Login| Sign Up| Help| Contact|

Patent Searching and Data


Title:
PVC-PLASTIC PANEL
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2013/149680
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a panel, in particular a wall, ceiling or floor panel, comprising a support layer (12) made of a plastic material and an undercoat (17). Said undercoat comprises a decorative pattern (18) which is printed thereon and a hardened polymer layer (19) which is applied to said undercoat. The invention also relates to a method for producing said type of panel and to the use of a special primer (14) in said type of panel.

Inventors:
DOEHRING DIETER (DE)
Application Number:
PCT/EP2012/065146
Publication Date:
October 10, 2013
Filing Date:
August 02, 2012
Export Citation:
Click for automatic bibliography generation   Help
Assignee:
KRONOPLUS TECHNICAL AG (CH)
DOEHRING DIETER (DE)
International Classes:
B44C5/04
Domestic Patent References:
WO2008122668A12008-10-16
WO2008061791A12008-05-29
WO2008061791A12008-05-29
Foreign References:
US20040146695A12004-07-29
DE202004018710U12005-03-10
US20040071978A12004-04-15
DE19702476A11998-07-30
US20040219339A12004-11-04
DE102009044092A12011-03-31
DE102006058655A12008-06-19
DE102006029963A12008-01-03
DE19702476A11998-07-30
EP1252937A12002-10-30
Attorney, Agent or Firm:
MADER, Joachim et al. (DE)
Download PDF:
Claims:
Ansprüche

Paneel, insbesondere ein Wand-, Decken- oder Fußbodenpaneel, umfassend eine Trägerschicht (12) aus einem Kunststoffmaterial und eine Grundierungsschicht (17), dadurch gekennzeichnet, dass die Grundierungsschicht (17) ein darauf aufgedrucktes dekoratives Muster (18) umfasst und über der

Grundierungsschicht eine ausgehärtete Polymerschicht (19) vorgesehen ist.

Paneel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet dass die Trägerschicht (12) auf Polyvinylchlorid basiert.

Paneel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Polymerschicht (19) einen

Härtegradienten aufweist, so dass die Härte der Polymerschicht mit zunehmender Tiefe von der Oberfläche der Polymerschicht her gesehen im Wesentlichen kontinuierlich abnimmt

Paneel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die zum Drucken des dekorativen Musters (18) verwendete Druckfarbe ein polymerisierbares Acrylat enthält und/oder N-Vinylcaprolactam.

Paneel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die zum Drucken des dekorativen Musters (18) verwendete Druckfarbe ein polymerisierbares Acrylat enthält und N-Vinylcaprolactam enthält in einem Gewichtsanteil (%) in der Druckfarbe von 2 bis 50, mehr bevorzugt 5 bis 40 und am meisten bevorzugt von 10 bis 30 %. Paneel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckfarbe und die Polymerschicht gemeinsam ausgehärtet wurden, vorzugsweise durch Strahlung.

Paneel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das dekorative Muster (18) im

Digitaldruck aufgebracht wurde.

Paneel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Grundierung (17) auf einem wässrigen Arylatsystem basiert und vorzugsweise geeignet ist, um mittels eines Vorhangbeschichtungs-Verfahrens aufgetragen zu werden und besonders bevorzugt.

Paneel nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch

gekennzeichnet, dass die Grundierung (17) kein UV- aushärtbarer Lack ist.

Paneel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in der Trägerschicht (12) zwischen 5 bis 50 Gew.-%, bevorzugt zwischen 10 bis 20 Gew.-% , besonders bevorzugt zwischen 12 - 17 Gew.-% eines Weichmachers vorgesehen ist, wobei als Weichmacher insbesondere

Diethylexylphthala und/oder Diisonoylphthalat vorgesehen ist bzw. wird.

Paneel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Trägerschicht (12) eine Dicke zwischen 3 und 20 mm, bevorzugt zwischen 4 und 15 mm, mehr bevorzugt zwischen 3 und 12 mm und am meisten bevorzugt zwischen 4 und 10 mm aufweist.

12. Paneel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass unter der Grundierungsschicht (17) eine Primerschicht (14) auf dem Trägermaterial (12) vorgesehen ist.

Paneel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Primerschicht (14) eine Flächenmasse zwischen 3 bis 20 g/m2, bevorzugt mit einer Flächenmasse zwischen 5 bis 15 g/m2, besonders bevorzugt mit einer

Flächenmasse zwischen 7 und 12 g/m2 und am bevorzugtesten eine Flächenmasse zwischen 8 bis 10 g/m2 aufweist.

Paneel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Grundierungsschicht (17) mit einer Flächenmasse zwischen 15 bis 150 g/m2, bevorzugt mit einer Flächenmasse zwischen 30 bis 100 g/m2, besonders bevorzugt mit einer Flächenmasse zwischen 40 und 70 g/m2 und am

bevorzugtesten mit einer Flächenmassen zwischen 50 bis 65 g/m2 vorgesehen ist bzw. wird. 15. Paneel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Grundierungsschicht (17) eine Dicke zwischen 5 und 300 μηι aufweist, bevorzugt 15 und 200 μηι, mehr bevorzugt 20 und 180 μηι und am meisten bevorzugt zwischen 25 und 100 μηι aufweist.

16. Paneel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Grundierung (17) mittels eines Vorhangbeschichtungs-Verfahrens aufgetragen wurde.

