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Title:
PRODUCTION OF BUTANE TETRACARBOXYLIC ACID DERIVATIVES BY MEANS OF COUPLED ELECTROSYNTHESIS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2002/042249
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for producing butane tetracarboxylic acid derivatives as a product of value I by coupled electrosynthesis. A compound from the group comprising the maleic acid esters, maleic acid ester derivatives, fumaric acid esters or fumaric acid ester derivatives is selected. At least one hydrogen atom in positions 2 and 3 is substituted by inert groups, is cathodically reduced and a product of value II is obtained on the anode.

Inventors:
PUETTER HERMANN (DE)
WEIPER-IDELMANN ANDREAS (DE)
Application Number:
PCT/EP2001/013319
Publication Date:
May 30, 2002
Filing Date:
November 16, 2001
Export Citation:
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Assignee:
BASF AG (DE)
PUETTER HERMANN (DE)
WEIPER IDELMANN ANDREAS (DE)
International Classes:
C07C51/353; C07D307/32; C25B3/23; C25B3/25; C25B3/29; (IPC1-7): C07C51/353; C07C55/24; C07C231/12; C07C233/18; C25B3/00; C25B3/10; C07D307/32; C07C67/00
Foreign References:
EP0433260A21991-06-19
US6063256A2000-05-16
FR2597509A11987-10-23
Other References:
DATABASE WPI Section Ch Week 199329, Derwent World Patents Index; Class A41, AN 1993-232823, XP002195571
DATABASE WPI Section Ch Week 197841, Derwent World Patents Index; Class A41, AN 1978-73560A, XP002195572
LI, W.; NONAKA, T.; CHOU, T.-S.: "Paired Electrosynthesis of Organic Compounds", ELECTROCHEMISTRY, vol. 67, no. 1, 1998, pages 4 - 10, XP001064658
Attorney, Agent or Firm:
Isenbruck, Günter (Pagenberg Dost, Altenbur, Geissler Isenbruck Theodor-Heuss-Anlage 12 Mannheim, DE)
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Claims:
Patentansprüche
1. Verfahren zur Herstellung von Butantetracarbonsäurederivaten als Wert produkt I durch gekoppelte Elektrosynthese, wobei eine Verbindung aus gewählt aus der Gruppe bestehend aus Maleinsäureestem, Maleinsäure esterderivaten, Fumarsäureestern oder Fumarsäureesterderivaten, bei wel chen wenigstens ein Wasserstoffatom der Positionen 2 und 3 durch inerte Gruppen substituiert sein kann, kathodisch reduziert wird und an der An ode ein Wertprodukt II erhalten wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es in einer un geteilten elektrochemischen Zelle durchgeführt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Mal einsäureesteroder Fumarsäureesterderivat ausgewählt wird aus einer Gruppe bestehend aus Methyl, Cyano, Hydroxymethylsowie Methoxy substituierten Maleinsäureesteroder Fumarsäurederivaten.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Maleinsäureesteroder Fumarsäureesterderivat Maleinsäuredimethyle ster bzw. Fumarsäuredimethylester ist.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß im Elektrodenmaterial Materialien auf Kohlenstoffbasis und/oder metalli sche Werkstoffe einzeln oder als Gemisch aus zwei oder mehr davon ent halten sind.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß bei seiner Durchführung ein Lösemittel oder ein Lösemittelgemisch einge setzt wird, wobei das Lösemittel oder das Lösemittelgemisch einen Ge wichtsanteil von größer oder gleich 40 % bezogen auf das Gesamtgewicht aller bei dem Verfahren eingesetzten Substanzen aufweist.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das eingesetzte Lösemittel oder Lösemittelgemisch ausgewählt werden aus einer Gruppe bestehend aus Methanol, Ethanol, Essigsäure, Dimethylsulfoxid, Tetrahy drofuran, Dioxan, Acetonitril oder Gemischen aus zwei oder mehr davon.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß bei seiner Durchführung wenigstens ein Leitsalz eingesetzt wird.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß das wenigstens eine Leitsalz ausgewählt wird aus einer Gruppe bestehend aus Tetraalkyl ammoniumsalzen, Tetrafluorboraten, Alkalimetallsalzen, Salzen von aro matisch substituierten Sulfonsäuren, Salzen der Methansulfonsäure, Salzen der Perchlorsäure, Bromiden, Iodiden, Phosphaten, Phosphonaten, Al koxycarbonaten, Carboxylaten, Sulfaten, Alkylsulfonaten sowie Alkylsul faten.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß es in Gegenwart einer Ionenaustauschermembran durchgeführt wird.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß als Wertprodukt II eine Produkt erhalten wird, welches nicht aus schließlich aus dem wenigstens einem Lösemittel gebildet wird.
12. Verfahren nach Anspruch 11 dadurch gekennzeichnet, daß als Wertpro dukt II ein Produkt ausgewählt wird aus einer Gruppe bestehend aus Ace talen aromatischer Aldehyde, methoxylierten Heterocyclen, Aromaten und Olefinen, Orthoestern methoxylierten Amiden sowie aHydroxyketalen, aHydroxyacetalen, Carbonsäuren und Carbonsäureestern.
13. Verwendung des Verfahrens gemäß einem der Ansprüche 1 bis 12 zur Herstellung von Butantetracarbonsäurederivaten als Zwischenund oder Vorprodukt zur Herstellung von Pharmaka, Pflanzenschutzmittel, Farb stoffen, Komplexbildnern sowie Polymerbausteinen.
Description:
Herstellung von Butantetracarbonsäurederivaten mittels gekoppelter Elektrosynthese Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Butantetra- carbonsäurederivaten mittels gekoppelte Elektrosynthese sowie deren Verwen- dung.

