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Patent Searching and Data


Title:
POLYMERISABLE DERIVATIVES OF POLYAMIDES
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/1996/022316
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to polymerisable double-bond derived polyamides obtainable by reacting the polyamide in an aqueous solution with a compound which contains both a polymerisable double bond and an oxirane ring. These derived polyamides may be processed to provide graft polymers with improved properties.

Inventors:
MUELLER EGBERT (DE)
GENSERT ROLAND (DE)
SEILER ANJA (DE)
Application Number:
PCT/EP1996/000077
Publication Date:
July 25, 1996
Filing Date:
January 10, 1996
Export Citation:
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Assignee:
MERCK PATENT GMBH (DE)
MUELLER EGBERT (DE)
GENSERT ROLAND (DE)
SEILER ANJA (DE)
International Classes:
B01D15/18; C08F283/00; C08F283/04; C08F290/14; C08G69/48; C08G81/02; C12N11/08; D06M14/16; D06M15/273; (IPC1-7): C08F283/00; C08F283/04; C08G69/48
Foreign References:
US4595730A1986-06-17
DE2454676A11975-05-22
US3483104A1969-12-09
Other References:
DATABASE WPI Week 7538, Derwent World Patents Index; AN 75-63138w, XP002003610, "modified polyamide compositions"
DATABASE WPI Week 7552, Derwent World Patents Index; AN 75-85563w, XP002003611, "hardenable polyamide prepn."
CHEMICAL ABSTRACTS, vol. 118, no. 6, 8 February 1993, Columbus, Ohio, US; abstract no. 40505, KATO: "aromatic polyamide films treated..." XP002003609
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Claims:
1. 2316 PC17EP96/00077 21 Patentansprüche Mit polymerisierbaren Doppelbindungen derivatisiertes Polymer erhältlich durch Umsetzung eines Polyamides mit einer Verbindung, die sowohl eine polymerisierbare Doppelbindung als auch einen Oxiranring enthält Derivatisiertes aminogruppenhaltiges Polymer nach Anspruch 1 erhältlich durch Umsetzung mit einer Verbindung der Formel I, CR1R2 = CR3 O = C O (CH2)„ CH CH R4 worin Ri,R2 und R.
2. unabhängig voneinander H oder CH3, R4 H, Alkyl mit 1 5 CAtomen oder Aryl mit 612 CAtomen und n eine ganzen Zahl zwischen 1 und 5 bedeuten.
3. 3 Pfropfpolymerisat erhältlich durch Polymerisation von Monomeren auf ein mit polymerisierbaren Doppelbindungen derivatisiertes Polymer nach einem der Ansprüche 1 oder 2 als Basispolymer.
4. Pfropfpolymerisat nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das aufgepfropfte Polymer Acrylsäure als Monomereinheiten enthält. Pfropfpolymerisat nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das aufgepfropfte Polymer Monomereinheiten der Formel II, [CR R2 CR3] O = C O (CH2)n CH CH R4 \ / wonn Rf.R2 und R3 unabhängig voneinander H oder CH3, R4 H, Alkyl mit 1.
5. CAtomen oder Aryl mit 612 CAtomen und n eine ganzen Zahl zwischen 1 und 5 bedeuten, enthält.
6. 6 Pfropfpolymerisat nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das aufgepfropfte Polymer Monomereinheiten der Formel V, [CR1R2 CR3] O = C O (CH2)n CH CH R4 v I I Y Y woπn Ri.Rz und R3 unabhängig voneinander H oder CH3, R4 H, Alkyl mit 15 CAtomen oder Aryl mit 612 CAtomen n eine ganzen Zahl zwischen 1 und 5, ein Rest Y einen Rest der Formel VI und der andere Rest Y OH und R7 und Rβ unabhängig voneinander H oder Alkyl mit 15 CAtomen bedeuten.
7. Pfropfpolymerisat nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das aufgepfropfte Polymer Monomereinheiten der Formel III, [CR1R2 CR3] I III O = C N R5R6 wonn Ri,R2 und R3 unabhängig voneinander H oder CH3, Rs H, mit COOH, mit SO3H oder mit NR7Rβ substi¬ tuiertes Alkyl mit 15 CAtomen oder mit COOH, SO3H oder mit NR7R8 substituiertes Aryl mit 612 CAtomen, Rβ mit COOH, mit mit SO3H oder mit NR7Rβ substi¬ tuiertes Alkyl mit 15 CAtomen oder mit COOH, SO3H oder mit NR7Rβ substituiertes Aryl mit 612 Ctomen, wobei Rs und Rβ so abgestimmt sind, daß entweder beide Reste sauer oder basisch oder einer der Reste neutral ist, und R und Rβ unabhängig voneinander H, Alkyl mit 15 CAtomen bedeuten, enthält.
8. Pfropfpolymerisat nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das aufgepfropfte Polymer Monomereinheiten der Formel IV, [CR'R2 CR3] O = C O (CH2)n CH CH R4 ,v I I x x woπn Ri,R2 und R3 unabhängig voneinander H oder CH3, R* H, Alkyl mit 15 CAtomen oder Aryl mit 612 CAtomen n eine ganzen Zahl zwischen 1 und 5, ein Rest X einen Separationseffektor, sowie der andere Rest X OH bedeuten, enthält. Pfropfpolymerisat nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Separationseffektor eine ionische Gruppe, ausgewählt aus PO4H2, NR7R8 oder N*R7RβR9 darstellt, worin R7 und Rβ unabhängig voneinander H, Alkyl mit 15 CAtomen und R.
9. Alkyl mit 15 CAtomen mit der Maßgabe, daß wenn X = N+R7R8R9, R7 und Rβ nicht H sein können, bedeutet.
10. Pfropfpolymerisat nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Separationseffektor eine hydrophobe Gruppierung OR10 oder NHRlO, wobei R10 CιC20Alkyl, C6C25Aryl, C7C25Alkylaryl oder C7C25 Arylalkyl bedeuten, und wobei diese Reste auch mit Nitril oder C|C5Alkoxy derivatisiert sein können, und wobei auch eine oder mehrere nicht benachbarte CH2Gruppen durch NH oder O oder auch eine oder mehrere CH Gruppen durch N ersetzt sein können, bedeutet.
11. Pfropfpolymerisat nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Separationseffektor eine MetallchelatAffinitätsgruppe darstellt.
12. Pfropfpolymerisat nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Separationseffektor einen thiophilen Rest darstellt.
13. Affinitätsträger herstellbar aus einem Pfropfpolymerisat nach einem der Ansprüche 3, 4, 5, 6 oder 9.
14. Immobilisiertes Enzym herstellbar aus einem Pfropfpolymerisat nach einem der Ansprüche 3, 4, 5, 6 oder 9.
15. Formköφer im wesentlichen bestehend aus einem Pfropfpolymerisat nach einem der Ansprüche 3 bis 12.
16. Formköφer, an dem ein Affinitätsligand oder ein Enzym immobilisiert ist, herstellbar aus einem Pfropfpolymerisat nach einem der An Sprüche 3, 4, 5, 6 oder 9.
Description:
Polymerisationsfähige Derivate von Polyamiden

