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Title:
PROCESS AND DEVICE FOR DRYING CERAMIC GREEN BRICKS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/1997/005437
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a process and a device for drying ceramic green bricks (6) arranged in a drying rack (7) in several vertical and few side-by-side levels. The green bricks are dried by means of a transverse airflow (14) with a substantially uniform pressure distribution directed at the entire side surface of the green brick charge (6), which is closely surrounded by a frame (15) of the drying rack. The blower (4) has an outlet aperture (12) which covers the entire side surface of the green brick charge (6) in the drying rack (7) and the pressure distribution in the airflow (14) is substantially uniform over the outlet aperture (12). The temperature and/or humidity of the drying air (14) may fluctuate.

Inventors:
WAGNER CHRISTIAN
SEYBOLD KONSTANTIN
VORDORFER ROBERT
Application Number:
PCT/EP1996/002815
Publication Date:
February 13, 1997
Filing Date:
June 27, 1996
Export Citation:
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Assignee:
WAGNER MAX NOVOKERAM (DE)
International Classes:
F26B15/12; F26B21/00; F26B21/02; (IPC1-7): F26B21/02; F26B15/12
Foreign References:
DE3817972A11989-11-30
FR972931A1951-02-05
DE2828247A11980-01-03
GB741881A1955-12-14
DE3925063A11991-01-31
DE19511321C11996-04-25
DE203638C
DE259285C
FR69878E1959-01-09
EP0017665A11980-10-29
DE2405870A11975-08-14
EP0089408A21983-09-28
US1543073A1925-06-23
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Claims:
PATENTANSPRÜCHE
1. Verfahren zum Trocknen von keramischen Formungen, insbesondere gelochten Formungen, in einem aufrechten Trockengestell mit mehreren Etagen mittels einer quer gerichteten Luftströmung, wobei die Formlinge in wenigen Lagen in Luftströmungsrichtung hintereinander angeordnet sind, dadurch g e k e n n z e i c h n e t, daß die Formlinge (6) im Trockengestell (7) von der Luftströmung (14) auf der gesamten Seitenfläche des Formlingbesatzes und mit einer über diese Besatzfläche im wesentlichen gleichmäßigen Druckverteilung angeströmt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch g e k e n n z e i c h n e t, daß der Formlingsbesatz (6) außen an den Rändern vom Trockengestell (7) eng umschlossen wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch g e k e n n z e i c h n e t, daß die Formlinge (6) in ein oder zwei Lagen hintereinander angeordnet werden.
4. Verfahren nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch g e k e n n z e i c h n e t, daß die Luftströmung (14) frontal auf die Löcher (20) der Formlinge (6) gerichtet ist, wobei die Formlinge (6) von der Trockenluft (14) durchströmt und außenseitig umströmt werden und Durchströmungsgeschwindigkeit im wesentlichen gleich der UmStrömungsgeschwindigkeit ist.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch g e k e n n z e i c h n e t, daß zwischen den gelochten Formlinge (6) untereinander und gegenüber dem Trockengestell (7) ein Freiraum (21) belassen wird, der so groß ist, daß die Strömungsgeschwindigkeit der Trockenluft (14) durch die Löcher (20) des Formlings (6) und durch den Freiraum (21) im wesentlichen gleich ist.
6. Verfahren nach Anspruch 1 oder einem der folgenden, dadurch g e k e n n z e i c h n e t, daß die Formlinge (6) einseitig von ein oder mehreren stationären seitlichen Lüftern (4) angeblasen werden.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch g e k e n n z e i c h n e t, daß die Luftströmung (14) nach Durchströmen des Besatzes (6) in die Trockenkammer (1) austritt und von den Lüftern (4) aus dem Raum wieder angesaugt wird.
8. Verfahren nach Anspruch 1 oder einem der folgenden, dadurch g e k e n n z e i c h n e t, daß die Formlinge (6) kontinuierlich ohne wesentliche Unterbrechung angeströmt werden.
9. Verfahren nach Anspruch 1 oder einem der folgenden, dadurch g e k e n n z e i c h n e t, daß die Formlinge (6) abwechselnd aus entgegengesetzten Richtungen angeströmt werden.
10. Verfahren nach Anspruch 1 oder einem der folgenden, dadurch g e k e n n z e i c h n e t, daß die Formlinge (6) mit unterschiedlich konditionierter Trockenluft (14) beaufschlagt werden.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch g e k e n n z e i c h n e t, daß die Formlinge (6) durch mehrere unterschiedlich klimatisierte Stationen oder Zonen (2) in einem Trockner (1) bewegt werden.
12. Verfahren nach Anspruch 10 oder 11, dadurch g e k e n n z e i c h n e t, daß während des Trocknungsvorgangs Temperatur und/oder Feuchte der Trockenluft (14) zumindest etappenweise oszillierend verändert werden.
13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch g e k e n n z e i c h n e t, daß Temperatur und/oder Feuchte rhythmisch um oder an einem Vorgabewert schwanken.
14. Verfahren nach Anspruch 12 oder 13, dadurch g e k e n n z e i c h n e t, daß die Schwankungsbreite der relativen Feuchte ca. ± 10 % und der Temperatur ca. ± 3 ° C beträgt.
