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Title:
PROCESS FOR INHIBITING SORBATE-INDUCED BROWN DISCOLORATIONS IN COSMETICS AND FOODSTUFFS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/1996/025140
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a process for the visual and sensory stabilisation of sorbate-preserved foodstuffs and cosmetics, characterized in that allantoin or allantoin and citrates are added to said products as browning inhibitors.

Inventors:
JAGER MARTIN (DE)
Application Number:
PCT/EP1996/000468
Publication Date:
August 22, 1996
Filing Date:
February 05, 1996
Export Citation:
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Assignee:
HOECHST AG (DE)
JAGER MARTIN (DE)
International Classes:
A23L3/3526; A23L3/3544; A61K8/30; A23L3/3508; A61K8/36; A61K8/365; A61K8/40; A61K8/44; A61K8/49; A61Q5/02; A61Q11/00; A61Q17/04; A61Q19/00; A61Q19/10; (IPC1-7): A61K7/48; A23L3/3544; A61K7/00
Foreign References:
DD158357A11983-01-12
Other References:
PATENT ABSTRACTS OF JAPAN vol. 018, no. 182 (C - 1184) 29 March 1994 (1994-03-29)
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Claims:
PATENTANSPRÜCHE:
1. Verfahren zur visuellen und sensorischen Stabilisierung sorbatkonservierter Lebensmittel und kosmetischer Mittel, dadurch gekennzeichnet, daß man diesen Produkten Allantoin oder Allantoin und Citrate als Bräunungsinhibitoren zusetzt.
2. Verfahren nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, daß die sorbatkonservierten Lebensmittel und kosmetischen Mittel den Konservierungsstoff sowohl in Form von Sorbinsäure als auch als deren physiologisch unbedenkliche Salze, insbesondere Kalium oder Calciumsorbat enthalten.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die verwendeten Sorbatkonzentrationen, berechnet als Sorbinsäure, für Lebensmittel und kosmetische Mittel zwischen 0,005 und 5 Gew.% betragen.
4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß Allantoinkonzentrationen zwischen 0,001 und 10 Gew.%, insbesondere zwischen 0,05 und 5 Gew.%, bevorzugt zwischen 0, 1 und 3 Gew.%, besonders bevorzugt zwischen 0,2 und 2 Gew.% verwendet werden.
5. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß Allantoinkonzentrationen zwischen 0,001 und 10 Gew.% insbesondere zwischen 0,05 und 5 Gew.%, bevorzugt zwischen 0, 1 und 3 Gew.%, besonders bevorzugt zwischen 0,2 und 2 Gew.% sowie Citratkonzentrationen zwischen 0,05 und 5 Gew.%, insbesondere zwischen 0, 1 bis 3 Gew.%, bevorzugt zwischen 0,2 und 2 Gew.%, besonders bevorzugt zwischen 0,2 bis 1 Gew.% verwendet werden.
6. Sorbatkonservierte Lebensmittel und kosmetische Mittel, dadurch gekennzeichnet, daß sie Allantoin oder Allantoin und Citrat enthalten.
7. Lebensmittel und kosmetische Mittel nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß sie zwischen 0,005 und 5 Gew.% Sorbat, berechnet als Sorbinsäure, enthalten.
8. Lebensmittel und kosmetische Mittel nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß sie zwischen 0,001 und 10 Gew.% insbesondere zwischen 0,05 und 5 Gew.%, bevorzugt zwischen 0, 1 und 3 Gew.%, besonders bevorzugt zwischen 0,2 und 2 Gew.% Allantoin enthalten.
9. Lebensmittel und kosmetische Mittel nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß sie zwischen 0,001 und 10 Gew.% insbesondere zwischen 0,05 und 5 Gew.%, bevorzugt zwischen 0,1 und 3 Gew.%, besonders bevorzugt zwischen 0,2 und 2 Gew.% Allantoin und zwischen 0,05 und 5 % Citrat enthalten.
Description:
VERFAHREN ZUR HEMMUNG SORBATINDUZIERTER BRAUN ERFÄRBUNGEN IN KOSMETISCHEN MITTELN UND LEBENSMITTELN

Verfahren zur Hemmung sorbatinduzierter Braunverfärbungen in kosmetischen Mitteln und Lebensmitteln sowie sorbatkonservierte, farbstabilisierte Formulierungen

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung sorbatkonservierter, farbstabilisierter kosmetischer Mittel und Lebensmittel sowie diese Mittel selbst.

