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Title:
ROLL-OFF GRID FOR A PAINT ROLLER
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2017/017072
Kind Code:
A1
Abstract:
The present invention relates to a roll-off grid for a paint roller, comprising a grid base (102; 202; 302) having a roll-off surface (106; 206; 306) and further comprising a plurality of through-openings (108; 208; 308) which penetrate the roll-off surface (106; 206; 306) in the region of the roll-off surface (106; 206; 306). The grid base (102; 202; 302) is provided with an anti-adhesion coating (150; 250; 350) at least in sections. The invention further relates to a method for producing such a roll-off grid (100; 200; 300).

Inventors:
FEUCHT UDO (DE)
HORZ RONALD (DE)
Application Number:
PCT/EP2016/067700
Publication Date:
February 02, 2017
Filing Date:
July 25, 2016
Export Citation:
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Assignee:
FEUCHT UDO (DE)
HORZ RONALD (DE)
International Classes:
B44D3/12
Domestic Patent References:
WO2014063185A12014-05-01
Foreign References:
US20040049876A12004-03-18
US20130153580A12013-06-20
DE102009055039A12011-06-22
US20140106078A12014-04-17
Attorney, Agent or Firm:
WEILNAU, Carsten (DE)
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Claims:
Patentansprüche

Abstreifgitter für einen Farbroller mit einem eine Abstreiffläche (106; 206; 306) aufweisenden Gitterkörper (102; 202; 302), welcher im Bereich der Abstreiffläche (106; 206; 306) eine Anzahl an Durchgangsöffnungen (108; 208; 308) aufweist, welche die Abstreiffläche (106; 206; 306) durchsetzen und wobei Gitterkörper (102; 202; 302) zumindest abschnittsweise mit einer Antihaftbeschichtung (150; 250; 350) versehen ist.

Abstreifgitter nach Anspruch 1, wobei der Gitterkörper (102; 202; 302) zumindest im Bereich seiner Abstreiffläche (106; 206; 306) vollständig mit der Antihaftbeschichtung (150; 250; 350) überzogen ist.

Abstreifgitter nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der

Gitterkörper (102; 202; 302) einen umlaufenden und geschlossenen Rahmen (110; 210; 310) mit einer Anzahl an Stegen (114, 116, 214, 216; 314, 316) aufweist, die sich zwischen gegenüberliegenden oder aneinander

angrenzenden Rahmenseiten (110a, 110b, 110c, 110d) erstrecken.

Abstreifgitter, nach Anspruch 3, wobei die Antihaftbeschichtung (150; 250; 350) die Stege (114, 116, 214, 216; 314, 316) und den Rahmen (110; 210, 310) vollständig umschließt.

Abstreifgitter nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die

Antihaftbeschichtung (150; 250; 350) zumindest ein Silikon oder Polysiloxan enthält.

Abstreifgitter nach Anspruch 5, wobei die Antihaftbeschichtung (150; 250; 350) zumindest eine Silikonflüssigkeit, ein Silikonfett, einen

Silikonkautschuk, ein Silikonelastomer oder ein hieraus gebildetes Gemisch enthält. Abstreifgitter nach einem der vorhergehenden Ansprüche 5 oder 6, wobei die Antihaftbeschichtung (1 50; 250; 350) aus einem kalt- oder heißvernetzenden Silikonelastomer oder Silikonkautschuk besteht.

Abstreifgitter nach einem der vorhergehenden Ansprüche 5 bis 7, wobei die Antihaftbeschichtung (1 50; 250; 350) einen Ein- oder Mehrkomponenten- Silikonkautschuk aufweist.

Abstreifgitter nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der

Gitterkörper (1 02; 202; 302) als Metall- oder als Kunststoffkörper ausgebildet ist.

0. Verfahren zur Herstellung eines Abstreifgitters nach einem der

vorhergehenden Ansprüche mit den Schritten :

Bereitstellen eines eine Abstreiffläche (1 06; 206; 306) aufweisenden Gitterkörpers (1 02; 202; 302), welcher im Bereich der Abstreiffläche (1 06; 206; 306) eine Anzahl an Durchgangsöffnungen (1 08; 208; 308) aufweist, welche die Abstreiffläche (1 06; 206 ; 306) durchsetzen und zumindest abschnittsweises Beschichten des Gitterkörpers (1 02; 202; 302) mit einer Antihaftbeschichtung (1 50; 250 ; 350).

