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Patent Searching and Data


Title:
RECYCLING PLANT FOR PLASTERBOARD
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2016/062306
Kind Code:
A1
Abstract:
The present invention relates to a recycling plant for plasterboard, which comprises three roller crushers (7, 17, 22) and three screens (9, 19, 24). In particular and as a result of different rotational speeds of the rollers of a roller crusher (7, 17, 22), the plasterboard pieces are comminuted such that the plaster of the paper or the carton is being detached.

Inventors:
BROUWER WOLFGANG (DE)
EVES MARTIN (IE)
Application Number:
PCT/DE2015/100440
Publication Date:
April 28, 2016
Filing Date:
October 21, 2015
Export Citation:
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Assignee:
NEUENHAUSER MASCHB GMBH (DE)
International Classes:
B02C4/08; B02C19/00; B02C21/00; B02C23/14; B03B9/06
Domestic Patent References:
WO2012020607A12012-02-16
Foreign References:
EP2473294B12013-08-28
JP2012024690A2012-02-09
EP1421995A12004-05-26
JP2004243165A2004-09-02
Other References:
None
Attorney, Agent or Firm:
PATENTANWÄLTE BOCKERMANN KSOLL GRIEPENSTROH OSTERHOFF (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1 . Recyclinganlage (1 ) für Gipskarton, aufweisend folgende Komponenten:

- Aufnahmevorrichtung (3) zur Aufnahme von zerkleinerten Gipskartonagen in einer Stückgröße von 0 bis 1000 mm, bevorzugt von 300 bis 500 mm,

- Erster Magnetabscheider (6) zum Abscheiden großer metallischer Verunreinigungen,

- Erster Walzenzerkleinerer (7) zum Zerkleinern der Gipskartongen auf eine Stückgröße von 10 bis 100 mm insbesondere von 60 bis 80 mm,

- Zweiter Magnetabscheider (10) zum Abscheiden von metallischen Komponenten,

- Erstes Sieb (9) zum Absieben von Gipskorn, kleiner 3 mm insbesondere kleiner 2 mm, bevorzugt kleiner 1 ,8 mm,

- Zweiter Walzenzerkleinerer (17) zum Zerkleinern der Gipskartonstücke der ersten Siebanlage,

- Zweites Sieb (19) zum Absieben von Papier und Störstoffen,

- Dritter Walzenzerkleinerer (22) zum Zerkleinern der Gipsstücke,

- Drittes Sieb (24) zum Absieben des Gipskorns, kleiner 3 mm insbesondere kleiner 2mm, bevorzugt kleiner 1 ,8 mm.

2. Recyclinganlage nach Anspruch 1 , d ad u rch g e ke n nze i ch n et , dass der erste Walzenzerkleinerer (7) als Walzenschraubenmühle mit drei Walzenpaaren ausgebildet ist.

3. Recyclinganlage nach Anspruch 2, d ad u rch g e ke n nze i ch n et , dass die beiden oberen Walzenpaare mit einer gleichen Rotationsgeschwindigkeit, insbesondere mit 20 bis 40 U/min laufen und dass das dritte Walzenpaar eine demgegenüber höhere Rotationsgeschwindigkeit aufweist.

4. Recyclinganlage nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die oberen Walzenpaare mit einer Rotationsgeschwindigkeit von 20 bis 40 U/Min, insbesondere von 25 bis 35 U/min laufen.

5. Recyclinganlage nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass das dritte Walzenpaar mit einer Rotationsgeschwindigkeit von 100 bis 150 U/min läuft.

6. Recyclinganlage nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass das dritte Walzenpaar mit einer Rotationsgeschwindigkeit von 120 bis 140 U/min läuft.

7. Recyclinganlage nach Anspruch 2 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Abstand der Walzen des untersten Walzenpaares der Walzenschraubenmühle über einen Stellaktuator variabel einstellbar ist.

8. Recyclinganlage nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass der Stellaktuator über einen in Förderrichtung dem untersten Walzenpaar vorgelagerten Sensor automatisch ansteuerbar ist.

9. Recyclinganlage nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Stellaktuator als hydraulischer Stellaktuator ausgebildet ist.

10. Recyclinganlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Sieb (9), das zweite Sieb (19) und/oder das dritte Sieb (24) als Spannwellensieb ausgebildet sind.

11. Recyclinganlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Waizenzerkieinerer (17) als Roller Crusher ausgebildet ist, wobei beide Walzen mit voneinander verschiedener Geschwindigkeit laufen und/oder beide Walzen ein voneinander verschiedenes Profil aufweisen.

12. Recyclinganlage nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass eine Walze ein Chevron Profil aufweist und die andere Walze ein Ringprofil und/oder dass jede Walze einen eigenen Antriebsmotor aufweist.

13. Recyclinganlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der dritte Walzenzerkleinerer (22) als Roller Crusher ausgebildet ist, wobei die zwei Walzen als Glattwalzen ausgebildet sind.

14. Recyclinganlage nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die zwei Glattwalzen mit voneinander verschiedener Rotationsgeschwindigkeit laufen.

15. Recyclinganlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die ausgesiebten Gipskörner des ersten Siebes (9) und des dritten Siebes (24) zu einer zentralen Sammelvorrichtung (13) gefördert werden, insbesondere über Schneckenförderer (12).

16. Recyclinganlage nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass der Förderer ein Schneckenförderer (12) ist.

Description:
Recvclinqanlaqe für Gipskarton

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Recyclinganalage für Gipskarton gemäß den Merkmalen im Patentanspruch 1.

Für verschiedene Anwendungen im Baugewerbe, insbesondere für den Innenausbau sind Gipskartonplatten aus dem Stand der Technik bekannt. Diese Gipskartonplatten sind meist derart ausgebildet, dass eine Unterseite und eine Oberseite aus einem Papier bzw. einer Kartonage bestehen und dazwischen ein Gipswerkstoff angeordnet ist. Diese Gipskartonagen sind auch als Gipskartonplatten bekannt. Es gibt sie für verschiedene Einsatzzwecke, beispielsweise in verschiedenen Größen oder aber auch für Trockenräume sowie Feuchträume. Zumeist sind die Gipskartonplatten mehrere Quadratmeter groß. Die Gipskartonplatten werden dabei für den Innenausbau bzw. für den Trockenbau oder aber Trockenputz verwendet. Hierzu werden auf einer Lattung bzw. einer Unterkonstruktion Gipskartonplatten befestigt. Diese Befestigung wird in der Regel mittels Schrauben durchgeführt. Alternativ oder ergänzend können die Gipskartonplatten auch mit der Lattung oder untereinander verklebt sein. Die Lattung bzw. Unterkonstruktion ist entweder aus Holz, insbesondere aus Dachlatten und/oder Profilschienen ausgebildet. Die Profilschienen selbst sind insbesondere aus einem metallischen Stahlwerkstoff ausgebildet.

Bei einem Abbruch oder Rückbau werden somit die aus Gipskartonagen hergestellten Wände oder Wandverkleidung abgebrochen und weisen verschiedene Stückgrößen auf. Dieses Abbruchgut weist somit Komponenten zum einen der Gipskartonplatten, jedoch auch von Holz, Metall sowie anderweitigen Steinen oder Einbauten sowie Schrauben, Nägel mitunter auch Teile einer Sanitärinstallation oder aber Elektroinstallation auf.

Um den Gipskarton zu recyceln müssen nunmehr die verschiedenen Fremdstoffe wie Holz, Metall oder sonstige Fremdstoffe abgetrennt werden sowie der Gipskarton in die Bestandteile Gips und Karton bzw. Papier getrennt werden. Es ergibt sich dabei jedoch die Besonderheit, dass der Gips mit dem Karton, insbesondere stoffschlüssig gekoppelt ist.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher eine Möglichkeit zur Recycling von Gipskartonplatten, insbesondere aus Rückbau oder Abbruchgut bereitzustellen, die einfach und effizient aufgebaut ist sowie an verschiedene Zusammensetzungen des Abbruchguts anpassbar ist.

Die zuvor genannte Aufgabe wird mit einer Recyclinganalage für Gipskarton gemäß den Merkmalen im Patentanspruch 1 gelöst.

