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Patent Searching and Data


Title:
POSITIONING DEVICE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2024/086861
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a positioning device (1) for a bone implant, in particular an intramedullary nail (2), for positioning and/or fixing the bone implant. The positioning device (1) has a curved handle (3) with a target guide (4) which defines a target axis (Z) for guiding a bone drill device (5), and the curved handle has a connection element (6) for releasably connecting the bone implant to the curved handle (3) and an alignment sight (7). The alignment sight has a first indicator structure (11) for indicating, by means of the indicator structure (11), the course of the target axis in a second x-ray image of the alignment sight (7) along a target line of sight (S2), which lies in a first alignment plane formed by the target axis (Z) and the first indicator structure (11). In order to provide an optimized handling, the alignment sight has a second indicator structure (12) for indicating an orthogonal tilting of the line of sight from the first alignment plane in a first x-ray image of the alignment sight (7) along a line of sight (S1) which deviates from the target line of sight (S2). The invention additionally relates to a method for treating a bone fracture.

Inventors:
PRAGER RONALD (DE)
BÜHREN VOLKER (DE)
Application Number:
PCT/AT2022/060367
Publication Date:
May 02, 2024
Filing Date:
October 24, 2022
Export Citation:
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Assignee:
I T S GMBH (AT)
International Classes:
A61B17/17
Domestic Patent References:
WO2013180191A12013-12-05
Foreign References:
US20110054550A12011-03-03
US20140214045A12014-07-31
JP2011115408A2011-06-16
Attorney, Agent or Firm:
WIRNSBERGER & LERCHBAUM PATENTANWÄLTE OG (AT)
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Claims:
Patentansprüche

1. Positioniervorrichtung (1) für ein Knochenimplantat, insbesondere einen Marknagel (2), zum Positionieren und/oder Fixieren des Knochenimplantats, üblicherweise zur Versorgung einer Knochenfraktur, insbesondere einer Fraktur eines proximalen Femurs, wobei die Positioniervorrichtung (1) einen Griffbügel (3) mit einer Zielführung (4), wie ein Zielloch, zum Führen eines Knochenbohrgerätes (5) aufweist, wobei die Zielführung (4) eine Zielachse (Z) definiert, und wobei der Griffbügel (3) ein Anschlusselement (6), um das Knochenimplantat lösbar mit dem Griffbügel (3) zu verbinden, und ein Ausrichtungsvisier (7) aufweist, wobei das Ausrichtungsvisier (7) eine erste Indikatorstruktur (11) aufweist, um in einer zweiten Röntgenaufnahme des Ausrichtungsvisiers (7) entlang einer Sollsichtlinie (S2), welche in einer von der Zielachse (Z) und der ersten Indikatorstruktur (11) gebildeten ersten Ausrichtungsebene liegt, mit der ersten Indikatorstruktur (11) einen Verlauf der Zielachse (Z) anzuzeigen, dadurch gekennzeichnet, dass das Ausrichtungsvisier (7) eine zweite Indikatorstruktur (12) aufweist, welche ausgebildet ist, um in einer ersten Röntgenaufnahme des Ausrichtungsvisiers (7) entlang einer von der Sollsichtlinie (S2) abweichenden Sichtline (S1) eine orthogonale Verkippung der Sichtlinie (S1) von der ersten Ausrichtungsebene anzuzeigen, um eine Anpassung der Sichtline (S1) an die Sollsichtlinie (S2) zu ermöglichen.

2. Positioniervorrichtung (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Indikatorstruktur (11) und/oder die zweite Indikatorstruktur (12) mit zumindest einer Erhöhung und/oder zumindest einer Vertiefung gebildet ist, um eine in einer Röntgenaufnahme identifizierbare Struktur zur bilden.

3. Positioniervorrichtung (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Indikatorstruktur (12) derart ausgebildet ist, dass diese in der ersten Röntgenaufnahme eine Richtung der orthogonalen Verkippung der Sichtlinie (S1) von der ersten Ausrichtungsebene anzeigt.

4. Positioniervorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Indikatorstruktur (12) mit mehreren Spaltbegrenzungswänden gebildet ist, sodass die Spaltbegrenzungswände in der ersten Röntgenaufnahme des Ausrichtungsvisiers (7) zwei voneinander beabstandete Kippanzeigespalte (14) bilden, wobei eine Richtung der orthogonalen Verkippung durch einen Vergleich der Spaltbreiten der Kippanzeigespalte (14) ablesbar ist.

5. Positioniervorrichtung (1) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass zur Bildung des jeweiligen Kippanzeigespaltes (14) in der Röntgenaufnahme jeweils eine erste Spaltbegrenzungswand (15) und eine zweite Spaltbegrenzungswand (16) ein Wandpaar bilden, wobei die zweite Spaltbegrenzungswand (16) der ersten Spaltbegrenzungswand (15) in einer Richtung parallel zur ersten Ausrichtungsebene zumindest abschnittsweise nachgeordnet ist, und wobei bei einem der Wandpaare in einer ersten Richtung orthogonal zur ersten Ausrichtebene und beim anderen Wandpaar in einer Richtung entgegengesetzt zur ersten Richtung die erste

Spaltbegrenzungswand (15) der zweiten Wandbegrenzungswand (16) nachgeordnet ist, sodass je nach Richtung der orthogonalen Verkippung der Sichtlinie (S1) von der ersten Ausrichtungsebene in der Röntgenaufnahme des Ausrichtungsvisiers (7) der eine oder der andere Kippanzeigespalt (14) eine größere Abnahme dessen Spaltbreite aufweist.

6. Positioniervorrichtung (1) nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Ausrichtungsvisier (7) derart ausgebildet ist, dass in der zweiten Röntgenaufnahme die erste Indikatorstruktur (11) zwischen den beiden Kippanzeigespalten (14) angeordnet ist, wobei bevorzugt die erste Indikatorstruktur (11) mit einem Einschnitt umgesetzt ist.

7. Positioniervorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Ausrichtungsvisier (7) eine dritte Indikatorstruktur (17) aufweist, welche ausgebildet ist, in einer dritten Röntgenaufnahme des Ausrichtungsvisiers (7), insbesondere der ersten und/oder zweiten Röntgenaufnahme des Ausrichtungsvisiers (7), eine orthogonale Verkippung der Sichtlinie der dritten Röntgenaufnahme von einer zweiten Ausrichtungsebene, welche rechtwinklig zur ersten Ausrichtungsebene ausgerichtet ist, anzuzeigen, um die Sichtlinie der dritten Röntgenaufnahme entsprechend der zweiten Ausrichtungsebene auszurichten.

8. Positioniervorrichtung (1) nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die dritte Indikatorstruktur (17) mit mehreren in einer Richtung parallel zur Sollsichtlinie (S2) hintereinander angeordneten Ausrichtungsstrukturen (25) gebildet, sodass in der dritten Röntgenaufnahme eine definierte Ausrichtung bzw. Überlagerung der Ausrichtungsstrukturen (25) eine Anordnung der Sichtlinie der dritten Röntgenaufnahme innerhalb der zweiten Ausrichtungsebene anzeigt.

9. Positioniersystem zum Positionieren und/oder Fixieren eines Marknagels (2), in einem Knochen, insbesondere einem proximalen Femur, zum Versorgen einer Fraktur, insbesondere einer Fraktur eines proximalen Femurs, wobei das Positioniersystem eine Positioniervorrichtung (1) und einen Marknagel (2), welcher in einen intramedullären Kanal des Knochen einbringbar ist, aufweist, wobei der Marknagel (2) eine quer zu einer Längsachse des Marknagels (2) verlaufende Bohrung (10) zur Aufnahme einer Koppeleinrichtung, insbesondere einer Knochenschraube, aufweist, um die Koppeleinrichtung derart in die Bohrung (10) einzubringen, dass die Koppeleinrichtung die Bohrung (10) zumindest einseitig, insbesondere beidseitig, überragt, wobei die Koppeleinrichtung endseitig in einem Knochenteil, insbesondere einem Femurkopf, fixierbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Positioniervorrichtung (1) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 8 ausgebildet ist.

10. Positioniersystem nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Zielführung (4) eine Führungseinrichtung (18) und eine Bohrgerätführung (19) aufweist, wobei die Bohrgerätführung (19) einen Bohrgerätkanal (24) zur Führung des Knochenbohrgerätes (5) aufweist, wobei die Bohrgerätführung (19) mit der Führungseinrichtung (18) formschlüssig, insbesondere lösbar, verbindbar ist, sodass die Bohrgerätführung (19) relativ zur Führungseinrichtung (18) entlang der Zielachse geführt verschiebbar ist, um bei in den Knochen eingefügtem Marknagel den Bohrgerätkanal (24) zu einer Knochenoberfläche des Knochens bzw. zum Marknagel (2) hinzuführen.

11. Positioniersystem nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, die Zielführung (4) einen relativ zur Führungseinrichtung (18) bewegbaren Gewebeschutzmantel (20) aufweist, um die Bohrgerätführung (19) in einer Ausfahrposition, in welcher die Bohrgerätführung (19) in Richtung Knochen bzw. Marknagel (2) hingeführt ist, zumindest teilweise zu ummanteln, um die Bohrgerätführung (19) von einem den Knochen umgebenden Körperteilgewebe zu trennen.

12. Verfahren zum Versorgen einer Knochenfraktur, insbesondere einer proximalen Femurfraktur, wobei mit einer Positioniervorrichtung (1), insbesondere einer Positionierungsvorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 8, ein Marknagel (2) in einen intramedullären Kanal eines Knochens, insbesondere eines proximalen Femurs, eingefügt wird, wobei der Marknagel (2) mit einem Griffbügel (3) der Positioniervorrichtung (1), insbesondere lösbar, verbunden ist, wobei der Griffbügel (3) eine Zielführung (4) zum Führen eines Knochenbohrgerätes (5) in den Knochen entlang einer Zielachse (Z) aufweist, wobei der Griffbügel zur Ausrichtung der Zielachse (Z) ein Ausrichtungsvisier (7) aufweist, wobei das Ausrichtungsvisier (7) eine erste Indikatorstruktur (11) aufweist, welche ausgebildet ist, in einer zweiten Röntgenaufnahme des Ausrichtungsvisiers (7) entlang einer Sollsichtlinie (S2), welche in einer von der Zielachse (Z) und der ersten Indikatorstruktur (11) gebildeten ersten Ausrichtungsebene liegt, einen Verlauf der Zielachse (Z) anzuzeigen, dadurch gekennzeichnet, dass eine erste Röntgenaufnahme des Ausrichtungsvisiers (7) des Griffbügel (3) entlang einer Sichtlinie (S1) durchgeführt wird, wonach eine Anpassung der Sichtlinie (S1) an die erste Ausrichtungsebene anhand einer zweiten Indikatorstruktur (12) des Ausrichtungsvisiers (7) erfolgt, welche ausbildet ist, in einer Röntgenaufnahme des Ausrichtungsvisiers (7) eine orthogonale Verkippung der Sichtlinie (S1) von der ersten Ausrichtungsebene anzuzeigen.

