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Title:
PRODUCTION OF PHOSPHOR LAYERS USING ALKALI METAL SILICATES
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2012/084440
Kind Code:
A1
Abstract:
The present invention relates to a method for producing phosphor layers or phosphor bodies, comprising applying a suspension of at least one solid phosphor in a liquid alkali metal silicate/water mixture to a substrate surface or into a mould, and hardening the suspension in order to generate a phosphor layer or a phosphor body. The invention further relates to the suspensions employed in this method and to the use thereof for producing phosphor layers or phosphor bodies, and also to optical components or lamps which comprise the phosphor layers or phosphor bodies produced in accordance with the invention.

Inventors:
GLEITSMANN TOBIAS (DE)
Application Number:
PCT/EP2011/071401
Publication Date:
June 28, 2012
Filing Date:
November 30, 2011
Export Citation:
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Assignee:
OSRAM AG (DE)
GLEITSMANN TOBIAS (DE)
International Classes:
C09K11/02; H01J29/22; H05B33/20
Domestic Patent References:
WO2002090464A12002-11-14
Foreign References:
US3763051A1973-10-02
US20030124247A12003-07-03
US3681222A1972-08-01
US5744907A1998-04-28
US3416940A1968-12-17
Other References:
YOKOYAMA MEISO ET AL: "Red SrTiO3:Pr,Al phosphor as potential field emission display material", JOURNAL OF VACUUM SCIENCE AND TECHNOLOGY: PART A, AVS /AIP, MELVILLE, NY., US, vol. 18, no. 5, 1 September 2000 (2000-09-01), pages 2472 - 2476, XP012005332, ISSN: 0734-2101, DOI: 10.1116/1.1288197
YANG SU-HUA ET AL: "Blue CuxS coated ZnS:Ag,Cl phosphor as potential field emission display material", JOURNAL OF VACUUM SCIENCE AND TECHNOLOGY: PART A, AVS /AIP, MELVILLE, NY., US, vol. 16, no. 6, 1 November 1998 (1998-11-01), pages 3443 - 3448, XP012004308, ISSN: 0734-2101, DOI: 10.1116/1.581500
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Claims:
Patentansprüche:

Verfahren zur Herstellung einer Leuchtstoffschicht oder eines Leuchtstoffkörpers umfassend:

Aufbringen einer Suspension enthaltend mindestens einen festen Leuchtstoff und mindestens ein Alkalisilikat auf eine Substratoberfläche oder in eine Form um eine Leuchtstoffschicht oder einen Leuchtstoffkörper zu erzeugen;

Aushärten der Leuchtstoffschicht oder des Leuchtstoffkörpers.

Verfahren nach Anspruch 1, wobei die Suspension ferner Wasser enthält.

Verfahren nach Anspruch 2, wobei das Volumenkonzentrationsverhältnis von Alkalisilikat und Wasser von ungefähr 1 :5 bis ungefähr 5: 1 beträgt.

Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Massenverhältnis des Alkali silikats und Leuchtstoff von ungefähr 1 :5 bis ungefähr 5: 1 beträgt.

Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Alkalisilikat Natriumsilikat, Kaliumsilikat oder eine Mischung davon ist.

Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Aufbringen der Suspension durch Schlämmen, Drucken, Sprühen oder Einspritzen erfolgt.

Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Aufbringen der Suspension um eine Leuchtstoffschicht zu erzeugen Spinning oder Ultraschallbehandlung einschließt.

Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Substrat ein Kühlkörper oder optisches Bauteil ist.

9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Substrat oder die Form aus Glas, Keramik oder Metall besteht.

10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Aushärten durch Trocknen erfolgt.

11. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Aushärten bei erhöhter Temperatur erfolgt.

12. Optisches Bauteil umfassend eine oder bestehend aus einer Leuchtstoffschicht hergestellt nach einem Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1-11.

13. Lampe umfassend eine Leuchtstoffschicht hergestellt nach einem Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1-11 oder ein optisches Bauteil gemäß Anspruch 12.

14. Suspension umfassend mindestens ein flüssiges wässriges Alkalisilikat und einen oder mehrere feste Leuchtstoffe.

15. Verwendung der Suspension nach Anspruch 14 zur Ausbildung einer Leuchtstoffschicht auf einer Substratoberfläche oder zur Ausbildung eines Leuchtstoffkörpers .

