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Title:
PROCESS FOR OBTAINING 2-HYDROXY-4-METHYLTHIOBUTYRIC ACID (MHA)
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/1997/023452
Kind Code:
A1
Abstract:
In known processes: the MHA is isolated from a reaction mixture obtained by addition of hydrocyanic acid (HCN) to methylmercapto-propionaldehyde (MMP) and hydrolysis of the resulting methylmercapto-propionaldehyde cyanhydrine (MMP-CH) with sulphuric acid; the reaction mixture is brought into contact in a fluid/fluid extraction system with an organic solvent which is essentially non-miscible with water to form an extraction solution containing the solvent and MHA from the reaction mixture, and the MHA is obtained as an extract from this extraction solvent by evaporation. Such processes solve the problem of sulphate waste by coupling with a sulphuric acid recovery system. For effective operation of the latter, the salt-containing waste streams must undergo evaporation. According to the invention, the salt content of the reaction mixture before fluid/fluid extraction is adjusted to a level greater than about 50 wt % and preferably greater than 55 wt % relative to the total quantity of non-organic components in the reaction mixture. This improves the energy balance of the entire process, eliminates the need to evaporate highly corrosive solutions, increases the conversion rate in the hydrolysis stage and improves the distribution coefficients in the extraction. The acid obtained can be used as animal fee additive.

Inventors:
HASSEBERG HANS-ALBRECHT (DE)
HASSELBACH HANS-JOACHIM (DE)
HUTHMACHER KLAUS (DE)
HAEFNER VOLKER (DE)
HEINZEL HARALD (DE)
JAEGER BARBARA (DE)
Application Number:
PCT/EP1996/005437
Publication Date:
July 03, 1997
Filing Date:
December 05, 1996
Export Citation:
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Assignee:
DEGUSSA (DE)
HASSEBERG HANS ALBRECHT (DE)
HASSELBACH HANS JOACHIM (DE)
HUTHMACHER KLAUS (DE)
HAEFNER VOLKER (DE)
HEINZEL HARALD (DE)
JAEGER BARBARA (DE)
International Classes:
C07C319/20; C07C319/28; C07C323/52; (IPC1-7): C07C319/28; C07C319/20; C07C323/52
Domestic Patent References:
WO1994028717A11994-12-22
Foreign References:
EP0142488A21985-05-22
EP0143100A21985-05-29
EP0330527A11989-08-30
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Claims:
Patentansprüche
1. Verfahren zur Gewinnung von 2Hydroxy4 methylthiobuttersäure (MHA) , bei dem das MHA aus einem Reaktionsgemisch isoliert wird, welches durch Anlagerung von Blausäure (HCN) an Methylmercaptopropionaldehyd (MMP) und Hydrolyse des dabei erhaltenen Methylmercaptopropionaldehyd Cyanhydrins (MMPCH) mit Schwefelsäure erhalten wird, wobei das Reaktionsgemisch mit einem im wesentlichen mit Wasser nicht mischbaren organischen Lösungsmittel in einem Flüssig/FlüssigExtraktionssystem in Kontakt gebracht wird, um eine Extraktionslösung zu bilden, die das Lösungsmittel und aus dem Reaktionsgemisch überführtes MHA aufweist, und das MHA als Extrakt aus dieser Extraktionslösung durch Eindampfen gewonnen wird, dadurch gekennzeichnet , daß der Salzgehalt des Reaktionsgemisches vor der Flüssig/FlüssigExtraktion auf eine Konzentration von etwa > 50 Gew.% (wt/wt) , bevorzugt > 55 Gew.% (wt/wt) , bezogen auf die Summe der nicht organischen Bestandteile des Reaktionsgemisches, gebracht wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß dem durch Anlagerung von HCN an MMP und Hydrolyse des entstandenen MMPCH mit Schwefelsäure entstandenen Reaktionsgemisch Ammoniumsulfat zugesetzt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet , daß vor Isolierung des MHA eine zum Aussalzen wirksame Menge Ammoniumsulfat zugefügt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1 , d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , daß die Salzkonzentration durch Eindampfung angehoben wird .
5. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß unmittelbar aus dem Extraktionssystem wenigstens drei flüssige Phasen resultieren.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß ein homogener Extrakt und ein aus zwei flüssigen Phasen bestehendes Raffinat gebildet wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Raffinat als erste flüssige Phase im wesentlichen aus Ammoniumsalz und Wasser und zu geringen Teilen aus MHA und organischem Lösungsmittel besteht, während es als zweite flüssige Phase im wesentlichen aus organischem Lösungsmittel und zu geringen Teilen aus Wasser und MHA besteht.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die erste flüssige Phase Wasser in einer Menge von 20 bis 50 Gew.% enthält, MHA in einer Menge von 0,01 bis 0,5 Gew.% enthält und Salz in einer Menge von 50 bis 80 Gew.% enthält, während die zweite flüssige Phase MHA in einer Menge von 0,01 bis 0,5 Gew.% enthält, Lösungsmittel in einer Menge von 90 bis 99,9 Gew.% enthält und Wasser in einer Menge von 0,1 bis 10 Gew.% enthält, wobei die Bestandteile jeder Phase für sich genommen 100 Gew.% ergeben.
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Hydrolyse des MMPCH so geführt wird, daß in einer ersten Stufe das MMPCH mit 60 85 %iger Schwefelsäure im Molverhältnis MMPCH: H2SO4 von 1:0,5 bis 1:1,0 bei Temperaturen von 30 90 °C unter Erhalt von im wesentlichen MHAAmid hydrolysiert und dieses in einer zweiten Stufe unter Zugabe von Wasser ohne weitere Zugabe von H2SO4 bei Temperaturen bis 140 °C hydrolysiert wird.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß im Molverhältnis MMPCH : H2S04 von 1 : 0,6 bis 1 : 0,95 hydrolysiert wird.
11. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß als Lösungsmittel ein oder mehrere Ether zugesetzt werden.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß ein asymmetrischer Ether zugesetzt wird.
13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß ein Ether mit einem Siedepunkt < 60 °C zugesetzt wird.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß Methyltertiärbutylether (MTBE) zugesetzt wird.
15. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Extraktionslösung auf Wassergehalte < 4 % eingedampft wird und das restliche Lösungsmittel aus dem resultierenden Konzentrat abdestilliert wird.
16. Verfahren nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet , daß mit Wasserdampf gestrippt wird.
17. Verfahren nach Anspruch 15 oder 16, dadurch gekennzeichnet, daß nach der LösungsmittelEntfernung ein Produkt mit Wassergehalt < 4 % resultiert.
18. Verfahren nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß ein Produkt mit Wassergehalt < 3 % resultiert.
Description:
Verfahren zur Gewinnung von 2-Hydroxy-4- mβthylthiobuttersäure (MHA)

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Gewinnung von 2-Hydroxy-4-methylthiobuttersäure (MHA) , bei dem das MHA aus einem Reaktionsgemisch isoliert wird, welches durch Anlagerung von Blausäure (HCN) an

Methylmercaptopropionaldehyd (MMP) und Hydrolyse des dabei erhaltenen Methylmercaptopropionaldehyd-Cyanhydrins (MMP-CH) mit Schwefelsäure erhalten wird, wobei das

Reaktionsgemisch mit einem im wesentlichen mit Wasser nicht mischbaren organischen Lösungsmittel in einem Flüssig/Flüssig-Extraktionssystem in Kontakt gebracht wird, um eine Extraktionslösung zu bilden, die das Lösungsmittel und aus dem Reaktionsgemisch überführtes MHA aufweist, und das MHA als Extrakt aus dieser Extraktionslösung durch Eindampfen gewonnen wird.

2-Hydroxy-4-methylthiobuttersäure (MHA) ist das Hydroxyanaloge der essentiellen Aminosäure Methionin in racemischer Form und ist wie diese ein wichtiger

Zusatzstoff in der Tierernährung. In der Geflügelaufzucht zeigt MHA ähnliche wachstumsstimulierende Eigenschaften wie die dafür bekannte Aminosäure. Aber auch in anderen Bereichen der Tierernährung findet das Additiv zunehmendes Interesse.

Eingesetzt wird MHA meist in Form wassriger Konzentrate, wobei diese neben dem Monomeren noch einen gewissen Anteil an Oligomeren, hauptsächlich die di- und trimeren linearen Estersäuren enthalten. Der Gehalt an diesen Oligomeren hängt von den Herstellungsbedingungen und der gewählten

Konzentration ab. Wegen ihres geringeren nutritiven Wirkungsgrades und des ungünstigen Einflusses auf die

Fließeigenschaften infolge Viskositätserhöhung ist es jedoch wünschenswert, ihren prozentualen Anteil möglichst niedrig zu halten. Handelsübliche Formulierungen weisen bei einer Gesamtkonzentration von 88 - 90 Gew.-% bis zu 24 Gew.-%, entsprechend ca. 27 Mol-%, in der Summe an Oligomeren auf, entsprechend einem Monomeren/Oligomeren- Verhältnis von - 3 : 1.

Das allgemeine Verfahren zur Herstellung von MHA geht von 3-Methylthiopropionaldehyd, auch als MethyImercaptopropionaldehyd oder MMP bezeichnet, aus, der mit Cyanwasserstoff zum 2-Hydroxy-4-methylthio- butyronitril, auch als MMP-Cyanhydrin oder MMP-CH bezeichnet, umgesetzt wird (Gleichung I) .

Das entstandene MMP-Cyanhydrin wird anschließend üblicherweise mit starken Mineralsäuren wie Schwefelsäure oder Salzsäure über die Zwischenstufe des 2-Hydroxy-4- methylthiobutyramids, auch als MHA-Amid bezeichnet (Gleichung II) ,

zum Methioninhydroxyanalogen (MHA) hydrolysiert (Gleichung III) .

Diese Hydrolyse kann sowohl ein- als auch zweistufig durchgeführt werden, wobei unter "Stufen" zu verstehen ist, daß zur Hydrolyse des MMP-CH's entweder einmal oder zweimal Mineralsäure und/oder Wasser zugesetzt wird, d. h. die Anzahl der Stufen entspricht der Anzahl der Zugabevorgänge.

Zum näheren Stand der Technik werden die Druckschriften:

EP-A-0 142 488 = Dl, EP-A-0 143 100 = D2, EP-A-0 330 527 = D3 und WO-A-94/28717 = EP 93 924 374 = D4

genannt.

Ein gattungsgemäßes Verfahren zur Gewinnung von MHA ist beispielsweise aus der Dl bekannt. Die Dl bedient sich zur Gewinnung von MHA in flüssiger Form als hochkonzentrierte wässrige Lösung der Zweistufenhydrolyse mit Schwefelsäure.

Gemäß der Dl erhält man MHA nach der, unter definierten Konzentrations- und Temperaturbedingungen über die Amidstufe mit überschüssiger Mineralsäure durchgeführten Hydrolysereaktion, mit Hilfe einer Lösungsmittelextraktion, wobei bestimmte, mit Wasser partiell mischbare Lösungsmittel zur Anwendung kommen.

Entsprechend den Angaben in der Dl ist das kennzeichnende Merkmal des dort beschriebenen Verfahrens in der Gewinnung des MHA's aus der Extraktionslösung zu sehen, welche so durchgeführt wird, daß die Gewinnung das Entfernen des organischen Lösungsmittels in Anwesenheit von zumindest

etwa 5 Gew.-% Wasser, bezogen auf den verbleibenden Extrakt (MHA) , umfaßt. MHA wird aus der Extraktionslösung durch Destillation gewonnen (siehe Beispiele) , wobei die Dampfdestillation bevorzugt ist. Durch Entfernung des Lösungsmittels aus der Extraktionslösung während der

Dampfdestillation ist der erhaltene Ablauf eine Mischung aus MHA und Wasser. Die Dampfdestillation wird also demzufolge so geführt, daß der Ablauf mindestens 5 Gew.-% Wasser enthält.

An anderer Stelle wird in der Dl ausgeführt, daß die Kolonnenbedingungen bei der Destillation so reguliert werden, daß überall in der Kolonne, zumindest jedoch in der Bodenfraktion, die flüssige Phase 5 Gew.-% Wasser aufweist.

Daraus folgt, daß ohne Gegenwart einer ausreichenden Menge Wasser während der Gewinnung des MHA aus der

Extraktionslösung, die zunehmende Bildung gegebenenfalls unerwünschter Nebenprodukte (Dimere und Oligomere) zu befürchten ist.

Weiterhin dient der Wasserdampf in der Destillation als treibendes Agens zur restlosen Entfernung des

Extraktionsmittels aus der MHA-Lösung, z. B. durch Bildung eines tiefsiedenden Azeotropgemisches mit dem entsprechenden Extraktionsmittel.

Weitere Ausführungsformen eines im wesentlichen gattungsgleichen Verfahrens werden in der D2 beschrieben. Im Unterschied zum Oberbegriff der Dl wird die Hydrolyse des MMP-CH's mit einer Mineralsäure geschildert, womit auf die alternative Einsatzmöglichkeit von HC1 anstelle von H 2 S0 4 bezug genommen wird. Es werden insgesamt drei weitere Varianten offenbart, die sich im wesentlichen mit

Abwandlungen der Isolierung des MHA's aus dem Mineralsaure-

Hydrolysat oder der Aufarbeitung des Extraktes bei der Flüssig/Flüssig-Extraktion befassen.

