Login| Sign Up| Help| Contact|

Patent Searching and Data


Title:
REFILL STATION FOR A DISPENSING CAN WITH REFILL LOCK FOR INADMISSIBLE ACTIVE SUBSTANCES
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2022/253509
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a refill station (100) comprising a receiving device (102) for receiving a dispensing can (104) that is to be refilled with an active substance, a detection device (138) for detecting whether an active substance to be filled in the dispensing can (104), which is received at the receiving device (102), meets at least one predefined reliability criterion, and a control device (110) which is designed to allow the dispensing can (104) to be refilled with the active substance via the receiving device (102) only if the active substance detected at the detection device (138) meets the at least one predefined reliability criterion.

Inventors:
SCHEUBER MICHAEL (DE)
REUTHER HERBERT (DE)
Application Number:
PCT/EP2022/061901
Publication Date:
December 08, 2022
Filing Date:
May 04, 2022
Export Citation:
Click for automatic bibliography generation   Help
Assignee:
WUERTH ADOLF GMBH & CO KG (DE)
International Classes:
G07F7/06; B65D83/42; B67D7/34; G07F13/04
Domestic Patent References:
WO2018071539A12018-04-19
Foreign References:
US8844584B12014-09-30
US5975165A1999-11-02
US20150274375A12015-10-01
Attorney, Agent or Firm:
DILG, Andreas (DE)
Download PDF:
Claims:
P a t e n t a n s p r ü c h e

1. Nachfüllstation (100), aufweisend: eine Aufnahmevorrichtung (102) zum Aufnehmen einer mit einem Wirkstoff nachzufüllenden Spenderdose (104); eine Erfasseinrichtung (138) zum Erfassen, ob ein in die Spenderdose (104), die an der Aufnahmevorrichtung (102) aufgenommen ist, nachzufüllender Wirkstoff mindestens ein vorbestimmtes Zulässigkeitskriterium erfüllt; und eine Steuereinrichtung (110), die ausgebildet ist, ein Nachfüllen der Spenderdose (104) mit dem Wirkstoff über die Aufnahmevorrichtung (102) nur zuzulassen, wenn der an der Erfasseinrichtung (138) erfasste Wirkstoff das mindestens eine vorbestimmte Zulässigkeitskriterium erfüllt.

2. Nachfüllstation (100) gemäß Anspruch 1, wobei die Erfasseinrichtung (138) eine optische Erfasseinrichtung zum Erfassen einer vorbestimmten optischen Signalcharakteristik des nachzufüllenden Wirkstoffs aufweist, wenn der Wirkstoff das mindestens eine Zulässigkeitskriterium erfüllt.

3. Nachfüllstation (100) gemäß Anspruch 1 oder 2, wobei die Erfasseinrichtung (138) aufweist: eine Strahlungsquelle (150) zum Emittieren elektromagnetischer Primärstrahlung (170) zum Wechselwirken mit dem Wirkstoff; und einen Strahlungsdetektor (172) zum Detektieren elektromagnetischer Sekundärstrahlung (174) in Reaktion auf das Wechselwirken der elektromagnetischen Primärstrahlung (170) mit dem Wirkstoff; wobei die Steuereinrichtung (110) ausgebildet ist, anhand der detektierten elektromagnetischen Sekundärstrahlung (174) zu ermitteln, ob der an der Erfasseinrichtung (138) erfasste Wirkstoff das mindestens eine vorbestimmte Zulässigkeitskriterium erfüllt.

4. Nachfüllstation (100) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei die Erfasseinrichtung (138) einen Chemosensor (152) zum Erfassen einer vorbestimmten chemischen Beschaffenheit des nachzufüllenden Wirkstoffs aufweist, wenn der Wirkstoff das mindestens eine Zulässigkeitskriterium erfüllt.

5. Nachfüllstation (100) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei die Erfasseinrichtung (138) einen radioaktiven Strahlungsdetektor zum Erfassen eines vorbestimmten Radioaktivitätsprofils des nachzufüllenden Wirkstoffs aufweist, wenn der Wirkstoff das mindestens eine Zulässigkeitskriterium erfüllt.

6. Nachfüllstation (100) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 5, aufweisend eine Unterbindungseinrichtung (140) zum Unterbinden des Nachfüllens der Spenderdose (104) mit dem Wirkstoff, wenn der Wirkstoff das mindestens eine Zulässigkeitskriterium nicht erfüllt.

7. Nachfüllstation (100) gemäß Anspruch 6, wobei die Unterbindungseinrichtung (140) zum Unterbinden des Nachfüllens der Spenderdose (104) mit dem Wirkstoff mittels Deaktivierens oder Verschließens einer Zuführeinrichtung (120), insbesondere mittels Verschließens einer Zuführleitung, zum Zuführen des Wirkstoffs über die Aufnahmevorrichtung (102) zu der Spenderdose (104) ausgebildet ist.

8. Nachfüllstation (100) gemäß Anspruch 7, wobei die Unterbindungseinrichtung (140) zum Verschließen der Zuführeinrichtung (120) durch physisches Zusammendrücken der Zuführeinrichtung (120) ausgebildet ist.

9. Nachfüllstation (100) gemäß Anspruch 7, wobei die Unterbindungseinrichtung (140) zum Verschließen der Zuführeinrichtung (120) durch Auslösung einer chemischen Reaktion zum Verschließen, insbesondere zum Verstopfen, der Zuführeinrichtung (120) ausgebildet ist. 10. Nachfüllstation (100) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 9, aufweisend ein Transponder-Lesegerät (106) zum Lesen von Spenderdose bezogenen Daten eines der Spenderdose (104) zugeordneten Spenderdose- Transponders (108); wobei die Steuereinrichtung (110) zum Steuern des Nachfüllens der Spenderdose (104) mit dem Wirkstoff über die Aufnahmevorrichtung (102) basierend auf den gelesenen Spenderdose-bezogenen Daten ausgebildet ist.

11. Nachfüllstation (100) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 10, aufweisend ein Transponder-Lesegerät (106) zum Lesen von

Wirkstoffgebinde-bezogenen Daten eines Wirkstoffgebinde-Transponders (112), der einem Wirkstoffgebinde (114) zum Bereitstellen des in die Spenderdose (104) nachzufüllenden Wirkstoffs zugeordnet ist; und wobei die Steuereinrichtung (110) zum Steuern des Nachfüllens der Spenderdose (104) mit dem Wirkstoff aus dem dem Wirkstoffgebinde- Transponder (112) zugeordneten Wirkstoffgebinde (114) basierend auf den gelesenen Wirkstoffgebinde-bezogenen Daten ausgebildet ist.

12. Nachfüllstation (100) gemäß Anspruch 10 oder 11, wobei die Steuereinrichtung (110) ausgebildet ist, das Nachfüllen der Spenderdose (104) mit dem Wirkstoff nur dann zuzulassen, wenn die gelesenen Spenderdose- bezogenen Daten und/oder die gelesenen Wirkstoffgebinde-bezogenen Daten ein Erfüllen des mindestens einen vorbestimmten Zulässigkeitskriteriums anzeigen, insbesondere eine Kompatibilität der Spenderdose (104) und/oder der Nachfüllstation (100) mit dem Wirkstoff anzeigen.

13. Nachfüllstation (100) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 12, wobei das mindestens eine vorbestimmte Zulässigkeitskriterium aus einer Gruppe ausgewählt ist, die besteht aus einer Zulässigkeit des Wirkstoffs für die Spenderdose (104), einer Zulässigkeit des Wirkstoffs für die Nachfüllstation (100), und einer Zulässigkeit einer Herkunft des Wirkstoffs.

14. Nachfüllanordnung (116), aufweisend: eine Nachfüllstation (100) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 13; und eine an der Aufnahmevorrichtung (102) anbringbare oder angebrachte Spenderdose (104), für die mittels der Steuereinrichtung (110) ein Nachfüllen mit dem Wirkstoff nur zugelassen wird, wenn der an der Erfasseinrichtung (138) erfasste Wirkstoff das mindestens eine vorbestimmte Zulässigkeitskriterium erfüllt.

15. Nachfüllanordnung (116) gemäß Anspruch 14, aufweisend ein Wirkstoffgebinde (114), das Wirkstoff enthält und mit der Aufnahmevorrichtung (102) gekoppelt oder koppelbar ist, um Wirkstoff zum Nachfüllen der Spenderdose (104) bereitzustellen.

16. Nachfüllanordnung (116) gemäß Anspruch 15, wobei der Wirkstoff in dem Wirkstoffgebinde (114) mit einem erfassbaren Marker, insbesondere mit einem optisch erfassbaren Marker, weiter insbesondere mit einem Fluoreszenzmarker oder einem DNA-Marker, versehen ist, der mittels der Erfasseinrichtung (138) zum Bestätigen erfassbar ist, dass der Wirkstoff das mindestens eine vorbestimmte Zulässigkeitskriterium erfüllt.

17. Nachfüllanordnung (116) gemäß einem der Ansprüche 14 bis 16, aufweisend ein Gasreservoir (124), das zum Bereitstellen von Druckgas ausgebildet ist und mit der Aufnahmevorrichtung (102) gekoppelt oder koppelbar ist, um Druckgas zum Nachfüllen der Spenderdose (104) bereitzustellen.

18. Verfahren zum Betreiben einer Nachfüllstation (100), wobei das Verfahren aufweist: Aufnehmen einer mit einem Wirkstoff nachzufüllenden Spenderdose (104) an einer Aufnahmevorrichtung (102) der Nachfüllstation (100);

Erfassen, ob ein in die Spenderdose (104), die an der Aufnahmevorrichtung (102) aufgenommen ist, nachzufüllender Wirkstoff mindestens ein vorbestimmtes Zulässigkeitskriterium erfüllt; und

Zulassen eines Nachfüllens der Spenderdose (104) mit dem Wirkstoff über die Aufnahmevorrichtung (102) nur dann, wenn der erfasste Wirkstoff das mindestens eine vorbestimmte Zulässigkeitskriterium erfüllt.

Description:
Nachfüllstation für Spenderdose mit Nachfüllsperre für unzulässigen Wirkstoff

Die Erfindung betrifft eine Nachfüllstation, eine Nachfüllanordnung und ein Verfahren zum Betreiben einer Nachfüllstation.

Es sind Spenderdosen bekannt, die mittels einer Nachfüllstation automatisch wiederbefüllbar sind. Eine solche bekannte Nachfüllstation ist die REFILLO ® mat-Station der Anmelderin Würth. Dieses sichere und sparsame System beruht auf der automatischen Wiederbefüllung von entleerten Spenderdosen mit Wirkstoff und Druckluft. Dies ermöglicht es, Spenderdosen mit Wirkstoffen aus Großgebinden (wie beispielsweise Kanistern oder Fässern) zu befüllen. Dazu werden die Spenderdosen für die einzelnen Wirkstoffe auf die entsprechende Nachfüllstation gedrückt. Es erfolgt dann eine Befüllung der Spenderdose mit Wirkstoff und Druckluft in einem vorgegebenen Verhältnis. Um eine Verwechslung von Spenderdose und zugehörigem Wirkstoff auszuschließen, ist die Dosenaufnahme mechanisch codiert, sodass nur die richtige Spenderdose auf der richtigen Dosenaufnahme mechanisch befestigt werden kann. Dadurch kann nur eine mechanisch passende Spenderdose mit der zugehörigen Nachfüllstation verwendet werden. Eine unter Umständen gefährliche Verwechslung von Wirkstoffen und Spenderdosen ist somit mechanisch unterdrückt.

Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Nachfüllstation zum Nachfüllen von Wirkstoff in eine Spenderdose mit hoher Betriebssicherheit bereitzustellen.

Diese Aufgabe wird durch die Gegenstände mit den Merkmalen gemäß den unabhängigen Patentansprüchen gelöst. Weitere Ausführungsbeispiele sind in den abhängigen Ansprüchen gezeigt. Gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung ist eine Nachfüllstation geschaffen, aufweisend eine Aufnahmevorrichtung zum Aufnehmen einer mit einem Wirkstoff nachzufüllenden Spenderdose, eine Erfasseinrichtung zum Erfassen, ob ein in die Spenderdose, die an der Aufnahmevorrichtung aufgenommen ist, nachzufüllender Wirkstoff mindestens ein vorbestimmtes Zulässigkeitskriterium erfüllt, und eine Steuereinrichtung, die ausgebildet ist, ein Nachfüllen der Spenderdose mit dem Wirkstoff über die Aufnahmevorrichtung nur zuzulassen, wenn der an der Erfasseinrichtung erfasste Wirkstoff das mindestens eine vorbestimmte Zulässigkeitskriterium erfüllt.

Gemäß einem anderen Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung ist eine Nachfüllanordnung geschaffen, aufweisend eine Nachfüllstation mit den oben beschriebenen Merkmalen, und eine an der Aufnahmevorrichtung anbringbare oder angebrachte Spenderdose, für die mittels der Steuereinrichtung ein Nachfüllen mit dem Wirkstoff nur zugelassen wird, wenn der an der Erfasseinrichtung erfasste Wirkstoff das mindestens eine vorbestimmte Zulässigkeitskriterium erfüllt.

Gemäß noch einem anderen Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zum Betreiben einer Nachfüllstation bereitgestellt, wobei das Verfahren ein Aufnehmen einer mit einem Wirkstoff nachzufüllenden Spenderdose an einer Aufnahmevorrichtung der Nachfüllstation, ein Erfassen, ob ein in die Spenderdose, die an der Aufnahmevorrichtung aufgenommen ist, nachzufüllender Wirkstoff mindestens ein vorbestimmtes Zulässigkeitskriterium erfüllt, und ein Zulassen eines Nachfüllens der Spenderdose mit dem Wirkstoff über die Aufnahmevorrichtung nur dann aufweist, wenn der erfasste Wirkstoff das mindestens eine vorbestimmte Zulässigkeitskriterium erfüllt.

