Login| Sign Up| Help| Contact|

Patent Searching and Data


Title:
PROCESS FOR PREPARING 1,3-DISUBSTITUTED IMIDAZOLIDINONES
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/1996/002516
Kind Code:
A2
Abstract:
In order to prepare imidazolidin-2-ones, 1,3-dioxalan-2-one (ethylene carbonate) is reacted with at least one compound having the formula RNH2, in which R may stand among others for H, alkyl, aryl, heteroalkyl or heteroaryl.

Inventors:
HENKELMANN JOCHEM (DE)
RUEHL THOMAS (DE)
Application Number:
PCT/EP1995/002806
Publication Date:
February 01, 1996
Filing Date:
July 18, 1995
Export Citation:
Click for automatic bibliography generation   Help
Assignee:
BASF AG (DE)
HENKELMANN JOCHEM (DE)
RUEHL THOMAS (DE)
International Classes:
C07D233/32; C07D233/34; C07D233/58; (IPC1-7): C07D233/58
Foreign References:
US2892843A1959-06-30
Other References:
J. ORG. CHEM. USSR (ENGL. TRANSL.), 1983 Seiten 436-439, V. V. MIKHEEV ET AL. 'Reaction of organic carbonates with amines. III. Reaction of amines with alkylene carbonates'
J. AMER. CHEM. SOC., Bd. 79, 1957 Seiten 672-675, E. DYER, H. SCOTT 'The Preparation of Polymeric and Cyclic Urethanes und Ureas from Ethylene Carbonate and Amines'
Download PDF:
Claims:
Patentansprüche
1. Verfahren zur Herstellung von Imidazolidin2onen der allgemeinen Formel (I) in der die Reste R, die gleich oder verschieden sein können, a) Wasserstoff; b) geradkettige, verzweigte oder cyclische Alkylreste mit 1 bis 12 CAtomen, die ihrerseits mit C6.10Aryl, Fl, Cl, Br substituiert sein können; c) Arylreste mit 6 bis 10 CAtomen, die ihrerseits mit Cj.^Alkyl substituiert sein können; d) Heteroalkylreste, in denen die wie oben definierten Alkylreste durch ein oder mehrere Heteroatome, ausgewählt aus O, S und N, unterbrochen sind, e) Heteroarylreste mit 5 bis 10 Ringatomen, die 1 bis 3 Heteroato me, ausgewählt aus O, S, N, enthalten, darstellen, 96/02516 PCIYEP95/02806 7 dadurch gekennzeichnet, daß man l,3Dioxalan2on (Ethylencarbonat) mit mindestens einer Verbindung der allgemeinen Formel (II) RNH2 (II) umsetzt, in der R die vorstehende Bedeutung aufweist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Umsetzung mit einer stöchiometrischen oder überstöchiometrischen Menge Amin, bezogen auf l,3Dioxalan2on, bevorzugt mit einem 1,5 bis 3fachen stöchiometrischen Überschuß, durchführt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man die Umsetzung bei einer Temperatur von 150 bis 300°C, bevor zugt 200 bis 250°C, durchführt.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeich¬ net, daß man die Umsetzung in Gegenwart von Wasser in einer Menge bis zu 50 Gew.%, bevorzugt in einer Menge von 30 bis 45 Gew.%, bezogen auf l,3Dioxalan2on, durchführt.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeich¬ net, daß man ein 1,3disubstituiertes Imidazolidin2on unter Einsatz eines primären Amins der Formel (II), bei dem R nicht Wasserstoff und bevorzugt jeweils Methyl ist, herstellt.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeich¬ net, daß man das Imidazolidin2on mit Hilfe einer Destillation ge¬ winnt. '.
Description:
Verfahren zur Herstellung 1,3-disubstituierter Imidazolidinone

Die vorliegende Erfindung betrifft die Herstellung 1,3-disubstituierter Imi- dazolidin-2-one, aus l,3-Dioxalan-2-on (Ethylencarbonat) und primären Aminen.

1,3-disubstituierte Imidazolidin-2-one, insbesondere 1,3-Dimethylimidazoli- din-2-on, sind interessante polare, nicht-protische Lösungsmittel insbesonde¬ re für hochmolekulare Verbindungen wie Polyamide, Polyvinylchlorid, Polyvinylalkohol, Polystyrol, Polyurethan und Phenolharze. Weiter werden 1,3-disubstituierte Imidazolidin-2-one in der Textilindustrie als Appreturmit¬ tel verwendet.

Die Synthese 1,3-disubstituierter Imidazolidinone ist bereits vielfach be¬ schrieben worden. Die katalytische Hydrierung von 1,3-Dimethoxymethyl- bzw. intermediär gebildetem l,3-Dihydroxymethylimidazolidin-2-on und an¬ deren N,N'-Dihydroxymethyl-substituierten cyclischen Harnstoffen (US 2,422,400; US 4,617,400) verläuft unter starker Rückstandsbildung. Die Al- kylierung cyclischer Harnstoffe (Synthesis (1982), 464; J. Med. Chem. 24, 1089 (1981)) benötigt neben der stöchiometrischen Menge einer Base to¬ xikologisch bedenkliche Alkylhalogenide. Die Umsetzungen von N,N'-disub- stituierten Diaminen mit Harnstoff (EP 198 345), die in Lösungsmittel durchgeführt werden muß, oder mit dem toxikologisch bedenklichen Phos¬ gen (EP 183 076) sind ebenfalls bekannt. Weiter beschrieben sind die Synthesen aus Kohlendioxid, primärem Amin und Ethylenglykol (JP 5 9155-364-A) bzw. Dichlorethan sowie die Leukart- Wallach-Reaktion zur Synthese von 1,3-Dimethylimidazolidinon, die einen heterogenen Hydrier- katalysator erfordert (GB 1517820; DE 1545614; US 2,422,400).

