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Patent Searching and Data


Title:
PRODUCTION OF FLUORINATED ALKYL AROMATES
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2005/123636
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to alkyl benzoles comprising branched, poly or perhalogenated alkyl groups. Said alkyl benzoles can be produced from the corresponding alkyl compounds by chlororination and subsequently fluorination. Optionally it is possible to start from core-substituted derivatives or to substitute the aromatic core after halogenation. The method is also suitable for producing perfluorisopropylbenzene and derivatives thereof.

Inventors:
BRAUN MAX (DE)
Application Number:
PCT/EP2005/006279
Publication Date:
December 29, 2005
Filing Date:
June 11, 2005
Export Citation:
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Assignee:
SOLVAY FLUOR GMBH (DE)
BRAUN MAX (DE)
International Classes:
C07C17/14; C07C17/20; C07C201/12; C07C205/11; (IPC1-7): C07C17/14; C07C17/20; C07C22/08; C07C201/12; C07C205/11
Foreign References:
US1967244A1934-07-24
DE1518857A11969-08-21
US4242286A1980-12-30
DE2758164A11978-07-06
Other References:
EUGEN MÜLLER: "Methoden der Organischen Chemie", 1962, GEORG THIEME VERLAG, STUTTGART, XP002317505
DATABASE BEILSTEIN INSTITUT ZUR FÖRDERUNG DER CHEMISCHEN WISSENSCHAFTEN, FRANKFURT AM MAIN, DE; XP002317506, Database accession no. 5856270
DATABASE BEILSTEIN INSTITUT ZUR FÖRDERUNG DER CHEMISCHEN WISSENSCHAFTEN, FRANKFURT AM MAIN, DE; XP002317507, Database accession no. 5856273
DATABASE BEILSTEIN INSTITUT ZUR FÖRDERUNG DER CHEMISCHEN WISSENSCHAFTEN, FRANKFURT AM MAIN, DE; XP002317508, Database accession no. 7044803
DATABASE BEILSTEIN INSTITUT ZUR FÖRDERUNG DER CHEMISCHEN WISSENSCHAFTEN, FRANKFURT AM MAIN, DE; XP002317509, Database accession no. 108053
SHEPPARD W A: "THE ELECTRONIC PROPERTIES OF FLUOROALKYL GROUPS FLUORINE P-PI INTERACTION", JOURNAL OF THE AMERICAN CHEMICAL SOCIETY, AMERICAN CHEMICAL SOCIETY, WASHINGTON, DC, US, vol. 87, no. 11, 5 June 1965 (1965-06-05), pages 2410 - 2420, XP002942156, ISSN: 0002-7863
Attorney, Agent or Firm:
Fischer, Reiner c/o Solvay Fluor GmbH (Hans-Böckler-Allee 20, Hannover, DE)
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Claims:
Patentansprüche
1. Verfahren zur Herstellung von Verbindungen mit einem Benzolring, der durch eine polyfluor, oder perfluor oder perhalogensubstituierte Alkylgruppe mit 1 bis 8 C Atomen substituiert ist und gegebenenfalls zusätzlich durch ein öder mehrere Halogen¬ atome und/oder durch die Nitrogruppe substituiert sein kann, mit der Maßgabe, dass min¬ destens 1 Halogenatom an der verzweigten Alkylgruppe ein Fluoratom ist, wobei man von einer Verbindung ausgeht, die die entsprechende nicht mit Halogen substituierte Al¬ kylgruppe aufweist und man a) in einem ersten Schritt eine Chlorierung und anschließend einen ChlorFluor Austausch vornimmt oder b) eine Fluorierung mit elementarem Fluor vornimmt, und, sofern der Benzolring durch eine oder mehrere Halogenatome und/oder die Nitro¬ gruppe substituiert sein soll, man entweder von einer bereits derartig substituierten Aus¬ gangsverbindung ausgeht oder man den oder die Substituenten am Benzolring nach der Fluorierung einführt.
2. Verfahren nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die Alkylgruppe der Ausgangsverbindung in αStellung verzweigt ist.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Alkylgruppe eine in αStellung verzweigte C3C5Alkylgruppe, vorzugsweise eine Isopropylgruppe ist.
4. Verfahren nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass man Perfluorisopro pylbenzol herstellt, das am Benzolring gewünschtenfalls durch ein oder mehrere Halo¬ genatome und/oder durch eine Nitrogruppe am Ring substituiert sein kann.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass man die Isopro¬ pylgruppe von Isopropylbenzol, das am Benzolring gewünschtenfalls durch ein oder meh¬ rere Halogenatome und/oder durch eine Nitrogruppe am Ring substituiert sein kann, mit elementarem Chlor perchloriert, wobei die Chlorierung thermisch, photochemisch oder thermisch, unterstützt durch einen Radikalinitiator durchgeführt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass man von einer be¬ reits am Benzolring durch ein Halogenatom und/oder eine Nitrogruppe substituierten Ver¬ bindung ausgeht und die Chlorierung bzw. Fluorierung vornimmt, sofern man eine Substi tution in metaStellung des Halogenatoms oder der Nitrogruppe zur Alkylgruppe wünscht, oder dass man den Benzolring nach der Chlorierung bzw. Fluorierung mit Halogen oder der Nitrogruppe substituiert, sofern man eine Substitution in der ortho oder paraPosition wünscht.
7. Verfahren nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass man die Fluorierung katalytisch durch ChlorFluorAustausch mittels HF in der Flüssigphase durchführt.
8. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man Verbindungen herstellt, die in o oder pPosition zur halogenierten Alkylgruppe durch eine Nitrogruppe substituiert sind.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass man die Nitrogrup¬ pe zu einer NH2Gruppe reduziert.
10. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man Verbindungen herstellt, deren C3C8Alkylgruppe perfluoriert ist.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass man 4 Heptafluorisopropylnitrobenzol, 2Fluor4 Heptafluorisopropylnitrobenzol, 3Fluor4 Hep tafluorisopropylnitrobenzol oder 3Chlor4 Heptafluorisopropylnitrobenzol herstellt und gewünschtenfalls zu den NH2Verbindungen hydriert.
Description:
Herstellung von fluorierten Alkylaromaten

