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Patent Searching and Data


Title:
PROCESS AND DEVICE FOR PRODUCING A PLASTIC LAYER BETWEEN TWO GLASS PANES
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/1987/003841
Kind Code:
A1
Abstract:
A process and device for producing a plastic layer between two glass planes whereby liquid plastic is introduced between two inclined or vertical glass panes, the external edges of which are kept parallel and sealed. Both panes are pressed together by one or several parallel rotating pressing means which engage their outer surface and preferably extend over their whole width. The pressing means can be moved from one end to the other end of the glass panes, over their entire length, at the curing speed of the plastic.

Inventors:
HAHN THOMAS (DE)
Application Number:
PCT/EP1986/000769
Publication Date:
July 02, 1987
Filing Date:
December 20, 1986
Export Citation:
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Assignee:
UCB SA (BE)
HAHN GLASBAU (DE)
International Classes:
B29C35/08; B29C43/18; B29C43/20; B29C43/34; B32B17/10; B32B43/00; C03C27/12; (IPC1-7): B32B17/10; C03C27/12; B29C35/08; B29C43/34; B29C43/20
Foreign References:
GB2015427A1979-09-12
FR2161443A51973-07-06
EP0085602A21983-08-10
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Claims:
-77-Patentansprüche
1. Verfahren zur Herstellung einer Kunststoffschicht zwischen zwei Glasscheiben, wobei zwischen die beiden an ihrem äußeren Rand paral¬ lel gehaltenen und abgedichteten Glasscheiben der Kunststoff in flüs siger Form eingefüllt wird und auf die Außenoberfläche der Glasschei ben ein Druck ausgeübt wird, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , daß entweder eine Glasscheibe (1 ) durch eine oder mehrere parallel geführte Andruckvorrichtungen (4) ein ihrer Außenseite gegen die an¬ dere an oder auf einer festen Unterlage senkrecht oder schräg stehen angeordnete Glasscheibe gedrückt wird oder die beiden Scheiben je¬ weils an ihrer Außenfläche durch eine oder mehrere parallel geführte Andruckvorrichtungen (4) gegeneinander gedrückt werden, die über die gesamte Länge der Glasscheibe (1 ) bewegbar sind und daß beginnend an _ einem Ende der Glasscheibe die Andruckvorrichtungen bis zum anderen Ende der Glasscheiben relativ zu diesen mit der Aushärtgeschwindig¬ keit des Kunststoffes (3) bewegt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1 , d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , daß der Kunststoff (3) durch eine intensive externe Strahlung schnel ausgehärtet wird.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , daß eine oder mehrere Strahlungsquellen, die vor oder hinter einer oder beiden Andruckvorrichtungen (4) angebracht sind, zusammen mit diesen bewegt werden.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , daß bei vorgegebener Bewegungsgeschwindigkeit der Andruckvorrich¬ tungen (4) die Einfüllgeschwindigkeit des Kunststoffes an diese ange¬ paßt wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , daß bei vorgegebener Einfüllgeschwindigkeit des Kunststoffes die Bewegungsgeschwindigkeit der Andruckvorrichtungen an diese angepaßt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 1 , d a d u r c h g e k e n' z e i c h n e t , daß der Kunststoff (3) durch Wärme aushärtbar ist und daß die Wärme zufuhr über die Andruckvorrichtungen (4) erfolgt.
7. Verfahren nach Anspruch 1 oder 6, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , daß die Andruckvorrichtungen (4) und die Strahlungsquellen nicht bewegt werden und stationär sind und die Scheiben schräg bzw. senk¬ recht durch die Anordnung aus Andruckvorrichtungen geführt werden.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, d a du r c h ge k e n n z e i c hne t , daß die Flüssigkeit in den Zwischenraum zwischen den Scheiben im Bereich des oberen Flü≤sigkeitsspiegels eingeführt wird, ohne vorher die Glasscheiben zu benetzen.
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadur c h g e k e nn z e i chn e t , daß in einem Herstellungsschritt auch mehrere Schichten zwischen mehreren hintereinander angeordneten Scheiben zur Bildung einer Viel¬ fachverbundglasscheibe hergestellt werden.
10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , daß nach Herstellung einer oder mehrerer Kunststoffschichten zwischen zwei bzw. mehr Glasscheiben eine oder mehrere weitere Kunststoff schichten zu einer oder mehreren weiteren Glasscheiben bzw. Verbund glasscheiben hergestellt werden.
11. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 10, d a du r c h g e k e nn z e i c hn e t , daß eine oder mehrere parallel geführte Andruckvorrichtungen (4) vorgesehen sind, die entweder über einer der Glasscheiben angeordnet sind und diese auf die andere an oder auf einer festen Unterlage senkrecht bzw. schräg stehend angeordnete Glasscheibe drücken oder die auf den Oberflächen der beiden Glasscheiben angeordnet sind und die Glasscheiben aneinander drücken, und daß eine Einrichtung zur Relativbewegung der Andruckvorrichtungen und/oder der Scheiben mit einstellbarer Geschwindigkeit vorgesehen ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , daß die Andruckvorrichtungen (4) über die gesamte Glasscheibenbreite reichen.
13. Vorrichtung nach Anspruch 11 oder 12, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , daß eine oder mehrere Strahlungsquellen zwischen zwei oder mehreren Andruckvorrichtungen (4) angebracht sind.
14. Vorrichtung nach Anspruch 11 oder 12, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , daß in der oder den Andruckvorrichtungen (4) eine Wärmequelle vorge¬ sehen ist.
15. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, d a d u r c h g e~ k e n n z e i c h n e t , daß die Andruckvorrichtungen (4) drehbare gelagerte Walzen, Rollen oder flüssigkeitsgefüllte flexible Schläuche sind, die wahlweise hydraulisch, pneumatisch oder mechanisch in ihrer Andruckwirkung regelbar sind, oder daß die Andruckvorrichtungen (4) Luftkissen aus bildende Aggregate aufweisen.
Description:
Verfahren zur Herstellung einer KunststoffSchicht zwischen zwei Glasscheiben und Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens

Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens zur Herstellung einer Kunststoffschicht zwischen zwei Glasscheiben, wobei zwischen die beiden an ihrem äuße¬ ren Rand prallel gehaltenen und abgedichteten Glasscheiben der ' Kunststoff in flüssiger Form eingefüllt wird und auf die Oberfläche der Glasscheiben ein Druck ausgeübt wird.

Derartige Verfahren und Vorrichtungen sind bereits bekannt. So wird in der DE-AS 22 26 342 ein Verfahren zur Herstellung eines Verbundglases mit zwei Glasscheiben und einer diese verbindenden Zwischenschicht aus einem gießfähigen, selbst aushärtenden, durch¬ sichtigen Kunststoff beschrieben, wobei die beiden Glasscheiben mit einem diese nur an ihren Rändern trennenden, abdichtenden Abstandhal¬ ter in aufrechter Lage an eine kippbare Platte gelehnt werden und ihr Zwischenraum mindestens teilweise mit dem flüssigen Kunststoff ge¬ füllt wird, woraufhin die Platte mit den beiden Glasscheiben langsam in Richtung auf die Waagerechte gekippt wird, wobei eine sich unter dem Druck des flüssigen Kunststoffes ergebende Ausbauchung der der Platte abgewandten Glasscheibe in deren aufrechter Lage zurückgebil- det wird und dabei der Kunststoff den gesamten Zwischenraum zwischen den Glasscheiben ausfüllt, bis eine im Abstandhalter für die Ent¬ lüftung vorgesehene Öffnung verschlossen wird. Dabei kann die Rück¬ bildung der Ausbauchung der Glasscheibe auch noch zusätzlich mit Hilfe eines Saugnapfes beeinflußt werden, welcher über einen Schlauch an einer Unterdruckquelle angeschlossen ist.

Weiterhin ist aus der DE-OS 2728 762 ein Verfahren zur Herstellung einer Verbundglasscheibe bekannt, bei welchem der Zwischenraum zweier horizontal liegender, durch einen Abstandhalter voneinander parallel gehaltener Scheiben mit einem Kunststoff ausgefüllt wird. Maßnahmen zur Vermeidung der Ein- bzw. Aι__sbauchung der Scheiben in Folge des Druckes des eingefüllten Kunststoffes bzw. des Gewichts der oberen Scheibe werden in dieser Druckschrift nicht angesprochen.

Ein weiteres Verfahren zur Herstellung von Verbundglasscheiben wird in der DE-OS 26 06 569 beschrieben. Bei diesem Verfahren erfolgt das Einfüllen des Kunststoffes in den Zwischenraum zwischen beiden Glasscheiben in der Schräglage und die eigentliche Aushärtung in der horizontalen Lage.

