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Title:
REFILL STATION FOR A DISPENSING CAN HAVING A TRANSPONDER READING DEVICE, AND DISPENSING CAN TRANSPONDER
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2022/253511
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a refill station (100) comprising a receiving device (102) for receiving a dispensing can (104) that is to be refilled with an active substance, a transponder reading device (106) for selectively reading data related to the dispensing can of a dispensing can transponder (108) fixed to the dispensing can (104) when the dispensing can (104) is fixed to the receiving device (102), and a control device (110) for controlling the refilling of the dispensing can (104) with the active substance based on the read data relating to the dispensing can.

Inventors:
SCHEUBER MICHAEL (DE)
REUTHER HERBERT (DE)
Application Number:
PCT/EP2022/061905
Publication Date:
December 08, 2022
Filing Date:
May 04, 2022
Export Citation:
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Assignee:
WUERTH ADOLF GMBH & CO KG (DE)
International Classes:
G07F7/06; B65D83/42; B67D7/34; G07F13/04
Domestic Patent References:
WO2015077758A12015-05-28
Foreign References:
US20150375984A12015-12-31
US8844584B12014-09-30
Attorney, Agent or Firm:
DILG, Andreas (DE)
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Claims:
P a t e n t a n s p r ü c h e

1. Nachfüllstation (100), aufweisend: eine Aufnahmevorrichtung (102) zum Aufnehmen einer mit einem Wirkstoff nachzufüllenden Spenderdose (104); ein Transponder-Lesegerät (106) zum Lesen von Spenderdose-bezogenen Daten eines an der Spenderdose (104) angebrachten Spenderdose-Transponders (108) selektiv dann, wenn die Spenderdose (104) an der Aufnahmevorrichtung (102) angebracht ist; und eine Steuereinrichtung (110) zum Steuern des Nachfüllens der Spenderdose (104) mit dem Wirkstoff basierend auf den gelesenen Spenderdose- bezogenen Daten.

2. Nachfüllstation (100) gemäß Anspruch 1, wobei das Transponder-Lesegerät (106) zum Lesen von Wirkstoffgebinde bezogenen Daten eines einem Wirkstoffgebinde (114) zum Bereitstellen von Wirkstoff zugeordneten Wirkstoffgebinde-Transponders (112) ausgebildet ist; und wobei die Steuereinrichtung (110) zum Steuern des Nachfüllens der Spenderdose (104) mit dem Wirkstoff aus dem dem Wirkstoffgebinde- Transponder (112) zugeordneten Wirkstoffgebinde (114) basierend auf den gelesenen Wirkstoffgebinde-bezogenen Daten ausgebildet ist.

3. Nachfüllstation (100) gemäß Anspruch 2, wobei das Transponder- Lesegerät (106) zum Lesen der Wirkstoffgebinde-bezogenen Daten selektiv dann ausgebildet ist, wenn der Wirkstoffgebinde-Transponder (112) von einem Benutzer in einem vorbestimmten Bereich an einem Gehäuse (130) der Nachfüllstation (100) angebracht ist oder vorgehalten wird.

4. Nachfüllstation (100) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei die Steuereinrichtung (110) ausgebildet ist, das Nachfüllen der Spenderdose (104) mit dem Wirkstoff nur dann zuzulassen, wenn die gelesenen Spenderdose bezogenen Daten und/oder die gelesenen Wirkstoffgebinde-bezogenen Daten eine Kompatibilität der Spenderdose (104) mit dem Wirkstoff anzeigen und/oder eine Kompatibilität des Wirkstoffs mit der Nachfüllstation (100) anzeigen.

5. Nachfüllstation (100) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 4, aufweisend eine Anzeigeeinrichtung (118) zum Anzeigen von Spenderdose-bezogenen Daten und/oder Wirkstoffgebinde-bezogenen Daten.

6. Nachfüllstation (100) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei die Spenderdose-bezogenen Daten zumindest eines aus einer Gruppe aufweisen, die besteht aus:

Daten zum Identifizieren und/oder Charakterisieren einer Spenderdose

(104);

Daten zum Identifizieren eines Benutzers einer Spenderdose (104);

Daten zum Identifizieren und/oder Charakterisieren eines Wirkstoffs zum Nachfüllen in die Spenderdose (104);

Daten zum Angeben einer in die Spenderdose (104) nachzufüllenden Menge von Wirkstoff.

7. Nachfüllstation (100) gemäß einem der Ansprüche 2 bis 6, wobei die Wirkstoffgebinde-bezogenen Daten zumindest eines aus einer Gruppe aufweisen, die besteht aus:

Daten zum Identifizieren und/oder Charakterisieren eines Wirkstoffgebindes (114);

Daten zum Identifizieren und/oder Charakterisieren eines Wirkstoffs in dem Wirkstoffgebinde (114); Daten zum Angeben einer Füllmenge von Wirkstoff in dem Wirkstoffgebinde (114).

8. Nachfüllstation (100) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 7, aufweisend zumindest eines der folgenden Merkmale: wobei das Transponder-Lesegerät (106) einen Lesbarkeitsabstand von höchstens 10 cm, insbesondere von höchstens 5 cm, aufweist; wobei das Transponder-Lesegerät (106) eine Leistungsbegrenzung und/oder eine Einhausung aufweist, die selbst in Anwesenheit eines entzündlichen Wirkstoffs vor Elektrostatischen Entladungen an der Nachfüllstation (100) schützt.

9. Nachfüllstation (100) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 8, wobei die Aufnahmevorrichtung (102) mit einer Wirkstoff-Zuführeinrichtung (120) zum Zuführen von Wirkstoff aus einem Wirkstoffgebinde (114) in eine an der Aufnahmevorrichtung (102) aufgenommene Spenderdose (104) und/oder mit einer Druckgas-Zuführeinrichtung (122) zum Zuführen von Druckgas aus einem Gasreservoir (124) in eine an der Aufnahmevorrichtung (102) aufgenommene Spenderdose (104) gekoppelt oder koppelbar ist.

10. Nachfüllstation (100) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 9, wobei die Steuereinrichtung (110) ausgebildet ist, eine Menge von in die Spenderdose (104) nachgefülltem Wirkstoff zu ermitteln.

11. Nachfüllstation (100) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 10, wobei die Steuereinrichtung (110) ausgebildet ist, eine Anzahl von Nachfüllvorgängen der Spenderdose (104) zu ermitteln.

12. Nachfüllstation (100) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 11, wobei die Steuereinrichtung (110) ausgebildet ist, eine Restmenge von Wirkstoff in der Spenderdose (104) vor einem Nachfüllvorgang zu ermitteln und einen nachfolgenden Nachfüllvorgang zum Vermeiden einer Überbefüllung der Spenderdose (104) zu steuern.

13. Nachfüllstation (100) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 12, wobei die Steuereinrichtung (110) ausgebildet ist, eine Nachbestellung eines Wirkstoffgebindes (114) mit Wirkstoff auszulösen, wenn die Steuereinrichtung (110) und/oder eine Waage (126) ein Absinken einer Restbefüllung eines aktuell verwendeten Wirkstoffgebindes (114) unter einen vorbestimmten Schwellwert erkennt.

14. Nachfüllstation (100) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 13, aufweisend eine Waage (126) zum Erfassen einer für ein Gewicht der

Spenderdose (104) an der Aufnahmevorrichtung (102) indikativen Information vor einem Nachfüllvorgang und/oder während eines Nachfüllvorgangs; wobei die Steuereinrichtung (110) ausgebildet ist, ein Nachfüllen der Spenderdose (104) mit dem Wirkstoff basierend auf der erfassten Information zu steuern.

15. Nachfüllstation (100) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 14, wobei das Transponder-Lesegerät (106) als RFID-Lesegerät, insbesondere als RFID- Lesegerät mit einer Betriebsfrequenz von 125 kHz, oder als NFC-Lesegerät ausgebildet ist.

16. Nachfüllanordnung (116), aufweisend: eine Nachfüllstation (100) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 15; und eine an der Aufnahmevorrichtung (102) anbringbare oder angebrachte Spenderdose (104) mit einem Spenderdose-Transponder (108), in dem Spenderdose-bezogene Daten gespeichert sind, die mittels des Transponder- Lesegeräts (106) selektiv dann auslesbar sind, wenn die Spenderdose (104) an der Aufnahmevorrichtung (102) angebracht ist.

17. Nachfüllanordnung (116) gemäß Anspruch 16, aufweisend ein Wirkstoffgebinde (114), das Wirkstoff enthält und mit der Aufnahmevorrichtung (102) gekoppelt oder koppelbar ist, um Wirkstoff zum Nachfüllen der Spenderdose (104) bereitzustellen.

18. Nachfüllanordnung (116) gemäß Anspruch 17, wobei das Wirkstoffgebinde (114) mit einem Wirkstoffgebinde-Transponder (112) versehen oder assoziiert ist, in dem Wirkstoffgebinde-bezogene Daten gespeichert sind, die mittels des Transponder-Lesegeräts (106) auslesbar sind, insbesondere selektiv dann, wenn der Wirkstoffgebinde-Transponder (112) in einem vorbestimmten Bereich an einem Gehäuse (130) der Nachfüllstation (100) angebracht ist oder vorgehalten wird.

19. Nachfüllanordnung (116) gemäß Anspruch 18, wobei der Wirkstoffgebinde- Transponder (112) als von dem Wirkstoffgebinde (114) definiert abtrennbares Etikett (132), insbesondere Klebeetikett, ausgebildet ist, das optional eine Bedruckung aufweist.

20. Nachfüllanordnung (116) gemäß einem der Ansprüche 16 bis 19, wobei der Spenderdose-Transponder (108) und/oder der Wirkstoffgebinde-Transponder (112) als RFID-Transponder, insbesondere als RFID-Transponder mit einer Betriebsfrequenz von 125 kHz, oder als NFC-Transponder ausgebildet ist oder sind.

21. Nachfüllanordnung (116) gemäß einem der Ansprüche 16 bis 20, aufweisend ein Gasreservoir (124), das zum Bereitstellen von Druckgas ausgebildet ist und mit der Aufnahmevorrichtung (102) gekoppelt oder koppelbar ist, um Druckgas zum Nachfüllen der Spenderdose (104) bereitzustellen.

22. Nachfüllanordnung (116) gemäß einem der Ansprüche 16 bis 21, aufweisend ein portables Nutzer-Endgerät (134) mit einer App, das zum Steuern der Nachfüllanordnung (116) mit der Steuereinrichtung (110) kommunizierfähig gekoppelt ist.

23. Verfahren zum Betreiben einer Nachfüllstation (100), wobei das Verfahren aufweist:

Aufnehmen einer mit einem Wirkstoff nachzufüllenden Spenderdose (104) an einer Aufnahmevorrichtung (102) der Nachfüllstation (100);

Lesen von Spenderdose-bezogenen Daten eines an der Spenderdose (104) angebrachten Spenderdose-Transponders (108) mittels eines Transponder- Lesegeräts (106) der Nachfüllstation (100) selektiv dann, wenn die Spenderdose (104) an der Aufnahmevorrichtung (102) angebracht ist; und

Steuern des Nachfüllens der Spenderdose (104) mit dem Wirkstoff basierend auf den gelesenen Spenderdose-bezogenen Daten mittels einer Steuereinrichtung (110) der Nachfüllstation (100).

Description:
Nachfüllstation für Spenderdose mit Transponder-Lesegerät und Spenderdose-Transponder

Die Erfindung betrifft eine Nachfüllstation, eine Nachfüllanordnung und ein Verfahren zum Betreiben einer Nachfüllstation.

Es sind Spenderdosen bekannt, die mittels einer Nachfüllstation automatisch wiederbefüllbar sind. Eine solche bekannte Nachfüllstation ist die REFILLO ® mat-Station der Anmelderin Würth. Dieses sichere und sparsame System beruht auf der automatischen Wiederbefüllung von entleerten Spenderdosen mit Wirkstoff und Druckluft. Dies ermöglicht es, Spenderdosen mit Wirkstoffen aus Großgebinden (wie beispielsweise Kanistern oder Fässern) zu befüllen. Dazu werden die Spenderdosen für die einzelnen Wirkstoffe auf die entsprechende Nachfüllstation gedrückt. Es erfolgt dann eine Befüllung der Spenderdose mit Wirkstoff und Druckluft in einem vorgegebenen Verhältnis. Um eine Verwechslung von Spenderdose und zugehörigem Wirkstoff auszuschließen, ist die Dosenaufnahme mechanisch codiert, sodass nur die richtige Spenderdose auf der richtigen Dosenaufnahme mechanisch befestigt werden kann. Dadurch kann nur eine mechanisch passende Spenderdose mit der zugehörigen Nachfüllstation verwendet werden. Eine unter Umständen gefährliche Verwechslung von Wirkstoffen und Spenderdosen ist somit mechanisch unterdrückt.

Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Nachfüllstation mit erhöhter Zuverlässigkeit gegen Fehlnutzung bereitzustellen.

Diese Aufgabe wird durch die Gegenstände mit den Merkmalen gemäß den unabhängigen Patentansprüchen gelöst. Weitere Ausführungsbeispiele sind in den abhängigen Ansprüchen gezeigt.

Gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung ist eine Nachfüllstation geschaffen, aufweisend eine Aufnahmevorrichtung zum Aufnehmen einer mit einem Wirkstoff nachzufüllenden Spenderdose, ein Transponder-Lesegerät zum Lesen von Spenderdose-bezogenen Daten eines an der Spenderdose angebrachten Spenderdose-Transponders, wenn die Spenderdose an der Aufnahmevorrichtung angebracht ist, und eine Steuereinrichtung zum Steuern des Nachfüllens der Spenderdose mit dem Wirkstoff basierend auf den gelesenen Spenderdose-bezogenen Daten.