Beschreibung

Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung von Benzolverbin¬ dungen, die durch eine gegebenenfalls verzweigte, polyfluor-, perfluor- oder perhaloge- nierte Alkylgruppe sowie gewünschtenfalls am Benzolring zusätzlich durch ein oder meh¬ rere Halogenatome und/oder die Nitrogruppe substituiert sind, wobei mindestens ein Ha¬ logenatom an der verzweigten Alkylgruppe in Form eines Fluoratoms vorliegt.

Derartige Verbindungen sind Bausteine in der chemischen Synthese. So ist aus der US 6,717,013 bekannt, siehe dort Spalte 1 , dass Perfluoralkylanilinverbindungen nützliche Zwischenprodukte für die Synthese von Agrochemikalien, Pharmazeutika, ober¬ flächenaktiven Substanzen und anderen Mitteln sind. Die Herstellung derartiger Anilinver¬ bindungen wird dort auch beschrieben, z.B. durch Perfluoralkylierung ausgehend von Perfluoralkylhalogeniden und Kupferpulver, durch Anlagerung von Perfluoralkenen an Fluornitrobenzol oder, entsprechend der dort beschriebenen Erfindung, durch Umsetzung eines Anilins mit einer Perfluoralkyliodid-Verbindung.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, alternative Synthesewege zur Herstel¬ lung solcher Verbindungen bzw. von Vorläufern solcher Verbindungen anzugeben. Diese Aufgabe wird durch das in den Ansprüchen angegebene Verfahren gelöst.

Die Erfindung beruht auf der Erkenntnis, dass man von den entsprechenden Al- kylverbindungen ausgeht und die Alkylgruppe halogeniert, insbesondere perfluoriert. Dies kann direkt über eine Fluorierung mit elementarem Fluor geschehen, oder man führt zu¬ nächst eine Chlorierung mit anschließendem Chlor-Fluor-Austausch durch.

Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung von Verbindungen mit einem Benzolring, der durch eine Polyfluor-, Perfluor- oder perfluorchlorsubstituierte Alkylgruppe mit 1 bis 8 C-Atomen substituiert ist und gegebenenfalls zusätzlich durch ein oder mehre¬ re Halogenatome und/oder durch die Nitrogruppe substituiert sein kann, mit der Maßgabe, dass mindestens 1 Halogenatom an der verzweigten Alkylgruppe ein Fluoratom ist, sieht vor, dass man von einer Verbindung ausgeht, die die entsprechende nicht mit Halogen substituierte Alkylgruppe aufweist und man a) in einem ersten Schritt eine Chlorierung der Alkylgruppe und anschließend ei¬ nen Chlor-Fluor-Austausch vornimmt oder b) eine Fluorierung der Alkylgruppe mit elementarem Fluor vornimmt, und, sofern der Benzolring durch eine oder mehrere Halogenatome und/oder die Nitro- gruppe substituiert sein soll, man entweder von einer bereits derartig substituierten Aus¬ gangsverbindung ausgeht oder man den oder die Substituenten am Benzolring nach der Fluorierung einführt.

"Polyfluorsubstituiert" bedeutet, dass mindestens die Hälfte der Wasserstoffatome der Alkylgruppe durch Fluoratome ersetzt sind. "Perfluoriert" bedeutet, dass sämtliche Wasserstoffatome der Alkylgruppe durch Fluoratome ersetzt sind. "Perhalogeniert" be¬ deutet, dass sämtliche Wasserstoffatome durch Chlor und mindestens ein Fluoratom er¬ setzt sind.

Bevorzugt sind Verbindungen mit Alkylgruppen, die in α-Stellung verzweigt sind. Besonders bevorzugt sind solche mit einer verzweigten C3-C5-Alkylgruppe, insbesondere bevorzugt sind Verbindungen mit einer Isopropylgruppe.

Sofern man eine Fluorierung mit elementarem Fluor bewirkt, setzt man zweckmä¬ ßig Fluor ein, das mit Inertgas verdünnt ist. Gut geeignet ist Stickstoff als Inertgas. Die Fluorierung wird bei niedriger Temperatur, gegebenenfalls in einem Lösungsmittel, z.B. in einem perfluorierten Kohlenstoff, durchgeführt. Man fluoriert so lange, bis der gewünschte Fluorierungsgrad erreicht ist.

Eine Alternative zum Verfahren unter Verwendung von elementarem Fluor ist die Chlorierung mit anschließender Fluorierung unter Chlor-Fluor-Austausch. Dabei wird die verzweigte Alkylgruppe zunächst chloriert. Diese Chlorierung wird mit elementarem Chlor vorgenommen und kann thermisch, photochemisch oder thermisch mit Unterstützung durch einen Radikalinitiator, z.B. Benzoylperoxid oder Azobisisobutyronitril, bewirkt wer¬ den. Die Chlorierung wird solange durchgeführt, bis der gewünschte Chlorierungsgrad erreicht ist. Bevorzugt wird mindestens die Hälfte aller Wasserstoffatome an der Al¬ kylgruppe gegen Chlor ausgetauscht, bevorzugt alle Wasserstoffatome, so dass eine Perchloralkylgruppe vorliegt. Sofern man eine photochemische Chlorierung vornimmt, kann es zweckmäßig sein, einen Wellenbereich vorzusehen, bei welchem das Chlor zwar Strahlung absorbiert, nicht aber die Ausgangsverbindung oder auch das Produkt.

Die resultierende chlorierte Zwischenverbindung kann durch übliche Methoden iso¬ liert durch Extraktion oder Destillation und gewünschtenfalls durch weitere Destillations¬ oder Extraktionsschritte gereinigt werden. Alternativ kann man die Reaktionsmischung aus der Chlorierung in die Fluorierungsreaktion einsetzen.

Die Fluorierung wird mit üblichen Mitteln zum Chlor-Fluor-Austausch vorgenom¬ men. Üblicherweise verwendet man HF. Die Fluorierung kann ohne Katalysator oder mit Katalysator durchgeführt werden. Um einen höheren Fluorierungsgrad zu erreichen, ver¬ wendet man zweckmäßig einen Katalysator. Als Beispiele für Katalysatoren sollen er¬ wähnt werden: Antimonhalogenide mit 3- oder fünfwertigem Antimon oder deren Gemi¬ sche (derartige Verbindungen liegen meist überwiegend als Fluorverbindungen vor; siehe z.B. US 5315046); TiCI4 oder SnCI4 oder deren Gemische, siehe z.B. die US 5894075; Hydrofluorid-Adukte von Aminen, wie sie z.B. für die Fluorierung anderer Verbindungen beutzt werden, siehe die WO 00/32549; TiF4, TiCI4, SnCI4 oder SnF4 oder die entspre¬ chenden gemischten Chlor-Fluor-Verbindungen.

