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Patent Searching and Data


Title:
PROCESS FOR PRODUCING DECORATING MATERIALS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/1995/030553
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a process for procucing coloured flat decorating materials in which a separation layer and at least one curable pigment or dye-containing resin layer are applied to a structuring negative material and, after curing, the resin layer is released from the negative material, and in which there is a platelet-like effect pigment in at least one of the resin layers.

Inventors:
SZYNKA HELMUT (DE)
ZIBULKA MANFRED (DE)
Application Number:
PCT/EP1995/001619
Publication Date:
November 16, 1995
Filing Date:
April 28, 1995
Export Citation:
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Assignee:
HSB HELMUT SZYNKA GMBH (DE)
SZYNKA HELMUT (DE)
ZIBULKA MANFRED (DE)
International Classes:
B44C1/20; B44C5/04; B44F7/00; (IPC1-7): B44C5/04; B44F7/00; B44C1/20
Foreign References:
DE4035965A11992-05-14
US5223322A1993-06-29
EP0357808A11990-03-14
EP0249156A21987-12-16
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Claims:
Patentansprüche
1. Verfahren zur Herstellung von gefärbten flächigen Dekormaterialien, wobei auf ein strukturgebendes Negativmaterial eine Trennschicht und zumindest eine pigment und/oder farbstoffhaltige aushärtbare Harzschicht aufgebracht wird und nach dem Aushärten die Harz¬ schicht von dem Negativmaterial abgelöst wird, und wobei in zumindest einer der Harzschichten ein plättchenförmiges Effekt¬ pigment enthalten ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, daß auf die Harzschicht noch eine Laminierungsschicht aufgebracht wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß zusätzlich eine Klebeschicht und ein Kern aufgebracht wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Kern zu beiden Seiten mit einer Klebe und einer Laminierungsschicht versehen wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekenn¬ zeichnet, daß anschließend an die Trennschicht eine transparente Schutzschicht aufgebracht wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekenn¬ zeichnet, daß in zumindest eine der Pigment und/oder farbstoff haltigen aushärtbaren Harzschichten ein flächiges Muster eingelegt wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekenn¬ zeichnet, daß sich die Folge Negativmaterial/Trennschicht/ggf. Schutzschicht/pigmenthaltige Harzschicht/ggf. Laminierungsschicht/ ggf. Klebeschicht/Kern sich auf der anderen Seite des Kerns in umgekehrter Reihenfolge wiederholt.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekenn¬ zeichnet, daß als Negativmaterial Glas eingesetzt wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekenn¬ zeichnet, daß als plättchenförmiges Effektpigment ein mit Metalloxiden beschichtetes Glimmerpigment eingesetzt wird.
10. Eine nach dem Verfahren eines der Ansprüche 1 bis 9 hergestellte Dekorplatte oder Fliese.
Description:
Verfahren zur Herstellung von Dekormaterialien

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von gefärbten flächi¬ gen Dekormaterialien. Im Bereich dekorativer Beschichtungs- oder Ver- kleidungsmaterialien besteht ein fortwährend der Bedarf an neuartigen

Färb- und Struktureffekten. Insbesondere besteht ein Bedarf an Verfahren, mit denen sehr unterschiedliche, den jeweiligen Vorstellungen entspre¬ chende Färb- und Struktureffekte erzielt werden können.

Es wurde nun ein Verfahren gefunden, mit dem in nahezu beliebiger

Weise Oberflächenstrukturen geformt werden können, und diese Ober¬ flächenstrukturen mit ebenso nahezu beliebigen Farbeffektstrukturen verbunden werden können. Dabei besteht ein wesentlicher Aspekt darin, daß ein strukturgebendes Negativmaterial ausgewählt wird, dessen Ober- fläche im späteren Verfahren abgeformt wird und dem entstehenden Mate¬ rial seine Oberflächenstruktur verleiht. Dazu wird das Negativmaterial mit einer dünnen Trennschicht versehen, und es wird anschließend zumindest eine pigment- und/oder farbstoffhaltige aushärtbare Harzschicht aufge¬ bracht. Nach dem Aushärten der Harzschicht wird das Produkt vom Nega- tivmaterial abgelöst. Ein weiterer wesentlicher Aspekt besteht darin, daß als Pigment ein plättchenförmiges Effektpigment zum Einsatz kommt, wodurch besonders reizvolle Farbeffekte erzielt werden können.

