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Title:
RECEPTOR BINDING ASSAY FOR DETECTING TSH-RECEPTOR AUTO-ANTIBODIES
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/1998/026294
Kind Code:
A1
Abstract:
In a competitive receptor binding assay for detecting TSH-receptor auto-antibodies in a biological sample, the sample is reacted in a reaction mixture which contains (i) a TSH-receptor or TSH-receptor preparation; (ii) a primary competitor, for example labelled TSH; and (iii) an agent for separating a complex composed of the TSH-receptor and the elements bound thereto of the reaction mixture from the liquid phase. According to the invention, the reaction is carried out in the presence of at least one monoclonal or polyclonal antibody specific against a partial peptide sequence of the TSH-receptor. This specific antibody is used to immobilise a complex of TSH-receptor and primary competitor and/or as secondary competitor for another part of the TSH-receptor auto-antibodies expected in a sample. The primary or secondary competitors are or can be selectively labelled.

Inventors:
BERGMANN ANDREAS (DE)
STRUCK JOACHIM (DE)
Application Number:
PCT/EP1997/006767
Publication Date:
June 18, 1998
Filing Date:
December 03, 1997
Export Citation:
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Assignee:
BRAHMS DIAGNOSTICA GMBH (DE)
BERGMANN ANDREAS (DE)
STRUCK JOACHIM (DE)
International Classes:
G01N33/53; G01N33/566; G01N33/68; G01N33/564; G01N33/76; (IPC1-7): G01N33/76; G01N33/68; G01N33/566
Foreign References:
DE19522171C11996-08-22
DE4328070C11994-11-24
DE4120412C11993-01-07
Other References:
DE BRUIN T W A ET AL: "ANTI THYROTROPIN RECEPTOR ANTIBODIES IN GRAVES DISEASE AS DEMONSTRATED DIRECTLY BY IMMUNO PRECIPITATION ASSAY.", ACTA ENDOCRINOL 102 (1). 1983. 49-56. CODEN: ACENA7 ISSN: 0001-5598, XP002061960
YAVIN E ET AL: "MONO CLONAL ANTIBODIES TO THE THYROTROPIN RECEPTOR IMPLICATIONS FOR RECEPTOR STRUCTURE AND THE ACTION OF AUTO ANTIBODIES IN GRAVES DISEASE.", PROC NATL ACAD SCI U S A 78 (5). 1981. 3180-3184. CODEN: PNASA6 ISSN: 0027-8424, XP002061961
Attorney, Agent or Firm:
Andrae, Steffen (Balanstrasse 55, M�nchen, DE)
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Claims:
Patentansprüche
1. Kompetitiver Rezeptorbindungsassay zur Bestimmung von TSH RezeptorAutoantikörpern in einer biologischen Probe, bei dem man die Probe in einer Reaktionsmischung gleichzeitig oder nacheinander mit (i) einem TSHRezeptor in Form einer solubilisierten nativen humanen oder tierischen oder rekom binanten TSHRezeptorPräparation, (ii) einem primären Kompeti tor für wenigstens einen Teil der in der Probe zu erwartenden TsHRezeptorAutoantikörper und (iii) einem Mittel für die Abtrennung eines Komplexes aus dem TSHRezeptor und daran gebundenen Bestandteilen der Reaktionsmischung von der flüssi gen Phase umsetzt, und bei dem man die Anwesenheit und/oder Menge der zu bestimmenden TSHRezeptorAutoantikörper in der biologischen Probe auf der Basis der Menge eines Kompetitors in dem von der flüssigen Phase abgetrennten TSHRezeptor Komplex oder anhand der Restmenge des ungebundenen primären Kompetitors in der Flüssigphase ermittelt, wozu man den Kom petitor in markierter Form einsetzt oder nach der FestFlüssig Trennung markiert, dadurch gekennzeichnet, daß man die Umsetzung ferner in Gegen wart mindestens eines monoklonalen oder polyklonalen Antikör pers durchführt, der spezifisch gegen eine PeptidTeilsequenz des TSHRezeptors gerichtet ist, und daß dieser spezifische Antikörper als Mittel zur Immobilisierung eines Komplexes aus TSHRezeptor und primärem Kompetitor und/oder als sekundärer Kompetitor für einen weiteren Teil der in einer Probe zu erwartenden TSHRezeptorAutoantikörper eingesetzt wird, wobei der primäre oder der sekundäre Kompetitor markiert oder selek tiv markierbar ist.
2. Rezeptorbindungsassay nach Anspruch 1, dadurch gekenn zeichnet, daß der mindestens eine spezifische Antikörper in festphasengebundener Form eingesetzt wird und der primäre Kompetitor markiertes TSH oder ein markierter weiterer TSH RezeptorAntikörper ist, wobei der festphasengebundene spezifische Antikörper im wesentlichen unbeeinflußt von der Bindung des primären Kompetitors an den TSHRezeptor bindet.
3. Rezeptorbindungsassay nach Anspruch 2, dadurch gekenn zeichnet, daß der festphasengebunde Antikörper gleichzeitig ein sekundärer Kompetitor ist, der mit solchen TSHRezeptor Autoantikörpern aus der Probe, die die Bindung des primären Kompetitors an den TSHRezeptor nicht behindern, um ein von dem primären Kompetitor nicht erkanntes Epitop kompetiert.
4. Rezeptorbindungsassay nach Anspruch 2, dadurch gekenn zeichnet, daß der markierte weitere TSHRezeptorAntikörper mit TSH um Epitope des TSHRezeptors kompetiert.
5. Rezeptorbindungsassay nach Anspruch 3, dadurch gekenn zeichnet, daß der festphasengebundene Antikörper als sekundärer Kompetitor mit solchen TSHRezeptorAutoantikörpern aus der Probe kompetiert, deren Auftreten für den Morbus Basedow charakteristisch ist, die jedoch nicht mit TSH kompetieren.
6. Rezeptorbindungsassay nach Anspruch 5, dadurch gekenn zeichnet, daß die mit dem sekundären Kompetitor kompetierenden TSHRezeptorAutoantikörper zu den stimulierenden Autoantikör pern (TSI) gehören.
7. Rezeptorbindungsassay nach Anspruch 1, dadurch gekenn zeichnet, daß der mindestens eine Antikörper in markierter Form als sekundärer Kompetitor in der flüssigen Phase eingesetzt wird und daß ein festphasengebundenes TSH als Mittel für die Abtrennung eines Komplexes aus dem TSHRezeptor und daran gebundenen Bestandteilen der Reaktionsmischung sowie als primä rer Kompetitor eingesetzt wird.
8. Rezeptorbindungsassay nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der mindestens eine weitere Anti körper durch an sich bekannte Immunisierung eines geeigneten Tiers mit einem rekombinanten partiellen TSHRezeptor, ins besondere der extrazellulären Domäne oder einer extrazellulären Schlinge der membranverankerten Domäne eines TSHRezeptors, und durch affinitätschromatographische Fraktionierung der gebilde ten Antikörper unter Verwendung immobilisierter Teilpeptide des zur Immnunisierung verwendeten partiellen TSHRezeptors hergestellt wurde.
9. Rezeptorbindungsassay nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der mindestens eine weitere Anti körper ein durch an sich bekannte Immunisierung eines geeigne ten Tiers mit einem rekombinanten partiellen TSHRezeptor, insbesondere dem rekombinanten extrazellulären Teil eines TSH Rezeptors oder einem kürzeren Teilpeptid davon, an sich be kannte Fusion antikörperproduzierender Milzzellen mit Myelom zellen und an sich bekannte Selektion einzelner antikörper produzierender Hybridzellen und deren Kultivierung hergestell ter monoklonaler Antikörper ist.
10. Rezeptorbindungsassay nach einem der Ansprüche 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß der mindestens eine weitere Anti körper gegen ein TSHRezeptorTeilpeptid gebildet wurde, das ausgewählt ist aus Peptiden mit den Aminosäuren 2039, 3254, 287301, 361381 oder 739758 der Aminosäuresequenz des voll ständigen TSHRezeptors.
11. Rezeptorbindungsassay nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß man als Festphase Träger in Form von Partikeln, Teströhrchen oder Mikrotiterplatten aus Kunst stoff oder Glas oder in Form von magnetischen Polymerpartikeln, Polymergelen oder Filtern verwendet und man den mindestens einen Antikörper oder TSH an einen solchen Träger direkt oder indirekt gebunden einsetzt.
12. Rezeptorbindungsassay nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß man zur Markierung des primären oder sekundären Kompetitors eine an sich bekannte Markierung verwendet, die ausgewählt ist aus einem Radionuklid, einem Enzym, einem Enzymsubstrat oder einem Bestandteil eines Chemi lumineszenzoder FluoreszenzMarkierungssystems.
13. Rezeptorbindungsassay nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß man einen primären oder sekundären Kompetitor einsetzt, der an eine Komponente eines spezifischen Bindungssystems gebunden ist, und daß man den gebildeten TSH RezeptorKomplex durch Umsetzung mit einem Reaktionspartner markiert oder immobilisiert, der die zweite Komponente des spezifischen Bindungssystems aufweist, die an eine detektier bare Markierung oder eine Festphase gebunden ist.
14. Rezeptorbindungsassay nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß die zu bestimmenden TSHRezeptor Autoantikörper rezeptorstimulierende Autoantikörper sind, deren Auftreten in einem Humanserum für den Morbus Basedow charak teristisch ist.
15. Reagenziensatz zur Durchführung eines kompetitiven Rezep torbindungsassays nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß er, neben weiteren üblichen Komponenten eines derartigen Reagenziensatzes, enthält : (i) eine solubilisierte TSHRezeptorPräparation, (ii) markiertes TSH oder einen markierten spezifischen TSHRezeptorAntikörper, und (iii) eine Festphasenträger, an den ein spezifischer TSH RezeptorAntikörper oder TSH gebunden ist.
Description:
REZEPTORBINDUNGSASSAY ZUM NACHWEIS VON TSH-REZEPTOR-AUTOANTIKÖRPERN Die vorliegende Erfindung betrifft einen kompetitiven Rezeptor- bindungsassay zur Bestimmung von TSH-Rezeptor-Autoantikörpern, die bei Schilddrüsen-Autoimmunerkrankungen, insbesondere beim Morbus Basedow, auftreten.

