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Title:
PROTECTION APPARATUS FOR AUTOMATIC CASH DISPENSERS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2007/093491
Kind Code:
A2
Abstract:
A protection apparatus for automatic cash dispensers which have a closable housing (10) with a cash input and/or cash output opening (14) comprises a gas sensor arrangement (20) which responds to explosive gases or gas mixtures, a protective gas source (22) and a control device (16) which is operatively connected to the gas sensor arrangement (20) and the protective gas source (22) and is designed such that it activates the protective gas source (22) as a function of a signal from the gas sensor arrangement (20).

Inventors:
HAMANN WOLFGANG (DE)
LUTZ BERNHARD (DE)
Application Number:
PCT/EP2007/050776
Publication Date:
August 23, 2007
Filing Date:
January 26, 2007
Export Citation:
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Assignee:
WINCOR NIXDORF INT GMBH (DE)
HAMANN WOLFGANG (DE)
LUTZ BERNHARD (DE)
International Classes:
G07F19/00; E05G1/12
Foreign References:
AT414007B2006-08-15
EP1073026A12001-01-31
GB2390665A2004-01-14
Attorney, Agent or Firm:
Schaumburg, Thoenes, Thurn, Landskron (81634 München, DE)
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Claims:

Patentansprüche

1. Schutzvorrichtung für Geldautomaten, die ein verschließbares Gehäuse (10) mit einer Geldeingabe- und/oder Geldausgabeöffnung (14) haben, gekennzeichnet durch eine auf explosionsfähige Gase oder Gasgemische ansprechende Gassensoranordnung (20), eine Schutzgasquelle (22) und eine mit der Gassensoranordnung (20) und der Schutzgasquelle (22) in Wirkverbindung stehen- de Steuereinrichtung (16), die so ausgebildet ist, dass sie in Abhängigkeit eines Signals der Gassensoranordnung (20) die Schutzgasquelle (22) aktiviert.

2. Schutzvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinrichtung (16) mit einer Alarmeinrichtung (24) verbunden ist.

3. Schutzvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Schutzgasquelle mindestens einen pyrotechnischen Gasgenerator (22) umfasst, der durch ein Zündsignal der Steuereinrichtung (16) zünd- bar ist.

4. Schutzvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Schutzgasquelle mindestens einen Druckgasbehälter mit einem steuerbaren Verschluss umfasst .

5. Schutzvorrichtung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Schutzgasquelle mehrere Gasgeneratoren (22) oder Druckgasbehälter umfasst, die getrennt aktivierbar sind.

6. Geldautomat mit einem verschließbaren Gehäuse (10), das eine Geldeingabe- und/oder Geldausgabeoffnung (14) hat, gekennzeichnet durch eine Schutzvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei die Gassensoranord- nung (20) und die Schutzgasquelle (22) mit dem Gehau- seinnenraum in Gasaustauschverbindung stehen.

7. Geldautomat nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Schutzvorrichtung innerhalb des Gehäuses (10) angeordnet ist.

8. Geldautomat nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinrichtung (16) mit einer außerhalb des Gehäuses (10) befindlichen Alarmeinrichtung (24) verbunden ist.

9. Geldautomat nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Schutzgasquelle (22) in Abhängigkeit eines Schaltersignals eines das Offnen einer Gehausetur (12) anzeigenden Turschalters (26) deaktivierbar ist.

10. Geldautomat nach einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinrichtung (16) Teil der Steuerung des Geldautomaten ist.

11. Geldautomat nach einem der Ansprüche 6 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Schutzvorrichtung von der Stromversorgung des Geldautomaten gespeist wird.

12. Geldautomat nach einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Schutzvorrichtung eine eigene Stromversorgung (18) hat.

13. Verfahren zum Schutz von Geldautomaten, die ein verschließbares Gehäuse (10) mit einer Geldeingabe-

und/oder Geldausgabeöffnung (14) haben, dadurch gekennzeichnet, dass der Gehäuseinnenraum mit einer auf explosionsfähige Gase oder Gasgemische ansprechenden Sensoranordnung (20) überwacht wird und dass bei An- sprechen der Gassensoranordnung (20) der Gehäuseinnenraum mit einem Schutzgas hohen Druckes geflutet wird.

