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Patent Searching and Data


Title:
PROCESSING SYSTEM FOR PROCESSING PIECE GOODS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/1999/054244
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a conveying system comprised of a closed track system optionally having switches (SV, SZ), and of a plurality of conveying/holding means which can be moved in a direction on the track system independently of one another. The conveying system also comprises devices (A) for loading the conveying/holding means with objects or groups of objects which are to be processed. Devices (V) are provided for processing objects or groups of objects. The conveying system has devices (B) for unloading processed objects or groups of objects from conveying/holding means. Entry control means and collecting sections located upstream therefrom are assigned to the devices (A, B, V). The entry control appoints the spatial location of the conveying/holding means or of the objects which is required by the device. The device orders the conveying/holding means or objects in a temporal sequence required by the device, and conveying/holding means are optionally accumulated on the collecting section before the entry control. The devices (A, B, V) with entry control means assigned thereto, and switches (SV, SZ) are organized separately or in groups in autonomous stations (S) having station-internal controlling means.

Inventors:
REIST WALTER (CH)
Application Number:
PCT/CH1999/000151
Publication Date:
October 28, 1999
Filing Date:
April 15, 1999
Export Citation:
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Assignee:
FERAG AG (CH)
REIST WALTER (CH)
International Classes:
B65G9/00; B65G35/08; B65G37/02; B65G43/10; B65H29/02; B65H29/60; (IPC1-7): B65H29/02; B65H29/60; B65G9/00
Domestic Patent References:
WO1998003420A11998-01-29
WO1998003422A11998-01-29
Foreign References:
US4881468A1989-11-21
Attorney, Agent or Firm:
Frei, Patentanwaltsbüro (Postfach 768 Zürich, CH)
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Claims:
PATENTANSPRÜCHE
1. Bearbeitungssystem zur Bearbeitung von grossen Zahlen von im wesentli chen gleichen oder mindestens ähnlichen Gegenständen (13), welches System die folgenden Bestandteile aufweist : ein Fördersystem mit einem Schienensystem, mit einer Vielzahl von Förder/Haltemitteln (11/12), die mit je einem Gegenstand (13) oder mit je einer Gegenstandsgruppe beladbar sind, und mit Antriebsmitteln zum Verfahren der Förder/Haltemittel (11/12) auf den Schienensträngen (10) des Schienensystems, mindestens eine Aufnahmevorrichtung (A), mit der Förder/Haltemit tel (11/12) in aufeinanderfolgenden Aufnahmevorgängen mit je einem Gegenstand (13) oder einer Gegenstandsgruppe beladen werden ; mindestens eine Abgabevorrichtung (B), mit der Förder/Haltemittel (11/12) in aufeinanderfolgenden Abgabevorgängen entladen werden, und mindestens eine Bearbeitungsvorrichtung (V), mit der Gegen stände (13) oder Gegenstandsgruppen in aufeinanderfolgenden Bearbei tungsvorgängen bearbeitet werden, dadurch gekennzeichnet dass das Schienensystem im wesentlichen in sich geschlossen ist, dass die Förder/Haltemittel (11/12) voneinander unabhängig auf den Schienensträngen (10) des Schienensystems verfahrbar sind, dass die räumliche Lage der Förder/Haltemittel (11/12) oder der Ge genstände (13), mit denen Förder/Haltemittel (11/12) beladen sind, relativ zu den Schienensträngen (10) mindestens beschränkt wählbar und örtlich variierbar ist, dass den Aufnahme, Abgabeund Bearbeitungsvorrichtungen (A, B, V) Mittel zur Eingangskontrolle und stromaufwärts der Mittel zur Ein gangskontrolle angeordnete Sammelstrecken für leere oder beladene Förder/Haltemittel (11/12) zugeordnet sind, wobei durch die Mittel zur Eingangskontrolle eine von der betreffenden Vorrichtung (A, B, V) gefor derte räumliche Lage der Förder/Haltemittel (11/12) bzw. der durch die Förder/Haltemittel (11/12) geförderten Gegenstände (13) oder Gegen standsgruppen und eine von der betreffenden Vorrichtung (A, B, V) geforderte zeitliche Abfolge von Förder/Haltemitteln (11/12) bzw. von Gegenständen (13) erstellt wird, dass das Bearbeitungssystem eine Mehrzahl von autonomen Stationen (S) mit mindestens einer Aufnahme, Abgabeoder Bearbeitungsvorrich tung (A, B, V), mit der Vorrichtung zugeordneten Mitteln zur Eingangs kontrolle, mit mindestens einem Antrieb zum Fördern von Förder/Halte mittel durch die Station und mit Stationsinternen Steuermitteln aufwei sen, und dass mindestens die Eingangskontrolle, die Förderung durch die Station und die Funktion der mindestens einen Aufnahme, Abgabeoder Bearbeitungsvorrichtung (A, B, V) durch die stationsinternen Steuer mittel gesteuert und aufeinander abgestimmt werden.
2. Bearbeitungssystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass es zusätzlich mindestens eine autonome Station (S. 3, S. 9, S. 13, S. 15) auf weist, die anstelle der mindestens einen Abgabe, Aufnahmeoder Be arbeitungsvorrichtung (A, B, V) eine Schienenverzweigung (SV) oder eine Schienenzusammenführung (SZ) enthält.
3. Bearbeitungssystem nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass es zusätzlich mindestens eine autonome Station (S. 5, S. 6, S. 7, S. 11) aufweist, die zusätzlich zu der mindestens einen Abgabe, Aufnahme oder Bearbeitungsvorrichtung (A, B, V) eine Schienenverzweigung (SV) und/oder eine Schienenzusammenführung (SZ) enthält.
4. Bearbeitungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekenn zeichent, dass es zusätzlich mindestens eine autonome Station (S. 16) aufweist, die nur einen Antrieb zur Förderung von Förder/Haltemitteln entlang eines Schinenstranges und Steuermittel zur Steuerung des An triebes umfasst.
5. Bearbeitungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekenn zeichnet, dass die Stückleistung von autonomen Stationen (S) ebenfalls durch die Stationsinternen Steuermittel gesteuert wird aufgrund des erfassten Füllstandes der den Mitteln zur Eingangskontrolle vorgeschalte ten und/oder der stromabwärts folgenden Sammelstrecke.
6. Bearbeitungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekenn zeichnet, dass ein zentrales Management vorgesehen ist, das die Stück leistungen der autonomen Stationen (S) gemäss Systemexternen Bedin gungen und Systeminternen Begebenheiten steuert und aufeinander abstimmt.
7. Bearbeitungssystem nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass für das zentrale Management eine zentrale Steuereinheit (5) vorgesehen ist.
8. Bearbeitungssystem nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass zur Erfassung von Systeminternen Begebenheiten zuhanden der zentralen Steuereinheit (5) Sensormittel (3) zur Erfassung der Füllstände von min destens einem Teil der Sammelstrecken vorgesehen sind.
9. Bearbeitungssystem nach einem der Ansprüche 7 bis 8, dadurch gekenn zeichnet, dass zur Erfassung von Systemexternen Anforderungen zuhan den der zentralen Steuereinheit (5) Sensormittel (7) zur Erfassung von den zu bearbeitenden Gegenständen, die der mindestens einen Aufnah mevorrichtung (A) zur Verfügung stehen, und zur Erfassung von bearbei teten Gegenständen, die von der mindestens einen Abgabevorrichtung (B) abgegeben sind und für eine ausserhalb des Systems weitere Bearbeitung zur Verfügung stehen, vorgesehen sind.
10. Bearbeitungssystem nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekenn zeichnet, dass zur Erfassung von Systemexternen Anforderungen zuhan den der zentralen Steuereinheit (5) Eingabemittel zur Dateneingabe in die zentrale Steuereinheit (5) vorgesehen sind.
11. Bearbeitungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekenn zeichnet, dass zur Einstellung einer von einer Aufnahme, Abgabeoder Bearbeitungsstation (A, B, V) oder von einer Schienenverzweigung (SV) oder Schienenzusammenführung (SZ) geforderten, räumlichen Lage von Förder/Haltemitteln (11/12) ein Schienenstrang (10) mit einer Verwin dung vorgesehen ist.
12. Bearbeitungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekenn zeichnet, dass eine von einer Aufnahme, Abgabeoder Bearbeitungsvor richtung (A, B, V) oder von einer Schienenverzweigung (SV) oder Schie nenzusammenführung (SZ) geforderte Lage eines Haltemittels (12) oder eines Gegenstandes (13) oder einer Gegenstandsgruppe eingestellt wird durch Variation der Verbindung zwischen Fördermittel (11) und Halte mittel (12).
13. Bearbeitungssystem nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindung zwischen Haltemittel (11) und Fördermittel (12) drehbar oder verschwenkbar und/oder von variierbarer Länge oder trennbar ist.
14. Bearbeitungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekenn zeichnet, dass als Mittel zur Eingangskontrolle und zur Förderung von Förder/Haltemitteln (11/12) durch eine Aufnahme, Abgabeoder Be arbeitungsstation (A, B, V) ein Taktrad (20), eine Mitnehmerkette (30) oder ein Zugseil (41) vorgesehen ist.
15. Bearbeitungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekenn zeichnet, dass Sammelstrecken als Förderstrecken mit passiver Förderung ausgelegt sind.
16. Bearbeitungssystem nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass Sammelstrecken als abfallende Förderstrecken, auf denen Förder/Halte mittel (11/12) durch die Schwerkraft gefördert werden, oder als Auslaufs trecken, auf denen Förder/Haltemittel (11/12) durch eigene kinetische Energie gefördert werden, ausgelegt sind.
17. Bearbeitungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 16, dadurch gekenn zeichnet, dass die Schienenstränge (10) des Schienensystems Förderkanäle mit sich über die Kanallänge erstreckenden, schlitzförmigen Öffnungen (14) sind und dass die Fördermittel (11) in den Kanälen verfahrbar sind und die Haltemittel (12) mit den Fördermitteln (11) derart verbunden sind, dass sie aus den schlitzförmigen Öffnungen (14) ragen.
18. Bearbeitungssystem nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, dass auf der Innenoberfläche der Förderkanäle sechs Schienen angeordnet sind oder dass die Förderkanäle durch sechs Schienen gebildet sind und dass die Fördermittel (11) auf Gruppen von je drei Kugeln auf diesen sechs Schienen abrollen.
19. Bearbeitungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 18, dadurch gekenn zeichnet, dass in den Bearbeitungsvorrichtungen (V) die Gegenstände (13) oder Gegenstandsgruppen für die Bearbeitung von den Haltemitteln (12) in eine Bearbeitungsposition gebracht und von den Haltemitteln in der Bearbeitungsposition gehalten werden oder dass die Gegenstände (13) oder Gegenstandsgruppen für die Bearbeitung von den Förder/Hal temitteln (11/12) geladen und nach der Bearbeitung wieder auf die För der/Haltemittel (11/12) geladen werden.
Description:
BEARBEITUNGSSYSTEM ZUR BEARBEITUNG VON STÜCKGUT

