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Title:
PSEUDOCERAMIDES
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/1995/023807
Kind Code:
A1
Abstract:
Novel pseudoceramides of formulae (Ia) and (Ib) are proposed, (Ia) (Ib) in which R1 stands for a linear or branched alkyl and/or alkenyl residue having 6 to 30 carbon atoms, Y stands for oxygen or an NR5 group, R2 stands for hydrogen or an optionally hydroxy-substituted alkyl residue having 1 to 30 carbon atoms, R3 stands for an hydroxyalkyl residue having 2 to 12 carbon atoms and 1 to 10 hydroxyl groups or a glycosyl residue, R4 stands for an alkyl and/or alkenyl residue having 6 to 30 carbon atoms and R5 stands for hydrogen or an optionally hydroxy-substituted alkyl residue having 1 to 6 carbon atoms. The substances are suitable as "synthetic barrier lipids" for producing skin-care agents.

Inventors:
MOELLER HINRICH (DE)
WACHTER ROLF (DE)
BUSCH PETER (DE)
Application Number:
PCT/EP1995/000640
Publication Date:
September 08, 1995
Filing Date:
February 22, 1995
Export Citation:
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Assignee:
HENKEL KGAA (DE)
MOELLER HINRICH (DE)
WACHTER ROLF (DE)
BUSCH PETER (DE)
International Classes:
C07H5/06; A61K8/00; A61K8/30; A61K8/42; A61K8/60; A61K8/68; A61Q17/00; A61Q19/00; C07B61/00; C07C231/02; C07C233/18; C07C233/20; C07C233/56; C07H13/04; C07H13/06; C07H15/12; (IPC1-7): C07H13/06; A61K7/48; C07C233/18; C07C233/56; C07H15/12
Foreign References:
FR2160506A11973-06-29
EP0398272A11990-11-22
EP0450527A21991-10-09
DE4238210C11993-12-09
EP0455429A21991-11-06
Other References:
CHEMICAL ABSTRACTS, vol. 92, no. 14, 7 April 1980, Columbus, Ohio, US; abstract no. 113228, ALIEV Z.E. ET AL: "Studies of the effect of some organic compounds on antifouling and anticorrosion properties of heavy fuels" page 139; column 1;
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Claims:
Patentansprüche
1. Pseudoceramide der Formeln (la) bzw. (Ib), 0 R4 O R2 O R4 O R2 I " I " I " I R1YCCH2CHCNR3 R1YCCHCH2CNR3 (la) (Ib) in der Rl für einen linearen oder verzweigten Alkyl und/oder Alkenylrest mit 6 bis 30 Kohlenstoffatomen, Y für Sauerstoff oder eine NR5Gruppe, R2 für Wasserstoff oder einen gegebenenfalls hydroxysubstituierten Alkyl¬ rest mit 1 bis 30 Kohlenstoffatomen, R3 für einen Hy droxyalkylrest mit 2 bis 12 Kohlenstoffatomen und 1 bis 10 Hydroxylgruppen oder einen Glycosylrest, R4 für einen Alkyl und/oder Alkenylrest mit 6 bis 30 Kohlenstoffato¬ men und R5 für Wasserstoff oder einen gegebenenfalls hydroxysubstituierten Alkylrest mit 1 bis 6 Kohlenstoff atomen steht.