15. Verfahren nach Anspruch 12, 13 oder 14, dadurch g e k e n n z e i c h n e t, daß der Vorgabewert als an den Trockenverlauf angepaßter Gradient mit einer Aufheiz, Halte und Endphase ausgebildet wird.
16. Verfahren nach Anspruch 12 oder einem der folgenden, dadurch g e k e n n z e i c h n e t, daß die Trockenluft (14) durch Beeinflussung der Feuchte konditioniert wird.
17. Verfahren nach Anspruch 1 oder einem der folgenden, dadurch g e k e n n z e i c h n e t, daß die Formlinge (6) während des Trocknungsvorgangs im wesentlichen permanent angeblasen werden.
18. Verfahren nach Anspruch 1 oder einem der folgenden, dadurch g e k e n n z e i c h n e t, daß der Luftstrom (14) auf mindestens eine Breitseite der Formlinge (6) und quer oder schräg zu deren Oberfläche gerichtet ist.
19. Verfahren nach Anspruch 12 oder einem der folgenden, dadurch g e k e n n z e i c h n e t, daß die Formlinge (6) durch ein oder mehrere Lochbleche angeblasen werden.
20. Verfahren nach Anspruch 19, dadurch g e k e n n z e i c h n e t, daß ein oder mehrere Teilbereiche der Formlinge (6) gegenüber dem Luftstrom (14) abgedeckt werden.
21. Vorrichtung zum Trocknen von keramischen Formungen, insbesondere gelochten Formungen, mit mindestens einer Blaseinrichtung zur Erzeugung einer quer gerichteten Luftströmung und mit mindestens einem aufrechten Trockengestell mit mehreren Etagen, in denen die Formlinge in wenigen Lagen in Luftströmungsrichtung hintereinander angeordnet sind, wobei die Blaseinrichtung sich mit ihrer Austrittsöffnung nahe am Trockengestell befindet, dadurch g e k e n n z e i c h n e t, daß die Austrittsöffnung (12) der Blaseinrichtung (4) die gesamte Seitenfläche des Formlingbesatzes (6) im Trockengestell (7) überdeckt, wobei die Druckverteilung in der Luftströmung über die Austrittsöffnung im wesentlichen gleichmäßig ist.
22. Vorrichtung nach Anspruch 21, dadurch g e k e n n z e i c h n e t, daß das Trockengestell (7) einen umlaufenden Rahmen (15) und Tragleisten (19) für ein oder zwei Lagen Formlinge (6) aufweist.
23. Vorrichtung nach Anspruch 22, dadurch g e k e n n z e i c h n e t, daß der Rahmen (15) ein oder mehrere bewegliche Blenden (16) mit einer Zustellvorrichtung (17) aufweist.
24. Vorrichtung nach Anspruch 23, dadurch g e k e n n z e i c h n e t, daß die seitlichen Blenden (16) Ausnehmungen (18) für die Tragleisten (19) aufweisen.
25. Vorrichtung nach Anspruch 21 oder einem der folgenden, dadurch g e k e n n z e i c h n e t, daß der Rahmen (15) und/oder die Blenden (16) den Formlingsbesatz (6) mit geringem Abstand umschließen.
26. Vorrichtung nach Anspruch 21 oder einem der folgenden, dadurch g e k e n n z e i c h n e t, daß die gelochten Formlinge (6) im Trockengestell (7) mit einem derartigen Freiraum (21) untereinander und gegenüber dem Rahmen (15) oder den Blenden (16) angeordnet sind, daß die Strömungsgeschwindigkeit der Trockenluft (14) durch die Löcher (20) des Formlings (6) und durch den Freiraum (21) im wesentlichen gleich ist.
27. Vorrichtung nach Anspruch 21 oder einem der folgenden, dadurch g e k e n n z e i c h n e t, daß die Blaseinrichtung (4) ein oder mehrere stationäre Lüfter (5) mit sich erweiternden Luftleitkanälen (8) aufweist, die dicht an den Rahmen (15) oder die Blenden (16) des Trockengestell (7) anschließen.
28. Vorrichtung nach Anspruch 27, dadurch g e k e n n z e i c h n e t, daß die Blaseinrichtung (4) zwei nebeneinander angeordnete Lüfter (5) mit aneinanderstoßenden Luftleitkanälen (8) aufweist.
29. Vorrichtung nach Anspruch 27 oder 28, dadurch g e k e n n z e i c h n e t, daß im Luftleitkanal (8) ein Diffusor (13) angeordnet ist.
30. Vorrichtung nach Anspruch 27 oder einem der folgenden, dadurch g e k e n n z e i c h n e t, daß die Lüfter (5) einen aufrechten zylindrischen Mantel (11) mit einem innenliegenden Leitkegel (27) und einem tangentialen Auslaß (28) aufweisen.
31. Vorrichtung nach Anspruch 21 oder einem der folgenden, dadurch g e k e n n z e i c h n e t, daß der Trockener (1) mehrere Blaseinrichtungen (4) aufweist, die abwechselnd beidseits der Trockengestelle (7) angeordnet sind.
32. Vorrichtung nach Anspruch 21 oder einem der folgenden, dadurch g e k e n n z e i c h n e t, daß der Trockner (1) mehrere unterschiedlich klimatisierte Stationen oder Zonen (2) mit Blaseinrichtungen (4) und mehrere bewegliche Trockengestelle (7) aufweist.
33. Vorrichtung nach Anspruch 21 oder einem der folgenden, dadurch g e k e n n z e i c h n e t, daß der Trockner (1) eine Steuerung und eine Klimaeinrichtung zur zumindest etappenweise oszillierenden Veränderung von Temperatur und/oder Feuchte aufweist.
34. Vorrichtung nach Anspruch 33, dadurch g e k e n n z e i c h n e t, daß die Steuerung ein Zeitglied aufweist.
35. Vorrichtung nach Anspruch 33 oder 34, dadurch g e k e n n z e i c h n e t, daß die Klimaeinrichtung eine Befeuchtungseinrichtung aufweist.
36. Vorrichtung nach Anspruch 33 oder einem der folgenden, dadurch g e k e n n z e i c h n e t, daß in Blasrichtung ein Lochblech vor dem Formung (6) angeordnet ist.
Description:
BESCHREIBUNG