Vorteilhafte Ausgestaltungsvarianten der erfindungsgemäßen Anlage sind Gegenstand der abhängigen Patentansprüche.

Die erfindungsgemäße Recyclinganlage für Gipskarton weist folgende Komponenten auf: - Aufnahmevorrichtung zur Aufnahme von zerkleinerten Gipskartonagen in einer Stückgröße von 0 bis 1000 mm, bevorzugt von 300 bis 500 mm,

- Erster Magnetabscheider zum Abscheiden großer metallischer Verunreinigungen,

- Erster Walzenzerkleinerer zum Zerkleinern der Gipskartongen auf eine Stückgröße von 10 bis 100 mm insbesondere von 60 bis 80 mm,

- Zweiter Magnetabscheider zum Abscheiden von metallischen Komponenten,

- Erstes Sieb zum Absieben von Gipskorn, kleiner 3 mm insbesondere kleiner 2 mm, bevorzugt kleiner 1 ,8 mm,

- Zweiter Walzenzerkleinerer zum Zerkleinern der Gipskartonstücke der ersten Siebanlage,

- Zweites Sieb zum Absieben von Papier und Störstoffen,

- Dritter Walzenzerkleinerer zum Zerkleinern der Gipsstücke,

- Drittes Sieb zum Absieben des Gipskorns, kleiner 3 mm insbesondere kleiner 2mm, bevorzugt kleiner 1 ,8 mm.

Zwischen den einzelnen Komponenten werden Förderer eingesetzt. Diese sind in der Regel als Förderbänder ausgebildet. Es können jedoch auch Rüttelförderer, Schnecken- oder Schraubenförderer oder sonstige bekannte Förderer genutzt werden um die jeweiligen Güter von einer Komponente der Recyclinganlage zur nächsten Komponente zu befördern und/oder von einer Komponente zu einer Sammeleinrichtung, beispielsweise einem Container zu befördern.

Die erfindungsgemäße Recyclinganlage besteht zunächst aus einer Aufnahmevorrichtung, insbesondere aus einem Bunker, in dem zuvor zerkleinerte Teile der zu recycelnden Gipskartonagen bzw. des Abbruchgutes eingebracht werden. Diese weisen eine Stückgröße zwischen 0 und 1000 mm, insbesondere zwischen 300 und 500 mm auf. Hierin enthalten sind bevorzugt entsprechende Stücke von Gipskartonagen jedoch auch sonstige Verunreinigungen oder sonstige Bau- Mischabfälle, beispielsweise Teile einer Konterlattung, Schrauben, Rückstände von aufgetragenen Putz oder sonstige Verunreinigungen oder aber Nebenprodukte.

Das Gut wird von der Aufnahmevorrichtung einer ersten Fördereinrichtung, insbesondere einem Förderband zugeführt, welches mit einem Magnetabscheider zum Abscheiden größer metallischer Verunreinigungen vorgesehen ist. Insbesondere werden hier lose Teile von Profilstücken sowie insbesondere Verschraubungen der Gipskartonagen durch den Magnetabscheider abgeschieden. Der Magnetabscheider kann dabei in beliebiger Ausgestaltungsvariante ausgebildet sein. Er zieht insbesondere unter Einsatz einer Magnetkraft die metallischen Werkstücke an, so dass diese dem Gut in einer ersten Stufe entzogen werden.

Das so von metallischen groben Verschmutzungen bereinigte Gut wird dann über eine Fördereinrichtung zu einem ersten Walzenzerkleinerer befördert. In dem ersten Walzenzerkleinerer erfolgt eine Zerkleinerung des Gutes auf eine Stückgröße von 10 bis 100 mm, insbesondere von 60 bis 80 mm. Der erste Walzenzerkleinerer ist dabei insbesondere als Walzenschraubenmühle ganz besonders bevorzugt mir drei Walzenpaaren ausgebildet.