Butantetracarbonsäurederivate sind derzeit als wichtige Zwischen-oder Vorpro- dukte beispielsweise in der kunststoffverarbeitenden Industrie von Interesse.

Demgemäß wächst auch der Wunsch nach einem Verfahren, durch welches Butantetracarbonsäurederivate in ausreichender Menge sowie gleichzeitig in der für die Weiterverarbeitung notwendigen Reinheit hergestellt werden können. Im Zuge der Zeit ist es ebenfalls wünschenswert, daß derartige Herstellungsverfahren ressourcenschonend und kostengünstig sind.

Nach einer langen Entwicklungsphase stellt die präparative organische Elektro- chemie seit etwa den siebziger Jahren einen Weg dar, um Produkte umwelt- freundlich und mit hoher Selektivität herzustellen. Bisher wurde diese Präparat- onstechnik bevorzugt zur"Monosynthese"von Substanzen entweder durch anodi- sche Oxidation oder kathodische Reduktion genutzt. Das jeweilige an der Ge- genelektrode anfallende Koppelprodukt muß in der Regel abgetrennt und entsorgt werden. Selbst wenn dies problemlos gelingt, ist der für die Koppelreaktion not- wendige Energieaufwand vergeblich aufgebracht worden. Dies manifestiert sich in einem hohen Stromverbrauch derartiger elektrochemischen Monosynthesen, da die Gegenreaktion sozusagen wirtschaftlich ungenutzt bleibt. Weiterhin verursa- chen die dabei entstehenden Nebenprodukte als Abfallstoffe hohen Entsorgungs- kosten, welche oft nicht mehr im wirtschaftlichen Verhältnis zu dem gewonnenen Produkt stehen.

Nachteilig daran ist weiterhin unter anderem ein zwangsläufig mit der Verwen- dung von geteilten Elektrolysezellen verbundener hoher apparativer Aufwand, da zwei Zellkreise erforderlich sind, welche durch eine Membran oder ein Dia- phragma getrennt werden müssen. Diese Trennung führt aufgrund der dadurch auftretenden ohmsche Warme zu einem Verlust an Energie. Um diesen Energie- verlust zu minimieren, beschickt man häufig den Kreislauf für die Gegenelektrode mit einer wäßrigen (> 80% H20) Leitsalzlösung. Daraus entsteht der Nachteil, daß als Kathodenprodukt fast ausschließlich Wasserstoff (oder als Anodenprodukt weitgehend Sauerstoff) erzeugt wird, welcher, da verunreinigt, als Abfallprodukt durch Verbrennung entsorgt werden muß.

So ist auch zur Herstellung von Butantetracarbonsäureestern aus der EP-A 0 433 260 ausschließlich ein elektrochemisches Verfahren zu dessen Monosynthese be- kannt. Hierbei wird Maleinsäuredialkylester zu Butantetracarbonsäureestern um- gesetzt und anschließend weiter zu Butantetracarbonsäure hydrolysiert. Bei dieser Umsetzung handelt es sich um eine kathodische Elektrodimerisierung, welche in einer ungeteilten elektrochemischen Zelle unter Zusatz u. a. eines Alkohols statt- findet. Der Alkohol, in der Regel Methanol, wird dabei an der Anode zu Oxidati- onsprodukten, wie beispeilsweise Methoxymethanol oder Methylformiat umge- setzt. Im Anschluß an die Elektrodimerisierung muß der jeweilige Butantetracar- bonsäureester durch Kristallisation und anschließender Filtration von der Elek- trolyselösung abgetrennt werden und kann in einem weiteren Schritt im sauren Medium zu Butantetracarbonsäure hydrolysiert werden.

Nachteilig an diesem Verfahren ist zum einen, daß es sich dabei um eine Mono- synthese verbunden mit den oben aufgeführten Nachteilen dieser Synthesearten wie beispielsweise der Entsorgung der im Laufe der Elektrolyse an der Anode entstehenden Produkte wie Methoxymethanol als unerwünschtes'Abfallprodukt handelt.