Es ist bekannt, daß zahlreiche Erkrankungen, an denen die Schilddrüse beteiligt ist, Autoimmunerkrankungen sind, bei denen Autoantikörper gegen molekulare Strukturen der Schild- drüse gebildet werden, die im Zusammenhang mit der Erkrankung beginnen, als Autoantigene zu wirken. Die wichtigsten bekannten Auotantigene der Schilddrüse sind dabei Thyreoglobulin (Tg), die Schilddrüsenperoxidase (TPO) und insbesondere der TSH- Rezeptor (TSHr) (vgl. Furmaniak J et al., Autoimmunity 1990, Vol. 7, S. 63-80).

Der TSH-Rezeptor ist ein in der Schilddrüsenmembran lokalisier- ter Rezeptor, an den das von der Hypophyse ausgeschüttete Hormon TSH (Thyroid-stimulierendes Hormon oder Thyreotropin)

bindet und dadurch die Ausschüttung der eigentlichen Schild- drüsenhormone, insbesondere des Thyroxins, auslöst. Der TSH- Rezeptor gehört zur Rezeptor-Familie der G-Protein-gekoppelten Glykoprotein-Rezeptoren mit einer großen aminoterminalen extra- zellulären Domäne, zu der auch der LH/CG-und der FSH-Rezeptor gehören. Eine Aufklärung der chemischen Struktur des TSH- Rezeptors, d. h. der Sequenz der für ihn codierenden DNA sowie der daraus ableitbaren Aminosäuresequenz des Rezeptors selbst, gelang Ende 1989 (vgl. Libert F. et al., Biochem. Biophys. Res.

Commun. 165 : 1250-1255 ; Nagayama Y. et al., Biochem. Biophys.

Res. Commun. 165 : 1184-1190 ; vgl. auch EP-A-0433509 bzw. WO-A- 91/09121 ; sowie WO-A-91/09137 ; WO-A-91/10735 und WO-A-91/03483 ; ferner Yuji Nagayama & Basil Rapoport, in : Molecular Endocrino- logy, Vol. 6 No. 2, S. 145-156 und die darin zitierte Litera- tur).

Es ist allgemein bekannt, daß bei der als Morbus Basedow (englisch : Graves'disease) bekanntenSchilddrüsen-Autoimmuner- krankung stimulierende Autoantikörper eine Rolle spielen, die gegen der TSH-Rezeptor gebildet werden und mit diesem so wechselwirken, daß die Schilddrüse stimuliert wird, was sich als Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose) äußert. Die Bestimmung von Autoantikörpern gegen den TSH-Rezeptor hat somit für die Diagnose des Morbus Basedow eine erhebliche klinische Bedeutung.

Abgesehen von Bestimmungsverfahren, bei denen Versuchstiere oder spezielle Zellkulturen eine Rolle spielen und die heute vor allem von historischem Interesse sind (vgl. Schumm-Draeger et al., Akt. Endokr. Stoffw. 10 (1989), S. 90-102)), können TSH-Rezeptor-Autoantikörper bisher im wesentlichen nach zwei Verfahrensprinzipien bestimmt werden (vgl. Morgenthaler N. G. at al., Exp Clin Endocrinol Diabetes 104 (1996) Suppl 4, S. 56- 59) : Bei Zellstimulationstests äußert sich die Anwesenheit von stimulierenden TSH-Rezeptor-Autoantikörpern, die in der

Literatur häufig mit der Abkürzung TSI (TSI = thyroid stimula- ting immunoglobulins) bezeichnet werden, dadurch, daß bestimmte Funktionen von geeigneten Zellen, die in ihrer Zellmembran natürliche oder rekombinante TSH-Rezeptoren aufweisen und mit einer Autoantikörper enthaltenden Probe in Kontakt kommen, durch Stimulation ausgelöst oder verstärkt werden, insbesondere die Bildung von cAMP (cyclischem Adenosinmonophosphat). Bei diesen auch als Bioassays bezeichneten Tests wird selektiv die stimulierende Wirkung gemessen, die Messung ist jedoch außerordentlich aufwendig und daher für die klinische Routine- diagnostik wenig geeignet.

Alternativ dazu können Autoantikörper auch unter Verwendung von <BR> <BR> <BR> <BR> kompetitiven Rezeptorbindungsassays, insbesondere Radiorezepto- rassays, bestimmt werden, z. B. unter Verwendung des TRAK Assays der B. R. A. H. M. S Diagnostica GmbH. Zur Bestimmung von TSH- Rezeptor-Autoantikörpern wird nach diesem herkömmlichen Verfahren so vorgegangen, daß man die zu bestimmenden Auto- antikörper aus einer Serumprobe in flüssiger Phase mit einem radioaktiv markierten bovinen TSH-Kompetitor um die Bindungs- stellen eines Detergens-solubilisierten porcinen TSH-Rezeptors konkurrieren läßt (vgl. Southgate, K. et al., Clin. Endocrinol.

