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Patent Searching and Data


Title:
PRIMARY EXPLOSIVES AND PRIMERS WHICH CAN BE IGNITED BY ELECTRIC TRIGGERING
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/1999/048842
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to primary explosives and primers for igniting boosters or propellant charges or for generating compressed gas, whereby the primary explosives and the primers can be electrically ignited.

Inventors:
HAGEL RAINER (DE)
REDECKER KLAUS (DE)
Application Number:
PCT/EP1999/001906
Publication Date:
September 30, 1999
Filing Date:
March 22, 1999
Export Citation:
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Assignee:
DYNAMIT NOBEL AG (DE)
HAGEL RAINER (DE)
REDECKER KLAUS (DE)
International Classes:
C06C7/00; (IPC1-7): C06C7/00; C06B41/00
Foreign References:
FR2612177A11988-09-16
US3865008A1975-02-11
GB771322A1957-03-27
GB2014569A1979-08-30
DE19616627A11997-11-06
DE19533487A11996-03-14
DE4429178A11995-03-02
US3420137A1969-01-07
US3618523A1971-11-09
EP0129081A11984-12-27
Attorney, Agent or Firm:
Uppena, Franz (Dynamit Nobel Aktiengesellschaft Patentabteilung Troisdorf, DE)
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Claims:
Patentansprüche :
1. Initialexplosivstoffe zum Anzünden von Boostern oder Treibladungen bzw. zum Erzeugen von Druckgas, dadurch gekennzeichnet, daß die Initialexplosivstoffe elektrisch anzündbar sind und ausgewählt sind aus 2Diazo4,6dinitrophenol, 4 Diazo2,6dinitrophenol, Dipikryiditetrazol, aus den Salzen des 2Diazo4,6dini troresorzins, 4Diazo2,6dinitroresorzins, Dinitrobenzofuroxans, des Trinitro phenols oder des Trinitroresorzins oder aus Mischungen dieser Initialexplosiv stoffe.
2. Initialexplosivstoffe gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Salz des Dinitrobenzofuroxans das Kaliumdinitrobenzofuroxanat, als Salz des Trinitrophenols die Kaliumund/oder Strontiumsalze, als Salz des Trinitroresorcins die Kaliumund/oder Strontiumsalze und als Salz des Trinitroresorcins die Bleisalze in normaler und/oder basischer Form ausgewählt sind.
3. Initialexplosivstoffe gemäß Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Initialexplosivstoff verdichtet ist.
4. Initialexplosivstoffe gemäß Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß eine Verdämmung aus Inertstoff vorgesehen ist.
5. Anzündsatz zum Anzünden von Boostern oder Treibladungen bzw. zum Erzeu gen von Druckgas, dadurch gekennzeichnet, daß der Anzündsatz elektrisch an zündbar ist und neben mindestens einem Initialexplosivstoff mindestens ein Oxidationsmittel enthält.
6. Anzündsatz gemäß Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß er zusätzlich ge gebenenfalls Bindemittel, Reduktionsmittel, Sekundärexplosivstoffe, Komponen ten, die einen Beitrag zur Umsetzung liefern, Moderatoren, Stoffe aus ! eitfähigem Material und/oder Inertstoffe enthält.
