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Patent Searching and Data


Title:
ROLLER HEARTH FURNACE AND METHOD FOR HEATING WORKPIECES
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2012/130750
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a roller hearth furnace for heating workpieces, comprising at least one furnace chamber for receiving the workpieces, the chamber having at least two lateral furnace walls. At least one transport roller for transporting the workpieces through the furnace chamber is arranged inside the furnace chamber, and each of the furnace walls has at least one opening through which the transport roller can be guided. At least one rolling bearing unit is arranged on each of the outer sides of the furnace walls, said rolling bearing unit being designed to accommodate and support the transport roller outside the furnace chamber. The roller hearth furnace comprises a flushing system for the rolling bearing unit, said flushing system being designed to conduct a flushing gas through the rolling bearing unit, wherein the flushing gas can be conducted from a side of the rolling bearing unit facing away from the furnace wall through the rolling bearing unit and through the opening of the furnace wall into the furnace chamber of the roller hearth furnace. The invention further relates to a method for heating workpieces in such a roller hearth furnace.

Inventors:
SCHWARTZ ROLF-JOSEF (DE)
Application Number:
PCT/EP2012/055188
Publication Date:
October 04, 2012
Filing Date:
March 23, 2012
Export Citation:
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Assignee:
SCHWARTZ EVA (DE)
SCHWARTZ ROLF-JOSEF (DE)
International Classes:
F27B9/24; F27B9/30; F27D7/02; F27D99/00
Foreign References:
JP2000109926A2000-04-18
JPH06185876A1994-07-08
JPH0790352A1995-04-04
JP2010043816A2010-02-25
US7520746B12009-04-21
JP2009030848A2009-02-12
DE202005006587U12005-08-25
Other References:
None
Attorney, Agent or Firm:
JOSTARNDT, Hans-Dieter (DE)
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Claims:
Rollenherdofen (101) zum Erwärmen von Werkstücken (102), umfassend mindestens eine Ofenkammer (103) zur Aufnahme der Werkstücke (102) mit mindestens zwei seitlichen Ofenwänden (108, 108'), wobei innerhalb der Ofenkammer (103) wenigstens eine Transportrolle (106) zum Transport der Werkstücke (102) durch die Ofenkammer (103) angeordnet ist und wobei die Ofenwände (108, 108') jeweils wenigstens eine Öffnung (301) aufweisen, durch welche die Transportrolle (106) hindurchführbar ist und wobei an einer Außenseite der Ofenwände (108, 108') jeweils mindestens eine Wälzlagereinheit (111) angeordnet ist, die dazu ausgebildet ist, die Transportrolle (106) außerhalb der Ofenkammer (103) aufzunehmen und zu lagern,

d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t,

dass der Rollenherdofen (101 ) ein Spülsystem (110) für die Wälzlagereinheit (111) aufweist, das dazu ausgebildet ist, ein Spülgas durch die Wälzlagereinheit (111 ) zu leiten, wobei das Spülgas von einer von der Ofenwand (108, 108') abgewandten Seite der Wälzlagereinheit (111) durch die Wälzlagereinheit (111) und durch die Öffnung (301) der Ofenwand (108, 108') hindurch in die Ofenkammer (103) des Rollenherdofens (101) leitbar ist und wobei das Spülgas mit einem Druck bereitstellbar ist, der größer ist als ein Innendruck in der Ofenkammer (103) des Rollenherdofens (101).

Rollenherdofen (101) nach Anspruch 1,

d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t,

dass das Spülsystem (110) ein Rohrleitungssystem (305) zum Zuführen des Spülgases zur Wälzlagereinheit (111) umfasst, wobei das Rohrleitungssystem (305) an der Außenseite der Ofenwand (108, 108') des Rollenherdofens (101) angeordnet ist.

Rollenherdofen (101) nach Anspruch 2,

d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, dass ein Stabilisator (109) der Ofenwand (108, 108') als Rohrleitungssystem (305) verwendbar ist.

4. Rollenherdofen (101) nach einem der Ansprüche 1 bis 3,

d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t,

dass die Wälzlagereinheit (111) ein inneres Wälzlager (201 ) umfasst, neben dem ein äußeres Wälzlager (201') so angeordnet ist, dass die beiden Wälzlager (201, 201') ein Wälzlagerpaar bilden, und wobei das innere Wälzlager (201) näher an der Außenseite der Ofenwand (108, 108') des Rollenherdofens (101) angeordnet ist als das äußere Wälzlager (201'), und dass zwischen den beiden Wälzlagern (201, 201') des Wälzlagerpaares ein Hohlraum (302) ausbildet wird.

5. Rollenherdofen (101 ) nach Anspruch 4,

d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t,

dass ein Dichtelement (303) an einer Seite des äußeren Wälzlagers (201') angeordnet ist, die zu dem zwischen den beiden Wälzlagern (201, 201') des Wälzlagerpaares ausgebildeten Hohlraum (302) ausgerichtet ist.

6. Rollenherdofen (101 ) nach einem der Ansprüche 4 und 5,

d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t,

dass das Rohrleitungssystem (305) des Spülsystems (110) so mit dem Hohlraum (302) verbunden ist, dass das Spülgas in den Hohlraum (302) eingeleitet werden kann, wobei das Spülgas dann aus diesem Hohlraum (302) durch das innere Wälzlager (201 ) und durch die Öffnung (301 ) der Ofenwand (108, 108') hindurch in die Ofenkammer (103) des Rollenherdofens (101) leitbar ist.

7. Rollenherdofen (101) nach einem der Ansprüche 1 bis 6,

d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t,

dass das Spülsystem (110) einen Strömungsmesser (307) aufweist, wobei der Strömungsmesser (307) dazu ausgebildet ist, eine Strömungsgeschwindigkeit des Spülgases zu messen, mit der das Spülgas durch das Wälzlager (201 , 201') und durch die Öffnung (301) der Ofenwand (108, 108') hindurch in die Ofenkammer (103) des Rollenherdofens (101) leitbar ist.