Die Erfindung betrifft ein Bearbeitungssystem nach dem Oberbegriff des ersten, unabhängigen Patentanspruchs. Das Bearbeitungssystem dient der Be- arbeitung von Stückgut, das heisst der Bearbeitung von im wesentlichen glei- chen oder mindestens ähnlichen Gegenständen, die in grossen Zahlen und in geordneter Abfolge einzeln oder in definierten Gruppen und üblicherweise in einer mehr oder weniger genau definierten Position und räumlichen Lage zu bearbeiten sind (im Gegensatz zur Bearbeitung von Schüttgut). In einer sol- chen Bearbeitung wird jeder Gegenstand oder jede Gegenstandsgruppe in einem Bearbeitungsschritt oder in einer Mehrzahl von nacheinander durch- geführten Bearbeitungsschritten bearbeitet und üblicherweise zwischen den Bearbeitungsschritten von einer Bearbeitungsvorrichtung zu einer nächsten Bearbeitungsvorrichtung über eine Förderstrecke gefördert.

Stückgutbearbeitungen umfassen beispielsweise für Flaschen oder andere Be- hälter die Berarbeitungsschritte : Reinigen, Trocknen, Prüfen, Füllen, Ver- schliessen und Etikettieren, für Druckprodukte beispielsweise die Schritte : Komplettieren, Schneiden, Binden oder Heften, Sortieren, Adressieren, Grup- pieren und Verpacken. Die Gegenstände (z. B. Behälter oder Druckprodukte) werden meist in einer Mehrzahl von seriell aufeinanderfolgenden Bearbei-

tungsvorrichtungen bearbeitet, wobei sie mit geeigneten Haltemitteln in der notwendigen, durch die Bearbeitungsvorrichtung definierten Bearbeitungs- position und-lage gehalten werden, und sie werden zu Bearbeitungsvorrich- tungen und von Bearbeitungsvorrichtungen weg gefördert, wobei auch für die Förderung eine definierte Förderlage notwendig sein kann (z. B. Förderung von gefüllten, aber noch nicht verschlossenen Behältern).

Gemäss dem Stande der Technik werden derartige Stückgut-Bearbeitungen im wesentlichen nach zwei Methoden durchgeführt, wobei auch Mischformen mit Bereichen der einen und Bereichen der anderen Methode üblich sind.

Die eine der genannten Methoden ist die"Vorrichtungs-orientierte Methode", in der die einzelnen Bearbeitungsvorrichtungen und die dazwi- schengeschalteten einzelnen Fördervorrichtungen voneinander im wesentli- chen unabhängig sind. Die zu bearbeitenden Gegenstände werden in jeder Bearbeitungsvorrichtung von Haltemitteln und für jede Förderstrecke von Fördermitteln aufgenommen und immer wieder abgegeben. Zum Ausgleich von unterschiedlichen Stückleistungen und Leistungsschwankungen einzelner Bearbeitungsvorrichtungen sind Puffer vorgesehen, die beispielsweise als För- derstrecken mit mehr oder weniger ungeordneter Förderung und Stauung (z. B. Förderbänder auf denen stehende Flaschen gestaut werden) oder als Wartepositionen, in denen Gegenstände mehr oder weniger ungeordnet auf eine Weiterbearbeitung warten, ausgebildet.

Ein wichtiger Vorteil dieser Vorrichtungs-orientierten Methode ist die funk- tionelle Modularität, die auch eine apparative Modularität ermöglicht und in der Förderwegverzweigungen und-zusammenführungen problemlos realisier- bar sind. Ein wichtiger Nachteil der Methode sind die notwendigen, gegebe-

nenfalls zahlreichen Übergaben der Gegenstände von einem Förder-oder Haltemittel an ein weiteres Halte-oder Fördermittel, welche Übergaben insbesondere für empfindliche Gegenstände eine hohe Belastung darstellen. Dasselbe gilt für die Puffer-und Wartepositionen, in denen Gegenstände mehr oder weniger ungeordnet gestaut und bewegt werden, wobei sie oft gezwungenermassen aneinander und an Fördermitteln reiben und dadurch unnötig belastet werden.

