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Title:
PROFILE SYSTEM
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2023/194136
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a profile system, in particular an edge strip, having at least one strip core formed from at least one polymer material, the strip core having a front side and a rear side arranged opposite the front side, the polymer material of the strip core comprising at least 0.5 to 15 wt.%, preferably 1 to 10 wt.%, particularly preferably 1 to 5 wt.%, relative to the total weight, of fillers comprising cellulose, mica, glitter and mixtures thereof, with an average particle size of approximately 100 to 1,600 µm, preferably 120 to 1,000 µm, particularly preferably 150 to 500 µm according to ISO 13320:2020-0, the polymer material of the strip core comprising at least 0.1 to 10 wt.%, preferably 0.1 to 5 wt.%, particularly preferably 0.1 to 2.5 wt.%, in relation to the total weight, of organic fillers and/or inorganic fillers.

Inventors:
WÖLFEL MICHAEL (DE)
Application Number:
PCT/EP2023/057786
Publication Date:
October 12, 2023
Filing Date:
March 27, 2023
Export Citation:
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Assignee:
REHAU IND SE & CO KG (DE)
International Classes:
B32B19/04; A47B96/20; C08K3/34
Domestic Patent References:
WO2002040576A12002-05-23
Foreign References:
DE202015102073U12015-05-28
EP3950868A12022-02-09
DE102007022074A12008-11-13
DE202018101329U12018-03-15
DE102012008401A12013-10-24
DE202014106167U12016-03-24
EP4122676A12023-01-25
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Claims:
Patentansprüche Profilanordnung (1), insbesondere Kantenleiste, mit wenigstens einem Leistenkern (2) aus wenigstens einem polymeren Material, wobei der Leistenkern (2) eine Vorderseite (3), sowie eine dieser gegenüberliegend angeordnete, Rückseite (4) aufweist, wobei o das polymere Material des Leistenkernes (2) wenigstens 0,5 bis 15 Gew.-%, bevorzugt 1 bis 10 Gew.-%, besonders bevorzugt 1 bis 5 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht, Füllstoffe umfassend Cellulose, Glimmer, Glitter, sowie Mischungen dieser, aufweist, o mit einer durchschnittlichen Partikelgröße von etwa 100 bis 1.600 pm, bevorzugt 120 bis 1.000 pm, besonders bevorzugt 150 bis 500 pm nach ISO 13320:2020-0, o das polymere Material des Leistenkernes (2) wenigstens 0,1 bis 10 Gew.-%, bevorzugt 0,1 bis 5 Gew.-%, besonders bevorzugt 0,1 bis 2,5 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht, anorganische Füllstoffe und/oder organische Füllstoffe aufweist. Profilanordnung (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die anorganischen Füllstoffe partikelförmig und/oder sphärolitisch und / oder faserförmig und / oder blättchenförmig und / oder stäbchenförmig ausgebildet sind, ausgewählt aus der Gruppe der Elemente: C, Si, AI, Ca, Ti, Fe, Zn, Sn, sowie Mischungen dieser. Profilanordnung (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die die organischen Füllstoffe partikelförmig und/oder sphärolitisch und / oder faserförmig und / oder blättchenförmig und / oder stäbchenförmig ausgebildet sind, ausgewählt aus der Gruppe der Elemente C, O, H. Profilanordnung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass als anorganische Füllstoffe Pigmente zu Einsatz kommen, die ausgewählt sind aus anorganischen Pigmenten wie Titandioxid, Zinkoxid, Eisenoxidschwarz, Spinellschwarz, Rotpigmenten, Gelbpigmenten, Grünpigmenten, Blaupigmenten.

5. Profilanordnung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass als organische Füllstoffe Pigmente zu Einsatz kommen, die ausgewählt sind aus organischen Pigmenten wie Ruß, Schwarzpigmenten, Gelbpigmenten, Rotpigmenten, Grünpigmenten, Blaupigmenten, Violettpigmenten, Braunpigmenten.

6. Profilanordnung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass als organische Füllstoffe Pigmente zu Einsatz kommen, die ausgewählt sind aus der Gruppe der Perylene und/oder der Naphtalimide und/oder der Anthraquinone und/oder der Anthrachinone und/oder der Perinone.