8. Rollenherdofen (101 ) nach Anspruch 7,

d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t,

dass das Spülsystem (110) ein Steuerungselement (308) aufweist, wobei das Steuerungselement (308) dazu ausgebildet ist, die Strömungsgeschwindigkeit des Spülgases zu steuern.

9. Rollenherdofen (101) nach einem der Ansprüche 1 bis 8,

d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t,

dass als Spülgas ein Schutzgas verwendbar ist.

10. Rollenherdofen (101) nach einem der Ansprüche 1 bis 8,

d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t,

dass als Spülgas Luft verwendbar ist, wobei diese Luft gereinigt und/oder getrocknet sein kann.

11. Verfahren zum Erwärmen von Werkstücken (102) in einem Rollenherdofen (101), wobei der Rollenherdofen (101) mindestens eine Ofenkammer (103) zur Aufnahme der Werkstücke (102) mit mindestens zwei seitlichen Ofenwänden (108, 108') umfasst und wobei innerhalb der Ofenkammer (103) wenigstens eine Transportrolle (106) zum Transport der Werkstücke (102) durch die Ofenkammer (103) angeordnet ist, wobei die Ofenwände (108, 108') jeweils wenigstens eine Öffnung (301) aufweisen, durch welche die Transportrolle (106) hindurch geführt ist und wobei an einer Außenseite der Ofenwände (108, 108') jeweils mindestens eine Wälzlagereinheit (111) angeordnet ist, die die Transportrolle (106) außerhalb der Ofenkammer (103) aufnimmt und lagert,

d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t,

dass mittels eines Spülsystems (110) ein Spülgas durch die Wälzlagereinheit (111) hindurch geleitet wird, wobei das Spülgas von einer von der Ofenwand (108, 108') abgewandten Seite der Wälzlagereinheit (111) durch die Wälzlagereinheit (111) und durch die Ofenwand (108, 108') hindurch in die Ofenkammer (103) des Rollenherdofens (101) geleitet wird und wobei das Spülgas mit einem Druck bereitgestellt wird, der größer ist als ein Innendruck in der Ofenkammer (103) des Rollenherdofens (101).

12. Verfahren nach Anspruch 11 ,

d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t,

dass das Spülgas aus einem Rohrleitungssystem (305) des Spülsystems (110) in einen Hohlraum (302) eingeleitet wird, wobei dieser Hohlraum (302) zwischen einem inneren Wälzlager (201) und einem äußeren Wälzlager (201') der Wälzlagereinheit (111) ausgebildet wird, die beide als Wälzlagerpaar so neben- einander an der Außenseite der Ofenwand (108, 108') der Ofenkammer (103) des Rollenherdofens (101) angeordnet sind, dass das innere Wälzlager (201) näher an der Außenseite der Ofenwand (108, 108') angeordnet ist als das äußere Wälzlager (201').

Description:
Rollenherdofen und Verfahren zum Erwärmen von Werkstücken

Beschreibung:

Die Erfindung betrifft einen Rollenherdofen zum Erwärmen von Werkstücken. Dieser Rollenherdofen umfasst mindestens eine Ofenkammer zur Aufnahme der Werkstücke mit mindestens zwei seitlichen Ofenwänden, wobei innerhalb der Ofenkammer wenigstens eine Transportrolle zum Transport der Werkstücke durch die Ofenkammer angeordnet ist. Die Ofenwände weisen jeweils wenigstens eine Öffnung auf, durch welche die Transportrolle hindurchführbar ist und an einer Außenseite der Ofenwände ist jeweils mindestens eine Wälzlagereinheit angeordnet, die dazu ausgebildet ist, die Transportrolle außerhalb der Ofenkammer aufzunehmen und zu la- gern.

Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zum Erwärmen von Werkstücken, bei dem ein solcher Rollenherdofen eingesetzt wird. In der Industrie kommen in zunehmendem Maße Stahlbauteile zur Anwendung, die ein möglichst günstiges Verhältnis von Festigkeit zu Gewicht aufweisen sollen. Das kann beispielsweise durch den Prozess des so genannten Presshärtens oder auch Formhärtens erreicht werden. Dabei wird ein Blechteil auf etwa 800°C bis 1000°C erwärmt und anschließend in einem gekühlten Werkzeug verformt und abgeschreckt. Die Festigkeit des Blechteils nimmt dadurch bis auf etwa ein Dreifaches zu. Presshärten ermöglicht den Bau leichter und dennoch steifer Stahlbauteile durch die Kombination von Wärmebehandlung und Formgebung bei gleichzeitiger kontrollierter Abkühlung. Neben dem Presshärten von Stahlbauteilen gibt es in der Industrie aber auch noch eine Vielzahl anderer Prozesse, bei denen ein Erwärmen von Werkstü- cken in einem Ofen erforderlich ist, wie beispielsweise Vergüten oder Härten von Werkstücken. Für die Wärmebehandlung der Stahlbauteile haben sich in der Vergangenheit verschiedene Ofenkonzepte herausgebildet. Insbesondere das Prinzip des Durchlaufofens hat beim Presshärten große Verbreitung gefunden. Bei diesem Ofenprinzip werden die zu erwärmenden Stahlbauteile über Fördereinrichtungen durch den Ofen transportiert. Derartige Durchlauföfen weisen üblicherweise eine oder auch mehrere Ofenkammern zum Erwärmen der Stahlbauteile auf, in denen sich ein Ofengas befindet und in welche direkt oder indirekt die von Heizelementen abgegebene Wärme eingeleitet wird. Den Transport der zu erwärmenden Stahlbauteile durch den Ofen übernimmt eine Fördereinrichtung. Als Fördereinrichtung kommen dabei sehr häufig Rollen in Form eines Rollenförderers zum Einsatz.