Die andere der genannten Methoden ist die"System-orientierte Methode", in der Bearbeitungsvorrichtungen und Fördervorrichtungen fest zu einem System verbunden sind. In einem solchen System sind Förderschritte und Bearbei- tungsschritte funktionell und Fördervorrichtungen und Bearbeitungsvorrich- tungen mechanisch miteinander gekoppelt, dadurch, dass auf allen Förder- strecken des Systems gemeinsam zwangsgeförderte Fördermittel vorgesehen sind und dass diese gleichzeitig mindestens teilweise die Haltemittel für die Bearbeitung in den Bearbeitungsvorrichtungen darstellen. Diese Förder/Hal- temittel sind an einem zentralen Förderorgan (z. B. endlose Zugkette) ange- ordnet, durch das die Förder/Haltemittel in einer unveränderbaren Abfolge zwangsmässig über eine Mehrzahl von Förderstrecken und durch eine Mehr- zahl von Bearbeitungsvorrichtungen transportiert werden.

In einem Bearbeitungssystem, das nach der System-orientierten Methode arbeitet, sind alle Bestandteile eingreifenden Systembedingungen unterworfen.

Für alle beteiligten Bearbeitungsvorrichtungen ist der Bearbeitungstakt gleich und fest vorgegeben oder für alle Vorrichtungen gleichzeitig variierbar und die Bearbeitungslagen für die Gegenstände in verschiedenen Bearbeitungs- vorrichtungen können sich nur in sehr beschränktem Rahmen voneinander unterscheiden. Der Hauptvorteil der System-orientierten Methode besteht darin, dass die Gegenstände nicht übergeben werden müssen, wodurch viel

mechanischer Aufwand erspart wird. Der Hauptnachteil besteht in den strik- ten Bedingungen, denen sich insbesondere die Bearbeitungsvorrichtungen bezüglich Bearbeitungstakt und bezüglich Bearbeitungslage zu unterwerfen haben, derart, dass sie in vielen Fällen nicht optimal einsetzbar und insbeson- dere nicht frei wählbar sind. Ein weiterer Nachteil der System-orientierten Methode besteht darin, dass Förderwegverzweigungen innerhalb des Systems nur durch Ausschleusen von Gegenständen realisierbar sind, wodurch Leer- stellen und eine stromabwärts reduzierte Stückleistung entstehen. Soll die Sy- stem-orientierte Methode mit einer kontinuierlichen Förderung kombiniert werden, sind Förderung und Bearbeitung extrem genau miteinander zu syn- chronisieren, was für grössere Systeme einen grossen Aufwand darstellt.

Um die genannten Nachteile der Vorrichtungs-und der System-orientierten Methode zu reduzieren, werden vielfach, wie bereits eingangs erwähnt, Misch- systeme angewendet mit Bereichen, in denen die eine Methode angewendet wird, und daran angrenzenden Bereichen, in denen die andere Methode ange- wendet wird, wobei die Wahl der Methode in jedem Bereich insbesondere durch die Art der zu verwendenden Bearbeitungsvorrichtungen bestimmt ist.

Die Erfindung stellt sich nun die Aufgabe, ein Bearbeitungssystem zur Be- arbeitung von Stückgut zu schaffen, welches Bearbeitungssystem in seinem Wesen System-orientiert ist, in das aber problemlos insbesondere Bearbei- tungsvorrichtungen, die verschiedenste eigene Bedingungen stellen, integrier- bar sind. Das erfindungsgemässe Bearbeitungssystem soll also eigentlich die Vorteile der oben kurz beschriebenen Vorrichtungs-orientierten und System- orientierten Methoden zur Bearbeitung von Stückgut vereinigen und minde- stens einen Teil ihrer Nachteile vermeiden. Das erfindungsgemässe Bearbei- tungssystem soll voll automatisierbar sein, soll aber auch manuelle Bearbei- tungsschritte ohne weiteres zulassen. Ferner soll das erfindungsgemässe Be-

arbeitungssystem einfach anpassbar sein an verschiedenste zu bearbeitende Gegenstände, insbesondere auch an Gegenstände, von denen nicht alle den gleichen Bearbeitungsschritten zuzuführen sind, also das System nicht auf gleichen Förderwegen zu durchlaufen haben. Ebenso einfach soll das erfin- dungsgemässe Bearbeitungssystem an verschiedenste räumliche Bedingungen anpassbar und einfach erweiterbar sein.

Diese Aufgabe wird gelöst durch das Bearbeitungssystem, wie es in den Pa- tentansprüchen definiert ist.

Dem erfindungsgemässen Bearbeitungssystem werden zu bearbeitende Gegen- stände zugeführt und aus dem System werden bearbeitete Gegenstände weg- geführt. Ferner können einzelnen Bearbeitungsvorrichtungen des Systems Hilfsmaterialien zugeführt und/oder von ihnen weggeführt werden. Das Sy- stem ist funktionell in sich geschlossen und besteht aus einer Mehrzahl von funktionellen Einheiten, die mindestens zum Teil auch mechanische Einheiten darstellen. Die mechanischen Bestandteile eines erfindungsgemässen Bearbei- tungssystems sind im wesentlichen die folgenden : -ein Fördersystem mit einem Schienensystem und einer Vielzahl von von- einander unabhängigen Förder/Haltemitteln zur gehaltenen Förderung von Gegenständen oder Gegenstandsgruppen, welche Förder/Haltemittel auf den Schienen des Schienensystems verfahrbar sind ; -mindestens eine Aufnahmevorrichtung und mindestens eine Abgabevor- richtung, mit deren Hilfe Förder/Haltemittel mit Gegenständen oder Gegenstandsgruppen beladen und entladen werden ;

-mindestens eine Bearbeitungsvorrichtung, mit deren Hilfe Gegenstände im weitesten Sinne des Wortes bearbeitet werden.

Das Schienensystem ist im wesentlichen in sich geschlossen und die vonein- ander unabhängigen Förder/Haltemittel sind auf den Schienen in einer vor- gegebenen Richtung verfahrbar, wozu eine Mehrzahl entsprechender Antriebe vorgesehen ist. Das Schienensystem kann Schienenverzweigungen und Schie- nenzusammenführungen (Weichen) aufweisen. Schienensystem und Förder/- Haltemittel sind derart aufeinander abgestimmt, dass die relative Lage von Gegenständen und Schienen in weiten Grenzen frei wählbar und lokal variier- bar sind. Das heisst, das Fördersystem des erfindungsgemässen Bearbeitungs- systems definiert Förderwege, die in weitesten Grenzen frei wählbare stei- gende und abfallende Bereiche sowie Kurven aufweisen können und auf de- nen durch Schienenverwindungen und/oder Veränderung der Verbindung zwischen Förder-und Haltemittel verschiedene Lage-Relationen erstellbar sind.

Das Schienensystem verbindet Aufnahmevorrichtungen mit Bearbeitungsvor- richtungen, Bearbeitungsvorrichtungen mit nachfolgenden Bearbeitungsvor- richtungen, Bearbeitungsvorrichtungen mit Abgabevorrichtungen und Abgabe- vorrichtungen mit Aufnahmevorrichtungen, wobei die Schienenstränge im wesentlichen durch die Vorrichtungen laufen oder diese bypassieren. Die Förder/Haltemittel werden entlang der Förderstrecken zwischen Aufnahme-, Abgabe oder Bearbeitungsvorrichtungen und durch Vorrichtungen hindurch aktiv durch Antriebe gefördert oder passiv, das heisst ohne mechanischen Antrieb, beispielsweise mit Hilfe der Schwerkraft auf abfallenden Förder- streckenbereichen oder mit Hilfe von vorgängig aufgenommener kinetischer Energie auf sogenannten Auslaufstrecken.