Description:
ABSTREI FGITTER FÜR EI NEN FARBROLLER

Beschreibung Technisches Gebiet

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Abstreifgitter für einen Farbroller sowie ein entsprechendes Verfahren zur Herstellung eines solchen Abstreifgitters. Hintergrund

Abstreifgitter für Farbroller sind im Stand der Technik hinlänglich bekannt. Solche Abstreifgitter weisen typischerweise eine ebene Gitterstruktur auf, die eine perforierte oder löchrige Abstreiffläche für einen Farbroller bildet. Zum Auftragen von Farben oder Lacken auf Flächen wird typischerweise ein drehbarer Farbroller abschnittsweise in eine aufzubringende fließfähige oder pastöse Substanz, d.h. in eine Flüssigkeit wie etwa Farbe oder Lack eingetaucht. Der auf diese Art mit der aufzubringenden

Flüssigkeit benetzte Farbroller wird alsdann entlang Abstreiffläche des Abstreifgitters abgerollt, um den Farbroller möglichst gleichmäßig mit der aufzubringenden Flüssigkeit zu benetzen. Zudem soll überschüssige Substanz, welche vom Farbroller nicht hinreichend aufgenommen werden kann, mittels des Abstreifgitters vom Farbroller abgestreift werden.

Im Maler- und Lackierhandwerk ist es üblich, gängige und mit zumindest einer

Halterung versehene Abstreifgitter annähernd vertikal oder geneigt an einem

Öffnungsrand eines Farbeimer einzuhängen, sodass der Farbroller unmittelbar nach einem Eintauchen in die Farbe oder in die entsprechende mittels des Farbrollers aufzubringende Flüssigkeit am Abstreifgitter entlang abrollbar ist. Die mittels des Abstreifgitters abgeschiedene überflüssige Farbe oder Flüssigkeit kann alsdann in den Farbbehälter abtropfen. Das Reinigen von Farbrollern und Abstreifgittern nach einem Gebrauch ist mitunter recht lästig sowie arbeits- und zeitintensiv. Aufgrund vergleichsweise geringer

Anschaffungskosten wird oftmals von einem Reinigen eines Abstreifgitters abgesehen. Insoweit werden Abstreifgitter vielfach als Wegwerfartikel verwendet, die etwa bereits nach einmaligem oder kurzzeitigem Gebrauch zu entsorgen sind. Doch auch bereits während des Gebrauchs herkömmlicher Abstreifgitter kann es je nach Maschenweite des Gitters und der Beschaffenheit der mittels des Farbrollers aufzubringenden

Flüssigkeit dazu kommen, dass zumindest einige in der Gitterstruktur vorgesehene Durchgangsöffnungen des Abstreifgitters vollständig mit der Flüssigkeit zugesetzt oder von Flüssigkeit überspannt sind. Dies hat kann nachteilige Auswirkungen auf die Funktionalität des Abstreifgitters haben. In solchen Fällen ist es erforderlich, das

Abstreifgitter bereits während des Gebrauchs zu reinigen, was vom Endanwender als störend und zeitraubend empfunden wird. Insoweit liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein verbessertes

Abstreifgitter bereitzustellen, welches sich weitaus einfacher reinigen lässt und welches sich aufgrund seiner verbesserten Reinigungsfähigkeit auch für einen

Mehrfachgebrauch problemlos eignet. Insoweit soll das verbesserte Abstreifgitter eine erhöhte Lebensdauer aufweisen und somit zur Müllvermeidung beitragen.

Diese Aufgabe wird mit einem Abstreifgitter gemäß dem unabhängigen Patentanspruch 1 sowie mit einem Verfahren zu seiner Herstellung gemäß dem Patentanspruch 10 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind dabei Gegenstand abhängiger

Patentansprüche.