7. Anzündsatz gemäß Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Initial explosivstoffe elektrisch anzündbar sind und ausgewähit sind aus 2Diazo4,6 dinitrophenol, 4Diazo2,6dinitrophenol, Dipikrylditetrazol, aus den Salzen des 2Diazo4,6dinitroresorzins, 4Diazo2,6dinitroresorzins, Dinitrobenzofuroxans, des Trinitrophenols oder des Trinitroresorzins oder aus Mischungen dieser Ini tialexplosivstoffe, daß die Oxidationsmittel ausgewähit sind aus Zinkperoxid, Ka liumnitrat und/oder Kaliumperchlorat, daß die Reduktionsmittel ausgewählt sind aus Bor, Titan, Zirkon, Magnesium, Cermagnesium, Cersilicium, Alumi nium/Magnesiumund/oder CalziumsilicidPulver, daß der Sekundärexplosivstoff ausgewählt ist aus Oktogen, aus Aminoverbindungen von nitrierten Aromaten, vorzugsweise Mono, Diund/oder Triaminotrinitrobenzol oder Diaminohexani trodiphenyl, aus Acylierungsprodukten dieser Verbindungen, vorzugsweise Hexanitrooxanilid und/oder Hexanitrodiphenylharnstoff, aus Hexanitrostilben, Hexanitrodiphenyloxid, Hexanitrodiphenylsulfid, Hexanitrodiphenylsulfon, Hexanitrodiphenylamin, Tetranitrocarbazol, Tetranitroacridon, Polyvinylnitrat, Nitrocellulose und/oder Pentaerythrittetranitrat, daß der Inertstoff ausgewählt ist aus Zinndioxid, PVB, Wachsen, Klebund/oder Farbstoffen und/oder PE, daß als Moderator CaResinat ausgewähtt ist und/oder daß als leitfähiger Stoff Fa sern aus leitfähigem Material, vorzugsweise Fasern aus Kohlenstoff ausgewählt sind.
8. Anzündsatz gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 5 bis 7, dadurch ge kennzeichnet, daß der Anteil der Initialexplosivstoffe 20 bis 70 Gew.%, der An teil der Oxidationsmittel 5 bis 50 Gew.%, der Anteil der Reduktionsmittel bis zu 20 Gew.%, der Anteil der Sekundärsprengstoffe bis zu 30 Gew.%, der Anteil der Moderatoren bis zu 10 Gew.%, der Anteil der leitfähigen Stoffe bis zu 20Gew.% und/oder der Anteil der Inertstoffe bis zu 20 Gew.% ausmacht.
9. Aufladung, dadurch gekennzeichnet, daß sie aus einer Kombination aus einem Initialexplosivstoff gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4 oder aus einem Anzündsatz gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 5 bis 8 (1. La dung) mit einer Anzündmischung (2. Ladung) besteht.
10. Verfahren zum Anzünden von Boostern oder Treibladungen bzw. zum elektri schen Erzeugen von Druckgas, dadurch gekennzeichnet, daß ein Initialexplo sivstoff gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4 elektrisch angezün det wird.
11. Verfahren zum Anzünden von Boostern oder Treibladungen bzw. zum elektri schen Erzeugen von Druckgas, dadurch gekennzeichnet, daß ein Anzündsatz gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 5 bis 7 elektrisch angezündet wird.
12. Verwendung eines Initialexplosivstoffes gemäß einem oder mehreren der An sprüche 1 bis 4 zum elektrischen Anzünden von Boostern oder Treibladungen bzw. zum elektrischen Erzeugen von Druckgas.
13. Verwendung eines Anzündsatzes gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 5 bis 7 zum elektrischen Anzünden von Boostern oder Treibladungen bzw. zum elektrischen Erzeugen von Druckgas.
Description:
Durch elektrische Auslösung anzündbare Initialexplosivstoffe und Anzündsätze Die Erfindung betrifft Initialexplosivstoffe und Anzündsätze zum Anzünden von Boostern oder Treibladungen bzw. zum Erzeugen von Druckgas.