Verfahren und Vorrichtung zum Trocknen von keramischen Formungen

Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Trocknen von keramischen Formungen mit den Merkmalen im Oberbegriff des Verfahrens- und Vorrichtungshauptanspruchs.

Ein solches Verfahren nebst Vorrichtung ist aus der DE-A 38 17 972 bekannt. In einem aufrechten Trockengestell, das mehrere Etagen besitzt, sind die Formlinge in ein, zwei oder drei Lagen nebeneinander angeordnet. Durch eine Blaseinrichtung wird eine quer zum Trockengestell gerichtete Luftströmung erzeugt. Die Blaseinrichtung besitzt Luftleitkanäle, die von der Seite her nahe am Trockengestell münden. Die Austrittsöffnung der Blaseinriehtung ist allerdings kleiner als die Seitenfläche des Trockengestells und des darin befindlichen Formlingsbesatzes. Das Gebläse sitzt über dem Trockengestell, wobei die Luftleitkanäle eine C-Form besitzen. Die Trocknungsluft wird von der Blaseinrichtung an einer Seite auf die Formlinge geblasen und auf der gegenüberliegenden Seite abgesaugt. Die dazu beidseits angeordneten Luftleitkanäle sind durch ein oberhalb des Trockengestells angeordnetes Leitblech miteinander verbunden, um ein Entweichen der Trocknungsluft nach oben zu verhindern. Die Trockengestelle sind als Absetzwagen mit Paletten ausgebildet.

Mit der vorbekannten Technik soll die Trockenzeit von gelochten keramischen Formungen, insbesondere Hohlkammerziegeln, verringert werden, ohne daß dabei Risse im Trockengut auftreten. In der Praxis hat sich gezeigt, daß dieses Ziel nicht im gewünschten Umfang erreicht wird.

Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren und eine Vorrichtung aufzuzeigen, die kürzere Trocknungszeiten bei hoher Trocknungsqualität erlauben.

Die Erfindung löst diese Aufgabe mit den Merkmalen im Verfahrens- und Vorrichtungshauptanspruch.

Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren und der zugehörigen Vorrichtung wird der Formlingsbesatz auf seiner vollen Seitenfläche und mit überall gleichen Strömungsbedingungen beaufschlagt. Durch die größenmäßige Anpassung der Austrittsöffnung der Blaseinrichtung an die angeströmte Seitenfläche des Formlingsbesatzes wird Nebenluft und damit eine ungleichmäßige Beaufschlagung des Trockengutes vermieden.