Paneel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in der Polymerschicht abriebfeste Partikel vorgesehen sind bzw. werden, wobei die abriebfesten Partikel vorzugsweise einen mittleren Durchmesser von 10 bis 150 μηι, bevorzugt 20 bis 80 μηι, mehr bevorzugt 25 bis 70 μηι und besonders bevorzugt von 30 bis 60 μηι aufweisen und weiter bevorzugt aus Korund bestehen.

Paneel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Polymerschicht (19) auf einem oder mehreren der folgenden Acrylate basiert: 1,6-Hexandioldiacrylat, Polyesteracrylat, Polyurethanacrylsäureester und

Dipropylenglycoldiacrylat.

Paneel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass neben dem dekorativen Muster (18) auf der Grundierungsschicht (17) keine weitere Dekorschichten, insbesondere kein Dekorpapier oder Dekorfolie angebracht sind.

Verfahren zur Herstellung eines Paneels, insbesondere eines Wand-, Decken- oder Fußbodenpaneels, umfassend folgende Schritte:

(i) Bereitstellen einer Trägerschicht aus einem

Kunststoffmaterial, insbesondere basierend auf

Polyvinylchlorid;

(ii) Auftragen einer Grundierungsschicht;

(iii) Aufdrucken eines dekorativen Musters auf die

Grundierungsschicht;

(iv) Auftragen zumindest einer ersten Polymerschicht auf die Grundierungsschicht;

(v) optional: Auftragen zumindest einer zweiten flüssigen

Polymerschicht auf die noch feuchte erste Polymerschicht, so dass eine teilweise Vermischung der Polymerschichten stattfindet; und

(vi) Härten der Polymerschicht(en).

Verfahren nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, dass Schritt (v) und (vi) so durchgeführt werden, dass die ausgehärtete Polymerschicht einen Härtegradient aufweist, wobei die Härte der Beschichtung mit zunehmender Tiefe von der Oberfläche der resultierenden Beschichtung her gesehen abnimmt.

22. Verfahren nach einem der vorhergehenden Verfahrensansprüchen, dadurch gekennzeichnet, dass das dekorative Muster mittels einer polymerisierbaren Druckfarbe, insbesondere basierend auf einem polymerisierbaren Acrylat und/oder N-Vinylcaprolactam, aufgedruckt wird.

23. Verfahren nach einem der vorhergehenden Verfahrensansprüchen, dadurch gekennzeichnet, dass das dekorative Muster mittels einer polymerisierbaren Druckfarbe aufgedruckt wird, welche Druckfarbe enthält: a) ein polymerisierbares Acrylat; sowie b) N- Vinylcaprolactam in einem Gewichtsanteil (%) in der Druckfarbe von 2 bis 50, mehr bevorzugt 5 bis 40 und am meisten bevorzugt von 10 bis 30 %.

24. Verfahren nach einem der vorhergehenden Verfahrensansprüchen, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest die Druckfarbe und die aufgetragene Polymerschicht gemeinsam ausgehärtet werden, vorzugsweise mittels Strahlung.

25. Verfahren nach einem der vorhergehenden Verfahrensansprüchen, dadurch gekennzeichnet, dass die Grundierung in Schritt (ii) mittels eines Vorhangbeschichtungs-Verfahrens aufgetragen wird.

26. Verfahren nach einem der vorhergehenden Verfahrensansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass nach Schritt (ii) die

Grundierung vor Schritt (iii) getrocknet wird.

27. Verfahren nach einem der vorhergehenden Verfahrensansprüchen, dadurch gekennzeichnet, dass die Dekorschicht mittels Digitaldruck aufgebracht wird.

Description:
PVC-Kunststoffpaneel

1. Gebiet der Erfindung

Die vorliegende Erfindung betrifft ein verbessertes Kunstoffpaneel, insbesondere basierend auf einer Trägerschicht aus PVC, sowie ein Verfahren zu dessen Herstellung.

2. Hintergrund der Erfindung

Polyvinylchlorid wird seit langem zur Herstellung von Fußbodenbelägen verwendet. Polyvinylchlorid (PVC) ist ein thermoplastischer Werkstoff, der ohne die Zugabe von Hilfsstoffen hart und spröde ist. Die mechanischen Eigenschaften von PVC lassen sich jedoch durch die Zugabe geeigneter Hilfsstoffe, wie etwa Weichmacher, Füllstoffe, Färbemittel, Stabilisatoren, etc. in einem weite Bereich einstellen. Aus diesem Grund wird hierin unter dem Begriff„PVC" kein reines

Polyvinylchlorid verstanden, sondern PVC mit den üblicherweise hinzugefügten und für den praktischen Einsatz notwendigen

Hilfsstoffen.

Ein typisches Beispiel aus dem Stand der Technik ist in der Druckschrift DE 10 2006 058 655 Ai beschrieben. In dieser Druckschrift wird ein Bodenpaneel in der Form eines mehrschichtigen, rechteckigen Laminats mit einer Trägerschicht aus einem weichem Polyvinylchlorid und einer auf der Polyvinylchloridschicht angeordneten Dekorpapierschicht offenbart. Die Aufbringung einer Dekorpapierbahn ist technisch aufwendig und mit erheblichen Kosten verbunden.