14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass gleichzeitig mit dem Fluten des Gehäuseinnenraumes ein externer Alarm ausgelöst wird.

15. Verfahren nach Anspruch 13 oder 14, dadurch gekennzeichnet, dass das Schutzgas von einem pyrotechnischen Gasgenerator (22) erzeugt wird.

16. Verfahren nach Anspruch 13 oder 14, dadurch gekennzeichnet, dass das Schutzgas aus einem Druckgasbehäl- ter zugeführt wird.

Description:

Schutzvorrichtung für Geldautomaten

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Schutzvorrichtung für Geldautomaten, die ein verschließbares Gehäuse mit ei- ner Geldeingabe- und/oder Geldausgabeoffnung haben.

Seit geraumer Zeit häufen sich kriminelle Angriffe auf Geldauszahlungs- und -einzahlungssysteme . Bei diesen Angriffen werden zunehmend systembedingte Offnungen im Tresor des Geldautomaten genutzt, um den Tresor, in dem sich die Geldkassetten befinden, mit einem explosiven Gasgemisch zu füllen und dieses anschließend mit Hilfe einer elektrischen Fernzündung zur Explosion zu bringen. Als Gasgemisch wird zumeist Azetylen und Sauerstoff, d.h. eine übliche Schweiß- gasmischung verwendet, da diese Gase auf jeder Baustelle zu finden sind.

Bei den Angriffen auf die Geldautomaten wird in der Regel zunächst eine vorhandene Tresoroffnung, wie z.B. die GeId- transportoffnung in einer Tresorwand geöffnet bzw. erweitert. Die bei der Erweiterung dieser öffnung anzuwendende Gewalt ist dabei nicht in jedem Fall groß genug, um eine im Tresor vorhandene Alarmanlage auszulosen. In die dabei entstehende relativ kleine öffnung werden anschließend Schlau- che und ein Kabel eingeführt. Die Schlauche sind mit Gasflaschen verbunden, in denen sich meist handelsübliche Schweißgasmischungen, wie z.B. Azetylen und Sauerstoff oder andere explosive Gase befinden. Nach dem Einbringen der Schlauche und Kabel bedarf es einiger Minuten, bis der Tre-

sor oder das Wertbehältnis ausreichend mit dem Schweißgasgemisch geflutet ist. Dabei wird durch den Gasdruck des Gemisches die im Tresor befindliche Umgebungsluft verdrängt.

Wenn eine für das verwendete Gasgemisch typische zündfähige Mischung im Tresor aufgebaut ist, wird über ein mit den Schläuchen ebenfalls in den Tresor eingebrachtes elektrisches Zündelement eine Zündung des Gasgemisches und damit eine Explosion ausgelöst. Die Wucht der Detonation reißt in der Regel dann nicht nur die Tresortür auf, sondern richtet auch in dem Gebäude erheblichen Schaden an.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Schutzvorrichtung für Geldautomaten anzugeben, die es ermöglicht, eine erfolgreiche Ausführung der vorstehend genannten An- griffe auf Geldautomaten zu verhindern.

Diese Aufgabe wird durch eine Schutzvorrichtung der eingangs genannten Art gelöst, die erfindungsgemäß eine auf explosionsfähige Gase oder Gasgemische ansprechende Gassen- soranordnung, eine Schutzgasquelle und eine mit der Gassensoranordnung und der Schutzgasquelle in Wirkverbindung stehende Steuereinrichtung umfasst, die so ausgebildet ist, dass sie in Abhängigkeit eines Signals der Gassensoranordnung die Schutzgasquelle aktiviert. Wird eine derartige Schutzvorrichtung im Bereich des Geldautomaten so angeordnet, dass die Gassensoranordnung den Gehäuseinnenraum überwachen und das von der Schutzgasquelle abgegebene Schutzgas in den Gehäuseinnenraum gelangen kann, so ist es möglich, bei Ansprechen der Gassensoranordnung den Gasinnenraum mit dem Schutzgas der Schutzgasquelle zu fluten und damit das zündfähige Gasgemisch zu verdünnen oder vollständig aus dem