2. Pseudoceramide nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in Formel (I) R1 für einen Alkyl und/oder Alkenyl¬ rest mit 12 bis 18 Kohlenstoffatomen, Y für Sauerstoff, R2 für Wasserstoff oder eine Methylgruppe, R3 für einen Hydroxyalkylrest mit 6 Kohlenstoffatomen und 5 Hydroxyl¬ gruppen oder einen Glucosylrest und R4 für einen Alkyl und/oder Alkenylrest mit 12 bis 18 Kohlenstoffatomen steht. O 95/23807 .
3. Verfahren zur Herstellung von Pseudoceramiden der For¬ meln (la) bzw. (Ib), O R4 0 R2 0 R4 O R2 I " I " I " I R1YCCH CHCNR3 RIYCCHCH2CNR3 (la) (Ib) in der R1 für einen linearen oder verzweigten Alkyl und/oder Alkenylrest mit 6 bis 30 Kohlenstoffatomen, Y für Sauerstoff oder eine NR^Gruppe, R2 für Wasserstoff oder einen gegebenenfalls hydroxysubstituierten Alkyl¬ rest mit 1 bis 30 Kohlenstoffatomen, R3 für einen Hy droxyalkylrest mit 2 bis 12 Kohlenstoffatomen und 1 bis 10 Hydroxylgruppen oder einen Glycosylrest, R4 für einen Alkyl und/oder Alkenylrest mit 6 bis 30 Kohlenstoffato¬ men und R5 für Wasserstoff oder einen gegebenenfalls hydroxysubstituierten Alkylrest mit 1 bis 6 Kohlenstoff¬ atomen steht, dadurch gekennzeichnet, daß man a) Alkylbernsteinsauremonoester bzw. amide der Formeln (Ha) bzw. (Ilb), 0 R4 O O R4 O n I n » I n R1YCCH2CHCOH R1YCCHCH2COH (Ha) (Hb) in der R1, R4 und Y die oben genannten Bedeutungen besitzen, in an sich bekannter Weise mittels Chlor¬ verbindungen in ihre Säurechloride bzw. gemischten Anhydride überführt und b) die resultierenden Säurechloride bzw. gemischten An¬ hydride mit Hydroxyalkylaminen bzw. Glucosylaminen der Formel (III) kondensiert, R2 I HNR3 (III) wobei R2 und R3 wiederum die oben angegebenen Bedeu¬ tungen besitzen.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß man Alkylbernsteinsauremonoester der Formel (II) ein¬ setzt, in der R1 für einen Alkyl und/oder Alkenylrest mit 12 bis 18 Kohlenstoffatomen und R4 für einen Alkyl und/oder Alkenylrest mit 12 bis 18 Kohlenstoffatomen steht.
5. Verfahren nach den Ansprüchen 3 und 4, dadurch gekenn¬ zeichnet, daß man als Chlorverbindungen Phosphortrichlo¬ rid, Thionylchlorid oder Chlorkohlensäureester einsetzt.
6. Verfahren nach den Ansprüchen 3 bis 5, dadurch gekenn¬ zeichnet, daß man die Alkylbernsteinsauremonoester bzw. amide und die Chlorverbindungen im molaren Verhältnis 1 : 0,9 bis 1 : 1,1 einsetzt. O 95/23807 .
7. Verfahren nach den Ansprüchen 3 bis 6, dadurch gekenn¬ zeichnet, daß man als Hydroxyalkylamine Glucosylamine, Glucamine oder 2,2Bis(hydroxymethyl)2aminoethanol einsetzt.
8. Verfahren nach den Ansprüchen 3 bis 7, dadurch gekenn¬ zeichnet, daß man die Säurechloride bzw. gemischten An¬ hydride und die Hydroxyalkylamine bzw. Glucosylamine im molaren Verhältnis 1 : 0,9 bis 1 : 1,1 einsetzt.
9. Verwendung von Pseudoceramiden nach Anspruch 1 als "synthetic barrier lipids" zur Herstellung von Haut¬ pflegemitteln.
Description:
Pseudoceramide

