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Title:
PNEUMATIC THREAD TENSIONER AND THREAD HANDLING SYSTEM
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2003/076704
Kind Code:
A2
Abstract:
The invention relates to a pneumatic thread tensioner (T) for a gripper shuttle loom or a knitting machine, in which the air-current deflection surface (19) for deflecting the thread (Y, Y1) forms a seamless extension (12) of the inner wall of the linear guide channel, through which the thread runs. The invention also relates to a device (H) for changing the flow rate or the pressure of the air-current along the deflection surface (19) of the pneumatic thread tensioner (T) between at least two different levels, in accordance with the operating cycle of the textile machine.

Inventors:
JOSEFSSON PAER (SE)
Application Number:
PCT/EP2002/007971
Publication Date:
September 18, 2003
Filing Date:
July 17, 2002
Export Citation:
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Assignee:
IROPA AG (CH)
JOSEFSSON PAER (SE)
International Classes:
D03D47/14; B65H59/10; D03D47/34; D04B15/38; D04B15/44; (IPC1-7): D03D47/00
Domestic Patent References:
WO2000015532A12000-03-23
Foreign References:
GB1469533A1977-04-06
US4637229A1987-01-20
US5816296A1998-10-06
Other References:
PATENT ABSTRACTS OF JAPAN vol. 017, no. 655 (C-1136), 6. Dezember 1993 (1993-12-06) -& JP 05 209343 A (NORIMASA SHODA;OTHERS: 01), 20. August 1993 (1993-08-20)
PATENT ABSTRACTS OF JAPAN vol. 014, no. 115 (C-0696), 5. März 1990 (1990-03-05) -& JP 01 314762 A (SADAO SAWADA), 19. Dezember 1989 (1989-12-19)
Attorney, Agent or Firm:
GRÜNECKER, KINKELDEY, STOCKMAIR & SCHWANHÄUSSER (München, DE)
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Claims:
Patentansprüche
1. Pneumatischer Fadenstrecker (T), insbesondere für eine Greiferwebmaschine (R) oder eine Strickmaschine, mit einem im Wesentlichen geraden Rohrkörper (11), der ein mit einer Druckluftversorgung (P) kommunizierendes Ende und diesem abgewandt ein Ausblasende aufweist und einen Fadenund LuftstromFührungskanal (20) defi niert, und mit einer vor dem Ausblasende in etwa angrenzend an eine gedachte Ver längerung der Rohrkörperachse angeordnete LuftstromAblenkfläche (19), die in Aus blasrichtung aus dem Ausblasende gekrümmt von der Rohrkörperachse weg gebogen ist, dadurch gekennzeichnet, dass die LuftstromAblenkfläche (19) eine übergangs lose, seitlich begrenzte Verlängerung der Innenwand (20) des Führungskanals ist.
2. Pneumatischer Fadenstrecker nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die LuftstromAblenkfläche (19) mit dem Rohrkörper (11) einstückig ist.
3. Pneumatischer Fadenstrecker nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die LuftstromAblenkfläche (19) in der nach Art einer Halfpipe ausgebildeten Verlängerung (12) angeordnet und beidseitig von Führungswänden (17) begrenzt ist.
4. Pneumatischer Fadenstrecker nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Querschnitt der Verlängerung (12) annähernd Uförmig ist, mit Seitenwänden (17), die von der LuftstromFührungsfläche (19) ausgehend divergieren oder konvergieren oder parallel verlaufen.
5. Pneumatischer Fadenstrecker nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Verlängerung (12) aus einer Überlänge des Rohrkörpers (11) durch Aufschneiden, Aufbiegen der Rohrwände nach außen und Wegbiegen der Überlange zu einer Seite der Rohrkörperachse gebildet ist.
6. Pneumatischer Fadenstrecker nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass in der Kommunikation mit der Druckversorgung (P) wenigstens ein, vorzugsweise fernsteuerbares, Verstellglied (14, M) enthalten ist, mit dem die Strömungsrate bzw. der Druck eines entlang der LuftstromAblenkfläche (19) erzeugten Luftstroms ein stellbar und/oder zwischen mindestens zwei unterschiedlichen Einstellwerten umstell bar ist.