Aus der DE 10 2006 029 963 Ai ist ein Bodenbelag aus Polyvinylchlorid bekannt, der mit einer strapazierfähigen Lackschicht beschichtet ist, um die Haltbarkeit des PVC-Bodenbelags zu verbessern. Die Lackschicht basiert auf einem Acrylatharz und soll mittels Strahlung ausgehärtet werden. Der Kern dieser Druckschrift liegt in der Zugabe von elektrisch leitfähigen Substanzen in das Acrylatharz, um den fertigen Bodenbelag mit antistatischen und/oder elektrisch leitenden Eigenschaften zu versehen.

Die WO 2008/061791 Ai desselben Anmelders stellt eine

Weiterentwicklung einer Lackbeschichtung dar. Der Inhalt dieser Druckschrift wird hiermit durch in Bezugnahme vollständig

aufgenommen. Der Kern der Verbesserung dieser Druckschrift liegt darin, dass auf die Oberfläche eines Paneels zwei flüssige,

unterschiedliche Polymerschichten Nass-in-Nass aufgetragen werden, so dass eine teilweise Vermischung der Beschichtungsmittel stattfindet. Diese beiden Nass-in-Nass aufgetragenen Schichten werden dann gemeinsam ausgehärtet, wobei die ausgehärtete resultierende

Beschichtung aufgrund der teilweisen Durchmischung einen

Härtegradient aufweist, wobei die Härte der Beschichtung mit zunehmender Tiefe von der Oberfläche der resultierenden Beschichtung her gesehen abnimmt.

Im Lichte dieser bekannten PVC Beläge stellt sich die vorliegende Erfindung die Aufgabe, ein Paneel, insbesondere ein Wand-, Deckenoder Fußbodenpaneel bereitzustellen, das eine Trägerschicht aus einem Kunststoffmaterial umfasst, wobei ein solches kostengünstiger und auf einfachere Weise hergestellt werden soll als dies beispielsweise aus der DE 10 2006 058 655 Ai bekannt ist. Eine weitere Aufgabe liegt in der Bereitstellung eines derartigen Paneels, dass eine verbesserte

Haltbarkeit und qualitativ besonders hochwertige dekorative Muster aufweist.

Diese und andere Aufgaben, die beim Lesen der vorliegenden

Beschreibung noch genannt werden oder vom Fachmann erkannt werden können, werden mit einem Paneel nach Anspruch 1 und einem Verfahren zu dessen Herstellung nach Anspruch 19 gelöst. 3. Ausführliche Beschreibung der Erfindung.

Gemäß der vorliegenden Erfindung wird ein Paneel bereitgestellt, das eine Trägerschicht aus einem Kunststoffmaterial und eine

Grundierungsschicht umfasst, wobei die Grundierungsschicht ein darauf aufgedrucktes dekoratives Muster (d.h. eine Dekorschicht) umfasst und über der Grundierungsschicht eine Polymerschicht vorgesehen ist. Die Polymerschicht basiert dabei generell bevorzugt auf einem

polymerisierbaren Harz, wie insbesondere einem Acrylatharz. Generell bevorzugt weist die ausgehärtete Polymerschicht einen Härtegradienten auf gemäß der eingangs beschriebenen WO 2008/061791 desselben Anmelders

Im Unterschied zum eingangs genannten Stand der Technik DE 10 2006 058 655 Ai stellt die vorliegende Erfindung ein Paneel bereit, das kein separates Dekorpapier erfordert, da das dekorative Muster auf eine auf der Trägerschicht angeordneten Grundierungsschicht unmittelbar aufgedruckt wird bzw. ist.

Gemäß der vorliegenden Erfindung wird weiterhin ein Verfahren zum Herstellen eines Paneels, insbesondere eines Wand-, Decken- oder Fußbodenpaneels bereitgestellt. Bei diesem Verfahren wird in einem ersten Arbeitsschritt eine Trägerschicht aus einem Kunststoffmaterial bereitgestellt. Auf diese Trägerschicht wird anschließend eine

Grundierungsschicht aufgetragen und ein dekoratives Muster auf diese aufgedruckt. Nach dem Aufdruck des dekorativen Musters auf die Grundierungsschicht wird eine flüssige erste Polymerschicht auf die Grundierungsschicht aufgetragen. In einem weiteren Schritt werden die Grundierungsschicht und die Polymerschicht ausgehärtet. Optional kann zumindest eine zweite Polymerschicht flüssig auf die noch feuchte erste Polymerschicht aufgetragen werden, so dass eine teilweise

Vermischung der Beschichtungsmittel stattfindet Die Aushärtung der Grundierungsschicht und der Polymerschicht(en) kann in einem

Verfahrensschritt aber auch nacheinander in zwei separaten Verfahrensschritten erfolgen. Unter Härten oder Aushärtung einer Polymerschicht wird hierbei die chemische Reaktion verstanden, die bei der Polymerisation stattfindet. Hiervon zu unterscheiden ist das

Trocknen derartiger Schichten, bei dem lediglich der Wassergehalt reduziert bzw. entfernt wird.

In einer bevorzugten Ausführungsform umfasst das Kunststoffmaterial der Trägerschicht Polyvinylchlorid bzw. besteht die Trägerschicht im Wesentlichen aus Polyvinylchlorid (und den notwendigen Hilfsstoffen wie Eingangs erwähnt). Polyvinylchlorid hat sich als besonders vorteilhaftes Material zur Ausbildung der Trägerschicht herausgestellt, da dieses Material nicht nur besonders strapazierfähig ist, sondern darüber hinaus auch besonders vorteilhafte trittschallabsorbierende Eigenschaften hat. Alternativ zum bevorzugten Polyvinylchlorid können auch andere Kunststoffe wie Polypropylen oder Polyethylen oder sogenannte WPC's (Wood Polymer Composites) eingesetzt werden, je nachdem, welche Eigenschaften das Paneel aufweisen soll.