Somit müssen nicht nur die Entsorgungskosten der Abfallprodukte, sondern auch die gesamten Kosten hervorgerufen durch den apparativen, energetischen sowie

stofflichen Einsatz zur Herstellung des nur einen Produkts durch dessen wirt- schaftliche Verwertung zu tragen sein, da die bei seiner Herstellung an der Anode parallel dazu entstehenden Produkte bisher nicht wirtschaftlich verwertbar sind.

Bezüglich einer möglichen Kopplung von Anoden-und Kathodenreaktion wurden bisher in der Literatur, beispielsweise in M. M. Baizer et al.,"Organic Electroche- mistry", M. Dekker, New York 1991, Seiten 1422ff. oder W. Li, T. Nonaka, T.-S.

Chou, Electrochemistry 67,1 (1998) Seite 4 bis 10 immer wieder Vorschläge zu einer derartigen Kopplung von Anoden-und Kathodenreaktion gemacht, um eini- ge der oben genannten Nachteile zu vermeiden. Diese Verfahren weisen jedoch weitere Nachteile auf, welche eine Umsetzung vom Labor-in den technischen Maßstab bisher unmöglich gemacht haben. So verhindert beispielsweise die auf- tretende Vergiftung wenigstens einer Elektrode sowie der Verlust der Selektivität im Laufe des Verfahrens der dort beschriebenen gekoppelten Elektrosynthesen regelmäßig ihre Umsetzung in einen wirtschaftlich nutzbaren Rahmen.

Nachteilig bei diesen Verfahren sind die häufig auftretenden Reaktionen der bei- den an den Elektroden entstehenden Produkte oder sogar schon die Reaktion der Edukte miteinander. Dadurch wird zum einen die Ausbeute des eigentlichen Hauptprodukts aufgrund der dadurch entstehenden weiteren Nebenprodukte stark gesenkt, als auch die Aufarbeitung der Reaktionslösung stark erschwert.

Oft führen die eben aufgeführten Nachteile zu technisch nicht umsetzbaren Zell- konstruktionen oder so geringen Ausbeuten, daß das Verfahren aufgrund seiner Ineffizienz keinen ökonomischen Fortschritt mehr darstellt.

Erst in jüngster Zeit wurde die gekoppelte Elektrosynthese erfolgreich wirtschaft- lich angewandt. So wurde ein Verfahren entwickelt und patentiert (DE-A1 196 18 854), welches sich zur Herstellung von Phthalid, koppelbar mit einer Vielzahl an anodischen Oxidationen, welche ihrerseits zu einem weiteren ebenfalls wirt- schaftlich verwertbaren Produkt führen, eignet. Jedoch ist bisher kein weiterer

kathodischer Partner für ein derartiges im technischen Maßstab realisierbares Ver- fahren bekannt.

Eine für eine nachhaltige Entwicklung auf diesem technischen Gebiet drängende Frage ist deshalb, ob es aus der wissenschaftlichen Literatur bekannte kathodische Reaktionen gibt, die ebenfalls unempfindlich gegen Anodenprozesse sind und damit den Resourcenbedarf der bisherigen, technisch realisierbaren Elektrosyn- thesen senken können.

Demgemäß lag der Erfindung die Aufgabe zugrunde ein Verfahren bereitzustel- len, durch welches Butantetracarbonsäurederivate unter Vermeidung der oben angesprochenen Nachteile wirtschaftlich hergestellt werden können.

Es wurde überraschend gefunden, daß Butantetracarbonsäurederivate vorteilhaft erhalten werden können, indem deren elektrolytische Darstellung an der Kathode mit geeigneten anodischen Prozessen gekoppelt wird. Außerdem wurde gefunden, daß die Zahl der möglichen Kopplungspartner überraschend hoch ist.

Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist somit ein Verfahren zur Herstellung von Butantetracarbonsäurederivaten als Wertprodukt 1 durch gekoppelte Elektro- synthese, wobei eine Verbindung ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Mal- einsäureestern, Maleinsäureesterderivaten, Fumarsäureestem oder Fumarsäuree- sterderivaten, bei welchen wenigstens ein Wasserstoffatom der Positionen 2 und 3 durch inerte Gruppen substituiert sein kann, kathodisch reduziert wird und an der Anode ein Wertprodukt II erhalten wird.

Unter dem Begriff"gekoppelte Elektrosynthese"wird im Rahmen der vorliegen- den Erfindung ein Verfahren zur Herstellung von bevorzugt organischen Präpara- ten verstanden. Dieses zeichnet sich dadurch aus, daß die kathodische Reduktion durch welche ein Wertprodukt 1 erzeugt wird, mit einer an der Anode ablaufenden Oxidation welche zu einem Wertprodukt II führt, gekoppelt ist. Durch diese Ver- fahrensführung läßt sich der eingesetzte Strom"zweifach"nutzten. Dies führt im

Vergleich zu den bisher herkömmlich eingesetzten Monosynthesen der Wertpro- dukte 1 und II zu einem verbesserten wirtschaftlichen Verhältnis von Gesamtpro- duktausbeute zu dafür aufzuwendender Energie.