Im Rahmen der vorliegenden Anmeldung kann unter einer „Nachfüllstation" insbesondere eine Apparatur verstanden werden, die zum Nachfüllen einer zumindest teilweise entleerten und mit der Nachfüllstation mechanisch und fluidisch koppelbaren Spenderdose mit einem Wirkstoff aus einem anzuschließenden Wirkstoffgebinde ausgebildet ist. Eine Nachfüllstation kann daher eine fluidische Verbindung zwischen einem Gebinde zum Bereitstellen von nachzufüllendem Wirkstoff und der nachzufüllenden Spenderdose bereitstellen, sowie optional zum Bereitstellen von nachzufüllendem Druckgas an die Spenderdose ausgebildet sein.

Im Rahmen der vorliegenden Anmeldung kann unter einer „Aufnahmevorrichtung" insbesondere ein mechanischer und fluidischer Adapter verstanden werden, der zum insbesondere formschlüssigen Aufnehmen einer nachzufüllenden Spenderdose ausgebildet ist und im aufgenommenen Zustand Wirkstoff und/oder Druckgas an die Spenderdose bereitstellen kann. Über die mechanische Adapterfunktion hinaus kann die Aufnahmevorrichtung auch als fluidischer Adapter zum Bereitstellen einer Fluidverbindung zwischen einem Gebinde mit Wirkstoff und der mit dem Wirkstoff nachzufüllenden Spenderdose fungieren.

Im Rahmen der vorliegenden Anmeldung kann unter einer „Spenderdose" (zum Beispiel ausgebildet als Spraydose) insbesondere eine von einem Benutzer handhabbare Dose verstanden werden, die zum Austragen (insbesondere zum Versprühen eines Spraynebels oder zum Austragen von Wirkstoff in Form eines Wirkstoffstrahls, eines Schaums oder eines Gels) von vorzugsweise flüssigem Wirkstoff ausgebildet ist. Dieser Wirkstoff steht im Inneren der Spenderdose unter Druck, wobei Druck- oder Treibgase in der Spenderdose (zum Beispiel Propan, Butan, komprimierte Luft, Kohlendioxid, Helium oder Stickstoff) zum Ausbringen des Wirkstoffs aus der Spenderdose eingesetzt werden können.

Durch eine Düse kann oder können die Inhaltsstoffe (insbesondere Wirkstoff oder eine Wirkstoff-Treibgas-Mischung) aus der Sprühdose herausgesprüht, zerstäubt und/oder in anderer Form ausgetragen werden. In der Sprühdose befindliches Medium kann insbesondere als Aerosol aus der Sprühdose herausgesprüht werden.

Im Rahmen der vorliegenden Anmeldung kann unter einem „Wirkstoff' insbesondere ein Medium verstanden werden, das in einem aus der Spenderdose ausgesprühten Zustand die eigentliche Funktion der Spenderdose bereitstellt. Ein solcher Wirkstoff kann eine Flüssigkeit, ein Gel, ein viskoses Medium und/oder ein Gas aufweisen, optional aufweisend Festkörperpartikel. Beispielsweise kann ein solcher Wirkstoff ein Reiniger (beispielsweise ein Bremsenreiniger), ein Rostlöser, ein Wartungsöl, ein Silikonspray, ein Scheibenreiniger, ein Lecksuchmedium, ein Schweißspray, etc. sein. In einer Nachfüllstation kann ein solcher Wirkstoff aus einem Gebinde (zum Beispiel einem Kanister) in eine nachzufüllende Spenderdose nachgefüllt werden.

Im Rahmen der vorliegenden Anmeldung kann unter einer „Steuereinrichtung" insbesondere eine Einrichtung verstanden werden, die den Prozess des Nachfüllens von Wirkstoff in eine Spenderdose steuert, insbesondere in definierter Weise zulässt oder im Fehlerfall unterbindet. Insbesondere kann eine solche Steuereinrichtung mindestens einen Prozessor und/oder einen Teil eines Prozessors aufweisen, der bereitgestellte Informationen über einen beabsichtigten und/oder durchgeführten Nachfüllprozess auswertet und den Nachfüllprozess gegebenenfalls durchführt, anpasst, beschränkt, erweitert oder verunmöglicht. Insbesondere kann die Steuereinrichtung zu diesem Zweck einzelne Komponenten der Nachfüllstation steuern oder regeln.

Im Rahmen der vorliegenden Anmeldung kann unter einer „Erfasseinrichtung" insbesondere eine Entität mit Sensor- oder Detektorfunktion verstanden werden, die einen Wirkstoff, der in eine Spenderdose nachgefüllt werden soll, dahingehend untersucht, ob der Wirkstoff ein oder mehrere Zulässigkeitskriterien erfüllt. Hierfür kann der Wirkstoff zum Beispiel in einer Zuführeinrichtung, wie beispielsweise einer Zuführleitung, kontaktlos und/oder kontaktbehaftet messtechnisch untersucht werden. Genauer gesagt kann mittels der Erfasseinrichtung mindestens ein den Wirkstoff charakterisierender Parameter als Basis für eine nachfolgende Überprüfung gemessen werden, ob ein Zulässigkeitskriterien durch den Wirkstoff erfüllt wird oder nicht.

Im Rahmen der vorliegenden Anmeldung kann unter einem „Zulässigkeitskriterium" insbesondere ein Kriterium verstanden werden, das angibt, ob ein Wirkstoff zum Nachfüllen einer zumindest teilweise entleerten Spenderdose unter Verwendung einer Nachfüllstation eingesetzt werden darf oder nicht. Beispielsweise kann das mindestens eine vorbestimmte Zulässigkeitskriterium eine Zulässigkeit oder Unzulässigkeit des Wirkstoffs für die Spenderdose, eine Zulässigkeit oder Unzulässigkeit des Wirkstoffs für die Nachfüllstation, und/oder eine Zulässigkeit oder Unzulässigkeit einer Wirkstoffherkunft betreffen. Allgemeiner kann das Zulässigkeitskriterium auf den Wirkstoff bezogen sein, insbesondere auf den Wirkstoff im Verhältnis zu der Spenderdose und/oder im Verhältnis zu der Nachfüllstation. Bei einem solchen Kriterium kann es sich beispielsweise um die Kompatibilität eines mittels einer Erfasseinrichtung erfassten und charakterisierten Wirkstoffs zur Befüllung einer bestimmten Spenderdose handeln. Ein Gesichtspunkt bei der Beurteilung dieser Kompatibilität kann eine (zum Beispiel behördliche oder auf eine Industriespezifikation bezogene) Zulassung oder sonstige technische Eignung eines bestimmten Wirkstoffs für die Befüllung einer bestimmten Spenderdose sein. Zum Beispiel können für entzündliche Wirkstoffe (die zum Beispiel Benzin enthalten) besondere Sicherheitseigenschaften einer Spenderdose gefordert werden, damit die Spenderdose solche Wirkstoffe aufnehmen kann. Ein Zulässigkeitskriterium kann dann sein, ob der zum Nachfüllen einer Spenderdose anstehende Wirkstoffkandidat mit den technischen Eigenschaften der Spenderdose verträglich ist. Ein anderes Zulässigkeitskriterien kann sich darauf beziehen, ob unter Qualitätsgesichtspunkten ein zum Nachfüllen einer Spenderdose anstehender Wirkstoffkandidat einen mittels einer Erfasseinrichtung überprüften Herkunftsnachweis liefern kann oder nicht. Unbekannte und daher möglicherweise Qualitätsanforderungen für eine Betriebssicherheit einer mit einem Wirkstoff gefüllten Spenderdose nicht erfüllende Wirkstoffkandidaten können daher als ein zugehöriges Zulässigkeitskriterien nicht erfüllende Wirkstoffe angesehen werden. Beispielsweise können nur ein bestimmtes Zulässigkeitskriterien unter Qualitätsgesichtspunkten erfüllende Wirkstoffe zum Nachfüllen einer Spenderdose akzeptiert werden, für die mittels der Erfasseinrichtung eine Herkunft aus zuverlässiger Quelle nachgewiesen ist. Gemäß einem exemplarischen Ausführungsbeispiel der Erfindung wird vor dem Nachfüllen eines Wirkstoffs in eine zumindest teilweise entleerte Spenderdose unter Verwendung einer Nachfüllstation ein zum Nachfüllen anstehender Wirkstoffkandidat einer experimentellen Prüfung mittels einer Erfasseinrichtung unterzogen, ob der Wirkstoff - zum Beispiel aufgrund seiner chemischen Zusammensetzung und/oder aufgrund seiner Herkunft aus einer bestimmten Quelle - ein oder mehrere vorgegebene Zulässigkeitskriterien erfüllt oder nicht. Ergibt eine experimentelle oder messtechnische Detektion und nachfolgende Auswertung von Parametern an dem Wirkstoff - zum Beispiel in einer Zuführleitung, über die der Wirkstoff einer nachzufüllenden Spenderdose zugeführt werden soll - eine Kompatibilität des Wirkstoffkandidaten mit dem oder den Zulässigkeitskriterien, so wird ein zum Beispiel von einem Benutzer ausgelöster Nachfüllprozess ausgeführt. Im Falle einer erkannten Inkompatibilität des Wirkstoffkandidaten mit dem mindestens einen Zulässigkeitskriterium basierend auf dem Ergebnis der mittels der Erfasseinrichtung sensorisch erfassten Eigenschaften des Wirkstoffkandidaten kann eine Steuereinrichtung der Nachfüllstation die Durchführung der Nachfüllung der Spenderdose mit diesen Wirkstoffkandidaten verweigern, stoppen, beenden und gegebenenfalls auch für zukünftige unzulässige Nachfüllversuche durch eine Deaktivierung von Zuführleitungen oder dergleichen verunmöglichen. Dadurch ist eine zuverlässige Einhaltung einer betriebssicheren Nachfüllung und Verwendung einer Spenderdose mit einem bestimmten Wirkstoff garantiert. Gefährdungen eines Benutzers bei der Handhabung einer Nachfüllstation und bei der Verwendung eines in einer Spenderdose befindlichen Wirkstoffs können dadurch ebenso ausgeschlossen werden wie Schäden an mit Wirkstoff in einer Spenderdose behandelten Gerätschaften.

Im Weiteren werden zusätzliche exemplarische Ausführungsbeispiele der Nachfüllstation, der Nachfüllanordnung und des Verfahrens beschrieben. Gemäß einem exemplarischen Ausführungsbeispiel kann die Erfasseinrichtung als optische Erfasseinrichtung zum Erfassen einer vorbestimmten optischen Signalcharakteristik des nachzufüllenden Wirkstoffs ausgebildet sein, wenn der Wirkstoff das mindestens eine Zulässigkeitskriterium erfüllt. Bei einer solchen optischen Erfassung kann zum Beispiel ultraviolettes Licht, sichtbares Licht und/oder Infrarotlicht zum Einsatz kommen. Eine optische Erfassung einer Signalcharakteristik eines Wirkstoffs hat den Vorteil, dass dies einen Wirkstofffluss durch eine Zuführleitung vollkommen unbeeinflusst lässt und somit keine Störung eines Nachfüllprozesses mit sich bringt.

Gemäß einem exemplarischen Ausführungsbeispiel kann die Erfasseinrichtung eine Strahlungsquelle (insbesondere eine Lichtquelle, weiter insbesondere eine UV-Lichtquelle) zum Emittieren elektromagnetischer Primärstrahlung (insbesondere UV-Licht) zum Wechselwirken mit dem Wirkstoff und einen Strahlungsdetektor (insbesondere einen Lichtdetektor, weiter insbesondere einen UV- Lichtdetektor) zum Detektieren elektromagnetischer Sekundärstrahlung (die von dem Wirkstoff her propagieren können) in Reaktion auf die Wechselwirkung der elektromagnetischen Primärstrahlung mit dem Wirkstoff aufweisen, wobei die Steuereinrichtung ausgebildet sein kann, anhand der detektierten elektromagnetischen Sekundärstrahlung zu ermitteln, ob der an der Erfasseinrichtung erfasste Wirkstoff das mindestens eine vorbestimmte Zulässigkeitskriterium erfüllt. Zum Beispiel kann ermittelt werden, ob die detektierte elektromagnetische Sekundärstrahlung eine vorbestimmte optische Signalcharakteristik zeigt, deren Vorliegen Voraussetzung für die Erfüllung des mindestens einen Zulässigkeitskriteriums sein kann. Insbesondere kann die Erfasseinrichtung eine optische Anregungsquelle (d.h. eine elektromagnetische Strahlungsquelle zum Emittieren elektromagnetischer Strahlung) zum Anregen des das mindestens eine Zulässigkeitskriterium erfüllenden nachzufüllenden Wirkstoffs zum Absorbieren und/oder zum Emittieren von elektromagnetischen Wellen, und einen optischen Detektor aufweisen, der zum Detektieren der mit dem Absorbieren und/oder dem Emittieren der elektromagnetischen Wellen korrelierten vorbestimmten optischen Signalcharakteristik ausgebildet ist. Die optische Anregungsquelle kann ausgebildet sein, den Wirkstoff mit monochromatischer oder polychromatischer elektromagnetischer Strahlung (beispielsweise mit UV-Wellenlängen, sichtbaren Wellenlängen oder Infrarot- Wellenlängen) zu bestrahlen. Dadurch kann von dem Wirkstoff beispielsweise Strahlung aus einem selektiven Wellenlängenbereich absorbiert werden. Es ist auch möglich, dass es infolge der Wechselwirkung der elektromagnetischen Anregungsstrahlung mit dem Wirkstoff zur Aussendung sekundärer elektromagnetischer Wellen kommt. Der spektrale Fingerabdruck des Wirkstoffs kann durch Detektion der Absorptionscharakteristik und/oder der Emissionscharakteristik des Wirkstoffs nach Anregung mit elektromagnetischer Strahlung gemessen werden. Die Messung kann in Reflexion oder in Transmission durchgeführt werden. Bevorzugt kann es sein, wellenlängenspezifische Absorption von elektromagnetischer Strahlung durch Fluoreszenz-Labels des Wirkstoffs zu erfassen. Ein Fehlen einer solchen Absorption durch den Wirkstoff kann als Indikator verwendet werden, dass der Wirkstoff zum Nachfüllen einer Spenderdose nicht zugelassen ist. Dadurch ist ein besonders zuverlässiger Missbrauchsschutz geschaffen, da das Zulassen eines Wirkstoffs zum Nachfüllen einer Spenderdose vom positiven Feststellen einer erwarteten Absorptionscharakteristik abhängig gemacht werden kann.

