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Patent Searching and Data


Title:
PROCESS AND DEVICE FOR PRINTING VARIABLE INFORMATION
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/1991/018743
Kind Code:
A1
Abstract:
The process permits programmable printing of variable information in rotogravure quality on a print material (34). The printing ink carrier (2) is a step matrix. The quantity of ink supplied by each grid point of the step matrix can be controlled by means of an electric current. The programme-controlled activation with electric current changes, directly or indirectly, the quantity of ink supplied from the printing ink carrier (2). The device has means for guiding and controlling the printing ink supplied from the inking roller (17).

Inventors:
BARTL LUDWIG (DE)
Application Number:
PCT/EP1991/001002
Publication Date:
December 12, 1991
Filing Date:
May 30, 1991
Export Citation:
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Assignee:
BARTL LUDWIG (DE)
International Classes:
B41F9/00; B41M1/00; (IPC1-7): B41C1/10; B41F9/00
Foreign References:
EP0367048A21990-05-09
EP0363932A21990-04-18
EP0295364A21988-12-21
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Claims:
Patentansprüche
1. Verfahren zum Drucken variabler Informationen in Tief ■drucktechnik, bei dem der Druckfarbenträger (2) als NäpfchenMatrix ausgebildet ist, wobei jeder einzelne Rasterpunkt der Matrix durch Magnetisierung beziehungs¬ weise Entmagnetisierung für jeden Druckvorgang programm' gesteuert individuell in seiner Farbführung variiert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass auf dem Druckfarbenträger (2) Näpfchen (46) vorhanden sind, welche je einen Rasterpunkt definieren, wobei die nicht zur Farbführung bestimmten Näpfchen (46) vor jedem Aufbringen der Druckfarbe mit einem Medium gefüllt wer¬ den, sodass sie keine Druckfarbe mehr aufnehmen können.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, bei dem die Raster¬ punkte je von einem in den Druckfarbenträger (2) ein¬ gelassenen Näpfchen (46) definiert sind, dadurch ge¬ kennzeichnet, dass die Farbführung jedes Rasterpunktes variiert wird, indem a) die Innenseite jedes für den nächsten Druckvorgang nicht zur Far führung bestimmten Näpfchens (46) mit elektrischem Strom magnetisiert wird, b) die magnetisierten Näpfchen (46) gefüllt werden mit einer magnetisierbaren Flüssigkeit oder einem eben¬ solchen Pulver, c) Farbe oder Pulver auf den Druckfarbenträger (2) aufgebracht und damit insbesondere in die nicht magnetisierten Näpfchen (46) eingebracht wird, d) der Druckfarbenträger (2) abgerakelt wird, e) die Näpfchen (46) und ihr magnetisierter Inhalt entmagnetisiert werden, f) die magnetisierbare Flüssigkeit oder das Pulver vom Druckfarbenträger (2) weggenommen wird, g) gedruckt wird, h) der Druckfarbenträger von Druckfarberesten gerei¬ nigt wird, anschliessend wieder Verfahrensschritt a) usw.
4. ) Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, bei dem die Raster¬ punkte je "von einem in den Druckfarbenträger (2) ein¬ gelassenen Näpfchen (46) definiert sind, dadurch ge¬ kennzeichnet, dass die Farbführung jedes Rasterpunktes variiert wird, indem a) die Innenseite aller Näpfchens (46) mit elektri¬ schem Strom magnetisiert wird, b) die nicht zur Farbführung bestimmten Näpfchen (46) durch Erhitzen über die CurieTemperatur hinaus entmagnetisiert werden, c) die magnetisierten Näpfchen (46) gefüllt werden mit einer magnetisierbaren Flüssigkeit oder einem eben¬ solchen Pulver, d) Farbe oder Pulver auf den Druckfarbenträger (2) aufgebracht und damit insbesondere in die nicht magnetisierten Näpfchen (46) eingebracht wird, e) der Druckfarbenträger (2) abgerakelt wird, f) die magnetisierbare Flüssigkeit oder das Pulver vom Druckfarbenträger (2) weggenommen wird, g) gedruckt wird, h) der Druckfarbenträger von Druckfarberesten gerei¬ nigt wird, anschliessend wieder Verfahrensschritt a) usw.
5. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, bei dem die Raster¬ punkte je von einem in den Druckfarbenträger (2) ein¬ gelassenen Näpfchen (46) definiert sind, dadurch ge¬ kennzeichnet, dass die Farbführung jedes Rasterpunktes variiert wird, indem a) die Innenseite jedes für den nächsten Druckvorgang zur Farbführung bestimmten Näpfchens (46) mit elek¬ trischem Strom magnetisiert wird, b) magnetisierbare Farbe oder ebensolches Pulver auf den Druckfarbenträger (2) aufgebracht und damit insbesondere in die magnetisierten Näpfchen (46) eingebracht wird, c) der Druckfarbenträger (2) abgerakelt wird, d) die Näpfchen (46) und ihr magnetisierter Inhalt entmagnetisiert werden, d) gedruckt wird, e) der Druckfarbenträger (2) von Druckfarberesten gereinigt wird, anschliessend wieder Verfahrensschritt a). usw: .
6. Verfahren nach Anspruch 3 oder 5, dadurch gekenn¬ zeichnet, dass das Magnetisieren der Näpfchen (46) beim Verfahrensschritt a) erfolgt, indem nahe des Druckfar¬ benträgers (2) angeordnete Schreibköpfe (8) oder opto¬ elektronische Mittel (9) elektrisch aktiviert werden, welche unter anderem von einer auf dem Druckfarbenträger (2) getrennt angeordneten Taktspur (10) gesteuert werden. 7'.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch ge¬ kennzeichnet, dass die Säuberung des Druckfarbenträgers (2) nach dem Druckvorgang mittels Pressluft erfolgt, die mit einem Lösungsmittel angereichert ist und aus welcher die wegtransportierte Druckfarbe und das Lösungsmittel wieder abgesaugt werden.
8. Vorrichtung zur Ausübung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein Druckfarbenträger (2) vorhanden ist, der als Matrix ausgebildet ist, und dass Mittel vorhanden sind, mit denen jeder Rasterpunkt der Matrix für jeden Druckvorgang durch Magnetisierung pro¬ grammgesteuert individuell in seiner Farbführung vari¬ ierbar ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die einzelnen Rasterpunkte der Matrix als Näpfchen (46) im Druckfarbenträger (2) ausgebildet sind, und dass die Mittel zur Variation der Farbführung Mittel ein schliessen, mit denen die Innenseite jedes einzelnen Näpfchens (46) für jeden Druckvorgang programmgesteuert individuell magnetisierbar ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass Mittel zur Variation der Farbführung vorhanden sind, mittels derer jeder Rasterpunkt zur Entmagnetisie¬ rung individuell über die CurieTemperatur hinaus er¬ hitzbar ist.
Description:
Verfahren und Vorrichtung zum Dru'cken variabler Informationen