Die Erfindung betrifft polymerisationsfähige Derivate von Polyamiden, sowie Verfahren zur Pfropfpolymerisation auf derartig derivatisierten Polyamiden und schließlich nach diesen Verfahren hergestellte Pfropf¬ polymerisate und Formkörper.

Durch Pfropfungsreaktionen lassen sich die Oberflächen von Polymeren und von Formkörpern aus Polymeren verändern. Somit sind Eigenschaften erzielbar, die mit dem Basispolymeren allein nicht erreichbar sind.

Für die Ausführung von Pfropfungsreaktionen sind verschiedene Verfah¬ ren bekannt. Solche Verfahren mit ihren Vor- und Nachteilen sind bei¬ spielsweise in WO 91/03 506 eingehend diskutiert. So kann die Pfropfung mittels Anregung mit energiereicher Strahlung durchgeführt werden. Dabei treten jedoch unerwünschte Nebenreaktionen auf: Abbau der Polymer¬ ketten, welcher die mechanische Festigkeit der Polymeren beinträchtigt und Vernetzungsreaktionen, die zu einer Versprödung des Materials führen. Andere Verfahren der Pfropfpolymerisation erfordern die Anwen- düng eines stark saurem Mediums, dabei werden Polyamide jedoch teilweise hydrolytisch gespalten. Wieder andere Verfahren der Pfropf¬ polymerisation beruhen auf der Kettenübertragung, indem durch einen Radikalinitiator eine Homopolymerisation des Monomeren in Gegenwart des zu pfropfenden Basispolymeren induziert wird. Die Pfropfstelle läßt sich nicht gezielt beeinflussen.

In WO 91/03506 wird ein Verfahren zur Pfropfung auf Polyamidmembra¬ nen beschrieben, bei dem die Radikalreaktion über eine Behandlung mit Tetrachlorkohlenstoff in Gegenwart eines Reduktionsmittels gestartet wird. Bei diesem Verfahren wird die Radikalkette durch einen nicht bekannten Reaktionsmechanismus ausgehend von einem Halogenamid gestartet. Aus der Literatur ist bekannt, daß Halogenamide sehr reaktiv sind. Dies kann zu unerwünschten Reaktionen führen, wie der kovalenten Bindung von Proteinen bei der Benutzung der derivatisierten Membran. Bei der Verwendung von Reduktionsmitteln werden außerdem die mechanischen Eigenschaften des Polyamides beeinträchtigt.

Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zur gezielten Derivatisierung von Polyamiden bereitzustellen. Diese derivatisierten Polymere können anschließend nach bekannten Verfahren weiter umgesetzt werden. Dabei sollen derivatisierte Polyamide bereitgestellt werden, deren mechanischen

Eigenschaften soweit erhalten sind, daß diese Verfahren beispielsweise auch für Hohlfasermembranen anwendbar sind.

Gegenstand der Erfindung sind mit polymerisierbaren Doppelbindungen derivatisierte Polyamide erhältlich durch Umsetzung des Polyamides mit einer Verbindung, die sowohl eine polymerisierbare Doppelbindung als auch einen Oxiranring enthält. Verbindungen der Formel I sind als Ver¬ bindungen, die sowohl eine polymerisierbare Doppelbindung als auch einen Oxiranring enthalten, bevorzugt:

CR 1 R 2 = CR 3

O = C - O - (CH 2 ) n CH - CH - R 4

\ /

Darin bedeuten

R , R2 und R3 unabhängig voneinander H oder CH 3 ,

R« H, Alkyl mit 1-5 C-Atomen oder Aryl mit 6-12 C-Atomen

und

n eine ganzen Zahl zwischen 1 und 5.

Gegenstand der Erfindung sind auch Pfropfpolymere erhältlich durch Polymerisation von Monomeren auf ein erfindungsgemäß mit polymeri¬ sierbaren Doppelbindungen derivatisiertes Polyamid als Basispolymer.