13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass über die Zielführung (4) des Griffbügels (3) ein Knochenbohrgerät (5), insbesondere ein K-Draht, entlang der Zielachse (Z) in den Knochen geführt wird, wobei die Anpassung der Sichtlinie (S1) anhand der zweiten Indikatorstruktur (12) erfolgt bevor und/oder nachdem das Knochenbohrgerät (5) in der ersten Röntgenaufnahme für einen Abgleich mit der ersten Indikatorstruktur (11) sichtbar ist.

14. Verfahren nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, dass der Marknagel (2) eine quer zu einer Längsachse des Marknagels (2) verlaufende Bohrung (10) zur Aufnahme einer Koppeleinrichtung, insbesondere einer Knochenschraube, aufweist, wobei das Knochenbohrgerät (5), insbesondere der K-Draht, über die Zielführung (4) durch die Bohrung (10) hindurch entlang der Zielachse (Z) geführt wird.

15. Verfahren nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass zunächst ein als Zieldraht, insbesondere K-Draht, ausgebildetes Knochenbohrgerät, welches einen geringeren Durchmesser als die Koppeleinrichtung aufweist, entlang der Zielachse (Z) durch die Bohrung (10) hindurch geführt wird, wonach mit einem Knochenbohrer ein Knochenbohrkanal entlang der Zielachse (Z) in den Knochen eingebracht wird, wobei der Zieldraht als Führung dient, wonach die Koppeleinrichtung über den Knochenbohrkanal in die Bohrung (10) eingebracht wird.

Description:
Positioniervorrichtung

Die Erfindung betrifft eine Positioniervorrichtung für ein Knochenimplantat, insbesondere einen Marknagel, zum Positionieren und/oder Fixieren des Knochenimplantats, üblicherweise zur Versorgung einer Knochenfraktur, insbesondere einer Fraktur eines proximalen Femurs, wobei die Positioniervorrichtung einen Griffbügel mit einer Zielführung, wie ein Zielloch, zum Führen eines Knochenbohrgerätes aufweist, wobei die Zielführung eine Zielachse definiert, und wobei der Griffbügel ein Anschlusselement, um das Knochenimplantat lösbar mit dem Griffbügel zu verbinden, und ein Ausrichtungsvisier aufweist, wobei das Ausrichtungsvisier eine erste Indikatorstruktur aufweist, um in einer zweiten Röntgenaufnahme des Ausrichtungsvisiers entlang einer Sollsichtlinie, welche in einer von der Zielachse und der ersten Indikatorstruktur gebildeten ersten Ausrichtungsebene liegt, mit der ersten Indikatorstruktur einen Verlauf der Zielachse anzuzeigen.

Weiter betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Versorgen einer Knochenfraktur, insbesondere einer proximalen Femurfraktur, wobei mit einer Positioniervorrichtung ein Marknagel in einen intramedullären Kanal eines Knochens, insbesondere eines proximalen Femurs, eingefügt wird, wobei der Marknagel mit einem Griffbügel der Positioniervorrichtung, insbesondere lösbar, verbunden ist, wobei der Griffbügel eine Zielführung zum Führen eines Knochenbohrgerätes in den Knochen entlang einer Zielachse aufweist, wobei der Griffbügel zur Ausrichtung der Zielachse ein Ausrichtungsvisier aufweist, wobei das Ausrichtungsvisier eine erste Indikatorstruktur aufweist, welche ausgebildet ist, in einer zweiten Röntgenaufnahme des Ausrichtungsvisiers entlang einer Sollsichtlinie, welche in einer von der Zielachse und der ersten Indikatorstruktur gebildeten ersten Ausrichtungsebene liegt, einen Verlauf der Zielachse anzuzeigen.

Aus dem Stand der Technik sind Vorrichtungen und Verfahren der eingangs genannten Art zur Versorgung einer Fraktur eines proximalen Femurs bzw. einer Schenkelhalsfraktur bekannt. Üblicherweise ist vorgesehen, dass zur Versorgung einer Schenkelhalsfraktur ein Marknagel in den intramedullären Kanal des gebrochenen proximalen Femurs eingefügt und mit einer Koppeleinrichtung, meist einer Knochenschraube, im Knochenmaterial des Femurs verankert wird. Hierzu weist der Marknagel häufig eine quer zu dessen Längsachse verlaufende Bohrung auf, durch welche die Knochenschraube die Bohrung überragend eingefügt wird, sodass ein Ende der Knochenschraube in den Femurkopf ragt. Ein Einfügen der Knochenschraube erfordert in der Regel einen Knochenbohrkanal im Femur, welcher durch die Bohrung des Marknagels hindurch zum Femurkopf führt. Hierzu wird üblicherweise zuerst ein Führungsdraht bis in den Femurkopf eingeführt, um anschließend einen kanülierter Bohrer entlang des Führungsdrahtes zu führen, um den Knochenbohrkanal zu bilden.

Ein Einbringen und Positionieren des Marknagel erfolgt in der Regel mit einer Positioniervorrichtung, welche einen Griffbügel aufweist, mit welchem der Marknagel gekoppelt wird, wonach ein Chirurg den Marknagel durch Führen des Griffbügels in den intramedullären Kanal des Femurs einbringt und in diesem ausrichtet. Der Griffbügel weist in der Regel eine Zielführung zum Führen des Führungsdrahtes entlang einer Zielachse auf, welche durch die Zielführung vorgegeben wird. Die Zielachse verläuft dabei meist ausgehend von der Zielführung durch die Bohrung des Marknagels hindurch.

Eine Herausforderung bei der richtigen Positionierung besteht in der Regel darin, dass der Marknagel mit der Positioniervorrichtung im Femur richtig positioniert und der Führungsdraht in eine passende Tiefe des Femurkopfes geführt werden muss. Hierzu werden in der Regel Röntgenaufnahmen durchgeführt, um eine Position des Marknagels und Knochenbohrgeräts zu überwachen bzw. zu erkennen. Um eine Position des Führungsdrahtes im Bereich des Femurkopfes in Bezug auf den Femurkopf abzuschätzen, ist es bekannt, den Griffbügel mit einem Ausrichtungsvisier auszustatten, wobei das Ausrichtungsvisier einen Indikator aufweist, welcher in der Röntgenaufnahme, häufig in Form einer U-förmigen Vertiefung, erkennbar ist. Mit dem Indikator kann in der Röntgenaufnahme ein Verlauf der Zielachse angezeigt werden, wenn eine Sichtlinie der Röntgenaufnahme, entlang welcher die Röntgenaufnahme aufgenommen wird, in einer von der Zielachse und dem Indikator gebildeten ersten Ausrichtungsebene liegt. Es ist daher erforderlich die Sichtlinie der Röntgenaufnahme derart auszurichten, dass die Sichtlinie, der Indikator und die Zielachse in einer Ebene liegen, um in der Röntgenaufnahme eine Position bzw. einen Verlauf der Zielachse und entsprechend des entlang der Zielachse einzuführende Führungsdrahtes relativ zum Femurkopf abzuschätzen. Eine entsprechende Justage zur Ausrichtung von Sichtlinie, Indikator und Zielachse, erweist sich, insbesondere angesichts eines in der Regel nicht besonders ausgeprägten Auflösungsvermögens bzw. Darstellungsvermögens der Röntgenaufnahme, regelmäßig als diffizile Aufgabe und ist mit einer ausgedehnten Behandlungszeit, einer ausgeprägten Strahlungsbelastung des Patienten bzw. der Operierenden verbunden. Nachdem der Verlauf der Zielachse in der Röntgenaufnahme in der Regel nicht ersichtlich ist, ist es häufig außerdem erforderlich, den Führungsdraht soweit entlang der Zielachse an den Femurkopf anzunähern, dass dieser im Röntgenbild ersichtlich ist, um anhand des Führungsdrahtes den Verlauf der Zielachse abzuschätzen, sodass die Zielachse, der Indikator und die Sichtlinie der Röntgenaufnahme aneinander ausgerichtet werden können. Dadurch auftretende Fehlpositionierungen des Führungsdrahtes im Knochen können zu einer Schädigung eines Knochenmaterials des Femurs führen.

Hier setzt die Erfindung an. Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung der eingangs genannten Art anzugeben, welche eine optimierte Behandlung bei einer Implantierung eines Knochenimplantates ermöglicht. Weiter soll ein entsprechendes Verfahren angegeben werden.

Die erste Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Vorrichtung der eingangs genannten Art gelöst, wenn das Ausrichtungsvisier eine zweite Indikatorstruktur aufweist, welche ausgebildet ist, um in einer ersten Röntgenaufnahme des Ausrichtungsvisiers entlang einer von der Sollsichtlinie abweichenden Sichtline eine orthogonale Verkippung der Sichtlinie von der ersten Ausrichtungsebene anzuzeigen, um eine Anpassung der Sichtline an die Sollsichtlinie zu ermöglichen.

Grundlage der Erfindung ist die Idee, das Ausrichtungsvisier derart zu gestalten, dass eine Verkippung einer Sichtlinie einer Röntgenaufnahme des Ausrichtungsvisiers in Bezug auf die von der Zielachse und der ersten Indikatorstruktur definierten ersten Ausrichtungsebene einfach und fehlerarm in der Röntgenaufnahme erkennbar ist.

Dies ist erreichbar, wenn ein Anzeigen einer orthogonalen Verkippung der Sichtlinie der ersten Röntgenaufnahme in Bezug auf die erste Ausrichtungsebene von der ersten Indikatorstruktur entkoppelt wird, zumal die erste Indikatorstruktur üblicherweise einen Abgleich mit einem Verlauf der Zielachse erfordert - beispielsweise durch Einfügen des Knochenbohrgerätes entlang der Zielachse um eine orthogonale Verkippung erkennen zu können.