In der DE-A 33 21 943 werden Anzündsätze beschrieben, die spezielle Initialexplo- sivstoffe und Peroxide enthalten, die zum Anzünden thermischer Aufladungen einge- setzt werden können. Aufgrund ihrer Zusammensetzung werden sie bevorzugt durch mechanische Einwirkung angezündet. Eine elektrische Anzündung dieser Sätze ist nur unter speziellen Bedingungen möglich.

Der Erfindung liegt als eine Aufgabe zugrunde, Initialexplosivstoffe bereitzustellen, die, gegebenenfalls in Kombination mit Anzündmischungen, elektrisch anzündbar sind.

Der Erfindung liegt als eine weitere Aufgabe zugrunde, Anzündsätze bereitzustellen, die, gegebenenfalls in Kombination mit Anzündmischungen, elektrisch anzündbar sind.

Eine weitere Aufgabe bestand darin, Initialexplosivstoffe und Anzündsätze bereitzustellen, die, gegebenenfalls in Kombination mit Anzündmischungen, elektrisch anzündbar sind und bei denen die Schwaden einen reduzierten Anteil an toxischen Verbindungen enthalten und möglichst frei von agressiven Gasen sind.

Erfindungsgemäß werden zur Lösung einer Aufgabe in einer ersten Ausführungsform Initialexplosivstoffe bereitgestellt, die ausgewähit sind aus 2-Diazo-4,6-dinitrophenol, 4-Diazo-2,6-dinitrophenol, Dipikryiditetrazol, Salzen des 2-Diazo-4,6-dinitroresorzins, 4-Diazo-2,6-dinitroresorzins, Dinitrobenzofuroxans, des Trinitrophenols und des Trinitroresorzins oder Mischungen dieser Initialexplosivstoffe. Als bevorzugt einsetz- bare Salze seien beispielsweise das Kaliumsalz des Dinitrobenzofuroxans, die Ka-

lium-und Strontiumsalze des Trinitrophenols und des Trinitroresorzins genannt. So- fern ein geringer Anteil an Blei in den Schwaden geduldet werden kann, können auch die Bleisalze des Trinitroresorzins in normaler oder basischer Form enthalten sein.

Erfindungsgemäß werden zur Lösung einer weiteren Aufgabe in einer Ausführungs- form Anzündsätze bereitgestellt, die neben mindestens einem Initialexplosivstoff min- destens ein Oxidationsmittel und gegebenenfalls Bindemittel, Reduktionsmittel, se- kundäre Sprengstoffe, Komponenten, die einen Beitrag zur Umsetzung liefern und/oder Inertstoffe enthalten.

Die hierfür erfindungsgemäß einsetzbaren Initialexplosivstoffe sind ausgewählt aus 2- Diazo-4,6-dinitrophenol, 4-Diazo-2,6-dinitrophenol, Dipikrylditetrazol, aus den Salzen des 2-Diazo-4,6-dinitroresorzins, 4-Diazo-2,6-dinitroresorzins, Dinitrobenzofuroxans, des Trinitrophenols und/oder des Trinitroresorzins. Als bevorzugt einsetzbare Salze seien beispielsweise das Kaliumsalz des Dinitrobenzofuroxans, die Kalium-un Strontiumsalze des Trinitrophenols und des Trinitroresorzins genannt. Sofern ein geringer Anteil an Blei in den Schwaden geduldet werden kann, können auch die Bleisalze des Trinitroresorzins in normaler oder basischer Form in Mengen bis zu 20 Gew.-% im Gemisch enthalten sein.

Hierbei können die Initialexplosivstoffe in Mengen von 20 bis 70 Gew.-% enthalten sein. Auch Mischungen dieser Initialexplosivstoffe können eingesetzt werden. Sie können sowohl in feinkörnigem wie grobkörnigem Zustand eingesetzt werden.

Das Oxidationsmittel wird erfindungsgemäß ausgewählt aus Zinkperoxid, Kaliumnitrat und/oder Kaliumperchlorat. Zinkperoxid wird bevorzugt mit einem Aktiv-Sauerstoffan- teil von mehr als 12,3 % eingesetzt (vgl. DE-PS 29 52 069).

Erfindungsgemäß eingesetzt wird das Oxidationsmittel in Mengen von 5 bis 50 Gew.-%. Das Oxidationsmittel kann sowohl in feinkörnigem Zustand als auch grob- körnig eingesetzt werden.

Weiterhin können die erfindungsgemäßen Anzündsätze noch Bindemittel, Redukti- onsmittel, sekundäre Sprengstoffe, Komponenten, die einen Beitrag zur Umsetzung liefern und/oder Inertstoffe enthalten.

Als Reduktionsmittel eignen sich die an sich bekannten Reduktionsmittel in Anzünd- sätzen, die eine Verbesserung des Anzündvermögens bewirken. Geeignet sind bei- spielsweise Bor, Titan-, Zirkon-, Magnesium-, Cermagnesium-, Cersilicium-, Alumi- nium/Magnesium-oder Calziumsilicid-Pulver. Mischungen dieser Reduktionsmittel sind ebenfalls einsetzbar. Der Anteil des Reduktionsmittels kann erfindungsgemäß bis zu 20 Gew.-% ausmachen.

Als weitere Komponenten, die einen Beitrag zur Umsetzung liefern, können vorzugs- weise Sekundärexplosivstoffe, beispielsweise Oktogen, Aminoverbindungen von ni- trierten Aromaten, beispielsweise des Trinitrobenzols wie Mono-, Di-oder Triamino- trinitrobenzol oder Diaminohexanitrodiphenyl, weiterhin die Acylierungsprodukte die- ser Verbindungen, beispielsweise Hexanitrooxanilid oder Hexanitrodiphenylharnstoff, Hexanitrostilben, Hexanitrodiphenyloxid, Hexanitrodiphenylsulfid, Hexanitrodiphenyl- sulfon, Hexanitrodiphenylamin, Tetranitrocarbazol, Tetranitroacridon, Polyvinylnitrat, Nitrocellulose oder Pentaerythrittetranitrat eingesetzt werden. Bevorzugt einsetzbar sind Sekundärexplosivstoffe, die gleichzeitig als Bindemittel wirken. Besonders bevor- zugt ist Nitrocellulose. Diese Komponenten können in Mengen bis zu 30 Gew.-% ent- halten sein.

