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Patent Searching and Data


Title:
RESECTOSCOPE HAVING A SHAFT TUBE ELECTRODE INSTRUMENT
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2020/074355
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to an electrode instrument for use in a resectoscope, characterized in that the electrode instrument comprises a tubular shaft in the form of a flushing tube and includes an electrode which is located at the distal end of the electrode instrument and to which HF current can be applied. The invention also relates to resectoscopes comprising electrode instruments of said type.

Inventors:
BROCKMANN CHRISTIAN (DE)
Application Number:
PCT/EP2019/076786
Publication Date:
April 16, 2020
Filing Date:
October 02, 2019
Export Citation:
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Assignee:
WINTER & IBE OLYMPUS (DE)
International Classes:
A61B18/18; A61B18/00; A61B18/14
Foreign References:
US20080045945A12008-02-21
EP0543123A11993-05-26
US20140163547A12014-06-12
DE102008006880A12009-08-06
Attorney, Agent or Firm:
MEISSNER BOLTE PATENTANWÄLTE RECHTSANWÄLTE PARTNERSCHAFT MBB (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Elektrodeninstrument (10) zur Verwendung in einem Resektoskop (12), dadurch gekennzeichnet, dass das Elektrodeninstrument (10) einen rohrartigen Schaft (14) umfasst, der als Spülrohr ausgebildet ist, und an seinem distalen Ende eine mit Hochfrequenzstrom beaufschlagbare Elektrode (16) aufweist.

2. Elektrodeninstrument (10) nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass im distalen Endbereich des Elektrodeninstruments (10) ein Elektrodenträger (18) angeordnet ist, wobei Elektrodenträger (18) und Schaft (14) einteilig ausgebildet sind.

3. Elektrodeninstrument (10) nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Elektrodenträger (18) zwei Tragarme (20, 22) umfasst, die an ihrem distalen Ende durch ein Verbindungselement (24) miteinander verbunden sind.

4. Elektrodeninstrument (10) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Elektrode (16) auf dem Verbindungselement (24) angeordnet ist.

5. Elektrodeninstrument (10) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Schaft (14) und der Elektrodenträger (18) aus einem elektrisch isolierenden Material sind.

6. Elektrodeninstrument (10) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Elektrodenträger (18) mindestens abschnittsweise formkomplementär zur Elektrode (16) ist.

7. Elektrodeninstrument (10) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Elektrode (16) in die Oberfläche des Elektrodenträgers (18) eingelassen ist.

8. Elektrodeninstrument (10) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Elektrode (16) eine Dünnschichtelektrode ist.

9. Elektrodeninstrument (10) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Elektrode (16) mittels mindestens einem elektrisch leitfähigen, länglichen Dünnschichtelement (26) mit dem proximalen Endbereich des Elektrodeninstruments (10) verbunden ist.

10. Resektoskop (12) für die endoskopische Chirurgie mit einem Hüllrohr (30), dadurch gekennzeichnet, dass innerhalb des Hüllrohres (30) ein Elektrodeninstrument (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 9 längsverschiebbar gelagert ist.

Description:
Resektoskop mit Schaftrohrelektrodeninstrument

Hintergrund

Die Erfindung betrifft ein Elektrodeninstrument der im Oberbegriff des Anspruches 1 genannten Art sowie Resektoskope, die ein solches Elektrodeninstrument umfassen. Elektrodeninstrumente und Resektoskope der gattungsgemäßen Art werden vor allem in der Urologie bei chirurgischen Arbeiten in der Blase und in der Urethra (Harnröhre) verwendet. Sie werden üblicherweise zur Resektion und Vaporisation von Gewebe, zum Beispiel von Gewebe im unteren Harntrakt, verwendet. Dazu umfassen die Resektoskope ein längsverschiebbares elektrochirurgisches Elektrodeninstrument, das nach dem Einführen des Resektoskops mit seinem distalen Arbeitsende aus dem distalen Ende des Schaftrohres des Resektoskops hervorgeschoben werden kann. Das Elektrodeninstrument kann an seinem distalen Arbeitsende eine elektrochirurgische Elektrode in Form eines Loops oder PlasmaButtons umfassen. Solche Instrumente sind zum Beispiel die OES PRO Resektoskope (Olympus).