In einem ersten Aspekt gemäß D2 wird das Hydrolysat ohne vorherige Abtrennung irgendwelcher wesentlicher Fraktionen von darin enthaltenen Feststoffen mit dem organischen

Lösungsmittel in Berührung gebracht. Außerdem werden gemäß D2 dabei die Bedingungen der Extraktion so reguliert, daß der Extrakt und das wäßrige Raffinat die einzigen flüssigen Phasen sind, die bei Phasentrennung nach der Extraktion gebildet werden.

Nachteilig bei diesem ersten Aspekt ist, daß die Extraktion mit dem vollen bei der Hydrolyse gebildeten Salzanteil im Hydrolysat belastet wird, was zu einem relativ hohen Massenstrom an Hydrolysat und entsprechend auch an Lösungsmittel führt. Dies hat entsprechend hohe

Energiekosten für Lösungsmitteleindampfung und Kondensation sowie Kosten für entsprechenden Lösungsmittelverlust sowie für entsprechend große Aggregate in Extraktion und Eindampfung zur Folge. Eine Verringerung des Betriebs- und Investitionskostenanteils an dieser Stelle des Verfahrens wäre somit wünschenswert (insbesondere im Hinblick auf die Größenordnung einer solchen Anlage und die damit verbundenen Einsparpotentiale) .

Das als homogene Flüssigphase aus der Extraktion erhaltene Raffinat muß nach Dl bzw. D2 bzw. D4 durch Strippung oder Destillation von Lösungsmittelresten befreit werden, was einen unerwünschten Zusatzaufwand darstellt.

In einem zweiten Aspekt bezieht sich die D2 auf die Abtrennung des organischen Lösungsmittels aus dem Extrakt. Hierzu wird ausgeführt, daß die Abtrennung bewirkt wird, indem der Extrakt einer Dampfdestillation unterworfen wird,

wobei das Lösungsmittel ausgetrieben wird und sich eine Bodenfraktion aus wäßrigem MHA bildet.

Nachteilig bei der Verwendung von Dampf ist insbesondere der vermehrte Anfall des wäßrigen mit Lösungsmittel belasteten Dampfbrüdenkondensats, welches anschließend durch unerwünschten Zusatzaufwand wie Destillation, Strippung von Lösungsmittel befreit werden muß, um es dann an geeigneter Stelle in den Prozeß zurückzuführen oder welches kostenintensiv entsorgt z. B. verbrannt werden muß. Eine Vermeidung von zusätzlichem Strippdampf wäre daher wünschenswert.

Schließlich legt die D2 in einem dritten Aspekt einen Schwerpunkt auf die Art des zur Flüssig/Flüssig-Extraktion einzusetzenden Lösungsmittels . Die zur Wahl eines geeigneten Lösungsmittels zu beachtenden Kriterien umfassen insbesondere folgende Punkte:

♦ Der Siedepunkt des Lösungsmittels soll zwischen 60° und 200° C liegen;

♦ der Verteilungskoeffizient für MHA im Gleichgewicht zwischen Hydrolysat und Lösungsmittel soll zumindest etwa zwei betragen;

♦ der Verteilungskoeffizient des Lösungsmittels im Gleichgewicht zwischen Extrakt und wassriger Phase soll zumindest etwa eins betragen;

♦ die Löslichkeit von Wasser im Lösungsmittel soll bei

Raumtemperatur nicht mehr als etwa 12 Gew.-% betragen.

Der relativ hohe Siedepunktbereich der hier zu verwendenden Lösungmittel von 60 - 200 °C erfordert bei der Eindampfung des Extraktes relativ hohe Temperaturen, die das Produkt

schädigen können, sowie zusätzliche Hilfsstoffe wie Strippdampf, was unerwünscht ist.

Einer der wesentlichen Nachteile bei den Verfahren der Dl und D2 besteht jedoch in der großen Salzfracht, welche bei der Verseifung entsteht und die das Verfahren zur

Isolierung des MHA's in einem ansonsten relativ eleganten Flüssig/Flüssig-Extraktionsverfahren doch noch unvorteilhaft belastet. Eine Aufarbeitung des zwangsweise anfallenden Ammoniumsalzgemisches ist meist nicht rentabel, das Deponieren ist aus ökologischen Gesichtspunkten sehr bedenklich und dürfte selbst an Standorten mit weniger strengen Auflagen in absehbarer Zeit gesetzlich untersagt werden.

An Versuchen, die Salzabfallfracht aus der Verseifung zu reduzieren oder gar zu vermeiden, hat es zwar nicht gefehlt, die dabei erzielten Vorteile wurden jedoch in aller Regel unter Inkaufnahme einer Reihe anderer Nachteile oder Verzicht auf das elegante Handling gemäß Dl und D2 erzielt.

So wird in der D3 ein einstufiges Hydrolyseverfahren mit Schwefelsäure als Verseifungsagenz publiziert, das ohne Lösungsmittel auskommt und direkt zu konzentrierten wässrigen MHA-Lösungen führt, wobei als Coprodukt kristallines Ammoniumsulfat in verkaufsfähiger Form erhalten wird. Dieses Ziel wird erreicht, indem man das

Verseifungsgemisch mit Ammoniumhydroxidlösung soweit neutralisiert, daß die überschüssige Mineralsäure und das entstandene Ammoniumbisulfat in das neutrale Sulfat überführt werden, wobei zwei flüssige Phasen entstehen, die ihrerseits getrennt und eingedampft werden, um flüssiges

MHA einerseits und kristallines Ammoniumsulfat andererseits zu gewinnen. Dabei werden die verschiedenen Filtrations¬ und Rückführungsschritte so kombiniert, daß praktisch kein

Produkt verloren geht und kein mit Salz belastetes Abwasser entsteht. Das resultierende MHA ist von ähnlicher Qualität wie das nach der Dl erhaltene Produkt.

Jedoch auch dieses relativ umweitschonende Verfahren weist diverse Nachteile auf. Wie die Anmelderin der vorliegenden Erfindung beim Nacharbeiten dieses Verfahrens feststellte, müssen zum einen, bedingt durch die vergleichsweise höhere Verdünnung der Schwefelsäure (20 - 50 %) , deutlich höhere Säureüberschüsse als angegeben verwendet werden, um zu einem vollständigen Cyanhydrin-Umsatz zu kommen. Auch muß zur Vermeidung von Salzausscheidungen während der Neutralisation in höherer Verdünnung gearbeitet werden, um die beiden flüssigen Phasen sauber trennen zu können. Zum anderen ist das isolierte Ammoniumsulfat von klebriger Konsistenz und mit einem intensiven Geruch behaftet, so daß eine Nachbehandlung wie z. B. eine Waschfiltration oder Umkristallisation unumgänglich erscheint, wodurch das Verfahren zusätzlich verteuert wird. Auch ist das Verfahren in den Eindampfschritten - anders als postuliert - energieaufwendiger als das zum Vergleich herangezogene Verfahren der Dl. Kostenintensiv und apparativ sehr aufwendig ist außerdem das mit zwei getrennten Strängen ausgestattete Feststoffhandling mit Filtration/Zentrifugation sowie der im Fließdiagramm nicht angegebenen Trocknung des Ammoniumsulfats.

Einen teilweisen Ausweg aus dem Dilemma verspricht die D4. Offenbart wird in der D4 die Rückgewinnung von Schwefelsäure aus einem sulfathaltigen Abfallstrom, der bei der Herstellung von 2-Hydroxy-4- (methylthio)buttersäure durch Hydrolyse von 2-Hydroxy-4- (methylthio)butyronitril mit Schwefelsäure anfällt.

Die Rückgewinnung von Schwefelsäure aus Ammoniumsulfat-, Ammoniumbisulfat und/oder Schwefelsäure-haltigen

Ruckstanden ist für die MMA-Herstellung schon lange Stand der Technik und wird genauso wie von den Rückstanden der Verseifung des Acetocyanhydrins bekannt, durch Verbrennung der anfallenden Verseifungs- und Extraktionsabfallstrome m einer sogenannten SK-Anlage (= Spalt-Kontakt-Anlage) erreicht.

Dabei wird in einer dem Fachmann gelaufigen Weise zunächst S0 2 als Spaltprodukt erzeugt, welches am Kontakt zu S0 3 oxidiert wird, welches letztlich zur Schwefelsaure umgesetzt wird. Die resultierende Schwefelsaure kann dann wieder in den Verseifungsprozeß zurückgeführt werden, wahrend sich die anderen ehemaligen Bestandteile der "Salzfracht" im wesentlichen in Form von Verbrennungsgasen finden lassen.

So elegant diese Methode auch sein mag, sie ist auch nicht frei von Nachteilen. So fallen bei den Verfahren gemäß Dl und D2 Abfallstrome an, deren Sulfatkonzentration relativ gering ist, in jedem Fall jedoch zu gering, um eine direkte Einspeisung in eine SK-Anlage zu gestatten. So ist eine Aufkonzentrierung oder Aufstockung durch Mischung mit konzentrierteren Abfallstromen aus anderen Prozessen 1. d. R. unerläßlich. Übliche für den Betrieb von SK-Anlagen einzusetzende Losungen weisen einen Sulfatsalzgehalt von > 50 Gew.-% auf. Höhere Konzentrationen sind noch mehr bevorzugt. Ein

Aufkonzentrieren der MHA-Isolierungsabwasser durch Eindampfen ist jedoch aufgrund der hohen Korrosivitat der Abwasser ein relativ aufwendiges Unterfangen, welches angefangen von einer speziellen Materialauswahl für die Eindampfungsaggregate bis hin zu besonderen

Sicherheitsvorkehrungen aufwendig und teuer ist.

Angesichts des hierin angegebenen und diskutierten Standes der Technik sowie der mit den bekannten Verfahren verbundenen Nachteile ist es Aufgabe der Erfindung, ein weiteres Verfahren zur Herstellung von 2-Hydroxy-4- methylthiobuttersäure (MHA) gemäß der eingangs erwähnten Gattung anzugeben, welches hinsichtlich der Aufarbeitung der Reaktionsprodukte möglichst einfach und kostengünstig sein soll und ein möglichst hochkonzentriertes Produkt mit möglichst geringem Gehalt an Dimeren, Oligomeren und Nebenprodukten gestatten soll. Dabei soll das neue

Verfahren nach Möglichkeit die Vorteile der einfachen Durchführbarkeit des MHA-Isolierungsschrittes in einer Flüssig/Flüssig-Extraktion beibehalten, gleichzeitig aber eine möglichst einfache und sinnvolle Entsorgung der anfallenden Salzfrachten in den sulfathaltigen Abwässern zulassen. Insbesondere soll ein Prozeß zur Verfügung gestellt werden, der dabei u. a. die direkte Einspeisung unmittelbarer Abfallströme in z. B. eine Spalt-Kontakt- Anlage zur Wiedergewinnung von einsatzfähiger und daher im Prozeß recyclierbarer Schwefelsäure gestattet.

Gelöst werden diese sowie weitere nicht im einzelnen angegebene Aufgaben mit einem Verfahren der eingangs genannten Gattung, welches das Merkmal des kennzeichnenden Teils des Anspruches 1 aufweist.

Vorteilhafte Verfahrensvarianten werden in den von

Anspruch 1 abhängigen Verfahrensansprüchen unter Schutz gestellt.

Dadurch, daß der Salzgehalt des Reaktionsgemisches vor der Flüssig/Flüssig-Extraktion auf eine Konzentration von etwa > 50 Gew.-%, bevorzugt > 55 Gew.-% (wt/wt) , jeweils bezogen auf die Summe der nicht organischen Bestandteile des Reaktionsgemisches, gebracht wird, wird erfindungsgemäß ein Verfahren zur Verfügung gestellt, welches die Herstellung

von flüssigem MHA in hervorragender Qualität gestattet und welches gleichzeitig in nicht ohne weiteres vorhersehbarer Weise die Problematik des zwangsweise anfallenden Salzes löst, zumindest jedoch überraschend verbessert. Insbesondere ist es ferner mit einer Reihe von erheblichen Vorteilen verbunden, die Salzkonzentration nach der Hydrolyse aber vor der Flüssig/Flüssig-Extraktion und damit in jedem Fall nicht unmittelbar vor der möglichen Kopplung mit einer SK-Anlage auf geeignete Weise anzuheben.

Zu den angesprochenen Vorteilen gehören u. a. :

♦ Die ansonsten vor Einspeisung in eine SK-Anlage fällige Eindampfung kann vollständig entfallen.

♦ Für eine Aufkonzentrierung vor der Extraktion sind verfahrenstechnisch einfachere und damit billigere Aggregate ausreichend, weil die aufzukonzentrierende

Lösung aufgrund ihrer speziellen Zusammensetzung während dieses Verfahrenszeitpunktes sehr viel weniger aggressiv und damit insbesondere auch weniger korrosiv ist.

♦ Es ergibt sich im Fall der zumindest teilweisen Verschiebung der Eindampfung auf einen vorgezogenen Verfahrenszeitpunkt ein insgesamt verbesserter Energieverbund. Da bereits temperiertes (heißes) Hydrolysat eingedampft wird, und nicht bereits durch Extraktion abgekühltes Raffinat, ist der Energieaufwand geringer.

♦ Bei einer Aufkonzentrierung durch Eindampfung wird die Abtrennung von unerwünschten leichtsiedenden Bestandteilen des Hydrolysats verbessert.

