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Patent Searching and Data


Title:
ROLLER MILL WITH A SCRAPER
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2019/224395
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a roller mill (1) comprising a housing (2) with a grinding stock inlet (3), at least one grinding stock outlet (4), and at least two embossed rollers (5, 5'), each of which is arranged in the housing (2) in a rotatable manner about a roller axis (6), wherein at least one roller (5) is paired with a scraper (7). According to the invention, the scraper (7) has a blade (8) for scraping grinding stock from a roller surface (9) by means of a scraper edge (10) which extends over the entire length (L) of the blade (8). The roller mill also comprises a mounting (11) with a receiving region (12). The mounting is arranged in the housing (2) in a tiltable manner about an axis (13) parallel to the roller axis, and an elastic bearing (14) is arranged between the blade (8) and the receiving region (12).

Inventors:
RICKENBACH DANIEL (CH)
MARK DANIEL (CH)
HOLENSTEIN PHILLIPE (CH)
Application Number:
PCT/EP2019/063624
Publication Date:
November 28, 2019
Filing Date:
May 27, 2019
Export Citation:
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Assignee:
BUEHLER AG (CH)
International Classes:
B02C4/40
Foreign References:
EP0040432A11981-11-25
EP0694374A21996-01-31
DE3806651A11989-09-14
EP0040432A11981-11-25
Attorney, Agent or Firm:
WILMING, Martin et al. (CH)
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Claims:
Patentansprüche

1. Walzenmühle (1) umfassend ein Gehäuse (2) mit einem Mahl guteinlass (3), wenigstens einem Mahlgutauslass (4) und we nigstens zwei bombierten Walzen (5, 5')/ welche jeweils drehbar um eine Walzenachse (6) im Gehäuse (2) angeordnet sind, wobei wenigstens einer Walze (5) ein Abstreifer (7) zugeordnet ist, wobei der Abstreifer (7)

- eine Klinge (8) aufweist zum Abstreifen von Mahlgut von einer Walzenoberfläche (9) mit einer Abstreiferkante (10), welche sich über die gesamte Länge (L) der Klinge (8) erstreckt, und

- eine Halterung (11) mit einem Aufnahmebereich (12) um fasst, wobei die Halterung um eine Achse (13) parallel zur Walzenachse kippbar im Gehäuse (2) angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen der Klinge (8) und dem Aufnahmebereich (12) eine elastische Lagerung (14) an geordnet ist.

2. Walzenmühle (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Aufnahmebereich (12) als Nut (15) ausgebildet ist, wobei wenigstens zwischen einer Nutwand (16) und der Klinge (8) eine elastische Lagerung (14) angeordnet ist.

3. Walzenmühle (1) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen der Klinge (8) und beiden Nutwänden (16, 16') eine elastische Lagerung (14) angeordnet ist.

4. Walzenmühle (1) nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeich net, dass die Klinge (8) an einem Nutboden (17) anliegt.

5. Walzenmühle (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Klinge (8) und die elasti- sehe Lagerung (14) in einem Klemmprofil (18) gehalten sind, welches in dem Aufnahmebereich (12) angeordnet ist.

6. Walzenmühle nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Klinge (8) ein Verhältnis zwischen der Länge (L) und Breite (B) von 1.6:1 bis 300:1 aufweist.

7. Walzenmühle (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Klinge (8) ein Verhältnis zwischen der Höhe (H) und der freien Höhe (FH) von grösser 1:1 bis 6:1 aufweist.

8. Walzenmühle (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Klinge (8) mit einem Win kel (a) zwischen 20° und 75°, bevorzugt zwischen 30° und 60°, besonders bevorzugt zwischen 30° und 50° zur Walzen oberfläche (9) angeordnet ist.

9. Walzenmühle (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die elastische Lagerung (14) als Elastomerstreifen mit einer Shore 00 Härte zwischen 15 und 100, vorzugsweise zwischen 30 und 90, besonders bevor zugt zwischen 40 und 80 ausgebildet ist.

10. Walzenmühle (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Halterung mit einem Gegen gewicht (19) versehen ist, mittels welchem die Klinge (8) um die Achse (13) kippbar und gegen die Walzenoberfläche (9) pressbar ist.

11. Walzenmühle (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Abstreifer (7) mit einer Abhebevorrichtung in Wirkverbindung steht, mittels welcher die Klinge (8) um die Achse (13) kippbar und von der Wal zenoberfläche (9) weg bewegbar ist.