Die Förder/Haltemittel bilden kompressible Förderströme, solange sie auf den Schienen voneinander beabstandet sind und werden in solchen kompressi- blen Förderströmen einzeln angetrieben. Förderströme, in denen die Förder/- Haltemittel ohne Abstände auf den Schienen aufeinander folgen sind nicht mehr kompressibel und können auch durch Antrieb nur des hintersten För- der/Haltemittels in stossender Weise gefördert werden.

Stromaufwärts von Aufnahme-, Abgabe-und Bearbeitungsvorrichtungen sind Mittel zur Eingangskontrolle angeordnet. Mit Hilfe dieser Mittel werden zugeförderte Förder/Haltemittel bzw. von Förder/Haltemitteln gehaltene Ge- genstände oder Gegenstandsgruppen in eine räumliche Lage gebracht und in eine zeitliche Abfolge geordnet, welche Lage und Abfolge den Bedingungen der Aufnahme-, Abgabe-oder Bearbeitungsvorrichtung entsprechen. Vor den Mitteln zur Eingangskontrolle ist die zuführende Förderstrecke als Sammel- strecke ausgebildet, also als Strecke, auf der Förder/Haltemittel (in leerem oder beladenem Zustand), die von der Eingangskontrolle nicht sofort behan- delt werden können, in geordneter Weise aufgestaut werden.

Die Förderantriebe sind vorteilhafterweise entlang der Schienen angeordnet und treten mit sich auf der betreffenden Schienenstrecke befindenden För- der/Haltemitteln in eine Wirkverbindung. Zwischen Förderstreckenbereichen mit Antrieb (aktive Förderung) können Bereiche mit passiver Förderung angeordnet sein. Die Förderung durch Aufnahme-, Abgabe oder Bearbei- tungsvorrichtungen ist auf die Funktion der Vorrichtung abzustimmen. Die Antriebe, die der reinen Förderung dienen, werden vorteilhafterweise mit einer im wesentlichen unveränderten Fördergeschwindigkeit betrieben, wobei Schwankungen in der Förderleistung sich als Schwankungen in den Abständen zwischen den Förder/Haltemitteln ausdrücken. Das heisst, für eine erhöhte Förderleistung ist es vorteilhafter, die Förderströme zu komprimieren als die

Fördergeschwindigkeit zu erhöhen. Die Sammelstrecken sind vorteilhafter- weise Strecken mit passiver Förderung.

Das System weist als funktionelle Einheiten eine Mehrzahl von steuerungs- mässig weitgehend autonomen, das heisst insbesondere voneinander unabhän- gigen Stationen auf. Diese Stationen sind Bearbeitungs-Aufnahme-und Ab- gabestationen, die je eine Bearbeitungs-, Aufnahme-oder Abgabevorrichtung mit der Vorrichtung zugeordneten Mitteln zur Eingangskontrolle und minde- stens einen entsprechenden Förderantrieb umfassen, wobei der Förderantrieb gegebenenfalls auch die Mittel zur Eingangskontrolle antreibt oder darstellt.

Autonome Stationen können auch eine Mehrzahl von gleichen oder verschie- denen Vorrichtungen, die parallel oder in Serie angeordnet sind, und dazuge- hörige Mittel zur Eingangskontrolle und Förderantriebe aufweisen. Zusätzlich zu den genannten Vorrichtungen können autonome Stationen auch Schienen- verzweigungen und/oder Schienenzusammenführungen aufweisen oder können Schienenverzweigungen oder Schienenzusammenführungen selbst autonome Stationen mit oder ohne Mittel zur Eingangskontrolle darstellen. Schliesslich sind auch autonome Stationen denkbar, die rein der Förderung dienen und dazu einen Schienenstrang und mindestens einen dazugehörigen Antrieb um- fassen.

Die autonomen Stationen des erfindungsgemässen Bearbeitungssystems wei- sen Steuermittel auf mit Stations-internen Aktoren die in konstanter oder getakteter Weise oder aufgrund von Begebenheiten (durch sensorische Mittel erfasst) in der Station oder in der unmittelbaren Umgebung der Station direkt oder indirekt auf Förder/Haltmittel (z. B. fördern, beschleunigen, bremsen, Lage erstellen) und/oder auf Gegenstände (z. B. Lage erstellen, bearbeiten) wirken. Die Steuermittel der autonomen Stationen steuern insbesondere die Mittel zur Eingangskontrolle, die Förderung durch die Station, in der Station

ablaufende zeitliche Funktionsfolgen (Taktregime) und gegebenenfalls Modi der in der Station ausgeführten Bearbeitungsschritte (Bearbeitungsregime).

Zur Steuerung und gegenseitigen Abstimmung der Stückleistung der autono- men Stationen, bzw. der Vorrichtungen in den Stationen ist vorteilhafterweise ein zentrales Management vorzusehen. Die Funktion dieses zentralen Ma- nagements besteht dann insbesondere darin, die Leistungen der einzelnen Stationen an Bedingungen, die von aussen an das System gestellt werden, oder an System-interne Gegebenheiten (insbesondere Füllstand der Sammelstrek- ken) anzupassen und den Betrieb des Bearbeitungssystems gegebenenfalls durch leistungsmässige Koordination der Stationen zu optimieren. Das zen- trale Management kann ferner Konfigurationsaufgaben und zentrale Sicher- heitsfunktionen übernehmen. Das zentrale Management kann eigene Sensoren und/oder Aktoren aufweisen oder diejenigen der autonomen Stationen benüt- zen. Das zentrale Management ist vorteilhafterweise automatisiert, kann aber auch von einer Person übernommen werden.

Durch die hohe Flexibilität des Fördersystems, durch die hohe Autonomie der Systemstationen, die im wesentlichen eine hohe Autonomie von einzelnen Vorrichtungen oder Vorrichtungsgruppen bedeutet, und durch die klare Auf- gabentrennung zwischen Stations-internem und zentralem Management erhält das erfindungsgemässe System seine hohe Integrationsfähigkeit für Vorrich- tungen, die verschiedenste Ansprüche stellen, und seine einfach an externe Bedürfnisse anpassbare und einfach erweiterbare Modularität. Trotzdem wird jeder Gegenstand von im wesentlichen demselben Förder/Haltemittel durch das System gefördert und muss an sich nicht übergeben werden, was die Ge- genstände schont und die Bearbeitung und Förderung vereinfacht. Diese vor- teilhaften Eigenschaften werden noch unterstützt durch entsprechende Merk- male der Systembestandteile, insbesondere des Fördersystems.

Das erfindungsgemässe Bearbeitungssystem sowie seine funktionellen und me- chanischen Bestandteile werden im Zusammenhang mit den folgenden Figu- ren im Detail beschrieben. Dabei zeigen : Figur 1 ein Schema eines Beispiels eines erfindungsgemässen Bearbeitungs- systems ; Figuren 2 bis 4 verschiedene Varianten zur Leistungssteuerung eines erfin- dungsgemässen Bearbeitungssystems ; Figuren 5 bis 8 Schemata verschiedener Ausführungsformen von Schienen und Förder/Haltemitteln und damit realisierbarer Veränderungen der Lage von Förder/Haltemitteln und/oder Gegenständen relativ zum Schienenstrang ; Figuren 9 bis 11 Schemata von beispielhaften Mitteln zur Erstellung von ver- schiedenen zeitlichen Aufeinanderfolgen von Förder/Haltemitteln, bzw. von Gegenständen ; Figur 12 eine beispielhafte Ausführungsform von Schienenstrang und darauf verfahrbaren Fördermitteln zur Anwendung in einem erfindungs- gemässen Bearbeitungssystem.