Gegenstand der Erfindung ist daher ein Verfahren zur Herstellung von gefärbten flächigen Dekormaterialien, wobei auf ein strukturgebendes

Negativmaterial eine Trennschicht und zumindest eine pigment- und/oder farbstoffhaltige aushärtbare Harzschicht aufgebracht wird, und nach dem Aushärten die Harzschicht von dem Negativmaterial abgelöst wird, und wobei in zumindest einer der Harzschichten ein plättchenförmiges Effekt- pigment enthalten ist.

Gegenstand der Erfindung sind auch die nach dem Verfahren hergestell¬ ten Produkte, wie insbesondere Dekorplatten oder Fliesen.

ln den Zeichnungen sind einige bevorzugte Ausführungsformen des erfin¬ dungsgemäßen Verfahrens gezeigt.

Abbildung 1 zeigt das Grundprinzip der vorliegenden Erfindung, wobei ein strukturgebendes Negativmaterial (1 ) mit einer Trennschicht (2) und einer pigmenthaltigen aushärtbaren Harzschicht (3) versehen ist.

Ein bevorzugtes Negativmaterial (1) ist Glas, womit einerseits sehr glatte Oberflächen, andererseits jedoch durch Auswahl entsprechender Struktur- gläser auch anders strukturierte Oberflächen erzielt werden können. Im Prinzip kann jedoch jedes formstabile und daher abformbare Material ein¬ gesetzt werden, wobei sich die Auswahl allein nach der gewünschten Oberflächenstruktur richtet. Beispiele dafür sind Steinplatten, wie z.B. Schiefer, Holz, Metall, Kunststoff und ähnliches. Um eine besonders glatte und einwandfreie Oberfläche zu erzielen wird als Negativmaterial bevor¬ zugt Kristallspiegelglas verwendet, das gut gesäubert und entfettet zum Einsatz kommt.

Auf das Negativmaterial wird eine dünne Trennschicht (2) aufgebracht, die allein die Funktion hat, ein Verkleben der später aufgebrachten Harz¬ schicht (3) mit dem Negativmaterial (1) zu verhindern. Vorzugsweise wird daher ein wachsartiges Material eingesetzt, das sich weder mit dem Negativmaterial noch der Harzschicht verbindet und nach Beendigung des Verfahrens, z.B. durch Erwärmen soweit verflüssigt werden kann, daß eine leichte Abtrennung des ausgehärteten Produktes erfolgen kann. Wachs¬ artige Stoffe dieser Art sind dem Fachmann bekannt und können z.B. im Bereich der Paraffine oder Silikone gefunden werden. Geeignet sind jedoch auch, z.B. fluorierte Kohlenwasserstoffe wie z.B. Tetrafluorpoly- ethylen. Soll eine sehr glatte Oberfläche erzielt werden, muß auch die Auftragung der Trennschicht sehr sorgfältig geschehen. Vorzugsweise wird das dazu verwendete Wachs in mehreren, z.B. 3-5 Schichten auf¬ gebracht, wobei man bei jedem Aufbringen das Wachs für einige Zeit, z.B. 1-10 Stunden, aushärten läßt und danach mit Polierwatte aufnimmt und glättet.