Aufgabe der Erfindung war es, einen Syntheseweg für 1,3-disubstituierte Imidazolidin-2-one zu entwickeln, der einfach und wirtschaftlich ist. Insbe¬ sondere soll das Verfahren unter Umweltgesichtspunkten bekannten Syn¬ thesewegen überlegen sein.

Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren gelöst, wie es in den Ansprü¬ chen definiert ist. Bevorzugte Ausführungsformen sind in den Unteran¬ sprüchen und in der folgenden Beschreibung angegeben.

Überraschenderweise wurde gefunden, daß sich Ethylencarbonat mit pri¬ mären Aminen direkt zum gewünschten cvclischen Harnstoff umsetzen läßt, ohne daß Lösungsmittel oder Katalysatoren erforderlich sind.

Erfindungsgemäß wird also ein Verfahren zur Herstellung von Imidazoli- din-2-onen der allgemeinen Formel (I)

in der die Reste R, die gleich oder verschieden sein können, a) Wasserstoff; b) geradkettige, verzweigte oder cyclische Alkylreste mit 1 bis 12 C-Ato- men, die ihrerseits mit C 6 . 10 -Aryl, Fl, Cl, Br substituiert sein können; c) Arylreste mit 6 bis 10 C-Atomen, die ihrerseits mit C^^-Alkyl substituiert sein können; d) Heteroalkylreste, in denen die wie oben definierten Alkylreste durch ein oder mehrere Heteroatome, ausgewählt aus O, S und N, unter- brochen sind,

e) Heteroarylreste mit 5 bis 10 Ringatomen, die 1 bis 3 Heteroatome, ausgewählt aus O, S, N, enthalten,

darstellen, dadurch gekennzeichnet, daß man l,3-Dioxalan-2-on (Ethylen- carbonat) mit mindestens einer Verbindung der allgemeinen Formel (II)

RNH 2 (II)

umsetzt, in der R die vorstehende Bedeutung aufweist. Ein bevorzugtes Verfahrensprodukt ist l,3-Dimethylimidazolidin-2-on.

Die Reaktion wird im allgemeinen bei 150°C bis 300°C, bevorzugt bei 200°C bis 250°C, besonders bevorzugt unter Eigendruck, durchgeführt. Der sich einstellende Eigendruck liegt gewöhnlich je nach Amin zwischen 50 und 150 bar.

Die Menge an eingesetztem primärem Amin in bezug auf Ethylencarbonat ist vorteilhaft stöchiometrisch oder überstöchiometrisch, z.B. 5fach stöchiometrisch, bevorzugt im Bereich eines 1,5- bis 3fachen stöchio- metrischen Überschusses.

Eine Reaktionszeit von bis zu etwa 24 Stunden hat sich häufig als aus¬ reichend erwiesen.

Unter Verwendung von Wasser läßt sich die Ausbeute des Verfahrens im allgemeinen steigern. Die eingesetzte Wassermenge kann bis zu 50 Gew.- %. vorteilhaft 30 bis 45 Gew.-%, bezogen auf eingesetztes Ethylencarbo¬ nat. betragen.

Die Aufarbeitung des Reaktionsgemischs kann durch einfache Destillation

des Rohproduktes erfolgen.

Beispiel 1

In einen Autoklaven wurden bei Raumtemperatur 500 g Ethylencarbonat, 500 g Methylamin und 200 g Wasser eingetragen und 24 Stunden bei 250 3 C erhitzt. Der Eigendruck der Reaktion erreichte 120 bar.

Anschließend wurde der Ansatz abgekühlt, entspannt und destilliert. Bei 2 mbar Druck und 60°C wurden 550 g l,3-Dimethylimidazolidin-2-on (R = CH 3 in Formel (I)) (85% d. Th.) erhalten.

Beispiel 2

Der gleiche Ansatz wie in Beispiel 1 wurde ohne Wasser 24 Stunden bei 250 3 C erhitzt. Die anschließende Aufarbeitung ergab 476 g 1,3-Dimethyl- imidazolidin-2-on (75% Ausbeute).

Beispiel 3

500 g Ethylencarbonat wurden wie in Beispiel 1 mit 350 g Methylamin umgesetzt und aufgearbeitet. Die Ausbeute an l,3-Dimethylimidazolidin-2- on betrug 55%.

Beispiel 4

Ethylencarbonat und Methylamin wurden wie in Beispiel 3, jedoch bei 200 3 C umgesetzt und aufgearbeitet. Die Ausbeute betrug 42%.

Beispiel 5

Ethylencarbonat und Methylamin wurden wie in Beispiel 3, jedoch bei 300°C, umgesetzt und aufgearbeitet. Die Ausbeute betrug 45%.