Indem vorgesehen ist, dass das Ausrichtungsvisier eine zweite Indikatorstruktur aufweist, deren Funktion es ist, in der ersten Röntgenaufnahme des Ausrichtungsvisiers anzuzeigen, dass ein eine orthogonale Verkippung der Sichtlinie von der ersten Ausrichtungsebene vorliegt bzw. eine solche erkennbar zu machen, kann eine solche Fehlausrichtung schnell und praktikabel erkannt werden. Die Sichtlinie kann dadurch derart ausgerichtet werden, dass diese in der ersten Ausrichtungsebene liegt. Damit stellt das Ausrichtungsvisier, insbesondere die erste Indikatorstruktur bzw. zweite Indikatorstruktur, in einem Röntgenbild des Ausrichtungsvisiers einen Bezugspunkt für eine Richtung bzw. Realposition der Zielachse, oder insbesondere entsprechend des entlang der Zielachse eingeführten Knochenbohrgerätes, im Knochen dar. Insbesondere ist es nicht erforderlich, das Knochenbohrgerät in den Knochen einzuführen, um dieses für ein Erkennen der Zielachse zur Justage zu verwenden. Dies ermöglicht es, die Justage bzw. Ausrichtung von Zielachse, erster Indikatorstruktur und Sichtlinie der ersten Röntgenaufnahme einfach und praktikabel durchzuführen, sodass ein Zeitbedarf und/oder eine Röntgenstrahlungsbelastung reduzierbar ist. Indem zuerst die Ausrichtung erfolgen kann und erst danach das Knochenbohrgerät in den bzw. im Knochen geführt werden muss, kann ein Beschädigungspotenzial verringert werden. Auf diese Weise ist eine optimierte Behandlung bei der Implantation des Knochenimplantates erreichbar.

Das Knochenbohrgerät kann beispielsweise ein Knochenbohrer oder ein Zieldraht, etwa ein K-Draht, auch als Kirschner-Draht bezeichnet, sein. In der Regel ist vorgesehen, dass zuerst ein Zieldraht, insbesondere K-Draht, in den Knochen geführt wird, um mit dem Zieldraht einen Bohrweg zu definieren, entlang welchem anschließend ein Knochenbohrer entlang des Zieldrahtes geführt wird. Der Knochenbohrer weist hierzu meist einen Durchführungskanal zur Durchführung des Zieldrahtes auf, um den Knochenbohrer entlang des Zieldrahtes zu führen. Wird der Zieldraht als Führung verwendet, wird dieser auch als Führungsdraht bezeichnet. Die Zielführung definiert die Zielachse, entlang welcher das Knochenbohrgerät mit der Zielführung führbar ist. Der Knochen kann ein Knochenteil, insbesondere ein proximaler Femur, bzw. die Knochenfraktur eine Fraktur des Femurs, insbesondere des proximalen Femurs, sein. Die erste bzw. zweite Röntgenaufnahme wird in der Regel mit einer Röntgenapparatur durchgeführt, welche bevorzugt derart ausgebildet ist, dass eine Aufnahmerichtung bzw. Sichtlinie der Röntgenaufnahme, aus welcher die Röntgenaufnahme durchgeführt wird, insbesondere gesteuert, variierbar ist. Zweckmäßig ist es, wenn ein Kippwinkel der Aufnahmerichtung bzw. Sichtlinie, bevorzugt in zwei Freiheitsgraden, insbesondere gesteuert, variierbar ist. Bewährt hat es sich, wenn die Röntgenapparatur als Medizinischer-C-Bogen ausgebildet ist. Die Röntgenaufnahme können ein oder mehrere Röntgenbilder sein.

Die Röntgenaufnahmen, insbesondere die erste bzw. zweite Röntgenaufnahme, des Ausrichtungsvisiers erfolgen üblicherweise mit einer Sichtlinie bzw. Aufnahmerichtung derart, dass sich die Zielachse bzw. ein Zielachsensegment der Zielachse, welches mit der ersten Indikatorstruktur angezeigt werden soll, und das Ausrichtungsvisier in der Röntgenaufnahme entlang der Sichtlinie einander nachgeordnet sind, um mit dem Ausrichtungsvisier einen Bezugspunkt für den Verlauf der Zielachse, insbesondere dessen Verlauf im Knochen, darzustellen. Eine Ausrichtung der Sichtlinie, wobei die Sichtlinie einen Kippwinkel in Bezug auf die erste Ausrichtungsebene orthogonal zu dieser aufweist bzw. nicht mit der Sollsichtlinie übereinstimmt, wird auch als Grobausrichtung bezeichnet. Die orthogonale Verkippung der Sichtlinie bzw. der Aufnahmerichtung der ersten Röntgenaufnahme von der ersten Ausrichtungsebene bezeichnet eine Verkippung der Sichtlinie bzw. Aufnahmerichtung in Bezug auf die erste Ausrichtungsebene in eine Richtung orthogonal zur ersten Ausrichtungsebene. Dies gilt in analoger Weise für eine orthogonale Verkippung der Sichtlinie in Bezug auf die nachstehend beschriebene zweite Ausrichtungsebene.

Von Vorteil ist es, wenn die erste Indikatorstruktur und/oder die zweite Indikatorstruktur mit zumindest einer Erhöhung und/oder zumindest einer Vertiefung gebildet ist, um eine in einer Röntgenaufnahme identifizierbare Struktur, insbesondere jeweils identifizierbare Strukturmerkmale, zur bilden. Zweckmäßig können auch mehrere Erhöhungen bzw. Vertiefungen vorgesehen sein. Die Erhöhungen bzw. Vertiefungen können Teil eines Ausrichtungsvisiergrundkörpers sein, welche beispielsweise durch Zerspanen in den Ausrichtungsvisiergrundkörper eingebracht sind. Üblicherweise ist vorgesehen, dass das Anschlusselement zum Anschließen des Marknagels an den Griffbügel und die Zielführung beabstandet voneinander, vorzugsweise an unterschiedlichen Enden des Griffbügels, am Griffbügel angeordnet sind. Zweckmäßig ist es, wenn das Anschlusselement und die Zielführung mit einem Griffbügelarm des Griffbügels verbunden sind, wobei das Anschlusselement an einem ersten Ende und die Zielführung an einem, in der Regel dem ersten Ende gegenüberliegenden, zweiten Ende des Griffbügels angeordnet ist. Praktikabel ist es, dass das Ausrichtungsvisier als Teil des ersten Endes des Griffbügels ausgebildet ist bzw. insbesondere das erste Ende des Griffbügels bildet. Das Anschlusselement kann am Ausrichtungsvisier, insbesondere dem Ausrichtungsvisiergrundkörper, insbesondere lösbar, angeordnet ist.

Günstig ist es, wenn die zweite Indikatorstruktur mit mehreren in einer parallel zur ersten Ausrichtungsebene bzw. parallel zur Sollsichtlinie ausgerichteten Anordnungsrichtung zumindest abschnittsweise hintereinander angeordneten Strukturelementen gebildet ist, sodass die orthogonale Verkippung der Sichtlinie von der ersten Ausrichtungsebene in der ersten Röntgenaufnahme durch eine Relativposition der Strukturelemente dargestellt ist bzw. an einer solchen erkennbar ist. Beispielsweise durch eine unterschiedliche Relativposition der Strukturelemente im Vergleich zu einer vorgesehenen Relativposition der Strukturelemente in der zweiten Röntgenaufnahme des Ausrichtungsvisiers entlang der Sollsichtlinie. Die Strukturelemente sind dabei meist in einer Richtung orthogonal zur Anordnungsrichtung voneinander beabstandet. Es versteht sich, dass in der Röntgenaufnahme die Strukturelemente durch jeweilige diese repräsentierende Abbilder dargestellt sind. Das jeweilige Strukturelement kann mit einer Erhöhung und/oder Vertiefung ausgebildet sein oder durch einen Teil einer solchen gebildet sein. Beispielsweise können jeweils als Erhöhung oder Vertiefung ausgebildete Strukturelemente in Anordnungsrichtung zumindest abschnittsweise hintereinander angeordnet sein, sodass in der zweiten Röntgenaufnahme des Ausrichtungsvisiers ein definierter Lateralabstand oder kein Lateralabstand zwischen den Strukturelementen bzw. diese repräsentierenden Abbildungsmerkmalen gebildet ist, und in der ersten Röntgenaufnahme des Ausrichtungsvisiers unter orthogonaler Verkippung der Sichtlinie von der ersten Ausrichtungsebene ein anderer Lateralabstand oder überhaupt erst einen Lateralabstand, beispielweise ein Spalt, zwischen den Strukturelementen vorhanden ist. Es versteht sich, dass sich eine Relativposition und/oder ein Abstand der Strukturelemente in der jeweiligen Röntgenaufnahme auf die Abbilder der Strukturelemente bezieht, durch welche diese in der Röntgenaufnahme dargestellt sind. Von Vorteil ist es, wenn die zweite Indikatorstruktur, insbesondere die Strukturelemente, derart ausgebildet sind, dass diese in der ersten Röntgenaufnahme eine Richtung der orthogonalen Verkippung der Sichtlinie von der ersten Ausrichtungsebene anzeigen. Wenn also in der Röntgenaufnahme an diesen bzw. deren Abbilder erkennbar ist, in welche der beiden Richtungen orthogonal zur ersten Ausrichtungseben die orthogonale Verkippung vorliegt. Dadurch kann eine Fehlausrichtung der Sichtlinie effizient erkannt und berichtigt werden.

Zweckmäßig kann dies umgesetzt sein, indem die zweite Indikatorstruktur zumindest zwei erste Strukturelemente und zumindest ein zweites Strukturelement, welches zweite Strukturelement von den ersten Strukturelementen in einer Anordnungsrichtung parallel zur ersten Ausrichtungsebene bzw. parallel zur Sollsichtlinie beabstandet ist, aufweist, sodass die erste Röntgenaufnahme des Ausrichtungsvisiers im Vergleich zur zweiten Röntgenaufnahme des Ausrichtungsvisiers eine richtungsabhängige laterale Verschiebung des zweiten Strukturelementes relativ zu den ersten Strukturelementen abhängig von der Richtung der orthogonalen Verkippung der Sichtlinie von der ersten Ausrichtungsebene zeigt. Die ersten Strukturelemente sind üblicherweise in einer Richtung orthogonal zur Anordnungsrichtung voneinander beabstandet. Für eine bessere Erkennbarkeit können mehrere erste und/oder mehrere zweite solche Strukturelemente vorgesehen sein. Die ersten Strukturelemente und das zumindest eine zweite Strukturelement können beispielsweise mit Erhöhungen und/oder Vertiefungen gebildet sein, wobei die ersten Strukturelemente und das zweite Strukturelement in Anordnungsrichtung zumindest abschnittsweise einander nachgeordnet sind. Beispielsweise können die Strukturelemente derart ausgebildet und angeordnet sein, dass zwischen den ersten Strukturelementen ein Spalt, auch als Kippanzeigespalt bezeichnet, vorhanden ist, sodass in der zweiten Röntgenaufnahme entlang der Sollsichtlinie das zweite Strukturelement in einer Mitte des Spaltes angeordnet ist und in der ersten Röntgenaufnahme bei orthogonaler Verkippung der Sichtlinie von der ersten Ausrichtungsebene das zweite Strukturelement je nach Richtung der orthogonalen Verkippung der Sichtlinie von der ersten Ausrichtungsebene in Richtung des einen oder anderen ersten Strukturelementes verschoben gezeigt ist.