Sowohl die erfindungsgemäßen Initialexplosivstoffe als auch die erfindungsgemäßen Anzündsätze werden als sogenannte 1. Ladung bezeichnet und eingesetzt. Sie kön- nen bevorzugt mit einer sogenannten 2. Ladung (Anzündmischung) kombiniert wer- den. Diese 2. Ladung enthält vorzugsweise eine Mischung von Metallpulver als Re- duktionsmittel und Kaliumperchlorat als Oxidationsmittel. Als Metallpulver wird Titan- oder Zirkonpulver bevorzugt. Dabei wird in dem Redox-System das Metallpulver in Mengen von 30 bis 80 Gew.-% und das Kaliumperchlorat in Mengen von 20 bis 70 Gew.-% eingesetzt.

Ebenfalls einsetzbar sind Moderatoren in Mengen bis zu 10 Gew.-%. Als Moderator kann beispielsweise Ca-Resinat dienen.

Weiterhin können Stoffe aus leitfähigem Material eingesetzt werden. Als leitfähiges Material kann dabei sowohl Kohlenstoff als auch ein den elektrischen Strom leitendes Metall oder eine Legierung, beispielsweise Messing, dienen. Vorzugsweise werden die Stoffe in Faserform verwendet. Einsetzbare Metallfasern sind beispielsweise sol- che aus Eisen oder Kupfer. Der Anteil der Fasern kann sich zwischen 0,5 und 20 Gew.-% bewegen.

Als Inertstoffe eignen sich die in Anzündsystemen an sich bekannten Stoffe, die auch zur Abstimmung der Eigenschaften dieser Sätze auf den jeweiligen Verwendungs- zweck mit eingesetzt werden. Als Beispiel sei Zinndioxid genannt. Weiterhin zählen zu den Inertstoffen sonstige Bindemittel, beispielsweise PVB, Wachse oder PE, Kleb- und Farbstoffe. Der Anteil der Inertstoffe in den erfindungsgemäßen Anzündsätzen kann bis zu 20 Gew.-% ausmachen.

Die Herstellung der erfindungsgemäßen Anzündsätze bzw. die Herstellung der An- zündmischungen erfolgt nach an sich bekannten Verfahren durch Vermischen der einzelnen Bestandteile mit dem in einem Lösungsmittel gelösten Bindemittel oder dem Sekundärexptosivstoff, der Bindemitteleigenschaften aufweist. Dieses Vermischen kann nach an sich bekannten Verfahren durch Rühren, Kneten oder ähnlichen Verteilungsmethoden geschehen. Dabei fallen die erfindungsgemäßen Anzündsätze bzw. die Anzündmischungen als breiige Masse an.

Die erfindungsgemäßen 1. Ladungen erfüllen nicht nur die Funktion eines Standard- Anzündsatzes, sondern können ohne zusätzliche Verstärkerladung direkt eingesetzt werden. Dies geschieht im allgemeinen durch direktes Aufbringen einer erfindungs- gemäßen 1. Ladung mit Hilfe einer Dosiereinrichtung, wie Pipetten, Spritzen oder <BR> <BR> <BR> ähnlichem.

Zur Aufbringung der Ladungen kann auch ein Stempel benutzt werden, mit dem nach dem Eintauchen in die Ladungen die an dem Stempel anhaftende Mischung aufge- bracht werden kann.

In einer weiteren, bevorzugten Ausführungsform werden die erfindungsgemäßen An- zündsätze in Lochplatten durch vorsichtiges Einstreichen der mit Wasser befeuchte- ten Stoffe oder Gemische portioniert. Nach dem Ausstoßen aus der Form erfolgt ein Trocknen und ggf. leichtes Anpressen des so geformten erfindungsgemäßen An- zündsatzes.