Gemäß einem anderen Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung ist eine Nachfüllanordnung geschaffen, aufweisend eine Nachfüllstation mit den oben beschriebenen Merkmalen und eine an der Aufnahmevorrichtung anbringbare oder angebrachte Spenderdose mit einem Spenderdose- Transponder, in dem Spenderdose-bezogene Daten gespeichert sind, die mittels des Transponder-Lesegeräts auslesbar sind, wenn die Spenderdose an der Aufnahmevorrichtung angebracht ist.

Gemäß noch einem anderen Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zum Betreiben einer Nachfüllstation bereitgestellt, wobei das Verfahren ein Aufnehmen einer mit einem Wirkstoff nachzufüllenden Spenderdose an einer Aufnahmevorrichtung der Nachfüllstation, ein Lesen von Spenderdose-bezogenen Daten eines an der Spenderdose angebrachten Spenderdose-Transponders mittels eines Transponder-Lesegeräts der Nachfüllstation, wenn die Spenderdose an der Aufnahmevorrichtung angebracht ist, und ein Steuern des Nachfüllens der Spenderdose mit dem Wirkstoff basierend auf den gelesenen Spenderdose-bezogenen Daten mittels einer Steuereinrichtung der Nachfüllstation aufweist.

Im Rahmen der vorliegenden Anmeldung kann unter einer „Nachfüllstation" insbesondere eine Apparatur verstanden werden, die zum Nachfüllen einer zumindest teilweise entleerten und mit der Nachfüllstation mechanisch und fluidisch koppelbaren Spenderdose mit einem Wirkstoff aus einem anzuschließenden Wirkstoffgebinde ausgebildet ist. Eine Nachfüllstation kann daher eine fluidische Verbindung zwischen einem Gebinde zum Bereitstellen von nachzufüllendem Wirkstoff und der nachzufüllenden Spenderdose bereitstellen, sowie optional zum Bereitstellen von nachzufüllendem Druckgas an die Spenderdose ausgebildet sein.

Im Rahmen der vorliegenden Anmeldung kann unter einer „Aufnahmevorrichtung" insbesondere ein mechanischer und fluidischer Adapter verstanden werden, der zum insbesondere formschlüssigen Aufnehmen einer nachzufüllenden Spenderdose ausgebildet ist und im aufgenommenen Zustand Wirkstoff und/oder Druckgas an die Spenderdose bereitstellen kann. Über die mechanische Adapterfunktion hinaus kann die Aufnahmevorrichtung auch als fluidischer Adapter zum Bereitstellen einer Fluidverbindung zwischen einem Gebinde mit Wirkstoff und der mit dem Wirkstoff nachzufüllenden Spenderdose fungieren.

Im Rahmen der vorliegenden Anmeldung kann unter einer „Spenderdose" (zum Beispiel ausgebildet als Spraydose) insbesondere eine von einem Benutzer handhabbare Dose verstanden werden, die zum Austragen (insbesondere zum Versprühen eines Spraynebels oder zum Austragen von Wirkstoff in Form eines Wirkstoffstrahls, eines Schaums oder eines Gels) von vorzugsweise flüssigem Wirkstoff ausgebildet ist. Dieser Wirkstoff steht im Inneren der Spenderdose unter Druck, wobei Druck- oder Treibgase in der Spenderdose (zum Beispiel Propan, Butan, komprimierte Luft, Kohlendioxid, Helium oder Stickstoff) zum Ausbringen des Wirkstoffs aus der Spenderdose eingesetzt werden können.

Durch eine Düse kann oder können die Inhaltsstoffe (insbesondere Wirkstoff oder eine Wirkstoff-Treibgas-Mischung) aus der Sprühdose herausgesprüht, zerstäubt und/oder in anderer Form ausgetragen werden. In der Sprühdose befindliches Medium kann insbesondere als Aerosol aus der Sprühdose herausgesprüht werden.

Im Rahmen der vorliegenden Anmeldung kann unter einem „Wirkstoff" insbesondere ein Medium verstanden werden, das in einem aus der Spenderdose ausgesprühten Zustand die eigentliche Funktion der Spenderdose bereitstellt. Ein solcher Wirkstoff kann eine Flüssigkeit, ein Gel, ein viskoses Medium und/oder ein Gas aufweisen, optional aufweisend Festkörperpartikel. Beispielsweise kann ein solcher Wirkstoff ein Reiniger (beispielsweise ein Bremsenreiniger), ein Rostlöser, ein Wartungsöl, ein Silikonspray, ein Scheibenreiniger, ein Lecksuchmedium, ein Schweißspray, etc. sein. In einer Nachfüllstation kann ein solcher Wirkstoff aus einem Gebinde (zum Beispiel einem Kanister) in eine nachzufüllende Spenderdose nachgefüllt werden.

Im Rahmen der vorliegenden Anmeldung kann unter einer „Steuereinrichtung" insbesondere eine Einrichtung verstanden werden, die den Prozess des Nachfüllens von Wirkstoff in eine Spenderdose steuert, insbesondere in definierter Weise zulässt oder im Fehlerfall unterbindet. Insbesondere kann eine solche Steuereinrichtung mindestens einen Prozessor und/oder einen Teil eines Prozessors aufweisen, der bereitgestellte Informationen über einen beabsichtigten und/oder durchgeführten Nachfüllprozess auswertet und den Nachfüllprozess gegebenenfalls durchführt, anpasst, beschränkt, erweitert oder verunmöglicht. Insbesondere kann die Steuereinrichtung zu diesem Zweck einzelne Komponenten der Nachfüllstation steuern oder regeln.

Im Rahmen der vorliegenden Anmeldung kann unter einem „Transponder" insbesondere ein Gerät für eine drahtlose Kommunikation, Überwachung und/oder Steuerung verstanden werden, das drahtlos Signale empfängt und automatisch darauf antworten kann. Ein Transponder kann aktiv oder passiv sein. Aktive Transponder versorgen sich selbst mit Energie. In einem aktiven Transponder kann zum Beispiel eine Batterie eingebaut sein, oder ein aktiver Transponder kann an ein externes Stromnetz angeschlossen sein. Passive Transponder besitzen keine eigene Energiequelle und beziehen zur Kommunikation verwendete Energie aus dem elektromagnetischen Feld eines Transponder-Lesegeräts. Beispiele für Transponder sind RFID (Radio Frequency Identification Tag)-Transponder, NFC (Near Field Communication)-Transponder, WLAN (Wireless Local Area Network)-Transponder, Bluetooth-Transponder, ZigBee-Transponder, etc. Optische Scanner für ID- oder 2D-Codes können ebenfalls vorgesehen werden. Im Rahmen der vorliegenden Anmeldung kann unter einem „Spenderdose- Transponder" insbesondere ein Transponder verstanden werden, der körperlich mit einer Spenderdose verbunden und logisch mit der Spenderdose assoziiert ist. Daher ist ein Spenderdose-Transponder einer assoziierten Spenderdose strukturell und funktionell zugeordnet. Folglich weisen Spenderdose-bezogene Daten des Spenderdose-Transponders einen Bezug zu einer zugehörigen Spenderdose auf.

Im Rahmen der vorliegenden Anmeldung kann unter einem „Transponder- Lesegerät" insbesondere ein Gerät verstanden werden, das zum drahtlosen Auslesen der Kennung eines Transponders ausgebildet ist. Eine zugehörige kommunizierfähige Kopplung zwischen Transponder und Lesegerät kann durch vom Transponder-Lesegerät erzeugte elektromagnetische Strahlung (beispielsweise in Form von magnetischen Wechselfeldern geringer Reichweite oder durch hochfrequente Radiowellen) erfolgen. Damit können nicht nur Daten übertragen werden, sondern kann auch der Transponder mit Energie versorgt werden. Das Transponder-Lesegerät enthält eine Software, die den Leseprozess steuert, und ggf. eine weitere Software zum Bereitstellen einer Schnittstelle zu einem oder mehreren weiteren kommunizierfähig gekoppelten Systemen.

Gemäß einem exemplarischen Ausführungsbeispiel der Erfindung wird bei einer Nachfüllstation zum Nachfüllen von Wirkstoff in eine nachfüllbare Spenderdose ein Spenderdose-Transponder an einer derartigen Position an der Spenderdose angebracht, dass der Spenderdose-Transponder von einem Transponder-Lesegerät der Nachfüllstation (insbesondere nur bzw. selektiv) dann ausgelesen werden kann, wenn die Spenderdose zum Nachfüllen des Wirkstoffs an einer Aufnahmevorrichtung der Nachfüllstation angebracht ist. Wenn die Spenderdose an der Aufnahmevorrichtung angebracht ist, kann eine Fluidverbindung zu Wirkstoff in einem Wirkstoffgebinde mittels der Aufnahmevorrichtung zum Nachfüllen des Wirkstoffs in die Spenderdose ausgebildet und der Wirkstoff in die Spenderdose gefördert werden. Mit Vorteil kann das Transponder-Lesegerät mit einer begrenzten Lesereichweite vorgesehen sein, sodass ein Lesbarkeitsabstand des Transponder-Lesegeräts zum Auslesen des Spenderdose-Transponders erst bei Anbringen der Spenderdose an der Aufnahmevorrichtung unterschritten wird. Vorteilhaft kann der Spenderdose-Transponder zum Beispiel bodenseitig oder derart bodennah an der Spenderdose angebracht werden, dass erst bei Montage eines Nachfüllventils der Spenderdose an einer entsprechenden Fluidschnittstelle der Aufnahmevorrichtung - d.h. wenn die Spenderdose zum Nachfüllen an der Nachfüllstation in Stellung gebracht wird - ein Auslesen des Spenderdose- Transponders durch das Transponder-Lesegerät der Nachfüllstation ermöglicht wird. Dadurch kann ein Fehlauslesen von Transpondern, die einer nachzufüllenden Spenderdose gar nicht zugehörig sind, zuverlässig unterbunden werden. Der Spenderdose-Transponder kann mit Vorteil zum Beispiel in der Nähe des Nachfüllventils platziert werden oder kann am Sprühkopf oder Sprühhals angeordnet sein. Mit dem Auslesen eines Spenderdose-Transponders an einer nachzufüllenden Spenderdose können mittels des Transponder-Lesegeräts Spenderdose-bezogene Daten ausgelesen werden, die zum korrekten Steuern des Nachfüllens von einer Steuereinrichtung zum Steuern der Nachfüllstation eingesetzt werden können. Insbesondere kann auf Basis der Spenderdose bezogenen Daten sichergestellt werden, dass in die dadurch charakterisierte Spenderdose nur ein für diese Spenderdose geeigneter und zugelassener Wirkstoff eingefüllt werden kann. Eine in Hinblick auf die Betriebssicherheit unter Umständen gefährliche Falschbefüllung einer Spenderdose mit einem hierfür nicht geeigneten Wirkstoff kann zum Vermeiden von Gesundheitsbeeinträchtigungen eines Benutzers (beispielsweise durch eine Explosion eines entzündlichen Wirkstoffs wie Benzin in einer hierfür nicht geeigneten Spenderdose) sowie zum Vermeiden von Beschädigungen oder sogar Zerstörungen der Spenderdose zuverlässig ausgeschlossen werden. Selbst bei mechanischen Manipulationen einer Aufnahmevorrichtung und/oder einer Spenderdose durch einen Benutzer, um ungeeignete Spenderdosen an einer Nachfüllstation nachzubefüllen, kann vor Beginn eines Nachfüllvorgangs mittels des Spenderdose-Transponders eine Kompatibilität der Spenderdose mit dem System überprüft werden. Es ist auch möglich, anhand von mittels des Transponders ausgelesenen Daten zu erkennen, falls in die Spenderdose ein Wirkstoff eingefüllt werden soll, der mit der Nachfüllstation inkompatibel ist (beispielsweise weil er für diese Nachfüllstation korrosive Eigenschaften hätte). Ausführungsbeispiele der Erfindung bieten somit eine gute Betriebssicherheit, da sichergestellt ist, dass beim Nachbefüllen einer Spenderdose der diesbezüglich richtige Wirkstoff verwendet werden kann, eine Haltbarkeitssicherheit gegeben ist, etc.

Im Weiteren werden zusätzliche exemplarische Ausführungsbeispiele der Nachfüllstation, der Nachfüllanordnung und des Verfahrens beschrieben.

Gemäß einem exemplarischen Ausführungsbeispiel kann das Transponder- Lesegerät zum Lesen von Wirkstoffgebinde-bezogenen Daten eines einem Wirkstoffgebinde zum Bereitstellen von Wirkstoff zugeordneten Wirkstoffgebinde- Transponders ausgebildet sein, wobei die Steuereinrichtung zum Steuern des Nachfüllens der Spenderdose mit dem Wirkstoff aus dem dem Wirkstoffgebinde- Transponder zugeordneten Wirkstoffgebinde basierend auf den gelesenen Wirkstoffgebinde-bezogenen Daten ausgebildet sein kann. In entsprechender Weise kann das Wirkstoffgebinde mit einem Wirkstoffgebinde-Transponder versehen oder assoziiert sein, in dem Wirkstoffgebinde-bezogene Daten gespeichert sind. Höchst vorteilhaft kann zusätzlich zu dem oben beschriebenen Spenderdose-Transponder auch dem Wirkstoffgebinde zum Bereitstellen von Wirkstoff zum Nachfüllen der Spenderdose ein Wirkstoffgebinde-Transponder zugeordnet werden. Der Wirkstoffgebinde-Transponder kann Daten enthalten oder speichern, die das Wirkstoffgebinde und/oder einen darin enthaltenen Wirkstoff charakterisieren. Beispielsweise können die Wirkstoffgebinde- bezogenen Daten angeben, welcher Wirkstoff (zum Beispiel Bremsenreiniger) in einem Wirkstoffgebinde enthalten ist und/oder welche Eigenschaften das Wirkstoffgebinde hat (beispielsweise Fassungsvermögen, Restbefüllung mit Wirkstoff, etc.). Wenn der Steuereinrichtung die Wirkstoffgebinde-bezogenen Daten zugeführt werden, kann diese durch Abgleich mit den Spenderdose-Daten überprüfen, ob ein aus dem Wirkstoffgebinde bereitgestellter Wirkstoff mit einer Spenderdose kompatibel ist, insbesondere vorgegebene Sicherheitskriterien erfüllt. Ein passender Dosentransponder und Wirkstoffbehältertransponder führen zum Beispiel nicht zu einer Befüllung, wenn die Nachfüllstation nicht für den Wirkstoff freigegeben ist. Eine Nachfüllstation kann dann nicht vom Endanwender auf einen anderen Wirkstoff umcodiert werden.