In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist die Trägerschicht aus einem mit Weichmachern versetztem Kunststoffmaterial gebildet, wobei hierfür entsprechende Weichmacher, insbesondere

Diethylexylphthala und/oder Diisonoylphthalat verwendet werden. In die Trägerschicht werden dabei zwischen 5 bis 50 Gewichts-%, bevorzugt zwischen 10 bis 20 Gewichts-%, besonderes bevorzugt zwischen 12 bis 17 Gewichts-% eines geeigneten Weichmachers eingebracht.

In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform weist die Trägerschicht eine Dicke zwischen 3 und 20 mm, bevorzugt zwischen 4 und 15 mm, mehr bevorzugt zwischen 3 und 12 mm und am meisten bevorzugt zwischen 4 und 10 mm auf. Es hat sich herausgestellt, dass diese Bereiche für die Dicken der Trägerschicht eine ausreichende Stabilität während des Herstellungsverfahrens bereitstellen und darüber hinaus eine ausreichend hohe Trittschallabsorption und Formstabilität des Paneels bereitstellen. In einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist unter der Grundierungsschicht eine Primerschicht auf das

Trägermaterial aufgetragen, bzw. vorgesehen. Die Primerschicht oder Haftvermittlerschicht verbessert dabei die Haftung der

Grundierungsschicht auf dem Trägermaterial. Dem Fachmann ist eine Reihe von geeigneten Primerschichten bekannt, die von entsprechenden chemischen Fachfirmen kommerziell erhältlich sind.

In einer bevorzugten Ausführungsform weist das Paneel eine

Primerschicht mit einer Flächenmasse zwischen 3 bis 20 g/m 2 , bevorzugt mit einer Flächenmasse zwischen 5 bis 15 g/m 2 , besonders bevorzugt mit einer Flächenmasse zwischen 7 und 12 g/m 2 und am meisten bevorzugt mit einer Flächenmasse zwischen 8 bis 10 g/m 2 auf.

Bevorzugt wird zum Drucken des dekorativen Musters eine

polymerisierbare Druckfarbe (Tinte) verwendet, insbesondere basierend auf polymerisierbaren Acrylatharzen und/ oder N-Vinylcaprolactam (eines flüssigen Reaktiwerdünners), wie er von der BASF angeboten wird. Üblicherweise kommen im Stand der Technik als Druckfarbe Dispersionsfarben zum Einsatz, bestehend aus dem Fachmann geläufigen Verfahren angeriebenen Pigmentmischungen und

Bindemitteln (gemein als Verschnitt bezeichnet) auf Basis von Casein oder Acrylatbindemitteln. Diese Dispersionsfarben werden regelmäßig bei dem üblicherweise zum Einsatz kommenden Tiefdruckverfahren verwendet. Dispersionsfarben sind Druckfarben, die in der Regel aus drei Hauptbestandteilen bestehen, nämlich (a) einem Lösungsmittel (üblicherweise Wasser), (b) Bindemittel in Form von

Kunststoffpolymeren (Acrylate), die sich bei Verdunstung des

Lösungsmittels zusammenlagern und eine feste Schicht bilden, sowie (c) Farbpigmente zur Erzeugung der gewünschten Deckung und des gewünschten Farbtons. Die Trocknung dieser Dispersionsfarben erfolgt also nicht durch eine Polymerisation, sondern durch ein Verflüchtigen des Lösungsmittels, da die Bindemittel bereits als Polymere vorliegen. Die in der Dispersion enthaltenen Polymere verbinden sich bei

Verflüssigung des Bindemittels auf rein physikalische Weise und bilden eine feste, geschlossene Schicht.

Die Anmelder haben nun überraschend festgestellt, dass verbesserte Hafteigenschaften des Schichtsystems erreicht werden können, wenn nicht die üblichen Dispersionsfarben verwendet werden, sondern stattdessen polymerisierbare Druckfarben verwendet werden. Dies gilt insbesondere bei der bevorzugten Anwendung mit einer Polymerschicht, insbesondere mit Härtegradient. Der positive Effekt ist besonders ausgeprägt, wenn die Druckfarbe der Dekorschicht (d.h. des dekorativen Musters) und die Polymerschicht gemeinsam ausgehärtet bzw.

polymerisiert werden (wenn die Dekorschicht direkt aufgedruckt wird, wie etwa im Digitaldruck, besteht die Dekorschicht quasi aus der Druckfarbe). Wie oben erwähnt wird unter Aushärtung einer

Polymerschicht beziehungsweise einer polymerisierbaren Druckfarbe (wie polymerisierbare Acrylate bzw. UV-reaktive Farben im

Allgemeinen) hier die chemische Reaktion verstanden, die bei der Polymerisation stattfindet. Hiervon zu unterscheiden ist das Trocknen derartiger Schichten, bei dem lediglich das Lösungsmittel, wie etwa der Wassergehalt der Druckfarbe beziehungsweise der Polymerschichten verdunstet bzw. auf rein physikalische Weise reduziert wird.