7. Profilanordnung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Füllstoffe und/oder die Pigmente in räumlich gleichmäßiger, homogener und/ oder inhomogener Verteilung in dem polymeren Material des Leistenkerns (2) enthalten sind.

8. Profilanordnung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorderseite (3) des Leistenkerns (2) wenigstens abschnittsweise eine Dekorbeschichtung (6) oder einen Farbauftrag aufweist.

9. Profilanordnung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Dekorbeschichtung (6) oder der Farbauftrag an der Vorderseite (4) des Leistenkerns (2) eine Dicke von etwa 2 bis 60 pm, vorzugsweise 5 bis 30 pm aufweist.

10. Profilanordnung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Rückseite (4) des Leistenkerns (2) wenigstens abschnittsweise eine Funktionsschicht (7) aufweist.

11. Profilanordnung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an der Vorderseite (3) des Leistenkörpers (2) wenigstens eine Deckschicht (5) mit einer Dicke von etwa 2 bis 60 pm, vorzugsweise 5 bis 30 pm angeordnet ist.

12. Profilanordnung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Deckschicht (5) an der Vorderseite (3) des Leistenkörpers

(2) wenigstens ein Acrylpolymer umfasst, sowie über ihre Dicke für sichtbares Licht einen Transmissionsgrad von maximal etwa 80 % gemessen nach DIN EN ISO 13468-2:2006-07 aufweist. 13. Gegenstand wie Möbelbauplatte, Möbelstück, Spanplatte, Tür, Arbeitsplatte und dergleichen mit wenigstens einer Profilanordnung (1) nach zumindest einem der vorangegangenen Ansprüche.

Description:
Profilanordnung

Die Erfindung betrifft eine Profilanordnung, insbesondere Kantenleiste, mit wenigstens einem Leistenkern aus wenigstens einem polymeren Material, wobei der Leistenkern eine Vorderseite, sowie eine dieser gegenüberliegend angeordnete, Rückseite aufweist, sowie einen Gegenstand mit wenigstens einer solchen Profilanordnung.

Derartige Profilanordnungen dienen bisher vorzugsweise der Dekoration von Schmalseiten/ Seitenkanten von Gegenständen wie Möbelplatten oder Holzwerkstoffplatten, Spanplatten, aber auch zunehmend von Türen, Wänden, Decken, Böden, Treppengeländern, Handläufen und dergleichen. Hierzu werden die Profilanordnungen bspw. auf die zu dekorierenden Schmalseiten/ Seitenkanten der Gegenstände fixiert. Durch eine spezielle Materialauswahl können besagte Profilanordnungen so angepasst werden, dass eine gewünschte Optik bezüglich bspw. der entsprechenden Möbelteilkante erzielbar ist.

Allerdings kann der, mit den bisherigen Profilanordnungen erzielbare, optische Eindruck nicht immer die ständig steigenden Anforderungen an die Optik moderner Gegenstände wie bspw. Möbelstücke befriedigen, insbesondere dann, wenn neue Funktionen / Designs / Oberflächen für die Profilanordnungen erwünscht sind.

Es war daher erforderlich, die bisher eingesetzten Materialien so zu optimieren / zu verändern, dass neue Funktionalitäten / Designs / Oberflächen realisierbar sind.

Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, die Nachteile des Standes der Technik zu überwinden und Profilanordnungen bereitzustellen, welche es einerseits ermöglichen, einen hochwertigen optischen Eindruck zu erzielen und die bisherigen Funktionen aus dem Stand der Technik beibehalten, sowie andererseits neue Funktionalitäten beinhalten und dabei auch noch wirtschaftlich und kostengünstig herstellbar sind.

Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die Merkmale des Anspruches 1 gelöst. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen beschrieben. Es hat sich überraschend herausgestellt, dass eine Profilanordnung, insbesondere Kantenleiste, mit wenigstens einem Leistenkern aus wenigstens einem polymeren Material, wobei der Leistenkern eine Vorderseite, sowie eine dieser gegenüberliegend angeordnete, Rückseite aufweist, wobei o das polymere Material des Leistenkernes wenigstens 0,5 bis 15 Gew.-%, bevorzugt 1 bis 10 Gew.-%, besonders bevorzugt 1 bis 5 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht, Füllstoffe umfassend Cellulose, Glimmer, Glitter, sowie Mischungen dieser, aufweist, o mit einer durchschnittlichen Partikelgröße von etwa 100 bis 1.600 pm, bevorzugt 120 bis 1.000 pm, besonders bevorzugt 150 bis 500 pm nach ISO 13320:2020-0, o das polymere Material des Leistenkernes wenigstens 0,1 bis 10 Gew.-%, bevorzugt 0,1 bis 5 Gew.-%, besonders bevorzugt 0,1 bis 2,5 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht, anorganische Füllstoffe und/oder organische Füllstoffe aufweist, diese Aufgabe löst.