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung, mit denen für jeden Druckvorgang variable Infor¬ mationen programmgesteuert druckbar sind. Insbesondere eignet sich das erfindungsge ässe Verfahren für die Tiefdrucktech¬ nik, die Offsetdrucktechnik oder für eine Kombination dieser Drucktechniken. Die Erfindung betrifft weiter eine Vorrich¬ tung zur Ausübung des Verfahrens auf der Basis der verschie¬ denen Drucktechniken.

Bei vielen Druckerzeugnissen ist es dringend erwünscht, va¬ riable Informationen rationell anzubringen oder aufdrucken zu können. Zum Beispiel müssen beim Druck von Banknoten diesel¬ ben gleichzeitig mit einer für jede Banknote individuellen Seriennummer bedruckt werden. Für die Distribution von Zei¬ tungen, Zeitschriften und sonstigen Drucksachen müssen diese mit der Adresse des jeweiligen Empfängers versehen werden. Dieses variable Drucken von Adressen, Coden und Nummern, das

in einem Druck- und/oder Verarbeitungsprozess integriert wird, ist in der einschlägigen Druckindustrie mittlerweile zum Stand der Technik geworden. Verbreitet sind hierzu voral¬ lem mechanische Numerierwerke, welche von wenigen, seit über drei Jahrzehnten auf diesem Gebiet marktführenden Firmen, an¬ geboten werden. Solche Numerierwerke sind meistens direkt an einer Druckmaschine angeschlossen und beziffern oder codieren den Bedruckstoff in einer mechanisch oder elektronisch gege¬ benen Reihenfolge mit wählbarer Druckfarbe in Hochdruckquali¬ tät. In den letzten Jahren wurden die sogenannten Non-I pact- Printer bekannt, die als eigentliche Revolution in."der Druck¬ technik propagiert wurden. Es handelt sich dabei um magneto¬ graphische Drucker und Tintenstrahldrucker. Bei den magneto- graphischen Druckverfahren wird für die Informationsaufzeich¬ nung ein schwarzes, magnetisierbares Pulver verwendet, das von einer programmierbaren agnetschichttrommel auf einen Be¬ druckstoff übertragen wird, auf den es mittels Zufuhr von Wärme gesintert oder durch Presskraft fixiert wird. Diese Me¬ thode ist für das Adressieren, Codieren oder Numerieren gut geeignet und wurde bereits in den Betrieb von Bedruckstoff- Verarbeitungsmaschinen integriert. Bei den Tintenstrahldruc¬ kern wird ein Tintenstrahl sequentioniert und programmgesteu¬ ert abgelenkt auf die Bedruckstoff-Oberfläche geführt, wo dann ein Rasterbild entsteht. Solche Tintenstrahldrucker ar¬ beiten sehr schnell und sind deshalb gut geeignet für die Be¬ schriftung von Gegenständen, Tageszeitungen und Magazinen oder Ettiketten. Sie wurden bereits von mehreren Druckma-

schinen-Herstellern in den Betrieb von bedruck¬ stoffverarbeitenden Maschinen integriert.

Diese eben erwähnten Druckgeräte weisen jedoch im Druckpro- zess, für welchen sie direkt an eine be¬ druckstoffverarbeitende Maschine angeschlossen sein müssen, bedeutende Nachteile auf.

So sind zum Beispiel die mechanischen Numerierwerke nicht programmierbar. Die Ziffernfolge ist mechanisch oder elektro¬ nisch gegeben. Das Adressieren ist deshalb mittels solcher Numerierwerke nicht möglich. Ausserdem weisen diese Numerier¬ werke infolge ihrer grossen Anzahl von feinmechanisch emp¬ findlichen Bauteilen im Vergleich zu den Druckmaschinen, an die sie angeschlossen werden, ein beträchtlich erhöhtes Aus¬ fallrisiko auf.

Bei den magnetographischen Verfahren andrerseits entspricht die Druckpulvergraphik nicht dem heute im Druckprozess ange¬ strebten Standard im Qualitätsdruck. Ausserdem ist dieses Verfahren im Vergleich zur Druckmaschinengeschwindigkeit deutlich langsamer und deshalb für die Integration in den Be¬ trieb einer bedruckstoffverarbeitenden Maschine nur wenig ge¬ eignet.

Die Tintenstrahldrucker schliesslich finden entweder wegen der groben, rasterähnlichen Auflösung oder wegen der Probleme mit der Tintentrocknung und -führung im Qualitätsdruck nur selten Anwendung.

Die vorliegende Erfindung stellt sich deshalb zur Aufgabe, ein Verfahren und eine Vorrichtung zu schaffen, welche die

oben aufgeführten Nachteile überwinden und mit denen be¬ liebige, variable Informationen mit jedem Druckvorgang programmgesteuert in Offset- oder Tiefdruckqualität und bei üblichen Druckgeschwindigkeiten druckbar sind. Bei diesen va¬ riablen Informationen kann es sich um Texte, Fotos oder Gra¬ phiken in variabler Grosse handeln.

Die Erfindung löst die Aufgabe mit einem Verfahren zum Drucken variabler Informationen in Tiefdrucktechnik, bei dem der Druckfarbenträger als Näpfchen-Matrix ausgebildet ist, wobei jeder einzelne Rasterpunkt der Matrix durch Magnetisie¬ rung beziehungsweise Entmagnetisierung für jeden ' Druckvorgang programmgesteuert individuell in seiner Farbführung variiert wird.

Weiter löst die Erfindung die Aufgabe mit einer Vorrichtung zum Drucken variabler Informationen in Tiefdrucktechnik, die sich dadurch auszeichnet, dass ein Druckfarbenträger vorhan¬ den ist, der als Matrix ausgebildet ist, und dass Mittel vor¬ handen sind, mit denen jeder Rasterpunkt der Matrix für.jeden Druckvorgang durch Magnetisierung programmgesteuert in¬ dividuell in seiner Farbführung variierbar ist.

Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel von erfindungs- gemässen Vorrichtungen anhand von Zeichnungen beschrieben.