Das nach der Erfindung vorgesehene Abstreifgitter ist für einen Farbroller ausgestaltet. Es weist einen eine Abstreiffläche aufweisenden Gitterkörper auf. Der Gitterkörper weist im Bereich der Abstreiffläche eine Anzahl an Durchgangsöffnungen auf, welche die Abstreiffläche durchsetzen. Der Gitterkörper ist dabei zumindest abschnittsweise mit einer Antihaftbeschichtung versehen bzw. mit einer Antihaftbeschichtung beschichtet. Der Gitterkörper ist insbesondere im Bereich der Abstreiffläche mit der

Antihaftbeschichtung beschichtet. Die Antihaftbeschichtung bewirkt dabei, dass die mit dem Farbroller beispielsweise auf eine Fläche aufzubringende und am Abstreifgitter abzustreifende Flüssigkeit, etwa eine Farbe oder ein Lack, weniger stark am

Gitterkörper bzw. an dessen Abstreiffläche anhaftet. Dank der Antihaftbeschichtung neigt das Abstreifgitter weitaus weniger zu einer Verschmutzung. Unweigerlich an der Abstreiffläche verbleibende Flüssigkeit, etwa Farbe oder Lacke, lassen sich nach oder während des Gebrauchs des Abstreifgitters weitaus leichter und mit weitaus geringerem Zeitaufwand entfernen, als dies bei Abstreifgittern nach dem Stand der Technik der Fall ist.

Im Idealfall ist die Antihaftbeschichtung derart flüssigkeitsabweisend, dass etwaige am Gitterkörper abgestreifte Flüssigkeits- oder Farbreste bereits allein schwerkraftbedingt am Gitterkörper herabrinnen. Die Antihaftbeschichtung kann insoweit einen

Selbstreinigungseffekt für das Abstreifgitter bereitstellen, sodass ein manuelles

Reinigen des Abstreifgitters nach oder während dessen Gebrauch sogar weitgehend entfallen kann.

Nach einer Weiterbildung ist der Gitterkörper des Abstreifgitters zumindest im Bereich seiner Abstreiffläche vollständig mit der Antihaftbeschichtung überzogen. Ein

vollständiger Überzug der Abstreiffläche verbessert deren feuchtigkeits- bzw. färb- oder lackabweisende Wirkung. Es ist sogar möglich und denkbar, dass das gesamte

Abstreifgitter mit der Antihaftbeschichtung überzogen ist. Dies kann sich aus Gründen der Dauerhaltbarkeit sowie aus herstellungstechnischen Gründen als vorteilhaft erweisen. Insoweit wären bei einem vollständigen Überzug des Abstreifgitters mit einer Antihaftbeschichtung keinerlei Übergänge zwischen beschichteten und unbeschichteten Bereichen vorzusehen, die herstellungstechnisch womöglich Probleme bereiten könnten. Nach einer weiteren Ausgestaltung weist der Gitterkörper einen umlaufenden und in Umfangsrichtung geschlossenen ebenen Rahmen mit einer Anzahl an Stegen auf. Die Stege erstrecken sich hierbei zwischen gegenüberliegenden oder aneinander angrenzenden Rahmenseiten. Es sind insbesondere Längs- und/oder Querstege vorgesehen. Die Stege können beispielsweise ein quadratisches, rechteckiges, dreieckiges, rautenförmiges oder hexagonales Muster bilden. Zwischen den ebenfalls in der Ebene des Rahmens liegenden Stegen befinden sich die Durchgangsöffnungen der Abstreiffläche. Insbesondere werden die Durchgangsöffnungen durch Zwischenräume zwischen den Stegen und den Rahmenseiten gebildet.

Der Rahmen selbst kann beispielsweise eine quadratische oder rechteckige

Grundgeometrie aufweisen. Ferner sind weitere geometrische Formen, wie

beispielsweise dreieckige, tetraederförmige als auch zumindest abschnittsweise gekrümmte, mithin ovale oder elliptische Rahmengeometrien denkbar. Die konkrete Rahmen- und Steggeometrie kann je nach der mittels des Farbrollers aufzubringenden Flüssigkeit oder pastösen Substanz individuell gestaltet sein, um einen jeweils gewünschten Abstreifeffekt zu erzielen.

Nach einer weiteren Ausgestaltung umschließt die Antihaftbeschichtung die Stege und den Rahmen vollständig. Es ist denkbar, dass einzelne Steg- oder Rahmenabschnitte, welche einander überlappen oder überdecken, im Überlappungs- oder

Überdeckungsbereich antihaftbeschichtungsfrei sind. Insbesondere bei sich kreuzenden und übereinanderliegenden durchgängigen Stegen können diese an ihren jeweils in Kontakt miteinander stehenden Grenzflächen beschichtungsfrei sein. Jene

Grenzflächen gelangen bei ordnungsgemäßer Anwendung des Abstreifgitters ohnehin nicht mit der am Abstreifgitter abzustreifenden Substanz in Berührung. Sämtliche von außen zugängliche Bereiche der Stege und/oder des Rahmens sind von Vorteil mit der Antihaftbeschichtung versehen und dementsprechend vollständig von der

Antihaftbeschichtung umschlossen.