Hierdurch ist vorteilhafterweise erreichbar, dass eine Profilanordnung zur Verfügung stellbar ist, die nicht nur die bisher bekannten funktionellen Wirkungen beispielsweise gegen Feuchte bzw. Temperaturen realisiert, sondern dass diese Profilanordnung in der Lage ist, bei ihrer bestimmungsgemäßen Verwendung einen visuell neuen, optisch wahrnehmbaren Struktureffekt aufweisen, der insbesondere bei einer an einer Möbelplatte angebrachten und an den Längsseiten angepassten/ abgefrästen Profilanordnung eine völlig neue Plattenoptik erzeugt. Ein optischer Übergang zwischen der Möbelplatte und der an der Stirnseite angebrachten Profilanordnung ist somit überraschenderweise nicht mehr erkennbar. Die Profilanordnung ist somit sehr vielseitig anwendbar bzw. anbringbar an verschiedene Gegenstände wie Möbelbauplatten, Möbelstücke, Türen, Spanplatten, Arbeitsplatten und dergleichen und sind neben der Funktion des Schutzes einer Schmalseite/ Stirnseite einer beispielsweise Möbelplatte zusätzlich auch verbesserte optische bzw. designerische Aspekte realisierbar.

Vorteilhaft bei der Profilanordnung ist, dass die anorganischen Füllstoffe partikelförmig und/oder sphärolitisch und / oder faserförmig und / oder blättchenförmig und / oder stäbchenförmig ausgebildet sind, ausgewählt aus der Gruppe der Elemente: C, Si, AI, Ca, Ti, Fe, Zn, Sn, sowie Mischungen dieser. Hierdurch ist die Profilanordnung wirtschaftlich und kostengünstig herstellbar und ist hinsichtlich der Optik, der Haptik sowie der Struktureffekte optimal an Gegenstände wie Möbelplatten, Möbelstücke Spanplatten, Türen, Arbeitsplatten und dergleichen anpassbar. Ein weiterer Vorteil der Profilanordnung ist, dass die die organischen Füllstoffe partikelförmig und/oder sphärolitisch und / oder faserförmig und / oder blättchenförmig und / oder stäbchenförmig ausgebildet sind, ausgewählt aus der Gruppe der Elemente C, O, H. Auch durch diese vorteilhaften Merkmale sind Profilanordnungen zur Verfügung stellbar, die wirtschaftlich sowie kostengünstig herstellbar sind und die hinsichtlich ihrer optischen sowie designerischen Eigenschaften vielfältig gestaltbar sind.

Ebenso vorteilhaft bei der Profilanordnung ist, dass als anorganische Füllstoffe Pigmente zu Einsatz kommen, die ausgewählt sind aus anorganischen Pigmenten wie Titandioxid, Zinkoxid, Eisenoxidschwarz, Spinellschwarz, Rotpigmenten, Gelbpigmenten, Grünpigmenten, Blaupigmenten.

Weiterhin vorteilhaft bei der Profilanordnung ist, dass als organische Füllstoffe Pigmente zu Einsatz kommen, die ausgewählt sind aus organischen Pigmenten wie Ruß, Schwarzpigmenten, Gelbpigmenten, Rotpigmenten, Grünpigmenten, Blaupigmenten, Violettpigmenten, Braunpigmenten. Hierdurch sind Profilanordnungen zur Verfügung stellbar, die nicht nur wirtschaftlich sowie kostengünstig herstellbar sind, sondern die auch nachhaltig sind und die eine Vielzahl von Möglichkeiten bieten, das Design, die Oberfläche bzw. die optischen Struktureffekte derartiger Profilanordnungen kreativ auszugestalten).

