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Title:
PROCESS FOR SEWAGE-FREE OPERATION OF BATHS IN INSTALLATIONS FOR CATHODIC ELECTROPHORETIC ENAMELLING
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/1991/014807
Kind Code:
A1
Abstract:
In a process for sewage-free operation of baths in installations for cathodic electrophoretic enamelling, the binder and/or enamel constituents are dispersed using ultrafiltrate produced during operation of the installations, provided that any lead salts are removed from the ultrafiltrate before use in order to obtain lead-free formulations of lacque.

Inventors:
PAAR WILLIBALD (AT)
HOLZER FRANZ (AT)
WULFF GUENTHER (DE)
Application Number:
PCT/AT1991/000047
Publication Date:
October 03, 1991
Filing Date:
March 25, 1991
Export Citation:
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Assignee:
VIANOVA KUNSTHARZ AG (AT)
International Classes:
C25D13/24; (IPC1-7): C25D13/24
Foreign References:
DE2313751A11974-10-03
DE2326330A11973-12-06
Attorney, Agent or Firm:
Sch�tz, Alfred (Wien, AT)
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Claims:
Patentansprüche:
1. Verfahren zur abwasserfreien Badführung bei Anlagen zur kathodischen Elektrotauchlackierung, dadurch ge kennzeichnet, daß man zur Dispergierung der einge¬ setzten Bindemittel und/oder Lackkomponenten das gesamte, beim Betrieb der Anlagen anfallende Ultra¬ filtrat verwendet, mit der Maßgabe, daß bei Verwen¬ dung des Ultrafiltrats für bleifreie Lackformulie rungen die gegebenenfalls vorhandenen Bleisalze vor¬ her entfernt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man das Ultrafiltrat zur Dispergierung von Bin demittel und/oder Lackkomponenten verwendet, die einen zumindest ähnlichen chemischen Aufbau der Bin¬ demittel aufweisen, wie das Lackmaterial, dem das Ultrafiltrat entstammt.
Description:
Verfahren zur abwasserf eien Badführung bei Anlagen zur kathodisehen Elektrotauchlackierung.

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur abwasserfreien Badführung bei Anlagen zur kathodischen Elektrotauch¬ lackierung (KTL-Anlagen) unter Verwendung des anfallen¬ den Ultrafiltrats für die Dispergierung der in den An¬ lagen eingesetzten Bindemittel- und/oder Lackkomponen¬ ten.

Entsprechend dem aktuellen Stand der Technik wird bei KTL-Anlagen in vielen Fällen der Tauchlack in Form von zumindest zwei Komponenten angeliefert. Es sind dies eine relativ konzentrierte Pigmentpaste und eine wäßri- ge Dispersion des Hauptbindemittels, die einen Festkör¬ pergehalt zwischen 30 und 40 Gew.-% aufweist. Nach dem Mischen der beiden Komponenten wird mit diesem Lack, nach Maßgabe des jeweiligen Bedarfs, der verbrauchte Tauchlack im Becken ergänzt. Da bei der Elektrobe- Schichtung der Lack mit einem Festkörpergehalt von über 90 Gew.-% auf das Substrat abgeschieden wird, erfolgt im Tauchbecken eine laufende Anreicherung des Disper- giermediums, d. h. von Wasser und geringen Anteilen von organischen Hilfslösemitteln. Zusätzliches Wasser wird durch die Endspülung der Werkstücke mit Frischwasser dem Tauchbecken zugeführt.

Da der Badverlust durch Verdunstung oder Austrag nicht ausreicht, den Wasserüberschuß auszugleichen, werden Ultrafiltrationsanlagen verwendet, mittels welcher dem Badmaterial ein Teil des wäßrigen Mediums entzogen wer¬ den kann. Dieses Ultrafiltrat , welches neben Wasser und Hilfslösemitteln noch gelöste Anteile von Pigmenten und/oder niedrigmolekularen Bindemitteln und/oder Additiven enthalten kann, wird in der Praxis für die

ersten Spülungen der lackierten Werkstücke benützt und anschließend im überwiegenden Anteil wieder in das Tauchbecken zurückgeführt - dieses Verfahren ist bei¬ spielsweise in der DE-AS-20 57 438, in der DE-OS-22 29 677 und in der DE-PS-39 01 938 beschrieben - oder zum Verdünnen von angelieferten, konzentrierten Lacken ver¬ wendet, wie es auch aus der DE-AS-29 14 550 bekannt ist, oder das Ultrafiltrat muß in geeigneter Weise ent¬ sorgt werden.