Gemäß einem exemplarischen Ausführungsbeispiel kann das Transponder- Lesegerät zum Lesen der Wirkstoffgebinde-bezogenen Daten selektiv dann ausgebildet sein, wenn der Wirkstoffgebinde-Transponder von einem Benutzer in einem vorbestimmten Bereich an einem Gehäuse der Nachfüllstation angebracht ist oder vorgehalten wird. In entsprechender Weise kann das Wirkstoffgebinde mit einem Wirkstoffgebinde-Transponder versehen oder assoziiert sein, in dem Wirkstoffgebinde-bezogene Daten gespeichert sind, die mittels des Transponder- Lesegeräts selektiv dann auslesbar sind, wenn der Wirkstoffgebinde-Transponder in einem vorbestimmten Bereich an einem Gehäuse der Nachfüllstation angebracht ist oder vorgehalten wird. Besonders bevorzugt ist, dass der Wirkstoffgebinde-Transponder erst dann in einen Lesbarkeitsabstand des Transponder-Lesegeräts der Nachfüllstation gerät, wenn der Wirkstoffgebinde- Transponder an einer vordefinierten (insbesondere für einen Benutzer entsprechend gekennzeichneten) Position eines Gehäuses der Nachfüllstation angebracht wird, insbesondere dort angeklebt wird. Ein Falschauslesen von anderen Transpondern im Umgebungsbereich der Nachfüllstation kann dann vermieden werden. Ein Benutzer kann einen solchen Wirkstoffgebinde- Transponder vom zugeordneten Wirkstoffgebinde abnehmen und an einer beispielsweise entsprechend gekennzeichneten Gehäusefläche der Nachfüllstation anbringen, um ein Auslesen durch das Transponder-Lesegerät zu ermöglichen.

Gemäß einem exemplarischen Ausführungsbeispiel der Erfindung kann sichergestellt werden, dass jeder Wirkstoffgebinde-Transponder immer nur einmal genutzt oder freigegeben werden kann. Dies gewährleistet eine hohe Betriebs- und Prozesssicherheit.

Es ist anzumerken, dass das Transponder-Lesegerät eine gemeinsame Leseeinheit zum Auslesen des Spenderdose-Transponders und des Wirkstoffgebinde-Transponders aufweisen kann, beispielsweise enthaltend eine gemeinsame Lesespule. Alternativ ist es auch möglich, dass das Transponder- Lesegerät eine erste Leseeinheit zum Auslesen eines an der Aufnahmevorrichtung angeordneten Spenderdose-Transponders, zum Beispiel enthaltend eine erste Lesespule, und eine davon getrennte zweite Leseeinheit zum Auslesen des am Gehäuse der Nachfüllstation angebrachten Wirkstoffgebinde-Transponders aufweisen kann, beispielsweise enthaltend eine zweite Lesespule.

Gemäß einem exemplarischen Ausführungsbeispiel kann die Steuereinrichtung ausgebildet sein, das Nachfüllen der Spenderdose mit dem Wirkstoff nur dann zuzulassen, wenn die gelesenen Spenderdose-bezogenen Daten und/oder die gelesenen Wirkstoffgebinde-bezogenen Daten eine Kompatibilität der Spenderdose mit dem Wirkstoff anzeigen. Beispielsweise können die Spenderdose-bezogenen Daten anzeigen, für welchen Wirkstoff die zugehörige Spenderdose geeignet ist. Die Wirkstoffgebinde-bezogenen Daten können anzeigen, für welche Art von Spenderdosen der bereitgestellte Wirkstoff geeignet ist. Ein Abgleich der Spenderdose-bezogenen Daten mit den Wirkstoffgebinde-bezogenen Daten erlaubt einen fehlerrobusten Nachfüllbetrieb.

Gemäß einem exemplarischen Ausführungsbeispiel kann die Steuereinrichtung ausgebildet sein, das Nachfüllen der Spenderdose mit dem Wirkstoff nur dann zuzulassen, wenn die gelesenen Spenderdose-bezogenen Daten und/oder die gelesenen Wirkstoffgebinde-bezogenen Daten eine Kompatibilität des Wirkstoffs mit der Nachfüllstation anzeigen. Beispielsweise kann eine Nachfüllstation mit bestimmten (beispielsweise korrosiven) Wirkstoffen inkompatibel sein. Zeigen die gelesenen Daten das Vorliegen eines Wirkstoffs mit Eigenschaften an, für die eine vorliegende Nachfüllstation ungeeignet ist, kann die Steuereinrichtung eine Nachfüllung einer Spenderdose mit diesem Wirkstoff an der vorliegenden Nachfüllstation unterbinden, um die Nachfüllstation vor einer Schädigung zu schützen.

Gemäß einem exemplarischen Ausführungsbeispiel kann die Nachfüllstation eine Anzeigeeinrichtung zum Anzeigen von Spenderdosebezogenen Daten und/oder Wirkstoffgebinde-bezogenen Daten aufweisen. Beispielsweise kann eine solche Anzeigeeinrichtung eine elektronische Anzeigeeinrichtung, wie zum Beispiel eine Flüssigkristallanzeige, sein. Es ist auch möglich, dass die Anzeigeeinrichtung einem Benutzer eine Benutzereingabe ermöglicht, beispielsweise bei Ausgestaltung der Anzeigeeinrichtung als Touchpad. Die Anzeigeeinrichtung kann an einem Gehäuse der Nachfüllstation angebracht sein. Eine Anzeigeeinrichtung kann einen Benutzer durch einen Befüllprozess leiten, eine Konfiguration durch einen Benutzer ermöglichen und/oder Information anzeigen, die von einem Transponder der Spenderdose und/oder des Wirkstoffgebindes ausgelesen wurden.

Gemäß einem exemplarischen Ausführungsbeispiel können die Spenderdose-bezogenen Daten Daten zum Identifizieren und/oder Charakterisieren einer Spenderdose, Daten zum Identifizieren eines Benutzers einer Spenderdose, Daten zum Identifizieren und/oder Charakterisieren eines Wirkstoffs zum Nachfüllen in die Spenderdose und/oder Daten zum Angeben einer in eine Spenderdose nachzufüllenden Menge von Wirkstoff aufweisen. Alternativ oder ergänzend können die Spenderdose-bezogenen Daten andere Informationen zum Charakterisieren der zugeordneten Spenderdose und/oder eines der Spenderdose zugeordneten Benutzers aufweisen.

Gemäß einem exemplarischen Ausführungsbeispiel können die Wirkstoffgebinde-bezogenen Daten Daten zum Identifizieren und/oder Charakterisieren eines Wirkstoffgebindes, Daten zum Identifizieren und/oder Charakterisieren eines Wirkstoffs in dem Wirkstoffgebinde, und/oder Daten zum Angeben einer Füllmenge von Wirkstoff in dem Wirkstoffgebinde aufweisen. Alternativ oder ergänzend können die Wirkstoffgebinde-bezogenen Daten andere Informationen zum Charakterisieren des zugeordneten Wirkstoffgebindes aufweisen.

Gemäß einem exemplarischen Ausführungsbeispiel kann das Transponder- Lesegerät einen Lesbarkeitsabstand von höchstens 10 cm, insbesondere von höchstens 5 cm, aufweisen. Anders ausgedrückt kann das Transponder- Lesegerät so konfiguriert sein, dass es nur Transponder auslesen kann, die sich innerhalb des genannten Lesbarkeitsabstands befinden, d.h. innerhalb eines Maximalabstandes von dem Transponder-Lesegerät von höchstens 10 cm und vorzugsweise höchstens 5 cm. Ein falscher Lesevorgang, mit dem weiter entfernte Transponder irrtümlich und unbeabsichtigt ausgelesen werden, kann dadurch unterbunden werden. Der besagte Leseabstand kann durch Auswahl einer geeigneten Transponder-Technologie (insbesondere RFID-Technologie, weiter insbesondere mit niedrigen Frequenzen (zum Beispiel als 125kHz - LF- Transponder)) und/oder einer Anregungsenergie für das Transponder-Lesegerät eingestellt werden.

Gemäß einem exemplarischen Ausführungsbeispiel kann das Transponder- Lesegerät eine Leistungsbegrenzung und/oder eine Einhausung aufweisen, die selbst in Anwesenheit eines entzündlichen Wirkstoffs vor Elektrostatischen Entladungen an der Nachfüllstation schützt, d.h. einen ESD (electrostatic discharge)-Schutz sicherstellt. Beispielsweise infolge von Reibung von Wirkstoff beim Durchfließen von Schläuchen während des Nachfüllens von Spenderdosen kann es zu elektrischen Aufladungen kommen, die insbesondere bei der Verwendung entzündlicher Wirkstoffe (beispielsweise aufweisend Benzin) zu Herausforderungen hinsichtlich der Betriebssicherheit führen können. Um Funkenbildung oder sogar Explosionsneigung auszuschließen, kann daher das Transponder-Lesegerät im Niedrigenergiebereich betrieben werden. Auch gezielte Erdungen an der Nachfüllstation können den ESD-Schutz weiter verbessern. Simultan führt dies zu dem Vorteil, dass dadurch auch der Lesbarkeitsabstand des Transponder-Lesegeräts gering gehalten wird, was wiederum die Gefahr von falschen Lesevorgängen verringert. Gemäß einem exemplarischen Ausführungsbeispiel kann die Aufnahmevorrichtung mit einer Wirkstoff-Zuführeinrichtung zum Zuführen von Wirkstoff aus einem Wirkstoffgebinde in eine an der Aufnahmevorrichtung aufgenommene Spenderdose und/oder mit einer Druckgas-Zuführeinrichtung zum Zuführen von Druckgas aus einem Gasreservoir in eine an der Aufnahmevorrichtung aufgenommene Spenderdose gekoppelt oder koppelbar sein. Beispielsweise können die Zuführeinrichtungen Schläuche aufweisen.

Solche Schläuche oder dergleichen können über ein oder mehrere geeignete Fluidventile mit der Aufnahmevorrichtung fluidisch gekoppelt werden, um die zeitliche Abfolge des Zuführens von Wirkstoff und Druckgas zu steuern.

Gemäß einem exemplarischen Ausführungsbeispiel kann die Steuereinrichtung ausgebildet sein, eine Menge von in die Spenderdose nachgefülltem Wirkstoff zu ermitteln. Solche Information kann von der Steuereinrichtung aus Betriebsdaten und/oder sensorisch erfassten Daten der Nachfüllstation abgeleitet werden.

Gemäß einem exemplarischen Ausführungsbeispiel kann die Steuereinrichtung ausgebildet sein, eine Anzahl von Nachfüllvorgängen der Spenderdose zu ermitteln. Beispielsweise kann hierfür bei jedem Nachfüllvorgang einer Spenderdose ein Zähler inkrementell erhöht werden. Dadurch kann auch der einem Benutzer einer Spenderdose zugeordnete Konsum an Wirkstoff dokumentiert und gespeichert werden, zum Beispiel in einer der Steuereinrichtung zugeordneten Datenbank der Nachfüllstation und/oder in dem Spenderdose-Transponder. Eine Spenderdose kann somit personalisiert werden, d.h. einem Benutzer (zum Beispiel Monteur) zugeordnet werden. Ferner ist es dadurch möglich, eine maximale Anzahl von Wiederbefüllvorgängen von einer Spenderdose zu begrenzen, zum Beispiel um eine Betriebssicherheit in Hinblick auf einen Verschleiß einer Spenderdose sicherzustellen.

Gemäß einem exemplarischen Ausführungsbeispiel kann die Steuereinrichtung ausgebildet sein, eine Restmenge von Wirkstoff in der Spenderdose vor einem Nachfüllvorgang zu ermitteln und einen nachfolgenden Nachfüllvorgang zum Vermeiden einer Überbefüllung der Spenderdose zu steuern. Dies kann zum Beispiel mittels einer Waage erfolgen, die im Bereich der Aufnahmevorrichtung angeordnet sein kann und eine etwaige Restbefüllung einer (insbesondere mittels von aus dem Spenderdose-Transponder ausgelesenen Spenderdose-bezogenen Daten charakterisierten) Spenderdose mit Wirkstoff vor einer Wiederbefüllung ermitteln kann. Dadurch kann eine Überfüllung und Schädigung der Spenderdose vermieden werden und ein Nachfüllvorgang verlässlich gesteuert werden.

Gemäß einem exemplarischen Ausführungsbeispiel kann die Steuereinrichtung ausgebildet sein, eine Nachbestellung eines Wirkstoffgebindes mit Wirkstoff auszulösen, wenn die Steuereinrichtung und/oder eine Waage ein Absinken einer Restbefüllung eines aktuell verwendeten Wirkstoffgebindes unter einen vorbestimmten Schwellwert erkennt. Beispielsweise auf Basis von ausgelesenen Wirkstoffgebinde-bezogenen Daten eines einem Wirkstoffgebinde zugeordneten Wirkstoffgebinde-Transponders in Kombination mit einer Zählung von Wiederbefüllvorgängen und Wiederbefüllmengen unter Verwendung eines Wirkstoffgebindes als Wirkstoffquelle kann die Steuereinrichtung ermitteln, welche Restmenge an Wirkstoff in einem Wirkstoffgebinde enthalten ist. Sinkt die Restmenge an Wirkstoff in einem Wirkstoffgebinde unter einen vorgebbaren Schwellwert (insbesondere unter ein bestimmtes Restvolumen, unter ein bestimmtes Restgewicht oder unter eine bestimmte prozentuale Restbefüllung), kann die Nachfüllstation, zum Beispiel über ein Kommunikationsnetzwerk, eine Nachbestellung eines Wirkstoffgebindes mit neuem Wirkstoff auslösen. Dadurch kann sichergestellt werden, dass ein neues Wirkstoffgebinde rechtzeitig vor Entleerung des zuvor verwendeten Wirkstoffgebindes eintrifft und an der Nachfüllstation angebracht werden kann.