Die beiden oberen Walzenpaare laufen dabei mit gleicher Rotationsgeschwindigkeit, welche insbesondere 20 bis 40 U/min, besonders bevorzugt 25 bis 35 U/min und ganz besonders bevorzugt 30 U/min beträgt. Das dritte, davon verschiedene Walzenpaar weist eine demgegenüber höhere Rotationsgeschwindigkeit auf, welche insbesondere 100 bis 150 U/min, besonders bevorzugt 120 bis 140 U/min und ganz besonders bevorzugt 130 U/min beträgt.

Die beiden oberen Walzenpaare sind dazu insbesondere als Schraubenwalzen ausgebildet und zerkleinern das Gut vor. Das untere Walzenpaar weist besonders bevorzugt 2 bis 10, insbesondere 5 oder 6 Schneidleisten auf. Diese Schneidleisten kämmen insbesondere mit einem Messer. Durch die oberen Schraubenwalzen wird somit das Material vorzerkleinert, wobei dann das dritte Walzenpaar das vorzerkleinerte Material auf die bevorzugte Stückgröße von 60 bis 80 mm zerkleinert. Insbesondere aufgrund des langsamen Laufens der Walzenpaare erfolgt eine schonende Zerkleinerung, so dass möglichst wenig Karton bzw. Papierfasern von dem Gips abgetrennt werden, so dass die Papierfasern nicht einzeln in das Gut eingebracht werden. Gleichzeitig ergibt sich aufgrund des langsamen Laufes eine geringe Leistungsaufnahme und somit einhergehend ein geringer Energieverbrauch, des ersten Walzenzerkleinerers. Besonders bevorzugt ist dabei insbesondere das unterste Walzenpaar mit einem Stellaktuator, insbesondere mit einem Hydraulikzylinder in dem Abstand beider Walzen einstellbar. Dabei kann über einen Sensor ein entsprechender Störstoff erkannt werden und durch Vergrößerung des Walzenabstandes kann dem Störstoff ausgewichen werden. Beispielsweise können massive Metallstücke oder aber auch Steine oder ähnliches, die ein deutlich höheres Widerstandsmoment gegenüber Zerkleinerung haben so erkannt werden und der abrasive Verschleiß an den Walzenpaaren hierdurch verringert werden. Die Langlebigkeit der erfindungsgemäßen Anlage, insbesondere des ersten Walzenzerkleinerers wird dadurch gesteigert.

Insbesondere durch einen Wechsel der Walzen des dritten Walzenpaares und/oder einer Vergrößerung des Abstandes des dritten Walzenpaares kann direkt die Stückgröße des den weiteren Komponenten zugeführten Gutes beeinflusst werden.

Nach dem ersten Walzenzerkleinerer folgt ein zweiter Magnetabscheider, der insbesondere die nunmehr metallisch gelösten Komponenten, welche sich noch in den weiter zu recycelndem Gut befinden aus abscheidet, bzw. heraussiebt oder herausfiltert. Insbesondere können durch die Stückgröße nach dem ersten Walzenzerkleinerer maßgeblich Verschraubungen, mit den Gipskartonagen an einer Lattung bzw. an einem Profil festgelegt waren, herausgeschieden werden.

Im Anschluss an den zweiten Magnetabscheider folgt ein erstes Sieb zum Absieben des Gipskornes. Das Gipskorn, welches abgesiebt wird, ist insbesondere kleiner 3 mm, bevorzugt kleiner 2 mm, ganz bevorzugt kleiner 1 ,8 mm. Aufgrund des ersten Walzenzerkleinerers werden Teile des Gipses derart zerkleinert, dass Körner herausbrechen bzw. herausbröseln. Diese kleinen Gipskörner können somit in dem ersten Sieb, welches insbesondere als Spannwellensieb ausgebildet ist herausgesiebt werden. Im Rahmen der Erfindung ist jedoch auch grundsätzlich jede andere Siebanlage zum Heraussieben von Körnern einsetzbar. Die herausgesiebten Gipskörner werden dann bevorzugt ausgehend vom ersten Sieb in eine Aufnahmevorrichtung zur Aufnahme des Gipskornes zugeführt, und in dieser gesammelt, so dass die Gipskörner einem weiteren Verwendungszweck insbesondere einem weiteren Recycling zugeführt werden können.