Durch die gemeinsame Aushärtung (Polymerisation) der

polymerisierbaren Bestandteile (Acrylatsysteme und/oder N- Vinylcaprolactam) von Druckfarbe und Polymerschicht erfolgt eine chemische Vernetzung an der Grenzfläche der beiden Schichten, von der angenommen wird, dass sie für die verbesserte Haftung der Schichten verantwortlich ist. Die herkömmlich verwendeten Dispersions- Druckfarben weisen keine polymerisierbaren Bestandteile auf, so dass keine derartige chemische Vernetzung zwischen Druckfarbe, also der Dekorschicht, und der Polymerschicht stattfindet.

Polymerisierbare Bestandteile wie sie bei der vorliegenden Erfindung bevorzugt zum Einsatz kommen umfassen als Hauptbestandteile Acrylate, wie insbesondere Acrylat-Monomere, -Oligomere und optional Fotoinitiatoren aber auch N-Vinylcaprolactam als flüssigen

Reaktiwerdünner. N-Vinylcaprolactam kann der Druckfarbe zusätzlich zu den Acrylaten als Verdünner zugegeben werden und polymerisiert zusammen mit diesen aus. Alternativ ist es auch möglich auf die Acrylate zu verzichten und eine entsprechend größere Menge an N- Vinylcaprolactam vorzusehen, da das N-Vinylcaprolactam selbst polymerisiert werden kann. Details hierzu sind dem Fachmann beispielhaft aus der deutschen Veröffentlichungsschrift DE 19702 476 Ai bekannt. In bevorzugten Ausführungsformen bestehen die polymerisierbaren Bestandteile daher im Wesentlichen aus N- Vinylcaprolactam. Die Fotoinitiatoren bewirken unter Einwirkung von Strahlung eine Polymerisation der Monomere bzw. Oligomere, wodurch die Druckfarbe schnell aushärtet. Die Verwendung einer Druckfarbe basierend auf einem polymerisierbaren Acrylat zusammen mit einer darauf aufgebrachten Polymerschicht (als Nutzschicht) erlaubt vorteilhaft den Verzicht auf eine Primerschicht, wie sie im Stand der Technik üblicherweise notwendig war, um die Haftung der

Polymerschicht auf der Dekorschicht zu verbessern. Es hat sich gezeigt, dass die im Stand der Technik üblicherweise verwendeten

Dispersionsfarben nur eine unbefriedigende Haftung mit der darauf aufgebrachten Polymerschicht mit Härtegradient erreichen. Mit der Verwendung eines Primers zwischen der Dekorschicht und der

Polymerschicht (Nutzschicht) soll dieser Nachteil im Stand der Technik ausgeräumt werden.

Allgemein bevorzugt sind die für die vorliegende Erfindung verwendeten Druckfarben polymerisierbare Druckfarben und insbesondere polymersierbare Acrylatsysteme. Polymerisierbare Druckfarben enthalten als Hauptbestandteile Bindemittel, nämlich reaktive

Doppelbindungen enthaltene Harze; polymerisierbare Bestandteile in Form von Monomeren bzw. Oligomeren, wie z.B. etwa Acrylatmonomere und Acrylatoligomere; optional Fotoinitiatoren für strahlenhärtbare Druckfarben; Additive wie etwa das oben erwähnte N-Vinylcaprolactam, Entschäumer, Verlaufsadditive, Verdickungsmittel u.a.; Farbpigmente wie Phthalocyanin-Pigmente, Azofarbstoffe, Indigoide Farbmittel, Anilinschwarz und/ oder Pigmentruße; sowie Füllstoffe zur Erzielung bestimmter physikalisch technischer Eigenschaften. Generell bevorzugt sind die verwendeten Druckfarben für die vorliegende Erfindung weiter strahlenhärtbare, wie insbesondere durch UV-Strahlen härtbare (UV- härtbare) Druckfarben. Besonders bevorzugt ist die Druckfarbe ein UV- härtbares polymerisierbares Acrylatsystem.

Vorzugsweise basiert die Grundierung auf einer wässrigen Dispersion (bevorzugt einem wässrigen Acrylatsystem), welche eine geeignete Zusammensetzung aufweist, so dass sie mittels eines

Vorhangbeschichtungsverfahrens aufgetragen werden kann. Es hat sich überraschend gezeigt, dass die Verwendung von wässrigen Dispersionen auch auf Kunststoffoberflächen, wie insbesondere auf PVC Oberflächen, zufriedenstellende Hafteigenschaften erreicht. Im Stand der Technik wurde die Grundierung bisher üblicherweise in einem

Walzenauftragsverfahren auf die Oberfläche der Trägerschicht aufgetragen. Bei derartigen Walzenauftragsverfahren wird das

Beschichtungsmaterial (die Grundierung) direkt von der Walze auf die zu beschichtenden Oberflächen abgegeben oder indirekt über ein Beschichtungsband, das mittels einer Presswalze auf die zu

beschichtenden Bauteile gepresst wird. Die Erfinder der vorliegenden Anmeldung haben festgestellt, dass Oberflächen die auf diese Weise hergestellt wurden insbesondere bei fein detaillierten Druckbildern, wie sie typischerweise bei der Nachahmung von Echtholzoberflächen notwendig sind, nicht die eigentlich zu erwartende Auflösung und Schärfe erreichen. Insbesondere kommt es bei Verwendung von polymerisierbaren Druckfarben häufig zu störenden Streifen im