Dabei hat es sich weiter als vorteilhaft herausgestellt bei der Profilanordnung, dass als organische Füllstoffe Pigmente zu Einsatz kommen, die ausgewählt sind aus der Gruppe der Perylene und/oder der Naphtalimide und/oder der Anthrachinone und/oder der Perinone. Weitere Pigmente, die zum Einsatz kommen können sind Benzimidazolone, Azopigmente, Isoindolinone, Quinophthalone, Pteridine, Phtallocyanide, Dioxazine. Die Profilanordnungen sind durch diese vorteilhaften Merkmale mit einem Design, einer Oberfläche bzw. mit Struktureffekten zur Verfügung stellbar, die beispielsweise an den Werkstoff Glas erinnern.

Bei der Profilanordnung hat sich weiterhin als äußerst vorteilhaft herausgestellt, dass das polymere Material des Leistenkerns maximal 15 Gew.-%, bevorzugt maximal 5 Gew.-% Füllstoffe, bezogen auf das Gesamtgewicht, aufweist. Hierdurch ist einerseits eine wirtschaftliche und kostengünstige Herstellung möglich und andererseits lässt sich dadurch insbesondere das Design bzw. die Struktureffekte nachhaltig und optisch ansprechend realisieren. Dabei hat es sich weiterhin als vorteilhaft bei der Profilanordnung erwiesen, dass die Füllstoffe und/oder die die Füllstoffe und/oder die Pigmente in räumlich gleichmäßiger, homogener und/ oder inhomogener Verteilung in dem polymeren Material des Leistenkerns enthalten sind. Dies führt zu einem homogenen, flächigen sowie optisch ansprechenden Struktureffekt, der sich über den gesamten Querschnitt der Profilanordnung verteilt.

Es hat sich weiterhin als vorteilhaft herausgestellt bei der Profilanordnung, dass die Vorderseite des Leistenkerns wenigstens abschnittsweise eine Dekorbeschichtung oder einen Farbauftrag aufweist. Diese lassen sich vorteilhafterweise realisieren insbesondere durch sogenannte Mehrfarbendruck, durch Digitaldruck, durch Tiefdruck dergleichen.

In dieser vorteilhaften Ausgestaltung lässt sich durch den Werkstoff, die Dicke sowie die Form der Dekorbeschichtung die Intensität als auch die Haptik der Oberfläche der Profilanordnung weiter optimieren.

Weiterhin vorteilhaft bei der Profilanordnung ist, dass die Dekorbeschichtung oder der Farbauftrag an der Vorderseite des Leistenkerns eine Dicke von etwa 2 bis 60 pm, vorzugsweise 5 bis 30 pm aufweist. Dies führt zu einer wirtschaftlichen und kostengünstigen Herstellung der Profilanordnung sowie zu weiteren Optimierungsmöglichkeiten insbesondere für die Oberfläche bzw. die Optik der Profilanordnung.

Vorteilhaft bei der Profilanordnung ist außerdem, dass die Rückseite des Leistenkerns wenigstens abschnittsweise eine Funktionsschicht aufweist. Neben der wirtschaftlichen und kostengünstigen Herstellung der Profilanordnung ist es außerdem möglich, durch eine Variation der Funktionsschicht insbesondere die Fixierung der Profilanordnung an einem Gegenstand zu optimieren indem beispielsweise die Funktionsschicht als sogenannte Haftvermittlerschicht ausgebildet ist und/oder in dem die Funktionsschicht als sogenannte Schmelzkleberschicht ausgebildet ist und/oder in dem die Funktionsschicht als polymere Funktionsschicht ausgebildet ist.

Ein Vorteil der Profilanordnung liegt weiter darin, dass an der Vorderseite des Leistenkörpers wenigstens eine Deckschicht mit einer Dicke von etwa 2 bis 60 pm, vorzugsweise 5 bis 30 pm angeordnet ist. Dabei hat es sich weiter als vorteilhaft herausgestellt, dass die Deckschicht an der Vorderseite des Leistenkörpers wenigstens eine Acrylpolymer umfasst, sowie über ihre Dicke für sichtbares Licht einen Transmissionsgrad von maximal 80 % gemessen nach DIN EN ISO 13468-2:2006-07 aufweist. Neben einer optisch ansprechenden Oberseite der Profilanordnung ist auch weiterhin ein mechanischer Schutz realisierbar, der jedoch die Optik insbesondere den optischen Struktureffekt der Profilanordnung nicht beeinflusst.