Gemäß einem exemplarischen Ausführungsbeispiel kann die Nachfüllstation eine Waage zum Erfassen einer für ein Gewicht der Spenderdose an der Aufnahmevorrichtung indikativen Gewichtsinformation vor einem Nachfüllvorgang und/oder während eines Nachfüllvorgangs aufweisen, wobei die Steuereinrichtung ausgebildet sein kann, ein Nachfüllen der Spenderdose mit dem Wirkstoff basierend auf der erfassten Gewichtsinformation zu steuern. Zum Beispiel kann eine solche Waage als Balkenwaage ausgebildet werden und ermitteln, welche Restbefüllung eine Spenderdose vor Nachbefüllung aufweist.

Auf Basis dieser Information kann der Nachfüllvorgang präzise gesteuert werden und eine Überfüllung vermieden werden.

Gemäß einem exemplarischen Ausführungsbeispiel kann das Transponder- Lesegerät als RFID-Lesegerät, insbesondere als RFID-Lesegerät mit einer Betriebsfrequenz von 125 kHz, oder als NFC-Lesegerät ausgebildet sein. In entsprechender Weise kann oder können der Spenderdose-Transponder und/oder der Wirkstoffgebinde-Transponder als RFID-Transponder, insbesondere als RFID- Transponder mit einer Betriebsfrequenz von 125 kHz, oder als NFC-Transponder ausgebildet sein. RFID-Technologie in Kombination mit der genannten niedrigen Betriebsfrequenz erlaubt die Justage eines ausreichend niedrigen Lesbarkeitsabstands und damit eine präzise Vermeidung von falschen Lesevorgängen weiter entfernter RFID-Tags. Alternativ kann die eingesetzte Transponder-Technologie auch Nahfeldkommunikation sein.

Gemäß einem exemplarischen Ausführungsbeispiel kann die Nachfüllanordnung ein Wirkstoffgebinde aufweisen, das Wirkstoff enthält und mit der Aufnahmevorrichtung gekoppelt oder koppelbar ist, um Wirkstoff zum Nachfüllen der Spenderdose bereitzustellen. Ein solches Wirkstoffgebinde kann zum Beispiel ein Kanister oder ein Fass sein, beispielsweise mit einem Aufnahmevolumen von Wirkstoff im Bereich von 5 I bis 100 I, insbesondere im Bereich von 5 I bis 80 I.

Gemäß einem exemplarischen Ausführungsbeispiel kann der Wirkstoffgebinde-Transponder als von dem Wirkstoffgebinde definiert abtrennbares Etikett, insbesondere Klebeetikett, ausgebildet sein. Ein solches Etikett weist vorzugsweise eine Bedruckung auf. Mit anderen Worten kann der einem Wirkstoffgebinde zugeordnete Wirkstoffgebinde-Transponder auf einem Klebeetikett angebracht sein, das ein Benutzer vom Wirkstoffgebinde abreißen kann und in einen Lesbarkeitsabstand des Transponder-Lesegeräts der Nachfüllstation bringen kann, insbesondere durch Vorhalten oder Anbringen des Wirkstoffgebinde-Transponders an einem Gehäuse der Nachfüllstation. Bevorzugt kann ein Benutzer den Wirkstoffgebinde-Transponder dadurch in den Lesbarkeitsabstand des Transponder-Lesegeräts bringen, indem das Klebeetikett mit Wirkstoffgebinde-Transponder an einen entsprechend gekennzeichneten Bereich an einer Außenseite des Gehäuses der Nachfüllstation geklebt wird. Mit dieser sehr intuitiven Benutzeraktivität wird der Lesevorgang gezielt und fehlerrobust ausgelöst. Um die Logistik des Wirkstoffbehälters vom Hersteller zum Benutzer oder Verbraucher zu vereinfachen, ist der Einsatz eines Multi- Labels (d.h. ein mit ID-, 2D- und/oder 3D-Code bedruckter RFID-Transponder) vorteilhaft. Hierdurch kann nicht nur der Freigabeprozess an der Nachfüllstation realisiert werden, sondern auch der interne und externe Warenprozess.

Gemäß einem exemplarischen Ausführungsbeispiel kann die Nachfüllanordnung ein Gasreservoir aufweisen, das zum Bereitstellen von Druckgas ausgebildet ist und mit der Aufnahmevorrichtung gekoppelt oder koppelbar ist, um Druckgas zum Nachfüllen der Spenderdose bereitzustellen. Ein solches Gasreservoir kann zum Beispiel ein Druckgasbehälter oder ein Anschluss an eine Druckgasleitung sein. Falls die Spenderdose als BoV (Bag-on-Valve)- Spenderdose ausgebildet ist, in der Druckgas permanent enthalten ist und beim Austragen von Wirkstoff nicht aus der Spenderdose entweicht, kann ein Druckgasreservoir zum Nachfüllen von Druckgas in eine Spenderdose entbehrlich sein.

Gemäß einem exemplarischen Ausführungsbeispiel kann die Nachfüllanordnung ein portables Nutzer-Endgerät mit einer App aufweisen, das zum Steuern der Nachfüllanordnung mit der Steuereinrichtung kommunizierfähig gekoppelt ist. Beispielsweise kann ein Benutzer von seinem Mobilfunkgerät aus die Nachfüllstation steuern und auch die Steuereinrichtung mit Steuerkommandos versorgen. Im Folgenden werden exemplarische Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung mit Verweis auf die folgenden Figuren detailliert beschrieben.

Figur 1 zeigt eine Nachfüllanordnung mit einer Nachfüllstation, einem Wirkstoffgebinde und einer Spenderdose gemäß einem exemplarischen Ausführungsbeispiel der Erfindung.

Figur 2 zeigt ein Flussdiagramm, das ein Verfahren zum Betreiben einer Nachfüllstation gemäß einem exemplarischen Ausführungsbeispiel der Erfindung darstellt.

Figur 3 zeigt ein System mit mehreren Nachfüllanordnungen gemäß einem exemplarischen Ausführungsbeispiel der Erfindung, die mit einer Nachbestellvorrichtung kommunizierfähig gekoppelt sind.

Figur 4 zeigt einen Materialfluss in einer Nachfüllanordnung mit einer Nachfüllstation, einem Wirkstoffgebinde und einer Spenderdose gemäß einem exemplarischen Ausführungsbeispiel der Erfindung.

Figur 5 zeigt eine Aufnahmevorrichtung einer Nachfüllstation gemäß einem exemplarischen Ausführungsbeispiel der Erfindung.

Figur 6 zeigt einen Boden einer Spenderdose einer Nachfüllanordnung gemäß einem exemplarischen Ausführungsbeispiel der Erfindung.

Figur 7 zeigt eine Rückseite einer Nachfüllstation gemäß einem exemplarischen Ausführungsbeispiel der Erfindung.

Figur 8 zeigt einen Mechanismus zum Nachfüllen einer Spenderdose in einer Nachfüllanordnung gemäß einem exemplarischen Ausführungsbeispiel der Erfindung.

Figur 9 zeigt Kommunikationsverbindungen in einer Nachfüllanordnung mit einer Nachfüllstation, einem Wirkstoffgebinde und einer Spenderdose gemäß einem exemplarischen Ausführungsbeispiel der Erfindung.

Figur 10 zeigt eine Steuerlogik in einer Nachfüllanordnung mit einer Nachfüllstation, einem Wirkstoffgebinde und einer Spenderdose gemäß einem exemplarischen Ausführungsbeispiel der Erfindung. Figur 11 zeigt Komponenten eines Transponder-Lesegeräts einer Nachfüllstation gemäß einem exemplarischen Ausführungsbeispiel der Erfindung.

Figur 12 zeigt einen Spenderdose-Transponder gemäß einem exemplarischen Ausführungsbeispiel der Erfindung.

Figur 13 zeigt einen als Abreiß-Klebeetikett ausgebildeten Wirkstoffgebinde-Transponder gemäß einem exemplarischen Ausführungsbeispiel der Erfindung.

Figur 14 zeigt eine Nachfüllstation mit einer an einem Gehäuse davon angebrachten Anzeigevorrichtung ohne Tasten gemäß einem exemplarischen Ausführungsbeispiel der Erfindung.

Figur 15 zeigt eine Nachfüllstation mit einer an einem Gehäuse davon angebrachten Anzeigeeinrichtung mit Tasten gemäß einem exemplarischen Ausführungsbeispiel der Erfindung.

Figur 16 zeigt ein portables Nutzer-Endgerät, das kommunizierfähig mit einer Steuereinrichtung einer Nachfüllstation gemäß einem exemplarischen Ausführungsbeispiel der Erfindung gekoppelt ist.

Gleiche oder ähnliche Komponenten in unterschiedlichen Figuren sind mit gleichen Bezugsziffern versehen.

Bevor bezugnehmend auf die Figuren exemplarische Ausführungsbeispiele der Erfindung beschrieben werden, sollen noch einige allgemeine Aspekte von Ausführungsbeispielen der Erfindung erläutert werden

Gemäß Ausführungsbeispielen der Erfindung wird eine Nachfüllstation bereitgestellt, die Wirkstoff aus einem Gebinde (zum Beispiel einem 20 I Kanister oder einem 60 I Fass) verwendet, um eine Spenderdose zu befüllen bzw. nachzubefüllen. Hierbei kann es sich bei der Spenderdose beispielsweise um eine Aerosoldose mit einem Befüllventil an ihrer Unterseite handeln. Ferner kann eine mechanische Codierung an der Unterseite der Spenderdose ausgebildet sein, die einer entsprechenden Formgebung einer Aufnahmevorrichtung der Nachfüllstation entspricht. Darüber hinaus kann die Spenderdose an ihrer Oberseite ein Sprühventil zum Ausbringen eines Wirkstoffs bzw. Mediums aus der Spenderdose aufweisen.

Die Füllstation kann eine Fluidverbindung zu einem Gebinde aufweisen, aus dem Wirkstoff in die nachzubefüllende Spenderdose eingefüllt wird. Beispielsweise kann eine solche Fluidverbindung mittels eines Schlauchs ausgebildet sein, um einer Spenderdose Wirkstoff bzw. Medium aus dem Gebinde der Nachfüllstation zuzuführen. Vorzugsweise sind solche Schläuche ESD- ableitfähig (ESD = electrostatic discharge, Elektrostatische Entladung). Insbesondere kann die Nachfüllstation eine Aufnahmevorrichtung oder Aufsetzeinrichtung für die Spenderdose mit einer mechanischen Codierung aufweisen, damit nur mechanisch passend codierte Spenderdosen auf eine entsprechende Nachfüllstation gesetzt werden können. Ferner kann an der Aufnahmevorrichtung eine Arretierung vorgesehen sein, um die Spenderdose während ihrer Befüllung an der Aufnahmevorrichtung zu halten. Vorzugsweise kann die Spenderdose ungeachtet ihrer Winkelstellung zu der Aufnahmevorrichtung, d.h. anschaulich um 360° frei positionierbar auf dem Codierteller, um die Längsachse drehbar ausgebildet sein, ohne dass die korrekte Verbindung zwischen Spenderdose und Aufnahmevorrichtung beeinträchtigt wird. Optional kann die Nachfüllstation mit einem Druckluftanschluss (wobei Druckluft beispielsweise in jeder Kfz-Werkstatt verfügbar ist) ausgestattet sein, um gemeinsam mit dem Wirkstoff Druckluft in die Spenderdose zu füllen. Die Steuerung des Befüllvorgangs kann mittels einer Steuereinrichtung erfolgen. Beispielsweise kann bei Befüllung einer Spenderdose zuerst Wirkstoff und danach ein Druckmedium (zum Beispiel Druckluft) gefördert werden. Beides kann zum Beispiel pneumatisch mittels eines Drei-Wege-Ventils gesteuert werden. Zu diesem Zweck kann die Nachfüllstation mit einem Kolben mit Zylinder (beispielsweise einem Edelstahl- oder Kunststoffzylinder) ausgerüstet sein, um Wirkstoff aufzunehmen und eine definierte Menge des Wirkstoffs in die Spenderdose zu füllen. Vorteilhaft kann die Nachfüllstation an einen elektrischen Potentialausgleich angeschlossen werden, da Reibung des Wirkstoffs beim Nachfüllen zu einer elektrostatischen Aufladung führen kann. Beispielsweise kann eine Montage einer Nachfüllstation in einem Regal erfolgen, wobei in dem Regal mindestens ein Gebinde (zum Beispiel ein Kanister, beispielsweise mit einem Fassungsvolumen von 20 I) angeordnet sein kann. Es ist auch möglich, die Nachfüllstation mit einem Aufsatz auf einem Wirkstoff-Fass (zum Beispiel mit einem Fassungsvolumen von 60 I) auszubilden oder in einem Gefahrstoffschrank als Auflastadapter. Ein geeigneter Potentialausgleich kann durch Erdung erreicht werden.

