wird zum besseren Verständnis der erfindungsgemäßen Zuführvorrichtung, sowie auch als weitere Aspekte der vorliegenden Erfindung, zum einen ein Verfahren zum Anordnen der erfindungsgemäßen Zuführvorrichtung und zum anderen ein Verfahren zum Zuführen eines Wirkstoffs im Gewebe eines Menschen oder Tieres unter Verwendung der erfindungsgemäßen Zuführvorrichtung beschrieben.

Nach einem weiteren Aspekt betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Anordnen der erfindungsgemäßen Zuführvorrichtung im Gewebe eines Menschen oder eines Tieres, um in das Gewebe einen Wirkstoff zu injizieren, umfassend den folgenden Schritt: a) Durchstechen des Gewebes mit einer Durchstechnadel, wobei zugleich der Hohlkörper der Zuführvorrichtung durch das Gewebe geführt wird, so dass beide Längsenden des Hohlkörpers außerhalb des Gewebes angeordnet sind, wohingegen ein zwischen den beiden Längsenden liegender Hohlkörper-Abschnitt, welcher vorzugsweise die wenigstens eine Wirkstoff-Austrittsöffnung aufweist, im Gewebe angeordnet ist.

Wie zuvor bereits beschrieben, kann die Durchstechnadel, wenn der Hohlkörper rohrartig ausgebildet ist, wobei sich der Hohlraum durchgehend von dem ersten bis zu dem zweiten Längsende des Hohlkörpers erstreckt, durch den Hohlraum des Hohlkörpers durchgeführt werden, so dass eine Spitze der Durchstechnadel aus dem einen Längsende des Hohlkörpers herausragt, bevor die Durchstechnadel zusammen mit dem Hohlkörper durch das Gewebe des Menschen oder Tieres geführt wird.

Da die erfindungsgemäße Zuführvorrichtung darauf ausgelegt ist, dauerhaft, d.h. über Monate, wenn nicht sogar Jahre hinweg, im Körper des Menschen oder Tieres zu verweilen, ohne dass während dieser Zeit weitere Punktierungen notwendig sind, stellt es keinen unverhältnismäßigen Aufwand dar, die einmalige Anordnung der erfindungsgemäßen Zuführvorrichtung von medizinisch geschultem Personal durchführen zu lassen. Für eine optimale Anordnung bzw. Platzierung der erfindungsgemäßen Zuführvorrichtung wird vorgeschlagen, dass während des Schritts a) ein Bildgebungsverfahren, insbesondere ein Ultraschall-Bildgebungsverfahren, eingesetzt wird, um die korrekte Anordnung des Hohlkörpers, und insbesondere der wenigstens einen Wirkstoff- Austrittsöffnung, im Gewebe sicherzustellen.

Es wird ferner vorgeschlagen, dass sich der Hohlraum durchgehend von dem ersten bis zu dem zweiten Längsende des Hohlkörpers, welcher rohrartig ausgebildet ist, erstreckt, wobei vor Schritt a) die Durchstechnadel durch den rohrartigen Hohlkörper geführt worden ist, so dass ein spitzes Längsende der Durchstechnadel an einem Längsende des Hohlkörpers herausragt.

In einem solchen Fall ist es ferner von Vorteil, wenn das Verfahren nach Schritt a) ferner den folgenden Schritt umfasst: b) Herausziehen der Durchstechnadel aus dem Hohlkörper, ohne dabei im Wesentlichen die Lage des Hohlkörpers relativ zu dem Gewebe zu verändern.

Durch das Herausziehen der Durchstechnadel wird das von der Umfangswandung des Hohlkörpers umgebende Lumen wieder frei und ermöglicht die Zuführung des Wirkstoffs von einer extrakorporalen Quelle zu der intrakorporal angeordneten Wirkstoff- Austrittsöffnung.

Falls das Gewebe ein männliches Glied ist, wobei die Anordnung der Zuführvorrichtung vorzugsweise in der Nähe der Wurzel des Gliedes stattfindet, wird zwecks der oben erwähnten individuellen Anpassung der Länge des Hohlkörpers an die anatomischen Gegebenheiten des Patienten vorgeschlagen, dass das Verfahren nach Schritt a), und ggf. nach Schritt b), ferner die folgenden Schritte umfasst:

c) Hervorrufen einer Erektion des Gliedes, vorzugsweise durch Zuführung eines Wirkstoffs, welcher eine Erektion des Gliedes bewirkt, durch den das Glied durchdringenden Hohlkörper in das Glied; und

d) Ablängen des Hohlkörpers auf eine geeignete Länge, so dass die beiden Längsenden des Hohlkörpers in einem vorbestimmten Abstandsbereich von der Eintritts- bzw. Austrittsstelle des Hohlkörpers angeordnet sind.

