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Title:
PROCESS FOR PREVENTING EXPOSURE TO CHEMICALLY AND/OR BIOLOGICALLY HARMFUL SUBSTANCES GIVEN OFF BY BUILDING SURFACES
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/1989/006725
Kind Code:
A1
Abstract:
To prevent exposure to chemically and/or biologically harmful substances given off by building surfaces, in particular walls, floors and ceilings in housing, a revetment is mounted in front of the building surface of interest and the harmful substances, which collect in the gap, are extracted by means of an absorption filter. The bactericidal and fungicidal activity of adhesives used, for example for pasting wallpaper, is reinforced if the adhesives are either strongly basic (pH > 13) or strongly acidic (pH < 3.5).

Inventors:
HOELTER HEINZ (DE)
IGELBUESCHER HEINRICH (DE)
GRESCH HEINRICH (DE)
DEWERT HERIBERT (DE)
Application Number:
PCT/DE1989/000022
Publication Date:
July 27, 1989
Filing Date:
January 19, 1989
Export Citation:
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Assignee:
HOELTER HEINZ (DE)
International Classes:
A61L9/00; E04B1/72; (IPC1-7): E04B1/72
Other References:
DERWENT PATENT ABSTRACTS, Section Ch, Week 8649, 24 November 1986, Derwent Publications Ltd (London, GB), page 1, Class A, Abstract No. 86322202/49; & JP,A,61 238 706, (DAINIPPON INK CHEM.), 24 October 1986.
DERWENT PATENT ABSTRACTS, Section Ch, Week 8601, 29 July 1985, Derwent Publications Ltd (London, GB), page 1, Class A, Abstract No. 86002074/01; & HU,A,035 701, (KEMIKAL EPITOANYAGI), 29 July 1985.
DERWENT PATENT ABSTRACTS, Section Ch, Week 8222, 24 April 1982, Derwent Publications Ltd (London, GB), page 1, Class A, Abstract No. 8244809E/22; & JP,A,57 067 508, (OZEKI KAGKU KOGYO), 24 April 1982.
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Claims:
Patentansprüche
1. Verfahren zur Vermeidung von Belastungen durch chemische und/oder biologisc Schadstoffe, welche von Bauflächen, insbesondere von Wänden, Fußböden und Decken in Wohnräumen, emittiert werden, dadurch gekennzeichnet, daß vor der jeweiligen Baufl che eine Verkleidung angebracht wird und daß die im Zwisch raum sich sammelnden Schadstoffe über ein chemisch und/oder biologisch aktives Absorptionsfilter gesaugt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Absorptionsfilte als Absorptionsschicht ausgebildet und unmittelbar im Zwischenraum ange¬ ordnet wird.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß in der Absorptionsschicht bzw. in einer im Zwischenraum vorgesehenen Isolierschic Dränagen angeordent werden, die mit einer Absaugeinrichtung und/oder einer Injektionseinrichtung zur Zuführung von Tränkmittel bzw. des Infiziermittel angeschlossen sind.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Absaug und/oder Injektionseinrichtung über Sensoren gesteuert wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß als Wandverkleidung Tapeten verwendet werden, und die Absorptionsschicht fest m der Tapete verbunden wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Absorptionsschicht mit einem stark saueren und/oder stark basischen Tränk¬ mittel behandelt wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß für Tapeten ein Kleber verwendet wird, welcher aus baubiologisch unbedenklichen Stoffen hergestellt ist und einen pHWert 3,5 oder^ 13 aufweist.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Tapete perforiert wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 5 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Tapetenkleber mehrlagig aufgebracht wird, wobei auf der zu tapezierenden Wand zunächst eine stark sauere Kleberschicht, dann eine neutrale Zwischen¬ schicht und darauf eine stark basische Klebeschicht aufgetragen wird.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Absorptionsschicht und die verwendeten Kleber zusätzlich mit handelsüblichen umweltfreundlichen Desinfektionsmitteln behandelt werden.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 10, dadurch gekennzeichnet, daß auch die verwendeten Verkleidungen der Bauflächen, insbesondere die Tapeten, mit bakteriziden bzw. fungiziden Materialien behandelt werden.
12. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur Verkleidung der Bauflächen Putzschichten angebracht werden, die einen pHWert 3,5 oder ">.
13. aufweisen.
14. 13 Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Putzschicht mehr lagig ausgebildet wird, wobei zunächst eine Lage mit einem pHWert .3,5, da eine neutrale Trennschicht und schließlich eine weitere Lage mit einem pH Wert > 13 aufgebracht wird.
Description:
Verfahren zur Vermeidung von Belastungen durch chemische und/oder bio¬ logische Schadstoffe, die von Bauflächen emittiert werden

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Vermeidung von Belastungen durch chemische und/oder biologische Schadstoffe, welche von Bauflächen, insbe¬ sondere von Wänden, Fußböden und Decken in Wohnräumen, emittiert werden.

Im Baubereich werden häufig imprägnierte Materialien verwendet, deren Aus¬ dunstungen zu Belastungen für Mensch, Tier und Pflanzen führen können. Bei¬ spielsweise kann dies bei freigesetztem Formaldehyd der Fall sein.