Das weitere Gut, aus dem die Gipskörner ausgesiebt wurden, wird dann über eine Fördervorrichtung, insbesondere ein Förderband einem zweiten Walzenzerkleinerer zum weiteren zerkleinern der Gipskartonstücke zugeführt. Insbesondere handelt es sich dabei bei dem zweiten Walzenzerkleinerer um einen Roller Crusher, der ein Walzenpaar, mithin zwei Walzen aufweist. Die zwei Walzen weisen besonders bevorzugt ein voneinander verschiedenes Profil auf, wobei insbesondere ein Profil als Chevron Profil ausgebildet ist und die andere Walze ein Ringprofil aufweist.

Weiterhin besonders bevorzugt weist jede Walze einen eigenen Antriebsmotor auf, wobei ebenfalls besonders bevorzugt die zwei Walzen in ihrem Walzenabstand zueinander über einen Stellaktuator einstellbar sind. Insbesondere hat jede Walze einen eigenen Antriebsmotor, so dass die beiden Walzen mit voneinander verschiedener Rotationsgeschwindigkeit laufen. Hierdurch erfolgt eine gute Trennung von Karton bzw. Papier und Gips. Das auf dem Gips befindliche Papier bzw. der Karton wird durch die voneinander verschiedenen Rotationsgeschwindigkeiten abgerieben, wobei aufgrund des Walzabstandes der Gips gleichzeitig gebrochen und somit weiter zerkleinert wird. Im Anschluss daran wird das nach dem zweiten Walzenzerkleinerer bearbeitete Gut zu einem zweiten Sieb befördert. In dem zweiten Sieb werden insbesondere das geriebene Papier bzw. die Kartonage sowie noch in dem Gut befindliche Störstoffe, wie beispielsweise Holzteilstücke, Steinstücke oder sonstige Verunreinigungen ausgesiebt.

Bevorzugt werden in dem zweiten Sieb Stücke ausgesiebt, die größer als 50 mm, ganz besonders bevorzugt größer als 20 mm sind. Das nach dem zweiten Sieb übrig gebliebene, dem weiteren Recycling zugeführte Gut weist somit besonders bevorzugt eine Stückgröße zwischen 0 und 20 mm auf.

Nach dem zweiten Sieb wird das ausgesiebte Gut einem dritten Walzenzerkleinerer zugeführt, welcher insbesondere wiederum als Roller Crusher ausgebildet ist. Dieser ist insbesondere mit einem Walzenpaar bestehend aus Glattwalzen bestückt, wobei der Abstand der Glattwalzen wiederum besonders bevorzugt einstellbar ist. Hierdurch werden zum einen das Gut, welches maßgeblich nunmehr aus Gipsstücken besteht kleiner gebrochen, wobei besonders bevorzugt aufgrund voneinander verschiedener Rotationsgeschwindigkeiten der Walzen des dritten Walzenzerkleinerers die Gipsstücke gleichzeitig auch zerrieben werden und so das Papier abgerieben wird.

An den dritten Walzenzerkleinerer schließt sich ein drittes Sieb an, welches wiederum Gipskörner kleiner 3 mm, insbesondere kleiner 2 mm bevorzugt kleiner 1 ,8 mm aus dem Gut heraussiebt. Die ausgesiebten Gipskörner werden besonders bevorzugt dann einer Sammelvorrichtung zugeführt, was insbesondere über einen Schneckenförderer erfolgt, auch kann ein sonstiger Förderer eingesetzt werden, beispielsweise ein Bandförderer.

Besonders bevorzugt handelt es sich bei der Sammelvorrichtung um eine zentrale Sammelvorrichtung, so dass von dem ersten Sieb sowie von dem dritten Sieb die ausgesiebten Gipskörner der zentralen Sammelvorrichtung zugeführt werden. Das nach dem dritten Sieb übrig gebliebene Material weist somit nur noch Störstoffe in zu vernachlässigender Weise Gipskörner größer 1 ,8 mm auf, welche als unzertrennbarer Rest der weiteren Verwertung zuführbar sind. Ebenfalls ist es möglich, das nach der dritten Siebanlage übrig gebliebene Gut erneut der gesamten Recyclinganlage zuzuführen.