Um ein Herausrutschen des im menschlichen oder tierischen Körpers platzierten Hohlkörpers zu verhindern, ist es vorteilhaft, wenn das Verfahren nach Schritt a), und ggf. nach Schritt b), und vorzugsweise ggf. nach Schritt c) und d), ferner den folgenden Schritt umfasst:

e1 ) Anbringen einer Verschlussanordnung an einem der beiden Längsenden des Hohlkörpers, insbesondere, wenn das andere der beiden Längsenden des Hohlkörpers bereits mit einer Verschlussanordnung versehen ist; oder

e2) Anbringen von jeweils einer Verschlussanordnung an beiden Längsenden des Hohlkörpers.

Nach einem weiteren Aspekt betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Zuführen eines Wirkstoffs in das Gewebe eines Menschen oder Tieres unter Verwendung der erfindungsgemäßen Zuführvorrichtung, welche vorzugsweise nach dem zuvor beschriebenen Anordnungsverfahren im Gewebe angeordnet worden ist, umfassend den folgenden Schritt:

Zuführen des Wirkstoffs von außerhalb der Zuführvorrichtung über den Hohlraum und die wenigstens eine Wirkstoff-Austrittsöffnung zu dem Gewebe.

Das Zuführverfahren kann dabei die folgenden Schritte umfassen:

Auswählen einer der wenigstens einen zuvor beschriebenen Verschlussanordnung; und

falls diese Verschlussanordnung eine zuvor beschriebene, lösbare Verschlussanordnung ist:

Lösen der Verschlussanordnung;

Zuführen des Wirkstoffs, vorzugsweise unter Verwendung einer Injektionsspritze; und

Wiederverschließen der Verschlussanordnung; oder

falls diese Verschlussanordnung ein zuvor beschriebenes, wieder verschließbares Verschlussmittel aufweist:

Öffnen des Verschlussmittels;

Zuführen des Wirkstoffs, vorzugsweise unter Verwendung einer Injektionsspritze; und

Wiederverschließen des Verschlussmittels; oder

falls diese Verschlussanordnung einen zuvor beschriebenen elastischen Körper aufweist:

Ein- bzw. Durchstechen des Stopfens mit der spitzen Nadel der Injektionsspritze;

Zuführen des Wirkstoffs unter Verwendung der Injektionsspritze; und

Herausziehen der Nadel der Injektionsspritze aus dem elastischen Körper.

Im Folgenden wird die Erfindung anhand einiger schematischer, nicht maßstabsgetreuer Zeichnungen, die unterschiedliche Ausführungsbeispiele zeigen, näher erläutert. Es stellt dar: jr l : eine Querschnittsansicht durch ein männliches Glied, durch welches eine erfindungsgemäße Wirkstoffzuführvorrichtung durchgeführt ist;

Figur 2a: eine Querschnittsansicht einer ersten Ausführungsform einer an einem

Längsende des Hohlkörpers angeordneten Verschlussanordnung;

Figur 2b: eine Querschnittsansicht einer Varianten der ersten Ausführungsform gemäß

Figur 2a, wobei die Variante eine Aufnahme für ein Wirkstoffreservoir und einen scharkantigen Vorsprung zum gezielten zerstören des Wirkstoffreservoirs umfasst;

Figur 3: eine Querschnittsansicht einer zweiten Ausführungsform einer an einem

Längsende des Hohlkörpers angeordneten Verschlussanordnung;

Figur 4: eine Querschnittsansicht einer dritten Ausführungsform einer an einem

Längsende des Hohlkörpers angeordneten Verschlussanordnung;

Figur 5: eine Querschnittsansicht einer vierten Ausführungsform einer an einem

Längsende des Hohlkörpers angeordneten Verschlussanordnung;

Figur 6: eine Querschnittsansicht einer fünften Ausführungsform einer an einem

Längsende des Hohlkörpers angeordneten Verschlussanordnung; und

Figur 7: eine Querschnittsansicht eines eine Wirkstoff-Austrittsöffnung aufweisenden

Abschnitts des Hohlkörpers der erfindungsgemäßen Wirkstoffzuführvorrichtung.