(Oxford) 20, 539-541 (1984) ; Matsuba T. et al., J. Biochem. 118, S. 265-270 (1995) ; EP 719 858 A2 ; Produktinformation zum TRAK- Assays der Firma B. R. A. H. M. S Diagnostica GmbH). Um das an die Rezeptor-Präparation gebundene markierte TSH zu bestimmen, wird nach Abschluß der Inkubation der TSH-Rezeptor mit einem Fällungsreagens und einem anschließenden Zentrifugierschritt von der flüssigen Phase abgetrennt. Die Bestimmung des Rezeptor-gebundenen markierten TSH erfolgt durch Messung der im Sediment gebundenen Radioaktivität. Da die Bestimmung auf einer Konkurrenz (Kompetition) zwischen markiertem TSH und den zu bestimmenden Autoantikörpern um gemeinsame Bindungsstellen auf dem TSH-Rezeptor beruht, werden bei diesem Verfahren alle solchen und nur solche Autoantikörper erfaßt, die tatsächlich mit TSH kompetieren. Solche kompetierenden, zur Inhibierung der TSH-Bindung befähigten Autoantikörper werden in der Literatur

auch als TBII (TBII = thyrotropin-binding inhibitory immunoglo- bulin) bezeichnet, und das Ausmaß ihrer Aktivität wird auch als prozentuale sogenannte TBII-Aktivität angegeben.

Es ist nunmehr seit längerem bekannt, daß bei Autoimmuner- krankungen der Schilddrüse heterogene Autoantikörperpopulatio- nen unterschiedlicher Zusammensetzung gebildet werden. Dabei sind die stimulierenden und die mit TSH kompetierenden Autoantikörper nur teilweise identisch, d. h. es gibt stimulie- rende Autoantikörper, die nicht mit TSH kompetieren, und es gibt auch mit TSH kompetierende Autoantikörper, die nicht stimulierend wirken. Außerdem können auch noch Autoantikörper vorhanden sein, die weder stimulierend wirken, noch mit TSH kompetieren (vgl. z. B. Ludgate M et al., Mol. Cell. Endocrinol.

73 (1990), R13-R18 ; Filetti S et al., J. Clin. Endocrinol.

Metab. 72 ; S. 1096-1101, 1991 ; Morgenthaler N. G. at al., Exp Clin Endocrinol Diabetes 104 (1996) Suppl 4, S. 56-59 und darin zitierte Literatur). Das hat zur Folge, daß nur bei etwa 80% bis 90% der Morbus Basedow Patienten mit Hilfe von Radiorezep- torassays Autoantikörper nachweisbar sind (vgl. z. B. Rationelle Diagnostik in der Endokrinologie, Thieme Verlag, S. 49, Absatz : TSH-Rezeptorautoantikörper (TSH-RAK) ; oder auch Ropars A et al., Cell. Immunol. 161, S. 262-269 (1995) ; Ohmori M et al., Biochem. Biophys. Res. Commun. 174, No. 1 (1991), S. 399-403 ; Endo T. et al., Biochem. Biophys. Res. Commun. 181, No. 3 (1991), S. 1035-1041 ; Gupta MK, Clin. Biochem. 25, S. 193-199 (1992)). Da die Nichterfassung eines Teils der beim Morbus Basedow vorkommenden Autoantikörper ursächlich mit dem Meßprinzip der bisherigen kompetitiven Radiorezeptorassays verknüpft ist, wurde schon vorgeschlagen, trotz des erheblichen Aufwands eine ergänzende Bioassay-Messung zur Bestimmung stimulierender TSI Autoantikörper durchzuführen, wenn eine Diskrepanz zwischen dem klinische Bild eines Morbus Basedow Patienten und dem Meßergebnis der Bestimmung kompetierender TBII Autoantikörper erkennbar wird (Derwahl M et al., Exp.

Clin. Endocrinol. 100 (1992), S. 75-79).

Außer der beschriebenen eingeschränkten klinischen Wertigkeit weisen die bisher bekannten kompetitiven Radiorezeptorassays zum Nachweis von TSH-Rezeptor-Autoantikörpern grundsätzliche Nachteile praktischer Natur auf, die darauf zurückzuführen sind, daß die Bindungsfähigkeit von TSH-Rezeptorpräparationen generell sehr empfindlich auf Veränderungen des Rezeptors oder des von ihm gebundenen Biomoleküls reagiert. Die Bindung von Biomolekülen von peptidischer oder proteinischer Natur, z. B. von Hormonen oder auch Autoantikörpern, an Rezeptoren ist in der Regel sehr komplexer Natur, und die Ausbildung einer spezifischen Bindung zwischen Rezeptor und Biomolekül ist sehr viel empfindlicher gegenüber strukturellen Veränderungen ins- besondere des Rezeptors, als das bei einem üblichen Bindungs- paar Antigen/Antikörper der Fall ist, das Grundlage der meisten Immunoassays ist, bei denen Rezeptoren keine Rolle spielen.

Versuche, den TSH-Rezeptor zu immobilisieren und/oder zu markieren, führten in der Regel zu strukturellen Veränderungen, die die Funktionalität des Rezeptors stark beeinträchtigen. Das hat zur Folge, daß zahlreiche Assay-Grundtypen, die bei Immunoassays unter Ausnutzung einer Antikörper/Antigen-Bindung zur Verfügung stehen, insbesondere solche, bei denen mit immobilisierten Bindungspartnern gearbeitet wird und am Ende der Messung direkt die Konzentration einer an eine Festphase gebundenen Markierung bestimmt wird oder bei denen zur Markierung voluminöse Moleküle wie Enzyme, Enzymsubstrate oder Chemilumineszenzlabel verwendet werden, für die Durchführung von Rezeptorbindungsassays zur Bestimmung von TSH-Rezeptor- Autoantikörpern in der Praxis bisher nicht genutzt werden können. Da die Messung einer an eine Festphase gebundenen Markierung Grundlage der meisten Assay-Automaten für Reihenmes- sungen ist, sind die bekannten Assays zur Bestimmung von TSH- Rezeptor-Autoantikörpern bisher nicht auf derartigen Automaten durchführbar.

In dem Patent DE 43 28 070 Cl ist ein Typ eines Rezeptorbin- dungsassays, der nach der Coated-Tube-Technik arbeitet, beschrieben, bei dem die Schwierigkeit der Herstellung von

markierten bzw. immobilisierten funktionalen Rezeptorpräpara- tionen dadurch umgangen wird, daß man an die Festphase Bestandteile eines kompetitierenden Reaktionsystems bindet, das gewissermaßen einen"Schatten"der eigentlichen Rezeptorbin- dungsreaktion darstellt. Für die Schaffung von Assays für die klinische Routinediagnostik hat sich das offenbarte Verfahrens- prinzip jedoch als zu kompliziert und daher wenig praktikabel erwiesen. Auf die allgemeinen Ausführungen in der genannten Patentschrift zur Problematik von Rezeptorbindungsassays im allgemeinen und von solchen zur Bestimmung von TSH-Rezeptor- Autoantikörpern im speziellen wird ergänzend ausdrücklich Bezug genommen.

Aus der EP-B-0 488 170 sind ferner zellfreie Rezeptorbindungs- tests bekannt, bei denen rekombinante Fusionsrezeptoren aus einem aminoterminalen Rezeptorprotein und einem Trägerprotein, insbesondere dem konstanten Teil (Fc) der schweren Kette eines Immunglobulins, eingesetzt werden, die mittels eines Antiserums oder eines monoklonalen Antikörpers an eine feste Phase gekoppelt sind. Die diskutierten Rezeptoren gehören nicht zur Klasse der hochmolekularen G-Protein gekoppelten Glykoprotein- Rezeptoren. Ferner ist eine Immobilisierung durch Bindung eines Trägerproteins, das der Fc-Teil eines Immunglobulins ist, für Rezeptorbindungsassays, mit deren Hilfe Autoantikörper bestimmt werden sollen, wenig geeignet, da die Autoantikörper selbst zu den Immunglobulinen gehören und an das Immobilisierungssystem binden können.