7. Fadenverarbeitungssystem (S), mit einer fadenverbrauchenden Textilmaschine (R) ; insbesondere einer Greiferschützenwebmaschine oder einer Strickmaschine, we nigstens einem Fadenliefergerät (F), und wenigstens einem stromab des Fadenliefer geräts im Fadenlaufweg angeordneten pneumatischen Fadenstrecker (T), welcher ei nen mit einer Druckluftversorgung (P) kommunizierenden Führungskanal und ein ge gen die Fadenlaufrichtung weisendes Ausblasende aufweist, vor dem in Ausblasrich tung eine LuftstromAblenkfläche (19) angeordnet ist, entlang der der Faden mit ei nem Luftstrom aus dem geraden Laufweg in eine Schlaufe auslenkbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass eine Einrichtung (H) zum Umstellen der Strömungsrate oder des Drucks des Luftstroms entlang der Ablenkfläche (19) zwischen wenigstens zwei unterschiedlichen Niveaus und in Zuordnung zum Operationszyklus der Textilmaschi ne (R) vorgesehen ist.
8. Fadenverarbeitungssystem nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass in der Kommunikation mit der Druckluftversorgung (P) wenigstens ein Strömungsraten oder Druckverstellglied (14) mit einem elektrischen Stellantrieb (M), vorzugsweise ein Magnetventil, vorgesehen ist, und dass zwischen dem Stellantrieb (M) und einer Steuervorrichtung (CU) der Textilmaschine (R) und/oder des Fadenliefergeräts (F) und/oder einem Kommunikationssystem (K) des Fadenverarbeitungssystems (S), vor zugsweise mit einem zentralen Steuerkasten (CB) innerhalb des Kommunikations systems, eine Signalverbindung (15) vorgesehen ist.
9. Fadenverarbeitungssystem nach Anspruch 8, gekennzeichnet durch eine vom Muster des in der Textilmaschine (R) hergestellten Produkts abhängig umstellbare Einrichtung (H), die pneumatischen Fadenstreckern (T) in mehreren Fadenkanälen gemeinsam zugeordnet ist.
10. Fadenverarbeitungssystem nach Anspruch 8, gekennzeichnet durch eine ab hängig vom Operationszyklus der Textilmaschine in einem Fadenkanal abhängig umstellbare Einrichtung (H), die einem pneumatischen Fadenstrecker (T) eines Fa denkanals zugeordnet ist.
11. Fadenverarbeitungssystem nach wenigstens einem der Ansprüche 7 bis 10, da durch gekennzeichnet, dass in einem Fadenverarbeitungssystem (S) mit einer Greiferschützenwebmaschine (R) mit der Einrichtung (H) die Strömungsrate oder der Druck jeweils bei einer Fadenübernahme durch den Bringergreifer (B) und/oder bei der Fadenübergabe vom Bringergreifer (B) an den Nehmergreifer (N) und/oder am Eintragende auf das hohe Niveau umstellbar ist, vorzugsweise mittels Signalen, die den Drehwinkel der Greiferschützenwebmaschine bei der Fadenübernahme und/oder der Fadenübergabe und/oder beim Eintragsende repräsentieren.
12. Fadenverarbeitungssystem nach wenigstens einem der Ansprüche 7 bis 10, da durch gekennzeichnet, dass in einem Fadenverarbeitungssystem (S) mit einer Greiferschützenwebmaschine (R) mit mehreren, webmusterabhängig abwechselnd aktivierbaren Fadenkanälen jedem Fadenkanal ein pneumatischer Fadenstrecker (T) zugeordnet ist, und dass mit der Einrichtung (H) die Strömungsrate oder der Druck für den pneumatischen Fadenstrecker (T) eines nicht aktivierten Fadenkanals auf das niedrige Niveau umstellbar ist, vorzugsweise mittels Signalen, die wenigstens einen nicht aktivierten Fadenkanal (Y, Y1) repräsentieren.
13. Fadenverarbeitungssystem nach wenigsten einem der Ansprüche 7 bis 12, da durch gekennzeichnet, dass der pneumatische und gesteuerte Fadenstrecker (T) funktionell mit einem stationären Fadenbremsring, vorzugsweise einem weichen Borstenbremsring (8), kombiniert ist, der im Fadenliefergerät (F) ein Abzugsende (9) einer stationären Speichertrommel (4) kontaktiert.
Description:
Pneumatischer Fadenstrecker und Fadenverarbeitungssystem Die Erfindung betrifft einen pneumatischen Fadenstrecker gemäß Oberbegriff des An- spruchs 1 und ein Fadenverarbeitungssystem gemäß Oberbegriff des Anspruchs 7.