Gemäß einem exemplarischen Ausführungsbeispiel kann die Erfasseinrichtung als Chemosensor zum Erfassen einer vorbestimmten chemischen Beschaffenheit des nachzufüllenden Wirkstoffs ausgebildet sein, wenn der Wirkstoff das mindestens eine Zulässigkeitskriterium erfüllt. Zum Beispiel kann hierfür einem Wirkstoff eine präzise detektierbare Chemikalie beigesetzt werden, die beim Durchfließen einer Zuführleitung durch den Wirkstoff an einem Chemosensor detektiert werden kann, der bei dem besagten Durchfließen in physischen Kontakt mit dem Wirkstoff gebracht wird.

Gemäß einem exemplarischen Ausführungsbeispiel kann die Erfasseinrichtung als radioaktiver Strahlungsdetektor zum Erfassen eines vorbestimmten Radioaktivitätsprofils des nachzufüllenden Wirkstoffs ausgebildet sein, wenn der Wirkstoff das mindestens eine Zulässigkeitskriterium erfüllt. Zu diesem Zweck kann ein aus einer zuverlässigen Quelle stammender Wirkstoff bzw. ein zur Befüllung bestimmter Spenderdosen zugelassener Wirkstoff mit einem charakteristischen radioaktiven Marker versehen werden, der dann mittels eines radioaktiven Strahlungsdetektors an der Nachfüllstation detektiert werden kann. Hierbei ist dafür Sorge zu tragen, dass die Konzentration des radioaktiven Markers in dem Wirkstoff derart gering ist, dass jegliche Gesundheitsbeeinträchtigung für einen Benutzer mit höchster Zuverlässigkeit ausgeschlossen ist. Aufgrund der hohen Nachweissensitivität radioaktiver Strahlungsdetektoren ist sowohl dieser Gesundheitsschutz als auch eine fehlerrobuste Erkennung eines radioaktiven Markers und eine damit zusammenhängende Charakterisierung eines Wirkstoffs zuverlässig erreichbar.

Gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel kann die Nachfüllstation eine Unterbindungseinrichtung zum Unterbinden des Nachfüllens der Spenderdose mit dem Wirkstoff aufweisen, wenn der Wirkstoff das mindestens eine Zulässigkeitskriterium nicht erfüllt. Eine Unterbindungseinrichtung kann bei Fehlschlagen der Erfüllung des mindestens einen Zulässigkeitskriteriums durch einen untersuchten Wirkstoff eine gegebenenfalls missbräuchlich fortgesetzte Befüllung der Spenderdose mit dem unzulässigen Wirkstoff verunmöglichen. Dadurch kann entgegen einer von einem missbräuchlich handelnden Benutzer ausgelösten Nachbefüllung einer Spenderdose mit einem unzulässigen Wirkstoff ein zuverlässiger Gesundheitsschutz des Benutzers und eine sicher ausgeschlossene Schädigung von Nachfüllstation und/oder Spenderdose sowie einer damit behandelten Gerätschaft erreicht werden. Bevorzugt kann die Unterbindungseinrichtung zu diesem Zweck die Nachfüllstation hinsichtlich des Nachfüllens einer Spenderdose mit unzulässigem Wirkstoff deaktivieren, insbesondere hardwaretechnisch deaktivieren.

Gemäß einem exemplarischen Ausführungsbeispiel kann die Unterbindungseinrichtung zum Unterbinden des Nachfüllens der Spenderdose mit dem Wirkstoff mittels permanenten oder vorübergehenden Verschließens oder sonstigen Deaktivierens (zum Beispiel durch Schließen eines Ventils) einer Zuführeinrichtung, insbesondere mittels Verschließens einer Zuführleitung, zum Zuführen des Wirkstoffs über die Aufnahmevorrichtung zu der Spenderdose ausgebildet sein. Die Unterbindungseinrichtung kann also die Zuführeinrichtung und insbesondere eine Zuführleitung vorübergehend oder dauerhaft deaktivieren und einen Transport von Wirkstoff durch diese Zuführeinrichtung unmöglich machen. Hierfür kann ein Lumen der Zuführeinrichtung, durch das der Wirkstoff transportiert wird, mittels der Unterbindungseinrichtung geschlossen werden, sodass kein Wirkstoff mehr physisch durch dieses Lumen hindurchgeführt werden kann.

Gemäß einem exemplarischen Ausführungsbeispiel kann die Unterbindungseinrichtung zum Verschließen der Zuführeinrichtung durch physisches Zusammendrücken der Zuführeinrichtung ausgebildet sein. Beispielsweise kann nach Erfassung des Wirkstoffs und nach Feststellung durch die Steuereinrichtung, dass der Wirkstoff mindestens ein erforderliches Zulässigkeitskriterium verletzt, mechanischer Druck auf eine Zuführleitung ausgeübt werden, der deren wirkstoffführendes Lumen mechanisch verschließt. Dies kann zum Beispiel durch ein reversibles Zusammendrücken einer elastisch deformierbaren Zuführleitung (zum Beispiel aus Kunststoff oder Gummi) durch einen entsprechenden Aktuator erfolgen. Alternativ kann dies auch durch ein irreversibles Zusammendrücken einer plastisch deformierbaren Zuführleitung (zum Beispiel aus einem Weichmetall) durch einen entsprechenden Aktuator erfolgen.

Gemäß einem exemplarischen Ausführungsbeispiel kann die Unterbindungseinrichtung zum Verschließen der Zuführeinrichtung durch Auslösung einer chemischen Reaktion zum Verschließen, insbesondere zum Verstopfen, der Zuführeinrichtung ausgebildet sein. Beispielsweise kann nach Erfassung des Wirkstoffs und nach Feststellung durch die Steuereinrichtung, dass der Wirkstoff mindestens ein erforderliches Zulässigkeitskriterium verletzt, ein aushärtbarer Klebstoff oder eine andere geeignete Chemikalie in eine Zuführleitung eingeleitet werden, der bzw. die in der Zuführleitung aushärtet oder diese in sonstiger Weise verstopft und dadurch deren wirkstoffführendes Lumen mechanisch verschließt.

Gemäß einem exemplarischen Ausführungsbeispiel kann die Nachfüllstation ein Transponder-Lesegerät zum Lesen von Spenderdose bezogenen Daten eines - zum Beispiel an der Spenderdose angebrachten oder der Spenderdose in sonstiger Weise zugeordneten - Spenderdose-Transponders aufweisen, wenn die Spenderdose an der Aufnahmevorrichtung angebracht ist, wobei die Steuereinrichtung zum Steuern des Nachfüllens der Spenderdose mit dem Wirkstoff basierend auf den gelesenen Spenderdose-bezogenen Daten ausgebildet sein kann. Alternativ oder ergänzend kann die Nachfüllstation ein Transponder-Lesegerät zum Lesen von Wirkstoffgebinde-bezogenen Daten eines Wirkstoffgebinde-Transponders aufweisen, der einem Wirkstoffgebinde zum Bereitstellen des in die Spenderdose nachzufüllenden Wirkstoffs zugeordnet ist, wobei die Steuereinrichtung zum Steuern des Nachfüllens der Spenderdose mit dem Wirkstoff aus dem dem Wirkstoffgebinde-Transponder zugeordneten Wirkstoffgebinde basierend auf den gelesenen Wirkstoffgebinde-bezogenen Daten ausgebildet sein kann. Besagte Zuordnung eines Wirkstoffgebinde- Transponders zu einem Wirkstoffgebinde kann zum Beispiel durch mechanisches Anbringen des Wirkstoffgebinde-Transponders an dem Wirkstoffgebinde oder an einer anderen Position (beispielsweise an einem Gehäuse der Nachfüllstation) erfolgen, an der ein Auslesen des Wirkstoffgebinde-Transponders mittels eines Transponder-Lesegeräts ermöglicht ist.

Gemäß einem exemplarischen Ausführungsbeispiel kann die Steuereinrichtung ausgebildet sein, das Nachfüllen der Spenderdose mit dem Wirkstoff nur dann zuzulassen, wenn die gelesenen Spenderdose-bezogenen Daten und/oder die gelesenen Wirkstoffgebinde-bezogenen Daten ein Erfüllen des mindestens einen vorbestimmten Zulässigkeitskriteriums anzeigen. Insbesondere kann mindestens ein vorbestimmtes Zulässigkeitskriterium als erfüllt angesehen werden, wenn die gelesenen Spenderdose-bezogenen Daten und/oder die gelesenen Wirkstoffgebinde-bezogenen Daten eine Kompatibilität des Wirkstoffs mit der Spenderdose und/oder der Nachfüllstation anzeigen. Vorteilhaft kann durch Abgleich von Daten eines Spenderdose-Transponders und/oder eines Wirkstoffgebinde-Transponders die Eignung eines Wirkstoffs zum Nachfüllen einer Spenderdose und/oder zur Verwendung in einer Nachfüllstation zusätzlich bzw. komplementär zum Einsatz der oben beschriebenen Erfasseinrichtung überprüft werden. So können auf den Spenderdose- Transponder Informationen über die Charakteristik der Spenderdose und/oder hierfür geeignete Wirkstoffe gespeichert seien. Beispielsweise können auf dem Wirkstoffgebinde-Transponder Informationen über den Wirkstoff und/oder hierfür geeignete Nachfüllstationen und/oder Spenderdosen enthalten sein. Durch Implementierung einer Transponder-bezogenen Überprüfung der Kompatibilität eines Wirkstoffs mit einer nachzufüllenden Spenderdose und/oder einer hierfür verwendeten Nachfüllstation kann zusätzlich zu der Überprüfung durch die Erfasseinrichtung eine unabhängige Überprüfung des mindestens einen Zulässigkeitskriteriums durchgeführt werden. Beispielsweise kann die Steuereinrichtung die Befüllung der Spenderdose mit dem Wirkstoff nur dann freigeben, wenn sowohl die Daten der Erfasseinrichtung als auch die Transponder-bezogenen Daten die Erfüllung des mindestens einen Zulässigkeitskriteriums anzeigen. Dadurch kann der Missbrauchsschutz weiter verbessert werden, da selbst bei Manipulation der Erfasseinrichtung oder der Transponder der jeweils komplementäre Überprüfungsmechanismus immer noch eine Verletzung eines Zulässigkeitskriteriums anzeigt.

Gemäß einem exemplarischen Ausführungsbeispiel kann die Nachfüllanordnung ein Wirkstoffgebinde aufweisen, das Wirkstoff enthält und mit der Aufnahmevorrichtung gekoppelt oder koppelbar ist, um Wirkstoff zum Nachfüllen der Spenderdose bereitzustellen. Ein solches Wirkstoffgebinde kann zum Beispiel ein Kanister oder ein Fass sein, beispielsweise mit einem Aufnahmevolumen von Wirkstoff im Bereich von 5 I bis 100 I, insbesondere im Bereich von 5 I bis 80 I.

Gemäß einem exemplarischen Ausführungsbeispiel kann der Wirkstoff in dem Wirkstoffgebinde mit einem erfassbaren Marker, insbesondere einem optisch erfassbaren Marker, weiter insbesondere mit einem Fluoreszenzmarker (oder mit einem Phosphoreszenzmarker) oder einem DNA-Marker, versehen sein, der mittels der Erfasseinrichtung zum Bestätigen erfassbar ist, dass der Wirkstoff das mindestens eine vorbestimmte Zulässigkeitskriterium erfüllt. Ein solcher vorzugsweise optisch erfassbarer Marker kann einem Wirkstoff beigemengt werden oder kann als chemisches Label an eine funktionell aktive Wirkstoffkomponente angehängt werden. Es ist auch möglich, dass der Marker ein mittels eines Chemosensors erfassbarer chemischer Marker oder ein mittels eines radioaktiven Detektors erfassbarer radioaktiver Marker ist.

Gemäß einem exemplarischen Ausführungsbeispiel kann die Nachfüllanordnung ein Gasreservoir aufweisen, das zum Bereitstellen von Druckgas ausgebildet ist und mit der Aufnahmevorrichtung gekoppelt oder koppelbar ist, um Druckgas zum Nachfüllen der Spenderdose bereitzustellen. Ein solches Gasreservoir kann zum Beispiel ein Druckgasbehälter oder ein Anschluss an eine Druckgasleitung sein. Falls die Spenderdose als BoV (Bag-on-Valve)- Spenderdose ausgebildet ist, in der Druckgas permanent enthalten ist und beim Austragen von Wirkstoff nicht aus der Spenderdose entweicht, kann ein Druckgasreservoir zum Nachfüllen von Druckgas in eine Spenderdose entbehrlich sein.