Druckbild. Die Erfinder haben nun überraschend festgestellt, dass diese Probleme vermieden werden können, wenn anstatt eines

Walzenauftragsverfahrens ein Vorhangbeschichtungsverfahren verwendet wird. Es wird vermutet, dass die Walzen bei

Walzenauftragsverfahren, sei es, dass das Beschichtungsmaterial direkt von der Walze auf die zu beschichtende Oberfläche aufgetragen wird oder indirekt über ein Beschichtungsband, aufgrund ihrer Rundung in der übertragenen Beschichtung eine minimale Welligkeit der Oberfläche erzeugen. Die Berge und Täler dieser welligen Oberfläche sind jedoch so klein, dass die so hergestellten Oberflächen mit herkömmlichen

Dispersionsfarben gut bedruckt werden können. Es wird jedoch vermutet, dass diese sehr geringe Unebenheit der so beschichteten Oberflächen bei der Verwendung von polymerisierbaren Druckfarben für die genannten Probleme verantwortlich ist. In jedem Fall kann durch das Gießen der Grundierung die unerwünschte Streifenbildung bei der Verwendung von polymerisierbaren Druckfarben (insbesondere polymerisierbaren Acrylatsystemen) wirksam unterbunden werden.

Vorhangbeschichtungsverfahren und entsprechende Anlagen sind dem Fachmann aus dem Stand der Technik (beispielsweise aus der

EP l 252 937 Ai) vorbekannt, so dass auf eine detaillierte Beschreibung derselben hier verzichtet werden kann. Wichtig ist, dass bei

Vorhangbeschichtungsverfahren ein flüssiger Vorhang von

Beschichtungsmaterial erzeugt wird, durch den die zu beschichtenden Bauteile geführt werden. Ein Auftrag über Walzen findet nicht statt.

In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform weist die

Grundierungsschicht eine Flächenmasse zwischen 15 bis 150 g/m 2 , bevorzugt eine Flächenmasse zwischen 30 bis 100 g/m 2 , besonders bevorzugt eine Flächenmasse zwischen 40 und 70 g/m 2 und am bevorzugtesten eine Flächenmasse zwischen 50 bis 75 g/m 2 auf. Diese Flächenmasse führen in der bevorzugten Ausführungsform zu einer Dicke der Grundierungsschicht zwischen 5 und 300 μηι, bevorzugt zwischen 15 und 200 μηι, mehr bevorzugt zwischen 20 und 180 μηι und am meisten bevorzugt zwischen 25 und 100 μηι. Es hat sich

herausgestellt, dass diese Flächenmassen bzw. Dicken der

Grundierungsschicht einen optimalen Belag für das darauf aufgedruckte dekorative Muster bereitstellen. In einer bevorzugten Ausführungsform werden in die Polymerschicht abriebfeste Partikel, insbesondere Korundpartikel, mit einem mittleren Durchmesser von 10 bis 100 μηι, bevorzugt 20 bis 80 μηι, mehr bevorzugt 25 bis 70 μηι und besonders bevorzugt von 30 bis 60 μηι eingebettet. Durch die abriebfesten Partikel besteht die Möglichkeit, die Lebensdauer eines erfindungsgemäßen Paneels erheblich zu steigern.

Die Gesamtdicke der Polymerschicht (Nutzschicht) nach dem Aushärten sollte vorzugsweise eine Dicke von 20 - 300 μηι haben, mehr bevorzugt von 40 - 250 μηι, noch mehr bevorzugt von 50 - 220 μηι und am meisten bevorzugt von 60 - 180 μηι. Es hat sich herausgestellt, dass diese Schichtdicken einerseits eine gute Abdeckung bzw. Einbindung der Korundpartikel erlauben. Bevorzugte Materialien für die Polymerschicht sind: 1,6 Hexandioldiacrylat, Polyesteracrylat,

Polyurethanacrylsäureester und Dipropylendiglycoldiarcylat.

In einer bevorzugten Ausführungsform stellt das dekorative Muster, das auf die Grundierungsschicht beispielsweise mittels eines

Digitaldruckverfahrens aufgebracht wurde, die einzige Dekorschicht des erfindungsgemäßen Paneels dar, d.h. es sind keine weiteren

Dekorpapiere oder Dekorfolien vorgesehen. Es besteht somit keine Notwendigkeit mehr ein separates Dekorpapier oder dergleichen vorzusehen, was zu einer erheblichen Kostenreduzierung und

Verfahrensvereinfachung bei der Herstellung eines erfindungsgemäßen Paneels führt.

Wie eingangs erwähnt, ist gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung die Druckfarbe der Dekorschicht (des dekorativen Musters) gemeinsam mit der darüber aufgebrachten Polymerschicht ausgehärtet (polymerisiert), vorzugsweise durch eine gemeinsame Bestrahlung derselben. Hierdurch kommt es an der Grenzschicht zwischen der Druckfarbe und der darüber aufgebrachten

Polymerschicht(en) teilweise zu einer chemischen Vernetzung der verwendeten Polymere. Es hat sich gezeigt, dass dabei eine besonders gute Haftung der Polymerschicht auf der Trägerschicht erreicht werden kann. Im Stand der Technik war es bisher immer notwendig zusätzlich zwischen der Dekorschicht und der aufgebrachten Polymerschicht einen Primer zu verwenden, um die Haftung der Polymerschicht zu verbessern. Mit der bevorzugten Ausführungsform der Erfindung kann dabei nicht nur auf den Primer verzichtet werden, sondern es hat sich sogar gezeigt, dass die erreichte Haftung der Polymerschicht im

Vergleich zu herkömmlichen, primerbasierten Systemen, verbessert werden kann.