Description:
Herstellung von Leuchtstoffschichten unter Verwendung von Alkalisilikaten

Gebiet der Erfindung

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Leuchtstoffschichten oder Leuchtstoffkörpern unter Verwendung einer Suspension von mindestens einem festen Leuchtstoff in einer flüssigen Alkalisilikat-Wasser Mischung, die in diesem Verfahren eingesetzten Suspensionen und deren Verwendung zur Herstellung von Leuchtstoffschichten oder Leuchtstoffkörpern sowie optische Bauteile oder Lampen, die die derart hergestellten Leuchtstoffschichten oder Leuchtstoffkörper enthalten.

Hintergrund der Erfindung

Für Remote-Phosporanwendungen, d.h. Anwendungen bei denen Leuchtstoff (Phosphor) und Lichtquelle, z.B. LED, Laser oder Laserdiode, räumlich getrennt sind, werden dünne Leuchtstoffschichten auf Oberflächen aufgebracht (Substrat), mit Bindemitteln mechanisch fixiert und an ein optisches System (Linsen, Kollimatoren, etc.) angebunden (Luft, Immersion etc.).

Die Verwendung von Bindemitteln ist notwendig, da die Leuchtstoffe, die zumeist pulverförmig vorliegen, ohne die zusätzliche Verwendung von Bindemitteln keine mechanisch stabilen Schichten, d.h. abrieb- und kratzfeste Schichten, bilden.

Problematisch bei der Verwendung von Bindemitteln zu Schichtbildung bzw. -Stabilisierung ist, dass diese Bindemittel mit den Leuchtstoffen in Wechselwirkung treten und damit optische und thermische Eigenschaften negativ beeinflussen können. Zudem müssen die Bindemittel selbst thermisch und optisch stabil sein und keine Alterungseigenschaften zeigen. Aus diesem Grund ist die Verwendung eines inerten, optisch transparenten, thermisch und optisch stabilen Bindemittels Voraussetzung für die Erzeugung stabiler und langlebigere Leuchtstoffschichten. Die Leuchtstoffe werden mit Lichtquellen, z.B. blaue Diodenlaser, hoher Leistungsdichte (einige W/mm 2 ) zur Emission angeregt. Der Leuchtstoffbereich mag einen oder mehrere Leuchtstoffe aufweisen, welche in der Lage sind, einfallendes Laserlicht oder Anregungslicht in Wellenlängen umgewandeltes bzw. konvertiertes Licht zumindest teilweise umzuwandeln. Die bei der Konversion entstehenden hohen thermischen Verluste (Stokes) führen zu einem Wärmeeintrag in der Leuchtstoffschicht. Werden diese Temperaturen zu hoch, beispielsweise durch unzureichende Entwärmung, kann es zu thermisch bedingten Änderungen der optischen Eigenschaften (Emissionswellenlänge, Konversionseffizienz, thermisches Quenchen usw.) kommen oder letztendlich zu der Zerstörung der Leuchtstoffe bzw. der Schicht selbst. Ursächlich für diese Degeneration der Leuchtstoffschicht können sowohl Leuchtstoff als auch Bindemittel sein. Aus diesem Grund sollte die Leuchtstoffschicht so gestaltet sein, das sie optimal entwärmt werden kann, um die thermische Zerstörung der Leuchtstoffe und des Bindemittels zu vermeiden.

Gegenwärtig werden Silikone als Bindermatrizen für lichttechnische Anregung (z.B. LEDs) verwendet. Diese erlauben keine zu hohen Lichtleistungen (Leistungsdichten einige W/mm 2 ) oder machen weiteren technologischen Aufwand nötig (z.B. phosphorbeschichtete rotierende Farbräder zur Reduzierung der Lichteinwirkzeit).

Der Beschichtungsprozess wird durch die Art der Substratmaterialien limitiert. So sind Hochtemperaturprozesse auf vielen Kunststoffen und metallischen Materialien (z.B. Aluminium) aufgrund deren Schmelztemperaturen nicht denkbar. Alternativ verfügbare gut wärmeleitfähige keramische Materialien (z.B. A1N) sind dagegen mit erhöhtem technologischem und finanziellen Aufwand verbunden. Die bekannten Leuchtstoff- Silikongemische werden üblicherweise direkt auf metallische Substrate aufgebracht. Diese metallischen Substrate können zusätzlich eine Kühlfunktion besitzen.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher ein Verfahren zur Herstellung von Leuchtstoffschichten bereitzustellen, das die bekannten Nachteile überwindet und es ermöglicht mechanisch und thermisch stabile Leuchtstoffschichten herzustellen. Zusammenfassung der Erfindung

