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Title:
PRODUCTION SYSTEM HAVING ADDITIONAL FUNCTIONALITY, AND OPERATING METHOD
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2016/113033
Kind Code:
A1
Abstract:
The problem addressed by the invention is the improvement of the quality of production systems. This problem is solved by a production system having a production machine (1) and a control device (2) for generating specific control commands for the production machine on the basis of production data. The control device (2) has an analysis apparatus (7) which is designed to decide, based on a specified quality criterion, whether an activated functionality, which is already integrated in the control device (2), is used to translate the production data into the specific control commands or an alternative functionality, which is provided in a database (8) outside of the control device (2) or in unactivated form in the control device (2), wherein the control device (2) is designed to save a control file for the alternative functionality and to provide said control file for the translation, and wherein the control device (2) is designed to only temporarily provide the alternative functionality.

Inventors:
ROSENBAUM BJÖRN (DE)
Application Number:
PCT/EP2015/078267
Publication Date:
July 21, 2016
Filing Date:
December 02, 2015
Export Citation:
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Assignee:
SIEMENS AG (DE)
International Classes:
G05B19/18
Foreign References:
EP1677168A12006-07-05
US4992948A1991-02-12
DE102012000815A12012-09-06
EP1369758A12003-12-10
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Claims:
Patentansprüche

1. Fertigungssystem mit

- einer Fertigungsmaschine (1) und

- einer Steuerungsvorrichtung zum Erzeugen spezifischer

Steuerungsbefehle für die Fertigungsmaschine (1) auf der Grundlage von Fertigungsdaten,

dadurch gekennzeichnet, dass

- eine Steuerungsvorrichtung (2) eine Analyseeinrichtung (7) aufweist, die dazu ausgebildet ist, anhand eines vorgegebe¬ nen Qualitätskriteriums zu entscheiden, ob eine in die Steuerungsvorrichtung (2) bereits integrierte, aktivierte Funktionalität zur Übersetzung der Fertigungsdaten in die spezifischen Steuerungsbefehle verwendet wird oder eine al- ternative Funktionalität, die in einer Datenbank (8) außer¬ halb der Steuerungsvorrichtung (2) oder in nicht aktivierter Form in der Steuerungsvorrichtung (2) bereitgestellt wird,

- wobei die Steuerungsvorrichtung (2) dazu ausgelegt ist, ei- ne Steuerungsdatei für die alternative Funktionalität zu speichern und für das Übersetzen bereitzustellen,

- wobei die Steuerungsvorrichtung (2) dazu ausgelegt ist, die alternative Funktionalität nur vorübergehend bereitzustel¬ len .

2. Fertigungssystem nach Anspruch 1, wobei die Fertigungsmaschine (1) eine Werkzeugmaschine ist.

3. Fertigungssystem nach Anspruch 2, wobei die Steuerungsbe- fehle Werkzeugwege der Werkzeugmaschine beinhalten.

4. Fertigungssystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei sich das vorgegebene Qualitätskriterium auf eine Ferti¬ gungsgenauigkeit bezieht.

5. Fertigungssystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei sich das vorgegebene Qualitätskriterium auf eine Ferti¬ gungsgeschwindigkeit bezieht. WO 2016/113033 -, , PCT/EP2015/078267

6. Fertigungssystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Steuerungsvorrichtung (2) dazu ausgelegt ist, die alternative Funktionalität für eine vorbestimmte Zeitdauer bereitzustellen.

7. Fertigungssystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1-5, wobei die Steuerungsvorrichtung (2) dazu ausgelegt ist, die alternative Funktionalität für eine vorbestimmte Anzahl an Nutzzyklen bereitzustellen.