Im Folgenden soll die Erfindung anhand zweier nicht beschränkender Beispiele näher erläutert werden:

Beispiel 1:„Paneel mit herkömmlichem indirekten Tiefdruck"

Eine PVC-Trägerschicht mit einer Stärke von 4 mm wird zunächst über ein Walzenauftragswerk mit einem Primer auf Basis einer

handelsüblichen wässrigen Acrylatdispersion versehen. In einem nächsten Schritt erfolgt das Glätten der PVC-Trägerschicht über ein Walzenauftragswerk mittels einer Spachtelmasse basierend auf einer hochgefüllten wässrigen Acrylatdispersion. Anschließend wird ein Druckgrund auf Basis einer mit Füllstoffen und Farbpigmenten versetzten wässrigen Acrylatdispersion mittels Gießverfahren appliziert. Nach jedem dieser Beschichtungsschritte erfolgt ein Zwischentrocknen bei Temperaturen zwischen 80 und 200 °C. Die so behandelten PVC- Träger werden einer Druckmaschine im Wesentlichen bestehend aus einer Gravurwalze und einer Gummiwalze für die Übertragung des Druckbildes vom Gravurzylinder auf die Platte zugeführt. Das Druckbild wird über 3 nachgeschaltete Druckwerke erzeugt, wobei durch jedes Druckwerk eine eigene Druckfarbe bestehend aus Farbpigmenten und einer wässrigen Acrylatdispersion aufgetragen wird. Bei einer Imitation eines dunklen Nußbaumholzes werden beispielsweise 5 g/m 2

Druckfarbe appliziert. Auf die Druckfarbenschicht wird im weiteren Prozess ein handelsüblicher UV- Primer über ein Walzenauftragswerk aufgetragen. Schließlich erfolgt der Auftrag der Polymerschicht wie in der WO 2008/061791 beschrieben, um eine Polymerschicht mit Härtegradient zu erzeugen. Hierzu wird in einem ersten Schritt ein doppelbindungshaltiges, mit Photoinitiatoren versehenes

strahlenhärtbares Oligomer appliziert. Auf diese Schicht wird über eine Strukturträgerfolie nass-in-nass eine weitere Schicht aus einem doppelbindungshaltigen, mit Photoinitiatoren versehenen

strahlenhärtbaren Oligomers gelegt und mittels einer UV-Strahlung polymerisiert. Nach Abziehen der Folie erhält man die fertige beschichtete Dekorplatte, die in einem weiteren Prozess in Paneele zerteilt werden kann, wobei an diese Paneele bekannte

Kopplungselemente angefügt werden. Die so beschichtete Platte wird einem Labortest unterzogen. Beim Gitterschnitttest wird in diesem Fall eine zufriedenstellende 3 erzielt. Generell gilt hier, je dicker die

Druckfarbenschicht für die Reproduktion eines Dekors aufgetragen werden muss, desto schlechter fällt das Ergebnis beim Gitterschnitttest aus. Schlechte Gitterschnittwerte haben ein erschwertes Anfräsen von Profilen für die Kopplungselemente zur Folge, da schnell

Kantenausbrüche an der Polymerschicht erfolgen.

Beispiel 2:„Paneele, bei denen das Muster mit strahlenhärtenden Druckfarben erzeugt wird"

Es wird eine 4 mm starke PVC-Trägerschicht verwendet und wie in Beispiel 1 beschrieben mit wässrigem Primer, Spachtel und Druckgrund versehen. Auf der so behandelten Platte wird mittels Digitaldrucker das gleiche Dekorbild wie in Beispiel 1 erzeugt. Verwendung finden dabei jedoch UV- strahlenhärtende Digitaldruckfarben. Für die Erzeugung des Druckbildes wird eine Farbmenge von etwa 2 g/m 2 benötigt. Die Farbe wird zunächst mit 150 mJ/cm 2 (Quecksilber) fixiert. Darauf erfolgt der Auftrag von 2 g/m 2 einer ersten UV-härtenden Schicht, die vorwiegend Dipropylenglycoldiacrylat enthält, auf diese nicht bestrahlte Schicht wird ein doppelbindungshaltiges, mit Photoinitiatoren versetztes Oligomer wie in Beispiel 1 aufgetragen. Auf diese Schicht wird mittels

Strukturgeberfolie eine zweite Oligomerschicht wie in Beispiel 1 aufgelegt. Das Paket wird einer UV-Strahlenquelle zugeführt und dabei wird die strahlenhärtende Schicht polymerisiert. Die daraus

resultierende Polymerschicht umfasst die Druckfarbe und alle darüber liegenden Schichten. Auch auf dieser Basis hergestellte Paneele werden einem Labortest unterzogen. Beim Gitterschnitttest treten keinerlei Abplatzungen innerhalb der verschiedenen Beschichtungsebenen auf.

4. Beschreibung von bevorzugten Ausführungsformen

Im Folgenden wird die Erfindung anhand der Figuren näher erläutert, wobei:

Fig. 1 eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Paneels 10 mit einer Trägerschicht 12 aus Polyvinylchlorid zeigt; und

Fig. 2 eine Anlage zur Beschichtung in schematischer Ansicht zeigt.