Ein weiterer Vorteil der Profilanordnung besteht darin, dass das polymere Material des Leistenkörpers eine Härte Shore D von wenigstens 40 gemäß DIN EN ISO 868:2003-10 aufweist. Hierdurch ist einerseits die wirtschaftliche sowie kostengünstige Herstellung gewährleistet und andererseits ist es möglich, das polymere Material des Leistenkörpers den jeweiligen Anforderungen an beispielsweise die Gegenstände bspw. die zu bekantenden Möbelstücke und dergleichen anzupassen.

Die Profilanordnung zeichnet sich weiterhin dadurch aus, dass das polymere Material des Leistenkörpers eine Zugfestigkeit von wenigstens 700 MPa nach DIN EN ISO 527:2019-12 sowie eine Bruchdehnung von wenigstens 400 % nach DIN EN ISO 527:2019-12 aufweist. In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Profilanordnung hat sich gezeigt, dass die Rückseite des Leistenkerns der Profilanordnung einer Oberflächenbehandlung durch ein Coronaverfahren, Beflammungsverfahren, Plasmaverfahren, Silikatisierungsverfahren und dergleichen unterworfen wurde. Hierdurch kann ein optimierter Verbund der der Profilanordnung für verschiedenste Werkstoffkombinationen realisiert werden.

In einer ebenfalls vorteilhaften Ausgestaltung der Profilanordnung hat sich herausgestellt, dass das polymere Material des Leistenkörpers und/oder das polymere Material der Funktionsschicht licht- und/oder strahlungsabsorbierende Zusatzstoffe in einer Menge von 0,01 bis 5 Gew.-%, bevorzugt 0,02 bis 3,0 Gew.-%, bezogen auf die Gesamtmenge, eingelagert enthält. In dieser Ausgestaltung der Profilanordnung ist diese durch an sich bekannte Laserfügeverfahren optimal durch das gezielte Einbringen der Energie in das polymere Material der Funktionsschicht beispielsweise an den Schmalseiten von Möbelstücken verschweißbar.

Es hat sich weiterhin vorteilhaft herausgestellt, dass das polymere Material des Leistenkörpers und/oder das polymere Material der Funktionsschicht wenigstens einen, teilweise anorganische und/oder organische Pigmente enthaltenden, Zusatzstoff in einer Menge von etwa 0,01 bis 5,0 Gew.-%, bevorzugt 0,02 bis 3,0 Gew.-%, bezogen auf die Gesamtmenge, eingelagert enthält. Hierdurch ist es möglich, die Profilanordnung mit allen derzeit bekannten strahlungsaktivierbaren Verfahren beispielsweise an den Schmalseiten von Möbelstücken kostengünstig und wirtschaftlich anzubringen.

Ein weiterer Vorteil der Profilanordnung besteht darin, dass der Leistenkörper auf Polyvinylchlorid (PVC); Polyolefin, wie Polypropylen (PP) oder Polyethylen (PE); einem styrolbasiertem Polymer, wie Polystyrol (PS) oder Styrol-Butadien-Copolymer mit überwiegendem Styrolanteil (SB) oder Acrylnitril-Styrol-Acrylester-Copolymere (ASA) oder Acrylnitril-Butadien-Styrol-Copolymere (ABS) oder Styrolacrylnitril (SAN); Polybutylentherephthalat (PBT); Polyethylentherephthalat (PET); Polyoxymethylen (POM); Polyamid (PA); Polymethylmethacrylat (PMMA); Polyphenylenoxid (PPO); Polyetheretherketon (PEEK); Polyphenylensulfid (PPS); Liquid Crystal Polymer (LCP); Polyamidimide (PAI); Polyvinylidenfluorid (PVDF); Polyphenylsulfon (PPSU); Polyaryletherketon (PAEK); Polyacrylnitril (PAN); Polychlortrifluorethylen (PCTFE); Polyetherketon (PEK); Polyimid (PI); Polyisobuten (PIB); Polyphthalamid (PPA); Polypyrrol (PPY); Polytetrafluorethylen (PTFE); Polyurethan (PUR); Polyvinylalkohol (PVA); Polyvinylacetat (PVAC); Polyvinylidenchlorid (PVDC) sowie Mischungen aus wenigstens zwei diesen Materialien basiert.