Die erfindungsgemäße Aufgabe wird in einem ersten Aspekt durch ein Verfahren zur Herstellung einer Leuchtstoffschicht oder eines Leuchtstoffkörpers gelöst, wobei das Verfahren umfasst:

- Aufbringen einer Suspension enthaltend mindestens einen festen Leuchtstoff und mindestens ein Alkalisilikat auf eine Substratoberfläche oder in eine Form um eine Leuchtstoffschicht oder einen Leuchtstoffkörper zu erzeugen; und

- Aushärten der Leuchtstoffschicht oder des Leuchtstoffkörpers

In einem weiteren Aspekt richtet sich die Erfindung auf ein optisches Bauteil, das eine Leuchtstoffschicht umfasst, die mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens hergestellt wurde. Ebenfalls erfasst ist eine Lampe, insbesondere eine LED Lampe, ein Laser oder ein Farbrad umfassend eine Leuchtstoffschicht hergestellt nach einem Verfahren gemäß der Erfindung oder ein erfindungsgemäßes optisches Bauteil.

In noch einem weiteren Aspekt betrifft die Erfindung eine Suspension umfassend mindestens ein flüssiges wässriges Alkalisilikat und einen oder mehrere feste Leuchtstoffe sowie die Verwendung einer solchen Suspension zur Herstellung einer Leuchtstoffschicht oder eines Leuchtstoffkörpers.

Beschreibung der Zeichnungen

Figur 1 zeigt verschiedene Ausführungsvarianten zur Form der Alkalisilikat-Schicht Leuchtstoffschicht (101) oder des Leuchtstoffkörper (101) sowie zur Art und Form des Substrats (103) ((a)-(k)). In den Figuren la) und ld) bis lk) ist das Substrat (103) optisch dicht, in der Figur lb) optisch transparent. Ebenfalls dargestellt sind Ausführungsvarianten der Verteilung der Leuchtstoffpartikel (102) innerhalb der Alkalisilikat-Leuchtstoffschicht (101) ((d)-(g)). Figur 2 zeigt den Einsatz der erfindungsgemäßen Leuchtstoffschichten (201) bei Reflexions- (a) und Transmissions- Anwendungen (b) sowie eine Ausführungsform, in der die Leuchtstoffschicht (201) reflexiv eingesetzt wird und direkt zwischen optisch dichtem Kühlkörper (205) und transparentem optischen Bauteil (204) angebunden ist (c). Das Anregungslicht ist als breiter Pfeil (206), das emittierte Licht als schmale Pfeile (207) dargestellt. Das Substrat (203) ist in Figur 2a) optisch dicht, in der Figur 2b) opisch transparent. In der Figur 2c) ist das obere Substrat (205) optisch dicht, das untere Substrat (204) optisch transparent.

Figur 3 zeigt schematisch eine Leuchtstoffschicht (301) mit einer Verteilung von Partikeln (302) (a), die vom darunter liegenden Substrat (303) abgelöst (b), um 180° gedreht (c) und wieder auf die Substratoberfläche geklebt (d) wird. Dadurch lässt sich ein optisches Bauteil herstellen, in dem die größeren Leuchtstoffpartikel an der Schichtoberfläche liegen. Das Substrat (303) ist in den Figuren 3a) bis 3d) optisch dicht.

Figur 4 zeigt schematisch ein Beispiel für eine Ausführungsform in der mehrere substratlose Leuchtstoffschichten als Farbradsegemente (401) auf Lüfterstege (402) aufgesetzt werden um entsprechend dem Radiallüfterprinzip eine aktive Kühlung zu erreichen.

Figur 5 zeigt schematisch ein Beispiel für eine Ausführungsform in der die Leuchtstoffschicht (501) auf einem Farbrad (504) eingesetzt und durch Oberflächenstrukturen in der Leuchtstoffschicht aktiv gekühlt werden kann. Als Oberflächenstrukturen sind beispielhaft als Alternativen Riefen (502) und Lamellen (503) dargestellt.