In Fig. 1 ist die Trägerschicht 12 gezeigt, die an ihren jeweiligen Kanten Feder-Nutverbindungen aufweist, die es erlauben einzelne Paneele 10 miteinander zu verbinden.

Oberhalb der Trägerschicht 12 ist eine Primerschicht 14 vorgesehen. Auf der Primerschicht 14 ist in dem gezeigten Ausführungsbeispiel eine Ausgleichsschicht 16 angeordnet. Die Ausgleichsschicht 16 besteht dabei aus einer Spachtelmasse aus einer hochgefüllten Acrylatdispersion. Auf der Ausgleichsschicht 16 ist eine Grundierungsschicht 17 angeordnet. Auf der Oberseite der Grundierungsschicht 17 ist ein dekoratives Muster (Dekorschicht) 18 aufgedruckt, vorzugsweise mittels eines

Digitaldruckverfahrens. Dieses dekorative Muster kann je nach

Anwendung ein beliebiges Muster darstellen. Über Grundierung und Dekorschicht ist ein mittels UV-Bestrahlung aushärtbares

Polymerschichtsystem 19 vorgesehen.

Im Folgenden soll anhand der Fig. 2 beispielhaft die Herstellung eines erfindungsgemäßen Paneels, bzw. das erfindungsgemäße Verfahren, beschrieben werden. Fig. 2 zeigt schematisch eine Beschichtungsanlage zur Beschichtung von Platten bzw. Paneelen 10. Die Platten 10 sind beispielsweise große PVC-Platten mit einer Dicke von 4-8mm und werden in abschließenden, nicht gezeigten, Verarbeitungsschritten in die gewünschte Größe und Form geschnitten, wie dies aus dem Stand der Technik bekannt ist. Die Platten 10 werden über eine Rollenförderanlage 21 durch die verschiedenen Stationen der Beschichtungsanlage geführt. Die dargestellten Beschichtungsstationen sind nicht abschließend zu verstehen, sondern dienen nur beispielhaft der Erläuterung des erfindungsgemäßen Verfahrens. Vor, hinter und zwischen den gezeigten Stationen können weitere Bearbeitungsstationen vorgesehen sein, wie beispielsweise weitere Trocknungsstationen, Stationen zur Aufbringung von Primern, Stationen zur Aufbringung von Spachteln usw. In der ersten dargestellten Station 30 wird die Grundierung mittels eines flüssigen Vorhangs 31 von Beschichtungsmaterial auf eine

Hauptoberfläche der Platte 10 aufgetragen. Der flüssige Vorhang 31 erstreckt sich über die komplette Plattenbreite und die Platten werden durch diesen Vorhang transportiert und dabei beschichtet. Unterhalb der Vorrichtung 30 zur Ausgabe des Vorhangs befindet sich ein

Auffangbehälter 32 in den der flüssige Vorhang fällt, wenn keine Platte durch den Vorhang hindurch geführt wird, wie beispielsweise bei der Lücke zwischen zwei aufeinanderfolgenden Platten. Als

Beschichtungsmaterial für die Grundierung wird vorzugsweise eine wässrige Acrylat-Dispersion verwendet. In einer darauf folgenden Trocknungsstation 40 wird die aufgetragene Grundierung mit Heißluft getrocknet, d.h. der wässrigen Acrylat-Dispersion wird das Wasser entzogen.

In Station 60 wird mittels eines Digitaldrucks ein dekoratives Dekor, wie insbesondere ein Echtholzdekor, auf die so behandelte Grundierung aufgedruckt. Nach dem Druck wird in der Beschichtungsstation 70 eine Polymerschicht aufgetragen. Die Polymerschicht wird mit einem

Härtegradienten aufgetragen, so dass die Härte der Polymerschicht mit zunehmender Tiefe von der Oberfläche der Polymerschicht her gesehen im Wesentlichen kontinuierlich abnimmt. Zu diesem Zweck wird in einer ersten Beschichtungseinheit 71 eine erste Polymerschicht basierend auf einem polymerisierbaren Acrylatsystem aufgetragen. Auf diese erste Polymerschicht wird in Station 72 eine weitere

Polymerschicht Nass-in-Nass aufgetragen. Die zweite Polymerschicht weist beispielsweise einen höheren Doppelbindungsanteil auf, wie es im Detail in der oben erwähnten Anmeldung zum Härtegradienten beschrieben ist. Die beiden Polymerschichten werden in den Stationen 71 und 72 Nass-auf-Nass aufgetragen, so dass es an der Grenzfläche der beiden Schichten zu einer teilweisen Vermischung kommt. In Station 73 werden die beiden Polymerschichten unter Einwirkung von UV- Strahlung gemeinsam ausgehärtet.

Bevorzugt ist die Station 60 eine Digitaldruckstation und verwendet eine Druckfarbe basierend auf einem polymerisierbaren Acrylat. In diesem Fall ist es bevorzugt, dass zwischen den Stationen 60 und 70 keine Aushärtung der Druckfarbe stattfindet, sondern allenfalls ein

Zwischentrocknungsschritt bei welchem Schritt dem polymerisierbaren Acrylat der Druckfarbe etwas Feuchtigkeit entzogen wird. In der Aushärtstation 73 werden dann die Druckfarbe und die ersten und zweiten Polymerschichten gemeinsam ausgehärtet, was zu einer besonders widerstandsfähigen Oberfläche führt.