Besonders bevorzugt sind Pfropfpolymere, die Monomereinheiten der Formel II, III, IV oder V enthalten:

-[CR 1 R 2 - CR 3 ]-

O = C - O - (CH 2 ) n - CH - CH - R« ||

\ /

O

In Formel II bedeuten:

R 1 ,R2 und R3 unabhängig voneinander H oder CH 3 ,

R 4 H, Alkyl mit 1-5 C-Atomen oder Aryl mit 6-12 C-Atomen

und

n eine ganzen Zahl zwischen 1 und 5.

-[CR 1 R 2 - CR 3 ]-

I III

O = C - N R 5 R 6

In Formel III bedeuten:

R 1 ,R2 und R3 unabhängig voneinander H oder CH 3 ,

Rs H, mit -COOH, mit -SO 3 H oder mit -NR^R β substituiertes Alkyl mit 1-5 C-Atomen oder mit -COOH, -SO 3 H oder mit

-NR7R8 substituiertes Aryl mit 6-12 C-Atomen,

R β mit -COOH, mit -SO 3 H oder mit -NR7R8 substituiertes Alkyl mit 1-5 C-Atomen oder mit -COOH, -SO 3 H oder mit -NR7R β substituiertes Aryl mit 6-12 C-Atomen,

wobei

Rs und Re so abgestimmt sind, daß entweder beide Reste sauer oder basisch oder einer der Reste neutral ist,

und

R 7 und R β unabhängig voneinander H, Alkyl mit 1-5 C-Atomen.

-[CR 1 R 2 - CR 3 ]-

O = C - O - (CH 2 ) n - CH - CH - R 4 IV

I I x x

In Formel IV bedeuten:

Ri,R2 und R3 unabhängig voneinander H oder CH 3 ,

R4 H, Alkyl mit 1-5 C-Atomen oder Aryl mit 6-12 C-Atomen

n eine ganzen Zahl zwischen 1 und 5,

ein Rest X einen Separationseffektor, sowie der andere Rest X OH.

Der Separationseffektor kann insbesondere eine der folgenden Bedeutun¬ gen aufweisen: a) eine ionische Gruppe, ausgewählt aus -PO 4 H , -NR7R8 oder worin

R 7 und R β unabhängig voneinander

H, Alkyl mit 1-5 C-Atomen und R9 Alkyl mit 1-5 C-Atomen

mit der Maßgabe, daß wenn X = -N*R7R β R9, R und Rβ nicht H sein können, b) eine hydrophobe Gruppierung -0R1° oder -NHR1°, wobei R1° C1-C20- Alkyl, C6-C25-Aryl, C7-C25-Alkylaryl oder C7-C25-Arylalkyl bedeuten, und wobei diese Reste auch mit Nitril oder C -Cs-Alkoxy derivatisiert sein können, und wobei auch eine oder mehrere nicht benachbarte CH2-Gruppen durch NH oder O oder auch eine oder mehrere CH Gruppen durch N ersetzt sein können; c) eine Metallchelat-Gruppierung; d) ein thiophiler Rest.

Thiophile Reste sind beispielsweise in EP 0 165 912 offenbart.

-[CR'R 2 - CR 3 ]-

I

O = C - O - (CH 2 ) n - CH - CH - R 4 v

I i

Y Y

In Formel V bedeuten:

Ri,R 2 und R3 unabhängig voneinander H oder CH 3 ,

R* H, Alkyl mit 1-5 C-Atomen oder Aryl mit 6-12 C-Atomen

n eine ganzen Zahl zwischen 1 und 5,

ein Rest Y einen Rest der Formel VI und der andere Rest Y OH

und

R und R β unabhängig voneinander

H oder Alkyl mit 1-5 C-Atomen.

Insbesondere die Pfropfpolymeren, die Monomereinheiten der Formel II oder V enthalten, können für die Herstellung von Affinitätsträgern oder zur Immobilisierung von Enzymen verwendet werden.

Gegenstand der Erfindung sind somit auch Affinitätsträger und immobili¬ sierte Enzyme herstellbar aus einem erfindungsgemäßen Pfropfpolymer.

Es sind poröse und unporöse Formköφer aus Polyamiden bekannt; dazu gehören beispielsweise Membranen, Schwämme, Schläuche und Hohl¬ fasermembranen. Gegenstand der Erfindung sind somit auch derartige Formkörper, die im wesentlichen aus einem erfindungsgemäßen Pfropf- polymerisat bestehen, und die zusätzlich auch Affinitätsliganden oder immobilierfe Enzyme enthalten können.

Erfindungsgemäß werden bei dem ersten Reaktionsschritt ungesättigte Reste in das Polyamid eingeführt. Geeignetete Polyamide sind dem Fach- mann bekannt und sind auch kommerziell erhältlich,. Dazu gehören z.B. die unter dem Handelsnamen NYLON® bekannten Polymere, z.B. NYLON® 66. Poröse oder unporöse Formköφer bestehend aus derartigen Polyamiden sind ebenfalls bekannt und auch kommerziell erhältlich; dazu gehören beispielsweise perfförmige Formköφer, Membranen, Schläuche, Hohlfasermembranen, Schwämme. Das Polyamid, das derivatisiert wer¬ den soll, wird mit einer Verbindung, die neben einer ungesättigten C=C- Gruppe auch einen Oxiranring enthält, umgesetzt. Es wurde gefunden, daß diese Umsetzung in hervorragender Weise ohne den Zusatz von Halogenkohlenwasserstoffen oder Reduktionsmitteln möglich ist. Die Um- setzung erfolgt in wäßrig-organischer Lösung bei einem pH > 5. Als orga¬ nische Lösungsmittel werden insbesondere Dimethylformamid (DMF), Dimethylsulfoxid (DMSO) und Dioxan bevorzugt. Dabei beträgt der Anteil des organischen Lösungsmittels typischerweise mehr als 30 Gewichts¬ prozent. Es ist auch möglich, die Reaktion in reinem organischen Lösungsmittel auszuführen. Wird die Reaktion bei einem pH > 10 ausge¬ führt, so kann auch in rein wäßriger Phase gearbeitet werden. Bei einer zu