Sorbinsäure (2,4-Hexadiensäure) und ihre Salze, im besonderen das gut wasserlösliche Kaliumsalz, werden seit vielen Jahren zur Konservierung von Lebensmitteln weltweit verwendet. Bei Sorbinsäure handelt es sich um eine ungesättigte Fettsäure, die sich durch besondere physiologische Verträglichkeit auszeichnet. Sorbinsäure wird im menschlichen Körper analog zu einer Fettsäure verstoffwechselt, akkumuliert nicht und wird von der wissenschaftlichen Beratungsremien der Weltgesundheitsorganisation und der Europäischen Union als sicher eingestuft. Der von beiden Gremien für Sorbinsäure festgelegte ADI-Wert (Acedeptable Daily Intake), der als Maß für die physiologische Unbedenklichkeit von Lebensmittelzusatzstoffen gewertet werden kann, beträgt 0 bis 25 mg/kg Körpergewicht und Tag und ist damit der mit Abstand höchste ADI-Wert aller Konservierungsstoffe. Sorbinsäure und Sorbate gelten als nicht allergen und werden daher auch in keiner der bekannten Allergiedatenbanken (z.B. Leatherhead Food Tolerance Databanks Porject) erwähnt.

Die Wirksamkeit der Sorbinsäure richtet sich vor allem gegen Hefen und Schimmelpilze und in etwas geringerem Umfang gegen Bakterien. Die Wirksamkeit der Sorbinsäure hängt vom undisoziierten Anteil und damit vom pH-Wert des zu konservierenden Gutes ab. Aufgrund des hohen pK-Wertes von 4,76 ist Sorbinsäure im Gegensatz zu anderen Konservierungsstoffen auf Basis

organischer Säuren auch zur Konservierung von schwach sauren Gütern (bis pH 6,5) geeignet.

In fester Form sind Sorbinsäure und Sorbate stabil. In wäßriger Lösung, in Lebensmitteln und in kosmetischen Mitteln unterliegt Sorbinsäure jedoch oxidativen Einflüssen. Besonders durch oxidative Spaltung der Doppelbindungen können Aldehyde und Ketone entstehen, die die Ursache für off-flavours sein können. Polymerisationsprodukte dieser Aldehyde können ebenso für farbliche Veränderungen, im besonderen Bräunungsreaktionen, verantwortlich sein, wie die Reaktionsprodukte dieser Aldehyde mit Aminosäuren bzw. anderen primären und sekundären Aminogruppen. Derartige Produkte werden als Maillard- Produkte bezeichnet und sind vielfach für Farbveränderungen in kosmetischen Mitteln und Lebensmitteln verantwortlich.

Der Mechanismus der Oxidation von Sorbinsäure und entsprechende Stabilisierungsmaßnahmen sind vielfach Gegenstand wissenschaftlicher Untersuchungen gewesen (Arya, S. (1980); Stability of sorbic acid in aqueous Solutions. Journal Agric. Food Chem. 28, 1246-1249; Arya. S., Thakur, B. ( 1988): Degradation products of sorbic acid in aqueous Solutions. Food Chem. 29, 41 -49; Ledward, D. (1990); Stability of sorbic acid in intermediate moisture Systems. Food Add. Contam. 7, 677-683; Merciadez, M., Mohammed, K., Maniere, F. (1992): Stabilized sorbic acid or salts therefore. US Patent 966 246, 26.10.1992; Thakur, B., Singh, R., Arya, S. (1994): Chemistry of sorbates - a basic perspective. Food Rev. Intern. 10, 71 -91 ). Im Rahmen der o.g. Untersuchungen wurde teilweise versucht, die beschriebenen sorbatinduzierten Braunverfärbungen und geruchlichen Veränderungen von Lebensmitteln durch den Zusatz von Metallionen (insbesondere Mangan) in einem Konzentrationsbereich von 0, 1 -5 pprπ zu vermindern. Daneben ist die Farbstabilisierung von beispielsweise Süßstofflösungen auch durch Kupfer-, Zink- und Kobaltsalzen beschrieben. Der Zusatz dieser in Abhängigkeit von der Konzentration durchaus auch prooxidativ wirksamer Metalle zu Nahrungsmitteln

erscheint physiologisch nicht vertretbar. Gleiches gilt für kosmetische Mittel. Daher besteht auch weiterhin die Notwendigkeit, sorbatinduzierte Braunverfärbungen sowohl in Lebensmitteln als auch in kosmetischen Mitteln zu unterbinden.