8. Verfahren zum Betreiben eines Fertigungssystems, welches eine Fertigungsmaschine (1) und eine Steuerungsvorrichtung (2) zum Erzeugen spezifischer Steuerungsbefehle für die Fer- tigungsmaschine (1) auf der Grundlage von Fertigungsdaten aufweist, durch

- Übersetzen der Fertigungsdaten in die spezifischen Steuerungsbefehle,

gekennzeichnet durch

- Entscheiden anhand eines vorgegebenen Qualitätskriteriums, ob eine in die Steuerungsvorrichtung (2) bereits integrierte, aktivierte Funktionalität zu dem Übersetzen der Fertigungsdaten in die spezifischen Steuerungsbefehle verwendet wird oder eine alternative Funktionalität, die in einer Datenbank außerhalb der Steuerungsvorrichtung oder in nicht aktivierter Form in der Steuerungsvorrichtung (2) bereitgestellt wird

- Auslegen der Steuerungsvorrichtung (2) dazu, eine Steuerungsdatei für die alternative Funktionalität zu speichern und für das Übersetzen bereitzustellen,

- Auslegen der Steuerungsvorrichtung (2) dazu, die alternative Funktionalität nur vorübergehend bereitzustellen.

Description:
Beschreibung

Fertigungssystem mit zusätzlicher Funktionalität und

Betriebs erfahren

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Fertigungssystem mit einer Fertigungsmaschine und einer Steuerungsvorrichtung zum Erzeugen spezifischer Steuerungsbefehle für die Fertigungsma ¬ schine auf der Grundlage von Fertigungsdaten. Darüber hinaus betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren zum Betrei ¬ ben eines solchen Fertigungssystems.

Unter dem Begriff „Fertigungsmaschine" wird hier jede Maschi ¬ ne verstanden, die einen Fertigungs- oder Produktionsprozess selbständig ausführt oder zumindest in einen solchen einge ¬ bunden ist. Ein typisches Beispiel einer solchen Fertigungs ¬ maschine wäre eine Werkzeugmaschine, mit der Werkstücke mit Hilfe eines oder mehrerer Werkzeuge bearbeitet werden. Darun ¬ ter ist beispielsweise eine Drehmaschine, eine Fräsmaschine oder dergleichen zu verstehen.

Darüber hinaus können sich Fertigungsmaschinen auch auf Maschinen beziehen, welche lediglich automatisiert Bewegungen ausführen. Darunter fallen beispielsweise Roboter, die mecha- nische Arbeit leisten und von Steuerungsprogrammen gesteuert werden. Ebenso können Anlagen, welche einen Verbund von mehreren Geräten darstellen, als Fertigungsmaschine gesehen werden. Auch solche Anlagen werden typischerweise mit Steue ¬ rungsprogrammen gesteuert, um z. B. automatisiert eine Ferti- gung vorzunehmen.

Die Qualität, Funktionalität und Leistungsfähigkeit von Fer ¬ tigungssystemen wird zunehmend durch ihre Steuerungs-Software bestimmt. Obwohl Software in immer kürzeren Entwicklungszyk- len neu- bzw. weiterentwickelt wird, können Maschinen heute davon oft keinen erweiterten Nutzen ziehen. Viele Fertigungsmaschinen sind sogenannte „CNC-Maschinen" (Computerized Numerical Control) . Diese Maschinen werden durch ein Maschinenprogramm bzw. CNC-Programm gesteuert. Derartige Maschinenprogramme sind in der Regel herstellerspezi- fisch.

Der Entwurf von Werkstücken erfolgt typischerweise mit Hilfe von CAD-Programmen. CAM-Systeme zur rechnergestützten Fertigung wandeln die Daten eines CAD—Entwurfs unter Berücksichti- gung spezifischer Werkzeuge, Drehzahlen, Vorschübe und dergleichen in CNC-Programme . In der Regel ist noch ein Postpro ¬ zessor notwendig, um ein solches CNC-Programm in die spezifische Form zu bringen, die eine konkrete Fertigungsmaschine benötigt .