Um während des Eingriffs entstehende lokale Blutungen wegzuspülen und das Gewebe vor Hitzeschäden durch die hochfrequente elektrochirurgische Anwendung zu schützen, sind die Resektoskope mit einer Spüleinrichtung versehen, die das vor dem distalen Schaftende liegende Gewebe dauerhaft umspült. Üblicherweise wird durch einen Innenschaft des Resektoskops, in dem auch das Elektrodeninstrument angeordnet ist, kontinuierlich Spülflüssigkeit geleitet, die am distalen Ende des Resektoskops austritt. Der Rückfluss der Spülflüssigkeit geschieht meist durch den Ringspalt zwischen Innen- und Außenschaft. Zur Flüssigkeitsaufnahme weist der Außenschaft dafür zahlreiche Spülbohrungen auf. Die Instrumente enthalten ferner eine Optik mittels derer der Eingriffsort während der Operation überwacht werden kann. In der Regel wird die Optik ebenfalls durch den Innenschaft geführt, so dass der Schaftbereich des Elektrodeninstruments und die Optik im Innenschaft nebeneinander liegen. Es hat sich gezeigt, dass ein solches System nicht optimal für die Führung des Spülflusses ist, da die am distalen Ende des Elektrodeninstruments angeordnete Elektrode direkt im Zustromkanal liegt und hierdurch Turbulenzen unmittelbar vor dem Austritt der Flüssigkeit aus dem Resektoskopschaft erzeugt. Die Qualität der optischen Signale, die von der Eingriffsstelle übertragen werden um dem Operateur die Navigation zu ermöglichen, wird durch diese Turbulenzen negativ beeinflusst.

Darüber hinaus nimmt das für die Spülflüssigkeit notwendige Zweischaftsystem in Resektoskopen relativ viel Platz ein. Der Platz im Inneren des Innenrohres wird durch eine Isolierspitze am distalen Ende des Innenrohrs reduziert, die notwendig ist, um Kurzschlüsse zwischen der Elektrode und dem Innenrohr zu vermeiden. Die Isolierspitze muss einerseits klein genug sein, um durch den Außenschaft geführt werden zu können, und andererseits eine relativ große Elektrode aufnehmen können. Um mechanische Belastungen des Gewebes während einer Operation zu reduzieren, wäre es wünschenswert, den Gesamtdurchmesser des Schaftbereichs weiter zu reduzieren. Dem sind jedoch in den derzeit üblichen Instrumenten mit Zweischaftsystem und Isolierspitze deutliche Grenzen gesetzt, da eine Verkleinerung der Elektrode vermieden werden soll.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, ein platzsparendes System aus Elektrodeninstrument und Resektoskop zu finden, in dem Turbulenzen im Strom der Spülflüssigkeit vermieden werden.

Beschreibung

Gelöst wird diese Aufgabe durch ein Elektrodeninstrument mit den Merkmalen von Anspruch 1 und ein Resektoskop mit den Merkmalen von Anspruch 10.

Insbesondere betrifft die Erfindung in einem ersten Aspekt ein Elektrodeninstrument zur Verwendung in einem Resektoskop, dadurch gekennzeichnet, dass das Elektrodeninstrument einen rohrartigen Schaft umfasst, der als Spülrohr ausgebildet ist, und an seinem distalen Ende eine mit Hochfrequenzstrom beaufschlagbare Elektrode aufweist. In einem zweiten Aspekt betrifft die Erfindung ein Resektoskop für die endoskopische Chirurgie mit einem Hüllrohr, dadurch gekennzeichnet, dass innerhalb des Hüllrohres ein erfindungsgemäßes Elektrodeninstrument längsverschiebbar gelagert ist.

Das erfindungsgemäße Elektrodeninstrument vereint die Funktionen eines üblichen Innenrohres und eines üblichen Elektrodeninstruments in einem einzigen Teil. Auf diese Weise wird innerhalb eines Resektoskops Platz eingespart, der zur weiteren Verringerung des Durchmessers des Resektoskopschafts genutzt werden kann. Das Elektrodeninstrument wird erfindungsgemäß als Teil der Spüleinrichtung eines Resektoskops genutzt, nämlich als Zustromkanal für die Spülflüssigkeit. Darüber hinaus wird durch die Form des distalen Endbereichs des Elektrodeninstruments sichergestellt, dass Turbulenzen in der Spülflüssigkeit minimiert werden. So wird eine hohe Qualität der von der Eingriffsstelle übertragenen Bilder sichergestellt.