Aufgrund ihrer guten Wirksamkeit gegen kosmetikverderbende Mikroorganismen und ihrer besonderen Hautverträglichkeit und physiologischen Sicherheit wird Sorbinsäure in jüngerer Zeit verstärkt zur Konservierung kosmetischer Mittel eingesetzt. Sorbate sind die Konservierungsstoffe der Wahl für kosmetische Mittel, da:

sie in besonderem Maße gegen kosmetikverderbende Mikroorganismen wirken (z.B. Pseudomonas aeruginosa) sie die Bildung von Mycotoxinen in kosmetischen Mitteln unterbinden

- sie gut haut- und schleimhautverträglich sind sie nicht hautreizend sind sie nicht phototoxisch sind sie keine ökologischen Probleme verursachen (Wassergefährungsklasse 0)

Basierend auf diesen ausgezeichneten physiologischen Daten wurde Sorbinsäure vom CIR-Expert Panel als "safe" eingestuft und ist weltweit für die Verwendung in kosmetischen Mitteln zugelassen.

Die technologischen Vorteile einer Sorbatverwendung in Kosmetischen Mitteln sind die folgenden:

Schutz vor mikrobieller Kontamination während Lagerung und Gebrauch

- Gute Kompatibilität mit Kosmetikrohstoffen Keine Inaktivierung durch Kosmetikinhaltsstoffe "Synergistische" Effekte mit anderen Kosmetikkonservierungsstoffen Hohe Wirksamkeit bei kosmetikrelevanten pH-Werten

Aufgrund des günstigen Verteilungskoeffizienten (Verbleiben der mikrobiologisch sensitiven Wasserphase) zur Konservierung von Öl-in¬ Wasser-Emulsionen besonders geeignet Kein Wirkungsverlust durch Reaktion mit Verpackungsmaterialien

Aufgrund dieser ausgezeichneten technologischen Eigenschaften werden Sorbate in sämtlichen kosmetischen Mitteln (z.B. Shampoos, Duschgel, Bodylotion, Sonnenschutzpräparate, Reinigungsmilch, Gesichtswasser, Selbstbräuner, dekorative Kosmetik, Mundhygieneprodukte und Feuchttücher bzw. feuchtem Toilettenpapier) eingesetzt. Es ist jedoch literaturbekannt, daß gerade in kosmetischen Mitteln, die über längere Zeit gelagert werden, einem oxidativen Einfluß ausgesetzt sind und Aminokomponenten enthalten, sorbatinduzierte Braunverfärbungen immer wieder zu Problemen führen(Domsch, A. (1 994): Die kosmetischen Präparate, Band 2: Wäßrige und tensidhaltige Formulierungen, 4. Auflage, S. 329, Augsburg: Verlag für die chemische Industrie). Die bisher am häufigsten durchgeführte protektive Maßnahme ist die Mitverwendung von komplexierenden Agenzien (EDTA oder Citraten), die durch Komplexierung prooxidativer Metallionen sorbatinduziert Braunverfärbungen verlangsamen. Eine zweite Möglichkeit stellen Modifikationen der Parfümierung dar. Durch beide Maßnahmen ist eine Verzögerung sorbatinduzierter Braunverfärbungen erreichbar. Besonders für klare Formulierungen in klaren Kunststoff-Flaschen (eine Formulierung die z. Zt. sehr häufig verwendet wird) bleibt das genannte Problem jedoch bestehen. Da beschriebene Braunverfärbungen temperaturabhängig sind, gilt dies im besonderen für in tropische Länder exportierte kosmetische Mittel.