Für eine gute Erkennbarkeit in der Röntgenaufnahme ist es günstig, wenn die zweite Indikatorstruktur mit mehreren Spaltbegrenzungswänden gebildet ist, sodass die Spaltbegrenzungswände in der ersten Röntgenaufnahme des Ausrichtungsvisiers zwei voneinander beabstandete Kippanzeigespalte bilden, wobei eine Richtung der orthogonalen Verkippung durch einen Vergleich der Spaltbreiten der Kippanzeigespalte ablesbar ist. Zweckmäßig ist es, wenn dabei je nach Richtung der orthogonalen Verkippung der Sichtlinie von der ersten Ausrichtungsebene der eine oder der andere Kippanzeigespalt eine größere Abnahme dessen Spaltbreite aufweist. Zur Bestimmung der Sollausrichtung hat es sich bewährt, wenn dabei die Spaltbegrenzungswände in der zweiten Röntgenaufnahme des Ausrichtungsvisiers bzw. bei in der ersten Ausrichtungsebene liegender Sichtlinie die Spaltbegrenzungswände zwei voneinander beabstandete Kippanzeigespalte mit gleicher Spaltbreite bilden. Der jeweilige Kippanzeigespalt ist dabei üblicherweise mit zumindest einem der ersten Strukturelemente und zumindest einem der zweiten Strukturelemente gebildet, welche jeweils eine der Spaltbegrenzungswände bilden.

Eine praktikable Umsetzung ist erreichbar, wenn zur Bildung des jeweiligen Kippanzeigespaltes in der ersten bzw. zweiten Röntgenaufnahme jeweils eine erste Spaltbegrenzungswand und eine zweite Spaltbegrenzungswand ein Wandpaar bilden, wobei jeweils die zweite Spaltbegrenzungswand der ersten Spaltbegrenzungswand in Anordnungsrichtung bzw. einer Richtung parallel zur ersten Ausrichtungsebene zumindest abschnittsweise nachgeordnet ist, und wobei bei einem der Wandpaare in einer ersten Richtung orthogonal zur ersten Ausrichtebene und beim anderen Wandpaar in einer Richtung entgegengesetzt zur ersten Richtung die erste Spaltbegrenzungswand der zweiten Spaltbegrenzungswand nachgeordnet ist, sodass je nach Richtung der orthogonalen Verkippung der Sichtlinie von der ersten Ausrichtungsebene in der Röntgenaufnahme des Ausrichtungsvisiers der eine oder der andere Kippanzeigespalt eine größere Abnahme dessen Spaltbreite aufweist. Die jeweilige erste Spaltbegrenzungswand und zweite Spaltbegrenzungswand sind in einer zur Anordnungsrichtung orthogonalen Richtung üblicherweise beabstandet voneinander angeordnet und können einander in dieser Richtung zumindest teilweise überlappen. In Anordnungsrichtung sind die zweiten Spaltbegrenzungswände vorzugsweise zwischen den ersten Spaltbegrenzungswände angeordnet. Es hat sich bewährt, wenn jeweils die zweite Spaltbegrenzungswand eines jeweiligen Wandpaares eine größere Längserstreckung in Anordnungsrichtung aufweist als die erste Spaltbegrenzungswand. Die Spaltbegrenzungswände sind vorzugsweise als Schienen mit jeweils einer Längsachse im Wesentlichen parallel zur Anordnungsrichtung ausgebildet. Die jeweilige erste Spaltbegrenzungswand stellt üblicherweise eines der ersten Strukturelemente und die jeweilige zweite Spaltbegrenzungswand eines der zweiten Strukturelemente dar. Die jeweilige erste und zweite Spaltbegrenzungswand können in einer Richtung orthogonal zur Anordnungsrichtung einander überlappend oder voneinander beabstandet ausgebildet sein. Anordnungsrichtung bezeichnet üblicherweise eine Richtung parallel zur ersten Ausrichtungsebene bzw. parallel zur Sollsichtlinie.

Eine hohes Ablesevermögen ist erreichbar, wenn das Ausrichtungsvisier derart ausgebildet ist, dass in der zweiten Röntgenaufnahme des Ausrichtungsvisiers die erste Indikatorstruktur zwischen den beiden Kippanzeigespalten der zweiten Indikatorstrukturen angeordnet ist. Für ein einfaches und schnelles Ablesen ist es günstig, wenn die erste Indikatorstruktur in der zweiten Röntgenaufnahme einen Einschnitt bildet, wobei bevorzugt der Einschnittboden des Einschnittes den Verlauf der Zielachse anzeigt. Die Einschnittwände des Einschnittes können mit Strukturelementen der zweiten Indikatorstruktur gebildet sein. Beispielsweise mit jeweils einer der Spaltbegrenzungswände der Kippanzeigespalte.

Von Vorteil ist es, wenn das Ausrichtungsvisier eine dritte Indikatorstruktur aufweist, welche ausgebildet ist, in einer dritten Röntgenaufnahme des Ausrichtungsvisiers, insbesondere der ersten und/oder zweiten Röntgenaufnahme des Ausrichtungsvisiers, eine orthogonale Verkippung der Sichtlinie der dritten Röntgenaufnahme von einer zweiten Ausrichtungsebene, welche rechtwinklig zur ersten Ausrichtungsebene ausgerichtet ist, anzuzeigen, um die Sichtlinie der dritten Röntgenaufnahme entsprechend der zweiten Ausrichtungsebene auszurichten. Dadurch kann ein Bezugspunkt für eine Realposition eines mit der ersten Indikatorstruktur angezeigten Segmentes der Zielachse im Knochen definiert werden. Die dritte Röntgenaufnahme kann die erste und/oder zweite Röntgenaufnahme sein, wodurch entsprechend dann die Sichtlinie der ersten oder zweiten Röntgenaufnahme des Ausrichtungsvisiers der Sichtlinie der dritten Röntgenaufnahme des Ausrichtungsvisiers entspricht. Auf diese Weise kann eine Fehlausrichtung bzw. Verkippung der jeweiligen Sichtlinie in einer Richtung innerhalb der bzw. parallel zur ersten Ausrichtungsebene erkannt und verbessert werden. Durch entsprechende Justierung der Sichtlinie einer jeweiligen Röntgenaufnahme in Bezug auf die erste und zweite Ausrichtungsebene kann die Sichtlinie optimiert eingestellt werden, sodass eine Realposition der Zielachse bzw. des Knochenbohrgerätes in Bezug auf eine im Röntgenbild dargestellte Knochenstruktur besser abschätzbar ist. Zweckmäßig ist es, wenn die Sollsichtline auch in der zweiten Ausrichtungsebene liegt. Die Sollsichtlinie ist dann durch eine Schnittlinie der ersten Ausrichtungsebene und zweiten Ausrichtungsebene definiert, an welcher sich diese schneiden. Besonders günstig ist es, wenn die zweite Ausrichtungsebene orthogonal zur Zielachse ausgerichtet ist. Wenn dadurch die Sollsichtlinie orthogonal zur Zielachse verläuft bzw. die Sichtlinie entsprechen einstellbar ist, korrespondieren Längsabstände in einer Röntgenaufnahme des Ausrichtungsvisiers entlang der Sollsichtline zu Längsabständen entlang der Zielachse.

Die dritte Indikatorstruktur ist bevorzugt mit mehreren in Anordnungsrichtung hintereinander angeordneten Ausrichtungsstrukturen gebildet, sodass in der dritten Röntgenaufnahme eine definierte Ausrichtung bzw. Überlagerung der Ausrichtungsstrukturen eine Anordnung der Sichtlinie der dritten Röntgenaufnahme innerhalb der zweiten Ausrichtungsebene anzeigt. Zweckmäßig ist es, wenn die dritte Indikatorstruktur durch zumindest eine oder mehrerer Erhöhungen und/oder zumindest eine oder mehrerer Vertiefungen gebildet ist, um eine in der Röntgenaufnahme identifizierbare Struktur zu bilden. Die Erhöhungen bzw. Vertiefungen können Teil des Ausrichtungsvisiergrundkörpers bzw. durch Zerspanung in diesen eingebracht sein. Die erste, zweite und dritte Indikatorstruktur können durch gemeinsame Erhöhungen und/oder Vertiefungen gebildet sein. Eine Ausbildung der dritten Indikatorstruktur bzw. die Ausrichtungsstrukturen kann in analoger Weise zur ersten bzw. zweiten Indikatorstruktur bzw. deren Strukturelementen umgesetzt sein.

Günstig ist es, wenn die Ausrichtungsstrukturen derart ausgebildet sind, dass diese in der dritten Röntgenaufnahme des Ausrichtungsvisiers bei in der zweiten Ausrichtungsebene liegender Sichtlinie der dritten Röntgenaufnahme eine vorgegebene Sollüberlagerungskontur bilden, wobei jede der Ausrichtungsstrukturen nur eine Teilkontur der Sollüberlagerungskontur bildet. Es versteht sich, dass es zweckmäßig ist, wenn die Sollüberlagerungskontur bei einer orthogonalen Verkippung der Sichtlinie von der zweiten Ausrichtungsebene nicht gebildet wird. Beispielsweise kann vorgesehen sein, dass die Sollüberlagerungskontur eine Vertiefung oder Erhöhung mit definierter Form, beispielsweise parabelförmiger Form, darstellt. Zweckmäßig ist es, wenn eine der Ausrichtungsstrukturen durch ein Strukturmerkmal, beispielsweise vorgenannten Einschnitt, mit welchem die erste Indikatorstruktur gebildet ist, umgesetzt ist. Praktikabel ist es, wenn die Ausrichtungsstrukturen jeweils eine Vertiefung oder Erhöhung in der Röntgenaufnahme bilden.