Es zeigt :

Figur 1 eine schematische Darstellung einer Vorrich¬ tung für Tiefdruck in einem Seitenschnitt;

Figur 2 eine stark vergrösserte, perspektivische An¬ sicht des Druckfarbenträgers mit seinen Näpf¬ chen in einem teilweisen Seitenschnitt;

Figur 1 zeigt eine Vorrichtung zum programmierbaren Drucken in einem schematischen Seitenschnitt. Es handelt sich um' eine ' Ausführung zum direkten Anschliessen an eine Druckmaschine, von welcher hier nur der durch sie transportierte Bedruck¬ stoff 34 angedeutet ist. Die Vorrichtung weist einen Infor¬ mationsträger 1 aus Stahl, Aluminium, Kupfer, Keramik oder dergleichen Material auf. In der hier gezeigten Ausführung hat dieser Informationsträger 1 die Form einer Trommel 1, de¬ ren Oberfläche mit feinen, rasterförmig angeordneten Näpfchen 46 versehen ist, die sodann von feinen Stegen getrennt sind. Dadurch ist eine Matrix gebildet, welche den eigentlichen Druckfärbe räger 2 darstellt. Innerhalb und ausserhalb der Trommel 1 sind die Mittel zur Steuerung und Bewerkstelligung der variablen Farbzufuhr sowie weitere für den Betrieb des Verfahrens nötige Einrichtungen gruppiert. Es handelt sich dabei in der Reihenfolge des Funktionsablaufs der Vorrich¬ tung, das heisst im Uhrzeigersinn um die Trommel 1 angeord¬ net, um eine Schreibeinrichtung 3, eine Mediumzufuhreinrich¬ tung 4, eine Farbauftragseinrichtung 5, weiter um eine Lösch-

einrichtung 20, sodann um eine Mediumabtransportier-Einrich- tung 6 und nach dem Bedrucken des Bedruckstoffes 34 noch um eine Reinigungseinrichtung 7. Diese einzelnen Einrichtungen werden nun beschrieben und deren Funktion wird erläutert. Das Beschriften beinhaltet eine Magnetisierung der Näpfchen 46, welche die einzelnen Rasterpunkte der Matrix bilden. Je nach dem, ob ein einzelnes Näpfchen 46 magnetisiert wird, führt es später Druckfarbe oder nicht. Die Schreibeinrichtung 3 besteht aus Schreibköpfen 8, die in Reihen, welche sich über die ganze Breite der Trommel 1 erstrecken und in einer Schreibkopfleiste angeordnet sind, oder aus einem, optoelek^ tronsichen Diodensystem 9 bestehen. Mittels dieser Schreib¬ einrichtung 3 werden die einzelnen Näpfchen . 46 der vom Druck¬ farbenträger 2 gebildeten Matrix mit elektrischem Strom beschriftet. Diese elektrische Steuerung der Druckfarbefüh- rung wird später noch im einzelnen beschrieben. In der hier beschriebenen Vorrichtung werden zum Beispiel die nicht zur Farbführung bestimmten Näpfchen 46 aktiviert, die dann mit¬ tels eines speziellen Mediums verstopft beziehungsweise ge¬ füllt werden, damit sie keine Druckfarbe aufnehmen können. In einer anderen Ausführung kann das gerade umgekehrt sein, so- dass eben die aktivierten Näpfchen 46 eine magnetische Druck¬ farbe aufnehmen und die nicht aktivierten keine. Die Mediumszufuhreinrichtung 4 dient zum Einfüllen von magneti- sierbarem Medium in jeweils jene Näpfchen 46, die beim aktu¬ ellen Druckvorgang nicht zum Führen von Druckfarbe vorgesehen sind. Eine Magnettauchwalze 12 dreht sich in einem Me¬ diumbehälter 14, der magnetisierbares Medium enthält, sodass