derivatisierenden Oberfläche von 100 cm 2 werden typischerweise 1 bis 20 g einer Verbindung, die neben einer ungesättigten C=C-Gruppe auch einen Oxiranring enthält, beispielsweise Glycidylmethacrylat, gelöst in 50 bis 500 ml Lösungsmittel, umgesetzt. Die Reaktion wird typischerweise bei 30 - 60 °C ausgeführt und dauert typischerweise zwischen 30 Minuten und einigen Stunden. Für die Einstellung des pH kann in wasserhaltigen Medien ein Puffer zugesetzt werden; typischerweise beträgt die Konzen¬ tration des Puffers zwischen 10 mM und 2 M. Geeignete Puffer sind dem Fachmann bekannt; dazu gehören beispielsweise Borat- und Carbonat- puffer. Die Umsetzung in rein wäßriger Lösung kann auch in verdünnter Alkalihydroxidlösung (z.B. 0,1 bis 2 M Natrium- oder Kaliumhydroxid¬ lösung) erfolgen. Zusätze eines halogenierten Kohlenwasserstoffes oder eines Reduktionsmittels ist nicht notwendig und erfindungsgemäß nicht vorgesehen.

Verbindungen, die neben einer ungesättigten C=C-Gruρpe auch einen Oxiranring enthalten, sind dem Fachmann bekannt; dazu gehören insbe¬ sondere Glycidylmethacrylat, Glycidylacrylat, Vinylglycidylether und auch Vinylglycidylurethan. Glycidylmethacrylat wird bevorzugt verwendet.

Durch die Umsetzung des Polyamids mit einer Verbindung, die neben einer ungesättigten C=C-Gruppe auch einen Oxiranring enthält, werden auf sehr schonende Weise ungesättigte C-C-Gruppen in das Polyamid eingeführt. An diese Gruppen können weitere Monomere nach allgemein bekannten Verfahren polymerisiert werden. Die Auswahl dieser Mono¬ meren richtet sich nach dem vorgesehenen Verwendungszweck der deri¬ vatisierten Membran:

a) Aus DE 38 11 042 sind unter anderem Monomere bekannt, die zur Her- Stellung von Ionenaustauschern geeignet sind; dazu gehören beispiels¬ weise Acrylsäure, N-(Sulfoethyl)-acrylamid, 2-Acrylamido-2-methyl- propansulfonsäure, N.N-Dimethylaminoethyl-acrylamid, N.N-Diethyl- aminoethyl-acrylamid, sowie Trimethylammoniumethyl-acrylamid.

Andere in dieser Druckschrift genannte Monomere erlauben die

Bindung von Affinitätsliganden oder von Enzymen, oder eignen sich für

reversed phase Chromatographie: dazu gehören beispielsweise Acryl- säure, Acrylamid, Allylamin oder Acrylnitril.

b) Aus DE 43 10 964 sind Monomere bekannt, die einen Oxiranring, einen Aziactonring oder eine Gruppierung enthalten, die in einen Aziactonring umgesetzt werden kann. Polymere, die derartige Monomere enthalten, sind besonders gut für die Bindung von Affinitätsliganden oder von Enzymen geeignet. Affinitätsliganden sind beispielhaft in DE 43 10 964 offenbart.

Weiterhin können die Epoxidgruppen in derartigen Polymeren in vorteil¬ hafter Weise weiter umgesetzt werden, wodurch Ionenaustauscher, thiophile Sorbentien oder Sorbentien für die Metallchelat- oder die hydrophobe Chromatographie bereitgestellt werden. Dabei werden bei- spielsweise Phosphorsäure, Diethylamin, Trimethylamin, schweflige

Säure oder auch Komplexbildner wie Iminodiessigsäure an den Oxiran¬ ring addiert.

Die Herstellung von thiophilen Sorbentien und von Sorbenzien für die Metallchelatchromatographie ist in DE 43 10 964 offenbart.

In DE 43 33 674 und in DE 43 33 821 sind derartige Umsetzungen, mit derer Hilfe Ionenaustauscher bereitgestellt werden können, offenbart.

in DE 43 23 913 werden Sorbenzien für die hydrophobe Interaktions¬ chromatographie beschrieben.

Erfindungsgemäß werden die Gruppen, die nach den oben genannten Verfahren in den chromatographischen Träger eingeführt werden, und die für die Trennung der Analyte wesentlich sind, zusammenfassend als Separationseffektoren bezeichnet.

Einzelheiten der Herstellung der verschiedenen Sorbenzien und deren Verwendung können den oben genannten Druckschriften entnommen werden; die diesbezügliche Offenbarung dieser Druckschriften ist durch Bezugnahme in die vorliegende Anmeldung eingeführt.

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Die verschiedenen Gruppierungen, die die Trennung der Analyte bewerk¬ stelligen, werden erfindungsgemäß als Separationseffektoren zusammen¬ gefaßt. Beispiele können den obigen Druckschriften entnommen werden.