Nach dem Auspolieren der letzten Wachsschicht kann dann im Prinzip unmittelbar die pigmentierte und ggf. farbstoffhaltige Harzschicht (3) aufgebracht werden. Vorzugsweise wird jedoch zunächst eine Schutz¬ schicht (7) aufgebracht, die vorteilhafterweise klar transparent gestaltet ist. Als Material wird dazu vorzugsweise das gleiche härtbare Harz wie für die nachfolgende Schicht verwendet werden. Um eine gute Trennung von der Trennschicht (2) zu erreichen, kann diesem Harz ein geringer Anteil, z.B. etwa 0,1-1 % eines internen Trennwachses zugegeben werden.

Nach dem Aushärten der Schutzschicht (7) wird dann die pigmentierte und ggf. farbstoffhaltige Harzschicht (3) aufgebracht.

Dabei können durch Auswahl, Verteilung und ggf. Kombination von Pig¬ menten und Farbstoffen beliebige Farbdekors hergestellt werden. Als Harze können im Prinzip alle Ein- oder Mehrkomponentenharze eingesetzt werden, die durch thermische, durch Strahlenhärtung oder sonstige Härt¬ ung verfestigt werden können und dabei zumindest einige Zeit in einem gieß- oder streichfähigen Zustand sind. Geeignete Harze sind, z.B. Poly¬ ester, Epoxidharze oder Vinylester, z.B. auf Basis von Acrylaten und/oder Methacrylaten.

Dieses Harz wird vor oder während der Verarbeitung mit geeigneten Pigmenten und/oder Farbstoffen versetzt. Die Pigmente und/oder Farbstoffe können dabei gleichmäßig in der Harzschicht verteilt werden, es können aber auch durch ungleichmäßige Verteilung neben den Ober¬ flächenstrukturen auch Farbstrukturen dargestellt werden. Die Harzschicht kann in einem Arbeitsgang aufgebracht werden oder aber in mehreren Schritten, ggf. mit einer Zwischenhärtung der jeweils aufgebrachten Schicht. Falls mehrere Harzschichten aufgebracht werden, können diese ggf. unterschiedlich eingefärbt oder pigmentiert werden. Es kann so z.B. zunächst eine pigmentierte Harzschicht aufgebracht werden und nach¬ folgend eine gefärbte Schicht.

Erfindungsgemäß werden besonders dekorative Effekte durch den Einsatz von plättchenförmigen Effektpigmenten erzielt, wie z.B. Metallflocken, plättchenförmigen Metalloxiden, Phthalocyaninen und insbesondere den als Perlglanzpigmenten bekannten Metalloxid-Glimmer-Pigmenten. Bei diesen unter dem Handelsnamen Iriodin® bekannten Pigmenten handelt es sich um natürliche Glimmerplättchen, die mit einer dünnen Metalloxid¬ schicht überzogen sind. Durch Lichtbrechung und Mehrfachreflexion an den Phasengrenzen dieses Mehrschichtpigments kommt es je nach Betrachtungswinkel zu Interferenzeffekten und je nach Größe der Plätt- chen zu mehr oder weniger stark ausgeprägten Glanzeffekten. Je nach Art und Dicke der Metalloxidbeschichtung, z.B. farblose oder gefärbte Metall¬ oxide, kann neben oder anstelle der Interferenzfarbe auch eine mehr oder weniger stark ausgeprägte Körperfarbe zum Effekt beitragen.

Der Anteil der Pigmente und/oder Farbstoffe in der Harzschicht hängt im wesentlichen von dem gewünschten Effekt ab, liegt aber in der Regel im Bereich von etwa 1 bis etwa 20 Gew.%.

Die einzelnen Harzschichten haben in der Regel eine Dicke von etwa 0,5 bis etwa 2 mm, insbesondere von etwa 0,5 bis etwa 1 ,5 mm. Falls mehrere Schichten aufgebracht werden, wird eine Gesamtdicke von etwa 2-3 mm in der Regel nicht überschritten, obwohl das Verfahren selbst dem Anwender keinerlei Grenzen auferlegt.

