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Patent Searching and Data


Title:
PROCESS FOR MANUFACTURING MOULDINGS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/1989/005222
Kind Code:
A1
Abstract:
In order to manufacture ceramic mouldings with embedded reinforcement which possess a good surface quality and improved resistance and toughness, the reinforcement is designed as an inherently rigid three-dimensional supporting framework (13) whose geometry matches that of the moulding. Said framework is fixed in the mould by a holding bar (9) before the mould cavity is filled with the ceramic material. Its structure, formed by reinforced carbon fibre mats, allows the passage of the powdered ceramic material which is sucked into the mould cavity by evacuation of air from the latter.

Inventors:
ENGEL RUDOLF (DE)
Application Number:
PCT/EP1988/001111
Publication Date:
June 15, 1989
Filing Date:
December 07, 1988
Export Citation:
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Assignee:
ENGEL RUDOLF (DE)
International Classes:
B28B3/00; B28B13/02; B28B23/00; B28B23/02; C04B35/80; F01D5/28; F02F7/00; (IPC1-7): B28B23/00; B28B13/02; B28B3/00
Foreign References:
DE3606052A11986-07-31
EP0209320A11987-01-21
DE2525085A11975-12-18
US3604077A1971-09-14
US4401841A1983-08-30
DD100058B
US1671893A1928-05-29
FR570932A1924-05-09
FR1273585A1961-10-13
DE2015802A11970-10-08
DE1939910A11971-02-25
DE2521036A11976-11-18
Other References:
Patent Abstracts of Japan, Band 7, Nr, 203 (M-241)(1348) 8. September 1983; & JP-A-58101252 (YAMAHA HATSUDOKI K.K.) 16. Juni 1983
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Claims:
Patentansprüche
1. Verfahren zur Herstellung von Formteilen als Ver¬ bundkörper, die aus nach dem Formvorgang gebranntem, keramischem Material und einer in diesem eingebet¬ teten Armierung mit gegenüber dem keramischen Mate rial erhöhter Festigkeit bestehen, dadurch gekenn¬ zeichnet, daß die Armierung als in sich steifes, räumliches Traggerüst (2 bzw. 11 bzw. 13) ausge¬ bildet ist, das aus versteiften, zumindest teil¬ weise aus CFasern bestehenden Fasermatten (4) mit einer für das keramische Material durchlässigen Struktur gebildet wird und eine der Geometrie des Formteils (1 bzw. 10 bzw. 14) angepaßte Geometrie sowie eine den aufzunehmenden Kräften proportionale Dichte aufweist, daß das die Armierung bildende Traggerüst (2 bzw. 11 bzw. 13) vor der Füllung des Formhohlraums mit kera¬ mischem Material in der Form positioniert, verankert und gelagert wird und daß im ungebrannten Zustand pulverförmiges, kerami sches Material Verwendung findet, das unter Fluidi sierung in den Formhohlraum eingeschossen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das keramische Material durch schlagartiges Absaugen des Formhohlraums in diesen eingeschossen wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere Schußvorgänge aufeinanderfolgen.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß vor dem Brennen wenigstens ein vorzugsweise isostatischer Preßvorgang vorgesehen ist.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet daß das Traggerüst (2, 11, 13) eine zur Oberfläche des Formteils (1, 10, 14) zumindest weitgehend pa¬ rallele Konfiguration aufweist.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Traggerüst (2, 11, 13) einen bezüglich der Oberfläche des Formteils (1, 10, 14) zumindest weitgehend oberflächennahen Wandverlauf aufweist.
7. Verfahren nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, daß das Traggerüst (2, 11, 13) als Hohlkörper mit vorzugsweise geschlossenem Querschnitt ausgebildet ist oder aus mehreren derartigen Hohlkörpern zusam¬ mengesetzt ist.
8. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Traggerüst (2, 11, 13) wenigstens eine vor¬ zugsweise versteifte und gegen Sauerstoffangriff geschützte Halterung, vorzugsweise in Form einer Befestigungslasche (9) und/oder einer Profilträ¬ gerverlängerung (9a) aufweist.
9. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Fasermatten (4) zur Versteifung mit einem Versteifungsmittel behandelt sind.
10. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Fasermatten (4) zur Versteifung mit Keramik schlicker getränkt werden, der anschließend ge¬ trocknet und/oder gebrannt wird.
11. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Traggerüst (2, 11, 13) in einer kernkasten ähnlichen Form (18, 20) hergestellt wird.
12. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Traggerüst (2, 11, 13) ein in sich steifes, vorzugsweise als Grundgerüst (3) für die Matten (4) dienendes Raumgitter enthält.
13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet daß das Raumgitter (Grundgerüst 3) aus Metall, vor¬ zugsweise Stahl, besteht.
14. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet. daß das Raumgitter (Grundgerüst 3) aus einen runden Querschnitt aufweisenden Stäben bzw. Drähten besteht.
15. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Abkühlung des gebrannten Formkörpers (1, 10, 14) und/oder des zur Versteifung gebrannten Traggerüsts (2, 11, 13) einer Nor alglühung für das Material des Raumgitters (Grundgerüst 3) ent¬ spricht.
16. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Fasermatten (4) ausschließlich CFasern ent¬ halten.
17. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die das Fasergeflecht bildenden Matten (4) zu¬ mindest teilweise SiFasern enthalten.
18. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die das Fasergeflecht bildenden Matten (4) zu¬ mindest teilweise Glasfasern enthalten.
19. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet daß das Formteil (1, 10, 14) in einem Vakuumofen gebrannt wird.
20. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Traggerüst (2, 11, 13) im Bereich offener Querschnitte mit wenigstens einem den offenen Quer¬ schnitt überbrückenden, vorzugsweise mit Keramik schlicker getränkten Zugband (9b) versehen wird, das nach dem Brennen beseitigt wird.
21. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in das keramische Material zur Vereinfachung des Traggerüsts (2, 11, 13) Armierungsfasern, vor¬ zugsweise Si 1iciumkarbidfasern, eingemischt sind.
Description:
Verfahren zur Herstellung von Formteilen