Eine Fertigungsmaschine besitzt also beispielsweise eine in ¬ terne CNC-Steuerung . Wie oben bereits angedeutet wurde, er ¬ hält die Werkzeug- bzw. Fertigungsmaschine darüber hinaus ih ¬ re Steuerungsbefehle von einer Steuerungsvorrichtung außer- halb der Fertigungsmaschine. Bei Werkzeugmaschinen umfasst diese Steuerungsvorrichtung typischerweise ein CAD-System, ein CAM-System und gegebenenfalls einen Postprozessor. Die Fertigungsmaschine bildet dann zusammen mit der Steuerungs ¬ vorrichtung ein Fertigungssystem.

Ein solches Fertigungssystem unterliegt ständigen Änderungen. Zum einen wird die Steuerung der Fertigungsmaschine (z. B. CNC-Steuerung) fortlaufend aktualisiert. Darüber hinaus wer ¬ den auch die computergestützten Systeme in der Arbeitsvorbe- reitung immer wieder verbessert und auf den aktuellsten Stand gebracht. Darüber hinaus werden die einzelnen Systeme viel ¬ fach individuell an die einzelnen Kunden angepasst. Dabei werden die einzelnen Systeme mit der jeweils passenden Software versehen. In diesem Rahmen ist es auch möglich, dass einzelne Softwarekomponenten anwenderspezifisch freigeschaltet werden. All diese Möglichkeiten an Updates und Upgrades machen es nur mit hohem Aufwand möglich, optimale Prozessergebnisse zu erzielen. Gerade in der Arbeitsvorbereitung (Steuerung und Datenverarbeitung vor der Fertigungsmaschine) wäre eine Optimierung der Zusammenarbeit der einzelnen Syste ¬ me wünschenswert. So könnte ein aufwendiges Anpassen von CAM und Postprozessor an die jeweiligen Maschinen vermieden wer- den .

Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht somit darin, ein Fertigungssystem bereitzustellen, mit dem eine verbesserte Fertigungsqualität erzielt werden kann. Darüber hinaus soll ein entsprechendes Verfahren bereitgestellt werden.

Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe gelöst durch ein Ferti ¬ gungssystem mit

- einer Fertigungsmaschine und

- einer Steuerungsvorrichtung zum Erzeugen spezifischer

Steuerungsbefehle für die Fertigungsmaschine auf der Grund ¬ lage von Fertigungsdaten, wobei

- die Steuerungsvorrichtung eine Analyseeinrichtung aufweist, die dazu ausgebildet ist, anhand eines vorgegebenen Quali- tätskriteriums zu entscheiden, ob eine in die Steuerungs ¬ vorrichtung bereits integrierte, aktivierte Funktionalität zur Übersetzung der Fertigungsdaten in die spezifischen Steuerungsbefehle verwendet wird oder eine alternative Funktionalität, die in einer Datenbank außerhalb der Steue- rungsvorrichtung oder in nicht aktivierter Form in der

Steuerungsvorrichtung bereitgestellt wird,

- wobei die Steuerungsvorrichtung dazu ausgelegt ist, eine Steuerungsdatei für die alternative Funktionalität zu spei ¬ chern und für das Übersetzen bereitzustellen,

- wobei die Steuerungsvorrichtung dazu ausgelegt ist, die al ¬ ternative Funktionalität nur vorübergehend bereitzustellen.

Darüber hinaus wird erfindungsgemäß bereitgestellt ein Ver ¬ fahren zum Betreiben eines Fertigungssystems, welches eine Fertigungsmaschine und eine Steuerungsvorrichtung zum Erzeu ¬ gen spezifischer Steuerungsbefehle für die Fertigungsmaschine auf der Grundlage von Fertigungsdaten aufweist, durch - Übersetzen der Fertigungsdaten in die spezifischen Steuerungsbefehle, und

- Entscheiden anhand eines vorgegebenen Qualitätskriteriums, ob eine in die Steuerungsvorrichtung bereits integrierte, aktivierte Funktionalität zu dem Übersetzen der Fertigungs ¬ daten in die spezifischen Steuerungsbefehle verwendet wird oder eine alternative Funktionalität, die in einer Daten ¬ bank außerhalb der Steuerungsvorrichtung oder in nicht aktivierter Form in der Steuerungsvorrichtung bereitgestellt wird,

- Auslegen der Steuerungsvorrichtung dazu, eine Steuerungsdatei für die alternative Funktionalität zu speichern und für das Übersetzen bereitzustellen,

- Auslegen der Steuerungsvorrichtung dazu, die alternative Funktionalität nur vorübergehend bereitzustellen.