Das Knochenimplantat, insbesondere der Marknagel, ist üblicherweise über das Anschlusselement des Griffbügels mit dem Griffbügel, insbesondere formschlüssig und/oder kraftschlüssig, lösbar verbindbar. Hierzu kann das Anschlusselement ein erstes Koppelelement aufweisen, welches mit einem zum ersten Koppelelement formkorrespondierenden zweiten Koppelelement des Marknagels lösbar verbindbar ist, beispielsweise durch Ineinandereinfügen unter Herstellung einer formschlüssigen und/oder kraftschlüssigen Verbindung. Der Griffbügel ist dabei in der Regel drehstarr mit dem Marknagel verbindbar. Üblicherweise ist vorgesehen, dass ein Benutzer, üblicherweise ein Chirurg, bei mit dem Anschlusselement verbundenen Knochenimplantat, insbesondere Marknagel, das Knochenimplantat durch Führen des Griffbügels zum bzw. in den Knochen führt, insbesondere einführt, und relativ zu diesem ausrichtet.

Das Ausrichtungsvisier ist üblicherweise aus einem röntgendichten Material gebildet. Dadurch stellt dieses in einer Röntgenaufnahme dieser eine erkennbare Struktur, insbesondere im Vergleich mit Knochen und/oder Gewebe eine kontrastreichere Struktur, dar. Es kann günstig sein, andere Teile der Positioniervorrichtung, wie beispielsweise ein Griffbügelsegment oder der Griffbügelarm des Griffbügels, an welchem die Zielführung angeordnet ist, aus einem röntgentransparenten Material zu bilden, sodass dieses in der Röntgenaufnahme eine im Vergleich zum Ausrichtungsvisier oder im Vergleich zu Knochen und/oder Gewebe kontrastärmere Struktur darstellt.

Von Vorteil ist es, wenn ein Positioniersystem zum Positionieren und/oder Fixieren eines Marknagels, in einem Knochen, insbesondere einem proximalen Femur, zum Versorgen einer Fraktur, insbesondere einer Fraktur eines proximalen Femurs, vorgesehen ist, wobei das Positioniersystem eine Positioniervorrichtung und einen Marknagel, welcher in einen intramedullären Kanal des Knochen einbringbar ist, aufweist, wobei der Marknagel eine quer zu einer Längsachse des Marknagels verlaufende Bohrung zur Aufnahme einer Koppeleinrichtung, insbesondere einer Knochenschraube, aufweist, um die Koppeleinrichtung derart in die Bohrung einzubringen, dass die Koppeleinrichtung die Bohrung zumindest einseitig, insbesondere beidseitig, überragt, wobei die Koppeleinrichtung endseitig in einem Knochenteil, insbesondere einem Femurkopf, fixierbar ist, beispielsweise mit einem Gewinde. Die Positioniervorrichtung kann dabei zweckmäßig wie, insbesondere vorstehend, beschrieben ausgebildet sein. Das Knochenbohrgerät kann als Knochenbohrer oder Führungsdraht, insbesondere K-Draht, ausgebildet sein. Vorteilhaft ist es, wenn das Knochenbohrgerät und/oder die Koppeleinrichtung Bestandteil des Positionierungssystems ist. Der Marknagel ist üblicherweise, insbesondere wie vorgenannt ausgeführt, lösbar mit dem Anschlusselement der Positioniervorrichtung verbindbar, um den Marknagel mit der Positioniervorrichtung in den intramedullären Kanal des Knochens einzubringen. Der Marknagel ist in der Regel derart ausgebildet, dass bei mit dem Anschlusselement verbundenem Marknagel die Bohrachse der Bohrung mit der Zielachse übereinstimmt. Die Zielachse definiert üblicherweise den Weg entlang, welchem die Knochenschraube in den Marknagel eingefügt werden soll.

Mit Durchführung einer Röntgenaufnahme des Ausrichtungsvisiers, insbesondere gemäß vorgenannter zweiter Röntgenaufnahme, ist in der Röntgenaufnahme anhand der zweiten Indikatorstruktur eine orthogonale Verkippung der Sichtlinie von der ersten Ausrichtungsebene erkennbar bzw. wird durch diese angezeigt. Die Sichtlinie der Röntgenaufnahme und die erste Ausrichtungsebene können dadurch aneinander ausgerichtet werden, sodass bei mit dem Anschlusselement, insbesondere lösbar, verbundenem Marknagel ein Knochenbohrgerät, wie einen Zieldraht, insbesondere K- Draht, mit der Zielführung der Positioniervorrichtung, insbesondere durch die Bohrung hindurch, entlang der Zielachse führbar ist und in der Röntgenaufnahme einen mit der ersten Indikatorstruktur angezeigten Verlauf aufweist.

Praktikabel ist es, wenn die Zielführung eine Führungseinrichtung und eine Bohrgerätführung aufweist, wobei die Bohrgerätführung einen Bohrgerätkanal zur Führung des Knochenbohrgerätes aufweist, wobei die Bohrgerätführung mit der Führungseinrichtung formschlüssig, insbesondere lösbar, verbindbar ist, sodass die Bohrgerätführung relativ zur Führungseinrichtung entlang der Zielachse geführt verschiebbar ist, um bei in den Knochen eingefügtem Marknagel den Bohrgerätkanal zu einer Knochenoberfläche des Knochens bzw. zum Marknagel hinzuführen. Auf diese Weise ist das Knochenbohrgerät durch die Bohrgerätführung geschützt. Ein Durchmesser des Bohrgerätkanals ist üblicherweise entsprechend einem Durchmesser des Knochenbohrgerätes ausgebildet. Zweckmäßig können je nach zu verwendendem Knochenbohrgerät unterschiedliche Bohrgerätführungen mit auf einen Durchmesser des Knochenbohrgerätes abgestimmten Durchmesser des Bohrgerätkanals eingesetzt werden. Üblicherweise ist in einem mit der Führungseinrichtung verbundenen Zustand der Bohrgerätführung der Bohrgerätkanal entlang einer Längsachse der Bohrgerätführung verlaufend angeordnet bzw. eine Längsachse des Bohrgerätkanals entlang der Zielachse verlaufend ausgerichtet, um das Bohrgerät entlang der Zielachse zu führen. Der Bohrgerätkanal kann beispielsweise als Bohrloch ausgebildet sein. Die Bohrgerätführung weist in der Regel ein stabförmiges Segment auf, welches in einem mit der Führungseinrichtung geführten Zustand ein dem Marknagel zugewandtes Ende der Bohrgerätführung bildet, oder ist insbesondere im Wesentlichen stabförmig ausgebildet. Die Führungseinrichtung und Bohrgerätführung sind meist derart ausgebildet, dass die Bohrgerätführung in einer in Richtung Marknagel geschobenen Ausfahrposition einen Streckenabschnitt zwischen Führungseinrichtung und Marknagel überbrückt, um das Knochenbohrgerät geschützt entlang dieses Streckenabschnitts zu führen. Zweckmäßig ist es, wenn die Bohrgerätführung im Wesentlichen bis zum Marknagel führbar ist, wobei ein verbleibender Abstand zum Marknagel abhängig von einer Dicke des jeweiligen Knochens unterschiedlich sein kann. Üblicherweise ist vorgesehen, dass die Bohrgerätführung zwischen den Knochen umgebendem Körpergewebe hindurch bis in die Nähe der Knochenoberfläche des Knoches bzw. bis in die Nähe des Marknagels geschoben wird. Das Knochenbohrgerät kann dadurch geschützt von der Bohrgerätführung im Bohrgerätkanal bis in die Nähe des Marknagels bzw. Knochens geführt werden, um das Knochenbohrgerät dann weiter in den Knochen einzuführen. Die Führungseinrichtung kann mit einem Führungskanal gebildet sein, in welche die Bohrgerätführung formschlüssig führbar einfügbar ist. Der Führungskanal definiert dabei in der Regel eine mit der Zielachse übereinstimmende Führungskanalachse, entlang welcher die Bohrgerätführung geführt verschiebbar ist.

Günstig ist es, wenn die Zielführung einen relativ zur Führungseinrichtung bewegbaren Gewebeschutzmantel aufweist, um die Bohrgerätführung in einer Ausfahrposition der Bohrgerätführung, in welcher die Bohrgerätführung von der Führungseinrichtung geführt in Richtung Knochen bzw. Marknagel hingeführt ist, zumindest teilweise zu ummanteln, um die Bohrgerätführung von einem den Knochen umgebenden Körperteilgewebe zu trennen. Dadurch ist eine Beeinträchtigung des Körperteilgewebes bei einem Bewegen der Bohrgerätführung reduzierbar, insbesondere verhinderbar. Zweckmäßig kann der Gewebeschutzmantel zumindest segmentweise mit einer Hüllfläche ausgebildet sein, welche bei in den Bohrgerätführungskanal eingefügter Bohrgerätführung die Bohrgerätführung in Umfangsrichtung der Bohrgerätführung zumindest teilweise, vorzugsweise zum Großteil, insbesondere gänzlich, umhüllt. Dies gilt insbesondere für ein dem Marknagel zugewandtes Endstück des Gewebeschutzmantels. Vorteilhaft ist der Gewebeschutzmantel ausgebildet, die Bohrgerätführung in deren Ausfahrposition im Wesentlichen entlang eines Großteils, insbesondere einer, gesamten Längserstreckung der Bohrgerätführung zwischen Ausfahrposition und Führungseinrichtung zu ummanteln. Eine hohe Praktikabilität ist erreichbar, wenn der Gewebeschutzmantel mit der Führungseinrichtung formschlüssig, insbesondere lösbar, verbindbar ist, sodass der Gewebeschutzmantel relativ zur Führungseinrichtung entlang der Zielachse geführt verschiebbar ist, um bei in den Knochen eingefügtem Marknagel den Gewebeschutzmantel zu einer Knochenoberfläche des Knochens bzw. zum Marknagel hinzuführen. Mit Vorteil ist vorgesehen, dass der Gewebeschutzmantel einen Bohrgerätführungskanal zur Führung der Bohrgerätführung, umfasst, wobei die Bohrgerätführung mit dem Bohrgerätführungskanal formschlüssig, insbesondere lösbar, verbindbar ist, sodass die Bohrgerätführung relativ zum Gewebeschutzmantel entlang der Zielachse geführt verschiebbar ist. Dadurch kann der Gewebeschutzmantel entlang der Zielachse zwischen Körperteilgewebe hindurch bis in die Nähe des Knochens geführt werden und anschließend die Bohrgerätführung in die Ausfahrposition geführt werden. Praktikabel ist es, wenn der Gewebeschutzmantel formschlüssig führbar in den Führungskanal der Führungseinrichtung einfügbar ist. Es kann dann der Gewebeschutzmantel in den Führungskanal der Führungseinrichtung formschlüssig eingefügt werden, um den Gewebeschutzmantel bis in Nähe des Marknagels bzw.