Die Reaktion, bei der weitere Monomere auf das erfindungsgemäß deri¬ vatisierte Polyamid aufpolymerisiert werden, kann unter Rühren, durch Um- oder Durchpumpen der Reaktionslösung erfolgen. Beim Umpumpen wird die Reaktionslösung nach dem Durchströmen der Polyamidmembran wieder zurückgeführt und erneut durchgepumpt, beim Durchpumpen wird die Reaktionslösung nach dem Durchströmen der Polyamidmembran verworfen. Die letztgenannte Verfahrensvariante ist bevorzugt.

Die erfindungsgemäß derivatisierten und gepfropften Membranen, die Separationseffektoren enthalten, können für Stofftrennungen in ähnlicher Weise eingesetzt werden, wie es beispielsweise für partikuläre Sorbenzien mit ähnlichen Separationseffektoren üblich ist. Wegen der kurzen Verweil¬ zeiten am Sorbens, ist dabei die Gefahr, daß insbesondere die biologische Aktivität verringert wird, verringert. Die Isolierung von natürlichen oder rekombinanten Enzymen aus Rohextrakten ist für derartige Anwendungen ein Beispiel. So umfaßt die Isolierung beispielsweise von Glucosedehydro- genase aus Bacillus megaterium oder von Proteinase K aus Tritirachium album einen Chromatographieschritt an einem Sorbens mit ternären Aminogruppen (z.B. DEAE) oder mit quatemären Ammoniumgruppen (z.B. TMAE). Für die Isolierung von polyklonalen oder monoklonalen Immun- globulinen wie IgG oder IgM werden in Abhängigkeit vom isoelektrischen Punkt des Immunglobulins Anionen- oder Kationenaustauscher (z.B. mit TMAE- oder Sθ3~-Gruppen), insbesondere aber auch thiophile oder hydrophobe Träger verwendet. Der Erhalt der biologischen Aktivität ist insbesondere bei der Isolierung von Gerinnungsfaktoren oder anderer Wirkstoffe aus Blutplasma oder -serum von entscheidender Wichtigkeit. So wird bei der Isolierung des Prothrombinkomplexes oder von α-|- Antitrypsin an einem DEAE-Träger Chromatographien Für die Anreicherung von Faktor IX ist die Chromatographie an einem Träger mit Aminogruppen üblich. Bei der Isolierung von Faktor VIII sind Chromato¬ graphieschritte an einem Sorbens mit temären Aminogruppen (z.B. DEAE)

oder mit quaternären Ammoniumgruppen (z.B. TMAE) oder auch an hydrophoben Trennmaterialien üblich.

Weitere Beispiele von Stofftrennungen, bei denen der Erhalt der biolo- gischen Aktivität besonders wichtig ist, sind dem Fachmann aus der

Literatur bekannt. In allen diesen Fällen kann ein partikulärer chromato¬ graphischer Träger mit einem bestimmten Separationseffektor durch eine erfindungsgemäße Membran ersetzt werden, die denselben oder einen ähnlichen Separationseffektor enthält. Beispiele für Membranen, die derartige Separationseffektoren enthalten, sind bereits genannt und sind insbesondere in den folgenden Beispielen offenbart.

Die folgenden Beispiele sollen den Gegenstand der Erfindung näher erläutern; sie stellen keine Einschränkung des Erfindungsgegenstandes dar.

Auch ohne weitere Ausführungen wird davon ausgegangen, daß ein Fach¬ mann die obige Beschreibung in weitesten Umfang nutzen kann. Die be¬ vorzugten Ausführungsformen sind deswegen lediglich als beschreibende, keineswegs als in irgendeine Weise limitierende Offenbarung aufzufassen.

Die vollständige Offenbarung aller vor- und nachstehend aufgeführten Anmeldungen, Patente und Veröffentlichungen, sowie der korrespondie¬ renden Anmeldung DE 1 9501 726.9, eingereicht am 20. Januar 1995, sind durch Bezugnahme in diese Anmeldung eingeführt.

Beispiele

Im folgenden wird unter Raumtemperatur eine Temperatur zwischen 15 und 30 °C verstanden.

Beispiel 1: Einführung von C=C-Bindungen in ein Polyamid in wäßriger Lösung (Variante A)

Zur Durchführung der Synthese wird ein Polyamidfaserbündel aus NYLON (Faserbündel aus 64 Fasern, 32 cm lang, etwa 200 μm innerer Durchmesser, etwa 2 mm äußerer Durchmesser, mittlerer Porendurch¬ messer 1 - 2 μm, Oberfläche 97 cm 2 ) auf 30 cm gekürzt und in eine 300-10 mm Chromatographiesäule SUPERFORMANCE® (Fa. E. Merck) gepackt. An diese Säule wird eine inerte Pumpe angeschlossen. Die Apparatur wird zunächst mit Wasser gespült. Für die Umsetzung werden 20 g Glycidylmethacrylat in 200 ml 1 M NaOH gelöst und mit hoher Geschwindigkeit (5 ml/min) bei 40 °C zwei Stunden im Kreis gepumpt. Anschließend wird die derivatisierte Membran mit Wasser gespült.

Beispiel 2: Einführung von C=C-Bindungen in ein Polyamid (wäßrig - organische Lösung; Variante B)

10 g Glycidylmethacrylat werden in 200 ml wäßrigem Dimethylformamid (50 Volumen-%) gelöst und in der in Beispiel 1 beschriebenen Apparatur umgepumpt (zwei Stunden bei 60 °C). Anschließend wird die derivatisierte Hohlfasermembran mit Wasser gespült.

Beispiel 3: Einführung von C=C-Bindungen in ein Polyamid

(wäßrig - organische Lösung; Variante C)

10 g Glycidylmethacrylat werden in 200 ml wäßrigem Dimethylsulfoxid (50 Volumen-%) gelöst und in der in Beispiel 1 beschriebenen Apparatur umgepumpt (zwei Stunden bei 60 °C). Anschließend wird die derivatisierte Hohlfasermembran mit Wasser gespült.