Zur Sicherung der gleichmäßigen Strömungsbedingungen der Formlinge untereinander und auch der gleichmäßigen Trocknung jedes Formlings wird auf eine Abstimmung der Durchströmungs- und UmStrömungsgeschwindigkeit der gelochten Formlinge Wert gelegt. Hierzu empfiehlt es sich, die zwischen den Formungen und dem Trockengestell bestehenden Freiräume entsprechend zu dimensionieren.

Das Trockengestell besitzt einen umlaufenden Rahmen, der ein seitliches Entweichen der Luftströmung verhindert. Zum Einstellen der gewünschten Freiräume können ein oder mehrere, vorzugsweise bewegliche und maschinell zustellbare Blenden am Rahmen angeordnet sein.

Zur Erzielung einer möglichst gleichmäßigen und möglichst streng horizontal gerichteten Luftströmung empfiehlt sich der Einsatz von ein oder mehreren Lüftern mit sich erweiternden Luftleitkanälen. Diese sind seitlich neben den Trockengestellen angeordnet und richten die

Luftströmung ohne strömungsverfälschende Umlenkungen, wie sie beim Stand der Technik vorhanden sind, direkt auf das

Trockengut. Auf eine Absaugung der Luftströmung an der gegenüberliegenden Seite der Trockengestelle wird vorzugsweise verzichtet. In der bevorzugten Ausführungsform sind die Formlinge einlagig im Trockengestell angeordnet. Durch eine Mehrfachanordnung von Blaseinrichtungen mit beidseits versetzter Anordnung gegenüber den Trockengestellen kann das Trockengut reversierend von vorn und hinten angeblasen werden.

Die Trockenluft kann unterschiedlich konditioniert werden. Dies kann stationär durch getrennte Trockenzonen und/oder dynamisch mit einer oszillierenden Veränderung von Temperatur und/oder Feuchte geschehen. Dadurch läßt sich der Trockenfortschritt noch besser vergleichmäßigen und zugleich beschleunigen. Insgesamt ergibt sich eine kürzere Trockenzeit, ohne daß dies auf Kosten der Trockenqualität geht.

Auf der Vorrichtungsseite kann der Trockner mit einer geeigneten Steuerung für die oszillierende Konditionierung ausgerüstet werden. Dies erfordert wenig Bauaufwand und erlaubt auch eine Nachrüstung bestehender Anlagen.

Durch die oszillierende Konditionierung können einerseits die Formlinge direkt angeblasen werden, ohne daß dies negative Auswirkungen auf den Trockenfortschritt und die Spannungsentwicklung hat. Andererseits können die bisher benötigten Ruhephasen für das Trockengut entfallen. Die Formlinge können andauernd angeblasen werden, wodurch der Trockenprozeß noch weiter beschleunigt und die

Wirtschaftlichkeit des erfindungsgemäßen Verfahrens und der zugehörigen Vorrichtung zusätzlich gestärkt wird.

In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist es vorgesehen, die direkte Anblasung über Lochbleche durchzuführen, die sich als eine Art Diffusor auswirken und einen günstigen Einfluß auf das Trocknungsverhalten haben. Über geeignete

Abdeckungen können gezielt spannungsempfindliche Bereiche der Formlinge von der direkten Anblasung ausgespart werden. Außerdem können die Lochbleche für komplizierte Formlingsgestaltungen Stütz- und Tragefunktion übernehmen.

Das erfindungsgemäße Verfahren und die dazugehörige Vorrichtung sind für beliebiges Trockengut, z. B. auch Holz oder dergleichen, einsetzbar. Eine besondere Eignung besteht für keramische Formlinge, wobei sich spezielle Vorteile für dünne Formlinge, wie Dachziegel, Fliesen etc., ergeben.

In den Unteransprüchen sind weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung angegeben.

Die Erfindung ist in den Zeichnungen beispielsweise und schematisch dargestellt. Im einzelnen zeigen

Figur 1: einen Trockner in Seitenansicht und geklappter Draufsicht sowie Stirnansicht,

Figur 2: die Stirnansicht von Figur 1 in vergrößerter Darstellung,

Figur 3: eine vergrößerte Draufsicht auf eine Blaseinrichtung,

Figur 4: eine Seitenansicht des Trockengestells,

Figur 5: eine Detaildarstellung des Trockengestells von Figur 4 mit Einzeldarstellung der Blenden in Seitenansicht und geklappter Stirnansicht,

Figur 6: ein Diagramm mit den Gradienten von Temperatur und relativer Feuchte und

Figur 7: ein Lochblech mit Abdeckung

Figur 1 zeigt einen Trockner (1) für keramische Formlinge (6) der in der dargestellten Ausführungsform als Durchlauftrockner ausgebildet ist. Er besitzt mehrere Stationen oder Zonen (2) , die vorzugsweise gegeneinander abgeschottet sind und in denen das Trockengut (6) mit unterschiedlich konditionierter bzw. klimatisierter Trocknungsluft (14) getrocknet wird. Alternativ kann es sich auch um einen ein- oder mehrständigen Kammertrockner handeln, wie er beispielsweise in Figur 3 dargestellt ist.