Da Sorbate aufgrund ihrer antimikrobiellen Aktivität auch als Wirkstoffe in Mundspülungen, Zahnpasten und Reinigungsmitteln für dritte Zähne verwendet werden können und diese Produkte häufig als klare Formulierungen angeboten werden, ist die Verwendung von Allantoin als Wirkstoff (entzündungshemmend, schmerzlindernd) und Inhibitor sorbatverursachter Braunverfärbungen in

Mundhygienemitteln beschrieben (Hirohata, H., Ozawa, T. (1993): Composition for dental use. JP 5-339135). Mundhygienemittel stellen jedoch, da sie im allgemeinen keine die Verfärbung beschleunigenden Aminokomponenten enthalten, keinen allzu hohen Anspruch an die bräunungsinhibierende Substanz.

Da oxidativ gebildete Abbauprodukte der Sorbinsäure in besonderem Maße mit ernährungsphysiologisch hochwertigen Lebensmittelbestandteilen wie Aminosäuren reagieren können, ist der Schutz von Sorbinsäure vor oxidativen Veränderungen auch von erheblicher ernährungsphysiologischer Relevanz. Untersuchungen die eine Reaktivität der Sorbinsäure-Abbauprodukte mit Aminosäuren wie Lysin oder Glutaminsäure beschreiben, liegen vor (Ledward, A.D: (1990): Stability of sorbic acid in intermediate moisture Systems, Food Add. Contam. 7, 677-683).

Es bestand also Bedarf an einem Verfahren, das es ermöglicht, kosmetische Mittel und Lebensmittel mit Sorbinsäure zu konservieren, ohne daß Braunfärbungen oder sensorisch relevante Veränderungen auftreten.

Diese Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren zur visuellen und sensorischen Stabilisierung sorbatkonservierter Lebensmittel und kosmetischer Mittel, dadurch gekennzeichnet, daß man diesen Produkten Allantoin oder Allantoin und Citrate als Bräunungsinhibitoren zusetzt.

Die sorbatkonservierten Lebensmittel und kosmetischen Mittel können hierbei den Konservierungsstoff sowohl in Form von freier Sorbinsäure als auch als deren physiologisch unbedenkliche Salze wie z.B. Kalium- oder Cacliumsorbat enthalten. Die verwendeten Sorbatkonzentrationen, berechnet als Sorbinsäure, liegen für Lebensmittel und kosmetische Mittel im allgemeinen zwischen 0.005 % und 5 %.

Durch Zusatz von Allantoin, einem aufgrund seiner entzündungshemmenden, keratinolytischen und wundheilenden Eigenschaften in der Kosmetik häufig

verwendeten Wirkstoff lassen sich überraschenderweise sorbatinduzierte Verfärbungen und geruchliche Veränderungen kosmetischer Mittel jeglicher Art drastisch minimieren. Werden zusätzlich Citrate (z.B. Citronensäure oder Di-Natriumcitrat) als komplexierende Agentien eingesetzt, lassen sich Sorbat¬ induzierte Verfärbungen nahezu gänzlich unterbinden. Die üblichen Einsatzkonzentrationen an Sorbaten in kosmetischen Mitteln, berechnet als Sorbinsäure, sind in der folgenden Tabelle zusammengefaßt. Bei Mitverwendung anderer Kosmetikkonservierungsstoffe liegen die Konzentrationen entsprechend niedriger.

Tabelle 1 Übliche Anwendungskonzentrationen von Sorbinsäure in kosmetischen Mitteln

Produktklasse Art der pH-Wert Sorbinsäure¬ Konservierung konzentration (in Gew.-%)

Shampoo Sorbinsäure 4,8 - 5,5 0, 1 5 - 0,3 Sorbinsäure u.a. 4,8 - 5,6 < 0, 1 - 0,2

Duschgel Sorbinsäure 4,8 - 5,5 < 0, 1 - 0,2 Sorbinsäure u.a. 4,8 - 5,5 0, 1 5 - 0,35

Body Lotion Sorbinsäure 5,0 - 6,0 0, 1 - 0,2 Sorbinsäure u.a. 5,0 - 6,0 < 0, 1

Sonnenschutzmilch Sorbinsäure u.a. 5,2 - 5,6 0, 1 - 0,2

Reinigungsmilch Sorbinsäure u.a. 5,8 - 6,2 < 0, 1 - 0,2

Gesichtswasser Sorbibsäure u.a. 5,80 < 0, 1

Selbstbräuner Sorbinsäure u.a. 4,90 < 0, 1 dekorative Kosmetik Sorbinsäure u.a. 6,2 - 7,0 0, 1 - 0,2