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Formteilen gemäß Gattungsbegriff des Anspruchs 1.

Aus der DE-C 440 745 ist ein Verfahren zur Herstellung von Formteilen bekannt, bei dem eine durch ein Me- talldrahtgewebe gebildete Armierung Verwendung findet, auf die ein in ungebranntem Zustand als Paste vorlie¬ gendes, keramisches Material aufgeschmiert wird. Nach¬ teilig hierbei ist, daß eine derartige Keramikpaste nur ein vergleichsweise grobes Drahtgewebe durchdrin- gen kann. Dieses muß daher sehr grob sein und kann daher nicht jeder gewünschten, feinen Kontur folgen. Es ist daher in vielen Fällen nicht möglich, dem Trag¬ gerüst eine der Geormetrie des Formteiles weitgehend angepaßte Geometrie und eine zu den aufzunehmenden Kräften proportionale Dichte zu geben. Die bei der bekannten Anordnung erzielbare Gesamtfestigkeit ist daher schon aus diesem Grunde beschränkt. Hinzu kommt, daß die Metalldrähte des Metalldrahtgewebes beim Brenn¬ vorgang schmelzen und danach wieder erstarren. Hierbei

kommt es zu Gefügeänderungen, die vielfach zu einem Festigkeitsverlust führen. Abgesehen davon kann die aufgeschmierte Keramikpaste nicht sehr dicht aufge¬ tragen werden, was zu einem mangelnden Verbund mit dem Tragerüst führt, wodurch die erzielbare Gesamt¬ festigkeit ebenfalls beeinträchtigt wird. Gleichzei¬ tig ergibt sich beim bekannten Verfahren aber auch eine schlechte Maßhaltigkeit. Dies beruht ebenfalls darauf, daß die Keramikpaste nicht sehr dicht aufge- tragen werden kann, so daß sich beim Brennen ein star¬ ker Schwund ergibt. Verstärkt wird dieser Nachteil auch noch dadurch, daß das die Armierung bildende Me¬ talldrahtgewebe infolge der beim Brennvorgang erfol¬ genden Gefügeänderung auch maßlich verändert wird. Abgesehen davon stellt das Aufschmieren der Keramik¬ paste praktisch einen Modelliervorgang dar, bei dem ohnehin keine hohe Maßgenauigkeit erzielbar ist. Ein weiterer Nachteil ist darin zu sehen, daß sich infol¬ ge der Verwendung einer Keramikpaste nur eine unge- nügende Festigkeit der ungebrannten Rohlinge und da¬ mit eine schlechte Transportfähigkeit sowie eine wei¬ tere Gefahr von Maßänderungen ergeben.