Das Trockengut (6) besteht aus keramischen Formungen, die vorzugsweise Löcher (20) (vgl. Figur 4) aufweisen. Vorzugsweise handelt es sich um Hohlkammerziegel. Es können aber auch beliebige andere keramische Formlinge (6) sein.

Die Formlinge (6) sind in ein oder mehreren Trockengestellen (7) gelagert, die vorzugsweise beweglich angeordnet sind. Wie Figur 4 verdeutlicht, sind die Trockengestelle (7) aufrecht angeordnet und besitzen ein oder mehrere horizontale Tragleisten (19) , auf denen die einzelnen Formlinge (6) liegen. Die Formlinge (6) sind in wenigen Lagen horizontal nebeneinander angeordnet. In der bevorzugten Ausführungsform ist nur eine Lage vorhanden. Es können aber auch zwei oder mehrere Lagen bei entsprechend breiten Tragleisten (19) sein.

Die Trockengestelle (7) besitzen einen umlaufenden Rahmen (15),- der den Formlingsbesatz (6) seitlich mit geringem Abstand umschließt. Für den Transport der Trockengestelle (7) kann der Rahmen z. B. über geeignete Fahrwerke (22) an einer durch den Trockner (1) laufenden Schiene (23) angehängt und am unteren Ende über geeignete Führungen

(24) in der Vertikalen gehalten und geführt werden.

Wie Figur 1 in einem Ausführungsbeispiel verdeutlicht, erstreckt sich die Schiene (23) durch den Trockner (1) und dessen Stationen (2) . Über einen verschließbaren Eingang

(25) gelangen die Trockengestelle (7) in den Trockner (1), durchwandern diesen und treten nach Beendigung des

Trockenvorganges an einem gegenüberliegenden und ebenfalls verschließbaren Ausgang (26) wieder aus. An Eingang und Ausgang (25, 26) können Schleusen vorhanden sein. Durch den Trockner (1) bewegen sich die Trockengestelle (7) entlang des Pfeils in der Draufsicht von Figur 1.

Die Zuführung und Konditionierung der Trockenluft kann in konventioneller Weise und/oder in einer besonderen nachfolgend beschriebenen Art erfolgen. Beispielsweise ist auf dem Dach des Trockners ein längslaufender Heißluftkanal (3) angeordnet, aus dem über geeignete

Stutzen Heißluft den einzelnen Zonen (2) zugeführt wird. Der Stutzen kann z.B. direkt auf den Einlaß bzw. die Ansaugseite einer Blaseinrichtung (4) gerichtet sein. Die Heißluft kann mit der vorhandenen Raumluft gemischt werden. Außerdem können geeignete Heizeinrichtungen (36) zum Aufheizen oder Nachheizen der Frischluft oder der Raumluft vorhanden sein. Desgleichen können Befeuchtungseinrichtungen (37) vorgesehen sein.

im Trockner (1) sind ein oder mehrere Blaseinrichtungen (4) angeordnet, die von der Seite her eine Luftströmung (14) auf den Formlingsbesatz (6) richten. Die Austrittsöffnung (12) der Blaseinrichtung (4) ist in der Größe auf die beaufschlagte Seitenfläche des Formlingsbesatzes (6) abgestimmt. Der gesamte

Formlingsbesatz (6) im Trockengestell (7) wird auf seiner vollen Seitenfläche mit einer Luftströmung (14) beaufschlagt, die weitgehend laminar und horizontal gerichtet ist und die über die gesamte Anströmfläche eine weitestgehend gleiche Druckverteilung hat. Dadurch werden für jeden Formung (6) möglichst gleiche Anströmbedingungen geschaffen.

Die Blaseinrichtung (4) kann unterschiedlich ausgebildet sein. Sie ist mit ihrer Austrittsöffnung (12) nahe am

Trockengestell (7) und dem Formlingsbesatz (6) angeordnet, so daß ein seitliches Entweichen der Luftströmung (14) vermieden wird.