Die Rollen des Rollenförderers werden jeweils auf beiden Seiten des Durchlaufofens durch Öffnungen in der Ofenwand der Ofenkammer hindurch geführt und außerhalb der Ofenkammer in Wälzlagern gelagert, die üblicherweise als Kugellager ausgebil- det und an der Außenseite der Ofenwand angeordnet sind. Da die Temperatur an der Außenseite der Ofenwand der Ofenkammer nur etwa 100°C beträgt, können Kugellager mit Schmierstoffen im Inneren zum Einsatz kommen, die die Laufeigenschaften der Kugellager verbessern sowie deren Lebensdauer mitbestimmen. Während des Betriebs des Rollenherdofens führen Verschmutzungen des Schmierstoffes und/oder Verringerungen der Schmierstoffmenge allerdings häufig zu einer Reduzierung der Lebensdauer der Kugellager für die Rollen. Ursache dafür kann beispielsweise aus dem Rollenherdofen austretendes Ofengas sein, das durch die Öffnungen in der Ofenwand aus der Ofenkammer nach außen gelangt und dabei auch durch die an der Außenseite der Ofenwand angeordneten Kugellager strömt. Dabei werden die während der Rollendrehungen und der damit verbundenen Reibung an der keramischen Isolierwand im Ofen entstehenden Partikel durch das Ofengas teilweise mit nach außen befördert und beim Durchströmen in die Kugellager eingetragen. Bedingt durch die hohe Temperatur des Ofengases wird außerdem der Schmierstoff langsam aufgelöst, sodass sich die Schmierstoffmenge zeitabhängig entsprechend reduziert. Sowohl die Verunreinigungen des Schmierstoffes durch den Partikeleintrag als auch die Mengenreduzierung durch das heiße Ofengas erhöhen den Verschleiß der Kugellager für die Rollen und wirken sich somit nachteilig im Hinblick auf die Lebensdauer der Kugellager aus.

Eine Aufgabe der Erfindung ist es daher, einen Rollenherdofen zum Erwärmen von Werkstücken bereitzustellen, bei dem die Lebensdauer der Wälzlager für die Rollen des Rollenförderers erhöht wird. Eine weitere Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zum Erwärmen von Werkstücken bereitzustellen, bei dem ein solcher Rollenherdofen eingesetzt werden kann.

Diese Aufgabe wird gelöst durch einen Rollenherdofen mit den Merkmalen des unabhängigen Anspruchs 1 . Vorteilhafte Weiterbildungen des Rollenherdofens ergeben sich aus den Unteransprüchen 2 bis 10. Die Aufgabe wird ferner durch ein Verfahren nach Anspruch 1 1 gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen dieses Verfahrens ergeben sich aus Unteranspruch 12.

Die Erfindung sieht einen Rollenherdofen zum Erwärmen von Werkstücken vor, der mindestens eine Ofenkammer zur Aufnahme der Werkstücke mit mindestens zwei seitlichen Ofenwänden umfasst. Innerhalb der Ofenkammer ist wenigstens eine Transportrolle zum Transport der Werkstücke durch die Ofenkammer angeordnet und die Ofenwände weisen jeweils wenigstens eine Öffnung auf, durch welche die Transportrolle hindurchführbar ist. An einer Außenseite der Ofenwände ist jeweils mindestens eine Wälzlagereinheit angeordnet, die dazu ausgebildet ist, die Transportrolle außerhalb der Ofenkammer aufzunehmen und zu lagern. Der Rollenherdofen weist ein Spülsystem für die Wälzlagereinheit auf, das dazu ausgebildet ist, ein Spülgas durch die Wälzlagereinheit zu leiten, wobei das Spülgas von einer von der Ofenwand abgewandten Seite der Wälzlagereinehit durch die Wälzlagereinheit und durch die Öffnung der Ofenwand hindurch in die Ofenkammer des Rollenherdofens leitbar ist. Dabei ist das Spülgas mit einem Druck bereitstellbar, der größer ist als ein Innendruck in der Ofenkammer des Rollenherdofens. Die Zuführung eines Spülgases aus einem Spülsystem und die Durchleitung dieses Spülgases durch die Wälzlagereinheit haben den Vorteil, dass kein heißes Ofengas aus der Ofenkammer durch die Wälzlagereinheit hindurch strömen kann. Mit der Bereitstellung des Ofengases mit einem Druck, der größer ist als der Innendruck, der in der Ofenkammer herrscht, wird eine in die Ofenkammer gerichtete Spülgasströmung erzeugt, die verhindert, dass heißes und verunreinigtes Ofengas aus der Ofenkammer durch die Wälzlagereinheit strömen kann. Dadurch wird einerseits verhindert, dass sich das Schmiermittel der Wälzlagereinheit durch heißes Ofengas auflöst. Andererseits werden keine Verunreinigungspartikel aus der Ofenkammer in die Wälzla- gereinheit eingetragen, die das Schmiermittel zerstören könnten. Da somit Zusammensetzung und Menge des Schmiermittels über einen längeren Zeitraum erhalten bleiben, werden dadurch ein niedrigerer Verschleiß und damit verbunden eine wesentlich längere Lebensdauer der Wälzlagereinheit erreicht, sodass die Wälzlagereinheit länger verwendet werden kann. Bedingt durch den niedrigeren Verschleiß erhöhen sich entsprechend die Austauschintervalle für die Wälzlagereinheit, sodass sich daraus auch ein ökonomischer Vorteil für einen derartigen Rollenherdofen aufgrund einer Kostenreduzierung ergibt.