Detaillierte Beschreibung der Erfindung

Die vorliegende Erfindung basiert auf der Erkenntnis, dass sich Suspensionen von festen Leuchtstoffpartikeln in flüssigen wässrigen Alkalisilikatlösungen dazu eignen mechanisch stabile, harte Leuchtstoffschichten auszubilden, die gleichzeitig sehr gute optische Eigenschaften aufweisen. In einem ersten Aspekt richtet sich die vorliegende Erfindung daher auf ein Verfahren zur Herstellung einer Leuchtstoffschicht oder eines Leuchtstoffkörpers, wobei das Verfahren die Schritte umfasst:

Aufbringen einer Suspension enthaltend mindestens einen festen Leuchtstoff und mindestens ein Alkalisilikat auf eine Substratoberfläche oder in eine Form, um eine Leuchtstoff Schicht oder einen Leuchtstoffkörper zu erzeugen;

Aushärten der Leuchtstoffschicht oder des Leuchtstoffkörpers.

In verschiedenen Ausführungsformen der Erfindung ist die Suspension eine wässrige Suspension und enthält eine Mischung aus Wasser und mindestens einem flüssigen Alkalisilikat. Das Verfahren kann ferner auch den Schritt der Herstellung einer geeigneten Suspension durch Suspendieren des festen Leuchtstoffs in einer flüssigen Alkali silikat-haltigen Lösung umfassen.

Für die Herstellung der Suspension können die Leuchtstoffpulver mit flüssigem wässrigen Alkalisilkat angemischt werden. Dabei hat das Verhältnis der Volumina Alkaliwasserglasanteil, Wasser und Feststoffpulver direkten Einfluss auf die Homogenität der Suspension (Verarbeitbarkeit), die Viskosität, die resultierende Schichtdicke, die Rissneigung, das Trocknungsverhalten und die optischen Eigenschaften der resultierendnen Schicht (späterer Glasanteil).

Es hat sich als vorteilhaft herausgestellt, wenn das Volumenkonzentrationsverhältnis von flüssigem Alkalisilikat und Wasser in solchen Mischungen von ungefähr 1 :5 bis ungefähr 5: 1, vorzugsweise von ungefähr 1 :3 bis 3 : 1 beträgt. In bestimmten Ausführungsformen der Erfindung beträgt das Volumenkonzentrationsverhältnis von flüssigem Alkali silikat(en) und Wasser daher 1 :3, 1 :2, 2:3, 1 : 1, 2: 1, 3 :2, oder 3 : 1. Das eingesetzte Verhältnis kann in Abhängigkeit von den Zieleigenschaften der Färb stoff schicht (z.B.Glasanteil, Schichtdicke, Festigkeit), sowie von den Leuchtstoffen selbst gewählt werden. Ein Anteil reinen Alkali Silikates über dem oben genannten Konzentrationsbereich führt zum Aufschäumen der Schicht beim beim Trocknen bzw. Ausheizen. „Ungefähr" bedeutet im Zusammenhang dieser Erfindung, dass der entsprechende Zahlenwert um etwa 10% nach oben oder unten abweichen kann. In einer Ausführungsform handelt es sich bei dem flüssigen Alkalisilikat um eine gesättigte Lösung von Alkalisilikat in Wasser, die dann in oben genanntem Verhältnis weiter mit Wasser verdünnt wird. Eine solche gesättigte Lösung kann beispielsweise 7.5-8.5 Gew - % Alkalioxid, z.B. Na 2 0, und 25.5 -28.5 Gew.-% Si0 2 (jeweils acidimetrisch bestimmt) enthalten. Eine solche Lösung kann eine Dichte von etwa 1,296 bis etwa 1,396 g/ml besitzen.

Bei dem mindestens einen Alkalisilikat kann es sich beispielsweise um Natriumsilikat oder Kaliumsilikat handeln. Ebenfalls erfasst sind Mischungen der vorgenannten Alkali silikate. Bei den Alkali Silikaten handelt es sich um Verbindungen der allgemeinen Formal M 2 0 · n Si0 2 , wobei M ein Alkalimetall und n im Bereich von 1-4 ist. In verschiedenen Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung werden die Alkali silikate als kolloide, alkalische Lösungen in Wasser, insbesondere Natrium- /Kaliumsilikat Lösungen, eingesetzt. Solche wässrigen Lösungen können durch Lösen der festen Alkali silikate in Wasser bei erhöhter Temperatur und erhöhtem Druck hergestellt werden.