Die Blaseinrichtung (4) kann unterschiedlich ausgebildet sein. Figur 2 und 3 verdeutlichen eine bevorzugte Ausführungsform, die besondere Vorteile hinsichtlich der

Gleichmäßigkeit der Strömungsbedingungen hat. Die gezeigte Blaseinrichtung (4) besteht aus ein oder mehreren, vorzugsweise zwei ortsfest angeordneten Lüftern (5) . Diese besitzen einen stationären vertikalen Mantel (11), der zylindrisch ausgebildet ist. Im Innenraum dreht sich ein geeignetes Lüfterrad (10), das von einem Motor angetrieben ist. Der Mantel (11) ist am unteren Ende verschlossen. Am oberen Ende besitzt er eine sich verbreiternde Einströmdüse (9), durch die einerseits die Raumluft aus der Trockenkammer angesaugt werden kann und durch die andererseits auch die Frischluft oder Heißluft aus dem Kanal (3) zugeführt werden kann.

Der Mantel (11) besitzt einen tangentialen Auslaß (28), der sich vorzugsweise über die gesamte Mantelhöhe erstreckt. Zur Vergleichmäßigung des Strömungsdrucks über die Mantelhöhe kann im unteren Mantelbereich ein aufrecht stehender Leitkegel (27) vorhanden sein, der das natürliche Druckgefälle im Mantelinneren ausgleicht. Alternativ kann der Gefälleausgleich auch über einen konischen Mantel oder auf andere geeignete Weise erfolgen.

Die beiden Lüfter (5) sind vorzugsweise nur auf einer Seite des Trockengestells (7) und in unmittelbarer Nachbarschaft nebeneinander angeordnet. Ihre Auslässe (28) münden in konisch sich erweiternde Luftleitkanäle (8), die sich zum Trockengestell (7) hin erstrecken und dort in unmittelbarer Nähe des Rahmens (15) bzw. des Formlingsbesatzes (6) enden. In jedem Luftleitkanal (8) ist ein Diffusor (13) angeordnet, der die Luftströmung (14) vergleichmäßigt und vorzugsweise als gebogenes Lochblech ausgebildet ist (vgl. Figur 3) . Die Luftleitkanäle (8) stoßen am Trockengestell (7) aneinander und bilden zusammen die vorerwähnte Austrittsöffnung (12), die sich über die gesamte Seitenfläche des Formlingsbesatzes (6) erstreckt.

Die Trockengestelle (7) sind in ihrer Größe vorzugsweise auf die Größe der Formlinge (6) abgestimmt. Die Formlinge (6) sind ferner derart angeordnet, daß sie an beiden Seiten und oben von einem Freiraum (21) umgeben sind, der so groß gewählt ist, daß die Geschwindigkeit der durch die Löcher (20) gerichteten Strömung im wesentlichen gleich groß wie die Geschwindigkeit der durch die Freiräume (21) gerichteten Luftströmung ist. Die Größe der Freiräume (21) hängt dadurch von der Zahl und Größe der Löcher (20) ab. In der Praxis haben die Freiräume (21) eine Breite von ca. 1 bis 4 cm.

Zur Einstellung der gewünschten Freiräume (21) können einerseits die Tragleisten (19) in der Höhe verstellbar oder bereits von vornherein an die Höhe der Formlinge (6) angepaßt sein. Der Seitenabstand der Formlinge (6) wird durch eine geeignete Beschickungstechnik beim Beladen der Trocknungsgestelle (7) sichergestellt. Für die Seitenabstände an den Rändern des Formlingsbesatzes (6) sind vorzugsweise bewegliche Blenden (16) am Rahmen (15) angeordnet. Sie können ansteckbar sein. In der bevorzugten Ausführungsform ist eine Zustellvorrichtung (17) vorhanden, die beispielsweise mit einem Parallelogrammlenker ausgestattet ist. Die Blenden (16) können dadurch kantengenau an die horizontalen und vertikalen Ränder des Formlingsbesatzes (6) angestellt werden, um gleichbleibende Freiräume (21) zu schaffen. Die seitlichen Blenden (16) können Ausnehmungen (18) aufweisen, die mit den Tragleisten (19) korrespondieren (vgl. Figur 5) .

Im Ausführungsbeispiel von Figur 1 sind alle Blasvorrichtungen (4) auf der gleichen Seite der Trockengestelle (7) angeordnet. Das Trockengut (6) wird dadurch immer aus der gleichen Richtung angeblasen. Alternativ ist es möglich, die Blaseinrichtungen (4) abwechselnd links oder rechts von den Trockengestellen (7)

anzuordnen und dadurch das Trockengut (6) von beiden Seiten reversierend anzublasen.

Beim Trockenvorgang werden die Formlinge (6) vorzugsweise kontinuierlich ohne wesentliche Unterbrechung der

Trockenluft angeströmt. Die Anströmung wird vorzugsweise nur zum Stationswechsel unterbrochen. Während des Anblasens können Temperatur und/oder Feuchte des Luftstroms konstant gehalten werden.