Bei einem weiteren, aus der DE-B 11 81 114 bekannten Verfahren zur Herstellung feuerfester Bausteine fin- det zwar pulverförmiges, keramisches Material Verwen¬ dung, das in einen die Armierung enthaltenden Form¬ hohlraum eingebracht wird. Die Armierung wird dabei durch Metallbleche gebildet. Diese wirken beim Ein¬ bringen des keramischen Materials praktisch als Leit- bleche. Es ist daher nicht möglich, das pulverförmige,

keramische Material zu fluidisieren und in den Form¬ hohlraum einzuschießen, da die die Armierung bilden¬ den Metallbleche eine zu starke Ablenkung und Abbrem- sung verursachen würden. Das keramische Material wird dementsprechend lediglich in den Formhohlraum einge¬ schüttet. Bei komplizierten Formen, wie sie zwar we¬ niger bei der Herstellung feuerfester Bausteine als bei der Herstellung von Maschinenteilen vorkommen können, bestünde hierbei die Gefahr, daß der Formhohl- räum nicht vollständig ausgefüllt wird. Die Folge da¬ von wäre ein hoher Anteil an Ausschußprodukten. Hin¬ zu kommt, daß die die Armierung bildenden Metallplat¬ ten einer komplizierten Kontur nur in ungenügendem Maße angepaßt werden könnten, so daß bei komplizierteren Formen lediglich eine Verstärkung im Kernbereich, aber nicht in den oberflächennahen Randzonen möglich wäre. Abgesehen davon ist davon auszugehen, daß die hier Verwendung findenden Metallbleche beim Brennvorgang ebenfalls aufschmelzen, so daß sich auch die hieraus resultierenden Nachteile hinsichtlich Festigkeits- und Maßverlust ergeben. Dieses bekannte Verfahren ist dem¬ entsprechend zur Herstellung von Maschinenteilen völlig ungeeigne .

Bei einem weiteren, aus der DE-B 20 48 358 bekannten Verfahren eingangs erwähnter Art besteht die Armie¬ rung ausschließlich aus kurzen Metallfasern, die dem keramischen Grundmaterial bereits vor der Füllung der Form beigemischt werden. Hierbei besteht jedoch die Gefahr, daß die die Armierung bildenden Metallfasern bereits aufgrund des Mischvorgangs beschädigt werden

können. Zudem ist hierbei nicht vermeidbar, daß Armie¬ rungsfasern an der Oberfläche des herzustellenden Form¬ teils teilweise freiliegen, was nicht nur zu einer Un¬ terbrechung der keramischen Oberfläche führt, sondern auch dazu, daß die freiliegenden Metallfasern beim Bren¬ nen wegschmelzen, so daß sich eine rauhe, porige Form- tei loberflache ergibt. Außerdem ist es herbei infolge der praktisch gleichmäßigen Verteilung der Metallfasern nicht möglich, in ausgewählten Querschnittsbereichen eine stärkere Armierung zu bewerkstelligen als in an¬ deren Querschnittsbereichen. Abgesehen davon sind die durch kurze Metallfasern übertragbaren Kräfte nach oben sehr begrenzt, so daß hiermit keine nennenswerte Stei¬ gerung der Gesamtfestigkeit erreichbar ist.

Hiervon ausgehend ist es daher die Aufgabe der vorlie¬ genden Erfindung, unter Vermeidung der Nachteile der bekannten Lösungen ein Verfahren eingangs erwähnter Art mit einfachen und kostengünstigen Mitteln so zu verbes¬ sern, daß bei der Herstellung von Maschinenteilen nicht nur eine gute Oberflächenqualität, sondern auch eine gezielte Verbesserung der Festigkeit und Zähigkeit entsprechend den zu erwartenden Belastungen erreicht werden können.