Gehauseinnenraum zu verdrangen. Zweckmaßigerweise ist die Steuereinrichtung mit einer Alarmeinrichtung verbunden, mit der Polizei oder Wachpersonal alarmiert werden kann, um die Tater an weiteren Versuchen, den Geldautomaten zu zersto- ren, zu hindern.

Als Schutzgasquelle kann beispielsweise ein pyrotechnischer Gasgenerator verwendet werden, wie er im Automobilbau zum Aufblasen von Airbags oder zum Straffen von Gurten verwen- det wird. Da diese Gasgeneratoren in hohen Stuckzahlen verwendet werden, sind sie vergleichsweise preiswert zu haben. Als Schutzgasquelle kann aber auch ein Druckgasbehalter, also eine Gasflasche mit einem steuerbaren Verschluss verwendet werden, wobei diese Losung aber etwas teurer ist und mehr Bauraum beansprucht.

Das Füllen eines ungeschützten Geldautomaten mit Schweißgas nimmt in der Regel etwa 4 Minuten in Anspruch. Wenn es nicht möglich ist, dass das Wachpersonal innerhalb dieser Zeit den Einsatzort erreicht, ist es zweckmäßig, wenn die Schutzvorrichtung auch nach einem ersten Einsatz weiter aktiv ist. Hierzu kann die Schutzvorrichtung mehrere Gasgeneratoren oder Druckgasbehalter umfassen, die getrennt aktivierbar sind. Dadurch kann das Zünden eines Gasgenerators oder das Offnen der Druckgasbehalter mehrfach wiederholt werden, wenn die Tater ihre Versuche fortsetzen sollten, ein explosives Gasgemisch in das Gehäuse des Geldautomaten zu leiten.

Bei der Installation der Schutzvorrichtung an oder in einem Geldautomaten ist es zweckmäßig, wenn die Schutzgasquelle in Abhängigkeit des Schaltsignals eines das Offnen einer Gehausetur anzeigenden Turschalters deaktivierbar ist, in dem beispielsweise der Turschalter mit der Steuervorrichtung verbunden ist. Bei geöffneter Tresortur wird dann der Zundschaltkreis aller Gasgeneratoren unterbrochen, um so sicherzustellen, dass das Bedienungspersonal beim Offnen der Gehausetur nicht durch das Auslosen der Gasgeneratoren gefährdet werden kann.

Die Erfindung betrifft ferner einen Geldautomaten, der mit einer Schutzvorrichtung der vorstehend beschriebenen Art so ausgestattet ist, dass die Gassensoranordnung und die Schutzgasquelle mit dem Gehauseinnenraum in Gasaustauschverbindung stehen. Zweckmaßigerweise ist die Schutzeinrichtung innerhalb des Gehäuses angeordnet, so dass sie auch gegen den Zugriff Unbefugter geschützt ist.

Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zum Schutz von Geldautomaten der eingangs genannten Art, wobei der Gehauseinnenraum mit einer auf explosionsfahige Gase oder Gasgemische ansprechenden Sensoranordnung überwacht wird und bei Ansprechen der Gassensoranordnung der Gehauseinnenraum mit einem Schutzgas hohen Druckes geflutet wird, wie das oben erläutert wurde.

Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Unteranspruchen und der folgenden Beschreibung, welche in Verbindung mit der beigefugten Zeichnung die Er-

findung anhand eines Ausführungsbeispieles erläutert. Die einzige Figur zeigt in schematischer Weise einen mit der erfindungsgemäßen Schutzvorrichtung ausgestatteten Geldautomaten .