In dem Fadenverarbeitungssystem gemäß GB 14 69 533 ist stromab einer mit Schlupf arbeitenden Fadenliefervorrichtung und stromauf eines Stricksystems einer Flachstrickmaschine der pneumatische Fadenstrecker so angeordnet, dass der aus dem Ausblasende seines Rohrkörpers austretende Luftstrom der Fadenlaufrichtung entgegengesetzt ist. In Ausblasrichtung ist in beträchtlichem Abstand vor dem Aus- blasende des Rohrkörpers ein Zylinder mit quer zur Fadenlaufrichtung orientierter Zy- linderachse angeordnet, dessen Außenumfang in etwa die Verlängerung der Achse des Rohrkörpers tangiert. Der aus dem Ausblasende entlang des Fadens austretende Luftstrom wird am Außenumfang des Zylinders von der verlängerten Rohrkörperachse weg abgelenkt, wobei er im Faden eine streckende Schlaufe bildet. Die Strömungs- rate und der Druck des Luftstroms sind einstellbar. Der pneumatische Fadenstrecker arbeitet kontinuierlich. Er ist auch in einem Fadenverarbeitungssystem mit einer Webmaschine brauchbar. Der kontinuierliche Betrieb des pneumatischen Fadenstre- ckers resultiert nicht nur wegen des sich auf dem Zylinder seitlich ausbreitenden Luft- stroms in hohem Luftverbrauch, sondern der Faden kann in seiner Ruhephase durch die Strömungsdynamik der Luftströmung beschädigt werden. Ferner besteht die per- manente Gefahr, dass der am Ausblasende austretende Luftstrom vor dem Zylinder durch den Zwischenraum zwischen dem Ausblasende und dem Zylinder abströmt, so dass der Faden in diesem Zwischenraum eine falsche Schlaufe bilden kann, die sich leicht verhängt, oder auf dem Zylinder seitlich ausweicht, wodurch beim Strecken durch Zug der Textilmaschine der Faden reißen kann.

Bei dem aus US 5 816 296 bekannten Fadenverarbeitungssystem mit einer Webma- schine ist im Fadenlaufweg ein rohrartiges Gebilde angeordnet, das der Faden durch- setzt. In dem rohrartigen Gebilde sind zwei Düsen angeordnet, von denen die eine gegen die Laufrichtung und die andere in Laufrichtung bläst. Die beiden Düsen wer- den über Magnetventile in Abhängigkeit vom Operationszyklus der Webmaschine be- aufschlag und/oder von der Druckversorgung abgetrennt.

Ein pneumatischer Fadenstrecker gemäß US 6 009 915 A arbeitet mit zwei unter ei- nem spitzen Winkel zueinander arbeitenden Düsen, um einen sich entspannenden Faden durch Formen einer Schlaufe zu strecken.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen pneumatischen Fadenstrecker der eingangs genannten Art anzugeben, der baulich einfach ist und den Faden effektiv streckt, relativ geringen Luftverbrauch hat, und keine Gefahr für den Faden erzeugt.

Ferner ist es Aufgabe der Erfindung, ein Fadenverarbeitungssystem mit wenigstens einem pneumatischen Fadenstrecker anzugeben, in dem der Fadenstrecker mit relativ geringem Luftverbrauch arbeitet und keine Gefährdung für den Faden erzeugt.

Die gestellte Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und den Merkmalen des Anspruchs 7 gelöst.

Da im Fadenstrecker die Luftstrom-Ablenkfläche einer übergangslose und seitlich be- grenzte Verlängerung der Innenwand des Führungskanals ist, wird im Wesentlichen die gesamte Energie des Luftstroms zum Strecken des Fadens genutzt. Anteile des Luftstroms können vor der Ablenkfläche nicht ungenutzt seitlich verschwinden. Es entsteht eine relativ laminare Strömung, die den Coanda-Effekt optimal ausspielt, in dem sie an der Ablenkfläche haftet und den Faden von der Rohrkörperachse seitlich in die Schlaufe zieht und damit den Faden streckt, sofern der Faden zu diesem Zeit- punkt nachgeben sollte. Die seitliche Begrenzung der Ablenkfläche vermeidet Druck- luftverluste und wirkt im Sinne einer effektiven und definierten Kontrolle des Fadens bei der Schlaufenbildung.