Beispiel 4: Einführung von C=C-Bindungen in ein Polyamid (wäßrig - organische Lösung; Variante D)

10 g Glycidylmethacrylat werden in 200 ml wäßrigem Dimethylformamid (50 Volumen-% in 0,5 M Natriumcarbonatpuffer, pH 10) gelöst und in der in Beispiel 1 beschriebenen Apparatur umgepumpt (zwei Stunden bei 60 °C). Anschließend wird die derivatisierte Hohlfasermembran mit Wasser gespült.

Beispiel S: Einführung von C=C-Bindungen in ein Polyamid (wäßrig - organische Lösung; Variante E)

10 g Glycidylmethacrylat werden in 200 ml wäßrigem Dimethylsulfoxid (50 Volumen-% in 0,5 M Natriumcarbonatpuffer, pH 10) gelöst und in der in Beispiel 1 beschriebenen Apparatur umgepumpt (zwei Stunden bei 60 °C). Anschließend wird die derivatisierte Hohlfasermembran mit Wasser gespült.

Beispiel 6: Einführung von C=C-Bindungen in ein Polyamid (wäßrig - organische Lösung; Variante F)

10 g Glycidylmethacrylat werden in einer Mischung aus 40 ml Dioxan und 160 ml Wasser gelöst und anschließend 17,5 g NaOH-Losöung (32 Gew.- %) zugefügt. Diese Lösung wird anschließend in der in Beispiel 1 beschriebenen Apparatur umgepumpt (Flußgeschwindigkeit 3 ml/min.; eine Stunde bei 50 °C). Anschließend wird die derivatisierte

Hohlfasermembran mit 100 ml Wasser, 200 ml Aceton und 100 ml Toluol gespült.

Beispiel 7: Einführung von C=C-Bindungen in eine Flachmembran aus Polyamid

Drei Lagen einer Flachmembran aus Polyamid (jeweils 0,3 mm dick; 12 cm Durchmesser; 0,2 μm Porenweite) wird in einen handelsüblichen Membranhalter eingespannt und entsprechend von Beispiel 6 mit Glycidyl¬ methacrylat umgesetzt. Anschließend wird die derivatisierte Membran mit Wasser gespült.

Beispiel 8: Pfropfpolymerisation mit Glycidylmethacrylat

Die nach Beispiel 1 derivatisierte Hohlfasermembran wird in der dort be¬ schriebenen Apparatur mit zunächst mit Aceton, dann mit Toluol (jeweils 200 ml) gespürt. Anschließend wird eine Lösung von 20 g Glycidylmeth¬ acrylat und 1 g Azoisobutyronitril (Polymerisationsinitiator) in 200 ml Toluol bei 80 °C eine Stunde umgepumpt. Die derivatisierte Hohlfasermembran wird anschließend mit Toluol und Aceton gespült.

Beispiel 9: Pfropfpolymerisation mit Glycidylmethacrylat

Durch die nach Beispiel 6 derivatisierte und gespülte Hohlfasermembran wird in der in Beispiel 1 beschriebenen Apparatur wird eine Lösung von 15 g Glycidylmethacrylat und 1 g Azoisobutyronitril (Polymerisations¬ initiator) in 200 ml Toluol bei 100 °C eine Stunde umgepumpt (7 ml/min). Die derivatisierte Hohlfasermembran wird anschließend mit Toluol und Aceton gespült.

Beispiel 10: Propfpolymerisation mit Acrylsäure

Die nach Beispiel 1 derivatisierte Hohlfasermembran wird in der dort be¬ schriebenen Apparatur mit zunächst mit Aceton, dann mit Toluol (jeweils 200 ml) gespült. Anschließend wird eine Lösung von 10 g Acrylsäure und 1 g Azoisobutyronitril in 200 ml Toluol bei 80°C eine Stunde umgepumpt. Die derivatisierte Hohlfasermembran wird anschließend mit Toluol, Aceton sowie Wasser und 1 M NaOH gewaschen.

Beispiel 11: Pfropfpolymerisation mit Glycidylmethacrylat im Durchfluss

Die nach Beispiel 6 derivatisierte Hohlfasermembran wird in der dort be- schriebenen Apparatur mit zunächst mit Aceton, dann mit Toluol (jeweils 200 ml) gespült. Es wird eine Lösung von 20 g Glycidylmethacrylat und 1 g Azoisobutyronitril (Polymerisationsinitiator) in 200 ml Toluol hergestellt. Diese Lösung wird mit einem linearen Fluß von 10 cm/min bei 90 °C durch die Vorrichtung gepumpt; dieser Vorgang dauert ca. 20 Minuten. Die derivatisierte Hohlfasermembran wird anschließend mit Toluol und Aceton gespült.

Beispiel 12: Pfropfpolymerisation mit Glycidylmethacrylat im batch

10 g Polyamidpulver (mittlere Partikelgröße 200 μm, mittlere Porengröße 3 μm) werden entsprechend Beispiel 1 derivatisiert. Anschließend wird das derivatisierte Polyamidpulver in einer Reaktionslösung aus 20 g Glycidyl¬ methacrylat und 1 g Azoisobutyronitril (Polymerisationsinitiator) in 200 ml Toluol in einem Dreihalskolben unter Rühren bei 85 °C drei Stunden umgesetzt und das Reaktionsprodukt anschließend mit Toluol und Aceton gespült.