Weiterhin besonders bevorzugt ist der Recyclinganlage eine Entstaubungsanlage zugeordnet, so dass in die Luft aufsteigende Gipspartikel oder sonstiger Staub während der unterschiedlichen Zerkleinerungsstationen abgefiltert werden. Im Rahmen der Erfindung können dann auch diese Staubpartikel dem weiteren Verwendungszweck zugeführt und/oder der Sammelvorrichtung für das Gipsfeinkorn zugeführt werden.

Weitere Vorteile, Merkmale, Eigenschaften und Aspekte der vorliegenden Erfindung sind Gegenstand der nachfolgenden Beschreibung. Eine bevorzugte Ausgestaltungsvariante ist in den nachfolgenden Figuren dargestellt. Diese dienen dem einfachen Verständnis der Erfindung. Es zeigen:

Figur 1 : die erfindungsgemäße Recyclinganlage in einer perspektivischen

Ansicht und

Figur 2: die Recyclinganlage in einer Draufsicht.

In den Figuren werden für gleiche oder ähnliche Bauteile dieselben Bezugszeichen verwendet, auch wenn eine widerholte Beschreibung entfällt.

Figur 1 und 2 zeigen die erfindungsgemäße Recyclinganlage 1 , an deren Beginn 2 eine Aufnahmevorrichtung 3 ausgebildet ist, insbesondere in Form eines hier dargestellten Schüttbehälters. In dieser Aufnahmevorrichtung 3 kann dann eine nicht näher dargestellte, bereits grob zerkleinerte Gipskartonage als Schüttgut eingeführt werden. Die Aufnahmevorrichtung 3 kann weiterhin, beispielsweise eine grobe Raspel 4 aufweisen, so dass die Gipskartonagen geringfügig zerkleinert werden.

Von der Aufnahmevorrichtung 3 wird dann das Gut auf ein erstes Förderband 5 aufgebracht, wobei über dem Förderband ein erster Magnetabscheider 6 angeordnet ist. Der erste Magnetabscheider 6 nimmt dabei aufgrund seiner Magnetkraft in dem Gut befindliche metallische, insbesondere eisenhaltige Werkstoffe auf, wobei die nicht magnetischen Teile des Gutes aufgrund der Erdanziehung auf dem ersten Förderband 5 verbleiben. Das auf dem ersten Förderband 5 verbleibende Gut wird dann einem ersten Walzenzerkleinerer 7 zugeführt, der als Walzenschraubmühle ausgebildet ist. Das der Walzenschraubmühle auf eine Vertikalrichtung V bezogen über das erste Förderband 5 zugeführte Gut fällt in den Walzenzerkleinerer 7 und durchläuft diesen aufgrund der Erdanziehungskraft sowie aufgrund der Rotationsbewegung der Walzen zueinander.

An einer Unterseite des Walzenzerkleinerers 7 fällt das durch diesen zerkleinerte Gut auf ein zweites Förderband 8, von dem es dann weiter in Transportrichtung zu einem ersten Sieb 9 transportiert wird. Während des Transportes auf dem zweiten Förderband 8 durchläuft das durch den ersten Walzenzerkleinerer 7 zerkleinerte Gut einen zweiten Magnetabscheider 10, der ebenfalls wiederum magnetisch leitende Werkstoffe aus dem zerkleinerten Gut abscheidet. Die nicht magnetischen Bestandteile des zerkleinerten Gutes verbleiben aufgrund der Erdanziehungskraft auf dem zweiten Förderband 8.