Diese Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Maßnahmen des Anspruchs 1 gelöst.

Mit den erfindungsgemäßen Maßnahmen werden die Nach¬ teile des eingangs diskutierten Standes der Technik vollständig beseitigt. Das aus versteiften Fasermat-

ten hergestellte Traggerüst ergibt einen selbsttragen¬ den Raumkörper, der in vorteilhafter Weise nicht nur einfach und genau positioniert, verankert und gelagert werden kann, sondern auch eine hohe Festigkeit sowohl auf Zug als auch auf Biegung als auch auf Torsion ge¬ währleistet, was durch die verwendeten C-Fasern, die eine sehr hohe Eigenfestigkeit aufweisen, noch ver¬ stärkt wird. Hinzu kommt, daß mit den hier Verwendung findenden, versteifbaren Fasermatten praktisch jede Konfiguration herstellbar ist. Das erfindungsgemäß Verwendung findende Traggerüst kann daher eine der Geometrie des herzustellenden Formteils genau angepa߬ te Geometrie aufweisen, was in vorteilhafter Weise auch bei komplizierten Formen bei der Herstellung von Ma- schinenteilen eine hohe Festigkeit in allen Bereichen, beispielsweise auch im Bereich vorstehender Augen und dergleichen, ergibt. Ferner ist es hierbei möglich, die Dichte der Fasermatten der Höhe der zu erwarten¬ den Kräfte anzupassen. Es ist daher in jedem Bereich die dort gewünschte Festigkeit bei sparsamem Material¬ verbrauch erzielbar. Die erfindungsgemäßen Maßnahmen ergeben somit eine Optimierung sowoh . l hinsichtlich der erzielbaren Armierungswirkung als auch hinsichtlich des Materialverbrauchs. Die Verwendung eines versteif- ten Fasergeflechts ergibt in vorteilhafter Weise gleich¬ zeitig auch eine für fluidisiertes , pulverförmiges ke¬ ramisches Material durchlässige Struktur. Es ist daher in vorteilhafter Weise möglich, pulverförmiges, kera¬ misches Material in den Formhohlraum einzuschießen, wobei das pulverförmige, keramische Material fluidi- siert wird und in alle Bereiche des Formhohlraums hin-

einströmt. Es sind daher eine ausgezeichnete Füllung des Formhohlraums sowie eine gute Dichte des kerami¬ schen Materials sowie eine ausgezeichnete Einbettung des die Armierung bildenden Traggerüsts und damit ins- gesamt eine gute Verbundwirkung gewährleistet. Die Folge davon sind nicht nur eine hohe Gesamtfestigkeit, sondern auch eine ausgezeichnete Maßhaltigkeit und Oberflächengüte, da infolge der guten Füllung des Formhohlraums kein nennenswerter Schwund bzw.. Ver- zug beim Brennvorgang zu befürchten ist. Hinzu kommt, daß die Schußfülltechnik auch den Einsatz von sehr fein gemahlenem, keramischem Material gewährleistet udjn gleichzeitig sicherstellt, daß dieses auch durch verhältnismäßig enge Maschen des Traggerüsts zuver- lässig hindurchgezogen wird, was wiederum sicherstellt, daß die Fasermatten ein sehr feines Fasergewebe auf¬ weisen können, das bis in die Randzonen der Querschnitts¬ konfiguration reichen kann, ohne daß sich dies negativ auf die erzielbare Füllung des Formhohlraums mit kera- mische Material auswirken könnte. Die aufgrund der erfindungsgemäßen Maßnahmen zulässige Feinheit des ke¬ ramischen Materials und der Maschengröße im Bereich des Traggerüsts ergänzen sich somit gegenseitig zum Zwecke der Erzielung einer besonders hohen Gesamtfe- stigkeit und Maßhaltigkeit. Ein weiterer Vorteil dieser Maßnahmen ist darin zu sehen, daß bereits die unge¬ brannten Rohlinge eine vergleichsweise gute Festigkeit besitzen, was eine gute Transportf higkeit ergibt. Es besteht daher in vorteilhafter Weise keine Gefahr von Maßänderungen beim Transport der Rohlinge zum Brenn¬ ofen. Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Maß-