Bei dem mindestens einen festen Leuchtstoff kann es sich auch um eine Mischung aus zwei oder mehr verschiedenen Leuchtstoffen handeln. Im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung bedeutet der Begriff „mindestens ein", 1 oder mehr, insbesondere mindestens 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9 10 oder mehr. Die Erfindung betrifft daher auch Suspensionen, die 2 oder mehr, beispielsweise 2, 3 oder 4 verschiedene Leuchtstoffe enthalten. Üblicherweise wird der feste Leuchtstoff als Pulver eingesetzt. Die Suspension kann beispielsweise dadurch hergestellt werden, dass der feste Leuchtstoff zu einer Mischung aus Wasser und Alkalisilikat gegeben wird. Geeignete Leuchtstoffe sind im Stand der Technik bekannt. Übliche Leuchtstoffe sind beispielsweise Silikate, Nitride, Oxide, Phosphate, Borate, Oxynitride, Sulfide, Selenide, und Halide von Aluminium, Silizium, Magnesium, Calcium, Barium, Strontium, Zink, Cadmium, Mangan, Indium, anderen Übergangsmetallen, oder Seltenerdmetallen wie Yttrium, Gadolinium oder Lanthan, die mit einem Aktivator, wie zum Beispiel Kupfer, Silber, Aluminium, Mangan, Zink, Zinn, Blei, Cer, Terbium, Titan, Antimon oder Europium dotiert sind. In verschiedenen Ausführungsformen der Erfindung ist der Leuchtstoff ein oxidischer oder (oxi-)nitridischer Leuchtstoff, wie ein Granat, Orthosilikat, Nitrido(alumo)silikat oder Nitridoorthosilikat, oder ein Halogenid oder Halophosphat. Konkrete Beispiele für geeignete Leuchtstoffe sind Strontium chloroapatit:Eu ((Sr,Ca)5(P0 4 ) 3 Cl:Eu; SC AP), Yttrium- Aluminium-Gran Cer (YAG:Ce) oder CaAlSiN 3 :Eu.

In verschiedenen Ausführungsformen der Erfindung beträgt das Massenverhältnis von Leuchtstoff bzw. Leuchtstoffmischung zu dem wässrigen, flüssigen Alkali silikat, d.h. der Mischung aus Alkalisilikat und Wasser, daher von ungefähr 1 :5 bis ungefähr 5: 1, vorzugsweise von ungefähr 1 :3 bis 3 : 1 betragen. Beispielhafte Konzentrationsverhältnisse sind daher 3 : 1, 2: 1, 3 :2, 1 : 1, 2:3, 1 :2 oder 1 :3. Diese Konzentrationsverhältnisse haben sich im Hinblick auf die Homogenität der Suspension, Sedimentationszeit und Schichtdicke als besonders günstig verarbeitbar herausgestellt

In verschiedenen Ausführungsformen der Erfindung kann die Suspension ferner weitere Bestandteile, beispielsweise Partikel mit lichtstreuenden Eigenschaften und/oder Hilfsstoffe enthalten. Beispiele für Hilfsstoffe schließen Tenside und organische Lösungsmittel ein. Beispiele für lichtstreuende Partikel sind Gold-, Silber- und Metalloxidpartikel.

In den erfindungsgemäßen Verfahren kann das Aufbringen der Suspension auf eine Oberfläche oder das Einbringen in eine Form durch Schlämmen, Drucken, Sprühen oder Einspritzen erfolgen. Zum Erzeugen einer Leuchtstoffschicht kann das Aufbringen ferner Spinning und/oder eine Ultraschallbehandlung beinhalten.

Das Substrat auf das die Leuchtstoffschicht aufgebracht wird kann beispielsweise ein Kühlkörper oder optisches Bauteil, wie zum Beispiel ein Kollimator sein. Das Substrat kann aus verschiedenen geeigneten Materialien, wie z.B. Kunststoff, Glas, Keramik oder Metall bestehen. Zur Ausbildung eines Leuchtstoffkörpers können Formen aus den genannten Materialien verwendet werden. Der Leuchtstoffkörper kann beispielsweise ein Leuchtstofffilm sein.