♦ Die Hydrolyse des MHA-Amids kann verdünnter durchgeführt werden, woraus ein vollständigerer chemischer Umsatz

resultiert. Da es bei der Hydrolyse des MHA-Amids mit Schwefelsäure besser ist, eine verdünntere Schwefelsäure (< 40 Gew.-%) einzusetzen, um die Hydrolyse möglichst vollständig ablaufen zu lassen, kann eine weniger stark konzentrierte Schwefelsäure in der Hydrolyse des

MHA-Amids eingesetzt werden, ohne befürchten zu müssen, daß die anschließende Extraktion mit einem organischen Lösungsmittel ungünstiger verlaufen würde. Durch die Aufkonzentrierung wird eine Verschlechterung des Verteilungskoeffizienten vermieden, insbesondere verbleibt bei der Extraktion weniger MHA im Raffinat.

Damit erfüllt das erfindungsgemäße Verfahren insbesondere auch die Forderung nach einer vorteilhaften Ξchwefelsäurekonzentration bei der Verseifung sowie der Gewinnung von MHA aus dem Hydrolysat in Verbindung mit der Bereitstellung eines Raffinats, welches aufgrund seiner Zusammensetzung besser für eine Aufarbeitung in einer SK-Anlage geeignet ist, wobei gleichzeitig die Energiebilanz insgesamt erheblich verbessert wird.

Die Konzentration des Salzes im Hydrolysat von etwa

> 50 Gew.-% stellt dabei eine für die spätere Aufarbeitung mittels einer SK-Anlage schon recht brauchbare Konzentration dar. Bevorzugt sind Bereiche von 55 bis 60 Gew.-%, ganz besonders zweckmäßig ist die Einstellung des Salzgehalts des Reaktionsgemisches auf etwa 60 bis 80 Gew.-%, jeweils bezogen auf die Summe der nicht organischen Bestandteile des Reaktionsgemisches. Für die Bestimmung dieses Wertes, der auch als Gehalt bezogen auf die "organic free basis" bezeichnet werden kann, werden im wesentlichen der Wassergehalt, Schwefelsäuregehalt und der Gehalt an Sulfat- bzw. Ammoniumionen herangezogen. Dies sind die wesentlichen nicht organischen Bestandteile des Hydrolysats .

Der Begriff Aufkonzentrierung erfaßt im Sinne der Erfindung allgemein die Erhöhung der Salzkonzentration (bezogen auf eine Basis frei von organischen Bestandteilen in Gew.-% = „organic free basis") .

In einer bevorzugten erfindungsgemäßen Verfahrensvariante wird dem Reaktionsgemisch (Hydrolysat) , das durch Anlagerung von HCN an MMP und Hydrolyse des entstandenen MMP-CH mit H 2 S0 4 entstanden ist, zur Aufkonzentrierung eine geeignete Menge Ammoniumsulfat zugesetzt. Die Konzentration an Salz wird demnach durch einen Zusatz gesteigert.

Speziell diese Variante beinhaltet mehrere große Vorteile.

Wie bereits erwähnt, sind prinzipiell zwei gegenläufige Effekte zu beachten. Einerseits soll die Hydrolysereaktion möglichst vollständig ablaufen können, wozu eine relativ geringere Amidkonzentration im vorhandenen Wasser bei der MHA-Amid-Verseifung geeignet erscheint. Hieraus resultiert zwangsläufig eine verdünnte Lösung aus MHA und Ammoniumhydrogensulfat. Andererseits ist es für die Extraktion günstiger, den Wasseranteil des Hydrolysats zu verringern, d. h. eine möglichst hohe MHA-Konzentration in der Wasserphase zu haben.

Gemäß der Dl und der D2 wird deshalb bei etwa < 40 Gew.-% Ξchwefelsäurekonzentration hydrolysiert, was jedoch zwangsläufig zu einer verdünnten Lösung aus MHA und Ammoniumhydrogensulfat führt. Um die anschließende

Extraktion zu verbessern wird gemäß der D1/D2 das Ammoniumhydrogensulfat durch Zugabe von wasserfreiem Ammoniak in neutrales Ammoniumsulfat umgewandelt. Dies verbessert zwar das Korrosionsverhalten der Lösung, es kann jedoch zur Ausfällung von Feststoffen kommen, die den

Betrieb einer Extraktion ungünstig beeinflussen können. Deshalb kann gemäß D1/D2 nachträglich wieder Wasser

zugegeben werden, um die ausgefallenen Salze wieder in Lösung zu bringen. Es sollte aber dabei die Konzentration von MHA bzw. Salz nicht zu weit abgesenkt werden, da sonst wieder schlechter extrahiert werden kann.

Im Gegensatz dazu wird es durch die erfindungsgemäße Zugabe von Ammoniumsulfat möglich, die Hydrolyse des MHA-Amids verdünnter durchzuführen, was zu vollständigerem Umsatz in der Hydrolysestufe führt; gleichzeitig muß nicht neutralisiert werden. D.h. das Handling mit wasserfreiem Ammoniak und eine eventuelle Rückverdünnung sind nicht nötig.

In bevorzugter Ausführungsform wird das Verfahren der Erfindung so ausgeführt, daß vor Isolierung des MHA eine zum Aussalzen unter Zweiphasenbildung wirksame Menge Ammoniumsulfat zugefügt wird.

Es ist zwar aus D1/D2 bekannt, daß die Anwesenheit einer hohen Salzkonzentration (am besten Ammoniumhydrogensulfat) das MHA „aussalzt" und somit einen günstigen Effekt auf die Verteilungskoeffizienten hat. Eine Zweiphasigkeit soll jedoch gemäß D1/D2 vermieden werden, da dies die Extraktion beeinträchtigen würde. Im Gegensatz hierzu wurde gefunden, daß eine Zweiphasigkeit durch Zugabe von Ammoniumsulfat besonders förderlich für den Extraktionsschritt ist und diesen insgesamt positiv beeinflußt. So kann z. B. in einer Variante zu einem erfindungsgemaß erhaltenen

Zweiphasengemisch soviel Lösungsmittel gegeben werden, daß sich zwei klare Phasen bilden und nur einmal eine Trennung durchgeführt werden muß.

Darüber hinaus hat die Zugabe von Ammoniumsulfat an dieser Stelle des MHA-Gewinnungsverfahrens den allgemeinen Vorteil der Produktschonung. Durch Zugabe von Ammoniumsulfat wird nur einseitig die Ammoniumsalzkonzentration erhöht und

nicht gleichzeitig die MHA-Konzentration. Eine weitere thermische Belastung (Verfärbung) des angestrebten Zielprodukts kann entfallen, im Gegenteil, durch das Auflösen des Ammoniumsulfats tritt eine Temperaturerniedrigung ein. Trotzdem wird der Verteilungskoeffizient günstig beeinflußt.

Obwohl die diskutierte Variante der Ammoniumsulfatzugabe unbestreitbare Vorteile bei der Produktschonung besitzt, kann es in einer alternativen Abwandlung des erfindungsgemäßen Verfahrens bevorzugt sein, die

Salzkonzentration des Reaktionsgemisches (Hydrolysats) durch Eindampfung anzuheben.

Je nach Salzkonzentration im Raffinat kann es zu vermehrtem Sumpfaustrag von Lösungsmittel kommen, der gemäß den Druckschriften Dl, D2 oder D4 in einer Raffinatstrippstufe abgetrennt werden muß. Im Gegensatz hierzu wurde erfindungsgemäß festgestellt, daß ein auf diese Weise zurückgewonnenes Lösungsmittel bedingt durch eine thermische Belastung in stark saurem Medium stark mit Nebenprodukten verunreinigt und somit für eine direkte Rückführung in das Extraktionssystem ungeeignet ist.

Überraschenderweise zeigte sich im Rahmen der Erfindung, daß bereits leichtes Kühlen des Sumpfproduktes zum Austrag eines zweiphasigen Gemisches von wäßrigem und organischem Raffinat führt, wobei das organische Raffinat zu > 97 % aus Lösungsmittel besteht, welches direkt nach einfacher Abscheidung in einem Trenngefäß ohne weiteren Zusatzaufwand in das Extraktionssystem zurückgeschleust und auf diese Weise der Lösungsmittelverlust minimiert werden kann.

Mithin kennzeichnet sich eine besonders bevorzugte Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens, bei dem die Salzkonzentration durch Eindampfung angehoben wird,

dadurch, daß unmittelbar aus dem Extraktionssystem wenigstens drei flüssige Phasen resultieren.

Hierbei ist zwar grundsätzlich die Möglichkeit gegeben, daß ein homogenes Raffinat und ein aus zwei flüssigen Phasen bestehender Extrakt gebildet werden, wobei das Extrakt als erste flüssige Phase im wesentlichen aus MHA, Lösungsmittel und geringen Teilen Wasser besteht, während es als zweite flüssige Phase im wesentlichen aus Wasser, MHA und geringen Teilen Salz besteht, es ist jedoch bei weitem vorteilhafter, daß bei einer erfindungsgemäßen

Verfahrensvariante ein homogener Extrakt und ein aus zwei flüssigen Phasen bestehendes Raffinat gebildet wird. In diesem Falle ist es besonders zweckmäßig, wenn das Raffinat als erste flüssige Phase im wesentlichen aus Ammoniumsalz und Wasser und zu geringen Teilen aus MHA und organischem Lösungsmittel besteht, während es als zweite flüssige Phase im wesentlichen aus organischem Lösungsmittel und zu geringen Teilen aus Wasser und MHA besteht.

In vorteilhafter Abwandlung des Verfahrens der Erfindung werden dabei die an die eigentliche Eindampfung nachfolgenden Schritte so geführt, daß die zweite flüssige Phase MHA in einer Menge von 0,01 bis 0,5 Gew.-% enthält, Lösungsmittel in einer Menge von 90 bis 99 Gew.-% enthält und Wasser in einer Menge von 0,1 bis 10 Gew.-% enthält, während die erste flüssige Phase Wasser in einer Menge von 20 bis 50 Gew.-% enthält, MHA in einer Menge von 0,01 bis 0,5 Gew.-% enthält und Salz in einer Menge von 50 bis 80 Gew.-% enthält, wobei die Bestandteile jeder Phase für sich genommen 100 Gew.-% ergeben müssen.

Die für die Eindampfung zur Gewinnung des MHA verwendete Extraktionslösung wird aus dem Reaktionsgemisch durch Extraktion gewonnen. Grundsätzlich sind hierfür natürlich alle im Stand der Technik bekannten organischen

Lösungsmittel einsetzbar, die eine Reihe bereits einleitend angegebener Eigenschaften aufweisen. Das zur Extraktion eingesetzte organische Lösungsmittel sollte im wesentlichen mit Wasser nicht mischbar sein. Allerdings ist eine partielle Mischbarkeit des organischen Lösungsmittels mit Wasser tolerierbar. Unter den für die Stofftrennung in der Flüssig/Flüssig-Extraktion in Frage kommenden Lösungsmitteln gibt es eine Vielzahl, die die Bedingungen der chemischen Indifferenz und einer geringen Löslichkeit für Wasser erfüllen. Im allgemeinen ist es bevorzugt, daß die Löslichkeit von Wasser im Lösungsmittel nicht größer als ca. 15 Gew.-%, vorzugsweise nicht größer als 10 Gew.-% bei Raumtemperatur ist. Unter den geeigneten Lösungsmitteln sind solche bevorzugt, die einen Siedepunkt von zwischen ca. 60 °C und ca. 200 °C, bevorzugt zwischen ca. 70 °C und

150 °C, aufweisen. Der Verteilungskoeffizient zwischen dem Lösungsmittel, welches das extrahierte MHA enthält, und dem wässrigen Raffinat, welches nach dem Kontaktieren von Lösungsmittel und MHA-Hydrolysat zurückbleibt, sollte mindestens bei ca. 2 für das MHA im Gleichgewicht liegen.

Vorzugsweise ist dieser Verteilungskoeffizient wenigstens = 5. Auch soll der Verteilungskoeffizient für MHA im Gleichgewicht zwischen Extraktionslösung und Waschwasser ca. 1,0 nicht unterschreiten. Weiterhin soll das Lösungsmittel eine niedrige Toxizität aufweisen.

Eine Reihe von Ketonen, Aldehyden und Carbonsäureestern sind besonders als Lösungsmittel für die Extraktion geeignet . Besonders bevorzugte Lösungsmittel sind Ketone mit verhältnismäßig geringem Molekulargewicht, wie z. B. Methyl-n-propylketon, Methylethylketon, Methylamylketon,

Methylisoamylketon, Methylisobutylketon, Ethylbutylketon und Diisobutylketon. Ebenfalls gut geeignete Lösungsmittel für die Extraktion sind Aldehyde, wie z. B. n-Butyraldehyd, und Ester, wie z. B. Ethylacetat, n-Butylacetat,

n-Propylacetat und Isopropylacetat. Es können auch Alkohole verwendet werden, obwohl diese aufgrund ihrer wechselseitigen Löslichkeit mit Wasser, einer langsamen Phasenseparierung und der Tendenz mit dem MHA zu reagieren, weniger bevorzugt sind.