Figur 1 zeigt eine nicht-maßstabsgetreue, schematische Querschnittsansicht eines männlichen Gliedes G, wobei die Schnittebene im Wesentlichen orthogonal zur Längserstreckungsrichtung des Gliedes G und im Bereich von dessen Wurzel verläuft. In dieser schematischen Querschnittsansicht ist eine äußere Haut H des Gliedes G zu erkennen, welche zwei Penisschwellkörper PSK1 und PSK2, sowie einen Harnröhren- schwel Ikörper HSK umgibt. Der Harnröhrenschwellkörper HSK umgibt seinerseits eine Harnröhre HR. Zwischen den beiden Penisschwellkörpern PSK1 und PSK2 ist eine Scheidewand S angeordnet. Durch das Glied G erstreckt sich eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen Zuführvorrichtung 10. Diese umfasst in der dargestellten Ausführungsform einen länglichen Hohlkörper 12 mit einem ersten Längsende 14 und einem zweiten Längsende 1 6. Der Hohlkörper umfasst seinerseits eine in Bezug auf die Längserstreckungs- achse X radial äußere Umgebungswandung 18, welche einen radial inneren, länglichen Hohlraum 20 umgibt. In dem vorliegenden Ausführungsbeispiel ist der Hohlkörper 12 im Wesentlichen rohrartig ausgebildet, wobei sich der längliche Hohlraum 20 durchgehend von dem ersten Längsende 14 bis zu dem zweiten Längsende 16 erstreckt. Zwischen den beiden Längsenden 14 und 16 des Hohlkörpers 12 weist die Umfangs- wandung 18 in diesem Ausführungsbeispiel mehrere Wirkstoff-Austrittsöffnungen 22 auf. Diese sind vorzugsweise entlang der Längserstreckungsrichtung X des Hohlkörpers 12 der Zuführvorrichtung 10 voneinander mit Abstand angeordnet, um einerseits die strukturelle Integrität des Hohlkörpers lokal nicht übermäßig zu schwächen, und um andererseits für eine bessere Verteilung des Wirkstoffs im Gewebe, d.h. im vorliegenden Fall in den Penisschwellkörpern PSK1 und PSK2, zu erzielen. Bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel weist die Umfangswandung 18 des Hohlkörpers 12 vier Wirkstoff-Austrittsöffnungen 22 auf, welche derart angeordnet sind, dass im im Glied platzierten Zustand der Wirkstoffzuführvorrichtung 10 zwei Wirkstoff-Austrittsöffnungen in dem ersten Penisschwellkörper PSK1 platziert sind, wohingegen die anderen zwei Wirkstoff-Austrittsöffnungen 22 in dem zweiten Penisschwellkörper PSK2 angeordnet sind.

Es sei angemerkt, dass zur Erzielung des gewünschten Effekts bei der bestimmungsgemäßen Benutzung der hier dargestellten Wirkstoffzuführvorrichtung, nämlich zur Hervorrufung einer Erektion des Gliedes, prinzipiell eine einzige Wirkstoff-Austritts- Öffnung 22 in einem der beiden Penisschwellkörper PSK 1 und PSK 2 ausreichen würde, da sich der Wirkstoff ausgehend von der einen Wirkstoff-Austrittsöffnung 22 selbständig in beiden Penisschwellkörpern PSK1 und PSK2 verteilen würde. Das Vorsehen mehrerer Wirkstoff-Austrittsöffnungen 22 hat jedoch den Vorteil, dass der Verteil ungsprozess beschleunigt wird und somit schneller die gewünschte Wirkung hervorgerufen werden kann. Ferner bietet das Vorsehen mehrerer Wirkstoff-Austrittsöffnungen 22 den Vorteil, dass die Ausfallsicherheit der erfindungsgemäßen Wirkstoff- Zuführvorrichtung erhöht werden kann, da die Vorrichtung 10 auch dann noch funktionstüchtig ist, wenn sich im Laufe der Zeit eine oder mehrere Wirkstoff- Austrittsöffnungen 22 zugesetzt haben, so lange zumindest noch eine Wirkstoff-Austrittsöffnung 22, ausgehend von einem der beiden Längsenden 14, 16 des Hohlkörpers 12 zugänglich ist. Im Hinblick darauf, dass die erfindungsgemäße Zuführvorrichtung 10 insbesondere für den dauerhaften Einsatz bestimmt ist, d.h. für einen Einsatz über mehrere Monate, wenn nicht sogar Jahre oder Jahrzehnte, ist eine hohe Ausfallsicherheit von gesteigerter Bedeutung.