Gebiet der Erfindung

Die Erfindung betrifft Pseudoceramide, erhältlich durch Über¬ führung von Alkylbernsteinsäuremonoestern bzw. -amiden in ihre Säurechloride bzw. gemischten Anhydride und anschließen¬ de Kondensation mit Aminverbindungen, ein Verfahren zur Her¬ stellung der Pseudoceramide, Hautpflegemittel mit einem Ge¬ halt der Pseudoceramide sowie die Verwendung der Pseudocera¬ mide zur Herstellung von Hautpflegemitteln.

Stand der Technik

Für die Elastizität und das Aussehen der Haut spielt ein aus¬ balancierter Wasserhaushalt in den einzelnen Hautschichten eine wichtige Rolle. In der Dermis und in der Grenzschicht der Epidermis nahe der Basalmembran ist der Gehalt an gebun¬ denem Wasser am größten. Die Hautelastizität wird entschei¬ dend durch die Collagenfibrillen in der Dermis geprägt, wobei die spezifische Konformation des Collagens durch den Einbau von Wassermolekülen erreicht wird. Eine Zerstörung der Lipid- barriere im Stratu Corneum (SC) beispielsweise durch Tenside führt zu einem Anstieg des transepidermalen Wasserverlustes,

wodurch die wäßrige Umgebung der Zellen gestört wird. Da das in tieferen Hautschichten gebundene Wasser nur über Gefäße über die Körperflüssigkeit, nicht aber von außen zugeführt werden kann, wird deutlich, daß der Erhalt der Barrierefunk¬ tion des Stratum Corneum essentiell für den Gesamtzustand der Haut ist [vgl. S.E.Friberg et al. , C.R. 23. CED-Kongress, Barcelona, 1992, S.29].

Ceramide stellen liphophile Amide langkettiger Fettsäuren dar, die sich im allgemeinen von Sphingosin bzw. Phytosphin- gosin ableiten. Erhebliche Bedeutung hat diese Klasse von körpereigenen Fettstoffen gewonnen, seitdem man sie im in- terzellären Raum zwischen den Corneozyten als Schlüsselkom¬ ponenten für den Aufbau des Lipid-Bilayers, also der Permea¬ bilitätsbarriere, im Stratum Corneum der menschlichen Haut erkannt hat. Ceramide haben Molekulargewichte von deutlich unter 1000, so daß bei äußerer Zufuhr in einer kosmetischen Formulierung das Erreichen des Wirkortes möglich ist. Die externe Applikation von Ceramiden führt zur Restaurierung der Lipidbarriere, wodurch den geschilderten Störungen der Haut¬ funktion ursächlich entgegengewirkt werden kann [vgl. R.D. Petersen, Cosm.Toil. 107. 45 (1992)].

Dem Einsatz von Ceramiden sind infolge ihrer mangelnden Ver¬ fügbarkeit bislang Grenzen gesetzt. Es hat daher bereits Ver¬ suche gegeben, ceramidanaloge Strukturen, sogenannte "synthe¬ tic barrier lipids (SBL)" oder "Pseudoceramide" zu syntheti¬ sieren und zur Hautpflege einzusetzen [vgl. G.Imokawa et al. J.Soc. Cosmet.Chem. Λ0_ f 273 (1989)].

So werden beispielsweise in der Europäischen Offenlegungs¬ schriften EP-A 0 277 641 und EP-A 0 227 994 (Kao) Ceramidana- loge der folgenden Struktur vorgeschlagen:

OH CH2CH2OH

I I R-O-CH2-CH-CH2-N-COR' .

Aus den Europäischen Offenlegungsschriften EP-AI 0 482 860 und EP-AI 0 495 624 (Unilever) sind ceramidverwandte Struk¬ turen der folgenden Formel bekannt:

OR# R*

I I

R-0-CH2-CH-CH 2 -NH-CH2-N-CO-(CH 2 )b(CHOR*) a R' .

Für den Schutz von Haut und Haaren werden in der Europäischen Patentanmeldung EP-A2 0 455 429 (Unilever) ferner Zuckerde¬ rivate der folgenden Zusammensetzung vorgeschlagen:

Rb

I R a -0-(CH 2 ) z CO-N-CH2-[Z]

Hierbei steht R a für Wasserstoff oder einen ungesättigten Fettacylrest, z für Zahlen von 7 bis 49, A für einen Hydroxy- alkyl- und Z für einen Zucker- oder Phosphatrest.

Ungeachtet dieser Versuche ist der Erfolg, der sich mit die¬ sen Stoffen erzielen läßt, bislang unbefriedigend; insbeson-

dere wird das Leistungsvermögen natürlicher Ceramide nicht erreicht. Ferner sind die Synthesesequenzen technisch aufwen¬ dig und daher kostspielig, was die Bedeutung der Substanzen zusätzlich relativiert.

Die Aufgabe der Erfindung hat somit darin bestanden, neue leistungsstarke ceramidanaloge Strukturen zu entwickeln, die sich durch eine möglichst einfache Synthese auszeichnen. Eine weitere Aufgabe hat ferner darin bestanden, die neuen Pseudo¬ ceramide auf Basis nicht-tierischer Rohstoffe herzustellen.