Gegenüber diesen bereits im Stand der Technik eingesetzten oder nahegelegten Lösungsmitteln, die selbstverständlich für die Erfindung auch eine gewisse Brauchbarkeit besitzen, hat es sich ganz überraschend herausgestellt, daß der Einsatz von Etherverbindungen als Lösungsmittel in der Extraktion große Vorteile mit sich bringt. Zu den erfindungsgemäß einsetzbaren Ethern gehören vor allem solche der allgemeinen Formel I

Rl—O-R2 (D

worin R 1 und R 2 unabhängig voneinander gleich oder verschieden Cι-C 5 -Alkyl, linear oder verzweigt, sind.

Folgende Etherverbindungen kommen u.a. in Frage:

Von den Etherverbindungen sind zum einen solche bevorzugt, die nicht oder nur wenig zur Bildung von Peroxiden neigen, wie z. B. MTBE. Bevorzugt sind auch asymmetrische Ether.

Zum anderen sind solche Verbindungen sehr zweckmäßig, die einen Siedepunkt < 60 °C aufweisen, da diese sich vollständig und einfach aus dem Zielprodukt entfernen lassen.

Ganz besonders günstig ist im Rahmen der Erfindung der Einsatz von Methyltertiärbutylether (MTBE) , welches alle genannten Kriterien erfüllt.

Die Extraktion selbst kann grundsätzlich kontinuierlich oder intermittierend durchgeführt werden. Für eine diskontinuierliche Verfahrensweise eignet sich beispielsweise ein Rührkessel. Bevorzugt jedoch wird die Extraktion in einer kontinuierlichen Gegenstrom- Extraktionsanlage durchgeführt, welche eine zur Beschleunigung des Massentransfers zwischen Lösungsmittel und wäßriger Phase ausgebildete Extraktionszone aufweist. So ist es beispielsweise vorteilhaft, die Extraktion in einer Kaskade von kontinuierlichen Gegenstrom-Mischer- Abscheidern, einer Füllkörperkolonne, einer Siebbodenkolonne, bevorzugt als Pulsationskolonne oder Kolonne mit bewegten Sieben, einer Drehscheibenkolonne oder einem Zentrifugalextraktor durchzuführen. Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform wird die Extraktion in einer Siebbodenkolonne für Flüssig/Flüssig-Extraktion durchgeführt. Intermittierende oder impulsförmige Ströme, obwohl zyklisch also nicht kontinuierlich im Sinne von schneller Strömungsrate, werden im Zusammenhang mit der vorliegenden Offenbarung als "kontinuierlich" angesehen.

Der Extraktionsvorgang wird vorzugsweise reguliert, um die Lösungsmittelphase in der Extraktionszone als die kontinuierliche Phase herzustellen und aufrechtzuerhalten.

Um den Salzgehalt des Endproduktes auf ein Minimum zu bringen, wird der Extrakt ggf. mit Wasser gewaschen. In bestimmten Konzentrationsbereichen der resultierenden Extraktlösungen kann jedoch auf das , rpvτi v , fpf werden, insbesondere bei Sulfatgehalten von < 0,5 Gew.-% und im Hinblick auf die Salzkonzentration des ablaufenden Raffinats, die möglichst nicht weiter verdünnt werden sollte. In einem kontinuierlichen

Gegenstromextraktionssystem kann der Extrakt durch Vermischen mit Wasser an einer Stelle stromaufwärts, in Bezug auf die Richtung der organischen Strömung, der Stelle, an der Hydrolysat in das

Flüssig/Flüssigextraktionssystem eingebracht wird, gewaschen werden. So werden beispielsweise in einer vertikalen Kolonne unter Verwendung eines Lösungsmittels, dessen spezifisches Gewicht bevorzugt weniger als 1 beträgt, Lösungsmittel in die Kolonne an einer Stelle unterhalb der Zufuhrstelle, an der wässrige Hydrolysatlösung eingebracht wird, und Waschwasser in die Kolonne an einer Stelle oberhalb des Zufuhrpunktes der Hydrolysatlösung eingebracht.

Die Produktivität des Extraktionsvorganges wird durch

Arbeiten bei einer etwas erhöhten Temperatur, um für die Lösungsmittelphase innerhalb des Extraktionssystems eine relativ niedrige Viskosität vorzusehen, erhöht. Das Arbeiten bei einer Temperatur im Bereich bis unterhalb des Siedepunktes des eingesetzten organischen Lösungsmittels ergibt auch eine gerade noch günstige Wirkung auf den MHA- Verteilungskoeffizienten zwischen der organischen und der wässerigen Phase.

Im Rahmen der Erfindung kann das MHA aus der Extraktionslösung wie bereits erwähnt durch Eindampfung gewonnen werden. D. h. , die vorliegende Erfindung befaßt sich in einem weiteren Aspekt, insbesondere mit der Eindampfung einer Extraktionslösung, wie sie aus einer Flüssig-Flüssig-Extraktion eines Reaktionsgemisches erhältlich ist, das beispielsweise durch Hydrolyse von MMP-CH mit Schwefelsäure erhalten wird. Dabei wird die Eindampfung bevorzugt so geführt, daß der verbleibende Extrakt weniger als 4 Gew.-%, bevorzugt weniger als

2 Gew.-%, Wasser aufweist. Hierbei ergibt sich in nicht ohne weiteres vorhersehbarer Weise ein hochkonzentriertes flüssiges MHA mit besonders niedrigem Oligomeren- und Dimerenanteil . Angesichts des bekannten Standes der Technik ist es mehr als überraschend, daß dies mit geringerem

Wasseranteil erreicht werden kann, als etwa den bekannten Druckschriften (Dl und D2) entnehmbar ist.

In besonders bevorzugter erfindungsgemäßer Ausführungsform wird das organische Lösungsmittel bei der Eindampfung mit einem Aggregat entfernt, welches eine kurze Verweilzeit der

Extraktionslösung in einer Eindampfungsstufe gestattet. Besonders bevorzugt wird das organische Lösungsmittel bei der Eindampfung daher mit einem Fallfilmverdampfer, Dünnschichtverdampfer und/oder Kurzwegverdampfer oder unter Mithilfe eines solchen Aggregats aus der Extraktionslösung abgetrennt.

Unter dem Begriff "Mithilfe eines solchen Aggregats" wird im Rahmen der Erfindung verstanden, daß die genannten Aggregate mit kurzer Verweilzeit der Extraktionslösung auch mit dem Fachmann bekannten Einrichtungen zur Abtrennung des

Lösungsmittels aus Extraktionslösungen kombiniert werden können. Hierbei muß es sich bei den, zur Kombination verwendeten Aggregaten nicht unbedingt um solche, mit einer

kurzen Verweilzeit handeln. Genannt werden können an dieser Stelle u. a. Destillationskolonnen, die wahlweise auch zur Einleitung von Dampf oder anderen geeigneten Strippmitteln ausgerüstet sein können. Auch Kombinationen, die mehrere der aufgeführten Aggregate mit kurzer Verweilzeit umfassen, sind möglich.

Tn vorteilhafter Abwandlung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist es bevorzugt, die Eindampfung der Extraktionslösung so zu führen, daß ein möglichst geringer Restlösungsmittelgehalt eingestellt wird. Dies wird beispielsweise durch Kombination mehrerer oben genannter Aggregate mit einer Strippstufe, welche als zusätzliches Aggregat oder integriert in die vorgenannten Aggregate im Verdampfersystem enthalten sein kann, wie z. B. beim direkten Eintrag des Strippmediums in einen solchen Verdampfer, erreicht.

Die spezifischen Bedingungen für die Eindampfung variieren notwendigerweise mit dem für die Verwendung bei der Extraktion verwendeten speziellen Lösungsmittel . Grundsätzlich ist es für die Eindampfung unter Verwendung eines Abtrennaggregats mit kurzer Verweilzeit der Extraktionslösung bevorzugt, daß der Druck während der Eindampfung nicht mehr als 600 mbar, bevorzugt nicht mehr als 400 mbar und besonders bevorzugt nicht mehr als 200 mbar, beträgt.

Die bei der Eindampfung anzuwendende Temperatur ist im Regelfall ebenfalls vom abzutrennenden Lösungsmittel abhängig. Es wird jedoch angestrebt, und ist daher im Rahmen der Erfindung auch besonders bevorzugt, daß die Temperatur während der Eindampfung nicht höher als 150 °C ist. Wird diese Temperatur sehr deutlich überschritten, so kann es zur thermischen Schädigung des angestrebten

Produktes kommen. Hierbei versteht sich unter der Temperatur während der Eindampfung nicht notwendigerweise die Kontakttemperatur des Produktes mit der Oberfläche des zur kurzzeitigen Berührung mit dem Produkt ausgestatteten Verdampfungsaggregates. Vielmehr ist mit der Temperatur während der Eindampfung die durchschnittliche Temperatur im Eindampfungsaggregat gemeint. Die Temperatur an der Oberfläche des Eindampfungsaggregates kann im Zweifelsfalle sehr viel höher liegen, als die 150 °C. Entscheidend ist die Kürze der Kontaktzeit bei den verwendeten

Eindampfungsaggregaten. Hierdurch wird eine thermische Schädigung vermieden, selbst wenn die Kontakttemperatur deutlich über 150 °C liegen sollte.

Bezüglich der Temperaturverteilung hat es sich im Rahmen der Erfindung herausgestellt, daß es für die

Produktqualität von besonderem Vorteil ist, wenn die Temperatur des verbleibenden Extraktes unmittelbar am Austritt aus dem Eindampfungsaggregat zwischen 30 und

100 °C, bevorzugt 50 bis 95 °C und besonders bevorzugt 70 bis 90 °C, beträgt.

Wie bereits erwähnt, ist die Verweilzeit des verbleibenden Extraktes mit ausschlaggebend für die Qualität und Zusammensetzung des angestrebten MHA-Produkts. In vorteilhafter Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens beträgt die Verweilzeit des verbleibenden

Extraktes in der Eindampfung nicht länger als 1,5 h. Dies bezieht sich auf die Verweilzeit im gesamten

Eindampfungssystem, welches zumindest eine

Eindampfungsstufe mit sehr kurzer Verweilzeit aufweist. Die Verweilzeit im Aggregat mit sehr kurzer Verweilzeit ist entgegen der für die Gesamtverweilzeit maximal angegebenen 1,5 h eher im Minutenbereich oder darunter anzusiedeln. Auf jeden Fall ist es im Rahmen der Erfindung bevorzugt, für

den Fall, daß die Eindampfung lediglich aus einem Dünnschichtverdampfer und/oder Fallfilmverdampfer und/oder Kurzwegverdampfer besteht, daß die Verweilzeit in diesen Aggregaten nicht länger als 1 h, bevorzugt 40 min beträgt.

In einem weiteren Aspekt verbessert das erfindungsgemäße Verfahren zusätzlich zur Isolierung des MHA's aus dem durch Hydrolyse mit Schwefelsäure erhaltenen Reaktionsgemisch auch die Hydrolyse des MMP-CH's selbst. So wird in erfindungsgemäß bevorzugter Ausführungsform die Hydrolyse des MMP-CH so geführt, daß in einer ersten Stufe das MMP-CH mit 60 - 85 gew.-%iger, bevorzugt mit 65 - 80 gew.-%iger Schwefelsäure im Molverhältnis MMP-CH zu H2SO4 von 1,0:0,5 bis 1:1,0, vorzugsweise 1:0,6 bis 1:0,95 bei Temperaturen von 30 - 90 °C, vorzugsweise 50 - 70 °C unter Erhalt von im wesentlichen MHA-Amid hydrolysiert wird. Hierbei entsteht im wesentlichen aus dem MMP-Cyanhydrin das MHA-Amid, wobei die entstehende Mischung weiterhin im wesentlichen frei von nicht umgesetzten MMP-Cyanhydrin ist. Mit anderen Worten bedeutet dies, daß die Hydrolyse nahezu quantitativ verläuft.

Mit den hierin weiter oben beschrieben Abwandlungen der MHA-Gewinnung ist ein besonders vorteilhaftes Zielprodukt isolierbar. Das verbesserte MHA kennzeichnet sich erfindungsgemäß dadurch, daß es mehr als 95 Gew.-% MHA-Gesamt als Summe von monomerem MHA, MHA-Dimerem und MHA-Oligomeren (= MHA-Gesamt) sowie zwischen mehr als 0,1 und weniger als 5 Gew.-% Wasser aufweist. Insbesondere hat es sich für die Erfindung als vorteilhaft erwiesen, daß ohne größere Qualitätseinbußen ein MHA erhalten werden kann, welches sich dadurch kennzeichnet, daß es mehr als

98 Gew.-% MHA als Summe von monomerem MHA, MHA-Dimerem und MHA-Oligomeren sowie einen Wassergehalt von zwischen 0,1 und weniger als 2 Gew.-% aufweist und eine kinematische

Viskosität von > 100 mm 2 /s bei 25 °C. Dabei hat sich überraschenderweise herausgestellt, daß die kinematische Viskosität, nach Cannon-Fenske gemessen, von Hochkonzentrat (also MHA von zumindest 98 Gew.-% Wirkstoffgehalt) nach Lagerung und Verdünnung vergleichbar ist der kinematischen Viskosität eines 88 gew.-%igen Produktes. Trotz eines sich beim Hochkonzentrat nach einer Lagerung von ca. 300 Tagen bei Raumtemperatur einstellenden relativ hohen Dimeren- und Oligomerengehaltes von ca. 50 Gew.-% entspricht bei Verdünnung des abgelagerten Hochkonzentrates mit Wasser auf ca. 88 Gew.-% dessen kinematische Viskosität der des 88 gew.-%igen Handelproduktes, welches in entsprechenden Lagerversuchen lediglich eine Gleichgewichtskonzentration von nur ca. 25 Gew.-% an Dimeren und Oligomeren aufwies. In beiden Fällen, sowohl beim verdünnten Hochkonzentrat als auch beim Handelsprodukt, war der Gleichgewichtszustand erreicht . Diese Tatsache ist sehr überraschend und erweist sich als großer Vorteil für eine erfindungsgemaß hergestellte Hochkonzentrat-MHA-Variante. Im Hinblick darauf, daß dimere und oligomere Anteile die Viskosität des MHA's im allgemeinen nachteilig für die praktische Verarbeitung beeinträchtigen, war es um so überraschender, daß trotz hoher Ausgangsgehalte beim sogenannten Hochkonzentrat ein leicht pump- und damit transportierbares Gemisch mit günstiger Viskosität erhaltbar ist. Dies hat vielfältige Vorteile, insbesondere führen Viskosität und vor allem der hohe Wirkstoffgehalt dazu, daß das Hochkonzentrat wirtschaftlicher transportiert werden kann, da weniger Wasser transportiert wird, und trotzdem kann am Zielort in der Futtermühle auf handelsübliche

Konzentrationen mit Wasser verdünnt werden, ohne ungünstige höhere Viskositäten hinnehmen zu müssen.