In verschiedenen Ausführungsformen der Erfindung erfolgt das Aushärten der Leuchtstoffschicht oder des Leuchtstoffkörpers durch Trocknen. Das Aushärten oder Trocknen kann bei Raumtemperatur oder bei erhöhter Temperatur, beispielsweise 80 - 150 °C erfolgen. Es können auch verschiedene Aushärtungs-/Trocknungsschritte bei unterschiedlichen Temperaturen miteinander kombiniert werden. In einer Ausführungsform kann auf einen Trocknungsschritt bei Raumtemperatur ein weiterer Trocknungsschritt bei erhöhter Temperatur, beispielsweise 80 bis 150 °C, folgen. Das Aushärten/Trocknen bei erhöhter Temperatur kann beispielsweise in einem Ofen erfolgen. Alternativ kann das Substrat oder die Form und/oder die Leuchtstoffschicht/der Leuchtstoffkörper mittels Mikrowellen oder Induktionstechniken erwärmt werden. Bei der Herstellung eines Leuchtstoffkörpers kann dieser nach einem ersten Trocknungsschritt aus der Form gelöst und dann, optional bei erhöhter Temperatur, weiter getrocknet werden.

Abhängig von dem verwendeten Leuchtstoff kann die Aushärtung/Trocknung auch unter Schutzgas (z.B. N 2 oder Ar) oder im Vakuum erfolgen. Dadurch lässt sich eine Inaktivierung des Leuchtstoffs durch die Einwirkung von Sauerstoff bei erhöhter Temperatur vermeiden.

Eine Leuchtstoffschicht gemäß der Erfindung lässt sich beispielsweise durch Herstellen einer Suspension von YAG:Ce als Leuchtstoff in einer flüssigen Alkali silikat-Wasser Mischung (1 : 1) in einem Verhältnis von Leuchtstoff zu Alkali silikat-Wasser-Mischung von 1 :3, Aufbringen auf ein Substrat, Trocknen bei Raumtemperatur für 15-30 Minuten, und Aushärten in einem Ofen für etwa 1 h bei 80° C und danach für etwa 1 h bei 220° erhalten.

Eine andere Leuchtstoffschicht gemäß der Erfindung lässt sich beispielsweise durch Herstellen einer Suspension von einem Nitridoorthosilikat als Leuchtstoff in einer flüssigen Alkalisilikat-Wasser Mischung (1 : 1) in einem Verhältnis von Leuchtstoff zu Alkali silikat-Wasser-Mischung von 2:3, Aufbringen auf ein Substrat, Trocknen bei Raumtemperatur für 15-30 Minuten, und Aushärten in einem Ofen für etwa 1 h bei 80° C und danach für 2-3 h bei 150° C erhalten.

Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren der Bindung von Leuchtstoffen unter Verwendung von Alkali Silikaten lassen sich sehr harte, mechanisch stabile Leuchtstoffschichten erzeugen, deren Binder bei vielen Leuchtstoffen im Bereich ihrer Arbeitstemperatur nicht mit den Leuchtstoffen wechselwirkt, optisch transparent, spektral und thermisch stabil ist. Es lassen sich damit sowohl dünne Leuchtstoffschichten auf Substratoberflächen mit Schichtdicken zwischen 50-200μπι fertigen, als auch ungebundene Leuchtstoffplättchen oder dreidimensionale Körper (optische Bauteile) größerer Ausdehnung (einige mm). Mögliche Ausführungsvarianten mit unterschiedlicher Form der Leuchtstoffschicht (101) und/oder des Substrats (103) sowie Verteilung der Leuchtstoffpartikel (102) sind in Fig. l dargestellt. Die Erfindung ist aber nicht auf die dargestellten Ausführungsvarianten beschränkt.

Entsprechend der Ausführung der Schichten (Schichtdicke, Glasanteil) können die Leuchtstoffschichten (201) mit Leuchtstoffpartikeln (202) in Transmission mit transparentem Substrat (204) oder in Reflexion mit optisch dichtem Substrat (203) verwendet werden wie in Fig.2 dargestellt. Fig. 2 zeigt ferner eine Ausführungsvariante in der die Leuchtstoffschicht (201) zwischen einem transparenten Bauteil (204), beispielsweise einem optischen Bauteil, und einem Kühlkörper (205) direkt an die Optik anbgebunden ist.