Knochens zu führen, und anschließend die Bohrgerätführung in die Bohrgerätführung des Gewebeschutzmantels formschlüssig eingefügt werden, um die Bohrgerätführung zumindest teilweise ummantelt vom Gewebeschutzmantel in die Nähe des Marknagels bzw. Knochens zu führen.

Vorteilhaft ist es, wenn die Führungseinrichtung mehrere Führungskanäle aufweist, wobei die Führungskanäle jeweils für eine verschiebbar geführte Verbindung mit einer Bohrgerätführung bzw. einem Gewebeschutzmantel ausgebildet sind, wobei vorzugsweise unterschiedliche Führungskanäle unterschiedliche Zielachsen bzw. Führungskanalachsen definieren, um ein Knochenbohrgerät entlang dieser zu führen. Entsprechend kann vorgesehen sein, dass die Führungseinrichtung zumindest einen oder mehrere weitere Führungskanäle, aufweist, welche jeweils eine weitere Führungskanalachse bzw. weitere Zielachse definieren, um eine Bohrgerätführung und/oder einen Gewebeschutzmantel entlang der weiteren Führungskanalachse geführt verschiebbar, insbesondere auf vorgenannte Weise, mit der Führungseinrichtung, insbesondere lösbar, zu verbinden. Es kann dann auf vorgenannte Weise ein Bohrgerät, wie ein Knochenbohrer oder ein Führungsdraht, insbesondere K-Draht, mit der Bohrgerätführung entlang der weiteren Führungskanalachse geführt werden. Zweckmäßig kann der Marknagel zumindest eine oder mehrere weitere Bohrungen aufweisen, wobei eine jeweilige Bohrungsachse der weiteren Bohrungen jeweils mit einer der Führungskanalachsen übereinstimmt. Es kann vorgesehen sein, dass in die jeweilige weitere Bohrung ein weiteres Koppelelement, wie eine Knochenschraube, eingefügt wird, welche zumindest einseitig oder beidseitig die jeweilige weitere Bohrung überragt, um den Markanagel im Knochen zu fixieren.

Zweckmäßig ist es, wenn die Zielführung, insbesondere die Führungseinrichtung, lösbar mit dem Griffbügelarm des Griffbügels verbunden ist, um die Zielführung bzw. Führungseinrichtung von dem Griffbügelarm des Griffbügels zu lösen. Zweckmäßig kann eine Verbindungsvorrichtung vorgesehen sein, mit welcher die Zielführung, insbesondere die Führungseinrichtung, und der Griffbügelarm, insbesondere formschlüssig und/oder kraftschlüssig, lösbar miteinander verbindbar sind. Dadurch ist ermöglicht, dass die Zielführung, insbesondere die Führungseinrichtung, erst nach Einfügen des Marknagels in den Knochen mit dem Griffbügel verbunden wird. Dies erleichtert eine Handhabung bei der Behandlung. Praktisch ist es, wenn das Ausrichtungsvisier mit einem Verbindungsanschluss, insbesondere formschlüssig und/oder kraftschlüssig, lösbar mit dem Griffbügelarm verbunden ist.

Die weitere Aufgabe wird durch ein Verfahren der eingangs genannten Art erreicht, wenn eine erste Röntgenaufnahme des Ausrichtungsvisiers des Griffbügels entlang einer Sichtlinie durchgeführt wird, wonach eine Anpassung der Sichtlinie an die erste Ausrichtungsebene anhand einer zweiten Indikatorstruktur des Ausrichtungsvisiers erfolgt, welche ausbildet ist, in einer Röntgenaufnahme des Ausrichtungsvisiers eine orthogonale Verkippung der Sichtlinie von der ersten Ausrichtungsebene anzuzeigen. Üblicherweise ist vorgesehen, dass zur Durchführung des Verfahrens eine in diesem Dokument beschriebene Positioniervorrichtung bzw. ein beschriebenes Positioniersystem verwendet wird. Wie ausgeführt, kann dadurch eine Justage bzw. Ausrichtung von Zielachse, erster Indikatorstruktur und Sichtlinie der Röntgenaufnahme einfach und praktikabel durchgeführt werden, sodass ein Zeitbedarf und/oder eine Strahlungsbelastung reduzierbar ist.

Die Zielachse ist üblicherweise quer zu einer Längsachse des Marknagels ausgerichtet, vorzugsweise derart, dass diese den Marknagel scheidet bzw. mit einer Bohrachse einer Bohrung des Marknagels, wie insbesondere vorstehend ausgeführt, übereinstimmt. Zur Versorgung eines proximalen Femurs ist die Zielachse in der Regel unter einem Winkel, unter welchem eine Längsachse des Femurs zu einer Längsachse Femurhalses steht, zur Längsachse des Marknagels ausgerichtet, meist unter einem Winkel von 110° und 140°. Ist der Knochen ein Femur entspricht die Sollsichtlinie der Röntgenaufnahme üblicherweise einer lateral-medial-Betrachtung des Femurs bzw. Körpers dessen Teil der Femur ist.

Zweckmäßig ist es, wenn über die Zielführung des Griffbügels ein Knochenbohrgerät, insbesondere ein K-Draht, entlang der Zielachse in den Knochen geführt wird, wobei die Anpassung der Sichtlinie anhand der zweiten Indikatorstruktur erfolgt bevor und/oder nachdem das Knochenbohrgerät in der ersten Röntgenaufnahme für einen Abgleich mit der ersten Indikatorstruktur sichtbar ist. Eine optimierte Anpassung der Sichtlinie ist erreichbar bevor und/oder nachdem das Knochenbohrgerät in der Röntgenaufnahme sichtbar ist.

Üblicherweise ist vorgesehen, dass der Marknagel eine quer zu einer Längsachse des Marknagels verlaufende Bohrung zur Aufnahme einer Koppeleinrichtung, insbesondere einer Knochenschraube, aufweist, wobei das Knochenbohrgerät, insbesondere der K-Draht, über die Zielführung durch die Bohrung hindurch entlang der Zielachse geführt wird. Die Bohrung weist üblicherweise eine mit der Zielachse übereinstimmende Bohrachse auf. Das Knochenbohrgerät kann ein Knochenbohrer oder ein Zieldraht, insbesondere ein K-Draht, sein. Mit der Koppeleinrichtung kann der Marknagel im Knochen fixiert bzw. ein Knochenmaterial des Knochens über die Koppeleinrichtung an den Marknagel gekoppelt werden. Hierzu kann die Koppeleinrichtung derart in die Bohrung des Marknagels eingefügt werden, dass die Koppeleinrichtung die Bohrung zumindest einseitig, insbesondere beidseitig, überragt. Die Koppeleinrichtung wird üblicherweise mit zumindest einem Ende der Koppeleinrichtung, üblicherweise dem in Einschubrichtung der Koppelrichtung in den Knochen vorangehenden Ende, im Knochenmaterial des Knochens verankert. Hierzu kann das Ende ein Gewinde aufweisen.

In der Regel wird mit dem Knochenbohrgerät entlang der Zielachse ein Knochenbohrkanal in den Knochen eingebracht, meist durch die Bohrung des Marknagels hindurch, und anschließend die Koppeleinrichtung entlang des Knochenbohrkanals in die Bohrung eingebracht. Wenn der Knochen ein proximaler Femur ist, erstreckt sich in der Regel der Knochenbohrkanal entlang der Zielachse bis in den Femurkopf, wobei vorzugsweise die Koppeleinrichtung derart in die Bohrung eingebracht wird, dass ein Ende der Koppeleinrichtung in den Femurkopf ragt bzw. in diesem, beispielsweise mit einem Gewinde, verankert ist.

Günstig ist es, wenn zunächst ein als Zieldraht, insbesondere K-Draht, ausgebildetes Knochenbohrgerät, welches einen geringeren Durchmesser als die Koppeleinrichtung aufweist, entlang der Zielachse in den Knochen, insbesondere auf vorgenannte Weise, eingebracht wird, wonach mit einem Knochenbohrer ein Knochenbohrkanal entlang der Zielachse in den Knochen eingebracht wird, wobei der Zieldraht als Führung dient. Anschließend kann über den Knochenbohrkanal die Koppeleinrichtung in die Bohrung eingebracht werden, üblicherweise derart, dass die Koppeleinrichtung die Bohrung zumindest einseitig oder beidseitig überragt. Das zweite Knochenbohrgerät bzw. der Knochenbohrer und/oder die Koppeleinrichtung sind dabei in der Regel kanüliert ausgebildet, um diese entlang des Zieldrahtes zu führen. Hierzu kann das Knochenbohrgerät bzw. die Koppeleinrichtung einen Durchführungskanal aufweisen. Ist der Knochen ein proximaler Femur wird die Koppeleinrichtung üblicherweise mit einem Ende der Koppeleinrichtung im Femurkopf fixiert. Der Führungsdraht wird üblicherweise entfernt, nachdem die Koppeleinrichtung in die Bohrung des Marknagels eingebracht und insbesondere in den Femurkopf eingebracht ist.

Günstig kann es sein, einen weiteren Führungsdraht, insbesondere K-Draht, achsenversetzt in den Femurkopf einzuführen, um eine Rotation des Femurkopfes bei einem Bohren des Knochenbohrkanals, insbesondere zweiten Knochenbohrkanals, und/oder Einbringen der Koppeleinrichtung in die Bohrung des Marknagels zu vermeiden, □er weitere Führungsdraht kann sich entlang einer weiteren Zielachse, vorzugsweise durch eine weitere Bohrung des Marknagels hindurch, in den Femurkopf erstrecken.

Zweckmäßig kann der weitere Führungsdraht mit der Führungseinrichtung, beispielsweise über einen weiteren Führungskanal der Führungseinrichtung, in den Femurkopf eingeführt werden.