In einer Ausgestaltung des Rollenherdofens umfasst das Spülsystem ein Rohrlei- tungssystem zum Zuführen des Spülgases zur Wälzlagereinheit, wobei das Rohrleitungssystem an der Außenseite der Ofenwand des Rollenherdofens angeordnet ist.

Da die Temperatur an der Außenseite der Ofenwand der Ofenkammer nur etwa 100°C beträgt, ist mit einer Anordnung des Rohrleitungssystems für das Spülsystem an der Außenseite der Ofenwand sichergestellt, dass sich das Spülgas nicht zu sehr erwärmt, bevor es der Wälzlagereinheit zugeführt wird. Dies führt wiederum dazu, dass sich das Schmiermittel der Wälzlagereinheit nicht auflöst.

Außerdem besteht damit auch die Möglichkeit, konstruktionsbedingt möglicherweise bereits vorhandene Vorrichtungen des Rollenherdofens als Rohrleitungssystem zu verwenden. In einer Weiterbildung des Rollenherdofens ist deshalb vorgesehen, dass ein Stabilisator der Ofenwand als Rohrleitungssystem verwendbar ist. Dadurch müssen keine zusätzlichen Rohrleitungssysteme für die Zuführung des Spülgases zur Wälzlagereinheit installiert werden. Für die Installation des Rohrleitungssystems sind somit weder zusätzliche Aufwendungen für Material noch für die Montage erforderlich. Eine Weiterbildung des Rollenherdofens ist dadurch gekennzeichnet, dass die Wälzlagereinheit ein inneres Wälzlager umfasst, neben dem ein äußeres Wälzlager so angeordnet ist, dass die beiden Wälzlager ein Wälzlagerpaar bilden, wobei das innere Wälzlager näher an der Außenseite der Ofenwand des Rollenherdofens angeordnet ist als das äußere Wälzlager, und dass zwischen den beiden Wälzlagern des Wälzlagerpaares ein Hohlraum ausbildet wird.

In einer Ausgestaltung des Rollenherdofens ist ein Dichtelement an einer Seite des äußeren Wälzlagers angeordnet, die zu dem zwischen den beiden Wälzlagern ausgebildeten Hohlraum ausgerichtet ist.

In einer Weiterbildung des Rollenherdofens ist das Rohrleitungssystem des Spülsystems so mit dem Hohlraum verbunden, dass das Spülgas in den Hohlraum eingeleitet werden kann, wobei das Spülgas dann aus diesem Hohlraum durch das innere Wälzlager und durch die Öffnung der Ofenwand hindurch in die Ofenkammer des Rollenherdofens leitbar ist.

Durch die Ausbildung des Hohlraumes zwischen den beiden Wälzlagern des Wälzlagerpaares und die Verbindung des Hohlraumes mit dem Rohrleitungssystem für die Zuführung des Spülgases wird erreicht, dass das innere Wälzlager, das näher an der Außenseite der Ofenwand angeordnet ist und das somit austretendem Ofengas stärker ausgesetzt wäre, unmittelbar von dem Spülgas angeströmt und entsprechend durchströmt werden kann. Dieser Effekt wird noch dadurch verstärkt, dass das Dichtelement das äußere Wälzlager gegen das Spülgas im Hohlraum abdichtet. Eine Ausgestaltung des Rollenherdofens sieht vor, dass das Spülsystem einen

Strömungsmesser aufweist, wobei der Strömungsmesser dazu ausgebildet ist, eine Strömungsgeschwindigkeit des Spülgases zu messen, mit der das Spülgas durch die Wälzlagereinheit und durch die Öffnung der Ofenwand hindurch in die Ofenkammer des Rollenherdofens leitbar ist.

Die Verwendung eines Strömungsmessers ermöglicht eine Kontrolle der Strömungs- geschwindigkeit und damit des Drucks des Spülgases im Spülsystem. Dies gestaltet sich insofern als vorteilhaft, da bei einer zu niedrigen Strömungsgeschwindigkeit das Spülgas von aus der Ofenkammer austretendem Ofengas verdrängt werden könnte, sodass die Wälzlagereinheit nicht von Spülgas sondern von heißem Ofengas durchströmt werde würde. Eine zu hohe Strömungsgeschwindigkeit wiederum könnte zu einer Schädigung der Wälzlagereinheit durch durchströmendes Spülgas führen.

Eine Weiterbildung des Rollenherdofens sieht vor, dass das Spülsystem ein Steuerungselement aufweist, wobei das Steuerungselement dazu ausgebildet ist, die Strömungsgeschwindigkeit des Spülgases zu steuern. Über die Einstellmöglichkeiten mittels des Steuerungselementes kann somit auf Änderungen der atmosphärischen Bedingungen in der Ofenkammer entsprechend reagiert werden.

In einer Ausgestaltung des Rollenherdofens ist als Spülgas ein Schutzgas verwendbar. In einer anderen Ausgestaltung des Rollenherdofens ist als Spülgas Luft ver- wendbar, die gereinigt und/oder getrocknet sein kann.

Mit der Verwendung unterschiedlicher Gase als Spülgas kann das Spülsystem variabel an die Anforderungen verschiedener Rollenherdöfen, wie beispielsweise Öfen mit Schutzgasatmosphäre oder Öfen mit einem Luftstrom, angepasst werden. Damit wird erreicht, dass der erfindungsgemäße Rollenherdofen für unterschiedliche Anwendungsgebiete zur Verfügung steht.