Mundhygiene Sorbinsäure 6,5 - 6,6 0,20

Feuchttücher Sorbinsäure 5,5 - 5,9 0, 1 - 0, 1 5 Sorbinsäure u.a. 5.50 0,10

Allantoin wird vorteilhaft in einer Größenordnung von 0,01 bis 10 Gew.-%, insbesondere 0,05 bis 5 Gew.-%, bevorzugt 0, 1 bis 3 Gew.-%, besonders bevorzugt 0,2 bis 2 Gew.-% eingesetzt. Für die Citrate empfiehlt sich eine Größenordnung von 0,05 bis 5 Gew.-%, insbesondere 0, 1 bis 3 Gew.-%, bevorzugt 0,2 bis 2 Gew.-% und besonders bevorzugt 0,2 bis 1 Gew.-%. Gute Ergebnisse werden erzielt, wenn die Allantoinkonzentrationen im Vergleich zu den verwendeten Sorbatkonzentrationen 30 bis 200 Gew.-%, insbesondere 40 bis 150 Gew.-% und bevorzugt 50 bis 100 Gew.-% betragen. Für besonders bräunungsanfällige Formulierungen können entsprechend höhere Allantoinkonzentrationen gewählt werden. Citrate sollten auf prozentualer Basis in der gleichen Konzentration wie die Sorbate verwendet werden. Dienen Citrate dem Zweck der pH-Regulierung, können auch höhere Konzentrationen eingesetzt werden.

Die Erfindung betrifft ferner sorbatkonserierte Lebensmittel und kosmetische Mittel, die Allantoin oder Allantoin und Citrate enthalten.

Hierbei sind insbesondere die Lebensmittel und kosmetischen Mittel von Interesse, die zwischen 0.005 und 5 % Sorbat, insbesondere zwischen 0,05 und 2 Gew.-%, bevorzugt zwischen 0, 1 und 0,8 Gew.-% und besonders bevorzugt zwischen 0, 15 und 0,4 Gew.-%% (berechnet als Sorbinsäure) und zwischen 0,001 und 10 Gew.-%, insbesondere zwischen 0, 1 und 3 Gew.-%, bevorzugt zwischen 0,2 und 2 Gew.-% und besonders bevorzugt zwischen 0,2 und 1 Gew.-% Allantoin oder zwischen 0,001 und 10 Gew.-% Allantoin und zwischen 0,05 und 5 Gew.-%, insbesondere zwischen 40 und 150 Gew.- % und bevorzugt zwischen 50 und 100 Gew.-% Citrat enthalten.

Besonders überraschend erscheint die Tatsache, daß Allantoin, obwohl es drei sekundäre und eine primäre Aminogruppe enthält, in der Lage ist, sorbatinduzierte Verfärbungen in kosmetischen Mitteln und Lebensmitteln zu unterbinden. Gerade Aminogruppen gelten als zusätzlicher "Risikofaktor"

bezüglich sorbatinduzierter Verfärbungen. Darüber hinaus liegen keine Befunde aus der Literatur vor, daß Allantoin über ein nennenswertes antioxidatives Potential (z.B. Quenching von Singulett-Sauerstoff oder Sauerstoff- bzw. Hydroxyl-Radikalen) verfügt. Vielmehr scheint es so zu sein, daß die Reaktionsprodukte zwischen den Sorbatabbauprodukten und Allantoin überraschenderweise nicht gefärbt sind und keine sensorischen Probleme hervorrufen. Bedenkt man die Eigenfärbung von Reaktionsprodukten zwischen Sorbat-Abbauprodukten und Aminosäuren ist diese Eigenschaft (Farblosigkeit) von Sorbat-Allantoin-Addukten besonders bemerkenswert.

Die Schutzwirkung von Allantoin, Citraten sowie den entsprechenden Synergismen in wäßrigen Lösungen zeigen die Tabellen 2 und 3.