In üblicher Ausbildungsweise weist das erfindungsgemäße Resektoskop einen rohrartigen Schaft auf. Der Endoskopschaft umfasst ein langgestrecktes Hüllrohr. Neben dem Schaftteil umfasst das Resektoskop zum Halten und Bedienen ein Griffsystem, das üblicherweise aus zwei Griffteilen besteht.

Das Elektrodeninstrument wird als Durchgangsinstrument in einem solchen Resektoskop verwendet. Dazu ist das Elektrodeninstrument längsverschiebbar in dem Resektoskop gelagert, vorzugsweise innerhalb des Hüllrohres des Resektoskops. Im Gegensatz zu üblichen Resektoskopen ist innerhalb des Hüllrohres kein weiteres, handelsübliches Innenrohr zur Aufnahme des Elektrodeninstruments angeordnet. Ein solches Innenrohr ist erfindungsgemäß überflüssig, da das Elektrodeninstrument selber teilweise rohrförmig zur Verwendung als Spülrohr und zur Aufnahme einer Optik ausgebildet ist.

Zu diesem Zweck umfasst das Elektrodeninstrument einen rohrartigen Schaft, der als Spülrohr ausgebildet ist. Der Schaft erstreckt sich von dem proximalen Endbereich des Elektrodeninstruments bis in den distalen Endbereich, wo sich der Elektrodenträger unmittelbar an den Schaft anschließt. Der Schaft ist hohlzylinderförmig, um den Durchtritt, insbesondere den Zustrom, von Spülflüssigkeit zu erlauben. Entsprechend weist der Schaft auch einen Durchmesser auf, der hinreichend groß ist, um die benötigte Menge Spülflüssigkeit an den Eingriffsort zu transportieren. Der Durchmesser des Schafts entspricht im Wesentlichen dem Durchmesser eines üblichen Innenrohres. Da es jedoch nicht mehr notwendig ist, den Schaft eines handelsüblichen Durchgangsinstruments hindurchzuführen, kann der Innendurchmesser des Schafts des erfindungsgemäßen Elektrodeninstruments noch etwas kleiner sein, als der Innendurchmesser eines üblichen Innenrohres. Der Innendurchmesser des Schafts liegt vorzugsweise zwischen 5 mm und 7 mm. Der Innendurchmesser des Schafts beträgt vorzugsweise mindestens 4 mm. Es ist aber auch denkbar, dass der Innendurchmesser kleiner als 4 mm ist, sofern das Instrument für die Verwendung mit Durchgangsinstrumenten vorgesehen ist, die einen entsprechend kleinen Durchmesser aufweisen. Das proximale Ende des Elektrodeninstruments wird im Betrieb mit einer Einrichtung zur Zuleitung von Spülflüssigkeit verbunden sein. Bevorzugt sind zwischen dem Schaft des Elektrodeninstruments und der Innenwand des Hüllrohres keine weiteren Elemente, insbesondere keine weitere Rohrwandung, angeordnet. Zwischen der Außenwand des Elektrodeninstruments und der Innenwand des Hüllrohres ist Raum zum Rückfluss von Flüssigkeit.

An seinem distalen Ende weist das Elektrodeninstrument eine mit Hochfrequenzstrom beaufschlagbare Elektrode auf. Bei der Elektrode kann es sich um eine Schneidschlinge, einen PlasmaButton oder andere denkbare Elektrodenformen handeln. Bevorzugt ist die Elektrode eine Schneidschiingenelektrode.