Figur 1 stellt ein Schema eines Beispiels eines erfindungsgemässen Bearbei- tungssystems dar. In diesem Schema ist das Schienensystem in Bereichen, in denen beladene Förder/Haltemittel gefördert werden mit fetten Linien und in Bereichen, in denen leere Förder/Haltemittel gefördert werden, mit doppel- ten Linien dargestellt. Die Förder/Haltemittel und die Gegenstände sind nicht dargestellt. Vorrichtungen zur Aufnahme (A), Abgabe (B) oder Bearbei-

tung (V) von Gegenständen sind als ausgezogene Boxen, autonome Stationen (S) als strichpunktierte Boxen dargestellt. Mittel zur Eingangskontrolle mit vorgeschalteten Sammelstrecken sind als in Förderstrecken integrierte Schlau- fen mit Pfeil in Förderrichtung dargestellt. Zuführung und Wegführung von Gegenständen in das System und aus dem System sind mit fetten Pfeilen, die auf Aufnahmevorrichtungen A gerichtet und von Abgabevorrichtungen B weg gerichtet sind, dargestellt. Zu-und Wegführung von Hilfsmaterialien zu Be- arbeitungsvorrichtungen V sind mit entsprechend gerichteten schlanken Pfei- len dargestellt.

Das System weist zehn Bearbeitungsvorrichtungen V. 1 bis V. 10, zwei Aufnah- mevorrichtungen A. 1 und A. 2, zwei Abgabevorrichtungen B. 1 und B. 2, vier Schienenverzweigungen SV. 1 bis SV. 4 und vier Schienenzusammenführungen SZ. 1 bis SZ. 4 (Weichen) auf. Diese Vorrichtungen (A, B, V) und Weichen (SV, SZ) sind organisiert in fünfzehn autonomen Stationen S. 1 bis S. 15. Eine weitere autonome Station S. 16 ist eine reine Förderstation.

Das in der Figur 1 dargestellte System dient beispielsweise zur Bearbeitung von Flaschen oder anderen Behälter durch Vorwaschen (V. 1), Waschen (V. 2, V. 3 und V. 4), Trocknen (V. 5), erstes Kontrollieren (V. 6), Füllen (V. 7), Ver- schliessen (V. 8), zweites Kontrollieren (V. 9) und Etikettieren (V. 10), wobei nach der ersten Kontrolle Förder/Haltemittel, die als unbrauchbar beurteilte Flaschen tragen ausgeschleust (Schienenverzweigung SV. 2) werden und nach der zweiten Kontrolle Förder/Haltemittel mit Flaschen mit ungenügendem Verschluss in die Verschliessvorrichtung V. 8 zurückgeführt werden (Schienen- verzweigung SV. 3 und Schienenzusammenführung SZ. 3).

Die autonomen Stationen S. 1, S. 2, S. 4, S. 8, S. 10 und S. 14 weisen je eine Vor- richtung, der Vorrichtung zugeordnete Mittel zur Eingangskontrolle, minde- stens einen Förderantrieb und eine der Eingangskontrolle vorgeschaltete Sammelstrecke auf. Steuermittel derartiger Stationen dienen insbesondere zur Steuerung der Eingangskontrolle, also zur Erstellung einer für die Vorrichtung geeigneten Lage und zeitlichen Aufeinanderfolge von Gegenständen, der Steuerung der Förderung der Förder/Haltemittel durch den Bereich der Vor- richtung und der Steuerung der aufeinanerfolgenden Aufnahme-, Abgabe- oder Bearbeitungsvorgänge, wobei die drei Funktionen (Eingangskontrolle, Förderung und Bearbeitung) aufeinander abzustimmen sind. Die Stations- steuerung ist beispielsweise an einen Stationstakt gebunden oder wird durch ein Förder/Haltemittel, durch einen Gegenstand oder durch eine Gegen- standsgruppe, die bei den Mitteln zur Eingangskontrolle erscheinen, aktiviert.

Ferner ist vorteilhafterweise auch die Zufuhr und Abfuhr von Hilfsmaterialien (z. B. Waschmedien, Energie, Füllgut, Verschlüsse, Etiketten) der Stations- steuerung unterworfen.

Die autonome Station S. 5 weist drei parallel geschaltete Vorrichtungen V. 2 bis V. 4 (z. B. Waschvorrichtungen), eine den Vorrichtungen vorgeschaltete Schienenverzweigung SV. 1 und der Schienenverzweigung vorgeschaltete Mittel zur Eingangskontrolle sowie mindestens einen Förderantrieb auf. Die Sta- tionssteuerung übernimmt in einer derartigen Station zusätzlich zu den oben beschriebenen Funktionen auch die Steuerung der Schienenverzweigung SV. 1.

Diese kann beispielsweise rein taktgesteuert sein.

Die Schienenverzweigung SV. 1 kann auch aufgrund von Eigenschaften der ankommenden Gegenstände gesteuert werden, derart, dass diese aufgrund einer relevanten Eigenschaft wahlweise einer der drei Vorrichtungen und damit einer verschiedenen Bearbeitung zugeführt werden. Zur Erfassung

derartiger relevanter Eigenschaften sind entsprechende Sensoren vorzusehen oder sind die Förder/Haltemittel oder die Gegenstände mit beispielsweise visuellen oder elektronischen Daten zu versehen, die durch entsprechende Lesegeräte erfasst werden. Für den Fall von verschiedenen Bearbeitungen in den Bearbeitungsvorrichtungen V. 2, V. 3 und V. 4 könnten auch für jede Vor- richtung je eine Eingangskontrolle vorgesehen und die Schienenverzweigung den Eingangskontrollen vorgeschaltet werden.

Die autonome Station S. 6 weist eine Bearbeitungsvorrichtung V. 5 (z. B. Trock- nungsofen) auf, die von drei parallelen Schienensträngen durchlaufen wird, welche Schienenstränge in der darauffolgenden Schienenzusammenführung SZ. 2 wieder vereint werden. In den zugehörigen Eingangskontrollen wird bei- spielsweise eine Behälterlage mit nach unten gerichteter Öffnung erstellt und werden ankommende Behälter beispielsweise ohne Veränderung der gegebe- nenfalls unregelmässigen Abstände auf eine Geschwindigkeit gebracht, derart, dass ihre Verweilzeit im Ofen genügt, um sie vollständig zu trocknen. Die Stationssteuerung bezieht sich im wesentlichen auf die Einstellung der Behäl- terlage, auf die Konstanthaltung von Ofentemperatur oder Ofendurchlüftung und der Durchlaufgeschwindigkeiten und auf die Steuerung der Schienenzu- sammenführung SZ. 2.

Die beiden autonomen Stationen S. 7 und S. 11 beinhalten Kontrollvorrichtun- gen V. 6 und V. 9 mit Mitteln zur Eingangskontrolle und den Kontrollvorrich- tungen nachgeschaltete Schienenverzweigungen SV. 2 und SV. 3. In diesen Stationen werden Gegenstände kontrolliert und beurteilt und ihrer Beurtei- lung entsprechend weitergefördert. Die Stationssteuerung steuert die Ein- gangskontrolle, die Förderung, die Aufeinanderfolge von Kontrollvorgängen und die Schienenverzweigung, die anhand eines spezifischen Kontrollresultates spezifisch angesteuert wird.

Die autonome Station S. 12 weist zwei in Serie geschaltete Vorrichtungen (Bearbeitungsvorrichtung V. 10 und Abgabevorrichtung B. 2) und den Vorrich- tungen vorgeschaltete Mittel zur Eingangskontrolle auf. Eine derartige Zu- sammenfassung von verschiedenen Vorrichtungen zu einer autonomen Station ist dann vorteilhaft, wenn die beiden Vorrichtungen im wesentlichen dieselben Bedingungen stellen an die Abfolge von Gegenständen oder Gegenstands- gruppen (gleicher Takt und gekoppelte Stückleistung) oder wenn die nach- geschaltete Vorrichtung keine wesentlichen Bedingungen stellt. Es ist in ei- nem solchen Falle auch möglich, für die Förderung der Förder/Haltemittel durch die beiden Vorrichtungen denselben Antrieb zu benützen.