In einer in Figur 6 und 7 näher erläuterten besonderen Ausführungsform werden Temperatur und/oder relative Feuchte der Trockenluft (14) in der abgeschotteten Zone (2) bzw. der kompletten Trockenkammer zumindest etappenweise oszillierend verändert, wobei die Werte rhythmisch um oder an einem Vorgabewert schwanken.

Die Konditionierung der Trockenluft erfolgt über eine geeignete Klimaeinrichtung (29) . Diese kann unterschiedlich ausgebildet sein. Im bevorzugten Ausführungsbeispiel beinhaltet sie zumindest eine Befeuchtungseinrichtung (37), mit der Dampf oder Wasser in die Trockenluft eingebracht werden kann. Zusätzlich oder alternativ kann die Klimaeinrichtung (29) auch eine Heizung (36) für die Umluft und/oder die Außenluft bzw. Frischluft aufweisen. Die Klimaeinrichtung (29) ist in Figur 2 z.B. am Dach des Trockners (1) und im Bereich des Heißluftkanals (3) angeordnet.

Die Klimaeinrichtung (29) besitzt eine geeignete Steuerung (33) , mit der die Konditionierung der Trockenluft oszillierend verändert werden kann. Die Steuerung (33) ist vorzugsweise frei programmierbar. Sie ist als elektronische Schaltung bzw. als Computer mit ein oder mehreren Mikroprozessoren ausgebildet und verfügt über geeignete Datenspeicher, Bussysteme, Ein- und Ausgabeeinheiten sowie Schnittstellen für die Verbindung

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mit anderen Steuereinheiten, z.B. eine trocknerübergreifende Maschinensteuerung. Die Steuerung (33) kann auch in eine übergeordnete Steuerung integriert oder modulartig zugeordnet sein.

In der Steuerung (33) sind Vorgabewerte für Temperatur und relative Feuchte gespeichert, die an das Trockenverhalten der jeweiligen Formlinge (6) angepaßt sind. Sie liegen vorzugsweise in Form von Gradienten (35) vor. Hierbei gibt es z.B. für die Temperatur eine Aufheizphase mit steigenden Temperaturen, eine Haltephase mit gleichbleibender Temperatur und eine Endphase mit wieder steigender Temperatur. Mit zunehmendem Trockenfortschritt in den Formungen (6) nimmt die Spannungs- und Rißempfindlichkeit ab, so daß am Ende die Temperatur relativ schnell und auf hohe Werte ansteigen kann. Die relative Feuchte zeigt ein umgekehrtes Verhalten. Sie ist am Anfang relativ hoch, um den Formung (6) nicht zu schnell auszutrocknen und nimmt etwa am Ende der Haltephase der Temperatur schnell ab. Temperatur und relative Feuchte beziehen sich auf den Trockenluftstrom (14) und hängen voneinander ab.

Wie Figur 6 verdeutlicht, schwanken während des Trockenvorganges die Feuchte und/oder die Temperatur oszillierend um oder an dem Vorgabewert bzw. Gradienten (35) . Praktikable Werte für die Schwankungsbreite sind z.B. für die Feuchte ca. ± 10% und für die Temperatur ca. ± 3°C. Diese Beispielwerte können je nach Trockengut nach oben und/oder unten variieren. Die oszillierende

Schwankung bedeutet, daß die Werte für Temperatur und/oder relative Feuchte den Vorgabewert kurzzeitig überschreiten, dann wieder kurzzeitig unterschreiten, dann wieder überschreiten usw.. Vorzugsweise findet die Schwankung um den Vorgabewert statt, wobei dieser die 0-Linie bildet. Es kann aber auch vorkommen, daß die Schwankungen gegenüber dem Vorgabewert verschoben sind und oberhalb oder

unterhalb stattfinden.

In den Schwankungen kann eine bestimmte Rhythmik bestehen. Dies ist z.B. der Fall, wenn die Werteveränderungen von der Steuerung (33) als programmierte Größen vorgegeben werden. Die Rhythmik kann hierbei über ein Zeitglied (34) eingestellt werden.

Es kann aber auch eine Regelung stattfinden, wobei die Ist-Werte von Temperatur und/oder Feuchte im Luftstrom

(14) oder am bzw. im Formung (6) über geeignete Aufnehmer gemessen werden. In der Regelung sind dann Grenzwerte für die Schwankungsamplitude vorgegeben, bei deren Erreichen die Steuerung (33) umschaltet und die Klimaeinrichtung (29) in Gegenrichtung steuert.