Nach einer Weiterbildung ist ferner vorgesehen, dass die Antihaftbeschichtung zumindest ein Silikon oder Polysiloxan enthält. Ferner ist denkbar, dass die

Antihaftbeschichtung im Wesentlichen aus einem Silikon oder Polysiloxan, ggf. mit Zuschlagstoffen oder hieraus gebildeten Gemischen besteht. Polysiloxane, welche gemeinhin auch als Silikon bezeichnet werden, weisen besonders gute hydrophobe Eigenschaften auf. Sie sind nicht nur wasserabweisend, sondern zeigen auch im

Hinblick auf Lösungsmittel, welche typischerweise in Farben oder Lacken enthalten sind, entsprechende abweisende oder abperlende Eigenschaften auf. Zudem haftet Polysiloxan oder Silikon sehr gut an dem Gitterkörper des Abstreifgitters. Polysiloxanmoleküle richten sich auf Oberflächen mit polaren Zentren spontan so aus, dass Methylgruppen von der Oberfläche wegweisen. Diese bewirken überwiegend das hydrophobe Verhalten des Abstreifgitters bzw. seines beschichteten Gitterkörpers. Die besonders gute Haftbarkeit von Polysiloxanen oder Silikon auf dem Gitterkörper ist typischerweise auf die strukturelle Verwandtschaft der Oberfläche des Gitterkörpers mit den Polysiloxanen zurückzuführen. Die negativ polarisierten Sauerstoffatome aus den Polysiloxanmolekülen können elektrostatische Anziehungskräfte zu Kationen oder zu Wasserstoffbrückenbindungen mit -OH-Gruppen des Materials des Gitterkörpers bilden. Die Verwendung von zumindest einem Polysiloxan oder Silikon als Bestandteil der vorzusehenden Antihaftbeschichtung ist in mehrfacher Hinsicht von Vorteil. Einerseits haften Polysiloxane oder Silikone besonders gut am Gitterkörper, beispielsweise an dessen Stegen oder Rahmenseiten. Mit verhältnismäßig geringem Aufwand kann auf diese Art und Weise eine qualitativ hochwertige Beschichtung gebildet werden. Zum anderen weist die Beschichtung inhärent eine stark hydrophobe und damit

flüssigkeitsabweisende Eigenschaft auf, die ein Verschmutzen des Abstreifgitters mit einer fließfähigen oder pastösen Substanz verhindert bzw. die ein besonders einfaches Reinigen des Gitterkörpers ermöglicht. Die hydrophoben Eigenschaften von Silikon oder Polysiloxan entfalten sich bereits bei vergleichsweise dünnen Beschichtungen, etwa im Submikrometerbereich oder im Bereich einiger weniger Mikrometer, typischerweise weniger als 100 μηι. Auf diese Art und Weise erfährt der Gitterkörper bzw. die von ihm gebildete Abstreiffläche durch Vorsehen der Antihaftbeschichtung unter Umständen eine kaum messbare und für die Funktionsweise des Abstreifgitters vollkommen unerhebliche geometrische Modifikation. Nach einer weiteren Ausgestaltung enthält die Antihaftbeschichtung zumindest eine Silikonflüssigkeit, ein Silikonfett, einen Silikonkautschuk, ein Silikonelastomer oder hieraus gebildete Gemische. Es sind grundsätzlich verschiedenartigste

Antihaftbeschichtungen auf Silikon- oder Polysiloxanbasis denkbar. Je nach

Materialbeschaffenheit des Gitterkörpers können Silikonflüssigkeiten, beispielsweise wie Silikonöle, aber auch Silikonelastomere ggf. hieraus gebildete Gemische für die Antihaftbeschichtung Verwendung finden. Die Verwendung von Silikonelastomeren kann sich hierbei als besonders vorteilhaft erweisen, da ein den Gitterkörper

überziehendes oder dessen Stege und Rahmenseiten umschließendes

Silikonelastomer quasi einen formschlüssigen Verbund mit dem Gitterkörper eingeht.