Um die Konversion von Anregungslicht in emittiertes Licht möglichst effizient zu gestalten, muss der Streulichtanteil des Anregungslichtes möglichst minimiert werden. Dies kann beispielsweise durch Lichtankopplung an möglichst grosse Leuchtstoffpartikel geschehen. Prinzipiell können durch entsprechende Verarbeitungsprozesse (mahlen) die Partikelgrößen der Leuchtstoffe in einem gewissen Bereich eingestellt und selektiert werden. Praktisch liegen allerdings immer Korngrößenverteilungen vor. Innerhalb von Suspensionen sedimentieren die größeren und schwereren Partikel zuerst, die kleineren und leichteren später, so dass sich nach einer gewissen Zeit (u.a. abhängig von Viskosität der Flüssigkeit und Partikelgrößen) eine Schwerkraft getriebene Partikelgrößenverteilung einstellt (kleine Partikel an der oberen Schichtoberfläche, größere Partikel unten). Die wässrige Alkalisilikatlösung kann beispielsweise dahingehend ausgenutzt werden, dass während des Aufbringens und Aushärtens durch einmalige oder wiederholte Drehung des Substrates eine Partikelgrößenverteilung eingestellt wird. Alternativ oder zusätzlich kann die Partikelgrößenverteilung mit einer Zentrifuge eingestellt werden. Die Leuchtstoffschicht (301) mit den Leuchtstoffpartikeln (302) kann dann nach dem Trocknen und Ausheizen vom Trägermedium (303) abgelöst, um 180° gedreht und mit der optisch günstigeren gröberen Kornverteilung nach oben wieder auf ein Substrat (303) aufgebracht werden, z.B. durch Verkleben mit Alkalisilkat. Ein solches Verfahren ist schematisch in Figur 3 dargestellt.

Alternativ kann die Partikelverteilung durch eine Ultraschallbehandlung beeinflusst werden. Dabei können beispielsweise mittels Ultraschall gröbere Leuchtstoffpartikel an die Schichtoberfläche gerüttelt werden.

Die Erfindung betrifft ebenfalls ein optisches Bauteil umfassend eine Leuchtstoffschicht hergestellt nach dem erfindungsgemäßen Verfahren. Die Leuchtstoffschicht oder das optische Bauteil können auch Bestandteile einer Lampe, insbesondere eine LED Lampe, eines Lasers oder eines Farbrades sein.

In noch einem weiteren Aspekt betrifft die Erfindung eine Suspension, die mindestens ein flüssiges wässriges Alkali silikat und einen oder mehrere feste Leuchtstoffe umfasst. Das Volumenkonzentrationsverhältnis von flüssigem Alkalisilikat sowie das Massenverhältnis von flüssiger Alkali silikat-Wasser-Mischung und Leuchtstoff(mischung) können dabei wie oben im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen Verfahren angegeben sein. Alkalisilikat und Leuchtstoff können dabei ebenfalls wie oben definiert sein.

Die Suspension kann ferner weitere Bestandteile, wie beispielsweise Partikel mit lichtstreuenden Eigenschaften oder Hilfsstoffe enthalten. Darüber hinaus richtet sich die Erfindung auch auf die Verwendung der erfindungsgemäßen Suspension zur Ausbildung einer Leuchtstoffschicht auf einer Substratoberfläche oder zur Ausbildung eines Leuchtstoffkörpers.

Die mit dem erfindungsgemäßen Verfahren oder der erfindungsgemäßen Suspension hergestellten Leuchtstoffschichten können in vorteilhafter Weise in Lampen oder LEDs, insbesondere in sogenannten Remote Phosphor Anwendungen bei denen der Leuchtstoff von der Anregungslichtquelle räumlich getrennt ist, eingesetzt werden.

Die erfindungsgemäß hergestellten Leuchtstoffschichten sind durch die Verwendung von Alkalisilikat als thermisch, chemisch inertes und spektral stabiles Bindemittel, mechanisch und thermisch sehr stabil und können die Leistungsdichten des Anregungslichtes erhöhen.

Ferner zeichnen sich die erfindungsgemäß hergestellten Leuchtstoffschichten durch gute optische Eigenschaften aus.

Die Verwendung von Alkalisilikat als Bindemittel ermöglicht darüber hinaus eine Verbesserung der optischen Anbindung an die Umgebung , da durch die Formung der Leuchtstoffschicht (z.B. bei der Herstellung durch die Verwendung von Formen oder nachträglich mechanische Bearbeitung) Lichtein- oder auskopplung bzw. Abstrahlcharakteristik (Linseneffekt) beeinflusst werden können.