Im Folgenden werden exemplarische Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung mit Verweis auf die folgenden Figuren detailliert beschrieben.

Figur 1 zeigt eine Nachfüllanordnung mit einer Nachfüllstation, einem Wirkstoffgebinde und einer Spenderdose gemäß einem exemplarischen Ausführungsbeispiel der Erfindung. Figur 2 zeigt ein Flussdiagramm, das ein Verfahren zum Betreiben einer Nachfüllstation gemäß einem exemplarischen Ausführungsbeispiel der Erfindung darstellt.

Figur 3 zeigt ein System mit mehreren Nachfüllanordnungen gemäß einem exemplarischen Ausführungsbeispiel der Erfindung, die mit einer Nachbestellvorrichtung kommunizierfähig gekoppelt sind.

Figur 4 zeigt einen Materialfluss in einer Nachfüllanordnung mit einer Nachfüllstation, einem Wirkstoffgebinde und einer Spenderdose gemäß einem exemplarischen Ausführungsbeispiel der Erfindung.

Figur 5 zeigt eine Aufnahmevorrichtung einer Nachfüllstation gemäß einem exemplarischen Ausführungsbeispiel der Erfindung.

Figur 6 zeigt einen Boden einer Spenderdose einer Nachfüllanordnung gemäß einem exemplarischen Ausführungsbeispiel der Erfindung.

Figur 7 zeigt eine Rückseite einer Nachfüllstation gemäß einem exemplarischen Ausführungsbeispiel der Erfindung.

Figur 8 zeigt einen Mechanismus zum Nachfüllen einer Spenderdose in einer Nachfüllanordnung gemäß einem exemplarischen Ausführungsbeispiel der Erfindung.

Figur 9 zeigt eine Nachfüllanordnung mit einer physischen Mediumsperre zum Verhindern des Nachfüllens einer Spenderdose mit unzulässigem Wirkstoff gemäß einem exemplarischen Ausführungsbeispiel der Erfindung.

Figur 10 zeigt eine Nachfüllanordnung mit einer chemischen Mediumsperre zum Verhindern des Nachfüllens einer Spenderdose mit unzulässigem Wirkstoff gemäß einem anderen exemplarischen Ausführungsbeispiel der Erfindung.

Figur 11 zeigt eine Nachfüllanordnung gemäß noch einem anderen exemplarischen Ausführungsbeispiel der Erfindung.

Gleiche oder ähnliche Komponenten in unterschiedlichen Figuren sind mit gleichen Bezugsziffern versehen. Bevor bezugnehmend auf die Figuren exemplarische Ausführungsbeispiele der Erfindung beschrieben werden, sollen noch einige allgemeine Aspekte von Ausführungsbeispielen der Erfindung erläutert werden

Gemäß Ausführungsbeispielen der Erfindung wird eine Nachfüllstation bereitgestellt, die Wirkstoff aus einem Gebinde (zum Beispiel einem 20 I Kanister oder einem 60 I Fass) verwendet, um eine Spenderdose zu befüllen bzw. nachzubefüllen. Hierbei kann es sich bei der Spenderdose beispielsweise um eine Aerosoldose mit einem Befüllventil an ihrer Unterseite handeln. Ferner kann eine mechanische Codierung an der Unterseite der Spenderdose ausgebildet sein, die einer entsprechenden Formgebung einer Aufnahmevorrichtung der Nachfüllstation entspricht. Darüber hinaus kann die Spenderdose an ihrer Oberseite ein Sprühventil zum Ausbringen eines Wirkstoffs bzw. Mediums aus der Spenderdose aufweisen.

Die Füllstation kann eine Fluidverbindung zu einem Gebinde aufweisen, aus dem Wirkstoff in die nachzubefüllende Spenderdose eingefüllt wird. Beispielsweise kann eine solche Fluidverbindung mittels eines Schlauchs ausgebildet sein, um einer Spenderdose Wirkstoff bzw. Medium aus dem Gebinde der Nachfüllstation zuzuführen. Vorzugsweise sind solche Schläuche ESD- ableitfähig (ESD = electrostatic discharge, Elektrostatische Entladung). Insbesondere kann die Nachfüllstation eine Aufnahmevorrichtung oder Aufsetzeinrichtung für die Spenderdose mit einer mechanischen Codierung aufweisen, damit nur mechanisch passend codierte Spenderdosen auf eine entsprechende Nachfüllstation gesetzt werden können. Ferner kann an der Aufnahmevorrichtung eine Arretierung vorgesehen sein, um die Spenderdose während ihrer Befüllung an der Aufnahmevorrichtung zu halten. Vorzugsweise kann die Spenderdose ungeachtet ihrer Winkelstellung zu der Aufnahmevorrichtung, d.h. anschaulich um 360° frei positionierbar auf dem Codierteller, um die Längsachse drehbar ausgebildet sein, ohne dass die korrekte Verbindung zwischen Spenderdose und Aufnahmevorrichtung beeinträchtigt wird. Optional kann die Nachfüllstation mit einem Druckluftanschluss (wobei Druckluft beispielsweise in jeder Kfz-Werkstatt verfügbar ist) ausgestattet sein, um gemeinsam mit dem Wirkstoff Druckluft in die Spenderdose zu füllen. Die Steuerung des Befüllvorgangs kann mittels einer Steuereinrichtung erfolgen. Beispielsweise kann bei Befüllung einer Spenderdose zuerst Wirkstoff und danach ein Druckmedium (zum Beispiel Druckluft) gefördert werden. Beides kann zum Beispiel pneumatisch mittels eines Drei-Wege-Ventils gesteuert werden. Zu diesem Zweck kann die Nachfüllstation mit einem Kolben mit Zylinder (beispielsweise einem Edelstahl- oder Kunststoffzylinder) ausgerüstet sein, um Wirkstoff aufzunehmen und eine definierte Menge des Wirkstoffs in die Spenderdose zu füllen.

Vorteilhaft kann die Nachfüllstation an einen elektrischen Potentialausgleich angeschlossen werden, da Reibung des Wirkstoffs beim Nachfüllen zu einer elektrostatischen Aufladung führen kann. Beispielsweise kann eine Montage einer Nachfüllstation in einem Regal erfolgen, wobei in dem Regal mindestens ein Gebinde (zum Beispiel ein Kanister, beispielsweise mit einem Fassungsvolumen von 20 I) angeordnet sein kann. Es ist auch möglich, die Nachfüllstation mit einem Aufsatz auf einem Wirkstoff- Fass (zum Beispiel mit einem Fassungsvolumen von 60 I) auszubilden oder in einem Gefahrstoffschrank als Auflastadapter. Ein geeigneter Potentialausgleich kann durch Erdung erreicht werden.

Gemäß einem exemplarischen Ausführungsbeispiel der Erfindung kann ein besonders zuverlässiger Schutz gegen ein unbeabsichtigtes oder missbräuchliches Nachfüllen einer Spenderdose mit einem hierfür technisch ungeeigneten Wirkstoff in einer Nachfüllstation implementiert werden. Hierfür kann eine sensorische Erfasseinrichtung in die Nachfüllstation integriert werden, die zum Beispiel mittels eines optischen Sensors (beispielsweise zur Durchführung einer Fluoreszenzmessung von DNA-Markern in einem nachzufüllenden Wirkstoff), eines Radioaktivitätssensors und/oder eines Chemosensors einen zum Nachfüllen einer Spenderdose vorgesehenen Wirkstoff detektiert und dadurch charakterisiert. Führt eine Auswertung der messtechnisch erfassten Daten für diesen Wirkstoff zu dem Ergebnis, dass der Wirkstoff ein oder mehrere Zulässigkeitskriterien nicht erfüllt, kann ein Befüllen der Spenderdose durch diesen Wirkstoff unter Verwendung der Nachfüllstation unterbunden werden. Dies kann zum Beispiel durch ein chemisches Verstopfen einer Zuführleitung oder durch ein physisches Zuklemmen oder sonstiges Verschließen der Zuführleitung bewerkstelligt werden. Dadurch kann verhindert werden, dass falscher (zum Beispiel technisch für eine bestimmte Spenderdose ungeeigneter oder aus einer unzuverlässigen Quelle stammender) Wirkstoff in eine Spenderdose eingefüllt wird. Dadurch können Schädigungen des Benutzers, der Nachfüllstation, oder eines mit dem Wirkstoff aus der Spenderdose zu behandelnden Objekts vermieden werden.

Gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung kann somit zuverlässig verhindert werden, dass falscher Wirkstoff durch Leitungen der Nachfüllstation geführt wird. Hierfür kann beispielsweise das fließende Medium mit UV-Licht bestrahlt werden, um optisch zu erkennen, ob es sich um einen zulässigen Wirkstoff handelt. Wird erkannt, dass dies nicht der Fall ist, kann eine Leitung zum Beispiel physisch zusammengekniffen werden oder kann ein Klebstoff in die Leitung injiziert werden, damit diese chemisch zusammengeklebt wird. Damit kann zum Beispiel verhindert werden, dass ein Bremsenreiniger statt eines Scheibenreinigers in eine nachzufüllende Spenderdose eingefüllt wird. Dies kann zum Beispiel zur Korrosion von O-Ringen oder anderen Dichtungen der Nachfüllstation oder der Spenderdose führen, was zu einer Leckage oder einem Herausspritzen des Bremsenreinigers führen kann, und folglich zu einer Entflammungsgefahr.

Gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel kann die auf der messtechnischen Überprüfung eines Zulässigkeitskriteriums beruhende Wirkstoffanalyse mit einer Transponder-basierten Überprüfung der Kompatibilität eines Wirkstoffs mit einer Spenderdose und/oder einer Nachfüllstation kombiniert werden. Für eine solche Transponder-basierte Messung kann zum Beispiel ein Spenderdose-Transponder an der Spenderdose angebracht werden und vor Nachfüllen der Spenderdose mit einem Wirkstoff durch ein Transponder- Lesegerät der Nachfüllstation ausgelesen werden. Alternativ oder ergänzend kann für eine solche Transponder-basierte Messung beispielsweise ein Wirkstoffgebinde-Transponder an einem den nachzufüllenden Wirkstoff bereitstellenden Wirkstoffgebinde angebracht oder dem Wirkstoffgebinde in sonstiger Weise zugeordnet werden und vor Nachfüllen der Spenderdose mit Wirkstoff aus dem Wirkstoffgebinde durch ein Transponder-Lesegerät der Nachfüllstation ausgelesen werden. Ein Abgleich der mittels des Transponder- Lesegeräts ausgelesenen Transponder-Daten mit den sensorisch erfassten Daten zur Bewertung des Wirkstoffs mittels der Erfasseinrichtung kann dann eine besonders zuverlässige Beurteilung erlauben, ob ein zum Nachfüllen einer Spenderdose vorgesehener Wirkstoff hierfür zugelassen wird oder nicht.

Gemäß einem exemplarischen Ausführungsbeispiel der Erfindung wird ein Wirkstoff oder Medium, das in eine Spenderdose nachgefüllt werden soll, mit einer Markierungssubstanz markiert. Beispielsweise kann dem Wirkstoff hierfür ein Fluoreszenzmittel (wie zum Beispiel eine DNA-Markierung) zugesetzt werden. Die Füllstation kann dann detektieren, ob der Wirkstoff bzw. das Medium in der Nachfüllstation fluoresziert (oder phosphoresziert). Wenn der Wirkstoff bzw. das Medium fluoresziert (oder phosphoresziert), kann geschlussfolgert werden, dass es sich hierbei um ein Originalmedium aus einer zuverlässigen Herkunftsquelle handelt. Wenn der experimentell untersuchte Wirkstoff hingegen nicht fluoresziert (oder phosphoresziert), kann geschlussfolgert werden, dass es sich hierbei nicht um ein Originalmedium aus einer zuverlässigen Herkunftsquelle handelt. In letzterem Fall füllt die Füllstation den Wirkstoff bzw. das Medium nicht in die Spenderdose ab. Zur sicheren Vermeidung von Missbrauch können Zuführleitungen der Nachfüllstation zum Zuführen des Mediums oder Wirkstoffs - zum Beispiel chemisch oder physikalisch - geschlossen werden. Beispielsweise kann eine chemische Reaktion in einem Schlauch induziert werden, die den Schlauch chemisch schließt. Somit ist als besonders zuverlässiger Missbrauchsschutz zum Beispiel ein chemisches Verschließen der Leitung und/oder ein physikalischen Verschließen der Leitung möglich.

Figur 1 zeigt eine Nachfüllanordnung 116 mit einer Nachfüllstation 100, einem Wirkstoffgebinde 114 und einer Spenderdose 104 gemäß einem exemplarischen Ausführungsbeispiel der Erfindung. Die Nachfüllanordnung 116 dient dazu, eine ganz oder teilweise leere oder entleerte Spenderdose 104 mit einem Wirkstoff (zum Beispiel Bremsenreiniger) zu befüllen oder nachzubefüllen, damit die Spenderdose 104 in einfacher Weise durch einen Benutzer mit einem zugeordneten Wirkstoff befüllt werden kann. Der Wirkstoff kann dann aus der Spenderdose 104 an einem Einsatzort ausgesprüht oder allgemeiner ausgetragen werden. Nach Entleerung bzw. Wiederentleerung der Spenderdose 104 kann die Spenderdose 104 dann wieder an der Nachfüllanordnung 116 mit neuem Wirkstoff befüllt werden, usw.