Aus der DE 41 20 412 Cl ist ferner ein Verfahren zur Bestimmung von Autoantikörpern bekannt, bei dem die Störung eines Sandwich, der aufgebaut wird aus einem immobilisierten spezifischen Antikörper, einem kruden Autoantigen in Form eines geeigneten Organextrakts, insbesondere TPO, und einem markier- ten weiteren Antikörper durch in der Probe vorhandene Auto- antikörper gegen das Autoantigen zur Bestimmung genutzt wird.

In einer Probe vorhandene Autoantikörper können im Sinne einer Störung prinzipiell mit jeder einzelnen oder auch beiden

immunologischen Bindung (en) wechselwirken, die am Aufbau des vollständigen Sandwich beteiligt sind. Wegen der geschilderten Empfindlichkeit von Rezeptoren und dem Fehlen von Autoantikör- pern mit der benötigten Selektivität war es bisher nicht möglich, dieses Verfahrensprinzip auf Fälle zu übertragen, bei denen das Autoantigen ein Rezeptor ist und der markierte Bindungspartner ein markiertes Hormon wie z. B. TSH.

Nachdem die Molekülstruktur des TSH-Rezeptors aufgeklärt war, wurden mit dem Ziel der Aufklärung der für die TSH-Bindung und die Antikörperbindung zuständigen Epitope des TSH-Rezeptors von zahlreichen Arbeitsgruppen monoklonale und polyklonale Antikörper gegen humane rekombinante TSH-Rezeptoren, gegen den (ohne das Signalpeptid 398 Aminosäuren umfassenden) N-termina- len extrazellulären Teil solcher Rezeptoren und gegen Konjugate kürzerer Rezeptorpeptid-Teilsequenzen hergestellt (vgl. z. B.

N. G. Morgenthaler at al., Exp Clin Endocrinol Diabetes 104 (1996) Suppl 4, S. 56-59 ; Seetharamaiah GS et al., Endocrinology 134, No. 2, S. 549-554 (1994) ; Desai RK et al., J. Clin.

Endocrinol. Metab. 77 : 658-663, 1993 ; Dallas JS et al., Endocrinology 134, No. 3, S. 1437-1445 (1994) ; Johnstone AP et al., Mol. Cell. Endocrinol. 105 (1994), R1-R9 ; Seetharamaiah GS et al., Endocrinology 136, No. 7, S. 2817-2824 (1995) ; Nicholson LB et al., J. Mol. Endocrinol. (1996) 16, S. 159-170 ; Ropars A et al., Cell. Immunol. 161, S. 262-269 (1995) ; Ohmori M et al., Biochem. Biophys. Res. Commun. 174, No. 1 (1991), S. 399-403 ; Endo T. et al., Biochem. Biophys. Res. Commun. 181, No. 3 (1991), S. 1035-1041 ; Costagliola S et al., Endocrinology 128, No. 3, S. 1555-1562, 1991 ; Marion S et al., Endocrinology 130, No. 2, S. 967-975 (1992) ; J. Sanders et al., J. Endocrinol.

Invest. 19 (Suppl. No. 6) ; 1996 und weitere, in den genannten Literaturstellen zitierte Veröffentlichungen). Die verschiede- nen Antikörper wurden auf ihr Bindungsverhalten gegenüber dem TSH-Rezeptor bzw. rekombinant erzeugten Teilsequenzen davon und insbesondere auch im Hinblick auf ihre Fähigkeit, die Bindung von TSH an verschiedene Formen bzw. Fragmente des TSH-Rezeptors zu stören, geprüft. Da die verschiedenen polyklonalen oder

monoklonalen Antikörper durch Immunisierung unterschiedlicher Tiere und/oder unter Verwendung von rekombinantem Material aus unterschiedlichen Expressionssystemen erzeugt worden waren und außerdem bei den Bindungstests häufig rekombinant erzeugte TSH- Rezeptoren unterschiedlichen Ursprungs bzw. Teilpeptide davon verwendet wurden, und da es sich ferner herausstellte, daß für die Bindung zahlreicher Antikörper die Glykolisierung und/oder korrekte Faltung der Rezeptorpeptide entscheidend sein dürfte, ist die Epitopstruktur von nativen TSH-Rezeptoren und das epitopspezifische Bindungsverhalten der in polyklonalen Autoantikörperpopulationen vorkommenden Autoantikörpern noch nicht umfassend geklärt.

In der Veröffentlichung Dallas JS et al., Endocrinology 134, No. 3, S. 1437-1445 (1994) wird beispielsweise ein mit Hilfe des Baculovirus/Insektenzellen-Expressionssystems hergestellter partieller rekombinanter TSH-Rezeptor, der die Aminosäuren der extrazellulären Domäne des humanen TSH-Rezeptors ohne das N- terminale Signalpeptid aufweist, dazu verwendet, Kaninchen zu immunisieren, und aus den gebildeten Immunglobulinfraktionen werden affinitätschromatographisch unter Verwendung syn- thetischer Peptide mit jeweils ca. 20 Aminosäuren spezifische Antikörperfraktionen gewonnen. Diese werden dann u. a. auf ihre Eignung untersucht, in einem kommerziellen Rezeptorbindungs- assay die Bindung von TSH einen solubiliserten porcinen TSH- Rezeptor zu blockieren. Die Antikörper zeigten keine stimulato- rische Aktivität.

In der Veröffentlichung Seetharamaiah GS et al., Endocrinology 136, No. 7, S. 2817-2824 (1995) wird beschrieben, wie der gleiche partielle rekombinante TSH-Rezeptor wie in der vorstehenden Veröffentlichung zur Immunisierung von Mäusen und zur Herstellung von monoklonalen Antikörpern gegen einzelne Epitope des TSH-Rezeptors nach Standardtechniken eingesetzt wurde. Eine ähnliche Vorgehensweise ist beschrieben in Nicholson LB et al., J. Mol. Endocrinol. (1996) 16, S. 159-170.

Gemäß Seetharamaiah GS et al., Endocrinology 134, No. 2, S.

549-554 (1994) wird ein wie vorstehend hergestellter partieller rekombinanter TSH-Rezeptor nachträglich gefaltet und nunmehr auf seine Eignung getestet, radioaktiv markiertes TSH zu binden. Dazu wird er in flüssiger Phase mit radioaktiv markiertem TSH umgesetzt. Um den entstanden Komplex möglichst quantitativ aus der Reaktionsmischung abzutrennen, wird dann als Teil eines Fällungssystems ein Antikörper zugesetzt, der durch Immunisierung von Kaninchen mit einem Konjugat eines Teilpeptids, das die Aminosäuren 357 bis 372 der vollständigen TSH-Rezeptorsequenz enthält, erzeugt wurde und von dem festge- stellt worden war, daß er die Bindung von TSH an den ungefalte- ten partiellen rekombinanten TSH-Rezeptor nicht inhibierte (Desai RK et al., J. Clin. Endocrinol. Metab. 77 : 658-663, 1993). Der zugesetzte Antikörper bzw. die ihn und gebundenes radioaktiv markiertes TSH enthaltenden Komplexe werden dann mit Hilfe von Protein A, das unspezifisch an jegliche Antikörper bindet, ausgefällt. Unter den Versuchsbedingungen scheint die Bindung von Protein A an den rezeptorgebundenen Antikörper die gleichzeitige TSH-Bindung nicht zu beeinträchtigen.