Beispiel 13: Pfropfpolymerisation an einer derivatisierten Flach¬ membran mit Glycidylmethacrylat im Durchfluss

Die nach Beispiel 7 derivatisierten Polyamidflachmembranen werden entsprechend Beispiel 10 im Durchfluß mit einer Reaktionslösung aus 200 g Glycidylmethacrylat und 10 g Azoisobutyronitril (Polymerisations¬ initiator) in 2 I Toluol bei 95 °C umgesetzt. Die derivatisierte Membran wird anschließend mit Toluol und Aceton gespült.

Beispiel 14: Pfropf Polymerisation an einer derivatisierten Flach¬ membran mit Glycidylmethacrylat im batch

Die nach Beispiel 7 derivatisierten Polyamidflachmembranen werden auf ein Drahtgestell aufgewickelt und in einer Reaktionslösung aus 200 g

Glycidylmethacrylat und 10 g Azoisobutyronitril (Polymerisationsinitiator) in 2 I Toluol bei 85 °C unter Rühren umgesetzt (1 Stunde). Die derivatisierte Membran wird anschließend mit Toluol und Aceton gespült.

Beispiel 15: Bestimmung der Epoxygruppendichte

Die Epoxygruppendichte der nach den Beispielen 8, 11, 12, 13 und 14 derivatisierten Membranen wird durch Perchlorsäuretitration im wasser- freiem Medium bestimmt (M.PribI; Fresenius Z. Anal. Chem.201, 113-116; 1980)). Dazu wird die nach den Beispielen derivatisierte Hohlfaser¬ membran in kleine Stücke geschnitten. Etwa 1 g der Membranstückchen werden titriert.

Es wurden gefunden (mmol Epoxygruppen / g Membran): Beispiel: 8 11 12 13 14 mmol/g: 1,0 1,5 0,3 0,5 0,13

Beispiel 16: Modifizierung einer Membran zu einem schwach¬ basischen Anionenaustauscher

Die nach Beispiel 6 derivatisierte Membran wird in der in Beispiel 1 be¬ schriebenen Apparatur zunächst mit Wasser gespült. Anschließend wer¬ den 200 ml einer wäßrige Diethylaminlösung (50 Volumen-%) 6 Stunden bei Raumtemperatur durch die Apparatur gepumpt. Schließlich wird die erhaltene lonenaustauschmembran mit 0,5 M Natriumphosphatpuffer (pH 7) gewaschen, bis das Eluat neutral ist.

Beispiel 17: Modifizierung einer Membran zu einem mit Azlacton- gruppen aktivierten Träger

Die nach Beispiel 6 derivatisierte Membran und nach Beispiel 9 mit Epoxy- propylmethacrylat gepfropfte Membran wird in der in Beispiel 1 be¬ schriebenen Apparatur zunächst mit Wasser gespült. Eine Lösung von 12,4 g Natriumcarbonat-Monohydrat in 200 ml Wasser wird mit konzen¬ trierter HCI auf pH 11 eingestellt und 30 g Natriumhydrogensulfid-Hydrat in dieser Lösung gelöst. Die Lösung wird auf 40 °C erwärmt und eine Stunde mit einem Fluß von 7 ml/min durch die auf 40 °C temperierte Säule gepumpt. Anschließend wird die Säule mit 100 ml Wasser und 200 ml Aceton gespült und im Vakuumtrockenschrank bei 50 °C über Nacht getrocknet.

40 g Vinyldimethylazlacton werden in 200 ml Dimethylformamid gelöst und 3,3 g 1,8-Diazabicylclo(5,4,0)undecen-7-en zugefügt. Diese Lösung wird bei Raumtemperatur 8 Stunden bei einem Fluß von 7 ml/min durch die Vorrichtung gepumpt. Anschließend wird die Reaktion ohne umzupumpen über Nacht fortgeführt. Die Säule wird mit 100 ml Dimethylformamid gespült und bei 80 °C für zwei Stunden mit Ethylacetat extrahiert.

Beispiel 18: Modifizierung einer Membran zu einem Träger mit

Phenolethergruppen (für die hydrophobe Interaktions¬ chromatographie)

Die nach Beispiel 6 derivatisierte Membran und nach Beispiel 9 mit Epoxy- propylmethacrylat gepfropfte Membran wird in der in Beispiel 1 beschrie¬ benen Apparatur zunächst mit Wasser gespült. 10 g Phenol werden in 200 ml Wasser zusammen mit 24 g Natronlauge (32 Gew.-%) gelöst und bei 90 °C und einem Fluß von 5 ml/min 6 Stunden durch die Apparatur ge- pumpt. Die Reaktion wird ohne umzupumpen über Nacht bei Raumtem¬ peratur fortgeführt. Anschließend wird mit Wasser, 1 M Natronlauge, Wasser, 0,1 M Phosphatpuffer pH 7 , Wasser und Aceton gespült. Die Membranen werden anschließend bei Raumtemperatur im Vakuum- trockenschrank über Nacht getrocknet.

Beispiel 19: Modifizierung einer Membran zu einem thiophilen Affinitätsträger

Die nach Beispiel 6 derivatisierte Membran und nach Beispiel 9 mit Epoxy- propylmethacrylat gepfropfte Membran wird in der in Beispiel 1 beschrie¬ benen Apparatur zunächst mit Wasser gespült. 7,75 g Natriumcarbonat- Monohydrat werden in 125 ml Wasser gelöst und anschließend 18,75 g Natriumhydrogensulfid-Hydrat zugefügt. Die Lösung wird auf 40 °C erwärmt und bei einem Fluß von 3 ml/min eine Stunde durch die Apparatur gepumpt. Anschließend wird mit 100 ml Wasser gespült.