Weiterhin ist die Profilanordnung vorteilhafterweise so ausgebildet, dass das polymere Material des Leistenkörpers und/oder das polymere Material der Funktionsschicht wenigstens eines der folgenden Additive enthält: Stabilisatoren zur Verbesserung der Beständigkeit gegen Lichteinwirkung, UV-Strahlung und Bewitterung; Stabilisatoren zur Verbesserung der thermischen und thermooxidativen Beständigkeit; Stabilisatoren zur Verbesserung der hydrolytischen Beständigkeit, Stabilisatoren zur Verbesserung der acidolytischen Beständigkeit, Gleitmittel, Entformungshilfen, farbgebende Additive, kristallisationsregulierende Substanzen und Nukleierungsmittel, Flammschutzmittel, Schlagzähmodifier, Füllstoffe und / oder Weichmacher. Somit ist eine Profilanordnung zur Verfügung stellbar, die einerseits wirtschaftlich und kostengünstig herstellbar ist, die aber auch die bisher aus dem Stand der Technik bekannten Funktionen wie Haftfestigkeitswerte bzw. Schälfestigkeitswerte sowie die Wasserbeständigkeit realisiert und gleichzeitig eine intensive und Zeit lange Nachleuchtdauer aufweist

Eine weitere bevorzugte Ausführung betrifft eine Profilanordnung nach einer der vorherigen Ausführungen, wobei die Funktionsschicht auf einem thermoplastischen Werkstoff, bevorzugt Polypropylen (PP), Acrylnitril-Butadien-Styrol-Copolymerisat (ABS), Polyvinylchlorid (PVC), Polymethylmethacrylat (PMMA), Polyethylenterephthalat (PET), Polyethylen (PE), Styrol-Ethylen-Butadien-Styrol-Blockcopolymer (SEBS), Polyamid (PA), Thermoplastischem Elastomer auf Olefinbasis (TPO), Thermoplastischem Elastomer auf Urethanbasis (TPU), Thermoplastischem Copolyester (TPC), Styrol-Blockcopolymere (SBS, SEBS, SEPS, SEEPS und MBS), Thermoplastischem Copolyamid (TPA) und dgl. basiert. Diese Maßnahme hat den Vorteil, dass dieser Werkstoff kostengünstig verfügbar sowie gut verarbeitbar ist, und zudem einfach chemisch modifizierbar ist.

In einer weiter bevorzugten Ausführungsform ist die Funktionsschicht als thermoplastische Funktionsschicht ausgebildet, die es ermöglicht, eine Profilanordnung nach den vorher beschriebenen Ausführungsformen klebstofffrei, d.h. ohne unmittelbar vor dem Anfügen zusätzlich einen sogenannten Schmelzkleber aufzubringen sowie ohne eine sichtbare Fuge an einer Schmalseite einer Leichtbauplatte zu fixieren.

Eine weitere bevorzugte Ausführung betrifft eine Profilanordnung nach einer der vorangegangenen Ausführungen, wobei der Werkstoff der Funktionsschicht ein Copolymer, vorzugsweise ein Pfropfcopolymer, bevorzugt Maleinsäureanhydrid- gepfropftes Polypropylen (PP-MAH) ist. Diese Maßnahme hat den Vorteil, dass sich die Werkstoffzusammensetzung, insbesondere der Anteil polarer Gruppen im Molekülaufbau, und damit die Werkstoffeigenschaften gezielt einstellen lassen.

Es hat sich weiterhin als äußerst vorteilhaft herausgestellt, dass das polymere Material der Funktionsschicht ausgewählt ist aus der Gruppe der Polyurethane (PUR), der Acrylate, der Chloroprene, der Epoxidharze, der Ethylenvinylacetate (beispielsweise EVA-Dispersionen), der Polyvinylacetate (PVAC-Dispersionen) und dergleichen, sowie Mischungen aus zwei oder mehreren der vorgenannten Stoffe.