Die mit Antikörpern gegen rekombinante TSH-Rezeptoren oder deren Teile gewonnenen Erkenntnisse führten zu dem Vorschlag, zur Bestimmung von TSH-Rezeptor-Autoantikörpern ein drittes, an sich bekanntes Verfahrensprinzip in Form eines Immun- präzipitationsassays zu nutzen, bei dem als Reagens zur Fällung eine Präparation eines extrazellulären Teil eines rekom- binanten, durch Einbau von 35S-markiertem Methionin markierten TSH-Rezeptors verwendet wird. Bei einem solchen Assay besteht weder eine Selektivität für TSI noch für TBII. (N. G. Mor- genthaler at al., Exp Clin Endocrinol Diabetes 104 (1996) Suppl 4, S. 56-59). Die Herstellung des markierten Rezeptors durch in vitro-Translation ist jedoch außerordentlich aufwendig und teuer, und es gibt keine Meßgeräte, die für eine klinische Routinemessung der von 35S emittierten Strahlung geeignet sind.

Das Verfahren ist daher als Meßverfahren für die klinische Routinediagnostik nicht geeignet.

Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen kompetitiven Rezeptorbindungsassay zur Bestimmung von TSH-Rezeptor-Auto- antikörpern zu schaffen, der die beschriebenen Nachteile derartiger kompetitiver Rezeptorbindungsassays des Standes der Technik nicht aufweist.

Insbesondere ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen verbesserten kompetitiven Rezeptorbindungsassay zur Bestimmung von TSH-Rezeptor-Autoantikörpern zu schaffen, bei dem es möglich ist, die aus den Reaktionspartnern des Bestimmungsver- fahrens gebildeten TSH-Rezeptor-Komplexe zur Messung an einer üblichen Festphase zu immobilisieren und die bestehenden Einschränkungen bezüglich verwendbarer Markierungen zu überwinden, so daß auch eine automatisierte Durchführung derartiger Rezeptorbindungsassays möglich wird.

Insbesondere ist es ferner Aufgabe der vorliegenden Erfindung, derartige verbesserte kompetitive Rezeptorbindungsassays zum Nachweis von TSH-Rezeptor-Autoantikörpern so zu gestalten, daß gegenüber derartigen Assays des Standes der Technik eine erhöhte klinische Wertigkeit erhalten wird.

Es ist ferner Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die zur Durchführung derartiger verbesserter Rezeptorbindungsassays in <BR> <BR> <BR> der klinischen Routinediagnostik erforderlichen Reagenziensätze (Kits) zu schaffen.

Die genannten Aufgaben werden bei einem kompetitiven Rezeptor- bindungsassay gemäß Oberbegriff von. Anspruch 1 wenigstens teilweise durch Radiorezeptorassays gelöst, die dem Kennzeichen des Anspruchs 1 wiedergegebenen Merkmale aufweisen. <BR> <BR> <BR> <BR> <BR> <BR> <BR> <P>VorteilhafteAusgestaltungendererfindungsgemäßenve rbesserten Rezeptorbindungsassays sind den Unteransprüchen zu entnehmen, insbesondere in Verbindung mit den nachfolgenden Erläuterungen in der vorliegenden Beschreibung.

Die Aufgabe der Schaffung eines entsprechenden Reagenziensatzes wird durch einen Reagenziensatz für die Durchführung eines erfindungsgemäßen Verfahrens gelöst, der wenigstens jeweils einen der Bestandteile (i), (ii) und (iii) gemäß Anspruch 15 enthält.

Um verschiedene mögliche Ausführungsformen für den Rezeptorbin- dungsassay der vorliegenden Erfindung abzudecken, wird in Anspruch 1 sowohl zur Beschreibung bekannter Merkmale der- artiger Rezeptorbindungsassays als auch zur Charakterisierung solcher Merkmale, durch die sich ein erfindungsgemäßer Rezeptorbindungsassay von einem des Standes der Technik unterscheidet, eine verallgemeinernde Ausdrucksweise verwendet, die einleitend wie folgt ergänzend erläutert wird : Wie im einleitenden Teil erläutert wurde, enthalten die bekannten kompetitiven Rezeptorbindungsassays, die alle als Radiorezeptorassays ausgestaltet sind, folgende Assaybestand- teile : Einen solubilisierten TSH-Rezeptor (i), insbesondere einen aus tierischen Schilddrüsenmembranen gewonnenen solubilisierten nativen tierischen (porcinen) TSH-Rezeptor.

Ferner enthalten die bekannten Radiorezeptorassays radioaktiv markiertes bovines TSH (ii), das mit TSH-Rezeptor-Autoantikör- pern aus einer Serumprobe (TBII) um gemeinsame Bindungsstellen an dem verwendeten TSH-Rezeptor konkurriert. Da diese Kom- petition diejenige ist, die bisher von primärer Bedeutung ist und auch eine Erfassung des überwiegenden Anteils auftretender Autoantikörper, nämlich 80 bis 90%, ermöglicht, fällt das markierte TSH des Standes der Technik unter die in Anspruch 1 verwendete Definition"primärer Kompetitor". Diese Definition umfaßt jedoch auch andere Formen von"primären Kompetitoren", deren Verwendung erstmals durch die vorliegende Erfindung ermöglicht wurde. So können als Kompetitoren für TBII oder gegebenenfalls auch andere Autoantikörperfraktionen auch

markierte selektive Antikörper gegen den TSH-Rezeptor verwendet werden, wie sie nachfolgend näher beschrieben werden. Ferner soll, aufgrund der Kompetition mit TBII, auch ein festphasen- gebundenes TSH die Definition"primärer Kompetitor"erfüllen können.

Wie ebenfalls eingangs erläutert wurde, werden im Stand der Technik die Komplexe aus dem TSH-Rezeptor und daran gebundenen Bestandteilen der Reaktionsmischung, d. h. markiertem TSH und Autoantikörpern, mittels eines Fällungsreagenzes aus der Reaktionsmischung ausgefällt und durch Zentrifugieren davon abgetrennt. Im Sinne des Oberbegriffs von Anspruch 1 ist das Fällungsreagenz als Mittel gemäß (iii) anzusehen. Bei einem erfindungsgemäßenkompetitivenRezeptorbindungsassayentspric ht einem derartigen Mittel (iii) ein festphasengebundener Umset- zungspartner, der in erster Linie ein an einer Festphase immobilisierter spezifischer TSH-Rezeptor-Antikörper ist, der jedoch gemäß einer"spiegelverkehrten"Ausführungsform auch ein festphasengebundenes TSH sein kann.

Es ist eine für die vorliegende Erfindung wesentliche Erkennt- nis, daß es möglich ist, mit Hilfe immobilisierter selektiver Antikörper, die spezifisch gegen eine geeignete Teilsequenz des TSH-Rezeptors gerichtet sind, eine Immobilisierung auch eines nativen TSH-Rezeptors (d. h. eines humanen, tierischen oder auch rekombinanten TSH-Rezeptors, dessen Faltung/Glykosylierung einem natürlich vorkommenden TSH-Rezeptor wenigstens im wesentlichen entspricht) aus solubilisierten TSH-Rezeptor- Präparationen beliebiger Art möglich ist, ohne daß die Bindungsfähigkeit des TSH-Rezeptors gegen TBII-Autoantikörper und markiertes TSH nennenswert beeinträchtigt ist. Mit dieser Erkenntnis wurde somit die Voraussetzung geschaffen, einen Rezeptorbindungsassay zur Bestimmung von TSH-Rezeptor-Auto- antikörpern so durchzuführen, daß die Bestimmung der Menge des gebundenen markierten Kompetitors, z. B. des primären Kom- petitors radioiodmarkiertes TSH, in festphasengebundener Form erfolgen kann. Überraschenderweise zeigte es sich jedoch

ferner, daß es durch eine Immobilisierung des TSH-Rezeptors an eine Festphase mit Hilfe selektiver TSH-Rezeptor-Antikörper möglich ist, die klinische Wertigkeit von kompetitiven Rezeptorbindungsassays zur Bestimmung von TSH-Rezeptor- Autoantikörpern erheblich zu verbessern. Wie nachfolgend noch genauer erläutert wird, zeigte es sich nämlich, daß es bei einer geeigneten Wahl des an die Festphase gebundenen spezifi- schen Antikörpers dazu kommt, daß das Bestimmungssystem mindestens eine weitere Bindungsstelle enthält, um die Auto- antikörper aus der Probe kompetieren können.