Erste Röntgenaufnahme des Ausrichtungsvisiers bezeichnet üblicherweise eine Röntgenaufnahme des Ausrichtungsvisiers entlang einer Sichtlinie unter orthogonaler Verkippung der Sichtlinie von der ersten Ausrichtungsebene. Zweite Röntgenaufnahme des Ausrichtungsvisiers bezeichnet üblicherweise eine Röntgenaufnahme des Ausrichtungsvisiers entlang einer in der ersten Ausrichtungsebene liegenden Sichtlinie.

Weitere Merkmale, Vorteile und Wirkungen ergeben sich aus den nachfolgend dargestellten Ausführungsbeispielen. In den Zeichnungen, auf welche dabei Bezug genommen wird, zeigen:

Fig. 1 eine Positioniervorrichtung für einen Marknagel;

Fig. 2 und Fig. 3 ein Ausrichtungsvisier einer Positioniervorrichtung aus unterschiedlichen Sichtlinien;

Fig. 4 eine Röntgenaufnahme eines proximalen Femurs entlang einer Sichtlinie, welche in einer Ebene mit einer Zielachse und ersten Indikatorstruktur liegt;

Fig. 5 eine weitere Röntgenaufnahmen gemäß Fig. 4 mit einem entlang der Zielachse in den Knochen eingeführten K-Draht;

Fig. 6 das Ausrichtungsvisier der Fig. 2 und Fig. 3 in einer schrägen Draufsicht auf Indikatorstrukturen des Ausrichtungsvisiers;

Fig. 7 eine Führungseinrichtung einer Zielführung;

Fig. 8 einen Gewebeschutzmantel einer Zielführung;

Fig. 9 eine Bohrgerätführung einer Zielführung.

Fig. 1 zeigt eine schematische Darstellung einer Positioniervorrichtung 1 für einen Marknagel 2 zum Positionieren und Fixieren des Marknagels 2 in einem intramedullären Kanal eines Knochens, insbesondere eines proximalen Femurs. Zweck ist üblicherweise eine Versorgung einer Fraktur des Knochens, im Falle eines proximalen Femurs häufig einer Schenkelhalsfraktur. Die Positionierungsvorrichtung umfasst einen Griffbügel 3 mit einer Zielführung 4 zum Führen eines Knochenbohrgerätes 5, beispielsweise eines K-Drahtes, entlang einer Zielachse Z, ein Anschlusselement e, um den Marknagel 2 mit dem Griffbügel 3 drehstarr lösbar zu verbinden, und ein Ausrichtungsvisier 7, um zur Ausrichtung der Zielachse Z bei in den Knochen eingefügtem Marknagel 2 mit dem Ausrichtungsvisier 7 einen Verlauf der Zielachse Z in einer Röntgenaufnahme anzuzeigen. Das Anschlusselement 6 und die Zielführung 4 sind beabstandet voneinander an einem Griffbügelarm 9 des Griffbügels 3, üblicherweise an unterschiedlichen Enden des Griffbügelarmes 9, angeordnet.

Der Marknagel 2 weist eine quer zu dessen Längsachse verlaufende Bohrung 10 zur Aufnahme einer Koppeleinrichtung, wie einer Knochenschraube auf, um den Marknagel 2 durch Einbringen der Koppeleinrichtung in die Bohrung 10, sodass die Koppeleinrichtung die Bohrung 10 überragt, im Knochen zu befestigen. Die Koppeleinrichtung wird üblicherweise endseitig in einem Knochenteil verankert, im Falle eines proximalen Femurs in der Regel im Femurkopf. Bei mit dem Anschlusselement 6 verbundenem Marknagel 2, stimmen eine Achse der Bohrung 10 und die Zielachse Z überein, sodass die Zielachse Z durch die Bohrung 10 hindurchführt, dargestellt in Fig. 1. Üblicherweise ist vorgesehen, dass zuerst ein als K-Draht ausgebildetes Knochenbohrgerät 5 über die Zielführung 4 entlang der Zielachse Z durch die Bohrung 10 hindurchgeführt wird, und anschließend ein Knochenbohrer zur Bohrung 10 eines Knochenbohrkanals entlang der Zielachse Z in den Knochen eingebracht wird, wobei der K-Draht als Führung für den Knochenbohrer dient. Anschließend kann über den Knochenbohrkanal die Koppeleinrichtung in die Bohrung 10 des Markkanals eingebracht werden.

Eine Ausrichtung der Zielachse Z im Knochen, um den K-Draht bzw. die Koppeleinrichtung in eine passende Tiefe und Position im Knochen zu führen, erfolgt unter Durchführung von Röntgenaufnahmen des Ausrichtungsvisiers 7, sodass in den Röntgenaufnahmen eine erste Indikatorstruktur 11 des Ausrichtungsvisiers 7 einen Bezugspunkt für einen Verlauf der Zielachse Z im Knochen darstellt. Die Röntgenaufnahmen werden in der Regel mit einer Röntgenapparatur 13 mit steuerbar variierbarer Sichtlinie S1 der Röntgenaufnahme durchgeführt. Die erste Indikatorstruktur 11 ist ausgebildet, um in einer Röntgenaufnahme des Ausrichtungsvisiers 7 entlang einer in einer mit der Zielachse Z und ersten Indikatorstruktur 11 gebildeten ersten Ausrichtungsebene liegenden Sollsichtlinie S2 den Verlauf der Zielachse Z anzuzeigen. Dies ist in Fig. 2 dargestellt, wobei in Fig. 2 die erste Ausrichtungsebene rechtwinklig zur Zeichnungsebene durch die Zielachse Z verläuft. Um eine Ausrichtung der Sichtline S1 einer Röntgenaufnahme des Ausrichtungsvisiers 7 entsprechend der Sollsichtlinie S2 zu ermöglichen, also eine Fehlausrichtung der Sichtlinie S1 zu erkennen, ist vorgesehen, dass das Ausrichtungsvisier 7 eine zweite Indikatorstruktur 12 aufweist, welche ausbildet ist, in der Röntgenaufnahme eine orthogonale Verkippung der Sichtlinie S1 von der ersten Ausrichtungsebene anzuzeigen. Dies ist in Fig. 2 und Fig. 3 dargestellt.

Fig. 2 und Fig. 3 zeigen schematische Darstellungen eines Ausrichtungsvisiers 7 einer Positionierungsvorrichtung, insbesondere jener der Fig. 1 , wobei in Fig. 2 das Ausrichtungsvisier 7 aus einer Sicht auf das Ausrichtungsvisier 7 entlang der ersten Ausrichtungsebene gezeigt ist, und in Fig. 3 aus einer Sicht auf Ausrichtungsvisier 7 unter orthogonaler Verkippung von der ersten Ausrichtungsebene. Die erste Indikatorstruktur 11 ist mit einer Vertiefung gebildet, sodass die erste Indikatorstruktur 11 in einer Röntgenaufnahme entlang der Sollsichtline S2 einen, insbesondere U-förmigen oder V- förmigen, Einschnitt bildet, um mit diesem den Verlauf der Zielachse Z anzuzeigen, analog zu Fig 2. Der Verlauf der Zielachse Z wird dabei insbesondere durch einen Boden des Einschnittes markiert. Zur genauen Anzeige ist es zweckmäßig, wenn die Vertiefung bzw. der Einschnitt entlang deren Tiefenrichtung einen verjüngenden Querschnitt aufweisen. Die Indikatorstrukturen sind bevorzugt als in eine Ausrichtungsvisierkörper eingebrachte Erhöhungen bzw. Vertiefungen ausgebildet.

Die zweite Indikatorstruktur 12 ist mit mehreren im Wesentlichen parallel zur ersten Ausrichtungsebene bzw. parallel zur Sichtlinie S1 ausgerichteten orthogonal zu deren Längsachsen voneinander beabstandeten , insbesondere als Schienen, ausgebildeten Spaltbegrenzungswänden gebildet, sodass die Spaltbegrenzungswände in einer Röntgenaufnahme des Ausrichtungsvisiers 7 entlang der Sollsichtlinie S2 zwei voneinander beabstandete Kippanzeigespalte 14 bilden, wobei zur Bildung des jeweiligen Kippanzeigespaltes 14 jeweils eine erste Spaltbegrenzungswand 15 und eine zweite Spaltbegrenzungswand 16 ein Wandpaar bilden, wobei jeweils die zweite Spaltbegrenzungswand 16 der ersten Spaltbegrenzungswand 15 in einer Richtung parallel zur ersten Ausrichtungsebene zumindest abschnittsweise nachgeordnet ist, und wobei bei einem der Wandpaare in einer ersten Richtung orthogonal zur ersten Ausrichtebene und beim anderen Wandpaar in einer Richtung entgegengesetzt zur ersten Richtung die erste Spaltbegrenzungswand 15 der zweiten Spaltbegrenzungswand 16 nachgeordnet ist, sodass je nach Richtung der orthogonalen Verkippung der Sichtlinie S1 von der ersten Ausrichtungsebene in der Röntgenaufnahme des Ausrichtungsvisiers 7 der eine oder der andere Kippanzeigespalt 14 eine größere Abnahme dessen Spaltbreite aufweist. Eine Anordnung der Spaltbegrenzungswände ist insbesondere aus Fig. 2, Fig, 3 und Fig. 6 ersichtlich, wobei Fig. 6 eine schematische Darstellung des Ausrichtungsvisiers in schräger Draufsicht auf die Spaltbegrenzungswände zeigt. Durch diese Anordnung der Spaltbegrenzungswände ist eine Richtung der orthogonalen Verkippung der Sichtlinie S1 von der Sollsichtlinie S2 praktikabel und in der Röntgenaufnahme einfach ablesbar dargestellt. Günstig ist es, wenn die Kippanzeigespalte 14 in einer Röntgenaufnahme entlang der Sollsichtline S2 gleich große Spaltbreiten aufweisen. Indem die erste Indikatorstruktur 11 zwischen den Kippanzeigespalten 14 angeordnet ist, ist eine besonders sensitive Anzeige der orthogonalen Verkippung erreichbar. Wie analog in Fig. 2 und Fig. 3 ersichtlich weisen die Kippanzeigespalte 14 in Fig. 2 gleich große Spaltbreiten auf, während in Fig. 3 aufgrund der orthogonalen Verkippung einer der Kippspalte 14 eine kleinere Spaltbreite als der andere Kippspalt 14 aufweist, abhängig von einer jeweiligen Richtung der orthogonalen Verkippung von der ersten Ausrichtungsebene.