Die Elektrolyse kann in der Regel in geteilten oder ungeteilten Zellen durchge- führt werden.

In einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wird die ge- koppelte Elektrosynthese zur Herstellung von Butantetracarbonsäurederivaten in einer ungeteilten elektrochemischen Zelle durchgeführt. Dadurch werden die oben beschriebenen Nachteile, welche bei Elektrolysen in geteilten Zellen häufig auf- treten, weitgehend vermieden.

Als Edukte zur Synthese von Butantetracarbonsäurederivaten mittels der gekop- pelten Elektrosynthese können grundsätzlich alle Maleinsäure-oder Fumarsäure- ester eingesetzt werden. Vorzugsweise werden Cl-C6-Alkylester der genannten Säuren, besonders bevorzugt Malein-oder Fumarsäuredimethylester eingesetzt.

Weiterhin können als Edukte auch Maleinsäure-oder Fumarsäureesterderivate eingesetzt werden, in welchen wenigstens ein Wasserstoffatom der Positionen 2 und 3 durch inerte Gruppen substituiert ist. Die einzusetzenden Maleinsäure-oder Fumarsäureesterderivate können im Rahmen der vorliegenden Erfindung bei- spielsweise Methyl-, Cyano-, Hydroxymethyl-sowie Methoxy-substituierte De- rivate sein.

Ein weitere Ausfahrungsbeispiel der vorliegenden Erfindung ist dadurch gekenn- zeichnet, daß das Malein-oder Fumarsäureesterderivat Maleinsäure-oder Fumar- säuredimethylester ist.

Als Elektrodenmaterial für die in der vorliegenden Erfindung verwendbaren Elektroden können im Prinzip alle für die präparative organische Elektrochemie gängigen Elektrodenmaterialien verwendet werden.

Die erfindungsgemäße Umsetzung kann in ungeteilten und geteilten Zellen durchgeführt werden. Vorzugsweise wird in ungeteilten Zellen gearbeitet.

Beispielhaft genannt sei folgende Apparatevariante : Ungeteilte Zellen mit planparalleler Elektrodenanordnung oder kerzenformigen Elektroden kommen bevorzugt dann zum Einsatz, wenn weder Edukte noch Pro- dukte, die an Anode oder Kathode hergestellt oder umgesetzt werden, in stören- der Weise durch den jeweils anderen Elektrodenprozeß verändert werden oder miteinander reagieren. Vorzugsweise werden die Elektroden planparallel ange- ordnet, weil bei dieser Ausführungsform bei kleinem Elektrodenspalt (0,5 mm bis 30 mm, vorzugsweise 1 bis 10 mm) eine homogene Stromverteilung gegeben ist.

Vorzugsweise können in diesem Fall die Elektroden einzeln oder zu mehreren gestapelt angewendet werden. Im letzteren Fall handelt es sich um die Verwen- dung von sogenannten Stapelelektroden, die in der sogenannten Plattenstapelzelle seriell bipolar geschaltet werden können.

Ferner können auch Zellen eingesetzt werden, wie sie in der DE-A 195 33 773 beschreiben sind.

In einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung sind im Elektroden- material Materialien auf Kohlenstoffbasis und/oder metallische Werkstoffe ein- zeln oder als Gemisch aus zwei oder mehr davon enthalten. Bevorzugt werden Elektroden aus auf Kohlenstoff basierenden Materialien wie Graphit, glassy Car- bon, Graphitfilz oder Elektroden aus Gerätegraphit eingesetzt.

Die im Rahmen der Erfindung eingesetzten Elektrolyte bestehen in der Regel aus den im Lösemittel oder Lösemittelgemisch gelösten Edukten sowie einem Leitsalz. Bei Verwendung der in der DE-A 195 33 773 beschriebenen Plattensta- pelzellen kann auf den Einsatz von Leitsalz verzichtet werden, indem die in D.

Hoormann et al GDCh-Monografie 14,"Elektrochemische Reaktionstechnik und Synthese"J. Russow, G. Sandstede, R. Staab (Hrsg.), GDCh, 1999, S. 537-543

und V. Kröner et al, ibid., S. 484-490 beschriebenen Zellkonstruktion verwendet wird.

In einer Ausfiihrungsform der Erfindung liegt die Gesamtkonzentration von Edukten und Produkten im Elektrolyten jeweils im Bereich von 1 bis 70 Gew.-%, bevorzugt im Bereich von 3 bis 50 Gew.-%, besonders bevorzugt im Bereich von 10 bis 40 Gew.-%, wobei ihre Summe 75 Gew.-% nicht übersteigen sollte.