Ferner umfasst die in Figur 1 dargestellte Zuführvorrichtung 10 an beiden Längsenden 14, 16 des Hohlkörpers 12 jeweils eine hier nur äußerst schematisch dargestellte Verschlussanordnung 30, wobei unterschiedliche Ausführungsformen der Verschlussanordnung 30 im Hinblick auf die Figuren 2 bis 6 nachfolgend noch näher erläutert werden. Die beiden Verschlussanordnungen 30 sind derart an den beiden Längsenden 14, 1 6 des Hohlkörpers 12 angeordnet, dass sie ein Eindringen von Keimen, Bakterien oder anderer Krankheitserreger von außerhalb der Zuführvorrichtung 10 in den Hohlraum 20, und somit in das von der Haut H des Gliedes G umgebene Gewebe, verhindern können. Gleichzeitig sind die Verschlussanordnungen 30, wie nachfolgend noch näher ausgeführt wird, derart ausgestaltet, dass sie eine Zuführung eines Wirkstoffs, im vorliegenden Anwendungsfall insbesondere eines flüssigen Potenzmittels, von einer extrakorporal gelagerten Wirkstoffquelle in den Hohlraum 20 der Vorrichtung 10 erlauben. Beispielsweise kann eine mit einer Injektionsnadel versehene Spritze verwendet werden, um den Wirkstoff in den Hohlraum 20 der Zuführvorrichtung 10 einzubringen, von wo der Wirkstoff dann zu den Wirkstoff-Austrittsöffnungen 22 geleitet wird und von dort in das Gewebe eindringen kann, d.h. im vorliegenden Anwendungsfall in die beiden Penisschwellkörper PSK1 und PSK2. Wie in Figur 1 ebenfalls lediglich schematisch angedeutet ist, weisen die beiden Verschlussanordnungen 30 einen Durchmesser, d.h. eine radiale Abmessung bezüglich der Längserstreckungsachse X des Hohlköpers 12 der Zuführvorrichtung 10 auf, welcher deutlich größer ist als die entsprechende radiale Abmessung des Hohlkörpers 12. Der Hohlkörper 12, bzw. dessen Umfangswandung 18, ist im vorliegenden Fall im Wesentlichen in Form eines geraden Kreishohlzylinders ausgebildet. Die Platzierung des Hohlkörpers 12 im Gewebe, d.h. im vorliegenden Fall im Glied G, erfolgt vorzugsweise in einem Zustand, in dem wenigstens eine, vorzugsweise beide, Verschlussanordnungen 30 noch nicht mit dem Hohlkörper 12 verbunden sind. Beispielsweise kann, wenn noch keine der beiden Verschlussvorrichtungen 30 mit dem Hohlkörper 12 verbunden ist, eine lange, spitze Durchstechnadel durch den länglichen Hohlraum 20 des Hohlkörpers 12 geführt werden, so dass die Spitze der Durchstechnadel an einem der beiden Längsenden 14, 16 des Hohlkörpers 12 hervorragt. Anschließend kann die Durchstechnadel, ggf. unter Verwendung eines geeigneten Hilfsmittels, zusammen mit dem Hohlkörper 12 durch das Gewebe, d.h. im vorliegenden Fall das Glied G, gestochen werden, wobei der Hohlkörper 12 derart im Gewebe platziert wird, dass seine beiden Längsenden 14, 1 6 aus dem Gewebe hervorragen, während ein zwischen den beiden Längsenden 14, 1 6 angeordneter Abschnitt, welcher die wenigstens eine Wirkstoff-Austrittsöffnung 22 aufweist, innerhalb des Gewebes angeordnet ist. Anschließend kann die Durchstechnadel aus dem Hohlkörper herausgezogen werden, um den Hohlraum 20 wieder freizumachen. Dabei ist darauf zu achten, dass sich die relative Lage des Hohlkörpers 12 im Verhältnis zum Gewebe im Wesentlichen nicht ändert. Anschließend kann an den beiden Längsenden 14, 16 des Hohlkörpers jeweils eine Verschlussanordnung 30 angeordnet werden. Da die Verschlussanordnungen 30, wie zuvor beschrieben, eine größere radiale Abmessung als der Hohlkörper 12 aufweisen, verhindern sie, dass der Hohlkörper 12 ungewollt aus dem Gewebe, d.h. im vorliegenden Fall dem Glied G, herausrutschen kann. Diese Vorkehrung ist für den Dauereinsatz der erfindungsgemäßen Zuführvorrichtung von großem Vorteil, da bei anderen, ähnlichen Vorrichtungen, wie z.B. sog. Venenverweilkathetern, stets die Gefahr eines Herausrutschens besteht, insbesondere dann, wenn sich die betroffene Person viel bewegt. Die erfindungsgemäße Zuführvorrichtung 10 kann hingegen, ähnlich einem Intim-Piercing, zuverlässig dauerhaft im Gewebe, welchem ein Wirkstoff zugeführt werden soll, gehalten werden.

Insbesondere für den Einsatz der erfindungsgemäßen Wirkstoffzuführvorrichtung 1 0 in dem in Figur 1 dargestellten Anwendungsbereich ist anzumerken, dass der Durchmesser des Gliedes G je nach betroffener Person variieren kann. Deswegen können entweder Wirkstoffzuführvorrichtungen mit Hohlkörpern unterschiedlicher Konfektionsgröße verwendet werden, oder es kann daran gedacht werden, die Länge des Hohlkörpers 12 je nach den anatomischen Gegebenheiten individuell anzupassen. Letzteres kann entweder bereits vor dem Platzieren des Hohlkörpers 1 2 im Glied G geschehen, oder aber die Anpassung kann, vorzugsweise durch medizinisch geschultes Personal, welches die Platzierung vornimmt, auch erst nach der Platzierung erfolgen.