Ein Silikonelastomer kann beispielsweise eine durchgehende Umhüllung für den Gitterkörper bilden, welcher letztlich nur noch als mechanische Tragstruktur für die Außenhaut des Abstreifgitters fungiert, die letztlich aus einem oder aus mehreren Silikonelastomeren bestehen kann.

Nach einer weiteren Ausgestaltung weist die Antihaftbeschichtung zumindest ein kalt- oder heißvernetzendes Silikonelastomer bzw. einen kalt- oder heißvernetzenden Silikonkautschuk auf. Die Antihaftbeschichtung kann dabei sogar aus einem kalt- oder heißvernetzenden Silikonelastomer bzw. Silikonkautschuk bestehen. Die Verwendung von kalt- oder heißvernetzenden Silikonelastomeren oder Silikonkautschuken erweist sich herstellungstechnisch als besonders vorteilhaft. Der mit der Antihaftbeschichtung zu versehende Bereich des Gitterkörpers kann beispielsweise in einen in flüssiger oder pastöser Form vorliegenden Silikonkautschuk eingetaucht werden. Eine

Vernetzungsreaktion des Silikonkautschuks kann alsdann entweder bei

Raumtemperatur oder bei vergleichsweise hoher Temperatur erfolgen.

Insbesondere bei Verwendung eines heißvernetzenden Silikonkautschuks ist die Antihaftbeschichtung des Abstreifgitters besonders temperaturbeständig, beispielsweise kann die Antihaftbeschichtung eine Temperaturbeständigkeit zwischen -40 °C und 250 °C aufweisen. Es ist ferner denkbar, dass die Antihaftbeschichtung nach der Flüssigkautschuk-Technologie (englisch: Liquid Silicone Rubber) am Gitterkörper angeordnet ist. Der hier zugrundeliegende Vernetzungsmechanismus besteht in einer meist durch Edelmetallverbindung katalysierten Addition von Si-H-Gruppen an Silizium gebunden Vinylgruppen, die beide in die Polymerketten bzw. an deren Ende eingebaut sind.

Bei Vorsehen eines kaltvernetzenden und somit bei Raumtemperatur vernetzenden Silikonkautschuks ist nach einer weiteren Ausgestaltung des Abstreifgitters vorgesehen, dass die Antihaftbeschichtung einen Ein- oder Mehrkomponenten-Silikonkautschuk aufweist. Einkomponentige Silikonkautschuke vernetzen typischerweise bei

Raumtemperatur unter dem Einfluss von Luftfeuchtigkeit. Die Vernetzung erfolgt dabei durch Kondensation von SiOH-Gruppen unter Bildung von Si-O-Bindungen. Die SiOH- Gruppen werden dabei durch Hydrolyse von SiX-Gruppen einer intermediär aus einem Polymer mit endständigen OH-Gruppen und einem sogenannten Vernetzer R-SiX3 (X = -0-CO-CH3, -NHR) entstehenden Spezies gebildet.

Bei Zwei- oder Mehrkomponentensilikonkautschuken werden als Vernetzer zum

Beispiel Gemische aus Kieselsäureester, beispielsweise Ethylsilikat, und

zinnorganische Verbindungen verwendet. Als Vernetzungsreaktion erfolgt die Bildung einer Si-O-Si-Brücke aus Si-OR und Si-OH durch Alkoholabspaltung. Die Verwendung von Ein- oder Mehrkomponenten-Silikonkautschuken für die Antihaftbeschichtung kann je nach konkretem Einsatzzweck für das Abstreifgitter sowie in Abhängigkeit der Abstreifgittergeometrie individuell ausgewählt und dementsprechend vorgesehen werden. Nach einer weiteren Ausgestaltung ist der Gitterkörper als Metall- oder als

Kunststoffkörper ausgebildet. Bei einer Metallausgestaltung können die Rahmenseiten und die sich hierzwischen erstreckenden Stege jeweils einen Metalldraht aufweisen. Die Stege können dann maschenartig miteinander verflochten oder verwoben sein, um dem Gitterkörper selbst bei Verwendung vergleichsweise dünner Metalldrähte eine

geforderte Eigensteifigkeit zu verleihen. Bei einer Ausgestaltung als Kunststoffkörper ist der Gitterkörper typischerweise als Kunststoff-Spritzgussbauteil gebildet. Hierbei lassen sich verschiedenartigste Formgebungen des Gitterkörpers, insbesondere hinsichtlich der Rahmen- und Steggeometrien beliebig und besonders kostengünstig in Massenfertigung herstellen.