In vorteilhafter Weise wird also durch die Steuerungsvorrichtung, die zur sogenannten Arbeitsvorbereitung zählt und bei Werkzeugmaschinen typischerweise als CAM-Vorrichtung ausge- bildet ist, überprüft, ob durch das Fertigungssystem nicht eine bessere Qualität erzielt werden kann. Dies wird dadurch realisiert, dass überprüft wird, ob die von der Steuerungs ¬ vorrichtung ausgegebenen Steuerungsbefehle für die Ferti ¬ gungsmaschine nicht durch bessere Steuerungsbefehle ersetzt werden könnten.

Dazu wird überprüft, ob das Übersetzen der Fertigungsdaten in die Steuerungsbefehle (z. B. Übersetzung von CAD-Daten in CAM-Output) nicht optimiert werden kann. Dies ist beispiels- weise dann der Fall, wenn eine entsprechende Funktionalität vom Hersteller der Steuerungsvorrichtung aktualisiert, verbessert oder beschleunigt wurde. Alternativ oder zusätzlich kann dabei auch überprüft werden, ob nicht eine höhere Quali ¬ tät dadurch zu erreichen ist, dass eine andere oder zusätzli- che Funktionalität freigeschaltet wird. So könnte beispiels ¬ weise eine zusätzliche Funktionalität dafür freigeschaltet werden, dass eine höhere Oberflächenqualität erzielt werden kann . Die Steuerungsvorrichtung ist dazu ausgelegt, eine Steue ¬ rungsdatei für die alternative Funktionalität zu speichern und für das Übersetzen bereitzustellen. Dies hat den Vorteil, dass eine jeweilige Steuerungsdatei in der Steuerungsvorrich ¬ tung abgelegt werden kann und die Steuerungsvorrichtung damit nicht auf einen aufwendigen Datenaustausch beispielsweise mit einer externen Datenbank angewiesen ist. Zudem ist die Steuerungsvorrichtung dazu ausgelegt, die al ¬ ternative Funktionalität nur vorübergehend bereitzustellen. Dies bedeutet, dass die alternative Funktionalität, also die ¬ jenige, die noch nicht von Anfang an in der Steuerungsvorrichtung bereitstand oder aktiviert war, definiert aktiviert und deaktiviert wird. Unter das Aktivieren fällt hier auch der Fall, dass die entsprechende Datei abgespeichert und zur Verfügung gestellt wird. Alternativ kann natürlich auch eine bereits abgespeicherte Datei allein durch Setzen beispiels ¬ weise eines Aktivierungsbits aktiviert bzw. zur Verfügung ge- stellt werden. Beim entsprechenden Deaktivieren wird dann das Aktivierungsbit wieder zurückgesetzt. Als Deaktivieren kann aber auch der Vorgang bezeichnet werden, bei dem eine Funktionalität bzw. deren Datei gelöscht oder deinstalliert wird. Vorzugsweise handelt es sich bei der Fertigungsmaschine um eine Werkzeugmaschine. In diesem Fall liefert die Steuerungs ¬ vorrichtung beispielsweise Werkzeugwege als Steuerungsbefehle an die Werkzeugmaschine. Gegebenenfalls lassen sich dann sol ¬ che Werkzeugmaschinen beispielsweise durch Plug&Play für Her- Stellungszwecke optimieren. Dies wäre besonders vorteilhaft beispielsweise für Fräsmaschinen und Drehmaschinen. Insbesondere bei Kleinserienfertigungen lassen sich so verhältnismäßig rasch Optimierungen im Fertigungsprozess realisieren. Das vorgegebene Qualitätskriterium kann sich auf die Ferti ¬ gungsgenauigkeit beziehen. So kann es wünschenswert sein, die Rauheit einer Oberfläche zu reduzieren und diesbezüglich entsprechende Funktionalitäten für die Steuerungsvorrichtung vorzusehen. Die Fertigungsgenauigkeit kann aber auch dadurch verbessert werden, dass Toleranzen reduziert werden. Auch hierfür können gegebenenfalls alternative Funktionalitäten bereitstehen, die es für den jeweiligen Einsatz zu nutzen gilt .