Beschreibung der Erfindung

Gegenstand der Erfindung sind Pseudoceramide der Formeln (la) bzw. (Ib),

0 R 4 0 R 2 O R 4 O R 2

I " I " I " I

R 1 -Y-C-CH 2 CH-C-N-R 3 R 1 -Y-C-CHCH2-C-N-R 3

(la) (Ib)

in der R für einen linearen oder verzweigten Alkyl- und/oder Alkenylrest mit 6 bis 30 Kohlenstoffatomen, Y für Sauerstoff oder eine NR^-Gruppe, R 2 für Wasserstoff oder einen gegebe¬ nenfalls hydroxysubstituierten Alkylrest mit 1 bis 30 Kohlen¬ stoffatomen, R 3 für einen Hydroxyalkylrest mit 2 bis 12 Koh¬ lenstoffatomen und 1 bis 10 Hydroxylgruppen oder einen Glyco¬ sylrest, R^ für einen Alkyl- und/oder Alkenylrest mit 6 bis 30 Kohlenstoffatomen und R-5 für Wasserstoff oder einen gege-

benenfalls hydroxysubstituierten Alkylrest mit 1 bis 6 Koh¬ lenstoffatomen steht.

Überraschenderweise wurde gefunden, daß die im Sinne der Er¬ findung einzusetzenden Pseudoceramide die natürliche Barrie¬ refunktion der Haut stärken, die Haut festigen und vor Aus¬ trocknung schützen. Die Stoffe sind den natürlichen Hautli- piden nachempfunden, dermatologisch und ökotoxikologisch un¬ bedenklich und lassen sich homogen in die Ölphase kosmeti¬ scher Mittel einarbeiten. Sie sind weiß bzw. elfenbeinartig gefärbt, geruchsfrei, im Bereich des Haut-pH-Wertes hydro¬ lysebeständig und farbstabil gegen Luftsauerstoff. Die Erfin¬ dung schließt die Erkenntnis ein, daß die Pseudoceramide auf Basis pflanzlicher Fettalkohole und Zukker, also ohne Mit¬ verwendung unerwünschter tierischer Rohstoffe, hergestellt werden können.

Besonders bevorzugt sind Pseudoceramide der Formel (I) in der R 1 für einen Alkyl- und/oder Alkenylrest mit 12 bis 18 Koh¬ lenstoffatomen, Y für Sauerstoff, R 2 für Wasserstoff oder eine Methylgruppe, R 3 für einen Hydroxyalkylrest mit 6 Koh¬ lenstoffatomen und 5 Hydroxylgruppen oder einen Glucosylrest und R4 für einen Alkyl- und/oder Alkenylrest mit 12 bis 18 Kohlenstoffatomen steht.

Herstellverfahren

Ein weiterer Gegenstand der Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Pseudoceramiden der Formeln (la) bzw. (Ib),

0 R 4 0 R 2 O R 4 O R 2

I " I " I " I

R l_γ_C-CH2CH-C-N-R 3 R 1 -Y-C-CHCH2-C-N-R 3

( la) ( Ib)

in der R 1 für einen linearen oder verzweigten Alkyl- und/oder Alkenylrest mit 6 bis 30 Kohlenstoffatomen, Y für Sauerstoff oder eine NR •• - -Gruppe, R 2 für Wasserstoff oder einen gegebe¬ nenfalls hydroxysubstituierten Alkylrest mit 1 bis 30 Koh¬ lenstoffatomen, R 3 für einen Hydroxyalkylrest mit 2 bis 12 Kohlenstoffatomen und 1 bis 10 Hydroxylgruppen oder einen Glycosylrest, R 4 für einen Alkyl- und/oder Alkenylrest mit 6 bis 30 Kohlenstoffatomen und R5 für Wasserstoff oder einen gegebenenfalls hydroxysubstituierten Alkylrest mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen steht, daß sich dadurch auszeichnet, daß man

a) Alkylbernsteinsäuremonoester bzw. -amide der Formeln (Ha) bzw. (Ilb),

0 R 4 O O R 4 O it I tt n I ιt

R 1 -Y-C-CH 2 CH-C-OH R 1 -Y-C-GHCH 2 -C-OH

(Ila) (Ilb)

in der R-*-, R 4 und Y die oben genannten Bedeutungen be¬ sitzen, in an sich bekannter Weise mittels Chlorverbin¬ dungen in ihre Säurechloride oder gemischten Anhydride überführt und

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b) die resultierenden Säurechloride bzw. gemischten Anhy¬ dride mit Hydroxyalkylaminen bzw. Glucosylaminen der Formel (III) kondensiert,

R 2

I

H-N-R 3 (III)

wobei R 2 und R 3 wiederum die oben angegebenen Bedeu¬ tungen besitzen.