nahmen ist darin zu sehen, daß die Verankerung bzw. Lagerung des erfindungsgemäßen Traggerüsts in der Form infolge der selbsttragenden Eigenschaften des Tragge¬ rüsts an einer oder an wenigen Stellen erfolgen kön¬ nen, die so ausgewählt werden können, daß der dabei sich ergebende Austritt des Traggerüsts aus dem kera¬ mischen Material unschädlich ist. Außerhalb hiervon ist eine ununterbrochene, keramische Oberfläche ge¬ währleistet. Die erfindungsgemäßen Maßnähmen ermögli¬ chen somit erstmals die wirtschaftliche Herstellung hochbelastbarer, komplizierter Maschinenteile und zwar nicht nur kleinen, sondern auch großen Formats.

Vorteilhafte Weiterbildungen der übergeordneten Ma߬ nahmen sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.

Nachstehend werden einige Ausführungsbeispiele der Er¬ findung anhand der Zeichnung näher erläutert.

In der Zeichnung zeigen

Figur 1 eine Ansicht einer Turbinenschaufel,

Figur 2 eine Ansicht der zur Turbinenschaufel gemäß Figur 1 gehörenden Armierung,

Figur 3 einen Schnitt durch ein Motorgehäuse,

Figur 4 eine Ansicht der zum Motorgehäuse gemäß Figur 3 gehörenden Armierung,

Figur 5 einen Schnitt durch einen Kolben,

Figur 6 einen Längsschnitt durch die zum Kolben gemäß Figur 5 gehörende Armierung,

Figuren 7a, 7b Teilansichten der zur Herstellung einer Armierung gemäß Figur 6 er¬ forderlichen Vorrichtung,

Figur 8 eine perspektivische Ansicht der aus zwei längsgeteilten Hälften gemäß Figur 6 zu¬ sammengesetzten, zum Kolben gemäß Figur 5 gehörenden Armierung und

Figur 9 eine Ansicht der zur Herstellung der Tur¬ binenschaufel gemäß Figur 1 und/oder der hierzu gehörenden Armierung gemäß Figur 2 gehörenden Vorrichtung.

Die der Figur 1 zugrundeliegende Turbinenschaufel ist zur Vermeidung von Bearbeitungsaufwand und zur Gewähr¬ leistung einer hohen Oberflächengüte als spanlos herge¬ stelltes Keramikformteil 1 ausgebildet. Dieses ist zur Gewährleistung der geforderten hohen Biege- und Torsions¬ festigkeit mit einem in das keramische Grundmaterial eingebetteten Armierungskörper mit gegenüber der um¬ liegenden Keramik erhöhter Zug- und Biegefestigkeit versehen.

Dieser Armierungskörper besteht, wie aus Figur 2 er- kennbar ist, aus einem selbsttragenden, in sich stei¬ fen, als Kastenbauteil ausgebildeten, räumlichen Trag- • gerüst 2, das hier aus einem versteiften Fasergewebe bzw. Fasergeflecht erstellt ist und sonit eine hohe Fe¬ stigkeit gegen Zug, Druck, Biegung und Torsion aufweist. Als Grundbaustoff für das Fasergewebe bzw. Fasergeflecht können C-Fasern, Si-Fasern, Glasfasern oder dergleichen Verwendung finden. Kohlstoffasern eignen sich im Hin¬ blick auf ihre mit Abstand höchste Festigkeit ganz be¬ sondern. Die Versteifung des Fasergewebes bzw. Faser- geflechts kann durch ein Grundgerüst 3 aus Metalldraht etc. gebildet werden, dessen Felder mit Gewebematten 4 aus geeigneten Fasern ausgefacht sind. Die Matten 4 können mit dem Grundgerüst durch Klebung, Schweißung, Spleißung oder dergleichen fest verbunden sein. Alter- nativ oder zusätzlich können die Matten 4 zur Bewerk-

stelligung einer Versteifung mit einem Versteifungs¬ mittel behandelt werden. Hierzu können die Matten 4 mit einem Harz wie Epoxydharz oder mit Keramikschiicker getränkt werden, der in getrocknetem oder gebranntem Zustand eine Versteifung bewirkt. Es wäre aber auch denkbar, das Traggerüst 2 als ausschließlich aus Draht¬ bzw. Stabmaterial erstelltes Raumgitter auszubilden. Die zur Bildung des Grundgerüsts 3 Verwendung finden¬ den Metalldrähte bzw. -Stäbe können miteinander ver- schweißt bzw. verlötet sein. Bei Verwendung von Stäben bzw. Drähten mit kreisförmigem Querschnitt ergibt sich ein besonders geringer Verlust an Keramikquerschnitt.