Beispielsweise ist es möglich, dass der Hohlkörper 12 eine Länge in axialer Richtung X aufweist, welche deutlich größer als die erforderliche Länge ist, die sich nach dem Durchmesser des Gliedes G an der entsprechenden Stelle im erregten Zustand bemisst. In einem solchen Fall ist es möglich, den Hohlkörper 12 nach der Platzierung im Glied G entweder einseitig oder beidseitig auf die erforderliche Länge zu kürzen. Insbesondere wenn der Hohlkörper 12 im Wesentlichen aus einem metallischen Material gebildet ist, lässt sich dieser mit herkömmlichen Bildgebungsverfahren, wie bspw. mit Ultraschall, gut visualisieren. Ein solches Bildgebungsverfahren kann während des Platzierens des Hohlkörpers 1 2 im Glied G insbesondere dazu verwendet werden, um sicherzustellen, dass die wenigstens eine Wirkstoff-Austrittsöffnung 22 optimal in Bezug auf die Penisschwellkörper PSK1 und PSK2 platziert ist bzw. sind. Die wenigstens eine Wirkstoff-Austrittsöffnung 22 sollte von den Längsenden 14, 1 6 des Hohlkörpers 1 2 so beabstandet sein, dass auch bei einer maximalen Verschiebung entlang der Erstreckungsrichtung X des Hohlkörpers 12 relativ zu dem Glied im erschlafften Zustand ein Verlassen der wenigstens einen Wirkstoff-Austrittsöffnung 22 aus dem Glied G, vorzugsweise auch aus dem jeweiligen Penisschwellkörper PSK 1 bzw. PSK2, zuverlässig verhindert wird, um ein Eindringen von Keimen oder dergleichen über die wenigstens eine Wirkstoff-Austrittsöffnung 22 zu vermeiden. Die in Figur 1 dargestellte schematische Querschnittsansicht zeigt das männliche Glied G in einem mittelmäßig erigierten Zustand, in welchem die an den beiden Längsenden 14, 16 des Hohlkörpers 12 angeordneten Verschlussanordnungen noch merklich von der Haut H des Gliedes G beabstandet sind. In einem äußerst erigierten Zustand des Gliedes G können diese Verschlussanordnungen auch an der Haut H anliegen, wobei sie jedoch im Wesentlichen keinen Druck auf das Glied G ausüben sollten. Eine deutlich größere Abmessung in Längsrichtung X des Hohlkörpers 12 ist hingegen nicht vorteilhaft, da ansonsten die Zuführvorrichtung 10 störend wirken könnte. Wie bereits erwähnt, ist die Zuführvorrichtung vorzugsweise im Bereich der Wurzel des Gliedes G angeordnet, um beim Geschlechtsverkehr nicht zu stören. Insbesondere wenn der Hohlkörper 12 im Wesentlichen aus einem metallischen Material gefertigt ist, ist es von Vorteil, wenn die Abmessungen des Hohlkörpers 12 in radialer Richtung relativ klein sind, d.h. von vorzugsweise < 0,9mm, so dass der Hohlkörper 12 auf einfache Weise, bspw. mit Hilfe eines Zange, abgelängt werden kann, ähnlich einem überstehenden Draht einer Zahnklammer. Um jedoch eine hinreichende Stabilität der Vorrichtung einerseits und eine zufriedenstellende Durchflussmenge pro Zeiteinheit andererseits gewährleisten zu können, sollte der Außendurchmesser des Hohlkörpers wenigstens 0,26mm betragen. Der Hohlkörper 12 der Zuführvorrichtung 10 sollte vorzugsweise aus einem biokompatiblen, für den Dauereinsatz im entsprechenden Gewebe geeigneten Werkstoff gefertigt sein. Hierzu kommen insbesondere Materialien in Betracht, wie sie bspw. aus dem Piercing-Bereich bekannt sind.

Figur 2a stellt eine schematische Querschnittsansicht einer ersten Ausführungsform einer an einem Längsende des Hohlkörpers 12 angeordneten Verschlussanordnung 30a dar. Die Verschlussanordnung 30a umfasst einen kugelähnlichen Verschlusskörper 32, in welchem ein Sackloch 34 vorgesehen ist. Das Sackloch 34 umfasst einen Innengewindeabschnitt 36, der komplementär zu einem an dem entsprechenden Längsende des Hohlkörpers 12 vorgesehenen Außengewindeabschnitt 38 ausgebildet ist. Auf diese Weise kann der Verschlusskörper 32 auf einfache Weise wiederholt mit dem Hohlkörper 12 verbunden, bzw. von diesem gelöst werden, um einen Wirkstoff in den Hohlraum 20 des Hohlkörpers 12 einzubringen, bzw. um im Übrigen zu verhindern, dass Krankheitserreger in den Hohlraum 20 eindringen können. Selbstverständlich ist beim Zuführen des Wirkstoffs in den Hohlraum 20 darauf zu achten, dass das gegenüberliegende, in Figur 2a nicht dargestellte Längsende des Hohlkörpers 12 verschlossen ist, um ein Austreten des Wirkstoffs an diesem Längsende zu verhindern und somit sicherzustellen, dass der Wirkstoff über die wenigstens eine Wirkstoff-Austritts- Öffnung 22 in das zu behandelnde Gewebe gelangt. Die runde Form des kugelähnlichen Verschlusskörpers 32 reduziert die Verletzungsgefahr bzw. das Risiko, dass der Träger der Zuführvorrichtung 10 ein unangenehmes Gefühl hat. Ferner ist es denkbar, den Verschlusskörper 32 ähnlich einem Schmuckstück auszugestalten, so dass die erfindungsgemäße Zuführvorrichtung 10 einem Piercing ähnelt.