Tabelle 2: Sorbatbedingte Verfärbungen wäßriger Lösungen (40°C, bis 6 Monate)

Tabelle 3: Sorbatbedingte Verfärbungen wäßriger Lösungen (40°C, bis 6 Monate)

Unter Zusatz einer Aminosäure, z.B. Alanin, wird die Verfärbung der Kontrolle (ohne Allantoin und Citrate) erwartungsgemäß beschleunigt, während sich die Schutzwirkung von Allantoin bzw. der synergistischen Mischung Allantoin und Citrat erneut dokumentiert (s. Tabelle 4).

Tabelle 4: Sorbatbedingte Verfärbungen wäßriger aminosäurehaltiger Lösungen (40°C, bis 6 Monate)

Beispiele

Die folgenden Beispiele zeigen sorbatkonservierte kosmetische Mittel, die unter Verwendung von Allantoin bzw. Allantoin und Citraten hergestellt und gelagert wurden. Entsprechende Kontrollen (ohne Allantoin bzw. Allantoin und Citrat) weisen nach gleicher Lagerzeit und Lagerbedingungen (6 Monate, 40°C) bedeutend intensivere Verfärbungen auf.

(In Klammern sind jeweils die INCI-Bezeichnungen der Substanzen angegeben)

Beispiel 1

Haarshampoo klar, 16,9 % WAS

A Na-Salz-Alkyldiglykolethersulfat

(Sodium Laureth Su ilfate) % flüssig 40,00

Parfümöl 0,3

B Wasser 52,50

Natriumhydroxid 0,2

C Alkylethercarbonsäi jre 4,0

(Laureth Carboxylic Acid)

Fettalkoholpolyglykolether 2,0

(Laureth-3)

Farbstofflösung q.s.

Kaliumsorbat 0,25

Dinatriumcitrat 0,4

Allantoin 0,2

D Natriumchlorid 1 ,0

Herstellung:

I: Die Komponenten von A zusammen. II: B lösen, in I einrühren. III: Die Komponenten von C nacheinander in I einrühren. IV: Gegebenenfalls den pH- Wert regulieren. V: Abschließend die Viskosität mit D einstellen.

Beispiel 2 Cremespülung

% A Dialkyldimethylammoniumchlorid 1 ,5

(Distearyldiammonium Chloride)

Fettalkoholpolyglykolether 1 ,5

(Ceteareth 3)

Cetylalkohol 2,5

Paraffinöl, hochviskos 1.0

B Alkylpolyethoxyammoniumlactat 2,0 (PEG-5-Stearyl-Ammoniumlactat)

Wasser 91 ,00

Kaliumsorbat 0,3

C Parfümöl 0,3

Farbstofflösung q.s.

Allantoin 0,3

D Citronensäure -- > pH 4,0 q.s.

Herstellung: I: A bei ca. 75°C aufschmelzen. II: B auf ca. 75°C aufwärmen. III: II unter Rühren I zusetzen und kaltrühren. IV: Bei ca 40°C die Komponenten von C in III einrühren. V: Den pH-Wert mit D einstellen.

Beispiel 3

Waschlotion klar, 10.5 % WAS

% A Acylamidopolyglykolethersulfat-Mg-Salz 20,00

(Magnesium-PEG-3-Cocamide Sulfat)

Acylglutamat-Mono-Na-Salz 6,0

(Sodium Cocoyl Glutamate)

Glucamate DOE 120 1 ,0

Parfümöl 0,3

Wasser 62,40

Kaliumsorbat 0,3

Dinatriumcitrat 0,3

Allantoin 0,2

B Fettsäureamidoalkylbetain 10,00

(Cocamidopropylbetain)

Herstellung: I: Die Komponenten von A zusammenrühren. II: Gegebenenfalls den pH-Wert regulieren, dann die Viskosität mit B einstellen.