Der das Traggerüst 2 bildende Armierungskörper besitzt ersichtlich eine der Geometrie des herzustellenden Formteils 1 angepaßte Geometrie. Im dargestellten Aus¬ führungsbeispiel besitzt das Traggerüst 2 ein dem nach unten verjüngten Schaufelfuß 5 zugeordnetes, nach unten verjüngtes Basisgehäuse 6 und ein der gewundenen Schau¬ fel 7 zugeordnetes, gewundenes Aufsatzgehäuse 8. Das Basisgehäuse 6 und das Aufsatzgehäuse 8 sind hier als aneinander angesetzte und fest miteinander verbundene Hohlkörper ausgebildet. Es wäre aber auch eine längs¬ geteilte oder einstückige Ausführung denkbar. Die Ab¬ messungen und die Kontur des Traggerüsts 2 sind so be- messen, daß seine Wandungen bezüglich der Oberfläche des Formteils 1 weitgehend oberflächenparallel und oberflächennah verlaufen. Im Bereich des dem Fuß 5 zu¬ geordneten Basisgehäuses 6 ist dies nur ungefähr der Fall, was ersichtlich zur Vereinfachung der Geometrie des Basisgehäuses 6 beiträgt. Um dennoch in den vom

Basisgehäuse 6 nicht erfaßten Vorsprüngen des Fußes 5 eine gute Fertigkeit zu erzielen, können dem den Fuß 5 bildenden Keramikmaterial Armierungsfasern in Form von Si 1 iciumkarbidfasern oder dergleichen beigemischt sein. Hierdurch kann die erzielbare Oberflächenqualität etwas beeinträchtigt sein, was aber im Bereich des Fußes 5 keine Rolle spielt. Im Bereich der Schaufel 7, wo es auf hohe Oberflächengüte ankommt, finden keine Armie¬ rungsfasern Verwendung. Das Aufsatzgehäuse 7 folgt hier daher exakt der Oberflächenkontur.

Im dargestellten Ausführungsbeispiel besitzen die Mat¬ ten 4 überall dieselbe Maschenweite, da das Formteil 1 praktisch überall einer sehr hohen Beanspruchung aus¬ gesetzt sein wird. Bei Formteilen, die Bereiche mit verschiedener Belastung aufweisen, könnte dem ohne wei¬ teres auch durch eine unterschiedliche Maschenweite der Matten 4 Rechnung getragen werden.

Das Formteil 1 , hier in Form der dargestellten Turbinen¬ schaufel, wird durch Brennen eines Rohlings fertigge- stellt. Der Rohling wird in einer der Figur 9 zugrunde¬ liegenden Form 21 hergestellt, in deren Hohlraum 22 das gewünschte keramische Material eingebracht wird, iiYdas die Armierung in Form des Traggerüsts 2 eingebettet wird. Das Traggerüst 2 wird hierzu vor dem Einfüllen des keramischen Materials verschiebesicher am Form¬ werkzeug fixiert, d. h. verankert und gelagert. Hierzu ist das Traggerüst 2 mit einem oder mehreren Haltern, hier in Form einer Haltelasche 9, versehen, die im Be¬ reich der Teilfuge 23 des Formwerkzeugs eingeklemmt werden kann und die nach der Herstellung des Rohlings

bzw. der Fertigstellung des Formteils 1 abgetrennt wird. Die Haltelasche 9, die zunächst zwangsläufig aus dem keramischen Material herausläuft und damit die ke¬ ramische Oberfläche unterbricht, befindet sich an einer diesbezüglich unbedenklichen Stelle, hier im Bereich des unteren Endes des Schaufelfußes 5. Zur Herstellung des Traggerüsts 2 kann dieselbe Form 21 wie zur Her¬ stellung des Roh__lings Verwendung finden, die hierbei durch Einlagestücke 24 ausgefüttert wird, wie im Bereich des Fußes angedeutet ist.