Da es bei der in Figur 2a dargestellten Ausführungsform der Verschlussanordnung 30a erforderlich ist, dass das entsprechende Längsende des Hohlkörpers 12 mit einem Außengewindeabschnitt 38 versehen ist, ist es vorteilhaft, diese Ausführungsform 30a der Verschlussanordnung lediglich einseitig vorzusehen, um zu verhindern, dass das den Außengewindeabschnitt 38 aufweisende Längsende des Hohlkörpers 12 durch das Gewebe, insbesondere das Glied G, geführt werden muss, was ansonsten wegen der Oberflächenunebenheit des Außengewindeabschnitts 38 unter Umständen zu einer erhöhten Beeinträchtigung des durchdrungenen Gewebes führen könnte. Prinzipiell wäre es zwar denkbar, den Außengewindeabschnitt 38 erst nach der Anordnung des Hohlkörpers 12 im Gewebe zu fertigen, doch ist dies in der Regel relativ aufwendig.

Eine Lösung hierfür bietet bspw. die in Figur 3 dargestellte zweite Ausführungsform einer Verschlussanordnung 30b. Die Verschlussanordnung 30b umfasst neben einem kappenartig ausgebildeten Verschlusselement 40 ferner ein hohlzylinderförmiges Hülsenelement 42, dessen Innendurchmesser im Wesentlichen dem Außendurchmesser der Umfangswandung 18 am entsprechenden Längsende des Hohlkörpers 12 entspricht, so dass das Hülsenelement 42 über das Längsende des Hohlkörpers 12, zumindest abschnittsweise, geschoben werden kann. Das Hülsenelement 42 kann dann permanent mit der Umfangswandung 18 des Hohlkörpers 12 verbunden werden, vorzugsweise mithilfe einer Klebung K. Das Hülsenelement 42 kann insbesondere erst nach der Durchführung des entsprechenden Längsendes des Hohlkörpers 12 durch das Gewebe, insbesondere das Glied G, mit diesem verbunden werden. Ähnlich wie bei der in Figur 2a beschriebenen Ausführungsform weist das Verschlusselement 40 einen Innengewindeabschnitt 44 auf, welcher komplementär zu einem an dem Hülsenelement 42 vorgesehenen Außengewindeabschnitt 46 ausgebildet ist. Somit kann das Verschlusselement 40 wiederholt mit dem Hülsenelement 42 - und somit mit dem Hohlkörper 12 - verbunden werden, bzw. davon wieder gelöst werden, um die Zuführung eines Wirkstoffs in den Hohlraum 20 des Hohlkörpers 12 zu ermöglichen, und um ansonsten das Eindringen von Krankheitserregern zuverlässig zu verhindern. Prinzipiell sei angemerkt, dass zusätzlich auch noch Dichtmittel zwischen dem Hülsenelement 42 und dem Verschlusselement 40 vorgesehen sein können, wie bspw. ein Dichtring oder dergleichen.

Die beiden zuvor beschriebenen Ausführungsformen 30a, 30b der Verschlussanordnung zeichnen sich dadurch aus, dass das entsprechende Verschlusselement 32 bzw. 40 vollständig von dem Hohlkörper 12 trennbar ist. Dies bringt jedoch die Gefahr mit sich, dass das während des Zuführens des Wirkstoffs von dem Hohlkörper gelöste Verschlusselement 32, 40 verloren gehen kann, oder versehentlich fallengelassen und dabei verunreinigt wird. Um dies zu verhindern, wird in einer in Figur 4 dargestellten dritten Ausführungsform einer Verschlussanordnung 30c vorgeschlagen, ein entsprechendes Verschlusselement 50 dauerhaft mittels einer Scharniervorrichtung 52 mit einem entsprechenden Hülsenelement 48 zu verbinden. Somit kann das Verschlusselement 50 wie eine Kappe auf- und zugeklappt werden, ohne dabei verlorengehen zu können. Das in der Ausführungsform 30c dargestellte Hülsenelement 48 entspricht im Wesentlichen dem in Figur 3 dargestellten Hülsenelement 42, wobei es jedoch keinen Außengewindeabschnitt aufweist. Ebenso weist das Verschlusselement 50 der Figur 4 keinen Innengewindeabschnitt auf. Ansonsten wird jedoch auf die Ausführungsform gemäß Figur 3 verwiesen. Das Gelenk oder Scharnier 52 kann bspw. als Filmscharnier ausgebildet sein, insbesondere wenn das Hülsenelement 48 und das Verschlusselement 50 aus Kunststoff gefertigt sind. Das Hülsenelement 48, das Verschlusselement 50 und die Gelenkstelle 52 können dabei integral gefertigt sein. Die in Figur 4 dargestellte Ausführungsform der Verschlussanordnung 30c weist ferner ein ringförmiges Dichtelement 54 auf, welches zuverlässig das Eindringen von Keimen oder anderen Krankheitserregern in den Hohlraum 20 des Hohlkörpers 12 verhindert, wenn das kappenartig ausgebildete Verschlusselement 50 verschlossen ist.