Zu diesem Zweck weist die Nachfüllstation 100 eine als Spenderdose- Adapter fungierende Aufnahmevorrichtung 102 zum formschlüssigen und fluidkoppelnden Aufnehmen einer mit einem Wirkstoff nachzufüllenden Spenderdose 104 auf. Die Aufnahmevorrichtung 102 kann als Codierteller ausgebildet sein, die eine mechanische Schnittstelle hat, welche auf eine korrespondierende mechanische Schnittstelle der nachzubefüllenden Spenderdose 104 formangepasst ist. Auf diese Weise können nur mechanisch passende Spenderdosen 104 an der Aufnahmevorrichtung 102 angebracht werden, was eine Fehlbedienung unwahrscheinlich macht. Obgleich dies in Figur 1 nicht dargestellt ist, kann an der Aufnahmevorrichtung 102 eine Arretiereinrichtung angebracht sein, mit der eine an der Aufnahmevorrichtung 102 angebrachte Spenderdose 104 während des Befüllens an der Aufnahmevorrichtung 102 arretiert werden kann. Auf diese Weise kann ausgeschlossen werden, dass beim Nachfüllen auf die Spenderdose 104 ausgeübter Druck oder einwirkende Kräfte zu einem unerwünschten Lösen der Spenderdose 104 von der Aufnahmevorrichtung 102 führen. Nach beendetem Nachfüllen kann die Arretiereinrichtung die Spenderdose 104 entweder selbsttätig freigeben oder durch Benutzerbetätigung in einen die Spenderdose 104 freigegebenen Zustand überführt werden. Ein Benutzer kann die nachgefüllte Spenderdose 104 dann von der Aufnahmevorrichtung 102 entfernen und zu einem Einsatzort verbringen.

Ferner kann die Nachfüllanordnung 116 das Wirkstoffgebinde 114 aufweisen, das zum Beispiel als Kanister oder Fass mit einem nachzufüllenden Wirkstoff (zum Beispiel Bremsenreiniger) befüllt sein kann. Somit enthält das Wirkstoffgebinde 114 den in die Spenderdose 104 einzufüllenden Wirkstoff und kann mit der Aufnahmevorrichtung 102 fluidisch gekoppelt oder koppelbar sein, um Wirkstoff zum Nachfüllen der Spenderdose 104 bereitzustellen.

Falls es sich bei der Spenderdose 104 - anders als in Figur 1, siehe Beschreibung unten - nicht um eine BoV (Bag-on-Valve)-Spenderdose mit einem darin permanent enthaltenen Druckmedium handelt, kann die Nachfüllanordnung 116 ferner ein Gasreservoir 124 aufweisen, das zum Bereitstellen von Druckgas ausgebildet ist und mit der Aufnahmevorrichtung 102 fluidisch gekoppelt oder koppelbar ist. Auf diese Weise kann mittels des Gasreservoirs 124 Druckgas (zum Beispiel Druckluft) zum Einfüllen in die Spenderdose 104 bereitgestellt werden. Beispielsweise kann es sich bei dem Gasreservoir 124 um einen Anschluss an eine Druckgasleitung oder um eine Druckgasflasche handeln, in der unter Überdruck stehendes Gas enthalten ist.

Wie in Figur 1 veranschaulicht ist, kann mindestens ein Ventil 111, das im dargestellten Ausführungsbeispiel als Drei-Wege-Ventil ausgebildet ist, eine Fluidverbindung zwischen dem Wirkstoffgebinde 114, dem optionalen Druckgasreservoir 124 und der Aufnahmevorrichtung 102 ausbilden. Wie gezeigt, kann die Aufnahmevorrichtung 102 mit einer Wirkstoff-Zuführeinrichtung 120 zum Zuführen von Wirkstoff aus dem Wirkstoffgebinde 114 in eine an der Aufnahmevorrichtung 102 aufgenommene Spenderdose 104 fluidisch gekoppelt sein. Ferner kann die Aufnahmevorrichtung 102 mit einer optionalen Druckgas- Zuführeinrichtung 122 zum Zuführen von Druckgas aus dem Gasreservoir 124 in die an der Aufnahmevorrichtung 102 aufgenommene Spenderdose 104 fluidisch gekoppelt sein. Beispielsweise kann das mindestens eine Ventil 111 mittels einer Steuereinrichtung 110 so gesteuert werden, dass zunächst nur Wirkstoff in die zumindest teilweise entleerte Spenderdose 104 eingefüllt wird, bevor das mindestens eine Ventil 111 so umgeschaltet wird, dass nachfolgend nur Druckgas aus dem Gasreservoir 124 in die Spenderdose 104 eingefüllt wird. Dadurch kann sichergestellt werden, dass eine vordefinierte Menge Wirkstoff in die Spenderdose 104 eingefüllt wird. Zwischen dem Wirkstoffgebinde 114 und der Aufnahmevorrichtung 102 kann eine Fördereinrichtung 113, beispielsweise eine Pumpe, angeordnet sein, um Wirkstoff aus dem Wirkstoffgebinde 114 zu der Aufnahmevorrichtung 102 und von dort aus in die Spenderdose 104 hineinzubefördern. Optional kann auch zwischen dem Gasreservoir 124 und der Aufnahmevorrichtung 102 eine Fördereinrichtung 115, beispielsweise ein Kompressor oder eine Pumpe, angeordnet sein.

Figur 1 zeigt mit einem Pfeil, wie an der Aufnahmevorrichtung 102 die Spenderdose 104 aufgesetzt wird. In einem Bodenbereich der Spenderdose 104 im Bereich ihres Nachfüllventils 162 ist die Spenderdose 104 mit einem Spenderdose-Transponder 108 ausgestattet, beispielsweise einem RFID-Tag. An besagtem Bodenbereich wird die Spenderdose 104 an der Aufnahmevorrichtung 102 aufgenommen. Ein solcher kontaktlos kommunizierfähiger Spenderdose- Transponder 108 kann zum Beispiel als Etikett auf die Spenderdose 104 aufgeklebt werden oder an und/oder in einem Dosengehäuse 166 angebracht oder eingebettet werden. In einem Festkörperspeicher des Spenderdose- Transponders 108 sind Spenderdose-bezogene Daten gespeichert, die beispielsweise die Spenderdose 104 sowie einen darin einzufüllenden Wirkstoff identifizieren oder charakterisieren können und/oder Informationen über ein Aufnahmevolumen der Spenderdose 104, Informationen über gewünschte Druckgaseigenschaften in der Spenderdose 104, Informationen über einen Benutzer der Spenderdose 104, etc. enthalten können.

In der Aufnahmevorrichtung 102 ist ein Transponder-Lesegerät 106 zum kontaktlosen Lesen der Spenderdose-bezogenen Daten des an der Spenderdose 104 angebrachten Spenderdose-Transponders 108 angeordnet. Das Transponder-Lesegerät 106 ist in einem Bereich der Aufnahmevorrichtung 102 angeordnet, dass sich die Spenderdose 104 nur dann in einem Lesebereich des Transponder-Lesegeräts 106 befindet, wenn die Spenderdose 104 an der Aufnahmevorrichtung 102 angebracht ist. Dadurch ist mit Vorteil sichergestellt, dass falsche Lesevorgänge von Spenderdosen 104 durch das Transponder- Lesegerät 106, die sich in einem weiteren Umgebungsbereich des Transponder- Lesegeräts 106 befinden, zuverlässig unterbunden sind. Zu diesem Zweck kann die Transpondertechnologie, auf deren Basis das Transponder-Lesegerät 106 und der Spenderdose-Transponder 108 kommunizieren, als Kurzreichweite- Transponder Technologie mit einer Reichweite von beispielsweise unter 10 cm, insbesondere unter 5 cm, ausgebildet sein (beispielsweise als Kurzreichweite- RFID-Technologie). Damit können die Spenderdose-bezogenen Daten des Spenderdose-Transponders 108 von dem Transponder-Lesegerät 106 selektiv nur dann ausgelesen werden, wenn die Spenderdose 104 an der Aufnahmevorrichtung 102 angebracht ist. Die ausgelesenen Daten können von dem Transponder-Lesegerät 106 einer Steuereinrichtung 110 zugeführt werden oder in einem nicht dargestellten elektronischen Massenspeicher der Nachfüllstation 100 gespeichert werden.

Bevorzugt ist auch das Wirkstoffgebinde 114 mit einem Wirkstoffgebinde- Transponder 112 versehen (nicht gezeigt) oder assoziiert. In einem Festkörperspeicher des Wirkstoffgebinde-Transponders 112 sind Wirkstoffgebinde-bezogene Daten gespeichert, die mittels des Transponder- Lesegeräts 106 selektiv dann auslesbar sind, wenn der Wirkstoffgebinde- Transponder 112 - wie gezeigt - an einem Gehäuse 130 der Nachfüllstation 100 angebracht ist. Um die Auslesbarkeit des Wirkstoffgebinde-Transponders 112 durch das Transponder-Lesegerät 106 zu ermöglichen oder zu vereinfachen, kann der Wirkstoffgebinde-Transponder 112 als von dem Wirkstoffgebinde 114 definiert abtrennbares Etikett 132 ausgebildet sein. Zum Beispiel kann das Etikett 132 als mit dem Wirkstoffgebinde-Transponder 112 ausgestattetes Klebeetikett ausgebildet sein, das ein Benutzer von dem beispielsweise als Kanister ausgebildeten Wirkstoffgebinde 114 abtrennen und an einer hierfür vorgesehenen (und beispielsweise entsprechend gekennzeichneten) Position am Gehäuse 130 angeklebt werden kann. Durch dieses Anbringen oder Ankleben oder alternativ Vorhalten kann der Wirkstoffgebinde-Transponder 112 in den Lesbarkeitsabstand des Transponder-Lesegeräts 106 gebracht werden, sodass die Wirkstoffgebinde-bezogenen Daten von dem Transponder-Lesegerät 106 ausgelesen werden können. Indem auch der Wirkstoffgebinde-Transponder 112 erst durch eine definierte Benutzeraktivität in den Lesbarkeitsabstand des Transponder-Lesegeräts 106 zu überführen ist, bevor die Wirkstoffgebinde- bezogenen Daten von dem Transponder-Lesegerät 106 erfasst werden können, ist ein zuverlässiger Schutz vor einem Auslesen falscher Wirkstoffgebinde bezogener Daten bereitgestellt. Beispielsweise können die Wirkstoffgebinde- bezogenen Daten Informationen über den Wirkstoff in dem Wirkstoffgebinde 114, über eine Füllmenge oder Restfüllmenge in dem Wirkstoffgebinde 114, Informationen über eine für diesen Wirkstoff geeignete Spenderdose 104 oder Nachfüllstation 100, etc., enthalten.

Die Steuereinrichtung 110 kann die ihr von dem Transponder-Lesegerät 106 bereitgestellten Spenderdose-bezogenen Daten und Wirkstoffgebinde- bezogenen Daten auswerten und beispielsweise auf ihre Kompatibilität überprüfen. Insbesondere kann die Steuereinrichtung 110 aus den mittels des Transponder-Lesegeräts 106 ausgelesenen Daten ermitteln, ob der von dem Wirkstoffgebinde 114 bereitgestellte Wirkstoff in die an der Aufnahmevorrichtung 102 aufgenommene Spenderdose 104 passt. Auf diese Weise kann die Betriebssicherheit erhöht werden, da ausgeschlossen werden kann, dass eine für einen beispielsweise gefährlichen (zum Beispiel Benzin aufweisenden und daher brandgefährdeten) Wirkstoff ungeeignete Spenderdose 104 verwendet wird. In entsprechender Weise kann ausgeschlossen werden, dass ein aus einer unzulässigen Quelle stammender Wirkstoff für die Nachbefüllung einer Spenderdose 104 zugelassen wird. Selbst wenn ein Benutzer die Form einer Spenderdose 104 manipuliert, um sie auf einer Aufnahmevorrichtung 102 ungeachtet der Inkompatibilität eines mit der Aufnahmevorrichtung 102 fluidisch gekoppelten Wirkstoffgebindes 114 zu montieren, kann dies von der Steuereinrichtung 110 durch Auslesen des Spenderdose-Transponders 108 erkannt werden. Ein Befüllen einer für einen bestimmten Wirkstoff ungeeigneten Spenderdose 104 kann durch die beschriebene Transponder-Konfiguration daher zuverlässig vermieden werden. Dadurch kann eine hohe Betriebssicherheit beim Einsatz der Nachfüllanordnung 116 erreicht werden. Zeigen die Spenderdose bezogenen Daten und die Wirkstoffgebinde-bezogenen Daten eine Übereinstimmung, wird der Nachfüllvorgang von der Steuereinrichtung 110 ausgelöst oder zugelassen, andernfalls wird der Nachfüllvorgang unterbunden oder nicht zugelassen.

Figur 1 zeigt noch, dass ein portables Nutzer-Endgerät 134 mit einer Software-App zum benutzerseitigen Steuern der Nachfüllanordnung 116 mittels der Steuereinrichtung 110 kommunizierfähig gekoppelt ist. Das Nutzer-Endgerät 134 kann zum Beispiel ein Mobilfunkgerät sein, das über ein Kommunikationsnetzwerk 117 (zum Beispiel ein Mobilfunknetzwerk oder das öffentliche Internet) mit einer Kommunikationsschnittstelle 119 der Nachfüllstation 110 drahtlos kommunizierfähig gekoppelt sein kann. Somit kann ein Benutzer auch von entfernter Position aus Steuerkommandos an die Nachfüllanordnung 116 übermitteln oder in Betrieb der Nachfüllanordnung 116 überwachen.