Die Erfindung sieht ferner ein Verfahren zum Erwärmen von Werkstücken in einem Rollenherdofen vor. Dabei umfasst der Rollenherdofen mindestens eine Ofenkam- mer zur Aufnahme der Werkstücke mit mindestens zwei seitlichen Ofenwänden und innerhalb der Ofenkammer ist wenigstens eine Transportrolle zum Transport der Werkstücke durch die Ofenkammer angeordnet. Die Ofenwände weisen jeweils wenigstens eine Öffnung auf, durch welche die Transportrolle hindurch geführt ist und an einer Außenseite der Ofenwände ist jeweils mindestens eine Wälzlagereinheit angeordnet, die die Transportrolle außerhalb der Ofenkammer aufnimmt und lagert. In dem Verfahren wird mittels eines Spülsystems ein Spülgas durch die Wälzlagereinheit hindurch geleitet, wobei das Spülgas von einer von der Ofenwand abge- wandten Seite der Wälzlagereinheit durch die Wälzlagereinheit und durch die Ofenwand hindurch in die Ofenkammer des Rollenherdofens geleitet wird. Dabei wird das Spülgas mit einem Druck bereitgestellt, der größer ist als der Innendruck in der Ofenkammer des Rollenherdofens. Der Druck des Spülgases gewährleistet, dass das Spülgas die Wälzlagereinheit durchströmen kann und dass dabei das Ofengas aus der Wälzlagereinheit und aus der Öffnung in der Ofenwand verdrängt wird.

Eine Weiterbildung des Verfahrens sieht vor, dass das Spülgas aus dem Rohrlei- tungssystem des Spülsystems in einen Hohlraum eingeleitet wird, wobei dieser Hohlraum zwischen einem inneren Wälzlager und einem äußeren Wälzlager der Wälzlagereinheit ausgebildet wird, die beide als Wälzlagerpaar so nebeneinander an der Außenseite der Ofenwand der Ofenkammer des Rollenherdofens angeordnet sind, dass das innere Wälzlager näher an der Außenseite der Ofenwand angeordnet ist als das äußere Wälzlager.

Die zuvor genannten und weitere Vorteile, Besonderheiten und zweckmäßige Weiterbildungen der Erfindung werden auch anhand der Ausführungsbeispiele deutlich, die nachfolgend unter Bezugnahme auf die Figuren beschrieben werden.

Von den Figuren zeigt:

Fig. 1 a einen Längsschnitt durch einen Rollenherdofen, Fig. 1 b einen Querschnitt des Rollenherdofens,

Fig. 2a ein Kugellager, Fig. 2b eine Schnittdarstellung B-B des Kugellagers und

Fig. 3 eine Schnittdarstellung eines Bildausschnitts A aus Fig. 1 b mit einem

Spülsystem.

Fig. 1 zeigt schematisch als Beispiel einen Längsschnitt durch einen Rollenherdofen 101 zum Erwärmen eines Werkstücks 102. Der Rollenherdofen 101 umfasst eine längs gestreckte Ofenkammer 103, die vorn und hinten mit jeweils einer höhenverstellbaren Kammertür 104, 104' verschlossen werden kann. Vor einer Zuführung bzw. vor einer der Entnahme des Werkstückes 102 aus der Ofenkammer 103 öffnen sich die Kammertüren 104, 104' und nach Zuführung bzw. Entnahme schließen sich die Kammertüren 104, 104' entsprechend wieder. Diese Kammertüren 104 und 104' können beispielsweise als Ofenschieber ausgebildet sein. Obwohl die Ausgestaltung des Rollenherdofens 101 mit Kammertüren 104, 104' insbesondere auch in Bezug auf die Wärmeverteilung im Rollenherdofen 101 als vorteilhaft erscheint, kann ein Rollenherdofen 101 bei Bedarf aber auch ohne Kammertüren 104, 104' betrieben werden.

Der Rollenherdofen 101 weist eine Transporteinrichtung für die Werkstücke 102 in Form eines Rollenförderers 105 auf, der innerhalb der Ofenkammer 103 angeordnet ist und der das Werkstück 102 zum Erwärmen in Pfeilrichtung durch den Rollenherdofen 101 transportiert. Der Rollenförderer 105 wird dabei aus mehreren hintereinander angeordneten Transportrollen 106 gebildet, die entweder einzeln oder auch gruppenweise angetrieben werden.

Obwohl in Fig. 1 a beispielhaft nur ein Werkstück 102 dargestellt ist, können mit dem Rollenförderer 105 auch mehrere Werkstücke 102 gleichzeitig zum Erwärmen durch den Rollenherdofen 101 transportiert werden, wobei mehrere Werkstücke 102 hintereinander und/oder nebeneinander transportiert werden können.

In der Ofenkammer 103 sind geeignete Heizelemente 107 angeordnet, mit denen die Werkstücke 102 beim Durchlaufen des Rollenherdofens 101 erwärmt werden können. Derartige Heizelemente 107 sind aus dem Stand der Technik bekannt und wer- den nicht im Einzelnen erläutert. Auch alle weiteren erforderlichen Komponenten zum Betrieb des Rollenherdofens 101 sind nicht Gegenstand der Erfindung und können vom Fachmann geeignet gewählt werden. In Fig. 1 b ist beispielhaft ein Querschnitt des Rollenherdofens 101 dargestellt. Aus Gründen der Übersichtlichkeit wurde hier die vordere Kammertür 104 der Ofenkammer 103 nicht dargestellt. Die Ofenkammer 103 des Rollenherdofens 101 weist auf beiden Seiten jeweils eine Ofenwand 108, 108' zur seitlichen Begrenzung der Ofenkammer 103 auf.

Jeweils an der Außenseite der beiden Ofenwände 108, 108' der Ofenkammer 103 ist ein Stabilisator 109 zur mechanischen Stabilisierung der Ofenkammer 103 angeordnet. Diese mechanische Stabilisierung ist erforderlich, da das Material der Ofenwände 108, 108' durch die teilweise sehr hohen Temperaturunterschiede zwischen dem Innenraum der Ofenkammer 103 und ihrer Umgebung großen thermischen Belastungen unterliegt, die zu Verformungen der Ofenwände 108, 108' führen können. Obwohl hier beispielhaft nur ein Stabilisator 109 dargestellt ist, können aber auch mehrere Stabilisatoren 109 zur Erhöhung der Stabilisierungswirkung an den Außenseiten der beiden Ofenwände 108, 108' angeordnet sein.