Das Elektrodeninstrument kann ein bipolares Elektrodeninstrument sein, das die Elektrode als Teil einer Elektrodenanordnung umfasst. In diesem Falle wird das Elektrodeninstrument zum Beispiel eine zweite Elektrode im distalen Endbereich des Elektrodeninstruments umfassen, die als Neutralelektrode ausgebildet ist. Alternativ kann die zweite Elektrode (Neutralelektrode) auch an anderen Elementen des distalen Endbereichs des Resektoskops angeordnet sein. Selbstverständlich kann das Resektoskop auch als monopolares Instrument ausgebildet sein.

Im distalen Endbereich des Elektrodeninstruments ist ein Elektrodenträger angeordnet, wobei Elektrodenträger und Schaft einteilig ausgebildet sind. Der Abschnitt des Elektrodeninstruments, der den Elektrodenträger umfasst, unterscheidet sich von dem Abschnitt, der den Schaft umfasst, insbesondere dadurch, dass er keine hohlzylindrische Form mehr aufweist. Stattdessen umfasst der Elektrodenträger einen oder mehrere, zum Beispiel zwei, Tragarme. Der oder die Tragarme tragen die Elektrode oder ein Verbindungselement, das die Elektrode trägt.

So kann der Elektrodenträger beispielsweise zwei Tragarme umfassen, die an ihrem distalen Ende durch ein Verbindungselement miteinander verbunden sind. Auf dem Verbindungselement kann die Elektrode angeordnet sein. Die Tragarme sind vorzugsweise langgestreckt und verlaufen im Wesentlichen parallel zueinander, proximal ausgehend von dem distalen Ende des hohlzylinderförmigen Schaftes. Dabei können die proximalen Enden der Tragarme für eine besonders stabile Halterung durch etwa 120° bis 200° voneinander, vorzugsweise etwa 180°, auf dem Umfang des distalen Schaftendes voneinander beabstandet sein. Mit anderen Worten ist es bevorzugt, dass die beiden Tragarme sich in etwa gegenüberliegen, wobei die Längsachse des Elektrodeninstruments den Mittelpunkt zwischen den beiden Tragarmen darstellt.

Alternativ kann der Elektrodenträger aber auch nur einen Tragarm umfassen, an dessen distalen Ende die Elektrode angeordnet ist.

Um eine besonders einfache, automatisierte Herstellung zu ermöglichen, sind Elektrodenträger und Schaft einteilig ausgebildet. Auf diese Weise werden auch Engstellen und störende Elemente im distalen Endbereich des Elektrodeninstruments vermieden. Elektrodenträger und Schaft können beispielsweise aus einem einzigen hohlzylinderförmigen Element hergestellt werden, indem Material, das nicht für die Form des Elektrodenträgers erforderlich ist, durch Schneiden, zum Beispiel Laserschneiden, aus der Wandung des Elements herausgeschnitten wird. Somit ist der Elektrodenträger bevorzugt in Gänze in dem Wandraum eines hohlzylindrisches Raumes angeordnet. Auch der Schaft ist in diesem Zylinderwandraum angeordnet. Bevorzugt weist der Wandraum den gleichen Außen- und Innendurchmesser wie der Schaft auf.

Umfasst das Elektrodeninstrument zwei Tragarme, so ist die Elektrode auf dem Verbindungselement angeordnet. In dieser und anderen Ausführungsformen kann aus der Oberfläche des Elektrodenträgers, vorzugsweise des Verbindungselements, eine Vertiefung herausgeschnitten sein, in der die Elektrode aufgenommen sein kann. Die Geometrie der Elektrode kann beispielsweise durch Laserschneiden aus der Oberfläche des Elektrodenträgers herausgeschnitten sein. Dieser Zuschnitt kann in demselben, automatisierten Arbeitsgang erfolgen, wie die Ausformung des Elektrodenträgers selbst. Im Elektrodenträger ist somit eine Vertiefung ausgebildet, die teilweise formkomplementär zur Elektrode ist. In anderen Ausführungsformen ist der Elektrodenträger selbst mindestens abschnittsweise formkomplementär zur Elektrode. Bevorzugt ist die Elektrode jedoch in die Oberfläche des Elektrodenträgers eingelassen. So ergibt sich zwischen der Oberfläche der Elektrode und der Oberfläche des Elektrodenträgers ein kontinuierlicher (glatter) Übergang, der die Reinigung des Instruments vereinfacht und Verwirbelungen des Spülstroms verhindert. Die Elektrode ist somit ebenfalls bevorzugt in Gänze in dem an anderer Stelle hierin beschriebenen Wandraum angeordnet.