Die mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens hergestellten Leuchtstoffschichten können abhängig von dem Verhältnis von Alkalisilikat und Leuchtstoffanteil reflexiv oder transmissiv verwendet werden (Fig.3). Ferner ist eine direkte optische Anbindung an die optischen Elemente möglich (Fig.3).

Das erfindungsgemäße Herstellungsverfahren ist vergleichsweise einfach und ist aufgrund der niedrigen Verarbeitungstemperaturen weitgehend unabähngig vom Substratmaterial (Metalle, Gläser, Keramiken, Kunstoffe). Die geringe Viskosität der Suspensionsflüssigkeit erlaubt ferner die Beeinflussung der Korngrößenverteilung an der Leuchtstoffoberfläche, beispielsweise durch die Schwerkraft oder Ultraschall getriebene Partikelselektion (Fig.3).

Zur weiteren Verbesserung der optischen Eigenschaften der Leuchtstoffschichten können ferner Beschichtungsverfahren von optischen Gläsern angewandt werden (z.B. Antireflexbeschichtung, dichrotische oder Filterschichten).

Die hohe Härte und sehr gute mechanische Stabilität der erfindungsgemäße hergestellten Leuchtstoffschichten erlaubt mehr Freiheiten im Design von Leuchtstoff basierten Produkten, z.B. höhere Leistungsdichten bei der Leuchtstoffanregung und statische Varianten (Verzicht auf Farbradlösungen), die Fertigung von substratunabhängigen Leuchtstoffplättchen oder Folien, die freitragen verwendet oder nachträglich auf Substrate aufgeklebt werden können (z.B. mit Alkali silikat, siehe auch Fig. 4), die Fertigung von dreidimensionalen Strukturen und Körpern, z. B. optische Bauteile.

Darüber hinaus sind die erfindungsgemäß hergestellten Leuchtstoffschichten oder Leuchtstoffkörper mechanisch nachbearbeitbar. So kann die Leuchtstoffoberfläche beispielsweise strukturiert werden, z.B. mit Löchern oder Rillen versehen werden (Fig. 1(h)), oder es kann eine gezielte Aufrauung der Oberfläche erfolgen. Das führt zu einer effektiveren Entwärmung und Reduzierung der Leistungsdichten durch Vergrößerung der Oberfläche.

Dabei sind beispielsweise freitragende Varianten zur Kühlung der Leuchtstoffunterseite (Fig.4) oder eine aktive Kühlung durch Rillen oder Flügel strukturen in Leuchtstoffschicht (Fig. 5) denkbar.

Die vorliegende Erfindung betrifft somit auch eine Ausführungsform eines Farbrades (403), in welcher ein oder mehrere Leuchtstoffschichten (401) gemäß der Erfindung von ihrem Substrat gelöst und auf radial angeordnete Lüfterstege (402) auf der Oberfläche eines drehbaren Rades aufgesetzt und befestigt, beispielsweise verklebt werden. Die gewünschte Form der Leuchtstoffschichten kann dabei direkt bei der Herstellung oder durch nachträgliche mechanische Formung erhalten werden. Schematisch ist ein solches Farbrad in Fig. 4 dargestellt.

In einer anderen Ausführungsform betrifft die Erfindung ein Farbrad (504), auf das eine erfindungsgemäß hergestellte Leuchtstoff Schicht (501) aufgebracht wird bzw. direkt auf der Farbradoberfläche als Substrat erzeugt wird, wobei die Leuchtstoffschicht zum Zweck der Kühlung mit einer Oberflächenstruktur versehen ist. Die Oberflächenstruktur kann die Form von Riefen (502) oder Lamellen (503) annehmen. Schematisch ist ein solches Farbrad in Fig. 5 dargestellt.

Die Erfindung wird hierin durch Bezugnahme auf bestimmte Ausführungsformen beschrieben, ist aber nicht auf diese beschränkt. Insbesondere ist für den Fachmann ohne Weiteres ersichtlich, dass verschiedene Änderungen an der beschriebenen Erfindung vorgenommen werden können, ohne vom Sinn und Umfang der Erfindung, wie er durch die angefügten Patentansprüche bestimmt wird, abzuweichen. Der Umfang der Erfindung wird somit durch die Patentansprüche bestimmt und es ist beabsichtigt, dass die Erfindung alle Modifikationen und Änderungen, die in den Deutungs- und Äquivalenzbereich der Ansprüche fallen, umfasst.