7,75 g Natriumcarbonat-Monohydrat werden in 125 ml Wasser gelöst und 5 ml Divinylsulfon zugefügt. Die Lösung wird auf 40 °C erwärmt und bei einem Fluß von 3 ml/min eine Stunde durch die Apparatur gepumpt. Anschließend wird mit 100 ml Wasser gespült.

7,75 g Natriumcarbonat-Monohydrat werden in 125 ml Wasser gelöst und 20 ml Mercaptoethanol zugefügt. Die Lösung wird auf 40 °C erwärmt und bei einem Fluß von 2,5 ml/min eine Stunde durch die Apparatur gepumpt. Anschließend wird mit je 100 ml Wasser, 1 M Natronlauge, Wasser,

1 M HCI, Wasser, 0,1 M Phosphatpuffer (pH 7) und Wasser, gespült. Zuletzt wird mit 200 ml wäßrigem Ethanol (20 Gew.-%) gespült.

Beispiel 20: Modifizierung einer Membran zu einem starkbasischen

Anionenaustauscher

Die nach Beispiel 6 derivatisierte Membran und nach Beispiel 9 mit Epoxy- propylmethacrylat gepfropfte Membran wird in der in Beispiel 1 beschrie- benen Apparatur zunächst mit Wasser gespült. 100 ml wäßrige Trimethyl- aminlösung (45 Gew.-%; Kat.-Nr. 821 177; Fa. Merck, Darmstadt) werden mit 100 ml Wasser verdünnt und bei Raumtemperatur drei Stunden mit 5 ml/min durch die Apparatur gepumpt; anschließend wird die Reaktion ohne umzupumpen über Nacht weitergeführt. Die Membran wird mit Wasser, 1 M Natronlauge, Wasser, 0,1 M Phosphatpuffer (pH 7), Wasser und

Aceton gespült und im Vakuumtrockenschrank bei Raumtemperatur über Nacht getrocknet.

Beispiel 21: Modifizierung einer Membran zu einem Träger mit

Aminogruppen

Die nach Beispiel 6 derivatisierte Membran und nach Beispiel 9 mit Epoxy- propylmethacrylat gepfropfte Membran wird in der in Beispiel 1 be- schriebenen Apparatur zunächst mit Wasser gespült. Wäßrige Ammoniak¬ lösung (ca. 100 ml; 32 Gew.-%) werden in die auf 30 °C erwärmte Apparatur eingefüllt. Während des Verlaufes von drei Stunden wird Ammoniaklösung zugefügt, so daß die Apparatur vollständig gefüllt bleibt. Anschließend wird der Auslauf der Apparatur verschlossen und die Reaktion über Nacht bei Raumtemperatur weitergeführt. Die Membran wird mit Wasser, 1 M Natronlauge, Wasser, 0,1 M Phosphatpuffer (pH 7), Wasser und Aceton gespült und im Vakuumtrockenschrank bei Raumtemperatur über Nacht getrocknet

Beispiel 22: Modifizierung einer Membran zu einem Kationen¬ austauscher

Die nach Beispiel 6 derivatisierte Membran und nach Beispiel 9 mit Epoxy- propylmethacrylat gepfropfte Membran wird in der in Beispiel 1 beschrie¬ benen Apparatur zunächst mit Wasser gespült. 10 g Natriumdihydrogen- phosphat, 40 g Natriumsulfit und 10 g Tetrabutylammoniumhydrogensulfat werden in 200 ml Wasser gelöst und auf pH 8 eingestellt. Diese Lösung wird auf 95 °C erwärmt und 2,5 Stunden mit 7 ml/min durch die Apparatur gepumpt. Die Membran wird mit Wasser, 1 M Natronlauge, Wasser, 0,1 M Phosphatpuffer (pH 7), Wasser und Aceton gespült und im Vakuumtrockenschrank bei Raumtemperatur über Nacht getrocknet.

Beispiel 23: Modifizierung einer Membran zu einem Träger für die

Metailchelat-Affinitätschromatographie

Die nach Beispiel 6 derivatisierte Membran und nach Beispiel 9 mit Epoxy- propylmethacrylat gepfropfte Membran wird in der in Beispiel 1 beschrie- benen Apparatur zunächst mit Wasser gespült. 26 g Iminodiessigsäure werden in 200 ml Wasser gelöst und mit Natronlauge auf pH 11 einge¬ stellt. Diese Lösung wird auf 60 °C erwärmt und drei Stunden mit 5 ml/min durch die Apparatur gepumpt; anschließend wird die Reaktion ohne umzupumpen über Nacht bei Raumtemperatur weitergeführt. Die Membran wird mit Wasser, 1 M Natronlauge, Wasser, 0,1 M Phosphatpuffer (pH 7), Wasser und Aceton gespült und im Vakuumtrockenschrank bei Raumtemperatur über Nacht getrocknet.

Beispiel 24: Bestimmung der Proteinbindungskapazität

0,5 g der nach Beispiel 16 modifizierten und in kleine Stücke geschnittenen Membran werden in 10 ml einer Rinderserumalbuminlösung (5 mg/ml in 20 mM Tris pH 8,2) 3 Stunden geschüttelt. Die Membranstücke werden abgesaugt. Der Überstand wird verworfen. Das gebundene Protein wird durch Behandlung mit 20 ml einer Pufferlösung aus 20 mM Tris + 1 M

Kochsalz pH 8 desorbiert. Der Gehalt wird photometrisch bei 280 nm bestimmt.

Die gefundene Proteinbindungkapazität beträgt 44 mg Protein/g Membran.