Praktikabel kann es sein, wenn das Ausrichtungsvisier 7 eine dritte Indikatorstruktur 17 aufweist, um in einer Röntgenaufnahme des Ausrichtungsvisiers 7 eine orthogonale Verkippung der Sichtlinie S1 von einer zweiten Ausrichtungsebene, welche rechtwinklig zur mit der Zielachse Z und ersten Indikatorstruktur 11 definierten ersten Ausrichtungsebene ausgerichtet ist, anzuzeigen. Dadurch kann die Sichtlinie S1 auch in Bezug auf die zweite Ausrichtungsebene praktikabel ausgerichtet werden. Die dritte Indikatorstruktur 17 kann bevorzugt mit zwei in einer Richtung parallel zur ersten Ausrichtebene hintereinander angeordneten als Vertiefungen ausgebildeten Ausrichtungsstrukturen 25 gebildet sein, wobei eine definierte Überlagerung der Vertiefungen in der Röntgenaufnahme eine Sollüberlagerungskontur bildet. Dies kann wie aus Fig. 2 und Fig. 3 ersichtlich umgesetzt sein, indem eine der Vertiefungen der dritten Indikatorstruktur 17 durch die Vertiefung der ersten Indikatorstruktur 11 umgesetzt ist und eine weitere Vertiefung in einer Richtung der Sollsichtlinie S2 hinter dieser angeordnet ist.

Fig. 4 zeigt eine Röntgenaufnahme eines Ausrichtungsvisiers 7 gemäß Fig. 2 bzw. Fig. 3 im Rahmen einer exemplarischen Versorgung einer Fraktur eines proximalen Femurs. Insbesondere ist das Ausrichtungsvisier 7 Teil einer Positioniervorrichtung 1 entsprechend einer Ausgestaltung gemäß Fig. 1. Die Röntgenaufnahme zeigt eine Ausrichtung der Zielachse Z auf einen Femurkopf, um nach Ausrichtung der Zielachse Z einen K-Draht entlang der Zielachse Z in den Femurkopf einzuführen. Die Zielachse Z ist zur Veranschaulichung als strichlierte Linie im Röntgenbild eingezeichnet. Die Sichtlinie S1 der Röntgenaufnahme ist derart relativ zur ersten Ausrichtungsebene ausgerichtet, dass die Kippanzeigespalte 14 im Wesentlichen gleich große Spaltbreiten aufweisen, sodass der Einschnitt der ersten Indikatorstruktur 11 damit also den Verlauf der Zielachse Z anzeigt. Fig. 5 zeigt eine weitere Röntgenaufnahme des Ausrichtungsvisiers 7 gemäß Fig. 4, wobei entlang der Zielachse Z ein K-Draht in den Femurkopf eingefügt ist. Die Längsachse des K-Drahtes verläuft entsprechend dem mit dem Einschnitt der ersten Indikatorstruktur 11 angezeigten Verlauf.

Fig. 6 zeigt eine schematische Darstellung des Ausrichtungsvisiers 7 der Fig. 2 und Fig. 3 in einer schrägen Draufsicht auf die erste Indikatorstruktur 11 und zweite Indikatorstruktur 12 des Ausrichtungsvisiers 7. Jeweils eine der ersten Spaltbegrenzungswände15 und eine der zweiten Spaltbegrenzungswände 16 bilden, wie vorstehend ausgeführt, eines der Wandpaare, um in der Röntgenaufnahme jeweils einen der Spaltanzeigespalte 14 zu bilden. Die erste Spaltbegrenzungswand 15 und zweite Spaltbegrenzungswand 16 des jeweiligen Wandpaares sind in einer Richtung orthogonal zur Sollsichtlinie S2 voneinander beabstandet und können einander auch überlappen. Die Vertiefung der ersten Indikatorstruktur 11 befindet sich zwischen den beiden Wandpaaren. Die in Fig. 6 ersichtlichen mittig gelegenen kreisförmigen Strukturen stellen Bohrungslöcher im Ausrichtungsvisierkörper dar, welche im Zuge einer Herstellung des Ausrichtungsvisiers 7 zur Umsetzung der Indikatorstrukturen in einen Ausrichtungsvisierkörper des Ausrichtungsvisiers 7 eingebracht wurden.

Zur Führung des Knochenbohrgerätes 5 mit der Zielführung 4 ist es zweckmäßig, wenn die Zielführung 4 eine Führungseinrichtung 18 und eine Bohrgerätführung 19 aufweist, wobei die Führungseinrichtung 18 ausgebildet ist, die Bohrgerätführung 19 zu führen, und die Bohrgerätführung 19 ausgebildet ist, das Knochenbohrgerät 5 zu führen, dargestellt in Fig. 1. Die Führungseinrichtung 18 ist üblicherweise lösbar mit dem Griffbügelarm 9 verbunden. Die Bohrgerätführung 19 ist bevorzugt an der Führungseinrichtung 18 lösbar anordenbar. Mit der Bohrgerätführung 19 kann die Bohrgerätführung 19 stabilisiert werden, um das Knochenbohrgerät 5 zum Knochen zu führen. Die Bohrgerätführung 19 wird üblicherweise zwischen einem den Knochen umgebenden Körperteilgewebe hindurch zum Knochen geführt. Um die Bohrgerätführung 19 und Körperteilgewebe zum Schutz des Körperteilgewebes voneinander zu trennen, ist es zweckmäßig, wenn die Zielführung 4 einen Gewebeschutzmantel 20 aufweist, welcher die Bohrgerätführung 19 zumindest teilweise ummantelt. Fig. 7 zeigt eine schematische Darstellung einer Führungseinrichtung 18, Fig. 8 eine schematische Darstellung eines Gewebeschutzmantels 20 und Fig. 9 eine schematische Darstellung einer Bohrgerätführung 19 einer Zielführung 4, insbesondere jener der Fig. 1. Die Führungseinrichtung 18 weist einen Führungskanal 22 auf, um die Bohrgerätführung 19 sowie bevorzugt den Gewebeschutzmantel 20 formschlüssig entlang des Führungskanals 22 verschiebbar in den Führungskanal 22 einzufügen. Vorgesehen ist, dass der Führungskanal 22 derart am Griffbügel 3 ausgerichtet ist, dass eine Führungskanalachse des Führungskanals 22 mit der Zielachse Z übereinstimmt, sodass die Bohrgerätführung 19 bzw. der Gewebeschutzmantel 20 entlang der Zielachse Z verschiebbar sind, ersichtlich in Fig. 1. Die Bohrgerätführung 19, welche in der Regel im Wesentlichen stabförmig ausgebildet ist, weist einen Bohrgerätkanal 24 auf, durch welchen ein Knochenbohrgerät 5, insbesondere ein K-Draht, hindurchführbar ist. Der Gewebeschutzmantel 20 weist einen Bohrgerätführungskanal 23 auf, um die Bohrgerätführung 19 formschlüssig entlang des Bohrgerätführungskanals 23 verschiebbar in den Bohrgerätführungskanal 23 einzufügen. Der Gewebeschutzmantel 20 ist ausgebildet, die Bohrgerätführung 19 zumindest teilweise zu ummanteln. Zweckmäßig ist vorgesehen, dass der Gewebeschutzmantel 20 in den Führungskanal 22 einfügbar ist, sodass der Gewebeschutzmantel 20 mit dem Führungskanal 22 geführt relativ zum Führungskanal 22 in Richtung des Marknagels 2 ausfahrbar ist, um den Gewebeschutzmantel 20 zum Marknagel 2 bzw. Knochen hinzuführen, dies ist in Fig. 1 dargestellt. Die Bohrgerätführung 19 kann dann entlang des Bohrgerätführungskanals 23 zum Marknagel 2 bzw. Knochen geführt werden. Vorgesehen ist dabei, dass eine Längsachse des Bohrgerätkanals 24 mit der Zielachse Z übereinstimmt. Anschließend kann ein Bohrgerät, wie einen K-Draht, durch den Bohrgerätkanal 24 der Bohrgerätführung 19 geführt entlang der Zielachse Z in den Knochen eingefügt werden. Wird kein Gewebeschutzmantel 20 verwendet kann die Bohrgerätführung 19 in den Führungskanal 22 einfügbar ist, sodass die Bohrgerätführung 19 mit dem Führungskanal 22 geführt relativ zum Führungskanal 22 in Richtung des Marknagels 2 ausfahrbar ist, um den Bohrgerätkanal 24 zum Marknagel 2 hinzuführen. Hierzu kann ein Querschnitt der Bohrgerätführung 19 formkorrespondierend zu einem Querschnitt des Führungskanals 22 ausgebildet sein.

Von Vorteil ist es daher, wenn die Positioniervorrichtung 1 ein Ausrichtungsvisier 7 mit einer ersten Indikatorstruktur 11 zur Anzeige eines Verlaufes der Zielachse Z in einer Röntgenaufnahme des Ausrichtungsvisiers 7 entlang einer Sollsichtlinie S2 aufweist, wobei die erste Indikatorstruktur 11 und die Zielachse Z eine erste Ausrichtungsebene definieren, und wobei das Ausrichtungsvisier 7 eine zweite Indikatorstruktur 12 aufweist, welche ausgebildet ist, um in einer Röntgenaufnahme des Ausrichtungsvisiers 7 entlang einer Sichtlinie S1 eine orthogonale Verkippung der Sichtline S1 von der ersten Ausrichtungsebene anzuzeigen. Dadurch kann die Sichtline S1 der Röntgenaufnahme des Ausrichtungsvisiers 7 gemäß der ersten Ausrichtungsebene bzw. Sollsichtline S2 ausgerichtet werden. Bei mit der Positionierungsvorrichtung in den intramedullären Kanal eines Knochens eingefügtem Marknagel 2 stellt damit in einer Röntgenaufnahme des Ausrichtungsvisiers 7 mit einer an die Sollsichtlinie S2 angepassten Sichtlinie S1 die erste Indikatorstruktur einen Bezugspunkt für eine Verlauf der Zielachse Z im Knochen dar. Wenn die zweite Indikatorstruktur 12 mit zwei Kippanzeigespalten 14 gebildet ist, welche bevorzugt mit in einen Ausrichtungsvisierköper eingebrachten Erhöhungen bzw. Vertiefungen, gebildet sind, wobei an den Kippanzeigespalten 14 eine Richtung der orthogonalen Verkippung von der ersten Ausrichtungsebene ablesebar ist, kann ein kompakter Aufbau und eine einfache und praktikable Feststellung einer orthogonalen Verkippung bzw. Ausrichtung der Sichtline S1 einer Röntgenaufnahme durchgeführt werden.