Im Fadenverarbeitungssystem wird durch die Umstellung der Strömungsrate oder des Drucks des Luftstroms entlang der Ablenkfläche zwischen wenigstens zwei unter- schiedlichen Niveaus und in Zuordnung zum Operationszyklus der Textilmaschine nicht nur der Luftverbrauch reduziert, sondern vor allem in Ruhephasen des Fadens die Gefahr einer Fadenbeschädigung durch die Strömungsdynamik der Luftströmung minimiert. Bei dem niedrigen Niveau ist die mechanische Belastung für den Faden unkritisch. Das hohe Niveau wird in Zuordnung zum Operationszyklus der Textilma- schine dann eingestellt, und nur zeitweise, wenn eine zusätzliche Streckwirkung durch den pneumatischen Fadenstrecker für eine ordnungsgemäße Fadenlaufsteuerung erforderlich ist.

Baulich einfach ist im Fadenstrecker die Luftstrom-Ablenkfläche mit dem Rohrkörper einstückig. Es wird dadurch keine separate Halterung für die Ablenkfläche benötigt.

Zweckmäßig wird die Verlängerung nach Art einer Halfpipe ausgebildet, die beidseitig von Führungswänden begrenzt ist, so dass der Luftstrom, sobald er der Ablenkfläche folgt, sauber geführt wird, und auch der Faden in kontrollierter Weise in die strecken- de Schlaufe verformt wird.

Die Seitenwände können ausgehend von der Luftstromablenkfläche divergieren oder konvergieren oder auch zueinander parallel verlaufen. Sie sollten voneinander so weit beabstandet sein, dass der Faden bei gestrecktem, normalem Fadenlauf die Seiten- wände nicht kontaktiert.

Herstellungstechnisch einfach ist die Verlängerung aus einer Überlange des Rohrkör- pers gebildet, die in Längsrichtung aufgeschnitten wird, so dass sich die Rohrwände nach außen biegen bzw. öffnen und die ganze Überlänge zu einer Seite der Rohrkör- perachse wegbiegen lassen.

Zum Fadenstrecker gehört in der Kommunikation mit der Druckversorgung ein Ver- stellglied, mit dem die Strömungsrate bzw. der Druck des entlang der Ablenkfläche erzeugten Luftstroms zwischen mindestens zwei unterschiedlichen Einstellwerten um- stellen lässt, zweckmäßigerweise ferngesteuert, so dass der Fadenstrecker nur dann einen signifikanten Streckeffekt im Faden erzeugt, wenn dieser Effekt für die Faden- laufsteuerung benötigt wird. In Phasen, in denen kein Streckeffekt benötigt wird, z. B. in einer Ruhrphase des Fadens, wird auf dem niedrigen Niveau gearbeitet, bei dem die Luftströmung ausreichend schwach ist und keine schädliche Wirkung auf den Fa- den nimmt. Würde nämlich in der Ruhephase des Fadens mit unverminderter Strö- mungsrate oder unvermindertem Druck geblasen, dann ließe sich nicht vermeiden, dass der Faden in der Strömung tanzt und durch die Strömung aufgelöst wird oder sogar den Rohrkörper oder die Ablenkfläche schlagend kontaktiert und beschädigt wird.

In dem Fadenverarbeitungssystem ist in der Kommunikation des Fadenstreckers mit der Druckluftversorgung wenigstens ein Verstellglied mit einem elektrischen Stellan- trieb enthalten, vorzugsweise ein Magnetventil, um zwischen mindestens zwei unter- schiedlichen Niveaus der Strömungsrate bzw. des Drucks umzustellen. Die Operation des Fadenstreckers lässt sich auf diese Weise abhängig von dem Operationszyklus der Textilmaschine steuern. Die Signale, die die Umstellung zwischen den Niveaus bewirken, werden über eine Signalverbindung übertragen, und zwar entweder von ei- ner Steuervorrichtung der Textilmaschine oder des Fadenliefergeräts, oder aus einem Kommunikationssystem, in das die Textilmaschine und/oder das Fadenliefergerät ein- gegliedert ist (sind). Im Falle eines Kommunikationssystems, z. B. eines Datenbus- systems (CAN oder dgl.), ist oftmals ein Steuerkasten vorgesehen, aus dem unter- schiedliche Funktionseinheiten angesteuert oder überwacht werden. Die Signale zum Betätigung des Stellantriebs des Fadenstreckers können vorzugsweise aus diesem zentralen Steuerkasten abgeleitet werden, z. B. mittels eines Nachrichten übersetzen- den Prozessors.