Das vorgegebene Qualitätskriterium kann sich aber auch auf die Fertigungsgeschwindigkeit beziehen. Auch die Fertigungs ¬ geschwindigkeit ist ein wesentlicher Prozessparameter, der stets einer Optimierung unterliegt. So ist es natürlich von Vorteil, wenn die Achsen einer Werkzeugmaschine bei Leerfahr ten schneller bewegt werden können. Auch können neue Werkzeu ge eine Optimierung der Fertigungsgeschwindigkeit erlauben, so dass dann unter Umständen zu einem neuen Werkzeug eine zu sätzliche Funktionalität installiert werden sollte, um die Fertigungsgeschwindigkeit zu steigern.

Bei einem Ausführungsbeispiel ist die Steuerungsvorrichtung dazu ausgelegt, die alternative Funktionalität für eine vor ¬ bestimmte Zeitdauer bereitzustellen. Dies bedeutet, dass die alternative Funktionalität dann für diese vorbestimmte Zeit ¬ dauer aktiviert oder überhaupt vorhanden ist. Außerhalb die ¬ ser Zeitdauer ist diese alternative Funktionalität für die Steuerungsvorrichtung nicht verfügbar. Somit kann beispielsweise eine zeitlich beschränkte Lizenz für eine konkrete Funktionalität erteilt werden.

Gemäß einer anderen Ausführungsvariante kann die Steuerungs- Vorrichtung dazu ausgelegt sein, die alternative Funktionali ¬ tät für eine vorbestimmte Anzahl an Nutzzyklen bereitzustel ¬ len. Dabei ist ein Nutzzyklus dadurch definiert, dass die je ¬ weilige Funktionalität bzw. deren Ergebnis genutzt wird. So kann beispielsweise die Anzahl begrenzt werden, wie oft Fer- tigungsdaten mit der jeweiligen Funktionalität in Steuerungs ¬ befehle übersetzt werden. Alternativ kann auch die Anzahl begrenzt werden, wie oft die Fertigungsmaschine einen Ferti- gungsprozess ausführen darf. Dabei kann ein Fertigungsprozess darin bestehen, genau ein Produkt herzustellen, aber auch darin, eine Charge von Produkten herzustellen.

Die oben angeführten Merkmale zur Weiterbildung des erfin- dungsgemäßen Fertigungssystems können auch zur Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens verwendet werden. Die je ¬ weils dargestellten funktionellen Merkmale sind dann als Verfahrensschritte zu interpretieren. Die vorliegende Erfindung wird nun anhand der beigefügten Zeichnungen näher erläutert, in denen zeigen:

FIG 1 ein Blockschaltdiagramm über den prinzipiellen Aufbau eines Fertigungssystems und

FIG 2 ein Ablaufdiagramm eines erfindungsgemäßen Verfahrens .