Bei zumindest den Antimonhalogenid-Katalysatoren kann die Fähigkeit, auch hö¬ here Fluorierungsgrade zu katalysieren, gesteuert werden. Je höher der Anteil an Fluor¬ atomen im Antimonhalogenid-Katalysator und auch an HF in der Reaktionsmischung, desto aktiver ist der Katalysator.

Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren bevorzugt herstellbaren Verbindun¬ gen sind am Benzolring durch ein oder mehrere Halogenatome und/oder die Nitrogruppe substituiert. Halogen bedeutet hier Chlor, Fluor oder Brom, bevorzugt Chlor oder Fluor.

Sofern man Verbindungen herstellen möchte, die Halogenatome oder die Nitro¬ gruppe in p- oder o-Position zum Alkylrest aufweisen sollen, empfiehlt es sich, entweder schon von derartig substituierten Verbindungen auszugehen oder diese Halogenatome bzw. die Nitrogruppe nach der Halogenierung des Alkylrestes einzuführen, da die haloge- nierte Alkylgruppe, besonders wenn sie fluoriert ist, einen Effekt aufweist, der die Substi¬ tution am Benzolring in die o- bzw. p-Position dirigiert. Sofern man Verbindungen herstellen möchte, die das oder die Halogenatome bzw. die Nitrogruppe in m-Position aufweisen sollen, empfiehlt es sich, von bereits derartig substituierten Verbindungen auszugehen, weil die Kernsubstitution nach der Halogenie- rung des Alkylrestes bevorzugt in die o- bzw. p-Position gedrängt würde.

Das erfindungsgemäße Verfahren eignet sich besonders zur Herstellung von Cu- mol, das in der Isopropylgruppe perfluoriert ist und gewünschtenfalls am Benzolring durch eine Nitrogruppe oder ein Halogenatom, vorzugsweise in o-Position, besonders in p- Position, insbesondere durch Chlor oder Fluor, substituiert ist. Zur Herstellung einer sol¬ chen Verbindung geht man zweckmäßig aus von der gewünschtenfalls am Kern bereits substituierten Cumol-Verbindung. Diese wird entweder mit elementarem Fluor direkt fluo¬ riert, oder man stellt zunächst die Perchlorisopropylverbindung her, die dann unter Chlor- Fluor-Austausch unter Einsatz von HF in Anwesenheit eines der oben genannten Fluorie- rungskatalysatoren in die entsprechende Perfluorisopropylverbindung umgewandelt wird.

Das erfindungsgemäße Verfahren eignet sich besonders zur Herstellung von Ver¬ bindungen mit verzweigter Perfluoralkylgruppe und p-Nitro- oder o-Nitrosubstitution am Benzolring. Man kann dann o-Nitrocumol oder p-Nitrocumol (dies sind bekannte Verbin¬ dungen, CAS-Nummer 6526-72-3 bzw. 1817-47-6) einsetzen und diese wie oben be¬ schrieben direkt oder über die perchlorierten Verbindungen fluorieren. Anschließend kann nach bekannten Methoden eine Reduktion der Nitrogruppe zur Aminogruppe vorgenom¬ men werden, beispielsweise mittels Wasserstoff über Platin.

Verbindungen, die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellt werden können, sind z.B. 4-Heptafluoroisopropylnitrobenzol und daraus durch Reduktion der Ni¬ trogruppe das entsprechende 4-Heptafluoroisopropylanilin; 2-Fluoro- bzw. 3-Fluoro-4- heptafluoroisopropylnitrobenzol und daraus durch Reduktion der Nitrogruppe das ent¬ sprechende Anilin; 3-Chlor-4-Heptafluorisopropylnitrobenzol und daraus durch Reduktion das entsprechende Anilin; anstelle der genannten 4-Heptafluorisopropylverbindungen die entsprechenden Perfluormethyl-, Perfluorethyl-, Perfluor-n-propyl-, Perfluorbutylverbin- dungen.

Die entsprechend dem erfindungsgemäßen Verfahren herstellbaren Verbindun¬ gen eignen sich als Zwischenprodukte in der chemischen Synthese von Agrochemikalien, Pharmazeutika und anderen Mitteln, wie im US-Patent 6,717,013 beschrieben.