Der Gitterkörper muss keineswegs eine echte Gitterstruktur im Sinne von sich kreuzenden längserstreckten Stegen aufweisen. Es ist grundsätzlich denkbar, dass der Gitterkörper auch lediglich eine Anzahl beispielsweise parallel oder unter einem Winkel zueinander verlaufender Stege oder Lamellen aufweist, die sich kreuzungs- oder überlappungsfrei in der Ebene der Abstreiffläche erstrecken. Ebenso kann der

Gitterkörper als perforiertes Lochblech ausgestaltet sein.

Nach einem weiteren Aspekt betrifft die Erfindung ferner ein Verfahren zur Herstellung eines zuvor beschriebenen Abstreifgitters. Das Verfahren umfasst die Schritte des Bereitstellens eines eine Abstreiffläche aufweisenden Gitterkörpers sowie ein zumindest abschnittsweises Beschichten des Gitterkörpers mit einer Antihaftbeschichtung. Der Gitterkörper weist dabei im Bereich seiner Abstreiffläche eine Anzahl an

Durchgangsöffnungen auf, welche die Abstreiffläche durchsetzen. Das Beschichten des Gitterkörpers erfolgt typischerweise mit einem Silikon oder einem Polysiloxan. Es kommen hierbei verschiedenartigste Beschichtungsverfahren grundsätzlich infrage. Beispielsweise kann der bereitgestellte Gitterkörper durch Eintauchen in ein

Beschichtungsbad mit der Antihaftbeschichtung benetzt werden. Nach einem

Eintauchen kann die den Gitterkörper benetzende Beschichtung aushärten oder einer Vernetzungsreaktion unterliegen, sodass sich eine vorzugsweise besonders

gleichmäßige Beschichtung auf dem Gitterkörper ausbildet. Andere infrage kommende Verfahren zur Beschichtung schließen beispielsweise ein Beschichten mittels Sprühen oder Spritzen, beispielsweise ein thermisches Spritzverfahren mit ein.

Es gilt insbesondere zu beachten, dass das Verfahren der Herstellung eines zuvor beschriebenen Abstreifgitters vorgesehen ist. Sämtliche in Bezug auf das Abstreifgitter beschriebenen Merkmale und Vorteile gelten insoweit auch gleichermaßen für das Herstellungsverfahren; und umgekehrt. Weitere Ziele, Merkmale sowie vorteilhafte Eigenschaften des Abstreifgitters und des Verfahrens zu seiner Herstellung werden in der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die Zeichnungen erläutert. Hierbei zeigen :

Fig. 1 eine perspektivische Darstellung einer ersten Ausgestaltung eines

beschichteten Abstreifgitters;

Fig. 2 eine weitere Ausgestaltung eines Abstreifgitters und

Fig. 3 eine dritte Ausgestaltung eines nach der Erfindung vorgesehenen

Abstreifgitters,

Fig. 4 einen Querschnitt A-A durch das Abstreifgitter gemäß Fig. 3 und

Fig. 5 ein Flussdiagramm des Herstellungsverfahrens zur Fertigung eines

erfindungsgemäßen Abstreifgitters.

In den Fig. 1 bis 3 sind diverse Ausgestaltungen von Abstreifgittern 1 00, 200, 300 gezeigt. Jedes dieser Abstreifgitter 100, 200, 300 weist einen Gitterkörper 1 02, 202, 302 auf. Sämtliche Abstreifgitter 1 00, 200, 300 sind dabei jeweils mit einem Kopfteil 104, 204, 304 versehen, an dessen Kopfende jeweils ein Handgriff 105, 205, 305 für eine einfache Handhabung des jeweiligen Abstreifgitters 1 00, 200, 300 vorgesehen ist.

Jedes der Abstreifgitter 100, 200, 300 weist eine Abstreiffläche 106, 206, 306 auf. Diese ist im Wesentlichen eben ausgestaltet.