Die autonomen Stationen S. 3, S. 9, S. 13 und S. 15 sind autonome Weichen (Schienenverzweigung SV. 4 in S. 13, Schienenzusammenführungen SZ. 1 in S. 3, SZ. 3 in S. 9, SZ. 4 in S. 15). Die Stationssteuerung derartiger autonomer Wei- chen kann je nach Anforderungen sehr unterschiedlich sein. Schienenverzwei- gungen und Schienenzusammenführungen können nach einem festen Zeittakt umgestellt werden oder aufgrund des Vorhandenseins von Förder/Haltemit- teln, wobei je einzelne oder Gruppen von Förder/Haltemitteln dem einen oder anderen Schienenstrang zugeführt oder vom einen oder anderen Schie- nenstrang zugelassen werden. In Schienenzsammenführungen kann auch ein Schienenstrang prioritär behandelt werden und Förder/Haltemittel aus einem nicht prioritären Schienenstrang nur in den prioritären Schienenstrang einge- schleust werden, wenn darauf Lücken erscheinen. Vor Schienenzusammen- führungen sind üblicherweise mindestens für einen (nicht prioritären) der zu- sammengeführten Schienenstränge Sammelstrecken vorzusehen.

Die Sammelstrecken sind vorteilhafterweise Schienenstränge auf denen die Förder/Haltemittel passiv gefördert werden (abfallende Schienenstrecken

oder Auslaufstrecken). Auf derartigen Strecken können die Förder/Halte- mittel problemlos verschiedene Geschwindigkeiten und verschiedene Abstän- de voneinander haben oder sie können auch stillstehen. Die Länge jeder Sammelstrecke ist an die zu erwartenden Leistungsschwankungen mindestens der direkt auf die Sammelstrecke folgenden Station anzupassen. Vorteilhafter- weise sind die Sammelstrecken in das Schienensystem integrierte Schienen- strecken und werden im first-in-first-out-Modus betrieben. Zur Verlängerung von Sammelstrecken ohne Vergrösserung des Systems können Schlaufen-för- mige Schienenstränge vorgesehen werden. In speziellen Fällen können als Sammelstrecken auch Sackgasse-förmige Schienenstrecken vorhanden sein, die im first-in-last-out-Modus betrieben werden.

Die in der Figur 1 dargestellten autonomen Stationen und das dargestellte Fördersystem sind als Beispiele aufzufassen und beschränken aus diesem Grunde das erfindungsgemässe System in keiner Weise. Es sind je nach zu bearbeitenden Gegenständen und je nach Bearbeitungsvorrichtungen auch Stationen mit anderen Anordnungen von Vorrichtungen und anderen Organi- sationen und anders ausgelegte Fördersysteme denkbar. Zentral für jede auto- nome Station ist ihre steuerungsmässige Unabhängigkeit von anderen autono- men Stationen, wobei die Aktoren der Stationssteuerung in der Station wirken aufgrund eines Stationstaktes oder aufgrund von beispielsweise sensorisch erfassten Begebenheiten in der Station oder in der nächsten Umgebung der Station. Die Stationssteuerung basiert auf bekannten Steuermitteln und Steu- erverfahren und ist für jede autonome Station entsprechend der Funktion der Station auszulegen. Richtungsweisend ist die Steuerung der in der Station integrierten Vorrichtung (Aufnahmevorrichtung, Abgabevorrichtung, Bearbei- tungsvorrichtung) und/oder Weiche.

Figuren 2 bis 4 dienen zur Illustration der Leistungssteuerung in einem er- findungsgemässen System. In den Figuren 2 bis 4 sind die gleichen Symbole verwendet wie in der Figur 1. Dazu kommen gestrichelte Linien für Daten- leitungen und Augensymbole für sensorische Mittel.

Jede Vorrichtung hat eine steuerbare Stückleistung (durch die Vorrichtung geschleuste Gegenstände pro Zeiteinheit). Einfache Vorrichtungen können ein-und ausgeschaltet werden, sodass durch periodisches Ein-und Ausschal- ten die Stückleistung variiert werden kann. An anderen Vorrichtungen sind beispielsweise der Betriebstakt, die Durchlaufgeschwindigkeit oder andere, die Stückleistung beeinflussende Parameter verstellbar. In Anordnungen von gleichen, parallel angeordneten Vorrichtungen können diese teilweise ein-und teilweise ausgeschaltet sein.

Die erwartete, mittlere Stückleistung der autonomen Stationen ist abhängig von ihrer Position im Fördersystem. Prinzipiell muss die Stückleistung im Mittel an jeder Position des Ringes, den das Schienensystem bildet, gleich gross sein. Diese mittlere Stückleistung ist bei der Installation des Systems durch entsprechende Auswahl der Vorrichtungen zu berücksichtigen. Zeitliche Schwankungen in der Stückleistung der einzelnen Vorrichtungen sind auch im Normalbetrieb unvermeidbar (z. B. Schwankungen durch den relativen Anteil von als unbrauchbar auszuschleusenden Flaschen) und treten auch dann auf, wenn Vorrichtungen defekt sind. Diese Schwankungen werden vorteilhafter- weise nicht nur durch die Sammelstrecken aufgenommen sondern auch durch eine Leistungssteuerung ausgeglichen. Mit einer derartigen Leistungssteuerung kann nicht nur mit auch grossen Schwankungen der Betrieb länger fortgesetzt werden, es können auch mehr Vorrichtungen auf ihrer optimalen Leistung betrieben werden und es können Unterbrüche für beispielsweise Reparaturen

von einzelnen Vorrichtungen mit einem minimalen Betriebsunterbruch durch- geführt werden.

Figuren 2 und 3 zeigen, wie die Stückleistung Stations-intern steuerbar ist, nämlich aufgrund des beispielsweise sensorisch erfassten Füllstandes der Sam- melstrecke (Sensor 3) vor den Mitteln zur Eingangskontrolle (Figur 2) oder des Füllstandes der Sammelstrecke vor der stromabwärts nächsten Vorrich- tung. Niedriger Füllstand stromaufwärts oder hoher Füllstand stromabwärts sind Kriterien für Leistungsverringerung, hoher Füllstand stromaufwärts oder niedriger Füllstand stromabwärts Kriterien für Leistungserhöhung. Es sind auch Kombinationen denkbar, nämlich beispielsweise eine Leistungssteuerung gemäss Füllstand stromaufwärts und Ausschalten bei maximalem Füllstand stromabwärts.

Für die Leistungssteuerung weist das erfindungsgemässe System aber vorteil- hafterweise ein zentrales Management auf, wie dies durch die Figur 4 illu- striert ist. Die Figur 4 zeigt ein sehr einfaches erfindungsgemässes System, das für die Funktion des zentralen Managements eine zentrale Steuereinheit 5 aufweist und sensorische Mittel, beispielsweise Sensoren 3 zur Erfassung der Füllstände mindestens eines Teils der Sammelstrecken und Sensoren 7 zur Erfassung der Situation bei der Zuführung von zu bearbeitenden Gegenstän- den zum System und bei der Wegführung von bearbeiteten Gegenständen aus dem System. Ferner kann die zentrale Steuereinheit 5 Eingabemittel zum Ein- geben von Daten aufweisen (Pfeil 6).