Gemäß einem exemplarischen Ausführungsbeispiel der Erfindung kann ein RFID-Transponder oder ein anderer geeigneter Spenderdose-Transponder zum Beispiel an den Boden einer Spenderdose geklebt werden oder geschützt unter einer Kunststoffschicht an der Spenderdose angebracht werden. Soll eine zugehörige Spenderdose mit einem Wirkstoff nachbefüllt werden und wird die Spenderdose aus diesem Grund an einer Aufnahmevorrichtung einer Befüllstation angebracht, gelangt der Spenderdose-Transponder in den Lesbarkeitsabstand eines Transponder-Lesegeräts der Nachfüllstation, die daher Spenderdosebezogene Daten aus dem Spenderdose-Transponder auslesen kann. Eine Steuereinrichtung kann auf Basis dieser Spenderdose-bezogenen Daten einen Nachfüllvorgang der Spenderdose richtig und präzise steuern und insbesondere dafür Sorge tragen, dass nur für die mittels der Spenderdose-bezogenen Daten charakterisierte Spenderdose geeigneter und zugelassener Wirkstoff in die Spenderdose eingefüllt wird. Vorteilhaft kann auch ein Wirkstoffgebinde, das Wirkstoff zum Nachbefüllen einer Spenderdose bereitstellen kann, mit einem Wirkstoffgebinde-Transponder ausgerüstet sein, der mittels des Transponder- Lesegeräts auslesbar sein kann. Dadurch kann ein Abgleich zwischen der mittels der Spenderdose-bezogenen Daten charakterisierten Spenderdose einerseits und dem mittels der Wirkstoffgebinde-bezogenen Daten charakterisierten Wirkstoff des Wirkstoffgebindes andererseits durchgeführt werden. Somit kann sichergestellt werden, dass ein Befüllvorgang nur dann freigegeben wird, wenn Wirkstoff und Spenderdose bzw. Wirkstoff und Nachfüllstation zusammenpassen.

Mittels RFID-Technologie an Spenderdose und Nachfüllstation kann somit eine Mediensicherheit gewährleistet werden, d.h. eine Kompatibilität zwischen nachzubefüllender Spenderdose und darin nachzufüllendem Wirkstoff. Insbesondere kann mit Vorteil eine Nachfüllstation mit einem RFID-Lesegerät kurzer Reichweite (von beispielsweise nicht mehr als 5 cm) ausgerüstet werden. Eine zugehörige Spenderdose (insbesondere eine Aerosoldose) kann mit einem RFID-Transponder ausgerüstet werden. Die eingesetzte RFID-Technologie kann in einem Niedrigfrequenzbereich von 125 kHz operieren. Eine räumliche Reichweite kann dann beispielsweise einem Bereich von nicht mehr als 5 cm entsprechen. Ein Wirkstoffgebinde kann in zugehöriger Weise mit einem weiteren RFID-Transponder in einem Niedrigfrequenzbereich von 125 kHz operieren. Eine räumliche Reichweite des weiteren RFID-Transponders kann beispielsweise ebenfalls einem Bereich von nicht mehr als 5 cm entsprechen. Dies ermöglicht es der Nachfüllstation zu identifizieren, welches Wirkstoffgebinde an der Nachfüllstation angeschlossen ist. Vorteilhaft kann der RFID-Transponder des Wirkstoffgebindes als Abreißtransponder (der auch als Stick&Go-Etikett bezeichnet werden kann) ausgebildet werden. Ein solcher Abreißtransponder kann ein Abreißticket auf dem Wirkstoffgebinde aufweisen, das einen RFID- Transponder aufweist. Der Abschnitt des Etiketts, der abreißbar ist, weist den RFID-Transponder samt Chip auf. Der abgerissene Abschnitt mit RFID- Transponder kann an die Nachfüllstation gehalten oder geklebt werden, um ein zugehöriges Wirkstoffgebinde (insbesondere hinsichtlich Menge und/oder Art des Wirkstoffs) zu identifizieren oder zu charakterisieren.

Gemäß einem exemplarischen Ausführungsbeispiel der Erfindung kann die Nachfüllstation erfassen, welche Menge des Wirkstoffs bzw. Mediums in die Spenderdose bzw. Aerosoldose gefüllt wurde. Ferner kann es möglich sein zu erfassen, wie viele Befüllvorgänge mit einer Spenderdose bzw. mit einem Wirkstoffgebinde durchgeführt wurden. Darüber hinaus ist es möglich zu erfassen, welche Restmenge Wirkstoff bzw. Medium sich vor einem Befüllvorgang in der Spenderdose befindet. Nachbestellungen eines Wirkstoffgebindes können rechtzeitig vor dessen Entleeren ausgelöst werden. Darüber hinaus ist ein Schutz vor Missbrauch aufgrund eines Abgleichs zwischen Spenderdose und Wirkstoff eines Wirkstoffgebindes möglich, und zwar auf Basis von ausgelesenen Daten, die in dem Spenderdose-Transponder bzw. dem Wirkstoffgebinde-Transponder gespeichert sind. Ferner ist es möglich, eine Restmenge Wirkstoff in einem angeschlossenen Wirkstoffgebinde zu erfassen. Insbesondere ist es möglich, entnommene Mengen zu berechnen, um eine Restmenge Wirkstoff in einem Wirkstoffgebinde zu bestimmen. Gemäß einem Ausführungsbeispiel kann eine Spray- oder Aerosoldose einem Benutzer zugeordnet werden. Für eine bestimmte Spray- oder Aerosoldose kann oder können darüber hinaus die Anzahl an Befüllvorgängen und/oder eingefüllte Wirkstoffmengen (beispielsweise aktuell und aufgelaufen über alle Befüllvorgänge) erfasst und/oder errechnet werden.

Vorteilhaft kann eine Nachfüllstation gemäß einem exemplarischen Ausführungsbeispiel der Erfindung in einer Tankstelle oder in einer Logistikstation zum Einsatz kommen, an der ein Benutzer eine Spenderdose nachbefüllen kann.

Ein Wirkstoffgebinde kann einen RFID-Transponder lösbar an dem Wirkstoffgebinde aufweisen, der von dem Wirkstoffgebinde abtrennbar und an einer Nachfüllstation befestigbar ist, um das Wirkstoffgebinde an der Nachfüllstation zu identifizieren. Die Nachfüllstation kann daher ermitteln, welcher Wirkstoff angeschlossen ist und wieviel Wirkstoff im Wirkstoffgebinde befindlich ist. Ist ein Wirkstoff für die Nachfüllstation ungeeignet (zum Beispiel weil der Wirkstoff korrosiv in der Nachfüllstation wirkt), füllt die Nachfüllstation den Wirkstoff nicht ab. Ist eine Spenderdose (insbesondere eine Aerosoldose) für ein Medium oder einen Wirkstoff ungeeignet, füllt die Nachfüllstation das Medium oder den Wirkstoff nicht in die beispielsweise als Aerosoldose ausgebildete Spenderdose ab.

Figur 1 zeigt eine Nachfüllanordnung 116 mit einer Nachfüllstation 100, einem Wirkstoffgebinde 114 und einer Spenderdose 104 gemäß einem exemplarischen Ausführungsbeispiel der Erfindung. Die Nachfüllanordnung 116 dient dazu, eine ganz oder teilweise leere oder entleerte Spenderdose 104 mit einem Wirkstoff (zum Beispiel Bremsenreiniger) zu befüllen oder nachzubefüllen, damit die Spenderdose 104 in einfacher Weise durch einen Benutzer mit einem zugeordneten Wirkstoff befüllt werden kann. Der Wirkstoff kann dann aus der Spenderdose 104 an einem Einsatzort ausgesprüht oder allgemeiner ausgetragen werden. Nach Entleerung bzw. Wiederentleerung der Spenderdose 104 kann die Spenderdose 104 dann wieder an der Nachfüllanordnung 116 mit neuem Wirkstoff befüllt werden, usw.

Zu diesem Zweck weist die Nachfüllstation 100 eine als Spenderdose- Adapter fungierende Aufnahmevorrichtung 102 zum formschlüssigen und fluidkoppelnden Aufnehmen einer mit einem Wirkstoff nachzufüllenden Spenderdose 104 auf. Die Aufnahmevorrichtung 102 kann als Codierteller ausgebildet sein, die eine mechanische Schnittstelle hat, welche auf eine korrespondierende mechanische Schnittstelle der nachzubefüllenden Spenderdose 104 formangepasst ist. Auf diese Weise können nur mechanisch passende Spenderdosen 104 an der Aufnahmevorrichtung 102 angebracht werden, was eine Fehlbedienung unwahrscheinlich macht. Obgleich dies in Figur 1 nicht dargestellt ist, kann an der Aufnahmevorrichtung 102 eine Arretiereinrichtung angebracht sein, mit der eine an der Aufnahmevorrichtung 102 angebrachte Spenderdose 104 während des Befüllens an der Aufnahmevorrichtung 102 arretiert werden kann. Auf diese Weise kann ausgeschlossen werden, dass beim Nachfüllen auf die Spenderdose 104 ausgeübter Druck oder einwirkende Kräfte zu einem unerwünschten Lösen der Spenderdose 104 von der Aufnahmevorrichtung 102 führen. Nach beendetem Nachfüllen kann die Arretiereinrichtung die Spenderdose 104 entweder selbsttätig freigeben oder durch Benutzerbetätigung in einen die Spenderdose 104 freigegebenen Zustand überführt werden. Ein Benutzer kann die nachgefüllte Spenderdose 104 dann von der Aufnahmevorrichtung 102 entfernen und zu einem Einsatzort verbringen. Ferner kann die Nachfüllanordnung 116 das Wirkstoffgebinde 114 aufweisen, das zum Beispiel als Kanister oder Fass mit einem nachzufüllenden Wirkstoff (zum Beispiel Bremsenreiniger) befüllt sein kann. Somit enthält das Wirkstoffgebinde 114 den in die Spenderdose 104 einzufüllenden Wirkstoff und kann mit der Aufnahmevorrichtung 102 fluidisch gekoppelt oder koppelbar sein, um Wirkstoff zum Nachfüllen der Spenderdose 104 bereitzustellen.

Falls es sich bei der Spenderdose 104 - anders als in Figur 1, siehe Beschreibung unten - nicht um eine BoV (Bag-on-Valve)-Spenderdose mit einem darin permanent enthaltenen Druckmedium handelt, kann die Nachfüllanordnung 116 ferner ein Gasreservoir 124 aufweisen, das zum Bereitstellen von Druckgas ausgebildet ist und mit der Aufnahmevorrichtung 102 fluidisch gekoppelt oder koppelbar ist. Auf diese Weise kann mittels des Gasreservoirs 124 Druckgas (zum Beispiel Druckluft) zum Einfüllen in die Spenderdose 104 bereitgestellt werden. Beispielsweise kann es sich bei dem Gasreservoir 124 um einen Anschluss an eine Druckgasleitung oder um eine Druckgasflasche handeln, in der unter Überdruck stehendes Gas enthalten ist.

Wie in Figur 1 veranschaulicht ist, kann mindestens ein Ventil 111, das im dargestellten Ausführungsbeispiel als Drei-Wege-Ventil ausgebildet ist, eine Fluidverbindung zwischen dem Wirkstoffgebinde 114, dem optionalen Druckgasreservoir 124 und der Aufnahmevorrichtung 102 ausbilden. Wie gezeigt, kann die Aufnahmevorrichtung 102 mit einer Wirkstoff-Zuführeinrichtung 120 zum Zuführen von Wirkstoff aus dem Wirkstoffgebinde 114 in eine an der Aufnahmevorrichtung 102 aufgenommene Spenderdose 104 fluidisch gekoppelt sein. Ferner kann die Aufnahmevorrichtung 102 mit einer optionalen Druckgas- Zuführeinrichtung 122 zum Zuführen von Druckgas aus dem Gasreservoir 124 in die an der Aufnahmevorrichtung 102 aufgenommene Spenderdose 104 fluidisch gekoppelt sein. Beispielsweise kann das mindestens eine Ventil 111 mittels einer Steuereinrichtung 110 so gesteuert werden, dass zunächst nur Wirkstoff in die zumindest teilweise entleerte Spenderdose 104 eingefüllt wird, bevor das mindestens eine Ventil 111 so umgeschaltet wird, dass nachfolgend nur Druckgas aus dem Gasreservoir 124 in die Spenderdose 104 eingefüllt wird. Dadurch kann sichergestellt werden, dass eine vordefinierte Menge Wirkstoff in die Spenderdose 104 eingefüllt wird. Zwischen dem Wirkstoffgebinde 114 und der Aufnahmevorrichtung 102 kann eine Fördereinrichtung 113, beispielsweise eine Pumpe, angeordnet sein, um Wirkstoff aus dem Wirkstoffgebinde 114 zu der Aufnahmevorrichtung 102 und von dort aus in die Spenderdose 104 hineinzubefördern. Optional kann auch zwischen dem Gasreservoir 124 und der Aufnahmevorrichtung 102 eine Fördereinrichtung 115, beispielsweise ein Kompressor oder eine Pumpe, angeordnet sein.

Figur 1 zeigt mit einem Pfeil, wie an der Aufnahmevorrichtung 102 die Spenderdose 104 aufgesetzt wird. In einem Bodenbereich der Spenderdose 104 im Bereich ihres Nachfüllventils 162 ist die Spenderdose 104 mit einem Spenderdose-Transponder 108 ausgestattet, beispielsweise einem RFID-Tag. An besagtem Bodenbereich wird die Spenderdose 104 an der Aufnahmevorrichtung 102 aufgenommen. Ein solcher kontaktlos kommunizierfähiger Spenderdose- Transponder 108 kann zum Beispiel als Etikett auf die Spenderdose 104 aufgeklebt werden oder an und/oder in einem Dosengehäuse 166 angebracht oder eingebettet werden. In einem Festkörperspeicher des Spenderdose- Transponders 108 sind Spenderdose-bezogene Daten gespeichert, die beispielsweise die Spenderdose 104 sowie einen darin einzufüllenden Wirkstoff identifizieren oder charakterisieren können und/oder Informationen über ein Aufnahmevolumen der Spenderdose 104, Informationen über gewünschte Druckgaseigenschaften in der Spenderdose 104, Informationen über einen Benutzer der Spenderdose 104, etc. enthalten können.