Besonders dünne Elektroden können durch eine Dünnschichttechnik aufgebracht werden. Geeignete Techniken sind Fachleuten bekannt und umfassen beispielsweise die physikalische oder chemische Gasphasenabscheidung. Auch diese Technologien können automatisiert eingesetzt werden, so dass insgesamt eine große Varianz unterschiedlicher Elektrodeninstrumente vollautomatisiert hergestellt werden kann. Vorzugsweise ist die Elektrode daher eine Dünnschichtelektrode.

Um Kurzschlüsse zu vermeiden ist es bevorzugt, dass die Elektrode in ein elektrisch nicht leitfähiges Umfeld eingebettet ist. Daher sind der Schaft und der Elektrodenträger des Elektrodeninstruments aus einem elektrisch isolierenden Material. Geeignete Materialien sind Fachleuten bekannt. Das elektrisch isolierende Material kann beispielsweise ausgewählt sein aus der Gruppe bestehend aus Kunststoff, Glas oder Keramik. Besonders bevorzugt sind Kunststoffe und Kunststoff-enthaltene Materialien, wie zum Beispiel glasfaserverstärkte Kunststoffe.

Es versteht sich, dass die Elektrode mit einem Hochfrequenzgenerator verbindbar sein muss. Um die Menge an benötigten Kabeln zu reduzieren, können auch die elektrisch leitenden Verbindungen zwischen Elektrode und Generator mindestens im Bereich des Elektrodeninstruments als Beschichtungen auf der Oberfläche des Elektrodeninstruments oder als Beschichtungen in entsprechend vorgesehenen Vertiefungen in der Oberfläche des Instruments ausgebildet sein. Auch die Verbindungen können als Dünnschichtelemente ausgebildet und aufgebracht sein. Die Verbindungen können beispielsweise aus Platin bestehen oder dieses umfassen. In einer Ausführungsform ist die Elektrode somit mittels mindestens einem elektrisch leitfähigen, länglichen Dünnschichtelement mit dem proximalen Endbereich des Elektrodeninstruments verbunden.

Um auch Kurzschlüsse zwischen diesen Verbindungen und anderen Elementen zu vermeiden, werden die elektrisch leitfähigen Verbindungen mit einer Isolierschicht beschichtet. Die Isolierschicht bedeckt die Verbindungen vollständig, so dass die Verbindungen zwischen der Isolierschicht und der nicht-leitenden Oberfläche des Elektrodeninstruments angeordnet sind. Bevorzugt ist somit radial an der Oberfläche der als Dünnschichtelement ausgebildeten leitfähigen Verbindung eine Isolationsschicht angeordnet, die das Dünnschichtelement bevorzugt vollständig - mit Ausnahme der Elektroden und der Kontaktbereiche - bedeckt. Geeignete isolierende Materialien aus denen die Isolierschicht bestehen kann, sind Fachleuten bekannt und umfassen beispielsweise Parylene und Rilsan.

Kurze Beschreibung der Figuren

In den Zeichnungen sind Ausführungsbeispiele der Erfindung schematisch dargestellt. Es zeigen:

Fig. 1 eine seitliche, schematisierte Schnittdarstellung eines erfindungsgemäßen Resektoskops, das ein erfindungsgemäßen Elektrodeninstrument umfasst;

Fig. 2 eine perspektivische Ansicht eines erfindungsgemäßen Elektrodeninstruments aus seitlich-distaler Richtung; und

Fig. 3 eine perspektivische, schematisierte Ansicht des distalen Endbereichs eines erfindungsgemäßen Resektoskops aus seitlich-distaler Richtung.

Ausführungsbeispiele

Weitere Vorteile, Kennzeichen und Merkmale der vorliegenden Erfindung werden bei der nachfolgenden detaillierten Beschreibung von Ausführungsbeispielen anhand der beigefügten Zeichnungen deutlich. Allerdings ist die Erfindung nicht auf diese Ausführungsbeispiele beschränkt.