Nach Aushärten der Harzschicht kann diese von dem Negativmaterial abgelöst werden und ist so schon als mehr oder weniger flexible Folie schon einsatzfähig. Vorzugsweise wird die Harzschicht jedoch je nach gewünschtem Einsatzbereich mit weiteren Schichten bzw. Elementen verbunden. Einige dieser Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Verfahrens sind in den Abb. 2 bis 6 gezeigt.

In Abb. 2 ist dabei mit (4) eine zusätzliche Laminierungsschicht bezeich¬ net, die der Harzschicht eine zusätzliche Stabilisierung bzw. Festigkeit

verleiht. Als Laminierung kann beispielsweise ein glasfaserverstärktes Polyesterharz dienen. Andere Beispiele dafür sind dem Fachmann geläufig.

In Abbildung 3 ist mit (6) ein Kernmaterial bezeichnet, das mit Hilfe einer

Klebeschicht (5) mit der Harzschicht (3) verbunden ist. Dieser z.B. aus Holz, Metall, Kunststoff, Gips oder synthetischen Verbundmaterialien be¬ stehende Kern hat die Aufgabe, dem Produkt die für bestimmte Anwen¬ dungen notwendigen Materialeigenschaften zu geben und kann je nach gewünschten Eigenschaften praktisch beliebig ausgewählt werden. Ins¬ besondere lassen sich so die funktioneilen Eigenschaften des Produktes beliebig gestalten, z.B. in Richtung Feuerschutz oder Wärme- bzw. Schall¬ dämmung oder zur Einstellung von gewünschten Dicken oder Festig¬ keiten.

Falls das Kernmaterial selbst nicht formbeständig ist oder aber, wie z.B. bei Holz, durch äußere Einflüsse, wie z.B. Feuchtigkeitsaufnahme, sich verformen kann, ist es zweckmäßig, das Kernmaterial (6) durch beidseitig aufgebrachte Laminierungsschichten (4) zu stabilisieren wie es in Abbil- düng 4 gezeigt ist.

In Abbildung 5 schließlich ist eine Ausführungsform gezeigt, die symme¬ trisch aufgebaut ist und wobei ein Kernmaterial (6) beidseitig mit jeweils einer Harzschicht (3) versehen ist, so daß bei dieser Anordnung ein beidseitig Färb- und Struktureffekte aufweisendes Produkt gebildet wird.

Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren lassen sich Flächengebilde aller Art herstellen. Insbesondere sind dies ebene Formen wie Platten oder Fliesen, es können aber auch gewölbte oder sphärische Formen her- gestellt werden. Zum Einsatz kommen die Produkte insbesondere bei

Wand-, Decken oder Möbelverkleidungen aber auch z.B. für Bodenbeläge. Insbesondere bei diesem Einsatzgebiet aber auch bei anderen, bei denen es neben den dekorativen Effekten auch auf die Unempfindlichkeit gegen mechanische, chemische oder sonstige Einflüsse ankommt, kann die

Anordnung einer Schutzschicht (7), wie es beispielhaft in Abbildung 6 gezeigt wird, sehr vorteilhaft sein. Diese Schutzschicht, die ihrerseits aus einem härtbaren Lack oder Harz bestehen kann, wird unmittelbar auf die Trennschicht (2) aufgebracht und formt die Struktur des Negativmaterials ab. Diese Schutzschicht stellt nach Ablösen des Produktes von dem

Negativmaterial die Oberfläche des Produktes dar und ist daher vorzugs¬ weise farblos transparent gestaltet. Die Art des Aufbringens der einzelnen Schichten bzw. Materialien ist dem Fachmann an sich geläufig. Insbe¬ sondere bei flüssigen Materialien kann dies z.B. durch Streichen, Rollen, Sprühen, Tauchen oder Gießen geschehen.

Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren herstellten Produkte lassen sich je nach den insbesondere für den Kern verwendeten Materialien mit allen üblichen Verfahren, wie z.B. Sägen, Schneiden, Fräsen, Bohren und anderen Formgebungsverfahren bearbeiten und können daher praktisch unbegrenzt vielseitig eingesetzt werden.