Das zentrale Management stimmt die Stückleistungen der Aufnahme-, Ab- gabe-und Bearbeitungsstationen (A, B, V) aufeinander und auf externe Be- dingungen ab (Datenleitungen von der zentralen Steuereinheit zu den autono-

men Stationen), indem es den Stationen ihren Möglichkeiten entsprechende Leistungsvorgaben macht (gegebenenfalls Übersteuerung einer Stations-inter- nen Leistungssteuerung). Dabei kann das zentrale Management wechselnde Prioritäten setzen und den Betrieb des Systems beispielsweise betreffend Energiekonsum optimieren und derart betreiben, dass mindestens ein Teil der autonomen Stationen in einem für sie optimalen Betrieb laufen.

Das zentrale Management übernimmt vorteilhafterweise auch übergeordnete Sicherheitsfunktionen, die auf mehrere oder alle autonomen Stationen wirken sollen (z. B. Not-Aus). Ferner kann die zentrale Steuereinheit Betriebsstart und-stopp koordinieren und/oder für Bearbeitungsänderungen oder Teilrevi- sionen Konfigurationsaufgaben übernehmen.

Anstelle einer zentralen Steuereinheit kann das zentrale Management auch von einer Person übernommen werden.

Figuren 5 bis 8 zeigen Schemata verschiedener Ausführungsformen von Schie- nensträngen 10 und Fördermitteln 11 mit darauf montierten Haltemitteln 12 und damit realisierbare Lageveränderungen für Förder/Haltemittel 11/12 bzw. Gegenstände 13 oder Gegenstandsgruppen, die mittels auf Fördermitteln 11 montierten Haltemitteln 12 gehalten gefördert werden. Die Lageverände- rungen werden herbeigeführt durch Verwindung des Schienenstranges und/- oder durch Veränderung (z. B. Drehung, Schwenkung oder Längenverände- rung) der Verbindung zwischen Fördermittel 11 und Haltemittel 12.

Figur 5 zeigt schematisch eine Verwindung eines Schienenstranges 10 in Form eines Führungskanals, in dem Fördermittel 11 in einer Förderrichtung F ver-

fahrbar sind. An den Fördermitteln 11 sind Haltemittel 12 (z. B. Greifer) zum Halten von beispielsweise flächigen Gegenständen 13 angeordnet. Die Halte- mittel 12 ragen aus einer schlitzförmigen Öffnung 14, die sich über die Länge des Führungskanals 10 erstreckt und die sich bei Verwindungen des Kanals ebenfalls verwindet. Die Figur 5 zeigt einen Übergang von einer senkrechten Lage der Gegenstände 13 zu einer waagrechten Lage durch Verwindung des Schienenstranges 10 um 90°. Eine derartige Einstellung einer bestimmten Lage der geförderten Gegenstände eignet sich beispielsweise für die Bearbei- tung in Vorrichtungen, die auf verschiedenen Seiten des Führungskanals an- geordnet sind und gegebenenfalls eine bestimmte Lage der Gegenstände (z. B. senkrecht oder waagrecht) voraussetzen.

Figur 6 zeigt aus der Vogelschau einen weiteren Schienenstrang 10, auf dem Fördermittel 11 mit daran angeordneten Haltemitteln 12 verfahrbar sind.

Durch Drehen der Haltemittel 12 auf den Fördermitteln 11 werden die flächi- gen Gegenstände 13 von einer quer zur Förderrichtung ausgerichteten Lage (links) in eine parallel zur Förderrichtung ausgerichtete Lage (rechts) ge- bracht. Dabei kann die Querlage beispielsweise für Sammelstrecken (wenig Ausdehnung in Schienenrichtung und damit wenig Platzbedarf) und die Längs- lage für Bearbeitungen erstellt werden.

Figur 7 zeigt auf Fördermitteln 11 schwenkbar angeordnete Haltemittel 12, mit denen Gegenstände 13 beispielsweise in eine für die Bearbeitung in der Bearbeitungsvorrichtung V geeignete Lage bringbar sind.

Figur 8 zeigt drehbar auf Fördermitteln angeordnete Haltemittel mit denen Gruppen von Gegenständen (13.1 bis 13.5) förderbar sind, wobei je nach Drehlage der Haltemittel 12 die Gegenstände seriell (rechts) oder in einer

Mehrzahl von parallelen Reihen (links) angeordnet sind. Der links dargestell- te inkompressible Förderstrom eignet sich vor allem für Sammelstrecken oder für Bearbeitungsstationen, wie beispielsweise ein Trocknungsofen, in dem sich durch die Querlage der Gruppen eine hohe Gegenstandsdichte erstellen lässt und sich dadurch eine Parallelführung von Schienensträngen, wie sie in der Figur 1 für die Vorrichtung V. 5 dargestellt ist, gegebenenfalls erübrigt.

Lageänderungen, wie sie als Beispiele in den Figuren 5 bis 8 dargestellt sind, werden insbesondere bei den Eingangskontrollen durchgeführt, können aber auch vor Sammelstrecken zur Erstellung einer Schienenlängen-sparenden Anordnungen vorteilhaft sein. Verwindungen (Figur 5) und Lageänderungen durch Änderung der Verbindung zwischen Fördermittel und Haltemittel (Dre- hen, Schwenken, Verlängern etc.) können auch beliebig kombiniert werden.

Verwindungen sind üblicherweise rein durch die Verwindung des Schienen- stranges gesteuert, Veränderungen der Verbindungen zwischen Fördermittel und Haltemittel durch entsprechende Kulissen (starr für unbedingte Ände- rungen, beweglich für bedingte Änderungen).

Lageänderungen, wie sie als Beispiele in den Figuren 5 bis 8 dargestellt sind, unterstehen der Steuerung der autonomen Stationen. Vom zentralen Manage- ment kann beispielsweise die Geschwindigkeit einer zyklischen Bewegung einer Kulisse gesteuert werden. Weitere Lageänderungen können durch Tren- nen von Haltemittel und Fördermittel oder durch vorübergehendes Abladen der Gegenstände von den Förder/Haltemitteln realisiert werden.

Figuren 9 bis 11 zeigen Schemata von beispielhaften Mitteln zur Erstellung von verschiedenen zeitlichen Aufeinanderfolgen von Förder/Haltemitteln, bzw. von Gegenständen, die in Aufnahme-, Abgabe-oder Bearbeitungsstatio-

nen eines erfindungsgemässen Bearbeitungssystems, insbesondere als Mittel zur Eingangskontrolle anwendbar sind.

Figur 9 zeigt ein Taktrad 20, mit dem beispielsweise beladene Förder/Halte- mittel 11/12/13 von einer Sammelstrecke 21 einzeln entnommen und einer Bearbeitungsvorrichtung V zugefördert werden. Das Taktrad 20 ist beispiels- weise in einer getakteten Art angetrieben, in der Rotationstakte mit Still- standstakten abwechseln. In jedem Rotationstakt wird das Taktrad 20 derart gedreht, dass die Position jeder Förderlücke 22 nach dem Takt der Position der vorlaufenden Förderlücke vor dem Takt entspricht. In jedem Stillstands- takt wird aus der vorgeschalteten Sammelstrecke 21 beispielsweise durch die Wirkung der Schwerkraft ein beladenes Förder/Haltemittel 11/12/13 in einer Förderlücke 22 positioniert und in der Bearbeitungsvorrichtung V ein Gegen- stand 13 bearbeitet, wozu der Gegenstand 13 in eine Bearbeitungsposition gebracht wird, dadurch dass die Verbindung zwischen Fördermittel 11 und Haltemittel 12 verändert wird (vergleiche Figur 7), dadurch, dass das belade- ne Haltemittel vom Fördermittel getrennt wird, oder dadurch, dass wie darge- stellt der Gegenstand vom Förder/Haltemittel 11/12 entnommen und nach der Bearbeitung wieder aufgeladen wird. Die wieder beladenen Förder/Halte- mittel 11/12/13 werden dann beispielsweise wiederum durch die Schwerkraft aus den Förderlücken 22 entnommen und beispielsweise einer weiteren Sam- melstrecke 21 zugeführt.