Das zweite Förderband 8 befördert dann das zerkleinerte Gut zu einem ersten Sieb 9, welches bevorzugt als Spannwellensieb ausgebildet ist. Das erste Sieb 9 siebt dabei nicht näher dargestellte Gipskörner aus und befördert diese mit einem, dem ersten Sieb 9 zugeordneten, Förderband 1 1 zu einem Schneckenförderer 12, wobei der Schneckenförderer 12 die bereits in diesem Stadium der Recyclinganlage ausgesiebten Gipskörner dann einer zentralen Sammelvorrichtung 13 zuführt. Die zentrale Sammelvorrichtung 13 ist hier durch drei Container 14 ausgebildet, die über eine zentrale Befüllanordnung 15 jeweils befüllt werden. So können beispielsweise die Container 14 jeweils befüllt werden und bei einem vollem ersten Container 14 können die zwei weiteren Container 14 befüllt werden, wohingegen der erste volle Container 14 gegen einen leeren Container 14 ausgetauscht wird. Die Unterbrechung der Recyclingproduktion ist somit nicht notwendig.

Das von dem ersten Sieb 9 nicht ausgesiebte Gut wird über ein drittes Förderband 16 einem zweiten Walzenzerkleinerer 17 in Form eines Roller Crusher zugeführt. Auch hier erfolgt wiederum ein Durchlaufen des zweiten Walzenzerkleinerers 17 aufgrund der Erdanziehungskraft sowie der Walzenbewegung des zweiten Walzenzerkleinerers 17 selbst. Das durch den zweiten Walzenzerkleinerer 17 zerkleinerte Gut wird dann über ein viertes Förderband 18 weiter transportiert zu einem zweiten Sieb 19, welches ebenfalls besonders bevorzugt wiederum als Spannwellensieb ausgebildet ist. In dem zweiten Sieb 19 wird das zu befördernde Gut, insbesondere mit einer Größe zwischen 0 und 20 mm ausgesiebt und der weiteren Recyclingverarbeitung zugeführt. Das dabei ausgesiebte Übergut besteht insbesondere aus Holz, Styropor, Papier oder sonstigen Störstoffen und wird insbesondere als Überkorn bezeichnet. Dieses wird in einem Sammelbehälter 20 aufgefangen und kann dann anderweitig verwertet werden.

Das weiter geförderte Gut, wird über ein fünftes Förderband 21 dann einem dritten Walzenzerkleinerer 22 zugeführt, welcher ebenfalls als Roller Crusher ausgebildet ist. Von dem dritten Walzenzerkleinerer 22 wird dann das zu befördernde Gut über ein sechstes Förderband 23 zu einem dritten Sieb 24, welches ebenfalls bevorzugt als Spannwellensieb ausgebildet ist befördert. Mit dem dritten Sieb 24 werden sodann wiederum Gipskörner ausgesiebt, die dann über einen zweiten Schneckenförderer 25 der zentralen Sammelvorrichtung 13 zugeführt werden. Die ausgesiebten Teile bestehend aus Papier, Holz oder Ähnlichem sowie Restbestandteilen des Gipses, welche größer sind als die vorgegebene Gipskorngröße können dann wiederum auch einer nicht näher dargestellten weiteren Verwendung oder Entsorgung zugeführt werden.

Mit der erfindungsgemäßen Anlage ist es insbesondere möglich, dass die zu trennenden Gipskartonagenstücke mit unterschiedlichen Verschmutzungen und/oder Größen besonders effektiv und ausfallsicher recycelt werden und von Überkorn sowie sonstigen Störstoffen getrennt werden. Insbesondere aufgrund der verschiedenen Walzenzerkleinerer sowie deren in unterschiedlicher Geschwindigkeit rotierenden Walzen ist es gerade möglich auch feuchte Gipskartonagen zu recyceln.

Bezugszeichen:

1 - Recyclinganlage

2 - Beginn

3- Aufnahmevorrichtung

4- Raspel

5- erstes Förderband

6- erster Magnetabscheider

7 - erster Walzenzerkleinerer

8- zweites Förderband

9- erstes Sieb

10- zweiter Magnetabscheider

11 - Förderband zu 9

12 - Schneckenförderer

13- zentrale Sammelvorrichtung

14- Container

15- Befüllanordnung

16- drittes Förderband

17 - zweiter Walzenzerkleinerer

18- viertes Förderband

19- zweites Sieb

20- Sammelbehälter

21 - fünftes Förderband

22 - dritter Walzenzerkleinerer

23- sechstes Förderband

24- drittes Sieb

25- zweiter Schneckenförderer

26- zentrale Schaltstation

V- Vertikalrichtung