Ein vorliegend nicht explizit gezeigter Farbroller kann an der Abstreiffläche 1 06, 206, 306 entlang abgerollt werden. Auf diese Art und Weise kann die am Farbroller anhaftende Substanz oder Flüssigkeit gleichmäßig über der Außenkontur des

Farbrollers verteilt werden. Zudem kann überschüssige fließfähige oder flüssige

Substanz, so beispielsweise eine Farbe oder ein Lack vom Farbroller am Abstreifgitter 100, 200, 300 abgestreift werden. Der Gitterkörper 102, 202, 302 weist vorliegend jeweils einen umlaufenden und geschlossenen Rahmen 1 10, 210, 310 auf. Am Beispiel der Fig. 1 weist der Rahmen 1 10 etwa quadratische oder rechteckige Grundgeometrie mit im rechten Winkel zueinander angeordneten Rahmenseiten 1 10a, 1 10b, 1 1 Oc, 1 10d auf. Zwischen den Rahmenseiten 1 10a, 1 10b, 1 1 Oc, 1 10d erstrecken sich mehrere Stege 1 14, 1 1 6. Im Ausführungsbeispiel gemäß der Fig. 1 sind die Stege 1 14 jeweils parallel zueinander, aber in einem vorgegebenen Winkel von etwa 45° bis 60° zu den angrenzenden

Rahmenseiten 1 10a, 1 10b, 1 1 Oc, 1 10d ausgerichtet. Selbiges trifft für die Stege 1 16 zu. Die Stege 1 14 sind dabei ferner in einem vorgegebenen Winkel zu den Stegen 1 16 ausgerichtet, sodass sich insgesamt ein gleichmäßiges Rautenmuster über die

Gesamtfläche des Rahmens 1 10 ergibt.

Zwischen den Stegen 1 14, 1 16 sind jeweils Durchgangsöffnungen 108, gebildet, durch welche überschüssige Farbe oder die mittels des Farbrollers aufzubringende

überflüssige Flüssigkeit abtropfen und in einem Behältnis gesammelt werden kann.

In den beiden weiteren Ausgestaltungen nach Fig. 2 und Fig. 3 sind die

unterschiedlichen Stege 1 14, 1 1 6 jeweils senkrecht zueinander ausgerichtet. Die von den Stegen 214, 21 6 sowie 314, 31 6 gebildeten Zwischenräume 208, 308 weisen hierbei eine mit dem Rahmen 210, 310 korrespondierende Grundgeometrie auf. In Fig. 2 ist der Rahmen 210 im Wesentlichen rechteckig. Folglich sind auch die

Durchgangsöffnungen 208 rechteckig ausgebildet. Der in Fig. 3 gezeigte Rahmen 310 ist im Wesentlichen quadratisch mit im Wesentlichen quadratischen

Durchgangsöffnungen 308 ausgestaltet.

Die beiden in Fig. 1 und 3 beispielhaft gezeigten Abstreifgitter 100, 300 sind ferner mit einer seitlich, bzw. von der Ebene des jeweiligen Rahmens 1 10, 310 hervorstehenden Halterung 122, 322 versehen. Die Halterung 122, 322 weist im Beispiel der Fig. 1 zwei nach unten, dem jeweiligen Kopfteil 104, 304 entgegengesetzt ausgerichtete

Haltehaken 124, 324 auf. Mittels solcher Haltehaken 124, 324 kann beispielsweise eine Öffnungsberandung eines Farbeimers oder eines vergleichbaren Behälters zwischen den Haltehaken 124, 324 und dem Rahmen 1 10, 310, vorliegend den Rahmenseiten 1 10a, 1 10c eingeklemmt werden.

Auf diese Art und Weise kann das Abstreifgitter 100 beispielsweise an einer

Öffnungsberandung eines hier nicht explizit gezeigten Behälters fixiert werden. Im Ausführungsbeispiel gemäß der Fig. 3 sind die Haltehaken 324 einstückig mit dem Griffteil 305 des Abstreifgitters 300 verbunden. Die in den Fig. 1 und 2 gezeigte

Abstreifgitter 100, 200 können beispielsweise einen Kunststoffgitterkörper 102, 202 aufweisen. Der in Fig. 3 gezeigte Gitterkörper 302 ist typischerweise aus einem Metall, insbesondere aus Metalldraht gebildet. Die sich in der Abstreiffläche 306

überlappenden Längs- und Querstege 1 14, 1 1 6 können hierbei jeweils geringfügig gewellt und maschenartig miteinander verwoben sein.