Wenn der festphasengebundene Antikörper so gewählt wird, daß er als"sekundärer Kompetitor"wirkt, der mit anderen Auto- antikörpern der Probe als die durch Kompetition mit dem "primären Kompetitor"erfaßten TBII kompetiert, kommt es zu einer Erhöhung der klinischen Wertigkeit. Es wird nämlich ein Meßsystem gebildet, das als Analogie zu dem in DE 41 20 412 in Fig. 3 schematisch dargestellten Bestimmungssystem angesehen werden kann, bei dem es durch heterogene polyklonale Auto- antikörper aus einer Patientenprobe zu einer doppelten Störung an unterschiedlichen Bindungsstellen eines Sandwich kommt. Da eine derartige Störung genügt, damit eine Bindung der Markie- rung an die Festphase verhindert wird, kommt es zu einer Erweiterung des Meßbereichs und einer Erhöhung der Empfindlich- keit. Die genannte Variante unter Verwendung zweier Antikörper und eines kruden Antigens wird auch von dem US-Patent 5, 501, 955 erfaßt.

Es zeigte sich nunmehr überraschend, daß nach dem erfindungs- gemäßen Verfahren unter Verwendung von z. B. einem spezifischen Antikörper, der gegen ein synthetisches Peptid mit den Aminosäuren 20 bis 39 der Aminosäuresequenz des vollständigen TSH-Rezeptors (einschließlich Signalpeptid) erzeugt worden war, alle aufgrund klinischer Symptome als Morbus Basedow-Patienten eingestufte Patienten als Autoantikörper-positiv erfaßt wurden, obwohl mit dem herkömmlichen Radiorezeptorassay nur 80% als positiv ermittelt worden waren. Es ist somit durch Verwendung

eines"sekundären Kompetitors", der mit anderen Autoantikörpern als TBII kompetiert, die bei Morbus Basedow auftreten, möglich, die klinische Wertigkeit des Rezeptorbindungsassays für die Diagnose des Morbus Basedow erheblich zu verbessern.

Der"sekundäre Kompetitor"kompetiert dabei vorzugsweise mit im Zellstimulationstest als stimulierend erfaßten Autoantikör- pern (TSI-Autoantikörpern), die mangels Kompetition mit TSH durch den herkömmlichen Radiorezeptorassay nicht erfaßt werden.

Es ist jedoch nicht erforderlich, daß die Autoantikörper, mit denen der'sekundäre Kompetitor"kompetiert, tatsächlich stimulierend wirken und damit die klinischen Symptome des Morbus Basedow verstärken. Die von dem"sekundären Kompetitor" kompetierten Autoantikörper können auch einer Autoantikörper- Subpopulation angehören, die blockierend wirkt oder für das eigentliche Krankheitsgeschehen unwichtig ist. Solange eine derartige Autoantikörper-Subpopulation stets oder häufig im Serum von Morbus Basedow-Patienten auftritt, wird die klinische Wertigkeit des Rezeptorbindungsassays gegenüber dem herkömm- lichen Radiorezeptorassay erhöht, der nur TBII-Autoantikörper erfaßt.

Als selektive Antikörper, die bevorzugte"sekundäre Kompetito- ren"bilden, kommen somit insbesondere solche in Frage, die gegen Abschnitte des TSH-Rezeptors gerichtet sind, die nicht an der TSH-Bindung beteiligt sind, gegen die jedoch beim Morbus Basedow Autoantikörper gebildet werden. Die bisherigen <BR> <BR> <BR> Untersuchungen unter Verwendung von affinitätschromatographisch gereinigten polyklonalen oder als. monoklonale Antikörper hergestellten Antikörpern führten dazu, daß einige Abschnitte des TSH-Rezeptors als geeignete Bindungsregionen für derartige selektive Antikörper besonders in Betracht kommen. Bei der Interpretation der bisherigen Literaturdaten ist jedoch zu beachten, daß die meisten selektiven Antikörper gegen rekom- binant erzeugte TSH-Rezeptorpeptide oder synthetische Teilpep- tide erzeugt wurden und daher wahrscheinlich sequenzieller Natur sind. Ein Großteil der in der Natur beschriebenen

Antikörper erwies sich ferner im Zellstimulationstest als wirkungslos. Das deutet darauf hin, daß trotz einer Kompetition mit Autoantikörpern aus Seren eine Gleichsetzung der künstlich erzeugten Antikörper mit den zu bestimmenden Autoantikörpern nicht möglich ist. Das Bindungsverhalten der künstlich erzeugten Antikörper an native TSH-Rezeptor-Präparationen kann sich ferner aufgrund der Faltung des nativen TSH-Rezeptors und seiner Glycosylierung vom Bindungsverhalten an synthetische Peptide oder rekombinant erzeugte TSH-Rezeptor-Fragmente unterscheiden. In Kenntnis der Lehre der vorliegenden Erfindung ist es jedoch im Einzelfall schon in relativ einfachen Routineversuchen möglich, die Eignung spezieller spezifischer Antikörper für das erfindungsgemäße Verfahren und ihre Fähigkeit, als"sekundärer Kompetitor"zu wirken, festzustel- len.

Die nachfolgend beschriebenen Versuche wurden durchgeführt unter Verwendung eines immobilisierten spezifischen Antikör- pers, von dem bekannt ist, daß er an ein Peptid aus dem Bereich der Aminosäuren 20 bis 39 des vollständigen TSH-Rezeptors bindet, sowie von markiertem bovinem TSH als herkömmlicher Tracer ("primärer Kompetitor"). Der verwendete Antikörper war ein monoklonaler Antikörper, der nach Immunisierung mit Hilfe eines Konjugats aus dem entsprechenden synthetischen Peptid nach der üblichen Hybridomtechnik selektiert und hergestellt worden war. In der Literatur wurden verschiedene polyklonale oder monoklonale spezifische Antikörper beschrieben, die ebenfalls an die gleiche Region oder überlappende Regionen des aminoterminalen Endes der extrazellulären Domäne des TSH- Rezeptors binden (vgl. Dallas J. S. et al., Endocrinology 134, No. 3, S. 1437-1445 (1994) ; Seetharamaiah G. S. et al., Endocrinology 136, No. 7, S. 2817-2824 (1995) ; Nicholson LB et al., J. Mol. Endocrinol. (1996) 16 S. 259-170 ; Ohmori, M. et al., J. Endocrinol. (1992) 135, S. 479-484 ; Endo, T. et al., Biochem. Biophys. Res. Commun. 177, S. 145-150 (1991) ; Hirooka, Y. et al., Med. Sci. Res. 1992, 20, S. 639-640). Die in den genannten Literaturstellen beschriebenen Herstellungstechniken

und Antikörpertypen kommen grundsätzlich als Austausch für den in den Versuchen konkret verwendeten Antikörper in Frage, wobei jedoch zu beachten ist, daß bekannt ist, daß Antikörper gegen eng benachbarte Sequenzen des TSH-Rezeptors zu ganz unter- schiedlichen Antikörpertypen gehören können.