die Magnettauchwalze 12 teilweise in dieses Medium einge¬ taucht ist. Die Magnettauchwalze 12 besteht aus einem Kern aus Aluminium, beschichtet mit einer magnetischen Schicht aus in Polymer (Polyarylat) verteilten magnetischen Teilchen aus Gama-Fe 2 0 3 . Die Magnettauchwalze 12 berührt eine Mediumauf¬ tragwalze 11, welche eine weniger magnetisch beschichtete Oberfläche oder eine KunststoffSchicht als Oberfläche ' auf¬ weist. Die Adhäsionskräfte der KunststoffSchicht beziehungs¬ weise die Anziehungskräfte der magnetisch beschichteten Ober¬ fläche sind stärker als die Kohäsionskräfte des magnetisier- baren Mediums, gleichzeitig aber schwächer als die magneti¬ sche Anziehungskraft in den zuvor mittels der Schreibköüpfe 8 aktivierten, nicht zum Druck, beziehungsweise nicht zum Füh¬ ren von Druckfarbe bestimmten Näpfchen 46. Die Mediumauf¬ tragwalze 11 befindet sich berührungslos in unmittelbarer Nähe des Druckfarbenträgers 2 und bringt das magnetisierbare Medium von der Magnettauchwalze 12 auf die Trommeloberfläche. Damit mit Sicherheit kein magnetisierbares Medium auf den Stegen zwischen den Näpfchen 46 zurückbleibt, ist in Laufrichtung der Trommel 1 eine Reinigungswalze 13 nachge¬ schaltet. Diese Reinigungswalze 13 ist gesondert angetrieben und ihre Laufgeschwindigkeit ist einstellbar. Sie nähert sich mit ihrer anderen Seite der Magnettauchwalze 12 und läuft vorteilhaft mit etwas höherer Umfangsgeschwindigkeit als die Trommel 1. Sie ist ausserdem magnetisiert, jedoch etwas schwächer als die Magnettauchwalze 12. Die Mediumpartikel werden deshalb von der stärker magnetisierten Ma¬ gnettauchwalze 12 angezogen und wieder in den Mediumbehälter

14 zurückgebracht. Das Füllen der zum Drucken bestimmten Näpfchen 46 mit Druckfarbe erfolgt mit Hilfe der Farbzufuhr¬ einrichtung 5. Diese besteht aus einem Farbbehälter 15, einer zum Beispiel rilsanbeschichteten Farbtauchwalze 16, welche die Druckfarbe über eine abstellbare, gummi- oder stoffbeschichtete Farbauftragwalze 17 in die leeren Näpfchen 46 des Informationsträgers 1 überträgt. Die Trommeloberfläche wird im weiteren mittels eines beispielsweise negativ gerich¬ teten Rakels 18 gereinigt, das kraft einer Zugfeder 19 an die Trommel 1 gepresst wird, um die Stege sauber zu halten. Aus der Trommeloberfläche entsteht auf diese Weise ' .eine Matrix mit den farbtragenden, druckenden Stellen und mit den mediumtragenden, nichtdruckenden Stellen. In Laufrichtung der Trommel 1 ist als nächstes eine Löscheinrichtung 20 angeord¬ net. Diese dient zum Entmagnetisieren des Druckfarbenträgers 2, also zum Entmagnetisieren der Innenseite der Näpfchen 46 auf der Oberfläche der Trommel 1. Die Entmagnetisierung kann dabei je nach Beschaffenheit der Schicht durch Aufbau eines entgegen der aktuellen Magnetisierung gerichteten Magnet¬ feldes erfolgen, mit hochfrequentem Wechselstrom oder, durch eine Erwärmung der Trommel über die Curie-Temperatur hinaus. Sobald diese Entmagnetisierung erfolgt ist, wird das magnetisierbare Medium, welches in die nicht zum Drucken be¬ stimmten Näpfchen 46 eingebracht wurde, darin nicht mehr gehalten. Der Löscheinrichtung 20 ist nun eine Mediumab¬ transport-Einrichtung 6 nachgeschaltet, die aus einer magne¬ tisch beschichteten Transportwalze 21, einem Rakel 22 und ei¬ nem Mediumbehälter 23 besteht. Die Transportwalze 21 über-

nimmt mittels magnetischen Kräften das magnetisierbare Medium sowie allfällig mit ihr vermischte Druckfarbe, welche unver¬ meidlich über das mit dem magnetisierbaren Medium gefüllte Näpfchen 46 aufgetragen wurde. Das Rakel 22 streift dieses Gemisch von der Transportwalze 21 ab und es gelangt in den Mediumbehälter 23. In einem Levitationsbehälter 24 wird das magnetisierbare Medium kraft eines magnetischen Feldes oder mittels eines Lösungsmittels von der Druckfarbe wieder abgesondert und so für weitere Druckvorgänge rezykliert,. .Es gelangt dann zurück in den Mediumbehälter 14. Nun trägt die Trommel 1 nur noch in ganz gewissen Näpfchen 46 . Druckfarbe mit, nämlich in jenen, welche anfänglich von der Schreibein¬ richtung 3 nicht magnetisiert wurden. Mit diesem Abtransport des magnetischen Mediums gelingt es also, den Druck¬ farbenträger 2 in eine zum Drucken brauchbare Druckform umzu¬ wandeln. Auf der Trommeloberfläche ist nun eine Matrix aus den vorher mittels Programm bestimmten, farbtragenden Stellen gespeichert, die ähnlich einer im Druckprozess bekannten Tiefdruckzylinderoberflache geworden ist. Die Trommel 1 ist jetzt zum Drucken bereit, was bei Berührung mit dem Bedruck¬ stoff 34 auch erfolgt. Nach der Farbübertragung können auf den farbtragenden Flächen etwa 15 % Restfarbe verbleiben. Diese zurückgebliebenen Farbpartikel müssen mittels einer Reinigung entfernt werden, bevor eine neue Informationsauf¬ zeichnung durchgeführt wird. Dieses Reinigen setzt sich aus mehreren Schritten zusammen und verwendet vorteilhaft eine Kombination aus pneumatischen und mechanischen Mitteln. In Laufrichtung der Trommel 1 nach der Stelle, wo der Druckvor-