Die erfindungsgemäßen 1. Ladungen können, gegebenenfalls in Kombination mit ei- ner 2. Ladung, beispielsweise durch ein Zünd-/Anzündelement gemäß DE-A 19637587, aber auch durch Zünd-/Anzündelemente vom Typ eines Spalt-, Glühdraht- oder Metallschichtelement-Zünders sowie aller durch Funken oder Laserlicht ausge- lösten Anzündungen zur Anzündung gebracht werden.

Die Erfindung betrifft im Einzelnen : Initialexplosivstoffe zum Anzünden von Boostern oder Treibladungen bzw. zum Er- zeugen von Druckgas, bei denen die Initialexplosivstoffe elektrisch anzündbar sind und ausgewähit sind aus 2-Diazo-4,6-dinitrophenol, 4-Diazo-2,6-dinitrophenol, Dipi- krylditetrazol, aus den Salzen des 2-Diazo-4,6-dinitroresorzins, 4-Diazo-2,6-dinitrore- sorzins, Dinitrobenzofuroxans, des Trinitrophenols oder des Trinitroresorzins oder aus Mischungen dieser Initialexplosivstoffe.

Dabei kann vorzugsweise als Salz des Dinitrobenzofuroxans das Kaliumdinitrobenzofuroxanat, als Salz des Trinitrophenols die Kalium-und/oder Strontiumsalze, als Salz des Trinitroresorcins die Kalium-und/oder Strontiumsalze und als Salz des Trinitroresorcins die Bleisalze in normaler und/oder basischer Form ausgewählt werden.

Bei den erfindungsgemäßen Initialexplosivstoffen kann der Initialexplosivstoff verdich- tet und/oder eine Verdämmung aus Inertstoff vorgesehen sein.

Weiterhin betrifft die Erfindung Anzündsätze zum Anzünden von Boostern oder Treibladungen bzw. zum Erzeugen von Druckgas, bei denen der Anzündsatz elek- trisch anzündbar ist und neben mindestens einem Initialexplosivstoff mindestens ein Oxidationsmittel enthält.

Dabei können die erfindungsgemäßen Anzündsätze zusätzlich gegebenenfalls Bin- demittel, Reduktionsmittel, Sekundärexplosivstoffe, Komponenten, die einen Beitrag zur Umsetzung liefern, Moderatoren, Stoffe aus leitfähigem Material und/oder Inert- stoffe enthalten.

Die einsetzbaren Initialexplosivstoffe sind dabei elektrisch anzündbar und ausgewähit aus 2-Diazo-4,6-dinitrophenol, 4-Diazo-2,6-dinitrophenol, Dipikrylditetrazol, aus den Salzen des 2-Diazo-4,6-dinitroresorzins, 4-Diazo-2,6-dinitroresorzins, Dinitro- benzofuroxans, des Trinitrophenols oder des Trinitroresorzins oder aus Mischungen dieser Initialexplosivstoffe, die Oxidationsmittel können ausgewähit werden aus Zink- peroxid, Kaliumnitrat und/oder Kaliumperchlorat, die Reduktionsmittel können ausge- wähit werden aus Bor, Titan-, Zirkon-, Magnesium-, Cermagnesium-, Cersilicium-, Aluminium/Magnesium-und/oder Calziumsilicid-Pulver, der Sekundärexplosivstoff kann ausgewähit werden aus Oktogen, aus Aminoverbindungen von nitrierten Aroma- ten, vorzugsweise Mono-, Di-und/oder Triaminotrinitrobenzol oder Diaminohexanitro- diphenyl, aus Acylierungsprodukten dieser Verbindungen, vorzugsweise Hexani- trooxanilid und/oder Hexanitrodiphenylharnstoff, aus Hexanitrostilben, Hexanitro- diphenyloxid, Hexanitrodiphenylsulfid, Hexanitrodiphenyl-sulfon, Hexanitrodiphenyl- amin, Tetranitrocarbazol, Tetranitroacridon, Polyvinylnitrat, Nitrocellulose und/oder Pentaerythrittetranitrat, der Inertstoff kann ausgewähtt werden aus Zinndioxid, PVB, Wachsen, Kleb-und/oder Farbstoffen und/oder PE, als Moderator kann Ca-Resinat ausgewählt und/oder als leitfähiger Stoff können Fasern aus leitfähigem Material, vor- zugsweise Fasern aus Kohlenstoff ausgewähtt werden.