In der Aufnahmevorrichtung 102 ist ein Transponder-Lesegerät 106 zum kontaktlosen Lesen der Spenderdose-bezogenen Daten des an der Spenderdose 104 angebrachten Spenderdose-Transponders 108 angeordnet. Das Transponder-Lesegerät 106 ist in einem Bereich der Aufnahmevorrichtung 102 angeordnet, dass sich die Spenderdose 104 nur dann in einem Lesebereich des Transponder-Lesegeräts 106 befindet, wenn die Spenderdose 104 an der Aufnahmevorrichtung 102 angebracht ist. Dadurch ist mit Vorteil sichergestellt, dass falsche Lesevorgänge von Spenderdosen 104 durch das Transponder- Lesegerät 106, die sich in einem weiteren Umgebungsbereich des Transponder- Lesegeräts 106 befinden, zuverlässig unterbunden sind. Zu diesem Zweck kann die Transpondertechnologie, auf deren Basis das Transponder-Lesegerät 106 und der Spenderdose-Transponder 108 kommunizieren, als Kurzreichweite- Transponder Technologie mit einer Reichweite von beispielsweise unter 10 cm, insbesondere unter 5 cm, ausgebildet sein (beispielsweise als Kurzreichweite- RFID-Technologie). Damit können die Spenderdose-bezogenen Daten des Spenderdose-Transponders 108 von dem Transponder-Lesegerät 106 selektiv nur dann ausgelesen werden, wenn die Spenderdose 104 an der Aufnahmevorrichtung 102 angebracht ist. Die ausgelesenen Daten können von dem Transponder-Lesegerät 106 einer Steuereinrichtung 110 zugeführt werden oder in einem nicht dargestellten elektronischen Massenspeicher der Nachfüllstation 100 gespeichert werden.

Bevorzugt ist auch das Wirkstoffgebinde 114 mit einem Wirkstoffgebinde- Transponder 112 versehen (nicht gezeigt) oder assoziiert. In einem Festkörperspeicher des Wirkstoffgebinde-Transponders 112 sind Wirkstoffgebinde-bezogene Daten gespeichert, die mittels des Transponder- Lesegeräts 106 selektiv dann auslesbar sind, wenn der Wirkstoffgebinde- Transponder 112 - wie gezeigt - an einem Gehäuse 130 der Nachfüllstation 100 angebracht ist. Um die Auslesbarkeit des Wirkstoffgebinde-Transponders 112 durch das Transponder-Lesegerät 106 zu ermöglichen oder zu vereinfachen, kann der Wirkstoffgebinde-Transponder 112 als von dem Wirkstoffgebinde 114 definiert abtrennbares Etikett 132 ausgebildet sein. Zum Beispiel kann das Etikett 132 als mit dem Wirkstoffgebinde-Transponder 112 ausgestattetes Klebeetikett ausgebildet sein, das ein Benutzer von dem beispielsweise als Kanister ausgebildeten Wirkstoffgebinde 114 abtrennen und an einer hierfür vorgesehenen (und beispielsweise entsprechend gekennzeichneten) Position am Gehäuse 130 angeklebt werden kann. Durch dieses Anbringen oder Ankleben oder alternativ Vorhalten kann der Wirkstoffgebinde-Transponder 112 in den Lesbarkeitsabstand des Transponder-Lesegeräts 106 gebracht werden, sodass die Wirkstoffgebinde-bezogenen Daten von dem Transponder-Lesegerät 106 ausgelesen werden können. Indem auch der Wirkstoffgebinde-Transponder 112 erst durch eine definierte Benutzeraktivität in den Lesbarkeitsabstand des Transponder-Lesegeräts 106 zu überführen ist, bevor die Wirkstoffgebinde- bezogenen Daten von dem Transponder-Lesegerät 106 erfasst werden können, ist ein zuverlässiger Schutz vor einem Auslesen falscher Wirkstoffgebinde bezogener Daten bereitgestellt. Beispielsweise können die Wirkstoffgebinde- bezogenen Daten Informationen über den Wirkstoff in dem Wirkstoffgebinde 114, über eine Füllmenge oder Restfüllmenge in dem Wirkstoffgebinde 114, Informationen über eine für diesen Wirkstoff geeignete Spenderdose 104 oder Nachfüllstation 100, etc., enthalten.

Die Steuereinrichtung 110 kann die ihr von dem Transponder-Lesegerät 106 bereitgestellten Spenderdose-bezogenen Daten und Wirkstoffgebinde- bezogenen Daten auswerten und beispielsweise auf ihre Kompatibilität überprüfen. Insbesondere kann die Steuereinrichtung 110 aus den mittels des Transponder-Lesegeräts 106 ausgelesenen Daten ermitteln, ob der von dem Wirkstoffgebinde 114 bereitgestellte Wirkstoff in die an der Aufnahmevorrichtung 102 aufgenommene Spenderdose 104 passt. Auf diese Weise kann die Betriebssicherheit erhöht werden, da ausgeschlossen werden kann, dass eine für einen beispielsweise gefährlichen (zum Beispiel Benzin aufweisenden und daher brandgefährdeten) Wirkstoff ungeeignete Spenderdose 104 verwendet wird. In entsprechender Weise kann ausgeschlossen werden, dass ein aus einer unzulässigen Quelle stammender Wirkstoff für die Nachbefüllung einer Spenderdose 104 zugelassen wird. Selbst wenn ein Benutzer die Form einer Spenderdose 104 manipuliert, um sie auf einer Aufnahmevorrichtung 102 ungeachtet der Inkompatibilität eines mit der Aufnahmevorrichtung 102 fluidisch gekoppelten Wirkstoffgebindes 114 zu montieren, kann dies von der Steuereinrichtung 110 durch Auslesen des Spenderdose-Transponders 108 erkannt werden. Ein Befüllen einer für einen bestimmten Wirkstoff ungeeigneten Spenderdose 104 kann durch die beschriebene Transponder-Konfiguration daher zuverlässig vermieden werden. Dadurch kann eine hohe Betriebssicherheit beim Einsatz der Nachfüllanordnung 116 erreicht werden. Zeigen die Spenderdose bezogenen Daten und die Wirkstoffgebinde-bezogenen Daten eine Übereinstimmung, wird der Nachfüllvorgang von der Steuereinrichtung 110 ausgelöst oder zugelassen, andernfalls wird der Nachfüllvorgang unterbunden oder nicht zugelassen.

Figur 1 zeigt noch, dass ein portables Nutzer-Endgerät 134 mit einer Software-App zum benutzerseitigen Steuern der Nachfüllanordnung 116 mittels der Steuereinrichtung 110 kommunizierfähig gekoppelt ist. Das Nutzer-Endgerät 134 kann zum Beispiel ein Mobilfunkgerät sein, das über ein Kommunikationsnetzwerk 117 (zum Beispiel ein Mobilfunknetzwerk oder das öffentliche Internet) mit einer Kommunikationsschnittstelle 119 der Nachfüllstation 110 drahtlos kommunizierfähig gekoppelt sein kann. Somit kann ein Benutzer auch von entfernter Position aus Steuerkommandos an die Nachfüllanordnung 116 übermitteln oder in Betrieb der Nachfüllanordnung 116 überwachen.

Ferner ist in Figur 1 gezeigt, dass die Nachfüllstation 100 eine Anzeigeeinrichtung 118 zum Anzeigen von Information, wie zum Beispiel Spenderdose-bezogenen Daten, Wirkstoffgebinde-bezogenen Daten und/oder anderen Informationen für einen Benutzer aufweist. Zum Beispiel kann die Anzeigeeinrichtung 118 als LCD-Anzeige oder Touchscreen ausgebildet sein. Einem Benutzer können mittels der Anzeigeeinrichtung 118 vor, während und/oder nach einem Nachfüllvorgang zugehörige Informationen an der Anzeigeeinrichtung 118 angezeigt werden.

Mit Vorteil kann die Nachfüllstation 100 gemäß Figur 1 eine zum Beispiel als Balkenwaage ausgebildete Waage 126 zum Erfassen eines Gewichts oder einer hierfür indikativen Gewichtsinformation der Spenderdose 104 an der Aufnahmevorrichtung 102 vor einem Nachfüllvorgang und/oder während eines Nachfüllvorgangs aufweisen. Eine Gewichtserfassung der Spenderdose 104 vor einem Nachfüllvorgang erlaubt es, eine etwaige Restbefüllung der Spenderdose 104 mit Wirkstoff und/oder mit Druckgas qualitativ oder quantitativ zu ermitteln und einen nachfolgend durchzuführenden Nachfüllvorgang entsprechend anpassen oder durchzuführen. Durch Berücksichtigung einer etwaigen Restbefüllung der Spenderdose 104 vor deren Nachbefüllung kann eine Überfüllung der Spenderdose 104 vermieden werden. Es ist auch möglich, während eines Nachfüllvorgangs den Gewichtszuwachs einer nachzufüllenden Spenderdose 104 zu überwachen, um eine etwaige Überfüllung und Unterfüllung zu vermeiden. Die Steuereinrichtung 110, der die Ergebnisse der Gewichtserfassung mittels der Waage 126 bereitgestellt werden können, kann folglich ausgebildet sein, ein Nachfüllen der Spenderdose 104 mit dem Wirkstoff basierend auf dem erfassten Gewicht zu steuern.

Bevorzugt kann die Waage 126 zum Erfassen von für ein Summengewicht der Spenderdose 104, einer Restbefüllung von Wirkstoff in der Spenderdose 104 und eines Teils der Nachfüllstation 100 (insbesondere mindestens eines Teils der Aufnahmevorrichtung 102) indikativer Summengewichtsinformation vor einem Nachfüllvorgang und/oder während eines Nachfüllvorgangs ausgebildet sein. Mittels der Steuereinrichtung 110 kann dann ein Nachfüllen der Spenderdose 104 mit dem Wirkstoff basierend auf der erfassten Summengewichtsinformation gesteuert werden. Mit Vorteil kann es also entbehrlich sein, gezielt nur das Gewicht der Spenderdose 104 zu erfassen. Es ist auch möglich und messtechnisch wesentlich einfacher, einfach das genannte Summengewicht zu erfassen, weil dann eine Trennung von Spenderdose 104 und Aufnahmevorrichtung 102 während des Gewichtsbestimmungsvorgangs entbehrlich ist. Indem vor Anbringen einer Spenderdose 104 an der Aufnahmevorrichtung 102 ein Leergewicht der Aufnahmevorrichtung 102 ohne Spenderdose 104 erfasst wird, kann das von dem Spenderdosengewicht unterschiedliche Restgewicht des Summengewichts rechnerisch abgezogen werden, wenn mittels der Waage 126 nach Anbringen der Spenderdose 104 an der Aufnahmevorrichtung 102 das Summengewicht bestimmt wird.

Wie bereits beschrieben, kann nach Anbringen einer nachzufüllenden Spenderdose 104 an der Aufnahmevorrichtung 102 mittels der Steuereinrichtung 110 ein Nachfüllen der Spenderdose 104 mit dem Wirkstoff nur zugelassen werden, wenn die mittels der Transponder 108, 112 ermittelten Daten eine Verträglichkeit einer an der Aufnahmevorrichtung 102 zur Nachfüllung angebrachten Spenderdose 104 mit einem Wirkstoff anzeigen, der von einem angeschlossenen Wirkstoffgebinde 114 bereitgestellt wird.

Alternativ oder ergänzend kann das Zulassen eines Nachfüllens einer Spenderdose 104 mit einem Wirkstoff davon abhängig gemacht werden, dass ein an einer Erfasseinrichtung 138 erfasster Wirkstoff mindestens ein vorbestimmtes Zulässigkeitskriterium erfüllt. Als Zulässigkeitskriterium kann verwendet werden, ob es sich bei dem in der Zuführeinrichtung 120 geförderten Wirkstoff um einem für die Spenderdose 104 zulässigen Wirkstoff handelt und/oder ob der erfasste Wirkstoff in der Zuführeinrichtung 120 eine für die Spenderdose 104 als zulässig angesehene Wirkstoffherkunft erfüllt.

Wie in Figur 1 gezeigt, kann mittels der Erfasseinrichtung 138 an der Wirkstoff-Zuführeinrichtung 120 zum Zuführen von Wirkstoff aus dem Wirkstoffgebinde 114 eine Messung durchgeführt werden, die zum Charakterisieren und/oder Identifizieren von Wirkstoff dient, der beim Nachfüllen einer Spenderdose 104 durch die beispielsweise als Schlauch ausgebildete Zuführeinrichtung 120 fließt. Auf diese Weise kann Wirkstoff erkannt werden, der einem oder mehreren vorbestimmten Zulässigkeitskriterien zuwider zum Nachfüllen einer Spenderdose 104 verwendet werden soll.

Zum Beispiel kann ein zum Nachfüllen einer Spenderdose 104 freigegebener Wirkstoff fabrikseitig mit einem optisch erkennbaren Marker, wie zum Beispiel einem Fluoreszenzmarker oder einem DNA-Marker, versehen werden. Auf diese Weise kann Wirkstoff gekennzeichnet werden, der beispielsweise zum Nachfüllen in eine bestimmte Spenderdose 104 freigegeben ist und/oder erforderliche Qualitätskriterien erfüllt. Wird ein solcher Wirkstoff durch die Zuführeinrichtung 120 gefördert, kann während des Förderns mittels der Erfasseinrichtung 138 vorzugsweise optisch erfasst werden, ob der Wirkstoff ein vorbestimmtes Zulässigkeitskriterium erfüllt oder nicht. Zum Beispiel kann die Zulassung der Befüllung einer Spenderdose 104 mit Wirkstoff davon abhängig gemacht werden, dass mittels der Erfasseinrichtung 138 ein erwartetes Fluoreszenzsignal optisch erfasst werden kann.