Wird mit der Textilmaschine ein gemustertes Produkt hergestellt, z. B. in einer Web- maschine mit Schussfäden unterschiedlicher Qualitäten oder Farben in mehreren Fa- denkanälen, oder in einer Strickmaschine mit mehreren Stricksystemen, dann ist es zweckmäßig, die Einrichtung so auszubilden, dass sie den Fadenstrecker abhängig vom Muster zwischen den Niveaus umstellt. Dies bedeutet, dass beispielsweise nur der Fadenstrecker eines aktivierten Fadenkanals auf dem hohen Strömungsraten- oder Druckniveau operiert, während die Fadenstrecker in den nicht aktivierten Faden- kanälen passiviert sind oder nur auf dem niedrigen Niveau operieren. Der Fadenstre- cker eines aktivierten Fadenkanals kann von der Einrichtung darüber angepasst an den Operationszyklus der Textilmaschine in diesem Fadenkanal zwischen den hohen und niedrigen Niveaus umgestellt werden. Das hohe Niveau wird z. B. jeweils dann eingestellt, wenn durch eine zusätzliche Fadenstreckung verhindert werden soll, dass sich zeitweise der Faden zu sehr entspannt wird, oder um einer Komponente der Tex- tilmaschine durch erhöhten Fadenzug zu assistieren, die zur ordnungsgemäßen Funktion vorübergehend einen stärkeren Zug im Faden braucht.

In einem Fadenverarbeitungssystem mit einer Greiferschützenwebmaschine kann die Einrichtung so ausgebildet sein, dass die starke Strömungsrate oder der hohe Druck in dem Fadenstrecker jeweils dann bei einem Eintragvorgang zeitweise eingestellt ist, wenn der Bringergreifer die Fadenspitze übernimmt, und/oder die Fadenspitze an den Nehmergreifer übergibt, und/oder der Eintragvorgang beendet wird. In den anderen Phasen des Eintragvorgangs wird hingegen das niedrige Niveau eingestellt, weil dann ein signifikanter Zug im Faden sicher übersetzt ist. Die Umstellung wird von der Ein- richtung mittels Signalen vorgenommen, die bestimmte Drehwinkel oder-bereiche der Hauptwelle der Greiferschützenwebmaschine in den vorerwähnten Operations- phasen repräsentieren.

In einem Fadenverarbeitungssystem mit einer Greiferschützenwebmaschine mit meh- reren, webmusterabhängig abwechselnd aktivierbaren Fadenkanälen ist in jeden Fa- denkanal ein pneumatischer Fadenstrecker vorgesehen. Die Einrichtung ist so ausge- bildet, dass sie die Strömungsrate oder den Druck jeweils dann auf das niedrige Ni- veau umstellt, wenn der Fadenkanal mit diesem Fadenstrecker nicht aktiviert ist und der Faden z. B. in einer Ruhephase verharrt. Dies erfolgt vorzugsweise mittels Signa- len, z. B. abgeleitet von der Steuerung eines Fadenselektors, die den wenigstens ei- nen nicht aktivierten Fadenkanal repräsentieren.

Optimale Ergebnisse werden mit dem gesteuerten pneumatischen Fadenstrecker er- zielt, wenn der Fadenstrecker stromab des Fadenliefergeräts im Fadenlaufweg funkti- onell mit einem stationären Fadenbremsring, vorzugsweise einem weichen, Borsten- bremsring kombiniert wird, der im Fadenliefergerät ein Abzugsende einer stationären Speichertrommel kontaktiert. Der Borstenbremsring erzeugt eine relativ konstante, ge- ringe Grundspannung im Faden, der der Fadenstrecker eine zusätzliche Zugbelas- tung überlagert, und zwar auf dem niedrigen Niveau gar nicht oder nicht signifikant, hingegen auf dem hohen Niveau signifikant. Der Borstenbremsring verhindert auch, dass sich der Faden gegebenenfalls stromauf der gebildeten Schlaufe bis zurück auf die Speichertrommel entspannen kann, was die dort bereitgehaltenen Fadenwindun- gen gestört würden.