Als Alternativen zu dem in den Beispielen verwendeten Antikör- per, der gegen die Aminosäuren 20 bis 39 des humanen TSH- Rezeptors gerichtet ist, kommen auch Antikörper in Frage, die beispielsweise gegen die Regionen 287 bis 301, 361 bis 380 oder 739 bis 758 erzeugt wurden. Die speziellen Eigenschaften sind jedoch im Einzelfalle in Anlehnung an die nachfolgend beschriebenen Versuche zu prüfen.

Wenn man noch stärker von dem ursprünglichen Assaydesign des herkömmlichen Radiorezeptorassays abweicht und anstelle von radioaktiv markiertem TSH einen weiteren markierten selektiven Antikörper verwendet, kann die obige Unterscheidung von "primärem Kompetitor"und"sekundärem Kompetitor"weniger eindeutig werden bzw. sogar völlig an Bedeutung verlieren. Am Assayprinzip des erfindungsgemäßen Rezeptorbindungsassays sowie an der Tatsache, daß auch solche Assays in den Schutzbereich der vorliegenden Erfindung fallen, ändert das nichts.

Dadurch, daß das erfindungsgemäße Verfahren eine Immobilisie- rung des in der Meßlösung gebildeten TSH-Rezeptor-Komplexes mit einer direkt daran gebundenen Markierung oder einer nach der Immobilisierung eingeführten Markierung ermöglicht, und daß ferner Reagenzien mit anderen Markierungen als Radionukliden verwendet werden können, kann die praktische Handhabung von TSH-Rezeptor-Autoantikörper-Bestimmungsverfahren sehr viel besser als bisher möglich an Anforderungen der klinischen Praxis angepaßt werden. Auch die Inkubationsschemata können variiert werden, und das in den nachfolgenden Beispielen beschriebene Inkubationsschema erscheint nicht mehr zwingend erforderlich.

Als Festphasen können Kunststoffoberflächen, Mikropartikel, Magnetpartikel, Filter, Polymergelmaterialien und andere bekannte Festphasenträger eingesetzt werden. Die Möglichkeit, mit markierten Autoantikörpern und immobilisiertem TSH (bezüglich der Bindungsfähigkeit von TSH-Rezeptoren an immobilisiertes TSH vgl. Leedman, P. J. et al., J. Clin.

Endocrinol. Metab. 69 ; S. 134-141, 1989) zu arbeiten, wird die Anwendungsbreite des Assays insbesondere auch im Hinblick auf eine beliebige Wahl geeigneter direkter oder indirekter Markierungen erheblich erhöht. Durch das erfindungsgemäße Verfahren werden TSH-Rezeptor-Autoantikörperassays auch automatisierbar. So kann das Assaydesign so angepaßt werden, daß es an bekannten automatisierten Systemen durchführbar ist (vgl. z. B. Elecsys-System der Firma Boehringer Mannheim oder ACS 180-System von Ciba Corning). Bei derartigen automatisier- ten Systemen wird im Rahmen einer automatischen Abarbeitung der Proben pipettiert, dann können Magnetpartikel, die mit einem geeigneten spezifischen Antikörper gegen den TSH-Rezeptor oder mit TSH beschichtet sind, in Vormischung mit markiertem TSH oder einem beliebig markierten Antikörper (z. B. Rutheniumkom- plex-bzw. Acridiniumester-markiert) zugemischt werden, und abschließend erfolgt die Zugabe eines prinzipiell beliebigen geeigneten TSH-Rezeptor-Materials. Nach der Inkubation ist die übliche Fest-Flüssigtrennung möglich, und anschließend kann das Signal, gegebenenfalls nach Signalauslösung durch Zugabe geeigneter Reagenzien, bestimmt werden. Die beispielhaft angegebene Pipettierschrittfolge ist dabei variabel.

Nachfolgend wird das erfindungsgemäße. Verfahren anhand eines konkreten Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf zwei Figuren noch näher erläutert.

Dabei zeigen : Figur 1 eine auf übliche Weise erhaltene Standardkurve für die im nachfolgenden Ausführungsbeispiel beschriebe- ne Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens ;

und Figur 2 eine Gegenüberstellung der mit dem erfindungsgemäßen Verfahren und dem herkömmlichen Radiorezeptorassay @ (TRAK-Assay der Firma B. R. A. H. M. S Diagnostica GmbH) erhaltenen Meßergebnisse bei der Messung eines Kollektivs von Morbus Basedow-Patienten.

Versuchsbeschreibung Materialien : Im Rahmen der nachfolgend beschriebenen Versuche wurden verschiedene kommerziell erhältliche Materialien verwendet, und zwar insbesondere Komponenten des TRAK-Assay# der Firma B. R. A. H. M. S Diagnostica GmbH, eine NAP25-Entsalzungssäule der Firma Pharmacia zur Aufreinigung des für die Immobilisierung vorbereiteten Antikörpers, Carbolink-Material der Firma Pierce als Festphasen-Trägermaterial sowie Natriumperjodat der Firma Fluka.

1. Herstellung von monoklonalen Antikörpern qeqen den TSH- Rezeptor Es wurden verschiedene monoklonale Antikörper gegen ausgewählte Peptide des hTSH-Rezeptors nach Verfahren des Standes der Technik hergestellt (s. o.). Für die weiteren Untersuchungen wurde ein monoklonaler Antikörper verwendet, der gegen ein Peptid gerichtet ist, das den Aminosäuren 20 bis 39 des vollständigen humanen TSH-Rezeptors (Aminosäuresequenz GGMGCSSPBCECHQEEDFRV) gerichtet ist.

2. HerstellunqvonfestphasenvebundenenmonoklonalenAntikör- pern 250 mg Perjodat werden in 20 ml einer 1 : 10 mit PBS (phosphatge- pufferte Salzlösung ; 50 mM Natriumphosphat, 100 mM NaCl, pH 7, 5) verdünnten Asciteslösung, die den oben genannten monoklo-

nalen Antikörper enthält, gelöst und für 30 min bei Raumtempe- ratur inkubiert. Die Reaktionslösung wird nach Vorschrift des Herstellers über eine NAP25-Entsalzungssäule (Pharmacia) entsalzt. Das entsalzte Protein wird mit in PBS gewaschenem Carbolink-Material vermischt (10 ml).

Nach einer Inkubation über Nacht unter ständigem Umschütteln bei 4°C wurden 0, 5 ml des erhaltenen Gels mit dem daran gebundenen monoklonalen Antikörper in Kunststoffsäulen (0, 5 x 4 cm) gefüllt und mit 25 mM Natriumcitratpuffer, pH 2, 5 gewaschen (Waschvolumen 2 ml). Die Säulen wurden in PBS (2 ml) äquilibriert und dann für die weiteren Untersuchungen ver- wendet.

3. Mit Hilfe der beschriebenen Säulen wurde unter Verwendung von Komponenten des TRAK-Assays (B. R. A. H. M. S Diagnostica GmbH) ein Radiorezeptorassay durchqeführt Die Durchführung des Radiorezeptorassays (Erstellung der Standardkurven, Messung von Patientenproben) erfolgte ent- sprechend den Vorschriften für die Durchführung des TRAK- Assays. Dabei wurde folgendes Pipettierschema angewandt : Es werden 50 yl der Probe pipettiert.

Anschließend werden 50 yl solubilisierter porciner TSH- Rezeptor dazupipettiert.

Es wird 15 min bei Raumtemperatur inkubiert.

Es werden 100 µl Tracer (radiojodiertes TSH) zupipettiert.

Der erhaltene Reaktionsansatz wird auf die mit dem monoklonalen Antikörper wie oben beladene Festphase (Säule mit Carbolink-Material) überführt.