Der Steuereinrichtung 110 können mittels der Erfasseinrichtung 138 erfasste und für das vorbestimmte Zulässigkeitskriterium indikative Daten zugeführt werden. Die Steuereinrichtung 102 kann dann ein Nachfüllen der Spenderdose 104 mit dem Wirkstoff zulassen oder ablehnen, und zwar abhängig davon, ob oder ob nicht der an der Erfasseinrichtung 138 erfasster Wirkstoff das vorbestimmte Zulässigkeitskriterium erfüllt. Beispielsweise kann ein Wirkstoff nur dann zum Auffüllen einer Spenderdose 104 zugelassen werden, wenn ein entsprechender erwarteter Fluoreszenzmarker in den Wirkstoff enthalten ist, der zum Beispiel einen bestimmten Wirkstoff anzeigt und/oder die Zugehörigkeit von Wirkstoff zu einer zuverlässigen Quelle (zum Beispiel von einem bestimmten Hersteller) anzeigt. Die Überprüfung eines vorbestimmten Zulässigkeitskriteriums stellt somit eine hohe Qualität des Wirkstoffs und eine Betriebssicherheit des Wirkstoffs in Kombination mit der Spenderdose 104 sicher.

In dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Erfasseinrichtung 138 als optische Erfasseinrichtung zum Erfassen einer vorbestimmten optischen Signalcharakteristik des nachzufüllenden Wirkstoffs ausgebildet. Das Vorliegen der besagten Signalcharakteristik zeigt hierbei an, dass der Wirkstoff das vorbestimmte Zulässigkeitskriterium erfüllt. Hierbei kann mit Vorteil die Erfasseinrichtung 138 den Wirkstoff in dem Schlauch bzw. in der Zuführeinrichtung 120, vorzugsweise während Fließens durch die Zuführeinrichtung 120, erfassen. Hat die Erfasseinrichtung 138 die Signalcharakteristik des Wirkstoff-Kandidaten zum Nachfüllen einer Spenderdose 104 ermittelt, kann diese Signalcharakteristik der Steuereinrichtung 110 zur Auswertung übermittelt werden. Die Steuereinrichtung 110 kann dann zum Beispiel auf Basis eines Vergleichs zwischen der ermittelten Ist- Signalcharakteristik und einer erwarteten Soll-Signalcharakteristik entscheiden, ob die Signalcharakteristik die Erfüllung der vorbestimmten Zulässigkeitskriterien anzeigt oder nicht. Abhängig vom Ergebnis dieser Prüfung kann die Steuereinrichtung 110 dann Maßnahmen ergreifen, um das Nachfüllen der Spenderdose 104 mit dem Wirkstoff zuzulassen oder nicht.

Zeigt die erfasste Signalcharakteristik an, dass der Wirkstoff das Zulässigkeitskriterien nicht erfüllt, kann die Steuereinrichtung 110 eine Unterbindungseinrichtung 140 zum Unterbinden des Nachfüllens der Spenderdose 104 mit dem Wirkstoff ansteuern. Beispielsweise kann die Unterbindungseinrichtung 140 eine als flexibler Schlauch ausgebildete Zuführeinrichtung 120 so zusammenquetschen, dass kein Wirkstoff durch die Zuführleitung 120 mehr hindurch gelangen kann. Alternativ kann die Unterbindungseinrichtung 140 einen aushärtbaren Klebstoff in die als Fluidleitung ausgebildete Zuführeinrichtung 120 einführen, der die Zuführleitung 120 chemisch verschließt und ein Durchleiten von Wirkstoff durch die Zuführleitung 120 verunmöglicht.

Die Spenderdose 104 kann in ihrem Inneren eine Mischung aus Wirkstoff und Druckgas aufweisen, wobei beim Betätigen einer Betätigungsdüse 121 eine Wirkstoff-Druckgas-Mischung, beispielsweise als Aerosol, aus der Spenderdose 104 ausgetragen bzw. ausgespült wird. In diesem Falle ist zum Nachfüllen der Spenderdose 104 sowohl neuer Wirkstoff als auch neues Druckgas erforderlich.

Alternativ kann die Spenderdose 104 als speziell konfigurierte Bag-on- Valve-Spenderdose ausgebildet sein, wie in Figur 1 dargestellt. Die in Figur 1 gezeigte nachfüllbare Spenderdose 104 dient zum Auslassen eines Wirkstoffs und weist in ihrem Inneren einen deformierbaren Beutel 160 zum Aufnehmen von Wirkstoff auf. Der Beutel 160 kann zum Beispiel aus Kunststoff oder einer Metallfolie hergestellt werden. An seiner Unterseite ist der Beutel 160 mit einem Nachfüllventil 162 fluiddicht verbunden. Das Nachfüllventil 162 kann flüssigkeitsdicht auf die Aufnahmevorrichtung 102 aufgesetzt werden und dadurch mit der Nachfüllstation 100 fluidisch gekoppelt werden, um den Beutel 160 mit dem Wirkstoff aus dem Wirkstoffgebinde 114 be- oder nachfüllen zu können. Darüber hinaus ist der Beutel 160 an seiner Oberseite mit einem Auslassventil 164 zum benutzerdefinierten Versprühen von Wirkstoff aus dem Beutel 160 verbunden. Die Betätigungsdüse 121 kann auf das Auslassventil 164 aufgesetzt werden, um durch Betätigen der Betätigungsdüse 121 das Auslassventil 164 zu öffnen und dadurch Wirkstoff aus dem Beutel 160 in Form eines Sprays auszutragen.

Ferner weist die Spenderdose 104 gemäß Figur 1 ein den Beutel 160 aufnehmendes rigides Dosengehäuse 166 auf, gegenüber dem das Nachfüllventil 162 und das Auslassventil 164 unterseitig bzw. oberseitig freigelegt sind. Anders ausgedrückt stehen das Auslassventil 164 kopfseitig und das Nachfüllventil 162 bodenseitig aus dem rigiden Dosengehäuse 166 hervor. Das Dosengehäuse 166 kann zum Beispiel ein rigides Metallgehäuse sein. Ein Druckgas kann in einem Zwischenvolumen 168 zwischen dem Beutel 160 und dem Dosengehäuse 166 fluiddicht eingeschlossen sein und kann vor einem Entweichen aus der Spenderdose 104 geschützt sein. Somit ist dem Druckgas ein Entweichen durch das Nachfüllventil 162 und/oder durch das Auslassventil 164 verunmöglicht. Wenn also Wirkstoff durch das Auslassventil 164 versprüht wird, wird der Wirkstoff nicht mit dem Druckgas gemischt, da das Druckgas in dem Zwischenvolumen 168 und somit in der Spenderdose 104 verbleibt. Dadurch ist auch ein Nachfüllen von Druckgas bei der Spenderdose 104 gemäß Figur 1 entbehrlich. Das Einfüllen von Druckgas in das Zwischenvolumen 168 kann fabrikseitig erfolgen, beispielsweise durch eines der Ventile 162, 164 und/oder durch ein anderes Ventil in dem Dosengehäuse 166 (nicht gezeigt).

Figur 2 zeigt ein Flussdiagramm 200, das ein Verfahren zum Betreiben einer Nachfüllstation 100 gemäß einem exemplarischen Ausführungsbeispiel der Erfindung darstellt. Das Verfahren zum Betreiben einer Nachfüllstation 100 beginnt in einem Block 202, in dem die Nachfüllstation 100 anzeigt, dass sie bereit zum Durchführen des Verfahrens ist. Dies kann an der Anzeigeeinrichtung 118 angezeigt werden.

In einem Block 204 wird überprüft, ob ein mittels einer Waage 126 erfasstes Gewicht einer nachzufüllenden Spenderdose 104 stabil innerhalb eines vorbestimmten Bereichs ist.

Ist dies der Fall, wird in einem Block 206 mittels des Transponder- Lesegeräts 106 der Spenderdose-Transponder 108 ausgelesen. Ferner kann mittels des Transponder-Lesegeräts 106 ein Wirkstoffgebinde-Transponder 112 ausgelesen werden.

In einem Block 208 wird ermittelt, ob ein Wirkstoff bzw. Medium, der bzw. das in eine Spenderdose 104 eingefüllt werden soll, zulässig ist. Ist dies nicht der Fall, schlussfolgert das Verfahren, dass es sich um eine falsche Spenderdose 104 handelt, siehe Block 210. Dies kann an der Anzeigeeinrichtung 118 angezeigt werden.

Ist dies hingegen der Fall, wird in einem Block 212 die Restmenge von Wirkstoff in der nachzufüllenden Spenderdose 104 bestimmt. Sodann kann eine Pumpe 113 eingeschaltet werden, um Wirkstoff zur Wiederbefüllung der Spenderdose 104 zu fördern (Block 214).

Nach Wiederbefüllung der Spenderdose 104 mit Wirkstoff kann (beispielsweise mittels der Waage 126) ermittelt werden, ob die nachgefüllte Menge Wirkstoff in der Spenderdose 114 passend ist, siehe Block 216. Ist dies nicht der Fall, wiederholt das Verfahren die Prozedur gemäß Block 214 und Block 216.

Ist dies hingegen der Fall, bestimmt das Verfahren in Block 218 die Füllmenge mit Wirkstoff und addiert die Gesamtfüllmenge auf. Entsprechend Block 220 kann einem Benutzer dies an der Anzeigeeinrichtung 118 angezeigt werden. Gemäß den optionalen Block 222 kann dann die Pumpe 115 bzw. der Kompressor eingeschaltet werden, um Druckgas in die Spenderdose 104 einzuführen.

In Block 224 wird überprüft, ob der Druck in der nachbefüllten Spenderdose 104 passend ist. Ist dies nicht der Fall, werden die Prozeduren gemäß Block 222 und Block 224 überprüft.

Ist dies indes der Fall, wird das Betriebsverfahren beendet, siehe Block 226. An der Anzeigeeinrichtung 118 kann eine entsprechende Information angezeigt werden. Ein akustisches Signal (beispielsweise erzeugt durch einen Summer) kann die Beendigung des Betriebsverfahrens anzeigen.

Zusätzlich zu dem beschriebenen Ablauf der Befüllung ist es möglich, vor dem Befüllen mittels eines Druckpulses zu detektieren, ob die Spenderdose 104 richtig auf der Aufnahmevorrichtung 102 aufgesetzt ist. Ferner ist nach der Befüllung eine Datenübertragung an einen kommunizierfähig gekoppelten Knoten möglich. Es ist auch möglich zu detektieren, ob ein Wirkstoffgebinde 114 (zum Beispiel ein Fass oder ein Kanister) leer ist. Beispielsweise ist dies durch eine Überwachung des Gewichtsverlaufs eines solchen Wirkstoffgebindes 114 beim Befüllen von Spenderdosen 104 möglich.

Figur 3 zeigt ein System mit mehreren Nachfüllanordnungen 116 gemäß einem exemplarischen Ausführungsbeispiel der Erfindung, die mit einer Nachbestelleinrichtung 123 kommunizierfähig gekoppelt sind.

Bei dem System gemäß Figur 3 sind mehrere Nachfüllanordnungen 116 mit den oben beschriebenen Merkmalen mit einem Knoten 121 (beispielsweise einem Gateway) kommunizierfähig gekoppelt. Der Knoten 121 wiederum ist über ein Kommunikationsnetzwerk 117 mit der Nachbestelleinrichtung 123 gekoppelt. Erkennt eine Steuereinrichtung 110 und/oder eine Waage 126 einer Nachfüllanordnung 116, dass ein Wirkstoffgebinde 114 demnächst entleert sein wird (beispielsweise weil eine Restbefüllung des Wirkstoffgebindes 114 mit Wirkstoff einen vorbestimmten Schwellwert unterschritten hat), kann diese Information über den Knoten 121 und das Kommunikationsnetzwerk 117 der Nachbestelleinrichtung 123 übermittelt werden, wodurch eine Nachbestellung eines neuen Wirkstoffgebindes 114 mit dem Wirkstoff ausgelöst wird.

Gemäß Figur 3 können Verbrauchsdaten hinsichtlich Wirkstoff zum Beispiel an ein Kanban-System übertragen werden. Die übermittelten Daten können einen Identifizierer einer jeweiligen Nachfüllanordnung 116, einen Identifizierer einer Spenderdose 104, Datum und Zeit, sowie Wirkstoff und konsumierte und/oder nachbestellte Menge Wirkstoff enthalten. Wie dargestellt, kann ein Knoten 121 als Gateway für mehrere Nachfüllanordnungen 116 gemeinsam fungieren. Software und insbesondere Firmware kann an den Nachfüllanordnungen 116, den Knoten 121 und/oder der Nachbestelleinrichtung 123 installiert werden.

Figur 4 zeigt einen Materialfluss in einer Nachfüllanordnung 116 mit einer Nachfüllstation 100, einem Wirkstoffgebinde 114 und einer Spenderdose 104 gemäß einem exemplarischen Ausführungsbeispiel der Erfindung.

Wirkstoff kann von dem Wirkstoffgebinde 114 über eine Zuführeinrichtung 120 der Nachfüllstation 100 und von dort an eine, nach Hochklappen einer Abdeckung 135, an einer Aufnahmevorrichtung 102 montierte Spenderdose 104 überführt werden. Druckgas kann von einem Druckgasreservoir über eine Zuführeinrichtung 122 der Nachfüllstation 100 und von dort an eine an der Aufnahmevorrichtung 102 montierte Spenderdose 104 überführt werden. Handelt es sich bei der Spenderdose 104 um eine BoV-Spenderdose, ist ein Nachfüllen von Druckgas entbehrlich.

Figur 5 zeigt eine Aufnahmevorrichtung 102 einer Nachfüllstation 100 gemäß einem exemplarischen Ausführungsbeispiel der Erfindung.

Figur 6 zeigt einen Boden einer an der Aufnahmevorrichtung 102 gemäß Figur 5 zu montierenden Spenderdose 104 einer Nachfüllanordnung 116 gemäß einem exemplarischen Ausführungsbeispiel der Erfindung.