Ausführungsformen des Erfindungsgegenstandes werden anhand der Zeichnung er- läutert. Es zeigen : Fig. 1 eine schematische Gesamtansicht eines Fadenverarbeitungssystems, wobei mehrere Detailvarianten angedeutet sind, Fig. 2 einen Teillängsschnitt eines pneumatischen Fadenstreckers, und Fig. 3 eine Ansicht des Fadenstreckers von Fig. 2 von der linken Seite.

Ein fadenverarbeitendes System S in Fig. 1 umfasst u. a. eine Textilmaschine R, bei- spielsweise eine Greiferschützenwebmaschine oder auch eine Strickmaschine, we- nigstens ein Fadenliefergerät F, und einen pneumatischen, gesteuerten Fadenstre- cker T im Fadenlaufweg stromab des Fadenliefergeräts.

Die am Beispiel einer Greiferschützenwebmaschine erläuterte Textilmaschine R be- sitzt ein Webfach D und antreibbare Bringer-und Nehmergreifer B, N zum Eintragen wenigstens eines Fadens Y, Y1 aus wenigstens einem Fadenkanal. Der Bringergreifer B übernimmt die Fadenspitze in einer Eintrag-und Fadenselektorvorrichtung 2 und zieht den Faden bis in die Mitte des Webfaches D, wo er die Fadenspitze in einem Bereich 1 an den Nehmergreifer N übergibt, der den Faden dann gänzlich durch das Webfach zieht und den Eintrag beendet.

Das Fadenliefergerät F weist ein Gehäuse 3 mit einer stationären Speichertrommel 4 auf, der der Faden Y mittels eines Wickelelementes 5 in aufeinanderfolgenden Win- dungen zugeführt wird. An einem Gehäuseausleger 6 ist eine Abzugsöse 7 positio- niert. Ferner ist am Gehäuseausleger 6 eine Fadenbremse A in Form eines, vorzugs- weise weichen, Borstenbremsringes 8 gehaltert, die ein Abzugsende 9 der Speicher- trommel 4 von außen und entgegen der Abzugsrichtung des Fadens kontaktiert.

Der pneumatische Fadenstrecker T weist ein Gehäuse 10 und einen in Richtung des Fadenlaufweges verlaufenden Rohrkörper 11 auf, der entgegengesetzt zur Fadenlauf- richtung eine seitlich gekrümmt abgebogene Verlängerung 12 besitzt. Die Detailaus- bildung des Fadenstreckers T wird später anhand der Fig. 2 und 3 erläutert. Am Ge- häuse 10 ist ein Anschluss 13 vorgesehen, der mit einer Druckversorgung P für Druckluft verbunden oder verbindbar ist. Eine Einrichtung mit einem Strömungsraten- oder Druckeinstellglied 14, z. B. einem Magnetventil mit einem elektrischen Stellan- trieb M (z. B. einem Schaltmagneten oder einem Proportionalmagneten), dient zum Umstellen der Strömungsrate bzw. des Drucks zwischen mindestens zwei verschie- denen Einstellwerten. Die Umstellung wird mit der Einrichtung H ferngesteuert vorge- nommen durch Signale, die über eine Signalverbindung 15 entweder von einer Steu- ervorrichtung C des Fadenliefergeräts oder einer Steuervorrichtung CU der Textilma- schine R oder einem Kommunikationssystem K stammen. Im Falle eines Kommunika- tionssystems K, in welches das Fadenliefergerät F und die Textilmaschine R einge- gliedert sind, kann ein zentraler Steuerkasten CB vorgesehen sein, in dem aus Nach- richten in dem Kommunikationssystem K (z. B. ein CAN-Bussystem) die Signale für den Stellantrieb M generiert werden. Das hohe Niveau und das niedrige Niveau sind nominal einstellbar. Das niedrige Niveau ist zweckmäßigerweise so gewählt, dass der Faden kaum oder überhaupt nicht belastet wird. Das hohe Niveau ist so eingestellt, dass der Faden eine zweckmäßige Zugbelastung durch einen Luftstrom erfährt und, entlang der Verlängerung 12 aus dem geraden Fadenweg in eine seitliche Schlaufe L abgelenkt und dabei von stromab her gestreckt wird.