Weiterhin befindet sich jeweils an der Außenseite der beiden Ofenwände 108, 108' ein Spülsystem 1 10 zum Spülen der ebenfalls dort angeordneten Wälzlagereinheit 1 1 1 . Aufbau und Funktionsweise des Spülsystems 1 10 für die Wälzlagereinheit 1 1 1 werden in einem nachfolgenden Abschnitt zu Fig. 3 anhand einer vergrößerten Schnittdarstellung des Bildausschnitts A aus Fig. 1 b näher erläutert.

Die Wälzlagereinheit 1 1 1 an der Außenseite der beiden Außenwände 108, 108' der Ofenkammer 103 dient jeweils der Aufnahme und Lagerung eines der beiden Enden der einzelnen Rollen 106 des Rollenförderers 105. Damit die Rollen 106 in den Wälz- lagereinheiten 1 1 1 außerhalb der Ofenkammer 103 gelagert werden können, sind in den Ofenwänden 108, 108' hier nicht dargestellte Öffnungen ausgebildet, durch die die einzelnen Rollen 106 jeweils aus der Ofenkammer 103 heraus nach außen in die zugehörige Wälzlagereinheit 1 1 1 geführt werden. Ein wesentlicher Bestandteil der Wälzlagereinheiten 1 1 1 zur beidseitigen Aufnahme und Lagerung der einzelnen Rollen 106 sind Wälzlager 201 . In Fig. 2a ist schematisch das Beispiel eines solchen Wälzlagers 201 für eine Wälzlagereinheit 1 1 1 dar- gestellt. Das Wälzlager 201 ist hier als Kugellager ausgebildet, das einen Außenring 202 und einen Innenring 203 aufweist, zwischen denen sich als Wälzkörper einzelne Kugeln 204 befinden, die zwischen dem Außenring 202 und dem Innenring 203 Rollbewegungen ausführen können. Die Kugeln 204 werden dabei üblicherweise von einem Kugelkäfig 205 zwischen dem Außenring 202 und dem Innenring 203 positio- niert und geführt. Es gibt aber auch Ausführungen von Kugellagern 201 ohne Kugelkäfig 205. Zwischen den einzelnen Kugeln 204 sind Hohlräume ausgebildet, die mit einem Schmierstoff 206 gefüllt sind.

Dieser Schmierstoff 206 hat insbesondere die Aufgabe, die während der Rollbewe- gungen der Kugeln 204 auftretende Reibung zwischen den Kugeln 204 und den beiden Ringen 202, 203 zu verringern und dadurch die Verlustleistung und den Verschleiß des Kugellagers 201 zu minimieren. Als Schmierstoff 206 geeignet sind dabei alle bekannten Schmierstoffe und -fette, die in Wälzlagern üblicherweise zur Anwendung kommen.

Fig. 2b zeigt schematisch eine Schnittdarstellung B-B durch das Kugellager 201 . Das Kugellager 201 weist hier zusätzlich auf beiden Seiten jeweils noch eine Dichtscheibe 207 auf, die das Innere des Kugellagers vor dem Eindringen von Schmutz oder Feuchtigkeit schützt und gleichzeitig das Austreten von Schmierstoff 206 verhindert. Insbesondere in Abhängigkeit von der geplanten Anwendung der Kugellager 201 und den sich daraus ergebenden Anforderungen beispielsweise an Spitzwasser- oder Staubschutz sind Dichtscheiben 207 aus unterschiedlichen Materialien bekannt, beispielsweise aus Kautschuk für einen Spritzwasserschutz oder aus Stahlblech für einen Staubschutz. Auch verschiedene Kunststoffe oder Verbundmaterialien können für die Dichtscheiben 207 verwendet werden. Das Material der Dichtscheiben 207 in Verbindung mit der Anzahl der Dichtscheiben 207 bestimmt den Typ des Kugellagers 201 . Neben weiteren Kombinationen werden Kugellager insbesondere in folgende Typen eingeteilt: * Kugellager mit einer Dichtscheibe als Spritzwasserschutz - R-Typ

* Kugellager mit zwei Dichtscheiben als Spritzwasserschutz - RR- oder 2R-Typ

* Kugellager mit einer Dichtscheibe als Staubschutz - Z-Typ

* Kugellager mit zwei Dichtscheiben als Staubschutz - ZZ- oder 2Z-Typ Die Kugellager 201 der Wälzlagereinheiten 1 1 1 dienen einerseits der Aufnahme und Fixierung der Rollen 106 des Rollenförderers 105 außerhalb der Ofenkammer 103 und ermöglichen andererseits eine Drehbewegung der Rollen 106 innerhalb der Ofenkammer 103, die wiederum für den Transport des Werkstücks 102 durch den Rollenherdofen 101 verantwortlich zeichnet.

Obwohl die Verwendung von Kugellagern 201 für die Lagerung der Rollen 106 vorteilhaft erscheint, können auch andere Wälzlager, wie beispielsweise Zylinderrollenlager, Kegelrollenlager oder andere Wälzlager verwendet werden. Bedingt durch die Anordnung der Wälzlagereinheiten 1 1 1 an den Außenseiten der Ofenwände 108, 108' sind die thermischen und mechanischen Belastungen der Kugellager 201 sehr hoch. Dies wiederum verursacht einen hohen Verschleiß der Kugellager 201 und mit zunehmendem Verschleiß der Kugellager 201 kann sich das Drehverhalten der Rollen 106 von leichtgängig über schwergängig bis hin zu einer möglichen Blockade der Rollen 106 verändern. Eine Reduzierung des Verschleißes wird durch den Einsatz des Spülsystems 1 10 erreicht.