Eine vierte Ausführungsform einer Verschlussanordnung 30d ist in Figur 5 dargestellt. Bei dieser Ausführungsform weitet sich ein Hülsenelement 56, welches wie bei den beiden zuvor beschriebenen Ausführungsformen mit der Umfangswandung 18 des Hohlkörpers 12 verbunden sein kann, zu seinem freien Längsende hin trichterförmig auf. Der trichterförmige Abschnitt des Hülsenelements 56 ist dabei mit einem elastischen Verschlusselement 58, vorzugsweise in Form eines Gummipfropfens, blockiert. Der Gummipfropfen verhindert das Eindringen von Keimen oder anderen Krankheitserregern in den Hohlraum 20 des Hohlkörpers 12. Gleichzeitig erlaubt der Gummipfropfen 58 das Ein- bzw. Durchdringen einer spitzen Kanüle einer Injektionsspritze, mit deren Hilfe ein Wirkstoff in den Hohlraum 20 des Hohlkörpers 12 injiziert werden kann. Aufgrund der elastischen Eigenschaften des Verschlusselements 58 verschließt sich dieses selbständig wieder, sobald die Kanüle herausgezogen wird. Die Handhabung einer derartigen Verschlussanordnung 30d ist somit sehr einfach. Zudem erleichtert der sich trichterförmig erweiternde Abschnitt des Hülsenelements 56 das Einstechen der Kanüle, da die Fläche, in welche eingestochen werden kann, merklich größer ist als die Querschnittsfläche - orthogonal zur Längserstreckungsrichtung X - des Hohlraums 20 des Hohlkörpers 12.

Figur 6 zeigt eine weitere Ausführungsform einer Verschlussanordnung 30e, welche jener von Figur 5 ähnelt. Bei der in Figur 6 dargestellten Ausführungsform 30e ist der sich trichterförmig erweiternde Abschnitt jedoch integral mit der Umfangswandung 18 des Hohlkörpers 12 ausgebildet. Wie bei der zuvor beschriebenen Ausführungsform ist auch dieser sich trichterförmig erweiternde Abschnitt mithilfe eines elastischen Verschlusselements 62 verschlossen, welches als elastischer Gummistopfen ausgebildet sein kann. Eine Zuführvorrichtung 10 kann jedoch nur an einem der beiden Längsenden 14, 16 des Hohlkörpers 12 eine in Figur 6 dargestellte Verschlussanordnung 30e aufweisen, da diese aufgrund ihres großen radialen Durchmessers nicht geeignet ist, durch das Gewebe, insbesondere ein Glied G, geführt zu werden. An dem gegenüberliegenden Längsende des Hohlkörpers 12 kann nach der Platzierung des Hohlkörpers 12 im Gewebe beispielsweise einer der in den Figuren 3 bis 5 dargstellten Verschlussanordnungen 30b, 30c, 30d.

Figur 7 zeigt eine schematische, ebenfalls stark vergrößerte Querschnittsansicht eines zwischen den beiden Längsenden 14, 16 des Hohlkörpers gelegenen Abschnitts, welcher eine Wirkstoff-Austrittsöffnung 22 aufweist. Die Wirkstoff-Austrittsöffnung 22 durchsetzt die Umfangswandung 18 des Hohlkörpers 12 in im Wesentlichen radialer Richtung. Wie in Figur 7 deutlich zu erkennen ist, ist der Übergangsbereich 64 der Wirkstoff-Austrittsöffnung 22 zu der Außenoberfläche der Umfangswandung 18 des Hohlkörpers 12 abgerundet, d.h. frei von spitzen Ecken und Kanten. Alternativ könnte die Umfangswandung 18 an dieser Stelle auch eine Fase aufweisen. Dies weist den Vorteil auf, dass beim Durchführen des Hohlkörpers 12 durch das zu behandelnde Gewebe eines Menschen oder Tieres, bspw. eines Gliedes, keine bzw. weniger Verletzungen entstehen.

Die erfindungsgemäße Zuführvorrichtung 10 zeichnet sich insbesondere dadurch aus, dass sie für den Dauer- bzw. Langzeiteinsatz geeignet ist, so dass in Fällen, bei welchen wiederholt in mehr oder weniger regelmäßigen Abständen eine Zufuhr von Wirkstoffen notwendig ist, die Haut nicht immer wieder erneu zu punktieren ist, um den Wirkstoff von einer extrakorporalen Quelle an einen intrakorporalen Bestimmungsort zu führen.

In Figur 2b ist eine Variante der in Figur 2a dargestellten, ersten Ausführungsform gezeigt. Funktionsgleiche oder -ähnliche Komponenten oder Bauteilabschnitte weisen in Figur 2b dieselben Bezugszeichen wie in Figur 2a; es wird im Hinblick auf diese Komponenten oder Bauteilabschnitte daher auf die obige Beschreibung zur Figur 2a verwiesen.