Im Falle der Greiferschützenwebmaschine ist es zweckmäßig, das hohe Strömungs- raten-oder Druckniveau zeitweise genau dann einzustellen, z. B. in Abhängigkeit vom abgegriffenen Drehwinkel der Hauptwelle der Greiferschützenwebmaschine, wenn der Bringergreifer B die Fadenspitze übernimmt, und/oder sobald der Bringergreifer B die Fadenspitze an den Nehmergreifer N übergibt, und/oder schließlich am Ende des Eintragvorganges. Dazwischen operiert der Fadenstrecker T auf dem niedrigen Ni- veau.

Wenn, wie häufig der Fall, die Greiferschützenwebmaschine R mit mehreren Faden- kanälen (Fäden Y, Y1) arbeitet, dann ist jedem Fadenkanal ein pneumatischer Fa- denstrecker B zugeordnet. Zusätzlich ist die Einrichtung H, die für die Steuerung der Fadenstrecker T verantwortlich ist, so ausgebildet, dass sie den Fadenstrecker eines nicht aktivierten Fadenkanals auf das niedrige Strömungsraten-oder Druckniveau einstellt. Die Einrichtung H kann allen Fadenstreckern gemeinsam zugeordnet sein, oder es wird für jeden Fadenstrecker eine entsprechende Einrichtung H vorgesehen.

In analoger Weise wird eine Strickmaschine in ihren Fadenkanälen mit pneumati- schen Fadenstreckern T der hier gezeigten Art ausgestattet, und ist eine Einrichtung H vorgesehen, mit der die Fadenstrecker in Abhängigkeit vom Operationszyklus der Strickmaschine zwischen unterschiedlichen Strömungsraten-und Druckniveaus ge- steuert werden.

Gemäß Fig. 2 definiert der gerade Rohrkörper 11 einen Luftstrom-und Fadenfüh- rungskanal 20. Die Luftströmung wird über eine im Gehäuse 10 untergebrachte, nicht näher dargestellte Düseneinrichtung aus dem Anschluss 13 entgegen der Fadenlauf- richtung erzeugt. Die Verlängerung 12 bildet eine von der gedachten Verlängerung der Rohrkörperachse seitlich konvex weggebogene Luftstrom-Ablenkfläche 19, die beiderseits durch Führungswände 17 begrenzt wird. Diese Ausbildung wird herstel- lungstechnisch einfach z. B. dadurch realisiert, dass der Rohrkörper 11 mit einer der Verlängerung 12 entsprechenden Überlänge gefertigt und dann die Überlänge bis zu einem Ansatz 16 längs aufgeschnitten wird, . Dann werden die Rohrwände zu den Führungswänden 17 auseinander gebogen und wird die Verlängerung 12 in die ge- krümmte Form gebracht. Die Innenränder der Führungswände 17 können innenseitige Phasen 18 besitzen oder abgerundet sein, um dem Faden nicht gefährlich zu werden.

Die Führungswände 17 der im Grundzug U-förmigen Verlängerung 12 können ausge- hend von der Ablenkfläche 19 divergieren oder konvergieren oder auch parallel ver- laufen. Der Fadenstrecker T arbeitet mit dem sogenannten Coanda-Effekt. Das be- deutet, dass die entlang des Führungskanals 20 gerichtete, relativ laminare Luftströ- mung an der Ablenkfläche 19 haftet und dieser folgt und dabei den Faden (wie in Fig.

1 angedeutet) in die Schlaufe L verformt und streckt, sofern der Faden gerade unter niedriger Eigenspannung steht. In Fig. 3 ist angedeutet, dass sich der Abstand zwi- schen den Führungswänden 17 allmählich verbreitert. Alternativ könnte der Rohrkörper 11 mit seiner Verlängerung 12 auch ein Kunststoff- Formteil, z. B. ein Spritzgussteil, sein.

Das in Fig. 1 gezeigte Strömungsraten-und Druckeinstellglied 14 ist zweckmäßiger- weise ein schnell ansprechendes pneumatisches Magnetventil. Die Düsenvorrichtung im Gehäuse 10 ist zweckmäßigerweise eine sogenannte Ejektordüse, die in den Fig.

1 und 2 den Luftstrom nach links richtet, und dabei auch Luft aus dem rechten Ende des Gehäuses 10 mit ansaugen kann. Im Fadenlaufweg stromab des Fadenstreckers können weitere, den Fadenlauf überwachende oder kontrollierende Einrichtungen vorgesehen sein, wie dies bei Greiferschützenwebmaschinen konventioneller Stan- dard ist.