Alkylbernsteinsauremonoester bzw. -amide

Im Sinne des erfindungsgemäßen Verfahrens kommen Monoester bzw. Monoamide der Alkylbernsteinsäure in Betracht, die be¬ kannte chemische Verbindungen darstellen. Vorzugsweise werden Alkylbernsteinsauremonoester der Formel (II) eingesetzt, in der R 1 für einen Alkyl- und/oder Alkenylrest mit 12 bis 18 Kohlenstoffatomen und R 4 für einen Alkyl- und/oder Alkenyl¬ rest mit 12 bis 18 Kohlenstoffatomen steht.

Typische Beispiele für Alkylbernsteinsauremonoester sind Ester der Hexyl-, Octyl-, 2-Ethylhexyl-, Decyl-, Dodecyl-, Hexadecyl- und/oder Octadecylbernsteinsäure mit Capronal- kohol, Caprylalkohol, 2-Ethylhexylalkohol, Caprinalkohol, Laurylalkohol, Isotridecylalkohol, Myristylalkohol, Palm- oleylalkohol, Stearylalkohol, Isostearylalkohol, Oleyl- alkohol, Elaidylalkohol, Petroselinylalkohol, Arachylalkohol, Gadoleylalkohol, Behenylalkohol und Arachylalkohol sowie de¬ ren technischen Gemischen wie sie beispielweise bei der Hoch-

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druckhydrierung von technischen Fettsäuremethylesterfraktio¬ nen oder Aldehyden aus der roelen'sehen Oxosynthese anfallen. Besonders bevorzugt sind Ester der Hexadecyl- und/oder Octa- decylbernsteinsäure mit technischen Ci2/ιg-Kokos-, c 16/18~ Palm- oder C*-_6/ιg-Talgfettalkoholschnitten.

Typische Beispiel für Alkylbernsteinsäuremonoamide sind Amide der Hexyl-, Octyl-, 2-Ethylhexyl-, Decyl-, Dodecyl-, Hexa¬ decyl- und/oder Octadecylbernsteinsäure mit Hexylamin, Decyl- amin, Dodecylamin, Tetradecylami , Hexadecylamin, Octadecyl- amin, Behenylamin, Ci5/ιg-Palmfettalkylamin, Cig/ig-Talgfett- alkylamin, N-Methyldodecylamin, N-Methyloctadecylamin, Etha- nolamin und/oder Propanolamin.

Chlorverbindungen

Um eine Verknüpfung zwischen den Acylierungsprodukten und den Hydroxyalkylaminen herstellen zu können, wird die freie Car- boxylgruppe der Acylierungsprodukte zunächst in an sich be¬ kannter Weise in das Säurechlorid überführt. Als Chlorverbin¬ dungen werden dabei vorzugsweise Phosphortrichlorid oder Thionylchlorid eingesetzt. Üblicherweise kann man die Acylie¬ rungsprodukte und die Chlorverbindungen im molaren Verhältnis 1 : 0,4 bis 1 : 2,5 einsetzen. Die Chlorierung wird vorzugs¬ weise bei -10 bis 50°C in Abwesenheit von Wasser durchge¬ führt, als Lösungsmittel kommen beispielsweise Benzinfraktio¬ nen, Toluol, Ethylacetat, tert. Butylmethylether oder Tetra- hydrofuran in Betracht. Um eine Wärmeabfuhr der stark exo¬ thermen Reaktion sicherzustellen, empfiehlt es sich, die Chlorierung zunächst im Eisbad durchzuführen. Nach Abschluß

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der Reaktion werden die Verunreinigungen, z.B. unterphospho- rige Säure abgeschieden, nichtumgesetztes Chlorierungsmittel abdestilliert oder - wenn es sich nur um geringe Mengen han¬ delt - in der Reaktionsmischung belassen.