Ferner ist in Figur 1 gezeigt, dass die Nachfüllstation 100 eine Anzeigeeinrichtung 118 zum Anzeigen von Information, wie zum Beispiel Spenderdose-bezogenen Daten, Wirkstoffgebinde-bezogenen Daten und/oder anderen Informationen für einen Benutzer aufweist. Zum Beispiel kann die Anzeigeeinrichtung 118 als LCD-Anzeige oder Touchscreen ausgebildet sein. Einem Benutzer können mittels der Anzeigeeinrichtung 118 vor, während und/oder nach einem Nachfüllvorgang zugehörige Informationen an der Anzeigeeinrichtung 118 angezeigt werden. Mit Vorteil kann die Nachfüllstation 100 gemäß Figur 1 eine zum Beispiel als Balkenwaage ausgebildete Waage 126 zum Erfassen eines Gewichts oder einer hierfür indikativen Gewichtsinformation der Spenderdose 104 an der Aufnahmevorrichtung 102 vor einem Nachfüllvorgang und/oder während eines Nachfüllvorgangs aufweisen. Eine Gewichtserfassung der Spenderdose 104 vor einem Nachfüllvorgang erlaubt es, eine etwaige Restbefüllung der Spenderdose 104 mit Wirkstoff und/oder mit Druckgas qualitativ oder quantitativ zu ermitteln und einen nachfolgend durchzuführenden Nachfüllvorgang entsprechend anpassen oder durchzuführen. Durch Berücksichtigung einer etwaigen Restbefüllung der Spenderdose 104 vor deren Nachbefüllung kann eine Überfüllung der Spenderdose 104 vermieden werden. Es ist auch möglich, während eines Nachfüllvorgangs den Gewichtszuwachs einer nachzufüllenden Spenderdose 104 zu überwachen, um eine etwaige Überfüllung und Unterfüllung zu vermeiden. Die Steuereinrichtung 110, der die Ergebnisse der Gewichtserfassung mittels der Waage 126 bereitgestellt werden können, kann folglich ausgebildet sein, ein Nachfüllen der Spenderdose 104 mit dem Wirkstoff basierend auf dem erfassten Gewicht zu steuern.

Bevorzugt kann die Waage 126 zum Erfassen von für ein Summengewicht der Spenderdose 104, einer Restbefüllung von Wirkstoff in der Spenderdose 104 und eines Teils der Nachfüllstation 100 (insbesondere mindestens eines Teils der Aufnahmevorrichtung 102) indikativer Summengewichtsinformation vor einem Nachfüllvorgang und/oder während eines Nachfüllvorgangs ausgebildet sein. Mittels der Steuereinrichtung 110 kann dann ein Nachfüllen der Spenderdose 104 mit dem Wirkstoff basierend auf der erfassten Summengewichtsinformation gesteuert werden. Mit Vorteil kann es also entbehrlich sein, gezielt nur das Gewicht der Spenderdose 104 zu erfassen. Es ist auch möglich und messtechnisch wesentlich einfacher, einfach das genannte Summengewicht zu erfassen, weil dann eine Trennung von Spenderdose 104 und Aufnahmevorrichtung 102 während des Gewichtsbestimmungsvorgangs entbehrlich ist. Indem vor Anbringen einer Spenderdose 104 an der Aufnahmevorrichtung 102 ein Leergewicht der Aufnahmevorrichtung 102 ohne Spenderdose 104 erfasst wird, kann das von dem Spenderdosengewicht unterschiedliche Restgewicht des Summengewichts rechnerisch abgezogen werden, wenn mittels der Waage 126 nach Anbringen der Spenderdose 104 an der Aufnahmevorrichtung 102 das Summengewicht bestimmt wird.

Wie bereits beschrieben, kann nach Anbringen einer nachzufüllenden Spenderdose 104 an der Aufnahmevorrichtung 102 mittels der Steuereinrichtung 110 ein Nachfüllen der Spenderdose 104 mit dem Wirkstoff nur zugelassen werden, wenn die mittels der Transponder 108, 112 ermittelten Daten eine Verträglichkeit einer an der Aufnahmevorrichtung 102 zur Nachfüllung angebrachten Spenderdose 104 mit einem Wirkstoff anzeigen, der von einem angeschlossenen Wirkstoffgebinde 114 bereitgestellt wird.

Alternativ oder ergänzend kann das Zulassen eines Nachfüllens einer Spenderdose 104 mit einem Wirkstoff davon abhängig gemacht werden, dass ein an einer Erfasseinrichtung 138 erfasster Wirkstoff mindestens ein vorbestimmtes Zulässigkeitskriterium erfüllt. Als Zulässigkeitskriterium kann verwendet werden, ob es sich bei dem in der Zuführeinrichtung 120 geförderten Wirkstoff um einem für die Spenderdose 104 zulässigen Wirkstoff handelt und/oder ob der erfasste Wirkstoff in der Zuführeinrichtung 120 eine für die Spenderdose 104 als zulässig angesehene Wirkstoffherkunft erfüllt.

Wie in Figur 1 gezeigt, kann mittels der Erfasseinrichtung 138 an der Wirkstoff-Zuführeinrichtung 120 zum Zuführen von Wirkstoff aus dem Wirkstoffgebinde 114 eine Messung durchgeführt werden, die zum Charakterisieren und/oder Identifizieren von Wirkstoff dient, der beim Nachfüllen einer Spenderdose 104 durch die beispielsweise als Schlauch ausgebildete Zuführeinrichtung 120 fließt. Auf diese Weise kann Wirkstoff erkannt werden, der einem oder mehreren vorbestimmten Zulässigkeitskriterien zuwider zum Nachfüllen einer Spenderdose 104 verwendet werden soll.

Zum Beispiel kann ein zum Nachfüllen einer Spenderdose 104 freigegebener Wirkstoff fabrikseitig mit einem optisch erkennbaren Marker, wie zum Beispiel einem Fluoreszenzmarker oder einem DNA-Marker, versehen werden. Auf diese Weise kann Wirkstoff gekennzeichnet werden, der beispielsweise zum Nachfüllen in eine bestimmte Spenderdose 104 freigegeben ist und/oder erforderliche Qualitätskriterien erfüllt. Wird ein solcher Wirkstoff durch die Zuführeinrichtung 120 gefördert, kann während des Förderns mittels der Erfasseinrichtung 138 vorzugsweise optisch erfasst werden, ob der Wirkstoff ein vorbestimmtes Zulässigkeitskriterium erfüllt oder nicht. Zum Beispiel kann die Zulassung der Befüllung einer Spenderdose 104 mit Wirkstoff davon abhängig gemacht werden, dass mittels der Erfasseinrichtung 138 ein erwartetes Fluoreszenzsignal optisch erfasst werden kann.

Der Steuereinrichtung 110 können mittels der Erfasseinrichtung 138 erfasste und für das vorbestimmte Zulässigkeitskriterium indikative Daten zugeführt werden. Die Steuereinrichtung 102 kann dann ein Nachfüllen der Spenderdose 104 mit dem Wirkstoff zulassen oder ablehnen, und zwar abhängig davon, ob oder ob nicht der an der Erfasseinrichtung 138 erfasster Wirkstoff das vorbestimmte Zulässigkeitskriterium erfüllt. Beispielsweise kann ein Wirkstoff nur dann zum Auffüllen einer Spenderdose 104 zugelassen werden, wenn ein entsprechender erwarteter Fluoreszenzmarker in den Wirkstoff enthalten ist, der zum Beispiel einen bestimmten Wirkstoff anzeigt und/oder die Zugehörigkeit von Wirkstoff zu einer zuverlässigen Quelle (zum Beispiel von einem bestimmten Hersteller) anzeigt. Die Überprüfung eines vorbestimmten Zulässigkeitskriteriums stellt somit eine hohe Qualität des Wirkstoffs und eine Betriebssicherheit des Wirkstoffs in Kombination mit der Spenderdose 104 sicher.

In dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Erfasseinrichtung 138 als optische Erfasseinrichtung zum Erfassen einer vorbestimmten optischen Signalcharakteristik des nachzufüllenden Wirkstoffs ausgebildet. Das Vorliegen der besagten Signalcharakteristik zeigt hierbei an, dass der Wirkstoff das vorbestimmte Zulässigkeitskriterium erfüllt. Hierbei kann mit Vorteil die Erfasseinrichtung 138 den Wirkstoff in dem Schlauch bzw. in der Zuführeinrichtung 120, vorzugsweise während Fließens durch die Zuführeinrichtung 120, erfassen. Hat die Erfasseinrichtung 138 die Signalcharakteristik des Wirkstoff- Kandidaten zum Nachfüllen einer Spenderdose 104 ermittelt, kann diese Signalcharakteristik der Steuereinrichtung 110 zur Auswertung übermittelt werden. Die Steuereinrichtung 110 kann dann zum Beispiel auf Basis eines Vergleichs zwischen der ermittelten Ist- Signalcharakteristik und einer erwarteten Soll-Signalcharakteristik entscheiden, ob die Signalcharakteristik die Erfüllung der vorbestimmten Zulässigkeitskriterien anzeigt oder nicht. Abhängig vom Ergebnis dieser Prüfung kann die Steuereinrichtung 110 dann Maßnahmen ergreifen, um das Nachfüllen der Spenderdose 104 mit dem Wirkstoff zuzulassen oder nicht.

Zeigt die erfasste Signalcharakteristik an, dass der Wirkstoff das Zulässigkeitskriterien nicht erfüllt, kann die Steuereinrichtung 110 eine Unterbindungseinrichtung 140 zum Unterbinden des Nachfüllens der Spenderdose 104 mit dem Wirkstoff ansteuern. Beispielsweise kann die Unterbindungseinrichtung 140 eine als flexibler Schlauch ausgebildete Zuführeinrichtung 120 so zusammenquetschen, dass kein Wirkstoff durch die Zuführleitung 120 mehr hindurch gelangen kann. Alternativ kann die Unterbindungseinrichtung 140 einen aushärtbaren Klebstoff in die als Fluidleitung ausgebildete Zuführeinrichtung 120 einführen, der die Zuführleitung 120 chemisch verschließt und ein Durchleiten von Wirkstoff durch die Zuführleitung 120 verunmöglicht.

Die Spenderdose 104 kann in ihrem Inneren eine Mischung aus Wirkstoff und Druckgas aufweisen, wobei beim Betätigen einer Betätigungsdüse 121 eine Wirkstoff-Druckgas-Mischung, beispielsweise als Aerosol, aus der Spenderdose 104 ausgetragen bzw. ausgespült wird. In diesem Falle ist zum Nachfüllen der Spenderdose 104 sowohl neuer Wirkstoff als auch neues Druckgas erforderlich.

Alternativ kann die Spenderdose 104 als speziell konfigurierte Bag-on- Valve-Spenderdose ausgebildet sein, wie in Figur 1 dargestellt. Die in Figur 1 gezeigte nachfüllbare Spenderdose 104 dient zum Auslassen eines Wirkstoffs und weist in ihrem Inneren einen deformierbaren Beutel 160 zum Aufnehmen von Wirkstoff auf. Der Beutel 160 kann zum Beispiel aus Kunststoff oder einer Metallfolie hergestellt werden. An seiner Unterseite ist der Beutel 160 mit einem Nachfüllventil 162 fluiddicht verbunden. Das Nachfüllventil 162 kann flüssigkeitsdicht auf die Aufnahmevorrichtung 102 aufgesetzt werden und dadurch mit der Nachfüllstation 100 fluidisch gekoppelt werden, um den Beutel 160 mit dem Wirkstoff aus dem Wirkstoffgebinde 114 be- oder nachfüllen zu können. Darüber hinaus ist der Beutel 160 an seiner Oberseite mit einem Auslassventil 164 zum benutzerdefinierten Versprühen von Wirkstoff aus dem Beutel 160 verbunden. Die Betätigungsdüse 121 kann auf das Auslassventil 164 aufgesetzt werden, um durch Betätigen der Betätigungsdüse 121 das Auslassventil 164 zu öffnen und dadurch Wirkstoff aus dem Beutel 160 in Form eines Sprays auszutragen.

Ferner weist die Spenderdose 104 gemäß Figur 1 ein den Beutel 160 aufnehmendes rigides Dosengehäuse 166 auf, gegenüber dem das Nachfüllventil 162 und das Auslassventil 164 unterseitig bzw. oberseitig freigelegt sind. Anders ausgedrückt stehen das Auslassventil 164 kopfseitig und das Nachfüllventil 162 bodenseitig aus dem rigiden Dosengehäuse 166 hervor. Das Dosengehäuse 166 kann zum Beispiel ein rigides Metallgehäuse sein. Ein Druckgas kann in einem Zwischenvolumen 168 zwischen dem Beutel 160 und dem Dosengehäuse 166 fluiddicht eingeschlossen sein und kann vor einem Entweichen aus der Spenderdose 104 geschützt sein. Somit ist dem Druckgas ein Entweichen durch das Nachfüllventil 162 und/oder durch das Auslassventil 164 verunmöglicht. Wenn also Wirkstoff durch das Auslassventil 164 versprüht wird, wird der Wirkstoff nicht mit dem Druckgas gemischt, da das Druckgas in dem Zwischenvolumen 168 und somit in der Spenderdose 104 verbleibt. Dadurch ist auch ein Nachfüllen von Druckgas bei der Spenderdose 104 gemäß Figur 1 entbehrlich. Das Einfüllen von Druckgas in das Zwischenvolumen 168 kann fabrikseitig erfolgen, beispielsweise durch eines der Ventile 162, 164 und/oder durch ein anderes Ventil in dem Dosengehäuse 166 (nicht gezeigt). Figur 2 zeigt ein Flussdiagramm 200, das ein Verfahren zum Betreiben einer Nachfüllstation 100 gemäß einem exemplarischen Ausführungsbeispiel der Erfindung darstellt.