Die nachfolgend näher geschilderten Ausführungsbeispiele stellen bevorzugte Ausführungsformen der vorliegenden Erfin- dung dar. Dabei ist zu beachten, dass die einzelnen Merkmale nicht nur in den geschilderten Kombinationen, sondern auch in Alleinstellung oder in anderen technisch sinnvollen Kombinationen realisiert werden können. FIG 1 gibt den prinzipiellen Aufbau eines Fertigungssystems beispielhaft wieder. Dieses exemplarische Fertigungssystem besitzt als Fertigungsmaschine beispielsweise eine Fräsma ¬ schine 1. Darüber hinaus besitzt es eine Steuerungsvorrich ¬ tung 2 zum Erzeugen spezifischer Steuerungsbefehle für die Fertigungsmaschine auf der Grundlage von Fertigungsdaten. Derartige Fertigungsdaten erhält die Steuerungsvorrichtung beispielsweise von einem Grafikprogramm, z. B. einem CAD- System 3. Als Fertigungsmaschine 1 ist in dem Beispiel von FIG 1 zwar eine Fräsmaschine gewählt, es kann sich dabei aber auch um jede andere Werkzeugmaschine, wie beispielsweise eine Drehma ¬ schine, Bohrmaschine und dergleichen handeln. Darüber hinaus kann die Fertigungsmaschine aber auch jede andere Maschine handeln, mit der Produkte gefertigt werden können. So kann es sich beispielsweise auch um eine Spritzgussmaschine, einen Roboter (z. B. Schweißroboter) oder eine sonstige Maschine zum Fertigen oder Handhaben von Werkstücken handeln.

Eine solche Fertigungsmaschine 1 besitzt einen Dateneingang, über den Fertigungsdaten zu einer maschineninternen Steuerung (bei Werkzeugmaschinen spricht man dabei häufig von einer CNC-Steuerung) übertragen werden können. Diese Fertigungsdaten repräsentieren beispielsweise Werkzeugwege und sie dienen zur Steuerung der Achsen der Maschine. Die Steuerungsvorrichtung 2 bereitet die Grafikdaten des hier beispielhaft gewählten CAD-Systems 3 so auf, dass an seinem Ausgang beispiels- weise Werkzeugwege für die CNC-Steuerung zur Verfügung stehen. Die entsprechende Umsetzung wird beispielsweise durch ein CAM-System 4 der Steuerungsvorrichtung 2 durchgeführt. Die Ausgangsdaten von standardisierten CAM-Systemen sind vielfach nicht geeignet, eine Fertigungsmaschine 1 direkt an- zusteuern. Daher besitzt die Steuerungsvorrichtung 2 gegebenenfalls noch einen sogenannten Postprozessor 5, der in der Lage ist, standardisierte bzw. übliche Ausgangsdatensätze ei ¬ nes CAM-Systems 4 in maschinenspezifische Datensätze zu wan ¬ deln .

In FIG 1 ist zwischen der Fertigungsmaschine 1 und der Steue ¬ rungsvorrichtung 2 eine Trennlinie 6 eingezeichnet. Sie sym ¬ bolisiert die Trennung zwischen der eigentlich arbeitenden Fertigungsmaschine 1 einerseits und der Arbeitsvorbereitung andererseits. Die Steuerungsvorrichtung 2 und insbesondere das CAM-System 4 sowie der Postprozessor 5 sind der Arbeitsvorbereitung zuzurechnen.

Die Steuerungsvorrichtung 2 besitzt also die erwähnte inte- grierte Funktionalität, um die Fertigungsdaten beispielsweise von dem CAD-System 3 in ein Maschinenprogramm umzusetzen, mit welchem die Fertigungsmaschine 1 direkt gesteuert wird. Mit dieser integrierten Funktionalität kann das System beispiels- weise eine Fläche oder eine Kontur mit einer bestimmten Qua ¬ lität herstellen. Für eine neue Charge an Produkten will der Nutzer nun beispielsweise die Oberflächenqualität verbessern. Er weiß beispielsweise, dass die Fertigungsmaschine 1 eine solche erhöhte Oberflächenqualität prinzipiell erreichen könnte. Mit der eingesetzten integrierten Funktionalität zur Übersetzung der Fertigungsdaten in die spezifischen Steuerungsbefehle für die Fertigungsmaschine 1 kann diese hohe Qualität jedoch nicht erreicht werden. Daher besteht für den Nutzer gegebenenfalls die Möglichkeit, eine alternative Funk ¬ tionalität in der Steuerungsvorrichtung 2 freizuschalten, so dass die höhere Oberflächenqualität erreicht wird. Während die erstgenannte, integrierte Funktionalität aktiviert ist und tatsächlich eingesetzt wird, ist die zweitgenannte, al- ternative Funktionalität (noch) nicht aktiviert.