In einer Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens können die Acylierungsprodukte mit Chlorkohlensäurealkylestern in einem inerten Lösungsmittel zu den gemischten Anhydriden umgesetzt werden. Die Umsetzung findet vorzugsweise in Gegenwart eines Säurefängers wie Triethylamin, Tributylamin oder Natrium¬ bzw. Kaliumcarbonat statt, wobei die Reaktionspartner in etwa molaren Mengen bei Temperaturen von -10 bis 50, vorzugsweise 0 bis 10°C eingesetzt werden. Im Anschluß an die Umsetzung empfiehlt es sich, gebildete Salze abzufiltrieren. In diesem Zusammenhang sei auf die Veröffentlichung von C.Bersena in J.Org.Chem. TJ-i 3489 (1962) verwiesen. Für die nachfolgende Reaktion kann entweder die erhaltene Lösung oder aber deren Trockenrückstand eingesetzt werden.

Hydroxyalkylamine

Als Hydroxyalkalyamine, die mit den Säurechloriden nzw. ge¬ mischten Anhydriden der Acylierungsprodukte zur Reaktion ge¬ bracht werden, kommen beispielsweise N-Alkylglucosyl-unine der Formel (IV) in Betracht,

CH2OH

| R 2

CH—O | CH CH-NH (IV)

| CH—CH OH | | OH OH

in der R 2 vorzugsweise für einen Alkylrest mit 1 bis 22 und insbesondere 1 bis 4 Kohlenstoffatomen steht.

In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung werden N-Alkylsorbitylamide und vorzugsweise N-Alkylglucamine der Formel (V) eingesetzt,

OH OH OH R 2

I I I I

HOCH2-CH-CH-CH-CH-CH2-NH (V)

I

OH

in der R 2 vorzugsweise für einen Alkylrest mit 1 bis 22 und insbesondere 1 bis 4 Kohlenstoffatomen steht. Die N-Alkyl¬ glucamine werden üblicherweise durch reduktive Aminierung von Glucose mit Fettaminen hergestellt. Daneben können sich so¬ wohl die Glucosylamine als auch die Glucamine beispielsweise auch von Maltose, Fructose oder Palatinose ableiten. Als wei¬ tere Hydroxyalkylamine kommen ferner auch methylolsubstitu- ierte Alkanolamine, beispielsweise Ethanolamin, Propanolamin, 1,1-Bis(hydroxymethyl)-2-aminoethanol, 2,2-Bis-(hydroxyme-

thyl)-2-aminoethanol und 2,2-Bis-(hydroxymethyl)-3-aminopro- panol in Betracht.

Üblicherweise kann man die Säurechloride bzw. gemischten An¬ hydride und die Hydroxyalkylamine bzw. Glucosylamine im mo¬ laren Verhältnis von 1 : 0,9 bis 1 : 1,1 einsetzen. Die Kon¬ densationsreaktion wird vorzugsweise bei Temperaturen im Be¬ reich von -10 bis 50°C in Gegenwart alkalischer Katalysatoren durchgeführt, wobei die Reaktionszeiten typischerweise 1 bis 10 h betragen können. Als Säurefänger können Soda, Pottasche oder tertiäre Amine wie z.B. Triethylamin eingesetzt werden, als Lösungsmittel empfiehlt sich beispielsweise Tetrahydrofu- ran. Im Anschluß können die Produkte durch Umkristallisation beispielsweise aus niederen Alkoholen oder Säulenchromatogra¬ phie gereinigt werde. Die Kondensation von Aminverbindungen mit Säurechloriden ist grundsätzlich bekannt und wird bei¬ spielsweise in der EP-A 0 265 818 (CF Stockhausen) beschrie¬ ben.