Das Verfahren zum Betreiben einer Nachfüllstation 100 beginnt in einem Block 202, in dem die Nachfüllstation 100 anzeigt, dass sie bereit zum Durchführen des Verfahrens ist. Dies kann an der Anzeigeeinrichtung 118 angezeigt werden.

In einem Block 204 wird überprüft, ob ein mittels einer Waage 126 erfasstes Gewicht einer nachzufüllenden Spenderdose 104 stabil innerhalb eines vorbestimmten Bereichs ist.

Ist dies der Fall, wird in einem Block 206 mittels des Transponder- Lesegeräts 106 der Spenderdose-Transponder 108 ausgelesen. Ferner kann mittels des Transponder- Lesegeräts 106 ein Wirkstoffgebinde-Transponder 112 ausgelesen werden.

In einem Block 208 wird ermittelt, ob ein Wirkstoff bzw. Medium, der bzw. das in eine Spenderdose 104 eingefüllt werden soll, zulässig ist. Ist dies nicht der Fall, schlussfolgert das Verfahren, dass es sich um eine falsche Spenderdose 104 handelt, siehe Block 210. Dies kann an der Anzeigeeinrichtung 118 angezeigt werden.

Ist dies hingegen der Fall, wird in einem Block 212 die Restmenge von Wirkstoff in der nachzufüllenden Spenderdose 104 bestimmt. Sodann kann eine Pumpe 113 eingeschaltet werden, um Wirkstoff zur Wiederbefüllung der Spenderdose 104 zu fördern (Block 214).

Nach Wiederbefüllung der Spenderdose 104 mit Wirkstoff kann (beispielsweise mittels der Waage 126) ermittelt werden, ob die nachgefüllte Menge Wirkstoff in der Spenderdose 114 passend ist, siehe Block 216. Ist dies nicht der Fall, wiederholt das Verfahren die Prozedur gemäß Block 214 und Block 216.

Ist dies hingegen der Fall, bestimmt das Verfahren in Block 218 die Füllmenge mit Wirkstoff und addiert die Gesamtfüllmenge auf. Entsprechend Block 220 kann einem Benutzer dies an der Anzeigeeinrichtung 118 angezeigt werden.

Gemäß den optionalen Block 222 kann dann die Pumpe 115 bzw. der Kompressor eingeschaltet werden, um Druckgas in die Spenderdose 104 einzuführen.

In Block 224 wird überprüft, ob der Druck in der nachbefüllten Spenderdose 104 passend ist. Ist dies nicht der Fall, werden die Prozeduren gemäß Block 222 und Block 224 überprüft.

Ist dies indes der Fall, wird das Betriebsverfahren beendet, siehe Block 226. An der Anzeigeeinrichtung 118 kann eine entsprechende Information angezeigt werden. Ein akustisches Signal (beispielsweise erzeugt durch einen Summer) kann die Beendigung des Betriebsverfahrens anzeigen.

Zusätzlich zu dem beschriebenen Ablauf der Befüllung ist es möglich, vor dem Befüllen mittels eines Druckpulses zu detektieren, ob die Spenderdose 104 richtig auf der Aufnahmevorrichtung 102 aufgesetzt ist. Ferner ist nach der Befüllung eine Datenübertragung an einen kommunizierfähig gekoppelten Knoten möglich. Es ist auch möglich zu detektieren, ob ein Wirkstoffgebinde 114 (zum Beispiel ein Fass oder ein Kanister) leer ist. Beispielsweise ist dies durch eine Überwachung des Gewichtsverlaufs eines solchen Wirkstoffgebindes 114 beim Befüllen von Spenderdosen 104 möglich.

Figur 3 zeigt ein System mit mehreren Nachfüllanordnungen 116 gemäß einem exemplarischen Ausführungsbeispiel der Erfindung, die mit einer Nachbestelleinrichtung 123 kommunizierfähig gekoppelt sind.

Bei dem System gemäß Figur 3 sind mehrere Nachfüllanordnungen 116 mit den oben beschriebenen Merkmalen mit einem Knoten 121 (beispielsweise einem Gateway) kommunizierfähig gekoppelt. Der Knoten 121 wiederum ist über ein Kommunikationsnetzwerk 117 mit der Nachbestelleinrichtung 123 gekoppelt. Erkennt eine Steuereinrichtung 110 und/oder eine Waage 126 einer Nachfüllanordnung 116, dass ein Wirkstoffgebinde 114 demnächst entleert sein wird (beispielsweise weil eine Restbefüllung des Wirkstoffgebindes 114 mit Wirkstoff einen vorbestimmten Schwellwert unterschritten hat), kann diese Information über den Knoten 121 und das Kommunikationsnetzwerk 117 der Nachbestelleinrichtung 123 übermittelt werden, wodurch eine Nachbestellung eines neuen Wirkstoffgebindes 114 mit dem Wirkstoff ausgelöst wird.

Gemäß Figur 3 können Verbrauchsdaten hinsichtlich Wirkstoff zum Beispiel an ein Kanban-System übertragen werden. Die übermittelten Daten können einen Identifizierer einer jeweiligen Nachfüllanordnung 116, einen Identifizierer einer Spenderdose 104, Datum und Zeit, sowie Wirkstoff und konsumierte und/oder nachbestellte Menge Wirkstoff enthalten. Wie dargestellt, kann ein Knoten 121 als Gateway für mehrere Nachfüllanordnungen 116 gemeinsam fungieren. Software und insbesondere Firmware kann an den Nachfüllanordnungen 116, den Knoten 121 und/oder der Nachbestelleinrichtung 123 installiert werden.

Figur 4 zeigt einen Materialfluss in einer Nachfüllanordnung 116 mit einer Nachfüllstation 100, einem Wirkstoffgebinde 114 und einer Spenderdose 104 gemäß einem exemplarischen Ausführungsbeispiel der Erfindung.

Wirkstoff kann von dem Wirkstoffgebinde 114 über eine Zuführeinrichtung 120 der Nachfüllstation 100 und von dort an eine, nach Hochklappen einer Abdeckung 135, an einer Aufnahmevorrichtung 102 montierte Spenderdose 104 überführt werden. Druckgas kann von einem Druckgasreservoir über eine Zuführeinrichtung 122 der Nachfüllstation 100 und von dort an eine an der Aufnahmevorrichtung 102 montierte Spenderdose 104 überführt werden. Handelt es sich bei der Spenderdose 104 um eine BoV-Spenderdose, ist ein Nachfüllen von Druckgas entbehrlich.

Figur 5 zeigt eine Aufnahmevorrichtung 102 einer Nachfüllstation 100 gemäß einem exemplarischen Ausführungsbeispiel der Erfindung.

Figur 6 zeigt einen Boden einer an der Aufnahmevorrichtung 102 gemäß Figur 5 zu montierenden Spenderdose 104 einer Nachfüllanordnung 116 gemäß einem exemplarischen Ausführungsbeispiel der Erfindung. An der Aufnahmevorrichtung 102 ist ein Codierteller 129 zum Aufnehmen eines Bodenbereichs 133 der Spenderdose 104 gebildet. Der Codierteller 129 ist mechanisch komplementär zu dem Bodenbereich 133 der Spenderdose 104 (siehe Figur 6) ausgebildet. Der Codierteller 129 kann freigelegt werden, indem eine Klappe oder Abdeckung 135 gemäß Figur 4 nach oben geklappt wurde. In einem zentralen Bereich des Codiertellers 129 ist ein Fluidanschluss 137 dargestellt, der mit einem Nachfüllventil 162 der Spenderdose 104 fluidisch gekoppelt werden kann, um durch den Fluidanschluss 137 Wirkstoff und/oder Druckgas durch das Nachfüllventil 162 in die Spenderdose 104 nachzufüllen.

Nach Montieren der Spenderdose 104 an dem Codierteller 129 kann eine Verriegelungseinrichtung zum Verriegeln der Spenderdose 104 an dem Codierteller 129 betätigt werden, um ein unerwünschtes Lösen der Spenderdose 104 von der Aufnahmevorrichtung 102 während des Nachfüllvorgangs zu verhindern. Nach Beendigung des Nachfüllvorgangs kann die Spenderdose 104 von der Aufnahmevorrichtung 102 entriegelt und abgenommen werden.

Figur 7 zeigt eine Rückseite einer Nachfüllstation 100 gemäß einem exemplarischen Ausführungsbeispiel der Erfindung. Insbesondere sind in Figur 7 Abschnitte der Zuführeinrichtungen 120, 122 gezeigt.

Figur 8 zeigt einen Mechanismus zum Nachfüllen einer Spenderdose 104 in einer Nachfüllanordnung 116 gemäß einem exemplarischen Ausführungsbeispiel der Erfindung. Besagter Mechanismus enthält einen Kolben und einen Zylinder vorbestimmter Größe, sodass durch einen geeigneten Druck eine zu dosierende Füllmenge definierbar ist.

Figur 9 zeigt eine Nachfüllanordnung 116 mit einer physischen Mediumsperre zum Verhindern des Nachfüllens einer Spenderdose 104 mit unzulässigem Wirkstoff gemäß einem exemplarischen Ausführungsbeispiel der Erfindung.

Die dargestellte Nachfüllanordnung 116 weist eine Nachfüllstation 100, eine an der Aufnahmevorrichtung 102 angebrachte Spenderdose 104 und ein Wirkstoffgebinde 114 mit Wirkstoff zum Nachbefüllen der Spenderdose 104 auf. Eine Steuereinrichtung 110 der Nachfüllstation 100 lässt ein Nachfüllen der Spenderdose 104 mit dem Wirkstoff aus dem Wirkstoffgebinde 114 über die Aufnahmevorrichtung 102 nur zu, wenn der an der Erfasseinrichtung 138 erfasste Wirkstoff vorbestimmte Zulässigkeitskriterien erfüllt.

Als Zulässigkeitskriterien werden im dargestellten Ausführungsbeispiel angesehen, dass der Wirkstoff aus dem Wirkstoffgebinde 114 als für die Spenderdose 104 und für die Nachfüllstation 100 zugelassener und technisch geeigneter Wirkstoff angesehen werden kann und dass der Wirkstoff aus einer zuverlässigen Quelle oder Herkunft stammt. Im dargestellten Ausführungsbeispiel erfüllt der Wirkstoff beide Zulässigkeitskriterien. Der Wirkstoff, der gemäß Figur 9 in die Spenderdose 104 nachgefüllt werden soll, ist ein Scheibenreiniger für Kraftfahrzeuge, der von einem zertifizierten Originalhersteller stammt. Um dies zu bestätigen, ist bei dem zertifizierten Hersteller der Wirkstoff mit einem ganz speziellen optisch erkennbaren Fluoreszenzmarker versehen worden. Die Anwesenheit eines Fluoreszenzmarkers (mit beispielsweise definierten Eigenschaften, wie zum Beispiel einer Konzentration, einer Kombination einer Absorption bei mehreren bestimmten UV- Wellenlängen, etc.) wird im dargestellten Ausführungsbeispiel als Nachweis für die Herkunft des Wirkstoffs von dem Originalhersteller verwendet und als Indikator für die Inhaltsstoffe des Wirkstoffs (im beschriebenen Beispiel ein Scheibenreiniger) eingesetzt.