Die Steuerungsvorrichtung 2 besitzt nun eine Analyseeinrichtung 7, mit der die integrierte Funktionalität mit der alter ¬ nativen Funktionalität verglichen werden kann. Vergleichskri- terium ist ein vorgegebenes Qualitätskriterium. Dieses Quali ¬ tätskriterium kann beispielsweise die Rauheit, die Genauig ¬ keit, die Toleranz oder die Fertigungsgeschwindigkeit sein. Stellt die Analyseeinrichtung 7 fest, dass das Qualitätskriterium mit der integrierten Funktionalität nicht erreicht wird, mit der alternativen Funktionalität jedoch schon, so implementiert die Steuerungsvorrichtung die alternative Funk ¬ tionalität gegebenenfalls voll automatisch, gegebenenfalls auch teilautomatisch. So sind bereits mehrere Funktionalitäten zur Übersetzung der Fertigungsdaten in die spezifischen Steuerungsbefehle in der Steuerungsvorrichtung 2 abgelegt. Für einen bestimmten Typ des Fertigungssystems ist dann eine dieser Funktionalitäten aktiviert. Soll nun die alternative Funktionalität aktiviert bzw. freigeschaltet werden, so muss beispielsweise ein ent ¬ sprechendes Aktivierungsbit gesetzt und das Aktivierungsbit der ursprünglichen Funktionalität zurückgesetzt werden. Dies bedeutet, dass die eine Funktionalität deaktiviert und die andere Funktionalität aktiviert wird. Die Aktivierung einer Funktionalität ist beispielsweise nur dann möglich, wenn eine entsprechende Lizenz vorliegt. Diese kann z. B. vom Herstel ¬ ler kostenpflichtig erworben werden. Der Nutzer erhält dann mit der Lizenz beispielsweise einen Aktivierungscode, mit dem er die alternative Funktionalität freischalten kann.

Alternativ kann sich die Steuerungsvorrichtung 2 auch automatisch in einer externen Datenbank, z. B. im Internet, „erkun- digen", welche Funktionalitäten anstelle der integrierten

Funktionalität zur Verfügung stehen, um das vorgegebene Qua ¬ litätskriterium zu erfüllen. Die Analyseeinrichtung 7 kann dann wieder entscheiden, ob die integrierte Funktionalität oder die alternative Funktionalität aus dem Internet 8 ver- wendet werden soll. Die Entscheidung kann wie auch bei der ersten Ausführungsform dadurch getroffen werden, dass die integrierte Funktion verwendet wird, wenn das Qualitätskriterium erfüllt ist. Dann ist es nicht notwendig, die alternative Funktionalität zu aktivieren bzw. herunterzuladen oder der- gleichen. Wenn das Qualitätskriterium durch die integrierte

Funktionalität nicht erreicht wird, aber durch die alternati ¬ ve Funktionalität, so wird diese heruntergeladen bzw. akti ¬ viert und verwendet. Gemäß einem anderen Entscheidungs- alogrithmus wird die integrierte Funktionalität mit der al- ternativen Funktionalität, die noch nicht heruntergeladen oder aktiviert ist, unmittelbar verglichen, und diejenige der beiden Funktionalitäten, die hinsichtlich des vorgegebenen Qualitätskriteriums das bessere Ergebnis liefert, wird ver ¬ wendet .

Die hier angesprochenen Funktionalitäten können nicht nur Übersetzungsalgorithmen zum Übersetzen von Fertigungsdaten in spezifische Steuerungsbefehle umfassen, sondern auch zusätz ¬ liche Informationen, z. B. vom Hersteller (OEM- Informationen) . Diese Informationen betreffen beispielsweise Optimierungen bisheriger Systeme. So kann beispielsweise eine alternative Funktionalität durch eine integrierte Funktiona- lität zusammen mit einer Zusatzinformation vom OEM gebildet werden .