ReaktionsSchema

Demzufolge zeichnet sich das Herstellverfahren durch die Ab¬ folge nachstehender - beispielhafter - Reaktionen aus, die dem Verständnis des Reaktionsgeschehens dienlich sein sollen:

0 R 4 0 0 R 4 0

| + PCI3 " |

R1Y-C-CH2CH-C-OH > R 1 Y-C-CH2CH-C-C1

0 R 4 0 R 2 + R 2 NHR 3 " | " I > Rlγ-C-CH 2 CH-C-N-R 3

- HC1

Hautpflegemittel

Hautpflegemittel können die Pseudoceramide in Mengen von 1 bis 30, vorzugsweise von 2 bis 10 Gew.-% - bezogen auf die Mittel - enthalten und dabei sowohl als "Wasser-in-Öl" als auch "Öl-in-Wasser"-Emulsionen vorliegen; weitere übliche Hilfs- und Zusatzstoffe in Mengen von 5 bis 95, vorzugsweise 10 bis 80 Gew.-% können zudem enthalten sein. Ferner können die Formulierungen Wasser in einer Menge bis zu 99 Gew.-%, vorzugsweise 5 bis 80 Gew.-% aufweisen.

Als Trägeröle kommen hierzu beispielsweise in Betracht: Mine¬ ralöle, Pflanzenöle, Siliconöle, Fettsäureester, Dialkyl- ether, Fettalkohole und Guerbetalkohole. Als Emulgatoren kön¬ nen beispielsweise eingesetzt werden: Sorbitanester, Monogly- ceride, Polysorbate, Polyethylenglycolmono/difettsäureester, hochethoxylierte Fettsäureester sowie hochmolekulare Silicon¬ verbindungen, wie z.B. Dimethylpolysiloxane mit einem durch¬ schnittlichen Molekulargewicht von 10.000 bis 50.000. Weitere Zusatzstoffe können sein: Konservierungsmittel, wie z.B. p- Hydroxybenzoesäureester; Antioxidantien, wie z.B. Butylhy- droxytoluol, Tocopherol; Feuchthaltemittel, wie z.B. Glyce-

rin, Sorbitol, 2-Pyrrolidin-5-carboxylat, Dibutylphthalat, Gelatine, Polyglycole mit einem durchschnittlichen Molekular¬ gewicht von 200 bis 600; Puffer, wie z.B. Milchsäure/TEA oder Milchsäure/NaOH; milde Tenside, wie z.B. Alkyloligoglucoside,. Fettalkoholethersulfate, Fettsäureisethionate, -tauride und -sarcosinate, Ethercarbonsäuren, Sulfosuccinate, Eiweißhy- drolysate bzw. -fettsäurekondensate, Sulfotriglyceride, kurzkettige Glucamide; Phospholipide, Wachse, wie z.B. Bie¬ nenwachs, Ozokeritwachs, Paraffinwachs; Pflanzenextrakte, z.B. von Aloe vera; Verdickungsmittel; Färb- und Perfümstoffe sowie Sonnenschutzmittel, wie z.B. ultrafeines Titandioxid oder organische Stoffe wie p-Aminobenzoesäure und deren Ester, Ethylhexyl-p-methoxyzimtsäureester, 2-Ethoxyethyl-p- methoxyzimtsäureester, Butylmethoxydibenzoylmethan und deren Mischungen.

In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung können die Pseudoceramide mit konventionellen Ceramiden, weiteren Pseu- doceramiden, Cholesterin, Cholesterinfettsäureestern, Fett¬ säuren, Triglyceriden, Cerebrosiden, Phospholipiden und ähn¬ lichen Stoffen, abgemischt werden, wobei Liposomen entstehen können.

In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung können die Pseudoceramide mit Wirkstoffbeschleunigern, ins¬ besondere mit etherischen Ölen, wie beispielsweise Eucalyp- tol, Menthol und ähnlichen abgemischt werden.

In einer dritten bevorzugten Ausführungsform können die Pseudoceramide schließlich auch in Squalen oder Squalan ge¬ löst und gegebenenfalls mit den anderen genannten

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Inhaltsstoffen zusammen mit flüchtigen oder nichtflüchtigen Siliconverbindungen als wasserfreie oder beinahe wasserfreie einphasige Systeme formuliert werden. Weitere Beispiele zu Bestandteilen und typischen Zusammensetzungen können bei¬ spielsweise der WO 90/01323 (Bernstein) entnommen werden.