Fig. 3 zeigt schematisch eine vergrößerte Schnittdarstellung des Bildausschnitts A aus Fig. 1 b mit einem Teil einer Ofenwand 108 und einem Teil einer Rolle 106 sowie mit einem Stabilisator 109, einem Spülsystem 1 10 und einer Wälzlagereinheit 1 1 1 .

Da die Lagerung der Rolle 106 außerhalb der Ofenkammer 103 erfolgt, ist in der Ofenwand 108 eine Öffnung 301 ausgebildet, durch die die Rolle 106 aus der Ofen- kammer 103 heraus nach außen in die zugehörige Wälzlagereinheit 1 1 1 geführt wird. Die Lagerung der Rolle 106 in der Wälzlagereinheit 1 1 1 wird über ein Kugellagerpaar realisiert, das aus einem inneren Kugellager 201 und einem äußeren Kugellager 201 ' gebildet wird. Dabei ist das innere Kugellager 201 des Kugellagerpaares näher an der Ofenwand 108 angeordnet als das äußere Kugellager 201 ' und beide Kugellager 201 und 201 ' sind so nebeneinander angeordnet, dass zwischen den beiden Kugellagern 201 und 201 ' des Kugellagerpaares ein Hohlraum 302 ausgebildet wird. Beide Kugellager 201 und 201 ' sind vom ZZ-Typ, weisen also je zwei Dichtscheiben 207 als Staubschutz auf.

Im Inneren des Hohlraumes 302 an der Seite des äußeren Kugellagers 201 ', die zum Hohlraum 302 ausgerichtet ist, ist ein Dichtelement 303 angeordnet. Da die Dichtscheiben 207 des äußeren Kugellagers 201 ' nur als Staubschutz ausgebildet sind, ist es Aufgabe dieses Dichtelementes 303, den Hohlraum 302 so abzudichten, dass kein Spülgas aus dem Hohlraum 302 in das äußere Kugellager 201 ' eindringen kann. Dafür kann das Dichtelement 303 als Wellendichtring, beispielsweise als Radialwel- lendichtring, ausgebildet sein.

Die Sicherung des äußeren Kugellagers 201 ' auf der Rolle 106 erfolgt über einen Sicherungsring 304, der am Ende der Rolle 106 montiert wird. Bei diesem Sicherungsring 304 handelt es sich beispielsweise um ein entsprechendes Normteil nach DIN 471. Es können aber auch andere Sicherungen für das äußere Kugellager 201 ' verwendet werden. Mit der Wälzlagereinheit 1 1 1 ist das Spülsystem 1 10 verbunden. Ein Bestandteil dieses Spülsystems 1 10 ist ein Rohrleitungssystem 305, das unterhalb der Wälzlagereinheit 1 1 1 angeordnet ist und das über eine Zuleitung 306 an den Hohlraum 302 des Wälzlagerpaares der Wälzlagereinheit 1 1 1 angebunden ist. In die Zuleitung 306 integriert sind ein Strömungsmesser 307 sowie ein Steuerungselement 308.

Als Rohrleitungssystem 305 für das Spülgas können an der Außenseite der Ofenwand 108 beispielsweise separate Gasleitungen installiert werden. Es ist aber auch möglich, konstruktionsbedingt bereits vorhandene Rohre oder Gehäuse des Rollen- herdofens 101 , die entsprechend den bereits beschriebenen Stabilisatoren 109 als weitere Stabilisatoren 109 an der Außenseite der Ofenwand 108 angeordnet sind, als Rohrleitungssystem 305 für das Spülgas zu nutzen. Die Zuleitung 306 kann beispielsweise als flexibler Gummi- oder Silikonschlauch ausgeführt werden. Es können aber auch feste Leitungen beispielsweise aus Kunststoff oder Metall installiert werden. Bei der Materialauswahl für die Zuleitung 306 sind vor allem die Anforderungen des verwendeten Spülgases hinsichtlich einer chemischen Beständigkeit sowie die geplanten Druckverhältnisse zu berücksichtigen.

Für eine leichte und einfache Montage kann die Zuleitung 306 beispielsweise jeweils über Steckverbindungen mit dem Hohlraum 302 und dem Rohrleitungssystem 305 verbunden werden. Es sind aber auch andere Verbindungsarten möglich. Zum Spülen des inneren Kugellagers 201 wird in das Rohrleitungssystem 305 ein konditioniertes Spülgas eingespeist. In Abhängigkeit von der Art des Rollenherdofens 101 kann es sich bei dem Spülgas beispielsweise um ein Schutzgas für Öfen mit Schutzgasatmosphäre oder auch um einen Luftstrom für Öfen mit Luft handeln. Andere Gase sind aber ebenfalls als Spülgas verwendbar.