Sämtliche Gitterkörper 102, 202, 302 sind, wie dies aus dem Querschnitt gemäß der Fig. 4 deutlich wird, zumindest bereichsweise mit einer Antihaftbeschichtung 150, 250, 350 versehen. In Fig. 4 ist ein Querschnitt durch zwei parallel verlaufende Stege 314 des Abstreifgitters 300 beispielhaft gezeigt. Die im vorliegenden Beispiel im Querschnitt kreisrund ausgestalteten Stege 314 sind an ihrer von außen zugänglichen Außenseite jeweils mit der Antihaftbeschichtung 350 versehen. Die Beschichtung 350 umschließt hierbei den Außenumfang der Stege 314 weitgehend vollständig. Die Beschichtung 350 weist dabei ferner eine im Umfangsrichtung weitgehend gleichmäßige Beschichtung auf.

An dieser Stelle sei darauf hingewiesen, dass die Darstellung gemäß Fig. 4 lediglich exemplarisch ist und die tatsächlichen Größen bzw. Dickenverhältnisse von

Stegquerschnitt und Beschichtungsstärke keinesfalls wiedergibt. Die Dicke der

Antihaftbeschichtung 350 kann kleiner als 1 μηι sein. Es ist aber auch denkbar, dass die Dicke der Beschichtung zumindest 1 μηπ, zumindest 10 μηπ, zumindest 100 μηι beträgt. Typischerweise beträgt die Dicke der Beschichtung 350 jedoch weniger als 1 mm. In Ausnahmefällen kann sie jedoch auch mehr als 1 mm, auch mehr als 2 mm betragen. Die Dicke der Antihaftbeschichtung 350 kann stark mit der Wahl des konkreten

Beschichtungsmaterials variieren. Bei Verwendung einer Silikonflüssigkeit oder eines Silikonfetts, beispielsweise von Silikonöl ist typischerweise eine besonders dünne Beschichtung vorgesehen. Bei Vorsehen eines Silikonelastomers oder eines

Silikonkautschuks kann die Beschichtung auch vergleichsweise dick ausgestaltet sein. Die typischerweise zumindest ein Silikon oder Polysiloxan aufweisende

Antihaftbeschichtung 150, 250, 350 verleiht dem Abstreifgitter 100, 200,300 besondere hydrophobe Eigenschaften. Die mittels eines Farbrollers am Abstreifgitter 100, 200, 300 abzustreifende oder zu verteilende fließfähige oder pastöse Substanz, etwa Farbe oder Lacke, neigen weitaus weniger dazu, am Gitterkörper 102, 202, 302 anzuhaften.

Zudem wird das Reinigen des Abstreifgitters 100, 200, 300 deutlich erleichtert. Das betreffende Abstreifgitter 100, 200, 300 wird dank seiner Antihaftbeschichtung 150, 250, 350 zu einem mehrfach verwendbaren Abstreifgitter, welches aufgrund seiner einfachen Reinigung ein hohes Maß an Dauerhaltbarkeit und somit auch eine besonders hohe Lebensdauer aufweisen kann.

In Fig. 5 ist schließlich noch mittels eines Flussdiagramms das zur Herstellung des Abstreifgitters vorgesehene Verfahren skizziert. In einem ersten Schritt 500 wird ein Gitterkörper 102, 202, 302 bereitgestellt, welcher in einem nachfolgenden Schritt 502 zumindest abschnittsweise mit einer Antihaftbeschichtung 150, 250, 350 beschichtet wird. Der auf diese Art und Weise beschichtete Gitterkörper 102, 202, 302 bildet insoweit ein in den Fig. 1 bis 3 schematisch dargestelltes Abstreifgitter 100, 200, 300.

Bezugszeichenliste

Abstreifgitter

Gitterkörper

Kopf teil

Griff

Abstreiffläche

Durchgangsöffnung

Rahmena, b, c, d Rahmenseite

Steg

Steg

Halterung

Haltehaken

Antihaftbeschichtung

Abstreifgitter

Gitterkörper

Kopf teil

Griff

Abstreiffläche

Durchgangsöffnung

Rahmena, b, c, d Rahmenseite

Steg

Steg

Antihaftbeschichtung

Abstreifgitter

Gitterkörper

Kopf teil

Griff

Abstreiffläche

Durchgangsöffnung Rahmen

a, b, c, d Rahmenseite

Steg

Steg

Halterung Haltehaken Antihaftbeschichtung