Gewerbliche Anwendbarkeit

Die im Sinne der Erfindung als "synthetic barrier lipids" einzusetzenden Pseudoceramide stärken die natürliche Bar¬ rierefunktion der Haut gegenüber äußeren Reizen. Sie verbes¬ sern Festigkeit, Geschmeidigkeit und Elastizität der Haut, steigern den Feuchtigkeitsgehalt und schützen die Haut vor Austrocknung; zugleich werden feinste Falten geglättet.

Ein weiterer Gegenstand der Erfindung betrifft daher die Ver¬ wendung von Pseudoceramiden der Formel (I) als "synthetic barrier lipids" zur Herstellung von Hautpflegemitteln, in denen sie in Mengen von 1 bis 30, vorzugsweise 2 bis 10 Gew.-% - bezogen auf die Mittel - enthalten sein können. Ty¬ pische Beispiele sind Hautcremes, Softcremes, Nährcremes, Sonnenschutzcremes, Nachtcremes, Hautöle, Pflegelotionen und Körper-Aerosole.

Die folgenden Beispiele sollen den Gegenstand der Erfindung näher erläutern, ohne ihn darauf einzuschränken.

Patentansprüche

1. Pseudoceramide der Formeln (la) bzw. (Ib),

0 R 4 O R 2 O R 4 O R 2

I | " | " I

R 1 -Y-C-CH 2 CH-C-N-R 3 R 1 -Y-C-CHCH2"C-N-R 3

(la) (Ib)

in der R-**- für einen linearen oder verzweigten Alkyl- und/oder Alkenylrest mit 6 bis 30 Kohlenstoffatomen, Y für Sauerstoff oder eine NR-5-Gruppe, R 2 für Wasserstoff oder einen gegebenenfalls hydroxysubstituierten Alkyl¬ rest mit 1 bis 30 Kohlenstoffatomen, R 3 für einen Hy- droxyalkylrest mit 2 bis 12 Kohlenstoffatomen und 1 bis 10 Hydroxylgruppen oder einen Glycosylrest, R 4 für einen Alkyl- und/oder Alkenylrest mit 6 bis 30 Kohlenstoffato¬ men und R5 für Wasserstoff oder einen gegebenenfalls hydroxysubstituierten Alkylrest mit 1 bis 6 Kohlenstoff¬ atomen steht.

2. Pseudoceramide nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in Formel (I) R 1 für einen Alkyl- und/oder Alkenyl¬ rest mit 12 bis 18 Kohlenstoffatomen, Y für Sauerstoff, R 2 für Wasserstoff oder eine Methylgruppe, R 3 für einen Hydroxyalkylrest mit 6 Kohlenstoffatomen und 5 Hydroxyl¬ gruppen oder einen Glucosylrest und R 4 für einen Alkyl- und/oder Alkenylrest mit 12 bis 18 Kohlenstoffatomen steht.

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3. Verfahren zur Herstellung von Pseudoceramiden der For¬ meln (la) bzw. (Ib),

O R 4 O R 2 O R 4 O R 2

I " I " I " I

R 1 -Y-C-CH 2 CH-C-N-R 3 Rl-Y-C-CHCH2-C-N-R 3

(la) (Ib)

in der Rl für einen linearen oder verzweigten Alkyl- und/oder Alkenylrest mit 6 bis 30 Kohlenstoffatomen, Y für Sauerstoff oder eine NR^-Gruppe, R 2 für Wasserstoff oder einen gegebenenfalls hydroxysubstituierten Alkyl¬ rest mit 1 bis 30 Kohlenstoffatomen, R 3 für einen Hy- droxyalkylrest mit 2 bis 12 Kohlenstoffatomen und 1 bis 10 Hydroxylgruppen oder einen Glycosylrest, R 4 für einen Alkyl- und/oder Alkenylrest mit 6 bis 30 Kohlenstoffato¬ men und R5 für Wasserstoff oder einen gegebenenfalls hydroxysubstituierten Alkylrest mit 1 bis 6 Kohlenstoff¬ atomen steht, dadurch gekennzeichnet, daß man

a) Alkylbernsteinsauremonoester bzw. -amide der Formeln (Ha) bzw. (Ilb),

O R 4 O O R 4 O

« I n li I n

Rl-Y-C-CH 2 CH-C-OH RI-Y-C-CHCH2-C-OH

(Ha) (Ilb)