Als Lösemittel für die eingesetzten Edukte können alle in der organischen Elek- trochemie üblichen Lösemittel sowie auch Mischungen aus zwei oder mehr davon verwendet werden.

In einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wird bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens ein Lösemittel oder ein Löse- mittelgemisch eingesetzt, wobei das Lösemittel oder das Lösemittelgemisch einen Gewichtsanteil von größer oder gleich 50 %, bevorzugt größer oder gleich 65 %, bezogen auf das Gesamtgewicht aller bei dem Verfahren eingesetzten Substanzen aufweist.

In einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung werden Lösemittel oder Lösemittelgemisch ausgewählt aus einer Gruppe bestehend aus Methanol, Ethanol, Essigsäure, Dimethylsulfoxid, Tetrahydrofuran, Dioxan, Acetonitril und Gemischen aus zwei oder mehr davon eingesetzt.

Im Rahmen einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wird das bevor- zugt Lösemittel oder Lösemittelgemisch ausgewählt aus einer Gruppe bestehend aus aliphatischen Cl-bis Cg-Alkoholen, bevorzugt Cl-bis C4-Alkoholen. Be- sonders wird als Lösemittel jedoch Methanol eingesetzt.

Im Rahmen der vorliegenden Erfindung enthält das gewählte Lösemittel oder Lö- semittelgemisch in der Regel weniger als 10 Gew.-% Wasser, bevorzugt weniger als 5 Gew.-% Wasser, besonders bevorzugt weniger als 1 Gew.-% Wasser.

Als Leitsalze können im Rahmen der vorliegenden Erfindung alle in der präpara- tiven Elektrochemie verwendbaren Leitsalze oder auch Mischungen aus zwei oder mehr davon eingesetzt werden.

Demgemäß wird in einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens mindestens ein Leitsalz einge- setzt.

Dieses wenigstens eine Leitsalz wird ausgewählt aus einer Gruppe bestehend aus Tetraalkylammoniumsalzen, Tetrafluorboraten, Alkalimetallsalzen, Salzen von aromatisch substituierten Sulfonsäuren, Salzen der Methansulfonsäure, Salzen der Perchlorsäure, Bromiden, Iodiden, Phosphaten, Phosphonaten, Alkoxycarbona- ten, Carboxylaten, Sulfaten, Alkylsulfonaten sowie Alkylsulfaten, insbesondere Acetaten und Formiaten sowie Salzen der Maleinsäure oder Fumarsäure oder de- ren Halbester.

Bevorzugt werden im Rahmen der vorliegenden Erfindung als Leitsalz Salze der Methansulfonsäure, sowie der Essigsäure, besonders bevorzugt werden Salze der Methylschwefelsäure eingesetzt.

Im Rahmen der vorliegenden Erfindung wird das wenigstens eine Leitsalz in einer Menge von 0,2 bis 15 Gew.-%, bevorzugt in einer Menge von 0,3 bis 5 Gew.-%, besonders bevorzugt in einer Menge von 0,4 bis 3 Gew.-% bezogen auf den Elek- trolyten eingesetzt.

In einer weiteren Ausführungsform wird das Leitsalz durch eine Ionenaustau- schermembran ersetzt.

In der Regel ist die gekoppelte Elektrosynthese bei jeder, mit den eingesetzten Substanzen sowie deren Lösemitteln vereinbaren Temperatur durchführbar. Im Rahmen der vorliegenden Erfindung wird die Elektrolyse bei Temperaturen im Bereich von 0° bis zum Siedepunkt des jeweilig verwendeten Lösemittels oder

Lösemittelgemischs, bevorzugt jedoch bei Temperaturen im Bereich von 0° bis 100°C, besonders bevorzugt bei Temperaturen im Bereich von 25° bis 65°C durchgeführt.

Prinzipiell kann das im anodischen Kopplungsprozess hergestellte Wertprodukt II unabhängig von dem kathodisch hergestellten Wertprodukt 1 gewählt werden.

Dadurch ist es möglich, daß sich die Produktion flexibel der wirtschaftlichen Nachfrage für beide Wertprodukte anpassen läßt.

Das erfindungsgemäße Verfahren ist somit nicht mit den sonst üblichen Nachteilen von Kopplungsprozessen, wie beispielsweise der starren Mengenrela- tion beider Kopplungsprodukte zueinander, behaftet, welche die Marktflexibilität eingeschränkt.

Im Rahmen des vorliegenden erfindungsgemäßen Verfahrens wird als Wertpro- dukt II ein Produkt erhalten, welches nicht ausschließlich aus dem Lösemittel ge- bildet wird.

In einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wird als Wertpro- dukt II ein Produkt erhalten, welches ausgewählt wird aus einer Gruppe bestehend aus Acetalen aromatischer Aldehyde, methoxylierten Heterocyclen, Aromaten und Olefinen, methoxylierten Amiden sowie a-Hydroxyketalen und a- Hydroxyacetalen, Carbonsäuren und Carbonsäureestem.

Als anodische Kopplungsreaktionen eignen sich überraschender Weise weitgehend alle dem Fachmann allgemein bekannten elektrochemischen Oxidati- onsreaktionen, wie beispielsweise die Oxidationen von C-O-oder C-N- Funktionen. Auch die Bildung von Heterocyclen, wie die Bildung von Oxazolidi- nonen aus den entsprechenden N-(Hydroxyethyl)-formamiden sowie die Bildung von entsprechenden sechs-und siebengliedrigen Ringen ist als anodische Kopp- lungsreaktion geeignet. Des weiteren geeignet sind auch viele aus Lehrbüchern der organischen Elektrochemie, wie beispielsweise D. Kyriakou, Modern Elektro-

organic Chemistry, Springer, Berlin 1994, Kapitel 4.2 bekannten anodische Reak- tionen wie Alkoxylierung, Acyloxylierungen sowie die Kupplung von Olefinen wie z. B. Enolether. Auch die Dimerisierung von CH-aktivierten Verbindungen oder Aromaten, wie Trimethylbenzol oder die Oxidation von Aminen, Alkoholen oder von aromatischen Systemen, z. B. Hydrochinonethern oder Heterocyclen wie z. B. Furanen können als mögliche anodische Kopplungsreaktion gewählt werden.

Einige der anodischen Koppelprozesse werden bevorzugt in Anwesenheit eines Mediators durchgeführt. Mögliche anodische Koppelprozesse und deren Mediati- sierung werden beispielsweise in D. Kyriakou, Modern Electroorganic Chemistry, Springer, Berlin 1994, in Kapitel 4.2 beschrieben. Als Mediatoren eigenen sich insbesondere Halogenverbindungen, vor allem Bromide oder Iodide.

Weiterhin ist es im Rahmen der vorliegenden Erfindung möglich, daß das zur anodischen Herstellung von Wertprodukt II eingesetzte Edukt mit dem wenigstens einen Lösemittel reagiert, obwohl die Menge des Lösemittels, welche für die an- odische Reaktion benötigt wird, gegenüber der anodischen Monofahrweise deut- lich durch Gegenwart der kathodischen Reaktionsteilnehmer vermindert wird.

Im Rahmen eines bevorzugten Ausführungsbeispiels der vorliegenden Erfindung wird die anodische Kopplungsreaktion so gewählt, daß sich der Siedepunkt von Wertprodukt 1 und Wertprodukt II um eine Temperaturdifferenz von gleich oder größer 10°C unterscheiden, so daß die Trennung beider Wertprodukte bei der Aufarbeitung der Elektrolyselösung beispielsweise durch destillative Trennung problemlos möglich ist.

Die Art der Aufarbeitung der Elektrolyselösung richtet sich im allgemeinen nach den Eigenschaften der hergestellten Wertprodukten 1 und II. In der Regel kann die Aufarbeitung und Trennung der Wertprodukte über alle dem Fachmann gängigen Aufarbeitungsmethoden erfolgen, wie beispielsweise Destillation, Umkristallisa- tion oder auch Fällungsreaktionen.

Im Rahmen der vorliegenden Erfindung werden die entsprechenden Butantetra- carbonsäurederivate als Wertprodukt I in der Regel von der übrigen Elektrolyselö- sung abdestilliert. Überraschenderweise wurde hierbei festgestellt, daß die vier Carbonsäureesterfunktionen der erfindungsgemäß hergestellten Butantetracarbon- säurederivate auch unter den thermisch drastischen Bedingungen einer Destillati- on nicht mit den kathodischen Produkten reagieren, obwohl im allgemeinen so- wohl die Esterfunktion des Edukts, als auch die des Produkts, beispielsweise auch schon unter Elektrolysebedingungen leicht zu derartigen Reaktionen neigen.

In einer weiteren Ausführungsform des vorliegenden erfindungsgemäßen Verfah- rens wird zunächst das Lösemittel oder das Lösemittelgemisch sowie alle weitere niedrigsiedenden Bestandteile des Elektrolyseaustrages abdestilliert, wobei das Lösemittel oder das Lösemittelgemisch ganz oder teilweise dem Elektrolyse- kreislauf wieder zugeführt werden kann. Anschließend wird das zurückbleibende Gemisch, welches vorwiegend die beiden gewünschten Produkte enthält, in einer Destillationskolonne mit weniger als 5 theoretischen Böden, zur Abtrennung eines Produktes im Vakuum destilliert. Bevorzugt werden hierbei Dünnschichtverdamp- fer sowie Sambays eingesetzt.

Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erhält man die gewünschten Butantetra- carbonsäurederivate in hohen Ausbeuten und Reinheit. Gleichzeitig wird an der Anode ein weiteres wirtschaftlich verwertbares Wertprodukt II hergestellt, ohne daß die Strom-und Materialausbeute an der Kathode dadurch merklich beein- trächtigt wird.

Prinzipiell kann jede dem Fachmann bekannte geteilte oder ungeteilte, bevorzugt jedoch eine ungeteilte Elektrolysezelle zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens verwendet werden. Die Elektrolysezelle kann auch Bestandteil einer Umlaufapparatur sein, in welcher der jeweilig verwendete Elektrolyt umgepumpt, geheizt oder auch gekühlt werden kann. Der im Rahmen der vorliegenden Erfin- dung bevorzugte Aufbau der Elektrolysezelle wird in einem unten aufgeführten Beispiel näher erläutert.

Da das erfindungsgemäße Verfahren mit den oben aufgeführten Vorteilen wie flexibler Produktkoordinierung, doppelter Energieausnutzung usw. gekoppelt ist, eignet es sich bevorzugt für einen Einsatz in der chemischen sowie pharmazeuti- schen Industrie.

Demgemäß betrifft die vorliegende Erfindung auch die Verwendung des erfindungsgemäße Verfahrens zur Herstellung von Butantetracarbonsäurederiva- ten als Zwischen-und oder Vorprodukt zur Herstellung von Pharmaka, Pflanzen- schutzmitteln, Farbstoffen, Komplexbildnern sowie Polymerbausteinen.

Die vorliegende Erfindung soll nunmehr anhand von ausgewählten Beispielen näher erläutert werden.

Beispiele Beispiel 1 : Elektrolysezelle In einer ungeteilten Zelle sind 11 Ringscheibenelektroden von einer Fläche von jeweils etwa 140 cm2 so angeordnet, daß sie einen Stapel bilden. Die Scheiben sind jeweils etwa 50 mm stark. Durch Abstandshalter wird der Abstand zwischen den Scheiben auf etwa 1 mm eingestellt, so daß 10 Spalten zwischen den 11 Ringscheibenelektroden entstehen. Als Elektrodenmaterial wird Graphit verwen- det. Die inneren Scheiben sind während der Elektrolyse bipolar geschaltet. Die oberste Ringscheibenelektrode ist mit Hilfe eines Graphitstempels sowie einer Deckscheibe anodisch kontaktiert. Die unterste Elektrode ist über die Bodenplatte der Elektrolysezelle kathodisch kontaktiert. Der jeweilige Elektrolyt wird durch die zentraler Bodenplatte in die Zelle eingebracht, verteilt sich sodann zwischen den Spalten der Elektroden und kann die Zelle über eine Öffnung oberhalb der obersten Elektrode wieder verlassen. Die eben beschriebene Zelle ist Bestandteil einer Umlaufapparatur.

Beispiel 2 : Elektrolyse von Maleinsäuredimethylester und p-Xylol 2152 g Maleinsäuredimethylester, 396 g p-Xylol, 209 g gesättigte Natriummono- methylsulfatlösung sowie 1243 g Methanol wurden in einer in Beispiel 1 be- schriebenen Elektrolysezelle bei einer Temperatur von 48 °C, einer Stromstärke von 5 A elektrolysiert. Im Laufe der Elektrolyse nahm die Stromstärke von 5 auf 3,75 A ab. Die Spannung der Teilzellen liegt über den gesamten Elektrolysevor- gang hindurch bei 6V. Nach einem Stromeinsatz von 1 F/Mol Maleinsäuredime- thylester wurde die Elektrolyse abgebrochen.

Im Elektrolyseaustrag lagen, ermittelt über die GC-Flächenprozente, Butantetra- carbonsäuremethylester und 2-Methoxy-bemsteinsäuredimethylester zu je 20 Gew.-% vor. p-Xylol sowie die beiden weiteren Methoxylierungsprodukte p- Tolylmethylether und p-Tolylaldehyddimethylacetal als Wertprodukt II lagen in einem Mengenverhältnis von 1 zu 1,8 zu 2,4. Der p-Xylolumsatz lag bei größer 85 Gew.-%.

Die Elektrolyselösung wurde destillativ aufgearbeitet.

Butantetracarbonsäuretetramethylester wurde mit einer Ausbeute von 45 % bezo- gen auf den eingesetzten Maleinsäuredimethylester und einer Reinheit von größer 97 % erhalten.

Das Wertprodukt II p-Tolylaldehyddimethylacetal wird u. a. als Zwischenprodukt für die Herstellung von beispielsweise Pharmaka, Pflanzenschutzmittel, UV- Stabilisatoren sowie Trübungsverhinderer bei Kunststoffen eingesetzt.