Das Spülgas wird im Rohrleitungssystem 305 mit einem Druck bereitgestellt, der einen Gasstrom in einer Größenordnung von ungefähr 101 pro Stunde erzeugt. Die Strömungsgeschwindigkeit des Spülgases kann am Strömungsmesser 307 entsprechend abgelesen und überwacht werden. Eine Regulierung des Gasstromes erfolgt mittels des Steuerungselementes 308, bei dem es sich im einfachsten Fall um eine Drossel oder um ein Einstellventil zur manuellen Einstellung des Gasstromes handelt. Ebenfalls als Steuerungselement 308 verwendbar sind einstellbare Düsen oder Blenden, mit denen die Strömungsgeschwindigkeit des Spülgases beeinflusst werden kann, indem beispielsweise Form und Größe der Düsen- oder Blendenöffnungen variiert werden. Weiterhin besteht die Möglichkeit, ein komplexes Steuerungselement 308 zu installieren, über das eine automatische Steuerung des Gasstromes möglich ist. Durch den anliegenden Druck wird das Spülgas aus dem Rohrleitungssystem 305 über die Zuleitung 306 in den Hohlraum 302 des Kugellagerpaares eingeleitet. Dabei wird auch das innere Kugellager 201 entsprechend angeströmt. Da die Dichtscheiben 207 des inneren Kugellagers 201 lediglich einen Staub- und keinen Gasschutz realisieren und da das innere Kugellager 201 bedingt durch seinen Aufbau an unterschiedlichsten Stellen kleine Schlitze und Spalte aufweist, kann das Spülgas das angeströmte innere Kugellager 201 auch durchströmen. Dafür dringt das Spülgas auf der Seite des inneren Kugellagers 201 , die zum Hohlraum 302 ausgerichtet ist, durch die Schlitze und Spalte in das innere Kugellager 201 ein und tritt auf der Seite des inneren Kugellagers 201 , die zur Ofenwand 108 ausgerichtet ist, wieder aus. Ein gleichzeitiges Durchströmen des äußeren Kugellagers 201 ' ist dabei nicht möglich, da das äußere Kugellager 201 ' bedingt durch das Dichtelement 303 vom Spülgas nicht angeströmt werden kann. Nach dem Durchströmen des inneren Kugellagers 201 strömt das Spülgas dann weiter durch die Öffnung 301 in der Ofenwand 108 in das Innere der Ofenkammer 103. Der gesamte Strömungsweg des Spülgases aus dem Rohrleitungssystem 305 durch die Zuleitung 306 in den Hohlraum 302 und dann weiter durch das innere Kugellager 201 und durch die Öffnung 301 in der Ofenwand 108 in die Ofenkammer 103 ist ent- sprechend durch Pfeile gekennzeichnet.

Über den eingestellten Druck des Spülgases kann zuverlässig und effektiv verhindert werden, dass Ofengas aus der Ofenkammer 103 durch die Öffnung 301 und durch das innere Kugellager 201 strömt. Dadurch wird verhindert, dass sich der Schmier- stoff 206 des inneren Kugellagers 201 , bedingt durch heißes Ofengas, auflöst. Weiterhin wird zuverlässig verhindert, dass die während der Drehung der Rollen 16 und der damit verbundenen Reibung an der keramischen Isolierwand des Rollenherdofens 101 entstehenden Partikel mit dem Ofengas in das innere Kugellager 201 eingetragen werden. Vielmehr wird das innere Kugellager 201 durch das Spülgas frei von Partikeln gehalten, da das Spülgas nicht verunreinigt ist. Zudem ist die Temperatur des Spülgases wesentlich niedriger als die Temperatur des Ofengases, da es an der Außenseite des Rollenherdofens 101 an die Wälzlagereinheit 1 1 1 herangeführt wird, sodass sich der Schmierstoff 206 während des Durchströmens auch nicht auflöst.

Da ein Rollenförderer 105 aus vielen, hintereinander angeordneten Rollen 106 be- steht, weisen die beiden Ofenwände 108, 108' eine entsprechende Anzahl von Öffnungen 301 auf, durch die die Rollen 106 aus der Ofenkammer 103 heraus in die entsprechend zugehörigen Wälzlagereinheiten 1 1 1 geführt werden. Jede dieser Wälzlagereinheiten 1 1 1 ist gekennzeichnet durch ein Wälzlagerpaar mit einem inneren Wälzlager 201 und einem äußeren Wälzlager 201 ', zwischen denen jeweils ein Hohlraum 302 ausgebildet wird, von denen wiederum jeder über eine separate Zuleitung 306 mit dem Rohrleitungssystem 305 verbunden ist. In jede separate Zuleitung 306 sind dabei sowohl ein Strömungsmesser 307 als auch ein Steuerungselement 308 integriert. Das Rohrleitungssystem 305 benötigt zwar nur einen Anschluss für die Zufuhr des Spülgases in das Rohrleitungssystem 305, auch wenn mehrere Anschlüsse dafür vorgesehen werden können, es versorgt aber eine Vielzahl von inneren Kugellagern 201 mit Spülgas und gewährleistet damit, dass der Verschleiß aller inneren Kugellager 201 entsprechend reduziert wird.

Zur Überwachung der Dichtheit der einzelnen Wälzlagereinheiten 1 1 1 und damit zur Überwachung der Funktion des Spülsystems 1 10 kann im Inneren der Hohlräume 302 der einzelnen Wälzlagereinheiten 1 1 1 ein weiteres Dichtelement 303 so angeordnet werden, dass eine Kammer ausgebildet wird. Mit einer an diese Kammer an- geschlossenen Drucküberwachung besteht dann die Möglichkeit, den Druck in der Kammer zu überwachen und bei einem registrierten Druckabfall in dieser Kammer, die betroffene Wälzlagereinheit 1 1 1 entsprechend auszutauschen. Bezugszeichenliste:

101 Rollenherdofen

102 Werkstück

103 Ofenkammer

104, 104' Kammertür

105 Rollenförderer

106 Transportrolle, Rolle

107 Heizelement

108, 108' Ofenwand

109 Stabilisator

1 10 Spülsystem

1 1 1 Wälzlagereinheit

201 Wälzlager/Kugellager, inneres Wälzlager/Kugellager 201 ' Wälzlager/Kugellager, äußeres Wälzlager/Kugellager

202 Außenring

203 Innenring

204 Kugel

205 Kugelkäfig

206 Schmierstoff

207 Dichtscheibe

301 Öffnung

302 Hohlraum

303 Dichtelement

304 Sicherungsring

305 Rohrleitungssystem

306 Zuleitung

307 Strömungsmesser

308 Steuerungselement