In der Steuerung (33) bzw. der Regelung können beide Werte für Feuchte und/oder Temperatur einzeln beeinflußt und überwacht werden. In einer vereinfachten Ausführungsform ist es auch möglich, nur einen Parameter, z.B. die

Feuchte, zu steuern. Der andere Parameter verändert sich dann entsprechend. Im Rahmen der Regelung können dabei ein oder beide Parameter als Ist-Werte überwacht werden.

im gezeigten Ausführungsbeispiel findet die oszillierende Veränderung der Luftkonditionierung während des gesamten Trockenvorgangs statt. Alternativ kann dies auch etappenweise geschehen, z.B. nur während der Aufheiz- und Haltephase der Temperatur. Es sind auch andere Formen der Etappenbildung möglich.

Im bevorzugten Ausführungsbeispiel handelt es sich bei den Formungen (6) um relativ dünnwandige Gebilde, z.B. Dachziegel, Fliesen oder dergleichen. Die Formlinge (6) werden mit dem Luftstrom (14) in der vorerwähnten Weise direkt angeblasen, wobei der Luftstrom (14) quer oder schräg zu einer oder beiden Breitseiten der Formlinge (6)

gerichtet ist,

In der bevorzugten Ausführungsform der Erfindung werden die Formlinge (6) während des gesamten Trocknungsvorganges mit dem Luftstrom (14) angeblasen. Die früher üblichen Ruhephasen und die Blasrhythmik entfallen. Sie werden durch die oszillierende Konditionierung der Trockenluft ersetzt. Alternativ ist es jedoch möglich, das Anblasen zeitweise auszusetzen und hierbei auch gegebenenfalls eine gewisse Rhythmik zu entwickeln.

Wie in Figur 5 verdeutlicht, kann in Blasrichtung vor den Formungen (6) zumindest an einer Seite ein Lochblech (30,31) angeordnet sein. In der bevorzugten Ausführungsform sind bei der beiderseitigen Anblasung der Formlinge (6) vorn und hinten Lochbleche (30,31) angeordnet. Die Lochbleche (30,31) zeichnen sich durch eine Vielzahl relativ kleiner Öffnungen aus, zwischen denen auch zumindest bereichsweise größere Öffnungen vorhanden sein können. Außerdem können die Lochbleche

(30,31) ein oder mehrere Abdeckungen (32) aufweisen, durch die empfindliche Bereiche der Formlinge (6) gegenüber dem Luftstrom (14) abgeschottet werden können.

Die Lochbleche (30,31) wirken als eine Art Diffusor. Sie können zur Erfüllung dieser Funktion in geeigneter Weise auch anders ausgebildet sein. Die Lochbleche (30,31) können als Formträger ausgebildet sein. Eine solche Gestaltung ist vor allem für Firstziegel geeignet. Die Wölbung des Formträgers ist an die Bogenform des Ziegels angepaßt und stützt diesen ab. Die Löcher bzw. Öffnungen befinden sich vorzugsweise im Wölbungsbereich des Formträgers und sorgen für eine gezielte Trocknung des relativ empfindlichen Ziegelbogens. Die an den Wölbungsrand anschließenden Seitenflansche des omega-förmigen Formträgers können massiv oder ebenfalls gelocht ausgebildet sein und stützen die Ziegelränder ab.

Abwandlungen der Formträgergestalt sind in beliebiger Weise und in Anpassung an die jeweilige Formlingsgestalt möglich.

Änderungen der beschriebenen Ausführungsformen sind in verschiedener Weise möglich. So können z. B. die Anblasvorrichtungen andere Arten von Lüftern z. B. Querstromgebläse oder dergleichen besitzen. Ferner können mehr als zwei Lüfter zu einer Lüftergruppe im Rahmen einer Blaseinrichtung zusammengeschaltet werden. Abwandlungen sind auch hinsichtlich der Gestaltung der Trockengestelle und deren Fördereinrichtung möglich. Ferner können die Merkmale der verschiedenen Ausführungsformen bleibig untereinander kombiniert und vertauscht werden.

BEZUGSZEICHENLISTE

1 Trockner

2 Station

3 Heißluftkanal

4 Blaseinrichtung

5 Lüfter

6 Formung, Formlingsbesatz

7 Trockengestell

8 Luftführungskanal, Leitblech

9 Einströmdüse

10 Flügelrad

11 Mantel

12 Austrittsöffnung

13 Diffusor

14 Luftströmung

15 Rahmen

16 Blende

17 Zustellvorrichtung

18 Ausnehmung

19 Tragleiste

20 Loch

21 Freiraum

22 Fahrwerk

23 Schiene

24 Führung

25 Eingang

26 Ausgang

27 Leitkegel

28 Auslaß

29 Klimaeinrichtung

30 Lochblech, Diffusor, vorn

31 Lochblech, Diffusor, hinten

32 Abdeckung

33 Steuerung

34 Zeitglied

35 Gradient

Heizung Befeuchtungseinrichtung