Nach der Befestigung des steifen Traggerüsts 2 am Form¬ werkzeug wird der verbleibende Formhohlraum 22 mit ke¬ ramischem Material gefüllt, das die Matten 4 des Trag¬ gerüsts durchdringt. Hierbei kann es sich um Schlicker handeln. Besonders geeignet ist jedoch pulverförmiges Granulat, das durch Vakuum fluidisiert und in den Form¬ hohlraum hineingetragen werden kann, was die Erzielung

Di£ einer vollständigen Füllung erleichtert./ Füllung des

Formhohlraums 22 kann, wie oben schon angedeutet, in Stufen erfolgen der Art, daß zunächst der Fuß 5 und anschließend die Schaufel 7 geformt werden, wobei un¬ terschiedliche Materialien eingebracht werden. Zum Fül¬ len wird der Formhohlraum 22 schlagartig unter Vakuum gesetzt, d. h. abgesaugt, wobei aus einem mit dem Form- hohlraum verbundenen Granulatbehälter das Granulat in den Formhohlraum 22 eingeschossen wird. Anschließend können ein oder mehrere Nachschüsse zum Nachfüllen von Granulat bzw. Verdichten der Füllung erfolgen. Als be¬ sonders geeignet kann sich eine isostatische Verdichtung erweisen, bei der die Füllung des Formhohlraums allsei¬ tig gleichem Druck ausgesetzt wird, so daß eine gleich-

mäßige Füllung und Verdichtung des keramischen Granulats und damit eine gute Anlagerung des keramischen Granulats an das Traggerüst 2 erreicht werden. Die Fasermatten 4 erweisen sich auch bei enger Maschengröße als luft- und staubdurchlässig, so daß bei Verwendung des Vakuumschu߬ verfahrens zum Füllen des Formhohlraums 22 mit pulver- förmigem Granulat auch bei enger Maschenweite eine zu¬ verlässige Füllung gewährleistet ist.

Zum Brennen wird der so hergestellte Rohling in einen Ofen eingebracht. Der Brennvorgang kann unter Luftab¬ schluß bzw. Vakuum erfolgen, so daß evtl. im Bereich der aus dem keramischen Material austretenden Haltela¬ sche 9 vorhandene Fasern oder im Bereich des Fußes 5 beigemischte Fasern nicht oxidieren können, was bei der Verwendung von C-Fasern besonders erwünscht ist. Nach Beendigung des Brennvorgangs wird der gebrannte Formling abgekühlt. Bei Verwendung eines Metall ent¬ haltenden Traggerüsts 2, z. B. mit einem aus Metall bestehenden Grundgerüst 3, wird der AbkühlVorgang da- bei so geführt, daß er einem Normalglühvorgang ent¬ spricht, womit die Festigkeit der verwendeten Metall¬ bauteile erhalten bleibt.Da infolge der Vakuumfüllung des Formhohlraums 22 und der gleichmäßigen Verdich¬ tung der Füllung beim Brennen kein nennenswerter Ver- zug zu erwarten ist, bedarf das abgekühlte Formteil keiner weiteren Nachbearbeitung mehr.

Die erfindungsgemäße Ausbildung der Armierung als selbst¬ tragendes Traggerüst erlaubt auch die Herstellung von Großbauteilen aus keramischem Material. Dementsprechend soll auch der der Figur 3 zugrundeliegende Motorblock 10

als Keramikformtei1 ausgebildet sein, das mit einer eingebetteten Armierung in Form eines durch gestrichel¬ te Linien angedeuteten Traggerüsts 11 versehen ist. dieses ist hier, wie am besten aus Figur 4 erkennbar ist, aus mehreren, kastenförmigen Hohlprofilträgern 12 zusammengesetzt. Für den speziellen Aufbau des Trag¬ gerüsts 11 gelten die obigen Aussagen entsprechend. Zur Verankerung und Lagerung können ebenfalls Halte¬ laschen 9 vorgesehen sein, die etwa im Bereich des Austritts des Kühlwassers aus dem Motorblock 10 ange¬ ordnet sein können. Es wäre aber auch ohne weiteres denkbar, zur Bildung von Haltern einfach einen oder mehrere oder steifen Profilträger 12 so zu verlängern, daß eine Lagerung und Verankerung in der Form möglich ist, wie bei 9a angedeutet ist.