Um zu überprüfen, ob der in dem Wirkstoffgebinde 114 zum Nachfüllen der Spenderdose 104 bereitgestellte Wirkstoff die genannten Zulässigkeitskriterien erfüllt, weist die Nachfüllstation 100 gemäß Figur 9 die optische Erfasseinrichtung 138 zum Erfassen auf, ob der in die an der Aufnahmevorrichtung 102 aufgenommene Spenderdose 104 nachzufüllende Wirkstoff die besagten vorbestimmten Zulässigkeitskriterien erfüllt. Zu diesem Zweck ist die optische Erfasseinrichtung 138 zum Erfassen einer vorbestimmten optischen Signalcharakteristik des nachzufüllenden Wirkstoffs ausgebildet, wobei bei Vorhandensein der besagten optischen Signalcharakteristik die Zulässigkeitskriterien durch den Wirkstoff als erfüllt interpretiert werden. Wie in Figur 9 dargestellt, weist die Erfasseinrichtung 138 eine Strahlungsquelle 150 zum Emittieren elektromagnetischer Primärstrahlung 170 zum Wechselwirken mit dem Wirkstoff und einen Strahlungsdetektor 172 zum Detektieren elektromagnetischer Sekundärstrahlung 174 auf, die in Reaktion auf das Wechselwirken der elektromagnetischen Primärstrahlung 170 mit dem Wirkstoff generiert wird. Die Steuereinrichtung 110 kann ausgebildet sein, anhand der detektierten elektromagnetischen Sekundärstrahlung 174 zu ermitteln, ob der an der Erfasseinrichtung 138 erfasste Wirkstoff das mindestens eine vorbestimmte Zulässigkeitskriterium erfüllt. Insbesondere kann die Nachfüllstation 100 die optische Anregungsquelle oder Strahlungsquelle 150 zum Emittieren von ultraviolettem Licht als elektromagnetische Primärstrahlung 170 aufweisen. Diese weist beispielsweise UV-Strahlung im Bereich einer Absorptionsbande des Fluoreszenzmarkers auf, mit dem der Wirkstoff in dem Wirkstoffgebinde 114 versehen ist. Infolgedessen erfolgt durch den Wirkstoff in einer Zuführleitung der Zuführeinrichtung 120 eine Absorption der elektromagnetischen Primärstrahlung 170 im Bereich der besagten Absorptionsbande. Der optische Strahlungsdetektor 172 (zum Beispiel eine Fotozelle oder eine CCR- oder CMOS-Kamera) der Erfasseinrichtung 138 dient zum Detektieren der elektromagnetischen Sekundärstrahlung 174, die nach Wechselwirkung der elektromagnetischen Primärstrahlung 170 mit dem Wirkstoff detektierbar ist. Diese Detektion kann in Transmission oder in Reflexion erfolgen und kann die Information liefern, dass der Wirkstoff elektromagnetische Strahlung im Bereich der besagten UV- Absorptionsbande absorbiert hat. Durch Vergleich mit Referenzdaten in einer Datenbank 176 kann die Steuereinrichtung 110 anhand der detektierten optischen Signalcharakteristik des Wirkstoffs erkennen, dass dieser ein Scheibenreiniger ist und von einem bestimmten Hersteller stammt. Die Steuereinrichtung 110 kann ferner ermitteln, ob der erkannte Scheibenreiniger des besagten Herstellers zur Verwendung mit der Nachfüllstation 100 bzw. zur Verwendung mit der Spenderdose 104 zugelassen ist. Da dies im vorliegenden Beispiel der Fall ist, kann die Steuereinrichtung 110 ein Nachfüllen der Spenderdose 104 mit dem Wirkstoff zulassen, da der an der Erfasseinrichtung 138 erfasste Wirkstoff die besagten Zulässigkeitskriterien erfüllt.

Der Missbrauchsschutz bzw. die Fälschungssicherheit beim Betrieb der Nachfüllstation 100 kann durch die im Weiteren beschriebenen Maßnahmen zusätzlich verbessert werden: Gemäß Figur 9 weist die Nachfüllstation 100 nämlich ein als RFID-Lesegerät ausgebildetes Transponder-Lesegerät 106 zum Lesen von Spenderdose-bezogenen Daten eines an der Spenderdose 104 angebrachten Spenderdose-Transponders 108 (zum Beispiel ein RFID-Tag) auf. Darüber hinaus ist das Transponder-Lesegerät 106 auch zum Lesen von Wirkstoffgebinde-bezogenen Daten eines Wirkstoffgebinde-Transponders 112 (zum Beispiel ein weiterer RFID-Tag) ausgebildet, der dem Wirkstoffgebinde 114 zum Bereitstellen des in die Spenderdose 104 nachzufüllenden Wirkstoffs zugeordnet ist. Durch Auslesen des Spenderdose-Transponders 108 und/oder des Wirkstoffgebinde-Transponders 112 können Informationen über den Wirkstoff und die Spenderdose 104 ausgelesen werden. Die Steuereinrichtung 110 kann zum Steuern des Nachfüllens der Spenderdose 104 mit dem Wirkstoff über die Aufnahmevorrichtung 102 basierend auf den gelesenen Spenderdose- bezogenen Daten und/oder basierend auf den gelesenen Wirkstoffgebinde- bezogenen Daten ausgebildet sein. Vorteilhaft kann die Steuereinrichtung 110 ausgebildet ist, das Nachfüllen der Spenderdose 104 mit dem Wirkstoff nur dann zuzulassen, wenn die gelesenen Spenderdose-bezogenen Daten und die gelesenen Wirkstoffgebinde-bezogenen Daten eine Kompatibilität des Wirkstoffs mit der Spenderdose 104 und der Nachfüllstation 100 anzeigen.

Besonders bevorzugt ist es, wenn das Zulassen der Nachbefüllung der Spenderdose 104 mit dem Wirkstoff aus dem Wirkstoffgebinde 114 von der Steuereinrichtung 110 davon abhängig gemacht wird, dass die Erfassergebnisse der Erfasseinrichtung 138 einerseits und die gelesenen Spenderdose-bezogenen Daten und und/oder die gelesenen Wirkstoffgebinde-bezogenen Daten andererseits die Erfüllung des mindestens einen Zulässigkeitskriteriums anzeigen. Dadurch kann eine Identifizierung einer unzulässigen Kombination aus Wirkstoff einerseits und Spenderdose 104 und/oder Nachfüllstation 100 andererseits selbst dann erfolgreich durchgeführt werden, wenn durch eine missbräuchliche Manipulation das Erfass-System oder das Transponder-System manipuliert wird, da das jeweils andere System dann immer noch eine Unzulässigkeit eines bereitgestellten Wirkstoffs erkennen lässt.

Falls - anders als bei dem beschriebenen Ausführungsbeispiel - der Wirkstoff als das mindestens eine Zulässigkeitskriterien verletzend erkannt wird, kann eine Unterbindungseinrichtung 140 das Nachfüllen der Spenderdose 104 mit dem Wirkstoff unterbinden. Gemäß Figur 9 ist die Unterbindungseinrichtung 140 zum Unterbinden des Nachfüllens der Spenderdose 104 mit dem Wirkstoff mittels Verschließens einer Zuführleitung der Zuführeinrichtung 120 ausgebildet. Insbesondere kann gemäß Figur 9 die Unterbindungseinrichtung 140 durch physisches Zusammendrücken der Zuführeinrichtung 120 dieselbe so verschließen, dass kein Wirkstoff durch diese gefördert werden kann. Hierfür kann, gesteuert durch die Steuereinrichtung 110, ein Aktuator der Unterbindungseinrichtung 140 zum Zusammendrücken der Zuführleitung angesteuert werden, wie in Figur 9 mit einem Pfeil dargestellt.

Figur 10 zeigt eine Nachfüllanordnung 116 mit einer chemischen Mediumsperre zum Verhindern des Nachfüllens einer Spenderdose 104 mit unzulässigem Wirkstoff gemäß einem exemplarischen Ausführungsbeispiel der Erfindung. Das Ausführungsbeispiel gemäß Figur 10 unterscheidet sich von dem Ausführungsbeispiel gemäß Figur 9 insbesondere durch die Konfiguration der Erfasseinrichtung 138 und durch die Konfiguration der Unterbindungseinrichtung 140:

Gemäß Figur 10 weist die Erfasseinrichtung 138 einen Chemosensor 152 zum Erfassen einer vorbestimmten chemischen Beschaffenheit des nachzufüllenden Wirkstoffs auf. Um das mindestens eine Zulässigkeitskriterium zu erfüllen, muss der Wirkstoff gemäß Figur 10 mit einer Chemikalie versehen sein, die ein vordefiniertes Sensorereignis an dem Chemosensor 152 im Inneren der Zuführleitung der Zuführeinrichtung 120 auslösen kann. Um zu ermitteln, ob dies der Fall ist, kann die Steuereinrichtung 110 ein Sensorsignal des Chemosensors 152 mit vorbestimmten Datensätzen in einer Datenbank 176 vergleichen. Auf diese Weise kann die Steuereinrichtung 110 basierend auf Sensordaten des Chemosensors 152 ermitteln, ob es sich bei dem Wirkstoff um einen für die Spenderdose 104 bzw. die Nachfüllstation 100 zugelassenen Wirkstoff handelt und ob dieser aus einer zuverlässigen Herkunftsquelle stammt. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel können die von dem Chemosensor 152 detektierten Daten anzeigen, dass es sich bei dem Wirkstoff um einen Bremsenreiniger handelt. Für diesen Bremsenreiniger kann in der Datenbank 176 hinterlegt sein, dass dieser für die an der Aufnahmevorrichtung 102 angebrachte Spenderdose 104 aufgrund einer Entflammungsgefahr nicht zugelassen ist. Außerdem kann der Bremsenreiniger als für Dichtungen der Nachfüllstation 100 korrosiv klassifiziert sein und daher für die Nachfüllstation 100 nicht zugelassen sein.

Um einen Benutzer vor einer Gesundheitsbeeinträchtigung durch den unzulässigen Wirkstoff zu schützen sowie die Komponenten der Nachfüllanordnung 116 vor Beschädigung oder Zerstörung zu schützen, kann die Steuereinrichtung 110 eine Unterbindungseinrichtung 140 zum Verschließen der Zuführeinrichtung 120 ansteuern. Gemäß Figur 10 kann die Steuereinrichtung 110 hierfür ein Ventil 182 der Unterbindungseinrichtung 140 öffnen, sodass mittels einer Förderereinrichtung 180 der Unterbindungseinrichtung 140 ein aushärtbarer Klebstoff in die Zuführleitung der Zuführeinrichtung 120 eingeleitet wird. Durch Auslösung einer chemischen Reaktion zum Aushärten des Klebstoffs in der Zuführleitung wird diese verstopft und dadurch verschlossen. Ein ausgehärteter Klebstoff pfropfen ist in Figur 10 mit Bezugszeichen 184 dargestellt. Ein Nachfüllen der Spenderdose 104 mit dem unzulässigen Wirkstoff ist aufgrund der verstopften Zuführeinrichtung 120 vorteilhaft verunmöglicht.

Figur 11 zeigt eine Nachfüllanordnung 116 gemäß einem exemplarischen Ausführungsbeispiel der Erfindung. Die in Figur 11 dargestellte Nachfüllanordnung 116 hat an ihrer Nachfüllstation 100 eine Aufnahmevorrichtung 102, die zum Beispiel gemäß Figur 5 ausgebildet sein kann und zum Aufnehmen der mit einem Wirkstoff nachzufüllenden Spenderdose 104 ausgebildet sein kann. Ferner kann in der Nachfüllstation 100 eine zum Beispiel als Prozessor ausgebildete Steuereinrichtung 110 zum Steuern des Nachfüllens der Spenderdose 104 mit dem Wirkstoff enthalten sein, die beispielsweise gemäß Figur 9 oder Figur 10 ausgebildet sein kann. Die Spenderdose 104 (beispielsweise ausgebildet gemäß Figur 1) kann an der Aufnahmevorrichtung 102 angebracht werden. Darüber hinaus können gemäß Figur 10 zwei verschiedene Wirkstoffgebinde 114 mit nachzufüllendem Wirkstoff fluidisch über eine Zuführeinrichtung 120 mit der Aufnahmevorrichtung 102 gekoppelt sein, um Wirkstoff zum Nachfüllen der Spenderdose 104 bereitzustellen. Beispielsweise mittels eines Fluidventils 159 kann ein jeweiliges der Wirkstoffgebinde 114 ausgewählt werden.

Um den Prozess des Nachfüllens der Spenderdose 104 mit einem Wirkstoff aus einem der Wirkstoffgebinde 114 freizugeben, wird mittels einer

Erfasseinrichtung 138 der aus einem jeweiligen Wirkstoffgebinde 114 kommende Wirkstoff sensorisch, zum Beispiel mittels einer optischen Sensorik, untersucht. Beispielsweise kann die Erfasseinrichtung 138 durch eine optische Absorptionsmessung ermitteln, ob der aus einem jeweiligen Wirkstoffgebinde 114 kommende Wirkstoff ein erwartetes Fluoreszenzlabel aufweist oder nicht. Ein aus einer zuverlässigen Quelle stammender Wirkstoff, beispielsweise ein von einem zertifizierten Hersteller stammender Wirkstoff, kann den Wirkstoff beispielsweise fabrikseitig mit einem solchen Fluoreszenzlabel versehen. Zeigt das mittels der Erfasseinrichtung 138 detektierte optische Signal einer

Steuereinrichtung 110 der Nachfüllstation 100 an, dass der Wirkstoff in der Zuführleitung der Zuführeinrichtung 120 dieses herkunftsanzeigende Fluoreszenzlabel aufweist, so kann die Steuereinrichtung 110 das Nachfüllen der Spenderdose 104 mit diesem Wirkstoff zulassen. Andernfalls kann die Steuereinrichtung 110 eine zum Beispiel gemäß Figur 9 oder Figur 10 ausgebildete Unterbindungseinrichtung 140 ansteuern, die Nachfüllung der Spenderdose 104 mit diesem Wirkstoff dadurch zu unterbinden, dass die Zuführleitung mechanisch und/oder chemisch blockiert wird. Die Blockade kann beispielsweise vorübergehend und reversibel sein, zum Beispiel indem ein flexibler Schlauch der Zuführeinrichtung 120 so lange zum Verschließen eines Lumens des Schlauchs zusammengedrückt wird, bis zulässiger Wirkstoff zugeführt und erkannt wird, der das Zulässigkeitskriterium erfüllt. Alternativ kann die Blockade aber auch permanent und irreversibel sein, beispielsweise indem ein Schlauch der Zuführeinrichtung 120 durch Aushärten eines Klebstoffs im Inneren des Schlauchs dauerhaft für ein Durchfließen von fluidischem Wirkstoff untauglich gemacht wird.

Ergänzend ist darauf hinzuweisen, dass „aufweisend" keine anderen Elemente oder Schritte ausschließt und „eine" oder „ein" keine Vielzahl ausschließt. Ferner sei darauf hingewiesen, dass Merkmale oder Schritte, die mit Verweis auf eines der obigen Ausführungsbeispiele beschrieben worden sind, auch in Kombination mit anderen Merkmalen oder Schritten anderer oben beschriebener Ausführungsbeispiele verwendet werden können. Bezugszeichen in den Ansprüchen sind nicht als Einschränkung anzusehen.