FIG 2 zeigt ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Betriebsverfahrens für ein Fertigungssystem, welches eine

Fertigungsmaschine und eine Steuerungsvorrichtung zum Erzeu ¬ gen spezifischer Steuerungsbefehle für die Fertigungsmaschine auf der Grundlage von Fertigungsdaten aufweist. Die Ferti ¬ gungsdaten f werden zwei Funktionalitäten bzw. Übersetzungs- blocken Fl und F2 zugeführt. Der Übersetzungsblock Fl realisiert die integrierte, aktivierte Funktionalität zur Überset ¬ zung der Fertigungsdaten f in spezifische Steuerungsbefehle sl. Der parallele Übersetzungsblock F2 realisiert die alternative Funktionalität zur Übersetzung der Fertigungsdaten f in spezifische Steuerungsbefehle s2. Ein nachgeschalteter

Entscheidungsblock E entscheidet nun, welche der Steuerungs ¬ befehle sl oder s2 als tatsächlich zu verwendende Steuerbe ¬ fehle s einzusetzen sind. Für die Entscheidung verwendet der Entscheidungsblock E ein vorgegebenen Qualitätskriterium k. Gegebenenfalls werden für die Entscheidung auch die Ferti ¬ gungsdaten f herangezogen. Hinsichtlich der weiteren Details wird auf die funktionellen Zusammenhänge aus dem Ausführungs ¬ beispiel von FIG 1 hingewiesen. Wird festgestellt, dass mit der integrierten Funktionalität Fl das Qualitätskriterium k bereits erreicht wird, kann auf die weitere Übersetzung gemäß der Funktionalität F2 verzich ¬ tet werden. Letztere muss dann nicht aktiviert oder herunter ¬ geladen werden. Es werden die Steuerbefehle sl als die tat- sächlich zu verwendenden Steuerbefehle s eingesetzt.

Falls mit der integrierten Funktionalität Fl das Qualitäts ¬ kriterium k nicht erreicht wird, aber mit der alternativen Funktionalität F2, so werden die Steuerbefehle s2 als tat- sächlich zu verwendende Steuerbefehle s eingesetzt.

Die Entscheidung im Entscheidungsblock E kann aber auch danach getroffen werden, welche der beiden Funktionalitäten Fl und F2 das vorgegebenen Qualitätskriterium k besser erfüllt. Die entsprechenden Steuerbefehle werden dann tatsächlich verwendet . Nachfolgend werden sehr konkrete Realisierungsformen kurz dargestellt. So kann beispielsweise mit Zugang zu Online- Datenbanken sowie Informationen zum verwendeten CNC- Softwarestand inklusive zusätzlicher OEM-Informationen das CAM-System selbsttätig erkennen, dass zum Beispiel Bearbei- tungszyklen (z. B. für Flächen, Kanten, Taschen etc.) nicht auf dem aktuellsten Stand sind oder mit einer Zusatzoption (z. B. Spline-Interpolation) die Bearbeitung noch effektiver gestaltet werden kann. Mit geringem Aufwand kann so in der Arbeitsvorbereitung das beste Ergebnis in einer durchgängigen Prozesskette erzielt werden. Insbesondere können so die ak ¬ tuellsten Bearbeitungszyklen (einschließlich etwaiger OEM- Informationen) und die effektivsten CNC-Funktionen verwendet werden . Besonders vorteilhaft ist, wenn das CAM-System an eine Daten ¬ bank angebunden ist, so dass sie Versionsprüfungen, Optionsprüfungen etc. auf der Basis der Informationen zum CNC- Softwarestand der Maschine, einem OEM-Zyklenstand etc. durch ¬ geführt und dieses Wissen an den CAM-Bediener weitergegeben werden kann. Die Prozesskette ist somit stets auf dem neues ¬ ten Stand und bietet effektivste Fertigungsmöglichkeiten.