Fig. 1 zeigt eine schematisierte, seitliche Schnittdarstellung eines erfindungsgemäßen Resektoskops 12. Das Resektoskop 12 weist einen Resektoskopschaft 13 auf, der ein Hüllrohr 30 umfasst. Innerhalb des Hüllrohres 30 verläuft das teilweise rohrförmig ausgebildete Elektrodeninstrument 10. Darüber hinaus können weitere, hier nicht dargestellte, Elemente im Inneren des Hüllrohres 30 verlaufen, wie zum Beispiel eine Optik 42, wie in Fig. 3 dargestellt, und/oder weitere Durchgangsinstrumente oder Rohre.

Das Elektrodeninstrument 10 ist längsverschiebbar in dem Hüllrohr 30 angeordnet. Das Elektrodeninstrument 10 kann durch Betätigung eines Griffteils 34 zwangsgeführt axial in distale und proximale Richtung bewegt werden. Dabei kann es über das distale Ende des Hüllrohres 30 hinausgeschoben werden. So wird es dem Operateur ermöglicht, auch weiter von der Resektoskopspitze entferntes Gewebe zu manipulieren. Zu diesem Zweck ist ferner das Elektrodeninstrument 10 um seine Längsachse drehbar gelagert.

Das Elektrodeninstrument 10 weist einen Elektrodenträger 18 auf, der sich distal unmittelbar an den Schaft 14 des Elektrodeninstruments 10 anschließt. Elektrodenträger 18 und Schaft 14 sind aus einem elektrisch nicht leitfähigen Stück gefertigt und somit einteilig ausgebildet. Der Elektrodenträger 18 wurde mittels Laserschneidens aus dem Ende eines hohlzylindrischen Teils ausgeschnitten, dessen ungeschnittener Teil der Schaft 14 ist.

Der Elektrodenträger 18 umfasst zwei Tragarme 20, 22, von denen nur einer in der vorliegenden seitlichen Darstellung erkennbar ist. Zwischen den beiden Tragarmen 20, 22 ist, wie in Fig. 3 erkennbar ist, ein Verbindungselement 24 angeordnet. Auf dem Elektrodenträger 18, insbesondere im Bereich des Verbindungselements 24, ist in der vorliegenden Ausführungsform eine Elektrode 16 angeordnet, die als Schneidschlinge ausgebildet ist und mittels der Gewebe durch elektrochirurgische Ablation entfernt werden kann. Hierbei wird an die Elektrode 16 eine hochfrequente, elektrische Spannung angelegt, um Gewebe zu zerschneiden.

Zur Anbringung der Elektrode 16 auf dem Elektrodenträger 18 wurde die Form der Elektrode 16 zunächst aus der Oberfläche des Elektrodenträgers 18 im Bereich des Verbindungselements 24 herausgeschnitten. Anschließend wurde die Elektrode 16 mittels einer Dünnschichttechnik an der entsprechenden Position aufgebracht. Die Elektrode ist somit als Dünnschichtelement 26 ausgebildet und weist die Form einer Schneidschlinge auf. Auch die elektrisch leitfähigen Verbindungen zwischen Elektrode und dem proximalen Ende des Elektrodeninstruments 10 wurden mittels Dünnschichttechnik auf das Elektrodeninstrument aufgebracht und anschließend in nicht dargestellter Weise mit einer nicht dargestellten Isolationsschicht bedeckt. Auf dieser Weise werden Kurzschlüsse verhindert.

Das in Fig. 1 dargestellte Resektoskop 12 weist einen passiven Transporteur auf, bei dem der Schlitten 38 durch Relativbewegung der proximal von dem Resektoskopschaft 13 angeordneten Griffteile 34 und 36 zueinander gegen eine von einer Federbrücke 40 aufgebrachte Federkraft in distale Richtung gegen das distale, erste Griffteil 36 verschoben wird. Bei der Verschiebung des Schlittens 38 in distale Richtung gegen das Griffteil 36 wird das Elektrodeninstrument 10 in nicht dargestellter Weise zwangsgeführt nach distal verschoben. Bei einer Entlastung der Handgriffteile 34, 36 zwingt die von der Federbrücke 40 erzeugte Federkraft den Schlitten 38 zurück in seine Ruheposition, wobei das Elektrodeninstrument 10 in proximale Richtung gezogen wird. Bei der Rückverschiebung des Schlittens 38 kann ohne Handkraft des Operateurs, also passiv, ein elektrochirurgischer Eingriff mit dem Elektrodeninstrument 10 vorgenommen werden.