Ferner hat es sich im Rahmen der Erfindung herausgestellt, daß ein qualitativ besonders hochwertiges MHA bei

geeigneter Führung der Hydrolysereaktion in Kombination mit der erfindungsgemäß einzusetzenden schonenden Eindampfung mit sehr kurzer Verweilzeit erhältlich ist. Das besonders vorteilhaft herstellbare MHA kennzeichnet sich vor allem durch einen Anteil der Summe aus Dimeren und Oligomeren bezogen auf die Gesamtsumme MHA von < 10 Mol %, bevorzugt < 7 Mol %. Dies bedeutet, daß entgegen dem im Stand der Technik verbreiteten Vorurteil, ein hochkonzentriertes MHA erhältlich ist, welches durch einen äußerst geringen Anteil an Dimeren und Oligomeren eine gut geeignete kurzzeitige Transportform darstellt. Für eine längere Transportdauer ist es dann bevorzugt, sich in Abhängigkeit von der Lagerzeit in zunehmendem Maße bildende Dimere und Oligomere durch Zugabe von Wasser und Einwirkung erhöhter Temperatur wieder in monomeres MHA zu überführen.

Weiterhin ist es im Rahmen der Erfindung möglich, das hochkonzentrierte MHA-Produkt zur Herstellung von Tierfuttermittelsupplementen einzusetzen. Dabei zeigt es sich, daß durch Abmischung des MHA-Konzentrats mit Wasser, Methionin und/oder Salzen des MHA's (bevorzugt Ammonium- MHA) (ggf. NH3 zur Erzeugung von NH4-MHA) alle grundsätzlich vom Markt benötigten nutritiven Wertigkeiten ohne Qualitätsverlust herstellbar sind.

Vor allen Dingen hat es sich äußerst überraschend bei Durchführung der Erfindung herausgestellt, daß die Abmischungen nicht nur durch Zugabe von geeigneten Mischungskomponenten wie Wasser, Methionin und/oder Ammonium-MHA ab Austritt des angestrebten MHA-Produkts aus der Eindampfungsstufe zugänglich sind, sondern daß ebenso und weiterhin besonders vorteilhaft für den Fall der

Abmischung mit Ammonium-MHA direkt Ammoniak in das MHA- Produkt aus der Eindampfung eingeleitet werden kann. Hierbei wird in Abhängigkeit von der zugefügten Ammoniak-

Menge ein gewünschter Anteil des MHA in Ammonium-MHA umgewandelt.

Nachfolgend wird die Erfindung unter Bezugnahme auf die beigefügten Figuren weitergehend erläutert. In den Figuren zeigen:

Figur 1 ein Fließdiagramm zur MHA-Isolierung nach

Salzabtrennung und Flüssig/Flüssig-Phasentrennung im MHA-Hydrolysat, wobei die Wege 1) , 2) und 3) unabhängig voneinander gegangen werden können;

Figur 2 ebenfalls ein schematisches Fließbild einer

Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens, bei dem eine Salzabtrennung ohne Flüssig/Flüssig- Phasentrennung vorgesehen ist und wobei auch hier die Wege 1) und 2) voneinander unabhängig sind;

Figur 3 eine schematische Darstellung eines Fließbildes zu einer weiteren erfindungsgemaßen Ausführungsform, bei welcher MHA ohne Salzabtrennung isoliert wird;

Figur 4 ein Fließbildschema noch einer weiteren Ausführungsform der Erfindung, bei der MHA nach

Aufstockung des Salzgehaltes gewonnen wird; und

Figur 5 eine schematische Darstellung einer zur

Durchführung des Verfahrens der Erfindung geeigneten Apparatur;

Figur 6 eine schematische Darstellung einer weiteren zur Durchführung des Verfahrens der Erfindung geeigneten Apparatur.

In einer in Figur 1 gezeigten Verfahrensvariante wird MMP-Cyanhydrin (MMP-CH) in einer zweistufigen

Hydrolysereaktion mit wäßriger Schwefelsäure zur methioninhydroxyanalogen Säure (MHA) umgesetzt. Das entstandene primäre MHA-Hydrolysat wird anschließend ausgehend von einer Konzentration von < 40 Gew.% MHA auf eine Konzentration von > 40 Gew.% bevorzugt > 45 Gew.% MHA eingedampft, so daß zwei flüssige Phasen entstehen.

Das bei der Eindampfung erhaltene Wasser wird kondensiert und der Hydrolysestufe wiederzugeführt, wobei die Kondensationstemperatur aus energieökonomischen Gründen möglichst nahe an der Temperatur gehalten wird, bei der die Hydrolyse stattfindet. Die dabei erhaltene Fraktion an Leichtsiedern (LS) mit unangenehmen Geruchseigenschaften wird vom Wasserdampf weitgehend abgetrennt, über Kopf entfernt, ggf. mit Unterstützung von Strippgasen wie z.B. Luft und vorzugsweise direkt ohne vorherige Kondensation einem Verbrennungsofen zugeführt. Dieser kann auch Bestandteil einer Anlage zur Wiedergewinnung von Schwefelsäure sein (sog. SK-Anlage) .

Die beiden aus dem Sumpf der Eindampfung erhaltenen Flüssigphasen werden bei einer Temperatur, die > RT, aber maximal bei der Temperatur der Eindampfung liegt, voneinander getrennt.

Die untere wäßrige, überwiegend das entstandene Ammoniumsalz enthaltende Phase wird soweit abgekühlt bis ein wesentlicher Teil der gelösten Salze kristallisiert.

(Weg 1) bzw.2)) Die dafür benötigte Temperatur liegt unter 30 °C. Das erhaltene Salzkristallisat wird durch Zentrifugation oder Filtration von der überstehenden Lösung abgetrennt. Das Salzkristallisat kann zur Entfernung noch anhaftenden Wertstoffs (MHA) mit einem geigneten organischen Lösungsmittel, aber auch mit Wasser oder einer wäßrigen Salzlösung gewaschen werden.

Die obere überwiegend MHA enthaltende organische Phase , sowie das wäßrige Filtrat und ggf. das organische Filtrat werden getrennt oder auch gemeinsam nach teilweiser oder vollständiger vorheriger Vermischung einem Flüssig/Flüssig- Extraktionssystem zugeführt (Weg 1) bzw.2)) und mit einem organischen Lösungsmittel in mindestens 2 Phasen zerlegt, nämlich in mindestens eine überwiegend organische Extraktlösung, die das Lösungsmittel und MHA sowie geringe Anteile Wasser und Salz enthält , bzw. ein wäßriges Raffinat, das überwiegend aus Salz und Wasser besteht und das anschließend vorzugsweise einer Anlage zur Wiedergewinnung von Schwefelsäure zugeführt wird (Weg 1)) und gegebenenfalls darüberhinaus ein organisches Raffinat, das überwiegend aus Lösungsmittel und geringen Teilen MHA bzw. Wasser besteht und das ins Extraktionssystem zurückgeführt werden kann.

Die organische Extraktlösung wird einem System zur Extrakteindampfung zugeführt, wobei das verdampfte Lösungsmittel und ggf. entsprechende Wasseranteile durch Kondensation wiedergewonnen und in die Extraktionsstufe zurückgeführt werden. Das dabei als Sumpfablauf der Eindampfung erhaltene MHA-Hochkonzentrat wird in einer Konditionierung durch Zugabe gewünschter Mengen Wasser und oder entsprechender Zuschlagstoffe wie z.B. Methionin oder MHANH 4 -Salz auf die gewünschte MHA-Konzentration vorzugsweise zwischen 78 und 98 Gew.% eingestellt.

Das Salzkristallisat kann nach ggf. erfolgter Salzwäsche einer Aufreinigungs- bzw. Konditionierungsstufe zugeführt werden (Weg 1) ) , in der durch Zugabe entsprechender Mengen NH 3 und anschließender Kristallisation und Trocknung verkaufsfähiges Ammoniumsulfat erzeugt wird, oder aber als Rohware direkt der Trocknung zugeführt werden. Das Salzkristallisat kann aber auch, insbesondere nach

Auflösung in Wasser als > 60 %ige konzentrierte Lösung einer Anlage zur Wiedergewinnung von Schwefelsäure zugeführt werden (Weg 2)) . Besonders vorteilhaft dabei ist es, das filterfeuchte Salzkristallisat im Raffinat der Extraktionsstufe aufzulösen und die dabei erhaltene hochkonzentrierte Salzlösung von > 75 Gew.% Salzgehalt der Schwefelsäurerückgewinnung zuzuführen, weil dafür ein Salzgehalt von mindestens 60 Gew.% erforderlich ist und darüberhinaus jede weitere Konzentrationserhöhung zu einer Verbesserung der Energiebilanz einer solchen Anlage beiträgt. Die Aufkonzentration ist hier insbesondere ohne eine energieintensive Eindampfung der aus dem Verfahren erhältlichen Salzlösung möglich. Die so wiedergewonnene Schwefelsäure kann ganz oder teilweise der MHA- Hydrolysestufe wiederzugeführt werden.

Es kann aber auch von Vorteil sein, die wäßrige Phase ohne Salzabtrennung direkt einer Anlage zur Wiedergewinnung von Schwefelsäure zuzuführen, gemeinsam mit dem Raffinat der Extraktion (Weg 3)) . Auch hierbei liegt der Salzgehalt vorteilhafterweise deutlich über 60 Gew.%. Dabei fällt ein Verlust von ca. 2,5 % d.Th. an MHA an, welches sich noch in der wäßrigen Phase gelöst befindet. Ein wesentlicher Vorteil dabei ist jedoch die starke Entlastung der Extraktions- bzw. der Eindampfungsstufe, da der Eingangsstrom zur Extraktion und damit auch der

Lösungsmitteleinsatz nahezu halbiert werden kann im Gegensatz zu herkömmlichen Verfahren (vgl. D2) , womit eine drastische Energieeinsparung insbesondere im Hinblick auf die Lösungsmitteleindampfung bzw. -Kondensation verbunden ist.

In einer in Figur 2 dargestellten zweistufigen Hydrolysereaktion wird MMP-Cyanhydrin (MMP-CH) mit wäßriger Schwefelsäure zur methioninhydroxyanalogen Säure (MHA)

umgesetzt. Das entstandene primäre MHA-Hydrolysat wird anschließend ausgehend von einer Konzentration von < 40 Gew.% MHA auf eine Konzentration von > 40 Gew.%, bevorzugt > 45 Gew.% MHA eingedampft, so daß zwei flüssige Phasen entstehen.

Das bei der Eindampfung erhaltene Wasser wird kondensiert und der Hydrolysestufe wiederzugeführt, wobei die Kondensationstemperatur aus energieökonomischen Gründen möglichst nahe an der Temperatur gehalten wird, bei der die Hydrolyse stattfindet. Die dabei erhaltene Fraktion an Leichtsiedern (LS) mit unangenehmen Geruchseigenschaften wird vom Wasserdampf weitgehend abgetrennt über Kopf entfernt, ggf. mit Unterstützung von Strippgasen wie z.B. Luft und vorzugsweise direkt ohne vorherige Kondensation einem Verbrennungsofen zugeführt. Dieser kann auch Bestandteil einer Anlage zur Wiedergewinnung von Schwefelsäure sein.

Die beiden aus dem Sumpf der Eindampfung erhaltenen Flüssigphasen werden gemeinsam mindestens soweit abgekühlt bis eine Suspension aus Salzkristallisat und einer homogenen organisch-wäßrigen Flüssigphase entsteht. Dabei ist es vorteilhaft bis auf Raumtemperatur abzukühlen.

Das Salzkristallisat wird durch Zentrifugation oder Filtration von der überstehenden Flüssigphase abgetrennt. Das Salzkristallisat wird zur Entfernung noch anhaftenden Wertstoffs (MHA) mit einem geigneten organischen Lösungsmittel oder auch mit Wasser oder einer wäßrigen Salzlösung gewaschen.