Bei der Variante gemäß Figur 2b weist der im Wesentlichen kugelförmig ausgebildete Verschlusskörper 32 der Verschlussanordnung 30a ein gegenüber dem Sackloch 34 der in Figur 2a dargestellten ersten Ausführungsform längeres Sackloch 34 auf, welches somit geeignet ist, als Aufnahme 34 für ein (in Figur 2b nur gestrichelt angedeutetes) Wirkstoffreservoir 80 zu dienen. Bei dem Wirkstoffreservoir 80 kann es sich zum Beispiel um eine im Wesentlichen elastisch ausgebildete Hülle (ähnl ich wie ein Luftbal lon) handeln, die mit dem zu applizierendem Wirkstoff, zum Beispiel einem Potenzmittel oder auch einem entsprechenden Gegenmittel, gefüllt ist. Das Wirkstoffreservoir 80 kann dabei zum Beispiel die Grundform einer Kugel aufweisen, welche sich beim Einführen in die Wirkstoffreservoir-Aufnahme 34 an die zylindrische Kontur der Aufnahme 34 anpasst, oder das Wirkstoffreservoir 80 kann bereits eine im Wesentlichen zylindrische Grundform aufweisen, die auf die Kontur der Aufnahme 34 abgestimmt ist. Im letzteren Fall ist die Elastizität des Wirkstoffreservoirs 80 nur von untergeordneter Bedeutung.

Ferner unterscheidet sich die Variante gemäß Figur 2b von der ersten Ausführungsform gemäß Figur 2a darin, dass an dem dargestellten Längsende des Hohlkörpers 12 radial innen eine Nut 1 3 vorgesehen ist. In die Nut 1 3 ist eine Platte 70 eingesetzt und vorzugsweise fest mit dem Hohlkörper 12, zum Beispiel durch Klebung, verbunden. Die Platte 70 weist wenigstens ein Durchgangsloch 72 auf. Beispielsweise kann die Platte 70 vier ringförmig um einen Mittelpunkt der im Wesentlichen kreisrunden Platte 70 gleichmäßig verteilte Durchgangslöcher 72 aufweisen. Die Durchgangslöcher 72 dienen dazu, den zu applizierenden Wirkstoff von einer extrakorporalen Quelle, nämlich dem Wirkstoffreservoir 80, zu den im Hohlkörper 12 vorgesehenen Wirkstoffaustrittsöffnungen 22 durchzulassen. Zudem umfasst die Platte 70 einen spitzen bzw. scharkantigen Vorsprung 74. In dem vorliegenden Ausführungsbeispiel ist dieser spitze Vorsprung 74 in Form eines Dorns ausgebildet, der sich von der Mitte der Platte 70 zu dem Wirkstoffreservoir 80 hin erstreckt. Es sei jedoch angemerkt, dass der spitze bzw. scharfkantige Vorsprung auch anders ausgebildet sein könnte, z.B. integral mit dem Hohlkörper 12. Wichtig ist lediglich, dass sich der Vorsprung zu dem Wirkstoffreservoir 80 hin erstreckt, um den folgenden, erwünschten Effekt zu erzielen:

Wird das Wirkstoffreservoir 80 in die Wirkstoffreservoir-Aufnahme 80, die in dem Verschlusskörper 32 vorgesehen ist, eingeführt, und wird dann der Verschlusskörper 32 mit dem Hohlkörper 12 verbunden, zum Beispiel durch Aufschrauben, so gelangt der spitze bzw. scharfkantige Vorsprung 74 in Kontakt mit dem Wirkstoffreservoir 80 und zerstört dieses gezielt. Somit kann die genau vorbestimmte Menge an Wirkstoff, die in dem Wirkstoffreservoir 80 enthalten ist, aus diesem austreten und durch die Durch ¬ gangslöcher 72 in der Platte 70, dem Hohlraum 20 des Hohlkörpers 12 und den im Hohlkörper 12 vorgesehenen Wirkstoffaustrittsöffnungen 22 zu den Schwel Ikörpern PSK1 , PSK2 des Gliedes G gelangen und dort die gewünschte Wirkung zu entfalten. Die Platte 70 verhindert dabei, dass die zerstörte Hülle des entleerten Wirkstoffreservoirs 80 ebenfalls in den Hohlraum 20 des Hohlkörpers 12 gelangen kann. Vielmehr verbleibt die Hülle in der Aufnahme 34 des Verschlusskörpers 32 und kann von dem Anwender leicht entfernt und bedarfsweise durch ein intaktes Wirkstoffreservoir 80 ersetzt werden.

Es sei angemerkt, dass in ähnlicher Weise eine Wirkstoffreservoir-Aufnahme und ein spitzer bzw. scharfkantiger Vorsprung auch bei den zuvor beschriebenen Vorrichtungen gemäß den Figuren 3 und 4 vorgesehen werden können.

Ferner sei angemerkt, dass auf den spitzen oder scharfkantigen Vorsprung auch verzichtet werden kann, nämlich zum Beispiel dann, wenn das Wirkstoffreservoir eine integrierte Sollbruchstelle aufweist und wenn der Verschlusskörper aus einem elastischen bzw. nachgiebigen Material gebildet ist. In diesem Fall reicht ein fester Druck auf den das Wirkstoffreservoir enthaltenden Verschlusskörper aus, um das Wirkstoff reservoir gezielt zu zerstören, so dass der Wirkstoff austreten kann. Der Verschlusskörper kann hierzu zum Beispiel ähnlich wie das proximale Ende einer typischen Pipette für Nasentropfen ausgebildet sein.