gang stattfindet, ist hierzu eine Reinigungseinrichtung 7 angeordnet. Sie besteht aus einer Luftkammer 25, einer Druck¬ düse 26, einer Saugdüse 27, einer Blasdüse 28 und einer Ka¬ pillare 29 für die Zufuhr eines Lösungsmittels. Ein mit Hilfe eines Kompressors erzeugter Druckluftstrom wird über die Kapillare 29 zu der zu reinigenden Fläche geleitet. In dieser Kapillare 29 befindet sich das Lösungsmittel. Durch die Druckluftstrom-Geschwindigkeit entstehender Unterdruck bewirkt ein gerichtetes Mitreissen des Lösungsmittelnebels. In der unmittelbaren Nähe der gereinigten Fläche befindet sich die geteilte Luftkammer 25 aus Blech, in der . die Druck¬ düse 26 für den Lösungsmittelnebel, die Saugdüs ' e' 27 für das Abtransportieren des Farb-Lösungsmittel-Gemisches zum Sammelbehälter 30 und die Blasdüse 28 zum Trocknen der gerei¬ nigten Fläche untergebracht sind. Die Düsen weisen schlitz¬ förmige Oeffnungen auf. In der Nähe einer der Düsen befindet sich nach Bedarf ein Waschwalzenpaar, bestehend aus einer elektrostatisch aufgeladenen, reinigenden Weichwalze 31 und einer mittels eines Negativrakels 33 abgerakelten Hartwalze 32. Die Reinigungsverfahren können je nach Bedarf modifiziert werden. So wird auch entweder nur mit den pneumatischen Mit¬ teln oder nur mit den mechanischen Mitteln gereinigt. Selbst¬ verständlich ist es auch möglich, den Informationsträger 1 nicht nur als eine Trommel,, sondern auch als sich hin und her bewegende Platte auszubilden, oder eine auf die Trommel gespannte Platte oder ein laufendes Band zu verwenden. Wei¬ tere Ausführungen des Erfindungsgegenstandes sehen vor, die Druckfarbe aus Kammerrakeln und das magnetische Medium mit-

tels penumatischen Mitteln zuzuführen. Für die Verwendung des erfindungsgemässen Verfahrens werden mehrere Modifikationen des Gestaltungskonzeptes vorgesehen. Eine besonders zweckmäs- sige Lösung ist die Verbindung und der Anschluss der erfindungsgemässen Vorrichtung direkt an eine kontinuierlich laufende Druckmaschine. So kann ein eigener Antriebsmotor und Kompressor entfallen und der Arbeitstakt und die Steuerungs¬ signale können von der Druckmaschine abgeleitet werden.

Figur 2 zeigt den Druckfarbenträger 2 der Vorrichtung nach Figur 1 in stark vergrössertem Massstab. Dieser Druckfarben- ' träger 2 weist in der gezeigten Ausführung der Vorrichtung näpfchenförmige Vertiefungen 46 auf. Diese Näpfchen 46 sind natürlich von viel kleinerer Dimension als hier dargestellt. Zum Beispiel können sie einen Durchmesser von ungefähr der Grössenordnung von 20 bis 100 Mikrometern haben und auch ihre Tiefe bewegt sich in Grössenordnungen von etwa 5 bis 30 Mi¬ krometern. Die Näpfchen 46 weisen vorteilhaft eine Form auf, die jener der Vertiefungen in einem üblichen Tief ruckzylin- der ähnlich sind. Meistens entspricht diese Form dem Negativ einer gestürzten Pyramide mit gerundeten Seitenkanten und ab¬ geplatteter Spitze. Es können aber auch andere Formen, zum Beispiel die Negativformen von KugelSegmenten oder ähnliche Formen in Frage kommen. Wichtig ist bloss, dass keine Kanten oder Ecken in den Näpfchen 46 vorhanden sind, in welchen das eingefüllte Medium hängenbleiben könnte. Der Druckfarbenträ¬ ger 2 kann sowohl eine Druckplatte wie auch einen Druckzylin¬ der bilden. Es ist auch eine flexible Druckplatte denkbar,