In der Figur ist mit 10 das Gehäuse eines Geldautomaten bezeichnet, wobei es sich entweder um das äußere Gehäuse desselben oder auch um einen innerhalb eines äußeren Gehäuses befindlichen Tresor handelt, d.h. den Teil des Geldautomaten, in dem die Geldbestände und alle sicherheitsrelevanten Einheiten untergebracht sind. Diese Einheiten und Teile des Geldautomaten sind nicht näher dargestellt, da sie für die Erläuterung der Erfindung unwesentlich sind.

Das Gehäuse ist durch eine verschließbare Tür 12 zugänglich und hat eine Geldeingabe- und/oder -ausgabeöffnung 14.

Die innerhalb des Gehäuses 10 befindliche Schutzvorrichtung umfasst eine elektronische Steuervorrichtung 16, die mit einer Stromversorgung 18 verbunden ist. Bei der Stromver- sorgung 18 kann es sich um die Stromversorgung des Geldautomaten oder auch eine autonome Stromversorgung der Schutzvorrichtung handeln. Die Steuervorrichtung ist mit einer Sensoranordnung 20 verbunden, die einen oder mehrere Sensoren umfassen kann, die in der Lage sind, explosions- oder zündfähige Gase und Gasgemische zu detektieren, und zwar mit einer Ansprechschwelle, bei der die Konzentration des zündfähigen Gases oder Gasgemisches deutlich unter dem für eine Explosion erforderlichen Wert liegt.

Ferner ist die Steuervorrichtung 16 mit mehreren, einzeln elektrisch zündbaren pyrotechnischen Gasgeneratoren 22 verbunden, wie sie in der Automobilindustrie in Airbags und Gurtstraffern eingesetzt werden. Diese Gasgeneratoren 22 produzieren innerhalb weniger Millisekunden inerte Gase (zumeist Stickstoff) unter hohem Druck.

Schließlich ist die Steuervorrichtung 16 mit einer externen Alarmeinrichtung 24 verbunden, die sich in der Nähe des Geldautomaten, ggf. aber auch in einem anderen Gebäude befinden kann.

Wird versucht, beispielsweise durch die Geldausgabeöffnung 14 ein explosionsfähiges Gas oder Gasgemisch in das Gehäuse 10 einzuleiten, so wird von der Sensoranordnung 20 ein Signal an die Steuereinrichtung 16 gegeben, lange bevor das Gas in dem Gehäuse 10 eine für eine Explosion geeignete Konzentration erreicht hat. Daraufhin löst die Steuereinrichtung 16 einerseits über die Alarmeinrichtung 24 einen Alarm aus, durch den Wachpersonal oder Polizei verständigt werden, und zündet andererseits einen ersten der Gasgeneratoren 22. Dieser Gasgenerator erzeugt, wie oben bereits erwähnt wurde, innerhalb weniger Millisekunden ein inertes Gas unter hohem Druck, durch das Luft und das eingeleitete Schweißgas aus dem Gehäuseinnenraum verdrängt werden. Nach dem Auslösen des Gasgenerators bleibt die Schutzvorrichtung weiter aktiv. Sollte die Sensoranordnung 20 erneut das Vorhanden von explosionsfähigen Gasen detektieren, so kann ein weiterer Inertgasgenerator 22 gezündet werden. Auf diese Weise kann der Aufbau eines zündfähigen Gemisches in dem Gehäuseinnenraum so lange verhindert werden, bis Wachperso-

nal oder Polizei zur Stelle sind, um weitere Manipulationen an dem Geldautomaten zu verhindern.

Um sicherzustellen, dass beim Offnen der Gehausetur 12 durch das Servicepersonal unter keinen Umstanden einer der Gasgeneratoren 22 gezündet wird, ist der Gehausetur 12 ein Turschalter 26 zugeordnet, der mit der Steuereinrichtung 16 verbunden ist und beim Offnen der Gehausetur 12 ein Schaltersignal an die Steuereinrichtung 16 abgibt, woraufhin diese den Zundschaltkreis für die Gasgeneratoren 22 unterbricht .