Das Filtrat und ggf. das organische Filtrat werden getrennt oder auch gemeinsam nach teilweiser oder vollständiger vorheriger Vermischung einem Flüssig/Flüssig- Extraktionssystem zugeführt und mit einem organischen

Lösungsmittel in mindestens 2 Phasen zerlegt, nämlich in mindestens eine überwiegend organische Extraktlösung, die das Lösungsmittel und MHA sowie geringe Anteile Wasser und Salz enthält , bzw. ein wäßriges Raffinat, das überwiegend aus Salz und Wasser besteht und das anschließend vorzugsweise einer Anlage zur Wiedergewinnung von Schwefelsäure zugeführt wird (Weg 1)) .

Die organische Extraktlösung wird einem System zur Extrakteindampfung zugeführt, wobei das verdampfte Lösungsmittel und ggf. entsprechende Wasseranteile durch Kondensation wiedergewonnen und in die Extraktionsstufe zurückgeführt werden. Das dabei als Sumpfablauf der Eindampfung erhaltene MHA-Hochkonzentrat wird in einer Konditionierung durch Zugabe gewünschter Mengen Wasser und oder entsprechender Zuschlagstoffe wie z.B. Methionin oder MHANH 4 -Salz auf die gewünschte MHA-Konzentration vorzugsweise zwischen 78 und 98 Gew.% eingestellt.

Das Salzkristallisat kann nach ggf. erfolgter Salzwäsche einer Aufreinigungs- bzw. Konditionierungsstufe zugeführt werden (Weg 1)) , in der durch Zugabe entsprechender Mengen NH 3 und anschließender Kristallisation und Trocknung verkaufsfähiges Ammoniumsulfat erzeugt wird, oder aber auch als Rohware direkt der Trocknung zugeführt werden.

Das Salzkristallisat kann aber auch insbesondere nach Auflösung in Wasser als > 60 %ige konzentrierte Lösung einer Anlage zur Wiedergewinnung von Schwefelsäure zugeführt werden (Weg 2) ) . Besonders vorteilhaft hierbei ist es wieder, das filterfeuchte Salzkristallisat im Raffinat der Extraktionsstufe aufzulösen und die dabei erhaltene hochkonzentrierte Salzlösung von > 75 Gew.%

Salzgehalt der Schwefelsäurerückgewinnung zuzuführen, weil dafür ein Salzgehalt von mindestens 60 Gew.% erforderlich

ist und darüberhinaus jede weitere Konzentrationserhöhung zu einer Verbesserung der Energiebilanz einer solchen Anlage beiträgt. Die Aufkonzentration ist hier insbesondere ohne eine energieintensive Eindampfung der aus dem Verfahren erhältlichen Salzlösung möglich. Die so wiedergewonnene Schwefelsäure kann ganz oder teilweise der MHA-Hydrolysestufe wiederzugeführt werden.

Bei der in Figur 3 dargestellten Verfahrensvariante wird MMP-Cyanhydrin (MMP-CH) in einer zweistufigen Hydrolysereaktion mit wäßriger Schwefelsäure zur methioninhydroxyanalogen Säure (MHA) umgesetzt. Das entstandene primäre MHA-Hydrolysat wird anschließend ausgehend von einer Konzentration von < 40 Gew.% MHA auf eine Konzentration von > 40 Gew.%, bevorzugt > 45 Gew.% MHA eingedampft, so daß zwei flüssige Phasen entstehen.

Das bei der Eindampfung erhaltene Wasser wird kondensiert und der Hydrolysestufe wiederzugeführt, wobei die Kondensationstemperatur aus energieökonomischen Gründen möglichst nahe an der Temperatur gehalten wird, bei der die Hydrolyse stattfindet. Die dabei erhaltene Fraktion an Leichtsiedern (LS) mit unangenehmen Geruchseigenschaften wird vom Wasserdampf weitgehend abgetrennt über Kopf entfernt, ggf. mit Unterstützung von Strippgasen wie z.B. Luft und vorzugsweise direkt ohne vorherige Kondensation einem Verbrennungsofen zugeführt. Dieser kann auch Bestandteil einer Anlage zur Wiedergewinnung von Schwefelsäure sein (z. B. SK-Anlage) .

Die beiden aus dem Sumpf der Eindampfung erhaltenen Flüssigphasen werden ggf. gemeinsam abgekühlt, jedoch nur soweit daß sich kein Salzkristallisat bildet.

Das Produkt der Eindampfung wird einem Flüssig/Flüssig- Extraktionssystem zugeführt und mit einem organischen

Lösungsmittel in mindestens 2 Phasen zerlegt, nämlich in mindestens eine überwiegend organische Extraktlösung, die das Lösungsmittel und MHA sowie geringe Anteile Wasser und Salz enthält , bzw. ein wäßriges Raffinat, das überwiegend aus Salz und Wasser besteht und das anschließend vorzugsweise einer Anlage zur Wiedergewinnung von Schwefelsäure zugeführt wird. Die dabei gewünschte Salzkonzentration von mindestens 60 Gew% hängt ganz wesentlich vom Grad der Eindampfung des primären Hydrolysates ab. Dabei ist allerdings zu beachten, daß dieser nur so groß sein darf, daß sich keine Salzkristallisate innerhalb des Extraktionssystems durch zu starkes Aufkonzentrieren bilden. Die damit erreichbaren Salzkonzentrationen sind somit geringer als bei den in den Figuren 1 bzw. 2 gezeigten Verfahrensabläufen. Die so wiedergewonnene Schwefelsäure kann ganz oder teilweise der MHA-Hydrolysestufe wiederzugeführt werden.

Die organische Extraktlösung wird einem System zur Extrakteindampfung zugeführt, wobei das verdampfte Lösungsmittel und ggf. entsprechende Wasseranteile durch Kondensation wiedergewonnen und in die Extraktionsstufe zurückgeführt werden. Das dabei als Sumpfablauf der Eindampfung erhaltene MHA-Hochkonzentrat wird in einer Konditionierung durch Zugabe gewünschter Mengen Wasser und oder entsprechender Zuschlagstoffe wie z.B. Methionin oder

MHANH 4 -Salz auf die gewünschte MHA-Konzentration vorzugsweise zwischen 78 und 98 Gew.% eingestellt.

In der in Figur 4 dargestellten Variante wird MMP- Cyanhydrin (MMP-CH) in einer zweistufigen Hydrolysereaktion mit wäßriger Schwefelsäure zur methioninhydroxyanalogen

Säure (MHA) umgesetzt. Das entstandene primäre MHA- Hydrolysat mit einer Konzentration von < 40 Gew.% MHA wird anschließend einer Verdampfungskühlung unterzogen, bei der

die Temperatur ausgehend von einer Reaktionstemperatur von > 100 °C auf eine geeignet niedrigere Temperatur von z.B. 60 °C abgesenkt wird und gleichzeitig eine Fraktion an Leichtsiedern (LS) mit unangenehmen Geruchseigenschaften zusammen mit geringen Mengen an Wasserdampf destillativ vorzugsweise unter Anlegen eines Vakuums und ggf. mit Unterstützung von Strippgasen wie z. B. Luft abgetrennt wird und die direkt ohne vorherige Kondensation einem Verbrennungsofen zugeführt werden kann. Dieser kann auch Bestandteil einer Anlage zur Wiedergewinnung von Schwefelsäure sein.

Durch anschließende Zugabe von (NH 4 ) 2 S0 4 und/oder NH 4 HSO 4 zur homogenen MHA-Hydrolysatlösung wird die darin erhaltene Ξalzkonzentration soweit erhöht bis zwei flüssige Phasen entstehen und dabei jedoch kein wesentlicher Teil an ungelösten Feststoffen zurückbleibt.

Die beiden Flüssigphasen werden bei einer Temperatur > RT voneinander getrennt (Weg 1) ) . Die obere überwiegend MHA enthaltende organische Phase wird einem Flüssig/Flüssig- Extraktionssystem zugeführt (Weg 1) ) und mit einem organischen Lösungsmittel in mindestens 2 Phasen zerlegt, nämlich in mindestens eine überwiegend organische Extraktlösung, die das Lösungsmittel und MHA sowie geringe Anteile Wasser und Salz enthält bzw. ein wäßriges Raffinat, das überwiegend aus Salz und Wasser besteht.

Das Raffinat wird anschließend vorzugsweise zusammen mit der unteren, wäßrigen, überwiegend das entstandene Ammoniumsalz enthaltenden Phase aus der Flüssig/Flüssig- Phasentrennung einer Anlage zur Wiedergewinnung von Schwefelsäure zugeführt (Weg 1)) .

Dabei ergibt sich ein Verlust von ca. 2,5 % d.Th. an MHA, welches sich noch in der wäßrigen Phase gelöst befindet .

Ein wesentlicher Vorteil dabei ist die starke Entlastung der Extraktions- bzw. der Eindampfungsstufe, da der Eingangsstrom zur Extraktion und damit auch der Lösungsmitteleinsatz deutlich herabgesetzt werden kann, im Gegensatz zu herkömmlichen Verfahren (vgl. D2), womit eine drastische Energieeinsparung insbesondere im Hinblick auf die anschließende Lösungsmitteleindampfung bzw. - Kondensation verbunden ist .

Die organische Extraktlösung wird einem System zur Extrakteindampfung zugeführt, wobei das verdampfte

Lösungsmittel und ggf. entsprechende Wasseranteile durch Kondensation wiedergewonnen und in die Extraktionsstufe zurückgeführt werden. Daε dabei als Sumpfablauf der Eindampfung erhaltene MHA-Hochkonzentrat wird in einer Konditionierung durch Zugabe gewünschter Mengen Wasser und oder entsprechender Zuschlagstoffe wie z.B. Methionin oder MHANH 4 -Salz auf die gewünschte MHA-Konzentration vorzugsweise zwischen 78 und 98 Gew.% eingestellt.

Alternativ können auch beide Flüssigphasen gemeinsam einem Flüssig/Flüssig-Extraktionssystem zugeführt werden

(Weg 2) ) . Das dabei entstehende Raffinat, eine > 60 %ige konzentrierte Salzlösung kann direkt einer Anlage zur Wiedergewinnung von Schwefelsäure zugeführt werden (Weg 2) ) . weil dafür ein Salzgehalt von mindestens 60 Gew.% erforderlich ist und darüberhinaus jede weitere Konzentrationserhöhung zu einer Verbesserung der Energiebilanz einer solchen Anlage beiträgt. Die Aufkonzentration ist hier insbesondere ohne eine energieintensive Eindampfung der aus dem Verfahren erhältlichen Salzlösung möglich, was einen großen Vorteil darstellt. Die so wiedergewonnene Schwefelsäure kann ganz oder teilweise der MHA-Hydrolysestufe wiederzugeführt werden.

Folgende präparativen Beispiele verdeutlichen den Gegenstand der Erfindung weiter:

Analytische Bestimmungsmethoden und Definitionen

Die Gehalte an MMP-Cyanhydrin, MHA-Amid bzw. MHA-Monomerem wurden in den Prozeßlösungen quantitativ per HPLC durch Vergleich mit einem externen Standard (Reinsubstanz) bestimmt.

Der Gehalt an MHA-Gesamt = MHA-Amid (ggf.) + MHA-Monomeres (= MHAges) + MHA- (Dimere + Oligomere)

wurde durch titrimetrische Bestimmung der Thioether-

Funktion mit KBr/KBrθ3-Maßlösung bestimmt und als Summe der entsprechenden MHA-Monomeräquivalente in [Gew%] bzw. [g] bzw. [mol] bzw. [Mol%] ausgedrückt.

Der Gehalt an MHA-Dimere + MHA-Oligomere (DIM + OLl) wurde durch Berechnung der Differenz aus MHA-Gesamt und

MHA-Monomer (+ ggf. MHA-Amid) ermittelt und als Summe der entsprechenden MHA-Monomeräquivalente in [Gew%] bzw. [g] bzw. [mol] bzw. [Mol%] ausgedrückt.

Der Wassergehalt wurde per Titration nach Karl-Fischer, der Lösungsmittel-Gehalt per GC oder Differenzbildung, der

Sulfat- bzw. Ammonium-Gehalt per Ionenchromatographie nach Standard-Verfahren und der Gesamtsalzgehalt durch Umrechnung der Sulftat- bzw. Ammoniumgehalte oder durch Differenzbildung bestimmt.

Beispiel 1: Kontinuierliche Herstellung von MHA- Hydrolysatlösung

In einer 2-stufigen Rührkesselkaskade wurde durch kontinuierliche Einspeisung von 4,2 kg/h (31,3 mol/h) 97,7 % MMP-Cyanhydrin und 4,5 kg/h (29,7 mol/h) 65 %

wäßrige H 2 S0 4 bei einer Temperatur von 50 °C und einer mittleren Gesamtverweilzeit von 60 min insgesamt 8,7 kg/h einer MHA-Amidlösung hergestellt. Die MHA-Amidlösung wurde nach kontinuierlicher Verdünnung mit 3,6 kg/h Wasser in einer 2-stufigen Rührkesselkaskade mit nachgeschaltetem Reaktionsrohr bei einer Temperatur von 90 - 110 °C und einer mittleren Gesamtverweilzeit von 180 min zu 12,3 kg/h MHA-Hydrolysatlösung weiter umgesetzt. Die primär anfallende Reaktionslösung wurde durch kontinuierlichen Eintrag in ein Verdampfungssystem bei einem Druck von

100 mbar eingeengt und dabei auf eine Temperatur von 50 °C im Ablauf abgekühlt. Das dabei angefallene voreingedampfte MHA-Hydrolysat (10,8 kg/h) hatte die folgende analytische Zusammensetzung:

43,7 Gew.-% MHAges.