die dann auf eine Trommel 1 aufspannbar ist. Im Innern der Näpfchen 46 weisen diese eine Materialschicht 47 auf, die aus einem magnetisierbaren Material besteht. Im Fall eines magne- tisierbaren Materials handelt es sich zum Beispiel um ein Kobalt-haltiges Material, das beispielsweise zu einer derar¬ tigen Schicht aufgedampft sein kann oder durch Epitaxie, Kathodenzerstäubung, mittels eines Maskenverfahrens oder einer anderen bekannten Technik aufgebracht werden kann. Die magnetisierbare Schicht ist hier mit einem Dünnschichtfilm 48 bedeckt, zum Beispiel mit Chrom oder Titannitrid. Die.Funk¬ tion dieses speziellen Aufbaus des Druckfarbenträgers wird später klar werden. Durch die Anordnung der Näpfchen 46 auf dem Druckfarbenträger 2 werden Zeilen beziehungsweise Reihen 49 und Spalten beziehungsweise Spuren 45 gebildet, sodass von einer eigentlichen Näpfchenmatrix gesprochen werden kann. Durch jedes Näpfchen 46 wird eindeutig ein Rasterpunkt defi¬ niert. Jede Spalte 45 von Rasterpunkten wird nun individuell von der Schreibeinrichtung 3 elektrisch angesteuert. Die Schreibköpfe 8 bestehen zum Beispiel aus einem für das Magne- tisieren Mu-Metall-Si0 2 -Sandwich, das von einer als Indukti¬ onsspule wirkenden Cu-Schicht umgeben ist und welche Schreib¬ köpfe 8 in Glassubstrat eingeschlossen sind. Derart ausge¬ staltet können die Schreibköpfe 8 in einer ganzen Reihe aneinander angeordnet sein, die sich über die ganze Breite des Informationsträgers 1 erstreckt, sodass sie mit einer Reihe von Näpfchen 46 korrespondieren. Die beiden Enden jedes Sandwich-Kernes, die je nach der Beschaffenheit der magneti¬ sierbaren Schicht einen Abstand von etwa 2 bis 20 Mikrometer

aufweisen, werden zum Aktivieren beziehungsweise Magnetisie- ren der Innenseite der Näpfchen 46 beziehungsweise deren magnetisierbaren Schicht 47 über oder unter jenen po¬ sitioniert. Im Fall des optoelektronischen Diodensystems 9 können die Näpfchen mittels einer oder mehrerer Dioden agne- tisiert werden. Auch weitere bekannte Mittel zum Aufbau eines magnetischen Feldes können eingesetzt werden. Weil die ' ein¬ zelnen Näpfchen 46 oder Rasterpunkte jeder Spalte 43 am zu dieser Spalte 43 gehörigen Schreibkopf 8 vorbeigefahren wer¬ den, kann mittels einer separaten Taktspur 10 der Zugriff zu einem bestimmten Rasterpunkt einer Spalte 45 an der Schreib¬ einrichtung 3 sichergestellt werden. Mit der Aktivierung eines bestimmten Schreibkopfes 8 in der Schreibkopfleiste oder der Optoelektronik-Ansteuerung ist es deshalb möglich, jeden beliebigen Rasterpunkt in eindeutiger Weise anzusteue¬ rn. Mit den genannten Grössenordnungen der Näpfchen 46 lässt sich eine Auflösung von ca. 60 bis 150 Punkten pro cm er¬ zielen, was der Qualtität eines Offset- oder Tiefdrucks ent¬ spricht.