Beispiel 4

Duschbad 2 in 1 , 18,3 % WAS

%

A Wasser 45,90

Allantoin 0,4

Polymer IR 400 0,2

Fettsäureisothionat-Na-Salz 4,0

(Sodium Cocoyl Isothionate)

B Alkyldiglykolethersulfat-Na-Salz (Sodium Laureth-Sulfate) flüssig 30,00

Acylglutamat-Mono-Na-Salz 5,0

(Sodium Cocoyl Glutamat)

Cetiol HE 2,0

C Alkylethersulfat mit Perlglanzmittel 4,0

(Sodium Laureth Sulfate and PEG-3 Distearate)

Parfümöl 0,5

Fettalkoholpolyglykolether 2,0

(Laureth-3)

Fettsaäureamidoalkylbetain 5,0

(Cocamidopropylbetain)

Kaliumsorbat 0,25

Dinatriumcitrat 0,3

D Natriumchlorid 0,7

Herstellung: I: Die Komponenten von A unter Rühren und ca. 60°C Erwärmen lösen. II: B in I einrühren. Schaumbildung ist zu vermeiden. III: Abkühlen lassen und bei ca. 35°C einrühren. IV: Gegebenenfalls den pH-Wert regulieren,

anschließend die Viskosität mit D einstellen.

Beispiel 5

Body-Lotion

%

A Taigfettalkohol C 16 -C 18 1 ,5

(Tallow Alcohol)

Glycerinmono-/distearat und Natriumstearat 2,0

(Glyceryl Stearate SE)

Isopropylpalmitat 10,00

Silikonöl (Dimethicone) 0,3

B Wasser 77,60

Emulgator (Sodium Dihydroxycetylphosphat 2,5 and Isopropyl Hydroxycetyl Ether)

Carbopol (Carbomer) 0, 1

Propylenglykol-1 .2 3,0

Glycerin 2,0

Kaliumsorbat 0,4

Allantoin 0,5

C Natriumhydroxid 10 %ige Lsg. 0,2

D Parfümöl 0,5

Herstellung: Carbopol in Wasser vorquellen. Phasen A und B getrennt auf ca. 80°C erhitzen. Bei ca. 80°C der Phase B C zufügen. Phase BC zu Phase A geben und emulgieren (Ultra Turrax-Rührer). Mit einem Blattrührer kaltrühren. Die Rührgeschwindigkeit mit abnehmender Temperatur reduzieren. Bei ca. 35°C Phase D zugeben. pH-Wert: 5,5.

Beispiel 6 Sonnenschutzcreme, Typ O/W

%

A Glycerinmonodistearat (Glyceryl Stearat SE) 12,00

Cetyl/Stearylalkohol mit 6 EO 1 ,0

(Ceteareth 6 and Stearyl Alcohol)

Cetyl/Stearylalkohol mit 25 EO 1 ,0

(Ceteareth 25 and Stearyl Alcohol)

Capryl/Caprinsäuretriglycerid 10,00

(Caprylic/Capric Triglyceride)

PPG-Myristylether (PPG-3-Myristyl Ether) 10,00

2,4,6-Trianilo-p-(certo-2'-ethylhexyl-1 '- 3,0 oxi)-1 ,3,5-triazin (Octyl Triazone) B p-Aminobenzoesäureethylester (PEG-25 PABA) 5,0

Glycerin 87 % 3,0

Kaliumsorbat 0,4

Allantoin 0,4

Wasser dest. 55.00 C Parfümöl q.s.

Herstellung: Phase A und B getrennt auf ca. 80°C erwärmen. Phase B in Phase A unter Homogenisieren einrühren, kurz nachhomogenisieren. Abkühlen auf ca. 40°C, Phase C zugeben, nochmals homogenisieren.

Beispiel 7

Zahnspülung gegen Zahnbelag

%

A Natrosol 250 0,3

Wasser dest. 40,00 B PEG-40 hydriertes Rizinusöl mit 10 % H 2 O 2,5

(PEG-40 Hydrogenated Castor Oil)

(-)-Alpha-Bisabolol 0,02

Aromaöl 0,4

Ethanol 96 % 7,5

Glycerin 87 % 8,0

Allantoin 0,4

Natriumlaurylsulfat (C 12 -C 16 ) 0,4

(Sodium Lauryi Sulfate)

Acesulfam K 0, 15

Natriumhydrogencarbonat 1 ,6

Kaliumsorbat 0,9

Natriumsalicylat 0,4

Natriumtetraborat 0,4

Wasser dest. q.s.

Herstellung: Phase A quellen lassen. Phase B klar lösen. Phase A in Phase B einrühren.