Der Motorblock 10 ist, wie aus Figur 3 erkennbar ist, nach unten offen. Um bei derartigen Formungen einen Verzug beim Brennen zu vermeiden, kann das zugehörige Traggerüst 11, wie Figur 4 zeigt, mit den offenen Quer- schnitt überbrückenden Zugbändern 9b versehen sein, die beim fertigen Formstück entfernt werden. Diese Zugbänder eignen sich ebenfalls als Haltemittel. Zum Schutz des im Bereich der Zugbänder 9b vorgesehenen Fasermaterials gegen Sauerstoffangriff ist in diesem Bereich auf jeden Fall eine Behandlung mit Keramik- schlicker vorgesehen. Dasselbe gilt für die zur Bil¬ dung von Haltemitteln vorgesehenen Verlängerungen 9a.

Bei dem der Figur 6 zugrundeliegenden ArmierungsΦrper handelt es sich um das Traggerüst 13 für einen der Fi- gur 5 zugrundeliegenden Keramikkolben 14. Das Tragge-

rüst 13 besitzt, wie in Figur 5 mit gestrichelten Linien angedeutet ist, eine innenoberflächennahe und eine aus- senoberflächennahe Wandung und besteht dementsprechend, wie am besten aus Figur 6 erkennbar ist, aus zwei in- einander angeordneten Töpfen 15, 16, die durch Distanz¬ leisten 17 mit entsprechendem Abstand aneinander befe¬ stigt sein können, so daß ebenfalls ein in sich steifer Hohlkörper entsteht. Die Verankerung dieses Armierungs¬ körpers 13 am Formwerkzeug kann im Bereich der unteren Stirnseite des Kolbenhemds erfolgen. Zur Bildung der entsprechenden Haltelasche 9 ist im dargestellten Aus¬ führungsbeispiel der äußere Topf 15 einfach gegenüber dem inneren Topf 16 entsprechend verlängert. Ansonsten gelten für den Aufbau des Armierungskörpers 13 ebenfalls die obigen Ausführungen.

Die Töpfe 15 bzw. 16 können in einem kernkastenartigen Werkzeug hergestellt werden, das den Figuren 7a, 7b zu¬ grundeliegt. Dieses Werkzeug besteht dementsprechend aus einem der Figur 7a zugrundeliegenden Kasten 18 mit Formhohlraum 19 und einem der Figur 7b zugrundeliegen¬ den, zum Eingriff in den Formhohlraum 19 bringbaren Einsatzstück 20. Die Matte wird zwischen Kasten 18 und Einsatzstück 20 eingelegt und zur Versteifung vor oder nach dem Einlegen mit einem Versteifungsmittel, bei- spielsweise Epoxydharz oder Keramikschi icker, getränkt. Im Falle eines Hohlprofilkörpers hier vorliegender Art werden zunächst zwei Hälften hergestellt, die anschlies- send miteinander verbunden werden, wie in Figur 8 durch Verbindungsnähte 25 angedeutet ist. Sofern beim fertigen Bauteil im Bereich der Verbindungsnähte 25 des Armie-

rungskörpers keine nennenswerten Kräfte übertragen wer¬ den müssen, kann die Verbindung eine Klebeverbindung sein, die den Brenntermperaturen nicht standhalten muß. Andernfalls können eine Schweißverbindung bzw. Splei߬ verbindung oder dergleichen in Frage kommen. Auf ähn¬ liche Weise können ersichtlich die Teile des den Figu¬ ren 2 und 4 zugrundeliegenden Traggerüst 2 bzw. 11 her¬ gestellt werden. Bei Verwendung einer abnehmbaren Aus¬ fütterung im Bereich des Formhohlraums 19 können der größere und der kleinere Topf 15 bzw. 16 mit Hilfe ein und desselben Werkzeugs hergestellt wercfen.