Im folgenden wird nun das Verfahren, welches von den Vorrich¬ tungen gemäss den Figuren 1 und 2 ausgeübt wird, schrittweise erläutert: Beim Beschreiben des Druckfarbenträgers 2 mittels der Schreibköpfe 8 entsteht in den aktivierten Näpfchen 46 eine magnetische Anziehungskraft, die vorerst ein nicht- druckendes, zu einem vorübergehenden Aufenthalt im Näpfchen 46 bestimmtes, magnetisierbares Medium fixiert, beispiels¬ weise Ferritpulver. Das Vorhandensein des Mediums in den

aktivierten Näpfchen 46 verhindert bei der Druckfarbenzufuhr das Eindringen von Druckfarbe in die nach Programm dafür nicht vorgesehenen Näpfchen 46. Der Dünnschichtfilm 48 verhindert seinerseits das Anhaften des magnetisierbaren Mediums, welches nach dem vorübergehenden Aufenthalt wieder aus den Näpfchen 46 entfernt werden muss. Die Grenzflä¬ chenphänomene der sich berührenden Materialien müssen hierzu richtig aufeinander abgestimmt werden. Um die Druckfarbe in den dafür nach Programm bestimmten Näpfchen 46 zur Uebergabe- stelle transportieren zu können, verhält sich der Dünn¬ schichtfilm 48 zur Druckfarbe gleichzeitig teilweise farben¬ freundlich. In der gezeigten AusführungsVariante wird das magnetisierbare Medium sowie die Druckfarbe mit Hilfe von Auftragwalzen, Tauchwalzen und Transportwalzen zugeführt und das magnetisierbare Medium wieder abgeführt. Die auf den Ste¬ gen eventuell zurückgebliebenen Magnetpartikel wandern über die Reinigungswalze 13 auf die Magnettauchwalze 12. in der nächsten Station wird der Druckfarbenträger 2 mittels der Lösch-Einrichtung 20 entmagnetisiert und das magnetisierbare Medium abtransportiert. Dazu dient der Mediumbehälter 23 mit der sich drehenden und mittels des Rakels 22 abgerakelten, magnetisch beschichteten Transportwalze 21. Bevor das magne¬ tisierbare Medium zurück zum Mediumbehälter 14 geleitet wird, wird es im magnetischen Feld eines vorzugsweise Permanent¬ magneten und mittels eines Lösungsmittels von Farbresten in einem Levitationsbehälter 24 gereinigt.

Eine weitere Möglichkeit, die Magnetisierung oder Ent¬ magnetisierung von ganz bestimmten, einzeln ansteuerbaren Punkten einer Druck-Matrix zu bewirken, nützt den Curie- Effekt aus. Zuerst wird die Magnetschicht in allen Näpfchen mittels eines stationären Magnetfeldes magnetisiert. Jene Näpfchen nun, die dazu bestimmt sind, kein magnetisierbares Medium, sondern Farbe aufzunehmen, werden vor dem Anziehen des magnetisierbaren Mediums entmagnetisiert. Diese Entmagne¬ tisierung kann durch örtliche Erwärmung über die Curie-Tempe¬ ratur hinaus mittels zum Beispiel einer Reihe von Laserdioden durchgeführt werden. Es kann zum Beispiel je ein Laserelement pro Spur oder eine Vorrichtung zur Ablenkung des Lasers ver¬ wendet werden. Die Dichte in Drehrichtung ist durch die Lichtwellenlänge, der Spurabstand durch die Abstände der Laserdioden, die kleiner als 50 um gehalten werden können, bestimmt. Damit aber ist es möglich, eine feinere Auflösung als die für die Offsetdruckqualität erforderliche zu errei¬ chen.

Das Druckerzeugnis, das aus einem sich wiederholenden Abdruck der Druckform und einer oder mehreren variablen Informationen kombiniert wird, wird erfindungsgemäss in einem Arbeitsgang gefertigt. Auf diese Weise können in einem Arbeitsgang abon¬ nierte Zeitungen, Zeitschriften und Briefe oder Werbematerial gedruckt und adressiert werden, Checks codiert und personifi ¬ ziert, Belege oder Banknoten gedruckt und numeriert werden. Eine weitere Modifikation des Gestaltungskonzeptes stellt der Anschluss der erfindungsgemässen Vorrichtung an eine bedruck-

stoffverarbeitende Maschine dar, die den Fertigungsprozess abschliesst. Mittels dieser Vorrichtung wird dann auf das Fertigprodukt die variable Information gedruckt, beispiels¬ weise adressiert. Gemäss einer besonderen Form des Erfindungsgegenstandes kann die Vorrichtung als ein selbstän¬ diges, kontinuierlich laufendes EDV-Zeilendruckgerät ausge¬ führt werden, das für variablen Schnelldruck in tief- oder offsetdruckähnlicher Druckqualität geeignet ist.