Darüber hinaus ist aus der DE-PS 2737 740 ein Verfahren zum Herstellen eines aus zwei Glasscheiben und einer Zwischenschicht bestehenden Verbundglases bekannt, bei dem ein bereits fertiger Kunststoffilm als diese Zwischenschicht zwischen die Glasscheiben geklebt wird und zur Vermeidung von Gasblasenbildung in der Kleb¬ schicht die Glasscheiben mittels drehbarer Rollen an den Kunststof¬ film gepreßt werden. Dieses Verfahren zum Verbinden von Glasplatten und Zwischenschicht ist jedoch aufwendig und erfordert zudem einen bereits vorgefertigten Kunststoffilm.

In der CH-PS 574 371 ist eine schalldämmende Verglasung in Form eines Schichtkörpers aus zwei eine Kunststoffschicht umgebenden Glasscheiben beschrieben. Bei einem angegebenen Verfahren zur Her¬ stellung eines solchen Schichtkörpers werden die Scheiben beim Ein- füllen des Kunststoffes senkrecht in einen Wasserbehälter gestellt. In Abhängigkeit von Druckverhältnissen und Dicke der Scheiben wird mit unterschiedlicher Wasserspiegelhöhe gearbeitet, um ein Ausbauchen der Scheiben zu verhindern. Dieses Verfahren begrenzt nicht den hydrostatischen Druck, sondern kompensiert den stets ansteigenden. bei großen Scheiben enorm hohen hydrostatischen Druck durch hydrostatischen Gegendruck. Die Aufwendigkeit dieses Verfahrens,

bedingt durch den großen druckstabilen Wassertank ist offensichtlich und bietet zudem keine Gewähr für die Planparallelität sich gegenüberliegender Scheiben, erschwert dadurch, daß bekannterweise freistehende Glasscheiben nicht völlig gerade sind.

Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, ausgehend von den Merkmalen im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 , ein mit einfachen Mitteln durchführbares Verfahren und eine einfache Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens anzugeben, das die Herstellung ein- wandfreier Kunststoffplatten und/oder Verbundglasscheiben ermöglicht.

Diese Aufgäbe wird durch den Gegenstand.der Ansprüche 1 und 11 gelöst.

Durch das erfindungsgemäße Verfahren werden Füll- und Aushärte¬ vorgang zusammengelegt, wodurch eine Vielzahl von technischen Proble¬ men, wie sie z. B. beim Aufrechtsteilen der Scheiben für ein gutes Einfließen des Kunststoffes und zur Vermeidung von Luftblasenein¬ schlüssen auftreten, überwunden werden. Beim erfindungsgemäßen Füll- und Aushärtevorgang wird auch bei Senkrechtstellung in der Flüssig¬ keit kein hoher statischer Druck aufgebaut, der den notwendigerweise weichen Randverbund zerstören und ein Ausbauchen der Scheiben verur¬ sachen würde. Die Herstellung von gleichmäßig dicken Scheiben von sehr großen Abmessungen wird sichergestellt. Ein Ablösen der fertig- gestellten Kunststoffscheibe von den Glasscheiben ist unproblema¬ tisch. Wenn ein sich nicht mit Glas verbindender Kunststoff verwendet wird oder die Glasscheibeninnenseite vor dem Einfüllvorgang mit ent¬ sprechenden Trennmitteln versehen werden. Insbesondere bietet das erfindungsgemäße Verfahren die Möglichkeit der kombinierten Her- Stellung sehr langer Kunststoffschichten. Auch sind insbesondere

Verbundglasscheiben mit dem erfindungsgemäßen Verfahren einfach und mit hoher Qualität herstellbar. Bis zu jeder beliebigen Füllhöhe sind einwandfreie und luftblasenfreie Kunststoffschichten herstellbar.

Die schnell erfolgende Aushärtung des Kunststoffes ermöglicht es, daß während des Eingießens die Andruckvorrichtungen die Scheiben auf dem exakten Abstand halten, eine schnelle Polymerisation des Kunststoffes eingeleitet wird und der sich nun verfestigende Kunst- stoff keine Fließeigenschaften mehr hat, die ein Ausbauchen der

Scheiben verursachen würden. Zu diesem Zweck kann man das Scheiben¬ paar auf einer festen Unterlage senkrecht oder schräg positionieren und einseitig beispielsweise mittels einer Rollen- oder Walzenbahn den gleichmäßigen Abstand während des Füllvorganges kontrollieren. Bei einer vorzugsweise senkrecht stehenden Scheibe können auch ein¬ ander gegenüber angeordnete Andruckvorrichtungen entsprechend dem Füllvorgang mitgeführt werden, wodurch beispielsweise auch das Befül- len gebogener Scheiben ermöglicht wird. Das erfindungsgemäße Verfah¬ ren ermöglicht auch eine sandwichartige Anordnung aus mehr als zwei Glasscheiben mit einstellbaren Abständen.

Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist einfach und erfordert lediglich weitgehend beliebige Andruckvorrichtungen und eine Einrich¬ tung zum Bewegen dieser Andruckvorrichtungen und/oder der Scheiben, um die Relativbewegung zwischen Scheiben und Andruckvorrichtungen zu bewirken.

Es kann vorteilhaft sein, die Glasscheibenanordnung während des Herstellungsprozesses schräg zu halten, wobei der statische Druck vermindert ist, und die Gesamthöhe der Anlage auch bei großen Scheiben auf ein niedrigeres Maß reduziert wird.

Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteran¬ sprüchen angegeben.

Eine Weiterbildung der Erfindung besteht darin, daß der Kunst¬ stoff durch eine intensive, externe Strahlung schnell aushärtbar ist. Dabei läßt sich bei Verwendung eines durch beispielsweise intensive Ultraviolettstrahlung aushärtbaren Kunststoffes die Aushärtgeschwin- digkeit recht genau bestimmen. Um Produktionsfehler aufgrund von

Alterungsprozessen der Strahlungsquelle zu berücksichtigen, kann deren Intensität geregelt werden.

Eine Weiterbildung der Erfindung besteht darin, daß eine oder mehrere Strahlungsquellen vor oder hinter einer der beiden Andruckvor¬ richtungen angebracht und zusammen mit diesen bewegbar sind. Je nach Empfindlichkeit des zu bestrahlenden Materials und dessen Material¬ dicke kann durch Einschalten von mehreren Lichtquellen, die jeweils zwischen den Andruckvorrichtungen angeordnet sind, die Aushärtge- schwindigkeit bestimmt werden.

Eine Weiterbildung der Erfindung besteht darin, daß das Einfül¬ len des Kunststoffes entsprechend der Bewegungsgeschwindigkeit der Andruckvorrichtungen erfolgt, wobei diese jeweils im Bereich der Flüssigkeitsoberfläche des'Kunststoffes geführt werden. Dies erlaubt bei gleichmäßiger Geschwindigkeit von Andruckvorrichtungen und Licht¬ quellen, daß nur die Zuflußgeschwindigkeit des Kunststoffes geregelt werden muß.

Eine Weiterbildung der Erfindung besteht darin, daß das Einfül¬ len des Kunststoffes und die Bewegung der Andruckvorrichtungen derart erfolgt, daß sich die Andruckvorrichtungen immer im Bereich der Flüssigkeitsoberfläche des Kunststoffes befinden. Hierbei geht man von einer konstanten Füllgeschwindigkeit aus und paßt die Geschwin- digkeit der Andruckvorrichtungen und Bestrahlungsbahn der Flüssig¬ keitsoberfläche des Kunststoffes an. So wird beispielsweise bei gleichmäßig zugeführter Flüssigkeitsmenge die Füllgeschwindigkeit halbiert, wenn der Scheibenzwischenraum verdoppelt wurde.

Eine Weiterbildung der Erfindung besteht darin, daß der Kunst¬ stoff durch Wärme aushärtbar ist und daß die Wärmezufuhr über die Andruckvorrichtungen erfolgen kann.- Diese Wärmezufuhr muß nicht durch intensive Bestrahlung hervorgerufen werden, sondern ein beispiels¬ weise in einer Walze eingebautes Mikrowellengerät, welches gegebenen- falls hin- und hereilt, kann, ohne das Glas zu erwärmen, eingegossene

Materialien schnell erwärmen und einen Aushärteprozeß einleiten.

Eine Weiterbildung der Erfindung besteht darin, daß die Andruck¬ vorrichtungen über die gesamte Glasscheibenbreite reichen.

Eine Weiterbildung der Erfindung besteht darin, daß die Str ' ah- lungsquelle zwischen zwei nebeneinanderliegenen Andruckvorrichtungen angeordnet ist, was ermöglicht, daß im Bereich des noch völlig flüs¬ sigen Kunststoffes die Scheibe von einer Andruckvorrichtung in Posi- tion gehalten wird, dann von beispielsweise einer intensiven UV- Strahlung getroffen wird, dann wieder eine Andruckvorrichtung folgt und unter Umständen danach wieder eine intensive Bestrahlung, wieder eine Andruckvorrichtung, usw. Abhängig ist dies von der Füllge¬ schwindigkeit, der erforderlichen Strahlungsintensität, der Strah- lungsstärke der Lampen r sowie der Zeit, die der eingegossene Kunst¬ stoff benötigt, um seine Fließeigenschaft zu verlieren.