Ein weiterer Vorteil der Profilanordnung ist, dass der Werkstoff der Funktionsschicht ein Haftvermittlersystem aufweist, vorzugsweise als wässriger Dispersionen bzw. Lösungen in organischen Lösemitteln von Bindemittelharzen, welche insbesondere aus der Gruppe von Polyurethanen, Polyestern, Acrylaten, Methylmethacrylaten, Epoxidharzen, Ethylenvinylacetaten, Polyvinylacetaten, Polyvinyliden, Polychloropren, Naturkautschuk, sowie Mischungen aus zwei oder mehreren der vorgenannten Bindemittelgruppen, ausgewählt sind. Verwendet mit oder ohne Zusatz von Vernetzer- / Aktivator-Komponenten, z.B. auf Basis von Polyisocyanaten, Aminen oder Peroxiden. Das polymere Material der Funktionsschicht ist dabei bei der direkten Herstellung der Profilanordnung auf die Rückseite des Leistenkörpers aufbringbar. Es hat sich weiterhin als vorteilhaft herausgestellt, dass die Funktionsschicht der Profilanordnung eine Dicke von etwa 0,1 pm bis 100 pm, vorzugsweise 0,2 pm bis 75 pm, besonders bevorzugt 0,5 bis 30 pm aufweist. Dies führt vorteilhafterweise neben einer wirtschaftlichen und kostengünstigen Herstellung der Profilanordnung dazu, dass die Funktionsschicht der jeweiligen Geometrie der Profilanordnung optimal anpassbar ist.

Die Aufgabe der Erfindung, einen Gegenstand aufzuzeigen, wird durch einen Gegenstand mit den Merkmalen des Anspruches 13 gelöst.

Ein Gegenstand wie Möbelbauplatte, Möbelstück, Tür, Spanplatte, Arbeitsplatte und dergleichen mit wenigstens einer Profilanordnung, welche die vorteilhaften Ausführungsformen der vorherigen Abschnitte aufweist.

Der Gegenstand zeichnet sich weiterhin dadurch aus, dass die Profilanordnung eine Schälfestigkeit von wenigstens 40 N/cm nach DIN 53539:1979-09, gemessen an Spanplatten, aufweist.

Die Profilanordnung soll nun an diesen, nicht einschränkenden, Ausführungsbeispielen näher beschrieben werden.

Es zeigen:

Fig. 1 : perspektivische Darstellung einer Profilanordnung 1 ;

Fig. 2: perspektivische Darstellung einer weiteren Profilanordnung 1 ;

In der Figur 1 ist eine perspektivische Darstellung einer Profilanordnung 1 dargestellt.

Die Profilanordnung 1 , insbesondere Kantenleiste, mit wenigstens einem Leistenkern 2 aus wenigstens einem polymeren Material, wobei der Leistenkern 2 eine Vorderseite 3, sowie eine dieser gegenüberliegend angeordnete, Rückseite 4 aufweist, wobei o das polymere Material des Leistenkernes wenigstens 0,5 bis 15 Gew.-%, bevorzugt 1 bis 10 Gew.-%, besonders bevorzugt 1 bis 5 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht, Füllstoffe umfassend Cellulose, Glimmer, Glitter, sowie Mischungen dieser, aufweist, o mit einer durchschnittlichen Partikelgröße von etwa 100 bis 1.600 pm, bevorzugt 120 bis 1.000 pm, besonders bevorzugt 150 bis 500 pm nach ISO 13320:2020-0, o das polymere Material des Leistenkernes wenigstens 0,1 bis 10 Gew.-%, bevorzugt 0,1 bis 5 Gew.-%, besonders bevorzugt 0,1 bis 2,5 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht, anorganische Füllstoffe und/oder organische Füllstoffe aufweist.

In diesem Ausführungsbeispiel weist das polymere Material des Leistenkerns 2 etwa 5 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht, Füllstoffe umfassend Cellulose auf, mit einer durchschnittlichen Partikelgröße von etwa 500 pm nach ISO 13320:2020-0, wobei das polymere Material des Leistenkernes 2 maximal etwa 1,5 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht, anorganische Füllstoffe und/oder organische Füllstoffe aufweist.

Weiterhin sind die Pigmente im Leistenkern der Profilanordnung 1 in räumlich gleichmäßiger Verteilung enthalten, um so einen gleichmäßigen optisch ansprechenden sowie haptisch fühlbaren Struktureffekt der Profilanordnung 1 zu realisieren.

In der Figur 2 ist eine perspektivische Darstellung einer weiteren Profilanordnung 1 dargestellt.