Der Reaktionsansatz wird eine Stunde bei Raumtemperatur

inkubiert.

Die Säule wird mit 2 ml PBS gewaschen.

Die an die Festphase gebundene Radioaktivität wird in einem Gammacounter vermessen, und zwar entweder unter direkter Verwendung der Säule mit Festphase oder nach Eluierung der gebundenen Proteine mit 1 ml 25 mM Natrium- citratpuffer, pH 2, 5.

Zur Erstellung einer Standardkurve für die Auswertung der Meßergebnisse von Patientenseren wurde entsprechend verfahren, wobei die Standards aus dem kommerziellen TRAK- @ Assay, erweitert um einen Standard, der 2000 U TSH/ml enthält, verwendet wurden.

Ergebnisse : Unter Verwendung der Standards wurde eine Standardkurve (Fig.

1) erhalten, die der eines üblichen TRAK-Assays entsprach, d. h. steigende Konzentrationen an zugesetztem unmarkiertem TSH führten zu einer Verringerung der gebundenen Radioaktivität.

Bei der Vermessung von Serumproben von Morbus Basedow-Patienten im kommerziellen TRAK-Assay# und nach dem erfindungsgemäßen Verfahren wurden folgende Ergebnisse erhalten : Es wurden Seren von 45 gesunden Kontrollpersonen und von 39 Morbus Basedow-Patienten mit dem herkömmlichen TRAK-Assay nach dem erfindungsgemäßen Verfahren vermessen. Die Meßergebnisse sind in Tabelle 1 zusammengefaßt.

Die Seren der Morbus Basedow-Patienten entstammen Proben vor der ersten Therapie oder innerhalb von sechs Wochen nach Beginn therapeutischer Maßnahmen.

Tabelle 1 Kontrollkollektiv (U/I) M. Basedow (U/l) Nr. TRAK erfgem. TRAK erf. gem. Assay Verfahren Assay Verfahren 1 p 2,3 p 6,4 1 p 42,3 p 31,3 2 n 1, 2 n 6, 4 2 n 3 p 27, 7 3 n 7, 2 n 13, 7 3 n 6, 1 p 44, 2 4 n 3, 8 n 7, 9 4 p 15, 5 p 41, 5 5 n 7, 2 n 4, 7 5 p 936 p 966 6 n 1,7 n 6,5 6 p 15,5 p 47, 4 7 n 3, 4 n 9, 7 7 p 108, 3 p 164, 8 8 n 4,4 n 1,1 8 p 16, 4 p 26, 7 9 n 3, 8 n 1, 2 9 p 26, 3 p 84, 7 10 n2, 5n12, 410n9, 4 p 58, 9 11 n 4, 7 n 7, 8 11 p 56, 3 p 239, 2 12 n 2 n 2, 3 12 n 3, 4 p 17, 3 13 n 10, 6 n 1,3 13 p 19, 5 p 34, 1 14 n1, 1n1, 414p13, 2 p 229, 1 15 n 3,9 n 1,5 15 p 40, 3 p 29, 8 16 n 2, 1 n 1, 6 16 p 15 p 25 17 n 2,5 n 1,7 17 p 23, 6 p 271, 7 18 n 3 n 1,8 18 p 18, 6 p 46, 6 19 n 4,8 n 1,9 19 p 697 p 671 20 n 1, 8 n 20 60, 150, 6 21 n 3,1 n 2,1 21 p 86, 5 p 133, 7 22 n 9,3 n 2,2 22 p 19, 3 p 27, 3 23 p 16, 6 p 15,5 23 p 26, 8 p 47, 5 24 n 2, 1 n 2, 3 24 p 61, 4 p 255, 9 25 n 4, 9 n 10, 2 25 p 49, 3 p 135, 6 26 n 4, 9 n 2, 5 26 p 149 p 439, 5 27 n 5 n 12 27 p 6,7 n 28,6 28 n 1, 8 n 2, 6 28 p 176 p 303, 2 29 n 2, 9 n 2, 7 29 n 1, 1 p 14, 9 30 n 2, 6 n 2, 8 30 n 1, 2 p 17, 1 31 n 7,9 n 2,8 31 p 182, 3 p 644 32 n 4 n 2,9 32 p 23,7 p 40, 5 33 n 2,5 n 3,6 33 p 17, 8 p 23 34 n 1, 9 n 2, 9 34 n 1, 3 p 15, 6 35 n 1,8 n 0,1 35 p 95,1 p 77,8 36 n 2,3 n 5,2 36 p 9, 8 p 36 37 n 1,9 n 37 p 3,7 p 165 38 n 2,3 n 1,1 38 p 12, 8 p 29, 9 39 n 5, 7 n 2, 9 39 n 9, 8 p 14, 7 40 n 6, 4 n 1, 2 41 n 1, 6 n 5, 9 42 n 1,6 n cut of 11,0 14, 0 43 n 1, 5 n 1, 9 44 n 4 n 5 p = TSH-Rezeptor-Autoantikörper positiv 45 n 1,4 n 4 n = TSH-Rezeptor-Autoantikörper negativ Mw 4,09 4,88 1 s 3,18 4,40

Der Mittelwert für die Vermessung der Autoantikörper-freien Seren der Kontrollgruppe (n-45) liegt bei 4, 1 6, 4 (2s) U/ml für den TRAK-Assay# und bei 4,8 # 8,8 (2s) U/ml bei dem erfin- dungsgemäßen Verfahren.

Um bei beiden Tests eine vergleichbare Spezifität von 95, 5% einzuhalten, wurde der"Cut-Off" (Grenzlinie zwischen Werten für negative und positive Proben) für das herkömmliche Verfahren auf 11 U/ml und für das erfindungsgemäße Verfahren auf 14 U/ml festgelegt. Unter Anwendung dieser Cut-Off-Werte <BR> <BR> <BR> <BR> wurden im etablierten TRAK-Assay#-Radiorezeptor-Verfahren 79,5% der Basedow-Patienten (31 aus 39) als positiv erfaßt.

Eine Vermessung des gleichen Patientenkollektivs nach dem erfindungsgemäßen Verfahren ergab überraschend, daß 100% der Basedow-Patienten (39 aus 39) Autoantikörper-positiv gemessen wurden. Die im herkömmlichen TRAK-Assay als negativ ermittel- ten Proben (Proben Nr. 2, 3, 12, 29, 30, 34, 39) wurden nach dem erfindungsgemäßen Verfahren eindeutig als positiv erfaßt.

Darüberhinaus zeigte sich als weiterer Vorteil des erfindungs- gemäßen Verfahrens, daß der überwiegende Teil der Proben mit signifikant stärkerem Meßsignal gefunden wurde. Die erhaltenen Ergebnisse sind zur Verdeutlichung in Fig. 2 graphisch dargestellt.

Durch die bei dem erfindungsgemäßen Verfahren bestehende zusätzliche Möglichkeit der Störung der. Wechselwirkung zwischen festphasengebundenem spezifischen Antikörper und dem TSH- Rezeptor-Komplex mit daran gebundenem radioaktiv markiertem TSH durch in der Probe vorhandene Autoantikörper wird nicht nur die klinische Wertigkeit des Assays für die Morbus Basedow- Diagnostik erhöht, sondern zusätzlich wird auch bei in beiden Tests positiv identifizierten Patienten nach dem erfindungs- gemäßen Verfahren ein wesentlich stärkeres und damit sichereres Meßsignal erzeugt. Die klinische Wertigkeit der Bestimmung von TSH-Rezeptor-autoantikörpern, deren Auftreten für einen Morbus Basedow charakteristisch ist, wird somit entscheidend erhöht.