Eine Weiterbildung der Erfindung besteht darin, daß die Andruck¬ vorrichtungen und die Strahlungsquelle nicht beweglich, sondern stationär angebracht sind und die Scheibeneinheit schräg bzw. senk¬ recht hindurchgeführt wird. So kann beispielsweise fortlaufend produ¬ ziert werden, indem jeweils Scheibenpaar nach Scheibenpaar durch die Positionier- und beispielsweise Bestrahlungsstation geführt wird.

An die Art der verwendeten Andruckvorrichtungen sind keine besonderen Anforderungen gestellt. So können neben Walzen oder Rollen auch flüssigkeitsgefüllte Schläuche verwendet werden, die eine oberflächenschonendere Wirkung zeigen. Um ein Verkratzen der Glasflächen zu vermeiden, ist es jedoch auch ohne weiteres möglich, eine Schutzscheibe oder -folie zwischen Andruckvorrichtungen und Glasscheiben vorzusehen.

Wahlweise können die Andruckvorrichtungen auch mit pneumati¬ schen, hydraulischen oder mechanischen- (Federwirkung) Regeleinrich- tungen versehen werden, die einen exakten Druckausgleich bei der

Führung der Andruckvorrichtungen über die gesamte Scheibenausdehnung bewirken.

Auch ist es möglich, luftkissenausbildende Aggregate relativ zu den Scheiben zu bewegen, wobei deren Oberfläche durch die berührungs¬ freie Andruckwirkung in keiner Weise geschädigt wird.

Eine Weiterbildung der Erfindung besteht darin, daß außer ein- komponentigen Kunststoffen auch die Möglichkeit besteht, mehrkompo- nentige Materialien zu verarbeiten. Sofern sich beim Einfüllen des Materials im Scheibenzwischenraum Triefnasen bilden, besteht die Möglichkeit, die einzubringende Flüssigkeit mittels dünnem Schlauch, beispielsweise Wursthaut, im Scheibenzwischenraum jeweils bis zum oberen Flüssigkeitsspiegel zu führen und diesen dann fortlaufend mit der Füllhöhe nach oben oder schräg hinten hinauszuschleppen. Bei den derzeit vielfach verwandten Gießharzen, die kurz vor dem Befüllen gemischt werden, besteht ein Verhältnis von Topfzeit zu Aushärtezeit von ca. 1 : 10. So ist beispielsweise anhand einer Mischanlage denk¬ bar, daß eine Topfzeit von 30 Sekunden ausgenutzt wird, um von der Dosiereinheit durch den Schlauch in den Scheibenzwischenraum bis zur KunststoffOberfläche zu gelangen. Innerhalb von fünf Minuten ist dann hier eine Verhärtung eingetreten, stark genug, um die Fließfähigkeit des Materials mindestens zu unterbinden. Bei einer Höhe der Andruck¬ vorrichtung von etwa 1 m kann somit eine Glashöhe von ca. 3 in 15 Minuten befüllt werden. Bei den derzeit üblichen Hüttenbandmaßen in der Floatglasherstellung von 6 m x 3,21 m ergäbe dies eine Pro-

2 duktionsmöglichkeit von ca. 80 m per Stunde. Bei den derzeitigen

HerStellungsmethoden benötigt man, um eine Scheibe von 6 x 3,21 m herzustellen, eine sehr umfangreiche Maschinerie und insbesondere sehr viel Platz. Ein wesentlicher Vorteil der Erfindung ist, daß die oben genannte Produktion auf einer Grundfläche von beispielsweise nur

2

10 bis 15 m möglich ist. Die erforderliche Hallenhohe von in diesem

Fall - ohne Ausschachtung - ca. 4 m ist in glasverarbeitenden Betrie¬ ben im Regelfall vorhanden.

Eine Weiterbildung der Erfindung besteht darin, daß die senk¬ recht oder schräg stehend angeordnete Scheibe vor dem Einbringen des flüssigen Kunststoffs mit präparierter Luft oder einem anderen Gas gefüllt werden kann, das dann durch die einfließende und aufsteigende Flüssigkeit verdrängt wird. Auf diese Weise läßt sich - je nach

Wunsch - die Vernetzung zwischen Kunststoff und Glas verbessern bzw. verschlechtern.