Durch das Taktrad 20 wird als zeitliche Abfolge durch die Bearbeitungsvor- richtung V ein getakteter Strom von Gegenständen 13, bzw. von beladenen Förder/Haltemitteln 11/12/13 erzeugt, welcher Strom mit aufeinanderfolgen- den Bearbeitungsvorgängen synchronisiert ist. Die Synchronisation von Be- arbeitungsvorgängen und Taktrad ist Sache der Stationssteuerung für eine Station, in der das Taktrad die Funktion der Eingangskontrolle und des För-

derantriebes durch die Station übernimmt. Die Steuerung kann zusätzlich auch ein Stoppen des Taktrades und der Bearbeitung bei leerer vorgeschalte- ter Sammelstrecke oder bei voller nachgeschalteter Sammelstrecke beinhalten.

Um von der zentralen Steuerung angeforderte Leistungsvariationen erfüllen zu können, kann die Taktlänge variierbar sein.

Takträder in der in Figur 9 dargestellten Art eignen sich nicht nur für Be- arbeitungsstationen sondern auch für Aufnahme-und Abgabestationen.

Figur 10 zeigt ein weiteres beispielhaftes Mittel zur Erstellung einer zeitlichen Abfolge von beladenen Förder/Haltemitteln 11/12/13 und zur Förderung von Förder/Haltemitteln durch eine Vorrichtung (z. B. Bearbeitungsvorrichtung V) oder an einer Vorrichtung vorbei. Anstelle eines Taktrades kommt hier eine endlose Mitnehmerkette 30 zur Anwendung, die einen kontinuierlichen Strom von äquidistanten beladenen Förder/Haltemitteln 11/12/13 in die Vorrich- tung V und wieder aus der Vorrichtung hinaus fördert. In der Bearbeitungs- vorrichtung werden die Förder/Haltemittel 11/12 bespielsweise entladen und nach der Bearbeitung der Gegenstände 13, die hier während einer kontinuier- lichen Förderung vor sich geht, wieder beladen. Anstelle des Belade-und Aufladevorganges tritt auch hier vorteilhafterweise eine Erstellung einer Be- arbeitungslage, wie dies im Zusammenhang mit den Figuren 5 bis 8 beschrie- ben wurde.

Für die Steuerung der in der Figur 10 dargestellten Mittel ist die im Zusam- menhang mit der Figur 9 beschriebene Steuerung entsprechend anzuwenden.

Figur 11 zeigt die Erstellung einer zeitlichen Abfolge von beladenen Förder/- Haltemitteln 11/12/13 und deren Förderung durch eine Bearbeitungsvorrich- tung V. Dabei werden die beladenen Förder/Haltemittel 11/12/13, sobald sie im Bereiche des Antriebes 40, der als angetriebenes, endloses Zugseil 41 ausgebildet ist, angekoppelt, beispielsweise dadurch, dass das Zugseil 41 in eine an den Fördermitteln angeordnete Nut gepresst wird. Dadurch entsteht ein Förderstrom durch die Bearbeitungsstation, der eine konstante Geschwin- digkeit hat und in dem die beladenen Förder/Haltemittel im wesentlichen be- liebige Abstände voneinander haben. Die Bearbeitungsvorrichtung V ist in diesem Falle derart zu steuern, dass ein Bearbeitungsvorgang initiiert wird, wenn ein beladenes Förder/Haltemittel 11/12/13 die Bearbeitungsposition erreicht hat.

Im Zusammenhang mit den Figuren 1 bis 11 sind verschiedene Steuerfunktio- nen von autonomen Stationen beschrieben worden. Weitere Beispiele derarti- ger Funktionen sind : -Steuerung des Bearbeitungsmodus einer Bearbeitungsvorrichtung auf- grund von Eigenschaften von Gegenständen ; -Stations-interne Abschaltungen und entsprechende Alarmierung bei feh- lerhaften Zuständen.

Damit Stations-interne Steuerungen aufgrund von Eigenschaften von Gegen- ständen durchgeführt werden können, ist es notwendig, Sensoren zur Erken- nung der relevanten Eigenschaften zu installieren oder Daten, die die rele- vanten Eigenschaften codieren, beispielsweise auf dem Förder/Haltemittel in Form eines Strichcodes oder eines Datensatzes mitzuführen und entsprechen- de Lesegeräte in den Stationen zu installieren.

Die obige Liste und die vorangehenden Beschreibungen zeigen, dass die Steu- erungen der autonomen Stationen im Falle von Bearbeitungsstationen mit Steuerungen entsprechender Bearbeitungsvorrichtungen, die nicht in einem System integriert sind, weitgehend übereinstimmen. Auch daraus ist ersicht- lich, dass derartige Stationen ohne grosse Anpassungen in des erfindungsge- mässe System integrierbar sind.

Figur 12 zeigt eine beispielhafte Ausführungsform eines Schienenstranges 10 und darauf abgestimmte Fördermittel 11 zur Anwendung in einem erfindungs- gemässen Bearbeitungssystem. Der Schienenstrang weist sechs Schienen 23 auf, die zusammen einen Förderkanal bilden, in dem das Fördermittel 11 auf Gruppen von je drei Kugeln 24 abrollt. Das Fördermittel weist einen Teil 25 auf, der aus dem Förderkanal ragt und an dem ein Haltemittel (nicht darge- stellt) zu befestigen ist. Die Schienen 23 bestehen vorteilhafterweise aus Drähten und werden durch voneinander beabstandete Haltemittel 26 in ihrer relativen Position gehalten und auf einem Träger 27 fixiert. Der Träger be- steht beispielsweise aus einem biegbaren Material, sodass er eine einfache Montage von Kurven erlaubt.

Verwindungen eines Schienenstranges 10, wie er in der Figur 12 dargestellt ist, sind durch entsprechende Fixierung der Tragelemente 26 rund um den Träger 27 sehr einfach realisierbar. Antriebe in Form von Takträdern, Mit- nehmerketten oder Zugseilen können einfach zwischen den Schienen hindurch mit den Fördermitteln wirkverbunden werden.

Mechanischen Einheiten, die sich zur Anwendung in einem erfindungsgemäs- sen Systems eigenen, sind bekannt. Das in der Figur 12 dargestellte Fördersy-

stem ist beispielsweise beschrieben in der Publikation EP-387318 (oder US- 5074678, F270) und Schienenstränge dazu in den Anmeldungen PCT/CH97/00346 (F444) und CH-801/97 (F453). Beispiele von in einem erfindungsgemässen Bearbeitungssystem anwendbaren Weichen sind beschrie- ben in den Anmeldungen CH-2978/97 (F481) und CH-0065/97 (oder PCT/- CH97/00409, F446) und Beispiele von Antrieben für die Förderung in einem erfindungsgemässen Bearbeitungssystem in der Anmeldung CH-0341/98. Bei- spielhafte Förder/Haltemittel mit variierbaren Verbindungen zwischen För- dermittel und Haltemittel, die für ein erfindungsgemässes Verfahren entspre- chend anwendbar sind, sind beschrieben in den Publikationen DE-19645092 (oder GB-2307458, F427) oder W097/43197 (F437) oder in der Anmeldung CH-3130/96 (F443). Förder/Haltemittel, deren Haltemittel vom Fördermittel trennbar sind, und die in einem erfindungsgemässen System ebenfalls entspre- chend anwendbar sind, sind beispielsweise beschrieben in der Anmeldung PCT/CH97/00444 (F445).