Dabei kann der Anteil der Initialexplosivstoffe 20 bis 70 Gew.-%, der Anteil der Oxida- tionsmittel 5 bis 50 Gew.-%, der Anteil der Reduktionsmittel bis zu 20 Gew.-%, der Anteil der Sekundärsprengstoffe bis zu 30 Gew.-%, der Anteil der Moderatoren bis zu

10 Gew.-%, der Anteil der leitfähigen Stoffe bis zu 20-Gew.-% und/oder der Anteil der Inertstoffe bis zu 20 Gew.-% ausmachen.

Die vorliegende Erfindung betrifft weiterhin Aufladungen, die aus einer Kombination aus einem der oben beschriebenen Initialexplosivstoff oder aus einem wie oben beschriebenen Anzündsatz (1. Ladung) mit einer Anzündmischung (2. Ladung) bestehen.

Die erfindungsgemäßen Initialexplosivstoffe können in Verfahren zum Anzünden von Boostern oder Treibladungen bzw. zum elektrischen Erzeugen von Druckgas einge- setzt werden, wobei der Initialexplosivstoff elektrisch angezündet wird.

Weiterhin können die erfindungsgemäßen Anzündsätze in Verfahren zum Anzünden von Boostern oder Treibladungen bzw. zum elektrischen Erzeugen von Druckgas ein- gesetzt werden, wobei der Anzündsatz elektrisch angezündet wird.

Im folgenden wird die Erfindung durch Beispiele näher beschrieben, ohne daß sie da- durch eingeschränkt werden soll : Herstellung der Zündstoffe 2-Diazo-4, 6-dinitrophenol (Diazodinitrophenol oder Diazol) wird durch Diazotierung von Natriumpikramat hergestellt.

Natriumpikramat ist aus Pikrinsäure durch selektive Reduktion mit Natriumhydro- gensulfid zugänglich.

Kaliumdinitrobenzofuroxanat (Kaliumbenzanat) wird durch Neutralisation von Dini- trobenzofuroxan mit Kaliumhydrogencarbonat im wäßrigen Medium hergestellt.

Kaliumpikrat wird durch Umsetzung von Magnesiumpikrat mit Kaliumnitrat oder Kali- umsulfat in wäßriger Lösung ausgefällt, filtriert und mit Wasser magnesiumsalzfrei

gewaschen und das Wasser mit Spiritus verdrängt. In dieser Form wird Kaliumpikrat aufbewahrt (Alkoholfeuchte ca. 30 bis 40 Gew.-%).

Ausführungsbeispiele Beispiel 1 Während kleine Massen von Diazodinitrophenol (Diazol) oder Dipikrylditetrazol, z. B.

5 mg, bei Verwendung eines Metallschichtelementes nicht durchzünden, wird durch einen Zusatz von 30% Kaliumdinitrobenzofuroxanat eine Sensibilisierung erreicht, wodurch eine sichere Durchzündung gewährleistet wird.

Größere Diazodinitrophenolmassen zünden zwar infolge Eigenverdämmung durch, doch besteht dann die Gefahr einer Detonation.

Eine sichere Durchzündung auch von kleinen Diazodinitrophenolmassen wird durch eine Verdämmungsschicht aus Inertstoff oder durch eine thermische Aufladung be- wirkt.

Beispiel 2 Ein Anzündsatz aus 30% Diazodinitrophenol, 50% Zinkperoxid, 10% Calciumsilicid und 10% NC-Kugelpulver zündet bei Verwendung eines Metallschichtelementes nur mit Verdämmungsschicht sicher durch.

Beispiel 3 Schichten aus Kaliumdinitrobenzofuroxanat, mit einem Druck von bis zu 10 000 bar verdichtet, zünden bei Verwendung eines Metallschichtelementes ohne Verdämmung sicher durch.

Beispiel 4 Ein Anzündsatz aus 50% Kaliumdinitrobenzofuroxanat, 45% Zinkperoxid und 5% Titan oder Bor zündet bei Verwendung eines Metallschichtelementes ohne Verdämmun-gs- schicht sicher durch.

Beispiel 5 Eine Schicht aus NC-gebundenem Kaliumpikrat mit Kohlefasern zündet bei Verwen- dung eines Spaltzündmittels unter Eigenverdämmung sicher durch.

Beispiel 6 70 mg einer zweistufigen Aufladung bestehend aus 25 mg Kaliumbenzanat und 45 mg Kaliumperchlorat/Titan zündet bei elektrischer Anzündung sicher durch.