Eine Weiterbildung der Erfindung besteht darin, daß die Glas- scheibe und das einzubringende flüssige Kunststoffmaterial unter¬ schiedliche Temperaturen haben. Wird beispielsweise der einzu¬ bringende Kunststoff erwärmt, so bildet sich unmittelbar an der Oberkante der Flüssigkeitssäule ein Niederschlag an der Glasober¬ fläche, 'der der Haftung des Kunststoffs am Glas entgegenwirkt.

Die Erfindung wird im folgenden an Hand der Zeichnungen näher erläutert. Dabei zeigen:

F I G . 1 ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung,

F I G . 2 ein weiteres Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung und

F I G . 3 ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen

Vorrichtung, bei dem mehrere Walzen und Strahlungsquelen vorgesehen sind.

FIG. 1 zeigt eine senkrecht positionierte Scheibeneinheit aus zwei Glasscheiben 1 , 1 mit Abstandstück 2, die durch davor- und dahinterlaufende Andruckvorrichtungen in Form von Walzen 4 in Posi¬ tion gehalten werden, wenn flüssiger Kunststoff 3 in ihren Zwischen¬ raum 5 gefüllt wird. Insbesondere bei der senkrechten -Anordnung ist es möglich, auch Scheibeneinheiten von mehr als zwei Scheiben 1 gleichzeitig herzustellen, wobei die Scheibenzwischenräume mit flüs-

sige Kunststoff 3 gleichzeitig zu befüllen sind, was beispielsweise bei unterschiedlichen Scheibenabständen besondere Beachtung erfor¬ dert. Hält man den Flüssigkeitsspiegel immer etwas oberhalb der Walzen, so werden die Scheiben durch den statischen Druck gleichmäßig gegen die Walzen gedrückt. Mehrfachscheiben können aber auch Zug um Zug hergestellt werden, indem jeweils eine neue Scheibe aufgelegt wird und der Abstand der Haltevorrichtungen zueinander vergrößert wird.

FIG. 2 zeigt einen Tisch, auf dem die Scheibeneinheit ruht, und gleichlaufend mit dem Füllvorgang wird die Rollenbahn mit einer Strahlungsquellen aufweisenden Aushärteeinrichtung über die Glas¬ fläche geführt. Während des Füllens kann dieser Tisch senkrecht oder in einer Schräglage positioniert werden abhängig vom Fließverhalten des Kunststoffes, der Schichtdicke oder beispielsweise auch der zur Verfügung stehenden Raumhöhe. Bei schräg positioniertem Tisch hängt die obere Scheibe durch, was leicht kompensiert werden kann, indem man den Füllungsgrad der Scheibe etwas höher hält als die mitlaufende Walzen- und Bestrahlungseinheit, wobei der statische Druck die obere Scheibe gegen das darüberlaufende Rollenwerk drückt, und eine opti¬ male gleichmäßige Dicke somit gewährleistet ist. Entgegen den her¬ kömmlichen Methoden braucht hier die Füllmenge nicht vorher präzise bestimmt zu werden, sondern es weist der voll gefüllte Zwischenraum 5 darauf hin, daß das Füllen beendet werden kann.

FIG. 3 zeigt eine stationäre Walzen- und Bestrahlungseinheit, durch die die Scheiben während ihres FüllVorganges hindurchgeführt werden. Eine senkrechte oder schräge Stellung dieser Einheit wird je nach Konsistenz des flüssigen Kunststoffes eingestellt.

In diesem letzten Ausführungsbeispiel wird im Gegensatz zu den Ausführungsbeispielen der FIG. 1 und 2 keine Einrichtung zum Bewegen der Andruckvorrichtung benötigt. Statt dessen muß eine Bewegungsein¬ richtung zum Verschieben der Scheibeneinheit vorgesehen werden. Da beide Bewegungseinrichtungen in beliebiger Weise ausgebildet sein

können, ist auf ihre Darstellung verzichtet worden.

Die Ausführungsbeispiele wurden für die Verwendung von Walzen als Andnickvorrichtungen erläutert. In der Praxis haben sich inzwi¬ schen jedoch auch drehbar gelagerte Rollen bewährt. Auch sind durch¬ aus eine Reihe von andersartigen Andruckvorrichtungen, wie z. B. die eingangs erwähnte, denkbar, ohne daß die erfindungsgemäße Vorrichtung in ihrer vorteilhaften Wirkung geschmählert würde.