An der Aufnahmevorrichtung 102 ist ein Codierteller 129 zum Aufnehmen eines Bodenbereichs 133 der Spenderdose 104 gebildet. Der Codierteller 129 ist mechanisch komplementär zu dem Bodenbereich 133 der Spenderdose 104 (siehe Figur 6) ausgebildet. Der Codierteller 129 kann freigelegt werden, indem eine Klappe oder Abdeckung 135 gemäß Figur 4 nach oben geklappt wurde. In einem zentralen Bereich des Codiertellers 129 ist ein Fluidanschluss 137 dargestellt, der mit einem Nachfüllventil 162 der Spenderdose 104 fluidisch gekoppelt werden kann, um durch den Fluidanschluss 137 Wirkstoff und/oder Druckgas durch das Nachfüllventil 162 in die Spenderdose 104 nachzufüllen.

Nach Montieren der Spenderdose 104 an dem Codierteller 129 kann eine Verriegelungseinrichtung zum Verriegeln der Spenderdose 104 an dem Codierteller 129 betätigt werden, um ein unerwünschtes Lösen der Spenderdose 104 von der Aufnahmevorrichtung 102 während des Nachfüllvorgangs zu verhindern. Nach Beendigung des Nachfüllvorgangs kann die Spenderdose 104 von der Aufnahmevorrichtung 102 entriegelt und abgenommen werden.

Figur 7 zeigt eine Rückseite einer Nachfüllstation 100 gemäß einem exemplarischen Ausführungsbeispiel der Erfindung. Insbesondere sind in Figur 7 Abschnitte der Zuführeinrichtungen 120, 122 gezeigt.

Figur 8 zeigt einen Mechanismus zum Nachfüllen einer Spenderdose 104 in einer Nachfüllanordnung 116 gemäß einem exemplarischen Ausführungsbeispiel der Erfindung. Besagter Mechanismus enthält einen Kolben und einen Zylinder vorbestimmter Größe, sodass durch einen geeigneten Druck eine zu dosierende Füllmenge definierbar ist.

Figur 9 zeigt Kommunikationsverbindungen in einer Nachfüllanordnung 116 mit einer Nachfüllstation 100, einem Wirkstoffgebinde 114 und einer Spenderdose 104 gemäß einem exemplarischen Ausführungsbeispiel der Erfindung.

Die in Figur 9 dargestellte Nachfüllanordnung 116 weist somit die Nachfüllstation 100 und die an der Aufnahmevorrichtung 102 angebrachte Spenderdose 104 mit einem Spenderdose-Transponder 108 auf, in dem Spenderdose-bezogene Daten gespeichert sind, die mittels des Transponder- Lesegeräts 106 selektiv nur dann auslesbar sind, wenn die Spenderdose 104 an der Aufnahmevorrichtung 102 angebracht ist. Ferner weist die Nachfüllanordnung 116 das Wirkstoffgebinde 114 auf, das Wirkstoff enthält und mit der Aufnahmevorrichtung 102 fluidisch gekoppelt oder koppelbar ist, um Wirkstoff zum Nachfüllen der Spenderdose 104 bereitzustellen. Wie gezeigt, ist das Wirkstoffgebinde 114 mit einem Wirkstoffgebinde-Transponder 112 versehen und assoziiert, in dem Wirkstoffgebinde-bezogene Daten gespeichert sind. Diese sind mittels des Transponder-Lesegeräts 106 selektiv nur dann auslesbar, wenn der Wirkstoffgebinde-Transponder 112 von einem Benutzer an einem Gehäuse 130 der Nachfüllstation 100 angebracht worden ist. Bevorzugt ist der Wirkstoffgebinde-Transponder 112 als von dem Wirkstoffgebinde 114 definiert abtrennbares Klebeetikett ausgebildet. Der Spenderdose-Transponder 108 und der Wirkstoffgebinde-Transponder 112 sind als RFID-Transponder mit einer Betriebsfrequenz von 125 kHz ausgebildet. Entsprechend ist das Transponder- Lesegerät 106 als RFID-Lesegerät mit einer Betriebsfrequenz von 125 kHz und einem Lesbarkeitsabstand von 5 cm ausgebildet.

Obgleich dies in Figur 9 nicht dargestellt ist, kann die Nachfüllanordnung 116 bedarfsweise zusätzlich ein Gasreservoir 124 aufweisen, das zum Bereitstellen von Druckgas ausgebildet ist und mit der Aufnahmevorrichtung 102 fluidisch gekoppelt werden kann, um Druckgas zum Nachfüllen der Spenderdose 104 bereitzustellen (siehe Figur 1 oder Figur 4).

Das Transponder-Lesegerät 106 dient zum Lesen von Spenderdosebezogenen Daten des an der Spenderdose 104 angebrachten Spenderdose- Transponders 108 selektiv dann, wenn die Spenderdose 104 an der Aufnahmevorrichtung 102 angebracht ist. Ferner fungiert das Transponder- Lesegerät 106 zum Lesen von Wirkstoffgebinde-bezogenen Daten des von einem Benutzer an einem Gehäuse 130 der Nachfüllstation 100 angebrachten Wirkstoffgebinde-Transponders 112. Die besagten Spenderdose-bezogenen Daten können zum Beispiel Daten zum Identifizieren der Spenderdose 104,

Daten zum Identifizieren eines Benutzers einer Spenderdose 104, Daten zum Identifizieren eines Wirkstoffs zum Nachfüllen in die Spenderdose 104 und/oder Daten zum Angeben einer nachzufüllenden Menge von Wirkstoff aufweisen. Die Wirkstoffgebinde-bezogenen Daten können hingegen Daten zum Identifizieren eines Wirkstoffgebindes 114, Daten zum Identifizieren eines Wirkstoffs in dem Wirkstoffgebinde 114 und/oder Daten zum Angeben einer Füllmenge von Wirkstoff in dem Wirkstoffgebinde 114 aufweisen.

Die Steuereinrichtung 110 ist zum Steuern des Nachfüllens der Spenderdose 104 mit dem Wirkstoff basierend auf den gelesenen Spenderdose bezogenen Daten und/oder basierend auf den gelesenen Wirkstoffgebinde- bezogenen Daten ausgebildet. Insbesondere ist die Steuereinrichtung 110 ausgebildet, das Nachfüllen der Spenderdose 104 mit dem Wirkstoff nur dann zuzulassen, wenn die gelesenen Spenderdose-bezogenen Daten und die gelesenen Wirkstoffgebinde-bezogenen Daten eine Kompatibilität der Spenderdose 104 mit dem Wirkstoff anzeigen. Eine solche Kompatibilität fehlt insbesondere dann, wenn die Spenderdose 104 nicht zum Aufnehmen dieses Wirkstoffs zugelassen ist, zum Beispiel aus Gründen der Betriebssicherheit. Auch eine Kompatibilität zwischen Wirkstoff und Nachfüllstation 100 kann Bedingung für die Durchführung einer gewünschten Nachfüllprozedur sein und fehlt zum Beispiel dann, wenn der Wirkstoff für die Nachfüllstation als korrosiv angesehen wird.

Vorteilhaft hat das Transponder-Lesegerät 106 einen Lesbarkeitsabstand von höchstens 5 cm, wodurch ein falsches Auslesen weiter entfernter Transponder unterdrückt ist. Aus dem gleichen Grund und zusätzlich aus Gründen der Betriebssicherheit weist das Transponder-Lesegerät 106 eine Leistungsbegrenzung und/oder eine Einhausung auf, die selbst in Anwesenheit eines entzündlichen Wirkstoffs (wie Benzin) vor Elektrostatischen Entladungen an der Nachfüllstation 100 schützt bzw. einen ESD-Schutz bereit stellt.

Obwohl dies in Figur 9 nicht dargestellt ist, ist die Aufnahmevorrichtung 102 mit einer Wirkstoff-Zuführeinrichtung 120 zum Zuführen von Wirkstoff aus einem Wirkstoffgebinde 114 in eine an der Aufnahmevorrichtung 102 aufgenommenen Spenderdose 104 gekoppelt. Ferner kann die Aufnahmevorrichtung 102 bedarfsweise mit einer Druckgas-Zuführeinrichtung 122 zum Zuführen von Druckgas aus einem Gasreservoir 124 in eine an der Aufnahmevorrichtung 102 aufgenommenen Spenderdose 104 gekoppelt sein.

Beispielsweise kann die Steuereinrichtung 110 basierend auf den aus den Transpondern 108, 112 ausgelesenen Daten eine Menge von in die Spenderdose 104 nachgefülltem Wirkstoff, eine Anzahl von Nachfüllvorgängen der Spenderdose 104 und/oder eine Restmenge von Wirkstoff in der Spenderdose 104 vor einem Nachfüllvorgang ermitteln und einen nachfolgenden Nachfüllvorgang zum Vermeiden einer Überbefüllung der Spenderdose 104 steuern. Vorteilhaft kann die Steuereinrichtung 110 ausgebildet sein, eine Nachbestellung eines Wirkstoffgebindes 114 mit Wirkstoff auszulösen, wenn die Steuereinrichtung 110 und/oder eine Waage 126 ein Absinken einer Restbefüllung eines aktuell verwendeten Wirkstoffgebindes 114 mit einer Anfangsbefüllung von zum Beispiel 20 I unter einen vorbestimmten Schwellwert von zum Beispiel 5 I erkennt.

Figur 10 zeigt eine Steuerlogik in einer Nachfüllanordnung 116 mit einer Nachfüllstation 100, einem Wirkstoffgebinde 114 und einer Spenderdose 104 gemäß einem exemplarischen Ausführungsbeispiel der Erfindung.

Weist die Nachfüllanordnung 116 eine Waage 126 zum Erfassen eines Gewichts (oder einer hierfür indikativen Information) der Spenderdose 104 an der Aufnahmevorrichtung 102 vor einem Nachfüllvorgang und/oder während eines Nachfüllvorgangs auf, so kann die Steuereinrichtung 110 auch ausgebildet sein, ein Nachfüllen der Spenderdose 104 mit dem Wirkstoff basierend auf dem erfassten Gewicht bzw. der erfassten Gewichtsinformation zu steuern.

Gemäß Figur 10 ist der Spenderdose-Transponder 108 an dem Auslassventil 164 angeordnet, d.h. gegenüberliegend der Aufnahmeeinrichtung 102.

Ferner ist gemäß Figur 10 die Spenderdose 104 als BoV-Spenderdose ausgebildet, bei der ein Druckgas permanent im Inneren der Spenderdose 104 verbleibt, ohne beim Austragen des Wirkstoffs aus der Spenderdose 104 auszutreten. Darüber hinaus ist in Figur 10 ein Drucksensor mit Bezugszeichen 157 dargestellt.

Figur 11 zeigt Komponenten eines Transponder-Lesegeräts 106 einer Nachfüllstation 100 gemäß einem exemplarischen Ausführungsbeispiel der Erfindung. Gemäß Figur 11 ist eine RFID-Antenne 141 an einem Befüllventil angeordnet und mittels eines Elektrokabels 155 anschließbar. Eine zugehörige Steuerelektronik ist auf einer gedruckten Leiterplatte 143 implementiert.

Figur 12 zeigt einen als Ringtransponder ausgebildeten Spenderdose- Transponder 108 gemäß einem exemplarischen Ausführungsbeispiel der Erfindung. Der in Figur 12 gezeigte Spenderdose-Transponder 108 kann im Bereich eines Bodens der Spenderdose 104 angebracht werden, vorzugsweise um ein nach Nachfüllventil 162 herum. Bezugszeichen 145 zeigt einen zugehörigen Chip.

Figur 13 zeigt einen als Abreiß-Klebeetikett ausgebildeten Wirkstoffgebinde-Transponder 112 gemäß einem exemplarischen Ausführungsbeispiel der Erfindung. Anders ausgedrückt ist der Wirkstoffgebinde- Transponder 112 gemäß Figur 13 ein Klebeetikett zur Wirkstoffkennzeichnung und ist zum Beispiel als abziehbarer oder abreißbarer Tag ausgebildet.

Figur 14 zeigt eine Nachfüllstation 100 mit einer an einem Gehäuse 130 davon angebrachten Anzeigevorrichtung 118 ohne Tasten gemäß einem exemplarischen Ausführungsbeispiel der Erfindung.

Figur 15 zeigt eine Nachfüllstation 100 mit einer an einem Gehäuse 130 davon montierten Anzeigeeinrichtung 118 mit Tasten gemäß einem exemplarischen Ausführungsbeispiel der Erfindung. Die elektronische Anzeigeeinrichtung 118 dient zum Anzeigen von Daten für einen Benutzer und ermöglicht einem Benutzer zusätzlich, einen Betrieb der Nachfüllstation 100 benutzerdefiniert zu steuern.

Figur 16 zeigt ein portables Nutzer-Endgerät 134, das kommunizierfähig mit einer Nachfüllstation 100 gemäß einem exemplarischen Ausführungsbeispiel der Erfindung gekoppelt ist. Das dargestellte tragbare Nutzer-Endgerät 134 kann zum Beispiel ein Smartphone sein. Auf diesem kann eine App installiert sein, die zum Steuern der Nachfüllanordnung 116 mit deren Steuereinrichtung 110 kommunizierfähig gekoppelt sein kann, beispielsweise über ein Mobilfunknetzwerk. Somit kann ein Benutzer mittels seines Nutzer-Endgeräts 134 mit der Nachfüllstation 100, und insbesondere mit deren Steuereinrichtung

110, kommunizieren.

Ergänzend ist darauf hinzuweisen, dass „aufweisend" keine anderen Elemente oder Schritte ausschließt und „eine" oder „ein" keine Vielzahl ausschließt. Ferner sei darauf hingewiesen, dass Merkmale oder Schritte, die mit Verweis auf eines der obigen Ausführungsbeispiele beschrieben worden sind, auch in Kombination mit anderen Merkmalen oder Schritten anderer oben beschriebener Ausführungsbeispiele verwendet werden können. Bezugszeichen in den Ansprüchen sind nicht als Einschränkung anzusehen.