Die Profilanordnung 1 , insbesondere Kantenleiste, mit wenigstens einem Leistenkern 2 aus wenigstens einem polymeren Material, wobei der Leistenkern 2 eine Vorderseite 3, sowie eine dieser gegenüberliegend angeordnete, Rückseite 4 aufweist, wobei o das polymere Material des Leistenkernes wenigstens 0,5 bis 15 Gew.-%, bevorzugt 1 bis 10 Gew.-%, besonders bevorzugt 1 bis 5 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht, Füllstoffe umfassend Cellulose, Glimmer, Glitter, sowie Mischungen dieser, aufweist, o mit einer durchschnittlichen Partikelgröße von etwa 100 bis 1.600 pm, bevorzugt 120 bis 1.000 pm, besonders bevorzugt 150 bis 500 pm nach ISO 13320:2020-0, o das polymere Material des Leistenkernes wenigstens 0,1 bis 10 Gew.-%, bevorzugt 0,1 bis 5 Gew.-%, besonders bevorzugt 0,1 bis 2,5 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht, anorganische Füllstoffe und/oder organische Füllstoffe aufweist.

In diesem Ausführungsbeispiel weist das polymere Material des Leistenkerns 2 etwa 4 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht, Füllstoffe umfassend Glitter auf, mit einer durchschnittlichen Partikelgröße von etwa 250 pm nach ISO 13320:2020-0, wobei das polymere Material des Leistenkernes 2 maximal etwa 1 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht, anorganische Füllstoffe und/oder organische Füllstoffe aufweist.

Die Profilanordnung 1 ist in diesem Ausführungsbeispiel weiter so ausgebildet, dass die Vorderseite 3 des Leistenkerns 2 wenigstens abschnittsweise eine Dekorbeschichtung 6 oder einen Farbauftrag aufweist. Die Dekorbeschichtung 6 oder der Farbauftrag an der Vorderseite 3 des Leistenkerns 2 der Profilanordnung 1 ist im Wesentlichen einfarbig ausgebildet. In diesem Ausführungsbeispiel ist die Dekorbeschichtung 6 oder der Farbauftrag an der Vorderseite 3 des Leistenkerns 2 der Profilanordnung 1 in der Farbe Weiß ausgebildet.

Die Dekorbeschichtung 6 oder der Farbauftrag an der Vorderseite 3 des Leistenkerns 2 weist eine Dicke von etwa 2 bis 60 pm, vorzugsweise 5 bis 30 pm auf. In diesem Ausführungsbeispiel ist die Dicke der Dekorbeschichtung 6 etwa 25 pm.

Die Profilanordnung 1 ist weiterhin so ausgebildet, dass an der Dekorbeschichtung 6 oder Farbauftrag an der Vorderseite 3 des Leistenkörpers 2 wenigstens eine Deckschicht 5 mit einer Dicke von etwa 2 bis 60 pm, vorzugsweise 5 bis 30 pm angeordnet ist. In diesem Ausführungsbeispiel ist die Dicke der Deckschicht 5 etwa 10 pm.

Die Profilanordnung 1 ist weiter so ausgebildet, dass die Rückseite 4 des Leistenkerns 2 wenigstens abschnittsweise eine Funktionsschicht 7 aufweist.

Die Funktionsschicht 7 der Profilanordnung 1 ist in diesem Ausführungsbeispiel als Haftvermittlerschicht ausgebildet. Das polymere Material der Funktionsschicht 7 ist ausgewählt aus der Gruppe der Polyurethane (PUR).

Die Profilanordnung 1 ist somit äußerst vielseitig anwendbar bzw. anbringbar an verschiedenste Gegenstände wie Möbelbauplatten, Möbelstücke, Spanplatten, Türen, Arbeitsplatten und dergleichen und kann neben der Funktion des Schutzes einer Schmalseite einer beispielsweise Möbelplatte auch optische bzw. haptische Aspekte realisieren, indem beispielsweise die Arbeitsplatten eine Profilanordnung 1 aufweisen, die einen optisch ansprechenden, haptisch fühlbaren Struktureffekt aufweist, der in dieser Form bisher noch nicht realisierbar war und der insbesondere bei einer an ihren Längsrandkanten bearbeiteten/abgefrästen Profilanordnung die Optik der gesamten Platte noch einmal wesentlich verbessert bzw. optimiert.

- Patentansprüche -