24,3 Gew.-% H 2 0

Beispiel 2 : Herstellung von MHA-MTBE-Extraktlösung

Versuch 1

In einem 5-1-Rührbehälter mit Bodenablaßventil wurden 2,5 kg MHA-Hydrolysat (43,7 Gew% MHAges, hergestellt wie unter Beispiel 1 beschrieben) mit 1,5 kg MTBE (technisch) versetzt und 10 min bei RT intensiv gerührt. Nach Beenden des Rührens wurden die beiden entstandenen flüssigen Phasen voneinander getrennt. Der Vorgang wurde insgesamt 4 mal mit frischen Lösungen wiederholt.

Die organischen Phasen bzw. die wäßrigen Raffinatphasen wurden jeweils vereinigt und analysiert. Die

Zusammensetzungen der Phasen in [Gew.%] werden in der nachfolgenden Tabelle 1 wiedergegeben.

Tabelle 1

Versuch 2

Versuch 1 wurde wiederholt mit 2,5 kg MHA-Hydrolysat und 1,5 kg MTBE, das bei der Eindampfung von MHA-MTBE- Extraktlösung (vgl. Beispiel 3) zurückgewonnen worden war. Die Zusammensetzungen in [Gew%] sind der nachfolgenden Tabelle 2 entnehmbar.

Tabelle 2

Beispiel 3 : Herstellung von MHA-Hochkonzentrat

In Figur 5 ist der schematische Aufbau der für Beispiel 3 verwendeten Apparatur gezeigt. Diese besteht im wesentlichen aus folgenden Apparaten:

001 Vorratsbehalter

0027 Sambayverdampfer mit je 0,06 m 2 Austauschfläche

003 y und beheiztem Doppelmantel

004 Auffangbehälter für MHA-Produkt

0057 Kondensationssystem für abdestilliertes Lösungsmittel 006 [ bestehend aus je einem wassergekühlten und einem solegekühlten Laborkühler, je einem Auffangbehälter und einer nachgeschalteten Wasserstrahlpumpe mit einstellbarem Vakuum

Verfahrensbeschreibung unter Bezugnahme auf Figur 5 :

Die aus der Extraktion kommende MHA-MTBE-Extraktlösung wird aus dem Vorratsbehalter 001 kontinuierlich in den Sambayverdampfer 002 eingespeist, der von außen beheizt wird. Der Ablauf aus 002 wird über ein Nadelventil in den ebenfalls beheizten Sambayverdampfer 003 eingespeist, dessen MHA-Produktablauf im Auffangbehälter 004 gesammelt und dort analysiert wird. Das v.a. aus Lösungsmittel bestehende Destillat wird in Auffangbehältern der beiden Kondensationssysteme 005 und 006 gesammelt und kann von dort zur Extraktion zurückgeführt werden (vgl. Beispiel 2, Versuch 2) .

Versuch 3

Einsatz von 0,95 1/h (0,85 kg/h) MHA-MTBE-Extraktlösung aus Beispiel 2 Versuch 1

Sambay 002: - Druck 250 mbar

- Temperaturen:

• Heizmantel 125° C

• Ablauf 79° C

Zusammensetzung des MHA-Hochkonzentrats im Sumpfablauf 002 MHAges: 98,0 Gew% H 2 0: 0,5 Gew%

Sambay 003 :

- Druck 50 mbar

- Temperaturen: • Heizmantel 140° C

• Ablauf 90° C

• Brüden 30° C

Zusammensetzung des MHA-Hochkonzentrats im Sumpfablauf 003

MHAges: 99,0 Gew% MHA 83,9 Mol% DIM+OLI 16,1 Mθl% H 2 0: 0,5 Gew% MTBE: < 10 ppm

Aus dem Sumpfablauf des Sambayverdampfers 003 wurden 0,36 kg/h MHA-Hochkonzentrat mit der obengenannten Zusammensetzung erhalten.

Versuch 4

Einsatz von 0,96 1/h (0,86 kg/h) MHA-MTBE-Extraktlösung aus Beispiel 2 Versuch 2

Sambay 002:

- Druck 250 mbar

- Tem p eraturen:

• Heizmantel 125° C

• Ablauf 96° C

Zusammensetzung des MHA-Hochkonzentrats im Sumpfablauf 002 MHAges: 98,5 Gew% H 2 0: 0,9 Gew%

Sambay 003:

- Druck 50 mbar - Temperaturen:

• Heizmantel 120° C

• Ablauf 100° C

• Brüden 28° C

Zusammensetzung des MHA-Hochkonzentrats im Sumpfablauf 003 MHAges: 100,0 Gew% MHA 85,7 Mol%

DIM+OLI 14,3 Mol% H 2 0: 0,0 Gew%

MTBE: < 1 ppm

Aus dem Sumpfablauf des Sambayverdampfers 003 wurden 0,36 kg/h MHA-Hochkonzentrat mit der obengenannten Zusammensetzung erhalten.

Beispiel 4: Rückgewinnung von Salz aus MHA-Hydrolysat vor der Extraktion durch Flüssig/Flüssig- und Flüssig/Fest-Phasentrennung (vgl. Figur 1)

Versuch 5: MHA-Abtrennung mit Flüssig/Flüssig- Phasentrennung und Flüssig/Flüssig-Extraktion mit MTBE

Es wurden 502 g MHA-Hydrolysat mit 43,7 Gew% (219,4 g) MHAges (hergestellt wie unter Beispiel 1 beschrieben) bei einem Druck von 50 mbar auf einen Gehalt von 50 Gew.% MHAges eingedampft. Das Konzentrat (438,7 g) bestand aus 2 flüssigen Phasen, die bei T = 65° C voneinander getrennt wurden. Die Zusammensetzung der beiden Phasen ist in Tabelle 3 wiedergegeben:

Tabelle 3

Die wäßrige Phase wurde auf T = 26° C abgekühlt. Das dabei ausgefallene Salzkristallisat bestehend aus NH 4 HS0 4 + (NH 4 ) 2 S0 4 wurde abfiltriert. Es wurde die in Tabelle 4 angegebene Zusammensetzung erhalten:

Tabel le 4

Das Salzkristallisat wurde auf dem Filter mit 10 g MTBE gewaschen und das erhaltene organische Filtrat (6,0 g) analysiert (4,8 g Verdampfungsverlust MTBE) :

MHAges = 7,4 Gew% = 0,44 g = 0,2 % d.Th.

MHA-Verlust über

Salzkristallisat: < 0,2 % d.Th. ohne Salzwäsche und 0 % d.Th. mit Salzwäsche.

Das gewaschene Salzkristallisat wurde getrocknet ( 35,8 g) und analysiert:

S0 4 2- 80,5 Gew%

NH 4 + 18,5 Gew% Salz 22,3 % d.Th.

Die organische Phase (292,4 g) , das wäßrige Filtrat (103,6 g) und das organische Filtrat (6,0 g) wurden mit 232 g MTBE gemischt und bei RT kurze Zeit intensiv gerührt. Nach Beendigung des Rührens wurden die beiden entstandenen Flüssigphasen voneinander abgetrennt. Die voneinander getrennten Phasen wiesen die Zusammensetzung wie in Tabelle 5 angegeben auf:

Tabelle 5

Der Restgehalt an MHAges aus dem Raffinat der hier beschriebenen einstufigen Extraktion läßt sich durch ein- bis mehrmaliges Nachextrahieren mit frischem Lösungsmittel bzw. durch kontinuierliches Extrahieren in einem System mit mehreren theoretischen Trennstufen auf < 0,1 % d.Th. verringern.

Das Salzkristallisat (35,8 g) wurde im Raffinat (159 g) bei 61° C klargelöst. Die so erhaltene Salzlösung hatte die folgende Zusammensetzung:

MHAges 1,4 Gew% = 1,3 % d.Th.

H 2 0 20,7 Gew%

Salz 77,9 Gew%.

Die so erhaltene Lösung kann besonders vorteilhaft einer Anlage zur Wiedergewinnung von Schwefelsäure zugeführt werden, da ihr Salzgehalt deutlich über 60 Gew% liegt.

Versuch 6: MHA-Abtrennung mit Flüssig/Flüssig- Phasentrennung und Flüssig/Flüssig-Extraktion mit MIBK

Es wurden 505 g MHA-Hydrolysat mit 43,7 Gew% (220,7 g) MHAges (hergestellt wie unter Beispiel 1 beschrieben) bei einem Druck von 50 mbar auf einen Gehalt von 49,9 Gew.% MHAges eingedampft. Das Konzentrat (440 g) bestand aus 2 flüssigen Phasen, die bei T = 60° C voneinander getrennt wurden. Die Zusammensetzung der Phasen wird in Tabelle 6 wiedergegeben:

Tabelle 6

Die wäßrige Phase wurde auf T = 20° C abgekühlt. Das dabei ausgefallene Salzkristallisat bestehend aus NH 4 HS0 4 + (NH 4 ) 2 S0 4 wurde abfiltriert. Seine Zusammensetzung ist der Tabelle 7 entnehmbar.

Tabelle 7

Das Salzkristallisat wurde auf dem Filter mit 14 g MIBK gewaschen und das erhaltene organische Filtrat (13,8 g) analysiert .

MHAges = 9 Gew% = 1,2 g = 0,56 % d.Th. MHA-Verlust über Salzkristallisat < 0,1 % d.Th.

Das gewaschene Salzkristallisat wurde getrocknet ( 40 g) und analysiert: S0 4 2- 80,7 Gew%

NH 4 + 18, 8 Gew%

Salz 24,7 % d.Th.

Die organische Phase (299 g) , das wäßrige Filtrat (83 g) und das organische Filtrat (13.8 g) wurden mit 250 g MIBK gemischt und bei RT kurze Zeit intensiv gerührt. Nach Beendigung des Rührens wurden die beiden entstandenen Flüssigphasen voneinander abgetrennt. Diese wiesen die in Tabelle 8 angegebenen Zusammensetzung auf.

Tabelle 8

Der Restgehalt an MHAges aus dem Raffinat der hier beschriebenen einstufigen Extraktion läßt sich durch ein- bis mehrmaliges Nachextrahieren mit frischem Lösungsmittel bzw. durch kontinuierliches Extrahieren in einem System mit mehreren theoretischen Trennstufen auf < 0,1 % d.Th. verringern.

Beispiel 5: Rückgewinnung von Salz aus MHA-Hydrolysat vor der Extraktion durch Flüssig/Fest- Phasentrennung (vgl. Figur 2)

Versuch 7 : MHA-Abtrennung ohne Flüssig/Flüssig- Phasentrennung

Es wurden 505 g MHA-Hydrolysat mit 43,7 Gew% (220,7 g) MHAges (hergestellt wie unter Beispiel 1 beschrieben) bei einem Druck von 50 mbar auf einen Gehalt von 49,9 Gew% MHAges eingedampft. Das Konzentrat (440 g) wurde auf RT abgekühlt, wobei eine Suspension aus Salzkristallisat und einer homogenen Flüssigphase erhalten wurde, welche durch Filtration getrennt wurde. Die in Tabelle 9 gezeigte Zusammensetzung wurde gefunden.

Tabelle 9

Das Salzkristallisat wurde auf dem Filter mit 20 g MIBK gewaschen und das organische Filtrat (41,6 g) analysiert: MHAges: 52,5 Gew% = 21,8 g = 9,9 % d.Th.

Das gewaschene Salzkristallisat wurde getrocknet (52,8 g) und analysiert:

MHAges 6, 1 Gew% = 1,5 % d.Th.

S0 4 2~ 75, 0 Gew%

NH 4 + 18,4 Gew%

Salz 93,9 Gew% = 30,7 d.Th. Der MHA-Verlust über das gewaschene Salzkristallisat betrug

1,5 % d.Th.

Das Filtrat (342,4 g) wurde bei RT in 244 g MIBK aufgenommen und mit dem organischen Filtrat (41,6 g) versetzt, wobei sich eine wäßrige Flüssigphase absetzte. Beide Flüssigphasen wurden voneinander getrennt und es wurde die in der Tabelle 10 gezeigte Zusammensetzung gefunden.

Tabelle 10

Der Restgehalt an MHAges aus dem Raffinat der hier beschriebenen einstufigen Extraktion läßt sich durch ein- bzw. mehrmaliges Nachextrahieren mit frischem Lösungsmittel bzw. durch kontinuierliches Extrahieren in einem System mit mehreren theoretischen Trennstufen auf < 0,1 % d.Th. verringern.

Der Restgehalt an MHAges im Salzkristallisat kann durch weiteres Nachwaschen mit Lösungsmittel oder Wasser weiter abgesenkt werden. Ein Nachwaschen mit Wasser geschieht bevorzugt mit einer wäßrigen NH 4 HS0 4 - und/oder (NH 4 ) 2 S0 4 - Lösung, die wiederum bevorzugt mehrmals eingesetzt und spätestens bei Erreichen ihrer vollständigen Beladung in das Extraktionssystem zurückgeführt wird, zwecks Rückextraktion von darin gelöstem MHAges.

Das MHA-haltige organische Filtrat kann direkt dem Lösungsmittelextraktionssystem zur MHA-Isolierung aus der organischen und/oder aus dem wäßrigen Filtrat zugeführt werden. Dabei wird vorteilhafterweise ein MHA-Verlust von ca. 0,5 - 12,5 % d.Th. vermieden.