Beispiel 3 : Elektrolyse von Maleinsäuredimethylester und Dimethylformamid In einer Elektrolysezelle gemäß Beispiel 1 werden 600 g Maleinsäuredimethyle- ster, 300 g Dimethylformamid und 15 g LiBF4 in 2085 g Methanol bei einer Tem- peratur von 45 °C, einer Stromstärke von 5 A über einen Zeitraum von 3,35 h

elektrolysiert. Nach dieser Zeit waren über 95 Gew.-% an Maleinsäuredimethyle- ster umgesetzt. Als weiteres Wertprodukt II wurde N-Methoxymethyl-N- methylformamid aus Dimethylformamid gebildet.

Es wurden vier gleiche Elektrolyseansätze gefahren und gemeinsam destillativ aufgearbeitet.

Butantetracarbonsäuretetramefhylester wurde mit einer Ausbeute von 60 Gew.-% bezogen auf den eingesetzten Maleinsäuredimethylester und einer Reinheit von größer 95 % erhalten.

N-Methoxymethyl-N-methylformamid wurde mit einer Ausbeute von über 80 Gew.-% bezogen auf das eingesetzte Dimethylformamid erhalten. Das Produkt wird vorwiegend bei Untersuchungen zur Methoxylierung von Amiden eingesetzt.

Weiterhin wird es als Reagenz zur Einführung von N-CH2-Funktionen, beispiels- weise in aromatischen Systeme verwendet.

Beispiel 4 : Elektrolyse von Maleinsäuredimethylester und Furan Die Elektrolysezelle beinhaltete in diesem Fall nur 3 Spalte von jeweils 0,5 mm.

Die Kathodenseiten der Graphitelektroden waren jeweils mit einer 2 mm starken Lage aus Graphitfilz (KFD 02, Fa. SGL Carbon) versehen.

3500 g Elektrolyt mit 9,4% Furan, 40% Maleinsäuredimethylester, 1% NaBr und 49,6% Methanol wurde bei 19-24°C mit einer Stromstärke von 5 A bis zu einem Ladungseintrag von 1,1 F bezogen auf Maleinsäuredimethylester (entsprechend 2, 4 F bezogen auf Furan) elektrolysiert. Der Austrag enthielt die Produkte Fu- ran : Dimethoxyfurane im Verhältnis 1, 0 : 9,3 entsprechend einem Umsatz von 90 %. Die Selektivität Dimethoxydihydrofuran/Dimethoxytetrahydrofuran lag bei 99%. Maleinsäuredimethylester wurde zu über 99% umgesetzt. Butantetracarbon- säuretetramethylester und Bernsteinsäuredimethylester waren im Verhältnis

1 : 0,31 entstanden, Butantetracarbonsäuretetramethylester und Methoxybernstein- säure im Verhältnis 1 : 1,15.

Beispiel 5 : Elektrolyse von Maleinsäuredimethylester und DMF In einer Zelle, wie sie in L. Kröner et al. GDCh-Monographie 14,"Elektrochemi- sche Reaktionstechnik und Synthese"J. Russow, G. Sandstede, R. Staab Hrsg., GDCh, Frankfurt 1999, Seite 484-490 beschrieben wird, wurde elektroysiert. Sie- ben 6 mm starke Graphitfilzringscheiben mit einer Fläche von jeweils 0,61 dm2 wurden alternierend mit 7 Nafionmembranen der gleichen Fläche zu einem Stapel vereinigt. Die oberste Filzscheibe wurde durch eine Graphitscheibe anodisch kontaktiert, die untere entsprechend kathodisch kontaktiert.

Die Nafionmembranen (Nafion 117, DuPont) wurden vor dem Einsatz 15 h lang bei 40°C in 5%-iger Schwefelsäure gelagert.

Anschließend wurde ein Ansatz von 18,2% DMF, 9,1% Wasser, 63,6 % Methanol und 9,1% Maleinsäuredimethylester bei einer Stromstärke von 0,6 A und einer Temperatur von 28-35°C gefahren. Um die Nafionmembran aus ihrer H+-Form in eine Salzform (Hier : Li+-Form) zu überführen, wurden dem Elektrolyten 0,5 ml einer wässrigen LiOH-Lösung zugesetzt, der pH-Wert der Lösung blieb mit 7,0 bis 7,5 im Neutralbereich.

Die Elektrolyse wurde auf einen Maleinsäureumsatz von 51% gefahren. Das GC- Flächenverhältnis Maleinsäuredimethylester : Butantetracarbonsäurester im Elek- trolyseaustrag war 1,00 : 0,70, das GC-Flächenverhältnis Maleinsäuredimethyle- ster : Bemsteinsäurester im Elektrolyseaustrag war 1,00 : 0,34 ; Methoxybernstein- säureester wurde nicht in nennenswerter Menge (>3%) gebildet.

Als Anodenprodukt war N-Methoxymethyl-N-methylformamid entstanden mit einer Selektivität von 95% entstanden.