Fig. 2 zeigt eine perspektivische Ansicht des distalen Endbereichs eines erfindungsgemäßen Elektrodeninstruments 10. Es ist erkennbar, dass das Elektrodeninstrument einen hohlzylindrischen Schaft 14 aufweist, sowie an seinem distalen Ende einen Elektrodenträger 18. Der Elektrodenträger 18 ist im vorliegenden Falle ebenfalls aus einem hohlzylindrischen Teil herausgeschnitten worden, so dass der Elektrodenträger 18 vollständig in einer Verlängerung der hohlzylinderförmigen Wandform (Wandraum) des Schafts 14 angeordnet ist. Dieses Herstellungsverfahren ist einerseits besonderes material- und zeitsparend, da der Prozess automatisierbar ist. Andererseits weisen die so hergestellten Elektrodeninstrumente besonders wenig potentielle Turbulenz-verursachende Strukturen auf. Die durch den Schaft 14 zuströmende Spülflüssigkeit wird nicht durch eine im Zuflusskanal angeordnete Elektrodenanordnung verwirbelt. Alle Teile des Elektrodenträgers 18 liegen radial außerhalb des Zuflusskanals. Dies schließt selbstverständlich nicht aus, dass in anderen Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Elektrodeninstruments 10, der Elektrodenträger 18 auch vor der distalen Schaftöffnung angeordnet sein könnte.

Der Elektrodenträger 18 weist, wie bereits zu Fig. 1 geschildert, zwei Tragarme 20, 22 auf, zwischen deren distalen Enden ein Verbindungselement 24 angeordnet ist. Auf dem Verbindungselement 24 ist in nicht dargestellter Weise eine Elektrode 16 angeordnet.

Fig. 3 zeigt eine perspektivische Ansicht des distalen Endbereichs eines erfindungsgemäßen Resektoskops 12. Das Resektoskop 12 weist ein gestrichelt dargestelltes Hüllrohr 30 auf. Innerhalb des Hüllrohres 30 ist das in Fig. 2 abgebildete Elektrodeninstrument 10 längsverschiebbar angeordnet. Das Elektrodeninstrument 10 weist eine, hier nicht dargestellte, als Schneidschlinge ausgebildete Elektrode 16 auf, die auf dem Verbindungselement 24 des Elektrodenträgers 18 des Elektrodeninstruments 10 angeordnet ist. Der Elektrodenträger 18 ist zur Ermöglichung eines operativen Eingriffs über das distale Ende des Hüllrohres 30 hinaus verschoben.

Innerhalb des Elektrodeninstruments 10 verläuft eine Optik 42 durch den Resektoskopschaft 13. Mittels der Optik 42 und einem am proximalen Ende angeordneten Okular oder einer elektronischen Bildausgabe kann der mit dem Elektrodeninstrument 10 vorgenommene Eingriff live beobachtet werden.

Obwohl die vorliegende Erfindung anhand der Ausführungsbeispiele detailliert beschrieben worden ist, ist für den Fachmann selbstverständlich, dass die Erfindung nicht auf diese Ausführungsbeispiele beschränkt ist, sondern dass vielmehr Abwandlungen in der Weise möglich sind, dass einzelne Merkmale weggelassen oder andersartige Kombinationen der vorgestellten Einzelmerkmale verwirklicht werden können, sofern der Schutzbereich der beigefügten Ansprüche nicht verlassen wird. Die vorliegende Offenbarung schließt sämtliche Kombinationen der vorgestellten Einzelmerkmale ein.

Bezugszeichenliste

Elektrodeninstrument

Resektoskop

Resektoskopschaft

Schaft

Elektrode

Elektrodenträger

Tragarm

Tragarm

Verbindungselement

Dünnschichtelement

Isolationsschicht

Hüllrohr

Handgriff

Griffteil

Griffteil

Schlitten

Federbrücke

Optik