Die Salzkristallisate aus den Beispielen 4 und 5 sind geeignet zur Umarbeitung in verkaufsfähiges (NH 4 ) 2 S0 4 , durch Zugabe von entsprechenden Anteilen NH 3 und anschließender Kristallisation. Ebenso können sie direkt oder vorzugsweise nach Auflösung in Wasser, oder in einer geeigneten NH 4 HS0 4 bzw. (NH 4 ) 2 S0 4 , oder beide Salze enthaltende Lösung einer Anlage zur H 2 S0 4 -Rückgewinnung zugeführt werden.

Beispiel 6: Flüssig/Flüssig-Extraktion von MHA-Hydrolysat (vgl. Figur 3)

Versuch 8: Extraktion mit MTBE

Es wurden 100 g MHA-Hydrolysat mit 43,7 Gew% (43,7 g) MHAges (hergestellt wie unter Beispiel 1 beschrieben) bei RT mit 60 g MTBE gemischt und kurze Zeit intensiv gerührt. Nach Beendigung des Rührens wurden die beiden entstandenen Flüssigphasen voneinander getrennt. Die Ergebnisse sind in Tabelle 11 zusammengestellt:

Tabelle 11

Versuch 9: Extraktion mit MIBK

Es wurden 100 g MHA-Hydrolysat mit 43,7 Gew% MHAges analog Versuch 8 mit 60 g MIBK extrahiert (Tabelle 12) :

Tabelle 12

Wie der Vergleich der beiden einstufigen Lösungsmittelextraktionen zeigt, nimmt die organische Extraktlösung im Falle des MTBE (Versuch 8) nur etwa halb so viel des unerwünschten anorganischen Ammoniumsalzes auf, wie im Falle des MIBK (Versuch 9) . Bei Verwendung von MTBE wird außerdem noch weniger MHA über die Raffinatphase verloren.

Beispiel 7: MHA-Isolierung nach Aufstockung des Salzgehalts

(vgl. Figur 4)

Versuch 10: MHA-Abtrennung mit Flüssig/Flüssig- Phasentrennung und Flüssig/Flüssig-Extraktion

Es wurden 23 g (NH 4 ) 2 S0 4 in 598 g MHA-Hydrolysat mit 43,7 Gew% (261,3 g) MHAges (hergestellt wie unter

Beispiel 1 beschrieben) bei T = 60° C aufgelöst. Die Lösung (621 g) bestand aus 2 flüssigen Phasen, die bei T = 60° C getrennt wurden. Folgende Zusammensetzung (Tabelle 13) wurde gefunden:

Tabelle 13

Die wäßrige Phase mit einem Salzgehalt von ca. 60 Gew.% kann direkt einer Anlage zur Wiedergewinnung von Schwefelsäure zugeführt werden.

Die organische Phase (416 g) wurde mit 250 g MTBE gemischt und bei RT kurze Zeit intensiv gerührt. Nach Beendigung des Rührens wurden die beiden entstandenen Flüssigphasen voneinander abgetrennt. Deren Zusammensetzung zeigt Tabelle 14.

Tabelle 14

Der Restgehalt an MHAges aus dem Raffinat der hier beschriebenen einstufigen Extraktion läßt sich durch ein- bis mehrmaliges Nachextrahieren mit frischem Lösungsmittel bzw. durch kontinuierliches Extrahieren in einem System mit mehreren theoretischen Trennstufen auf < 0,1 % d.Th. verringern.

Die wäßrige Phase (205 g) und das Raffinat (144 g) wurden vereinigt. Die so erzeugte Salzlösung (349 g) hatte die folgende Zusammensetzung:

MHAges 5,6 Gew%

H 2 0 35,3 Gew%

Salz 59,1 Gew%.

Die ca. 60%ige Salzlösung kann direkt einer Anlage zur Wiedergewinnung von Schwefelsäure zugeführt werden. Eine weitere Aufkonzentration kann durch vergrößerten

Salzeinsatz im Hydrolysat und durch kontinuierliches Extrahieren und vollständige MHA-Abtrennung aus dem Raffinat erreicht werden.

Versuch 11: MHA-Abtrennung mit Flüssig/Flüssig-Extraktion

Analog zu Versuch 10 wurden 23 g (NH 4 ) 2 S0 4 in 598 g MHA- Hydrolysat gelöst. Das entstandene Gemisch aus 2 Flüssigphasen (620 g) wurde mit 372 g MTBE versetzt und bei T = 40°C intensiv gerührt. Nach Beendigung des Rührens wurden die beiden entstandenen Flüssigphasen voneinander abgetrennt. Die Ergebnisse faßt Tabelle 15 zusammen.

Tabelle 15

Der Restgehalt an MHAges aus dem Raffinat der hier beschriebenen einstufigen Extraktion läßt sich durch ein- bis mehrmaliges Nachextrahieren mit frischem Lösungsmittel bzw. durch kontinuierliches Extrahieren in einem System mit mehreren theoretischen Trennstufen auf < 0,1 % d.Th. verringern.

Das Raffinat mit einem Salzgehalt von > 60 Gew% kann direkt einer Anlage zur Wiedergewinnung von Schwefelsäure zugeführt werden.

Sowohl bei Versuch 10 als auch bei Versuch 11 kann auf ein Waschen der organischen Extraktlösung mit Wasser verzichtet werden, da der restliche Sulfatsalzgehalt bereits extrem niedrig liegt. Das stellt einen großen Vorteil dar, da sowohl verfahrenstechnischer Zusatzaufwand als auch die unerwünschte Raffinatverdünnung auf diese Weise vermieden werden kann.

Die in Beispiel 4, 5, 6 bzw. 7 erzeugten organischen Extraktlösungen können analog Beispiel 2 bzw. 8 kontinuierlich eingedampft werden bis zur praktisch

vollständigen Lösungsmittelfreiheit und auf einen Wassergehalt von < 5 Gew% . Das so erzeugte MHA- Hochkonzentrat kann durch entsprechende Konditionierung in verschiedene MHA-Produktmischungen überführt werden.

Beispiel 8 : Verfahrensbeschreibung unter Bezugnahme auf Figur 6

In Figur 6 ist der schematische Aufbau der für Beispiel 8 verwendeten Apparatur gezeigt. Die verwendeten Bezugszeichen bezeichnen folgende Apparate aus welchen die verwendete Apparatur im wesentlichen besteht:

(001) Extraktionskolonne, z.B. eine pulsierte Siebbodenkolonne mit 3 m Länge, 2, 1 cm Innendurchmesser, 60 Siebböden, beheiztem Doppelmantel; (002) Dünnschichtverdampfer, z.B. ein Sambay-Verdampfer mit 0,08 m 2 Austauschfläche, beheiztem Doppelmantel;

(003) Kondensationssystem, z.B. ein wassergekühlter Glaskühler; (004/005) Auffangbehälter für zurückgeführtes Wasser bzw. Lösungsmittel

(006) Phasentrenner für organisches und wäßriges Raffinat

(007) Waschzone für überlaufende Extraktlösung

Das aus der MHA-Hydrolysestufe kommende MHA-Hydrolysat, das im wesentlichen besteht aus MHA (Monomer + Dimere + Oligomere + ggf. Amid), (NH 4 ) 2 S0 4 und/oder NH 4 HS0 4 sowie Wasser, wird nach Vorheizung auf die Extraktionstemperatur oberhalb des 40sten Bodens in die Extraktionskolonne 001

eindosiert. Das Lösungsmittel (hier Methylisobutylketon = MIBK) wird ebenfalls vorgeheizt in den Sumpf der Kolonne gepumpt (Gegenstromprinzip) . Zusätzlich wird der Überlauf der Kolonne in einer Waschzone mit Waschwasser beaufschlagt und die Waschphase in den Hydrolysateingangsstrom zurückgeführt. Das im wesentlichen (NH 4 ) 2 S0 4 und/oder NH 4 HS0 4 sowie Wasser enthaltende wäßrige Raffinat sowie das hauptsächlich aus Lösungsmittel bestehende organische Raffinat wird unter Kühlung gemeinsam am Kolonnensumpf abgezogen. Die beiden Phasen werden in einem Phasentrenner 006 getrennt, das organische Raffinat dem Extraktionssystem zurückgeführt, das wäßrige Raffinat ausgeschleust. Die im wesentlichen MHA, Lösungsmittel sowie Wasser enthaltende Extraktionslösung wird am Kolonnenkopf abgeführt und anschließend nach Passieren der Waschzone 007 in den

Sambay-Verdampfer 002 eingespeist. Dort wird unter Anlegen eines Vakuums und unter zusätzlichem Einblasen von H 2 0- Dampf sowie eines N 2 -Stromes kurz vor dem Ablauf des Verdampfers MIBK und H 2 0 gemeinsam aus der Extraktionslösung entfernt. Die Verdampfung wurde so gefahren, daß im Sambayablauf < 2 Gew% H 2 0 nachweisbar waren und das ablaufende MHA-Hochkonzentrat praktisch lösungsmittelfrei war.

Das aus dem Verdampfer 002 kommende Lösungsmittel/Wassergemisch wurde zunächst in 003 kondensiert und zur Trennung in ein Separationsgefäß geführt. Wasser bzw. Lösungsmittel wurden jeweils in einem Auffangbehälter 004 bzw. 005 gesammelt und von da aus in das Extraktionssystem zurückgeführt. Der Sambayablauf wurde auf Raumtemperatur gekühlt in einen Produktauffangbehälter geführt .

Die Zusammensetzung der Extraktionslösung wurde unmittelbar nach der Waschzone 007, die Zusammensetzung der wäßrigen

bzw. der organischen Raffinatlösung jeweils unmittelbar nach dem Phasentrenner 006 analysiert.

Die Zusammensetzung des MHA-Hochkonzentrats wurde im Sambay-Sumpfablauf unmittelbar nach der Austrittsstelle ermittelt.

Die für die Extraktion eingesetzte MHA-Hydrolysat-Lösung wurde in einem druckstabilen 400-1-Rührkessel aus 114,7 kg (874 mol) MMP-Cyanhydrin und 131,9 kg (874 mol, 1,00 moleq) 65 % H 2 S0 4 bei einer Temperatur von 50 °C und 60 min Verweilzeit, anschließender Verdünnung mit 96,7 kg H 2 0 und Weiterreaktion bei einer Temperatur von 90 °C und 120 min Verweilzeit hergestellt. Die Roh-Hydrolysatlösung wurde nach Beendigung der Reaktion durch Anlegen eines Vakuums von vorhandenen leichtflüchtigen Nebenprodukten befreit und anschließend analysiert. Die dabei erhaltene

Zusammensetzung des zur Extraktion eingesetzten MHA- Hydrolysats ist bei Versuch 12 zu Beispiel 8 angegeben.

Die Bedingungen und Ergebnisse des Versuchs 12 sind im folgenden tabellarisch zusammengefaßt.

Versuch 12: Einsatz von MHA-Hydrolysat aus MMP-Cyanhydrin und 1,0 moleq H 2 S0 4

Einsatz in Extraktion:

Mengenströme - MIBK 6,7 kg/h

- MHA-Hydrolysat 12,3 kg/h - MHA-Gesamt 4,9 kg/h

- Wasch-H 2 0 1, 3 kg/h

- MIBK/Hydrolysat 0,55 [-]

Zusammensetzung des MHA-Hydrolysats :

- MHAges : 39 , 5 Gew . % - MHA 94 , 7 Mol%

- DIM+OLI: 5,3 Mol%

- H 2 0: 28,7 Gew. %

- S0 4 2-: 27,5 Gew.%

- (NH 4 HS0 4 ) : 33,2 Gew.%

Extraktion (001) Temperatur : 60° C (Durchschnitt]

Zusammensetzungen

- der Extraktionslösung: MIBK 44,7 Gew.% (ber

MHAges 41,8 Gew.%

H 2 0 13,5 Gew.%

- des wäßrigen Raffinats MIBK 77,5 ppm MHAges 0, 1 Gew.%

- des organischen Raffinats MIBK 97,5 Gew.%

(Mengenstrom 0,017 kg/h)

Eindampfung 002

Druck 600 mbar

Sambay - Temperatur im Heizmantel 180° C im Kopf 85° C im Sumpf n.b.

- Strippdampf 0,5 kg/h

- Strippgas N 2 100 1/h Zusammensetzung des MHA-Hochkonzentrats im Sumpfablauf MHAges 98 Gew.%

MHA 86 Mol%

DIM+OLI 14 Mol%

H 2 0 2 Gew.%

MIBK 40 ppm

Aus dem Sambay-Sumpfablauf wurden ca. 4,9 kg/h MHA- Hochkonzentrat mit der oben genannten Zusammensetzung

erhalten. Das organische Raffinat wurde in die Extraktionskolonne zurückgeführt. Das wäßrige Raffinat wurde direkt und ohne weitere Nachbehandlung zur Entsorgung ausgeschleust.

Eine weitere Destillations- bzw. Strippstufe zur Entfernung von Restlösungsmittel aus dem Sumpfablauf der Kolonne konnte so umgangen werden. Das organische Raffinat, das unter milden Bedingungen als dritte Flüssigphase aus der Extraktionskolonne abgezogen wurde, konnte zudem ohne weitere Aufreinigung dieser direkt wieder zugeführt werden.