Lacke gemäß der DE-AS-29 14 550 enthalten in der Lie¬ ferform als Verdünnungsmedium ausschließlich organische Lösemittel. Um die Handhabung während der Herstellung und des Transports derartiger Lacke zu gewährleisten, sind erhebliche Mengen dieser Lösemittel notwendig, die sich beim Dauerbetrieb einer KTL-Anlage im Bad und schließlich im Ultrafiltrat anreichern.

Der Einsatz lösemittelarmer Tauchlacke ist aus ökologi- sehen Gründen vorteilhaft und wird in vielen Ländern bereits vom Gesetzgeber gefordert. Als Beispiel seien die VOC (volatile organic composition) regulations in den USA angeführt.

Es wurde nun gefunden, daß die bei KTL-Anlagen als Ul¬ trafiltrat anfallenden Abwassermengen nutzbringend als Dispergiermedium bei der Bindemittel- bzw. Lackherstel¬ lung verwendet werden können.

Die vorliegende Erfindung betrifft demgemäß ein Verfah¬ ren zur abwasserfreien Badführung bei Anlagen zur ka¬ thodischen Elektrotauchlackierung, welches dadurch ge¬ kennzeichnet ist, daß man zur Dispergierung der einge¬ setzten Bindemittel- und/oder Lackkomponenten das ge- samte, beim Betrieb der Anlagen anfallende Ultrafiltrat

verwendet, mit der Maßgabe, daß bei Verwendung des Ul- trafiltrats für bleifreie Lackformulierungen die gege¬ benenfalls vorhandenen Bleisalze vorher entfernt wer¬ den.

Vorteilhafterweise wird das Ultrafiltrat zur Disper- gierung von Bindemittel- und/oder Lackkomponenten ver¬ verwendet, die einen zumindest ähnlichen chemischen Aufbau der Bindemittel aufweisen, wie das Lackmaterial, dem das Ultrafiltrat entstammt. Insbesonders können in dieser Weise die für den laufenden Betrieb der Anlagen zur Ergänzung benötigten Produkte gefertigt werden.

Da in der Automobilindustrie, dem wichtigsten Anwender des kathodischen Elektrotauchverfahrens, bei einer An¬ lage pro Arbeitstag mehrere Kubikmeter an Ultrafiltrat zur Entsorgung anfallen können, wird durch das erfin¬ dungsgemäße Verfahren sowohl ein ökologischer wie auch ein wirtschaftlicher Vorteil erzielt.

Bei Verwendung von bleisalzhältigem Ultrafiltrat für die Herstellung von Dispersionen zur Formulierung blei¬ freier Lacke ist es notwendig, die Bleisalze durch li¬ teraturbekannte Verfahren, wie durch Fällung oder durch Ionenaustauscher, aus dem Ultrafiltrat zu entfernen.

Bei der Formulierung bleihaltiger Lacke wird der Blei¬ gehalt des Ultrafiltrats in der Rezeptur des Lackes mitberücksichtigt, sodaß im Badbetrieb auch über länge- re Zeit keine Anreicherung von Blei auftritt.

Der Gehalt an wasserlöslichen, niedrigmolekularen Harz¬ anteilen und Zusatzstoffen soll nicht mehr als 0,5 Gew.-% betragen, da eine Anreicherung dieser Stoffe Defekte an der Lackoberfläche oder eine Verringerung

der Haftung der KTL-Grundierung zum Substrat bzw. zur folgenden Lackschicht auslösen kann.

Eventuell vorhandene organische HilfsLösemittel werden bei der Lackfertigung berücksichtigt. "

Im folgenden wird mittels einer Materialbilanz bei ei¬ ner praxisgerechten KTL-Anlage das erfindungsgemäße Verfahren dargestellt:

Beckenanlage: Gesamtinhalt: 150 m3

Ultrafiltrat pro Tag: 2 m3 Nachfüllmenge Dispersion/Tag: 4 t (Feststoffanteil 1,6 t; enthaltend 2,1 t Wasser)

Ultrafiltrat: Analyse ex Tankwagen

Festkörpergehalt : 0,6 %

Harzanteile: 0,5 % Schwermetalle (Blei): 0,1 %

Analyse nach Vorbehandlung (Ausfällung)

Festkörpergehalt: 0,5 % Harzanteile: 0,5 % Schwermetalle:

Wiedereinsatz: Durch Wiederverwertung von 2 m 3 des vorbehandelten Ultrafiltrats für die Dispergierung und Verdünnung des Haupt- bindemittels werden 4 t Dispersion hergestellt. Die restlichen 0,1 t Wasser werden in Form von deionisiertem Wasser eingesetzt.