Darüber hinaus nimmt die Zahl der Menschen, die allergisch sind gegen Keime, Sporen und Stäube, beispielsweise von Schimmelpilzen und Milben, ständig zu.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Minimierung dieser von Bauflächen, wie z.B. von Wänden, Fußböden und Decken in Wohnräume emittierten Schadstoffe zu entwickeln.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß vor der jeweiligen Baufläche eine Verkleidung angebracht wird und die im Zwischenraum sich sammelnden Schadstoffe über ein chemisch und/oder biologisch aktives Absorp¬ tionsfilter gesaugt werden.

Durch die Erfindung gelingt es auf einfache Weise, schädliche Emmissionen aus Bauflächen in Räume zu verhindern, da die gesamte Schadstoffe über ein e sprechend präpariertes Filter gesaugt und dort abgeschieden werden. Die gereinigte Luft kann entweder in den Wohnraum zurückgeführt oder auch in die Atmosphäre abgegeben werden.

Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, eine Absorptionsschic unmittelbar im Zwischenraum zwischen Baufläche und Abdichtung, die z.B. aus

Platten hergestellt sein kann oder aber auch durch den entsprechenden Boden belag bzw. die vorgesehene Tapete gebildet wird, angeordnet. Bei der Ver¬ wendung von Tapeten erweist es sich dabei als zweckmäßig, die Absorptions¬ schicht auf der Rückseite mit einer für die Tapete geeigneten Klebeschicht zu versehen und sie auf der Vorderseite direkt mit der Wand zu verkleben.

Zur Verbesserung der Absaugung des Zwischenraumes können in der Absorp¬ tionsschicht auch in einer im Zwischenraum als Stützschicht angeordneten Isolierung Dränagen verlegt werden, die dann aus einer zentralen, vorzugs¬ weise in Abhängigkeit des Kontaminierungsgrades sensorgesteuerten Absaug- einrichtung angeschlossen werden.

Insbesonderezur Verbesserung der bioziden und fungiziden Aktivität der Absorptionsschicht kann über derartige Dränagen auch ein geeigntes Tränk¬ oder Desinfektionsmittel zugeführt werden. In diesem Zusammenhang erweist es sich, wie erfindungsgemäß erkannt wurde, als besonders vorteilhaft, wenn durch entsprechende Behandlung oder Tränkung in der Absorptions¬ schicht ein pH-Wert 3 oder 13 eingestellt wird. Sowohl im stark saueren als auch im stark basischen Bereich verschlechtern sich die Lebens¬ bedingungen für unerwünschte Organismen, wie z.B. Schimmelpilze oder Milben ganz erheblich.

Insbesondere bei der Verarbeitung von Tapeten erweist es sich nach einem weiteren Merkmal als vorteilhaft, einen Kleber zu verwenden, der aus bau¬ biologisch unbedenklichen Stoffen hergestellt und entweder stark sauer mit einem pH-Wert 3 oder stark basisch mit einem pH-Wert ^> 13 ist. Derartige Kleber bestehen vorzugsweise aus Naturprodukten, z.B. Gummiarabic die auch nach dem Austrocknen hoch atmungsaktiv bleiben. Die Fungizidität und Bakterizidi ät wird dadurch erreicht, daß die genannten Materialien mit anorganischen, basischen/oder saueren Substanzen sowie ggfs. auch noch mit umweltverträglichen Desinfektionsmitteln gemischt werden. Die Kleber bzw. deren Wirkstoffe diffundieren während des Trocknungsvorgangs bis in die Oberfläche der aufgebrachten Tapete, so daß diese insgesamt resistent wird gegen Pilz- und/oder Milbenbefall.

Je nach der gewünschten Dekontaminierung ist es auch ohne weiteres mög¬ lich, mehrere Kleberschichten vorzusehen. Dabei wird zunächst eine stark basische Schicht (pH-Wert 13) auf die Wand aufgebracht. Dann wird eine neutrale Zwischenschicht, z.B. aus Kunststoff, mit vorzugsweise wärme¬ isolierenden Eigenschaften angeordnet. Anschließend wird die vorgesehene Tapete mit der Zwischenschicht unter Verwendung eines nunmehr stark saueren Klebers (pH-Wert 3,5) verklebt.

In vielen Fällen kann es sich zudem als zweckmäßig erweisen, die Tapete selbst mit biozid und/oder fungizid wirkenden Stoffen zu tränken, oder durchlässige oder entsprechend perforierte Tapeten zu verwenden.

Bei Einsatz solcher biologisch hochwirksamer Tapetenkleber kann in vielen Anwendungsfallen eine weitere Absorptionsschicht zwischen der Tapete und der zu beklebenden Wand entfallen.

Aus den gleichen Gründen erweist es sich auch bei der Verkleidung von Bau¬ flächen mit Putzschichten als sinnvoll, einen Putz zu verwenden, der ent¬ weder stark basisch (pH-WertZ. 13) oder stark sauer (pH-Wert 3,5) ist. Auch hier kann der Putz gegebenenfalls mehrlagig aufgebracht werden, wobei ebenso wie beim Verkleben von Tapeten zunächst eine sauerreagierende Lage, dann eine neutrale Trennschicht und schließlich eine basischreagierende Lag vorgesehen ist. Zur Erhöhung der Elastizität des Putzes kann diesem selbst¬ verständlich ein weiterer Naturstoff zugegeben werden.