12. Walzenmühle (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Klinge (8) derart angeord net ist, dass die Abstreiferkante (10) parallel zur Wal zenachse (6) ist, wenn die Klinge (8) die Walzenoberfläche nicht berührt. 13. Walzenmühle (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Klinge (8) über seine ge samte Länge (L) in dem Aufnahmebereich (12) aufgenommen ist .

Description:
Walzenmühle mit einem Abstreifer

Die Erfindung betrifft eine Walzenmühle mit einem Abstreifer nach dem unabhängigen Anspruch.

Bombierte Walzen werden bei Walzenmühlen verwendet, um einer Biegung der Walze in Betrieb entgegenzuwirken, welche durch die hohen Anpresskräfte verursacht wird, die beim Vermahlen von Mahlgut herrschen. Es wird somit sichergestellt, dass der Mahl spalt im Betrieb eine gleichmässige Mahlspaltbreite aufweist. Unmittelbar nach dem Mahlspalt ist ein Abstreifer angeordnet, welcher zum Abstreifen von Mahlgut Anwendung findet.

Der Abstreifer soll sicherstellen, dass Mahlgut nicht an der Walze haften bleibt, da eine solche Haftung von Mahlgut in vie lerlei Hinsicht unerwünscht ist. Zum einen verursacht Mahlgut, das an der Walze haften bleibt, beim erneuten Passieren des Mahlspalts eine Verengung desselben, die zu unerwünschten

Schwingungen und Vibrationen führen kann. Zum anderen wird beim erneuten Passieren des Mahlspalts das haftende Mahlgut noch mehr zusammengepresst und verdichtet, so dass die Entfernung von an der Walze haftendem Mahlgut mit einem Abstreifer erschwert wird. Ungünstig beeinflusst wird dies durch die beim Vermahlen herr schenden, hohen Temperaturen, welche ein Trocknen und „Festba cken" von Mahlgut verursachen. Zudem bietet haftendes Mahlgut eine bessere Haftfläche für weiteres Mahlgut und begünstigt das Wachstum von solchen Mahlgutanhaftungen . Im schlimmsten Fall muss die Walze gestoppt und aufwendig manuell von Verkrustungen befreit werden.

Bis jetzt werden Abstreifer verwendet, welche eine Klinge mit einer im Ruhezustand, bzw. in unverformtem Zustand, geraden Ab streiferkante aufweisen, die in einer Halterung fest eingespannt wird. Die Halterung ist unterhalb der Walze, unmittelbar nach dem Walzenspalt, schwenkbar angeordnet und wird in Betrieb mit tels eines Gegengewichtes, welches an einem Ausleger der Halte rung befestigt ist, gegen die Walze gepresst.

Die Klinge wird an der ruhenden Walze ausgerichtet und die Hal terung wird dann in der Mitte, welche mit der Mitte der Walze übereinstimmt, mithilfe einer Zugvorrichtung (die oft gleichzei tig als Ausleger für das Gegengewicht dient) gebogen, um die Bombage der Walze auszugleichen. Ein solcher Abstreifer ist in der EP 0 040 432 Al gezeigt.

Da ein solcher Ausgleich bei ruhender Walze stattfindet, die Walze aber im Betrieb gebogen wird und die Bombage sich entspre chend ändert, ist eine solche Lösung nicht zufriedenstellend. Zwar kann eine ursprünglich gerade Klinge eingeschliffen werden, um einer Walzenbombierung entgegenzukommen; es bleiben aber trotzdem noch andere Ursachen für ein Nicht-Anliegen des Ab streifers an der Walze. Zum Beispiel bleibt eine Bombierung we gen Deformation und Wärmedehnung im Betrieb nicht konstant. Im Stand der Technik wird eine höhere Anpresskraft des Abstreifers benützt (um ihn zu verformen, sodass er sich genügend gut der Walzenoberfläche anpasst) , als eigentlich für die effektive Rei nigung erforderlich wäre. Diese höhere Anpresskraft resultiert in einem unnötig hohen Verschleiss des Abstreifers und der Wal zenoberfläche .

Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung eine Walzenmühle mit wenigstens einem Abstreifer bereitzustellen, welche die Nachteile des Bekannten vermeidet und insbesondere eine optimale Anpassung an die Bombage einer Walze in Betrieb bei Einhaltung der Sicherheitsvorschriften ermöglicht und verschleissarm ist. Die Aufgabe wird mit einer Walzenmühle nach dem unabhängigen An spruch 1 gelöst.

Die Walzenmühle umfasst ein Gehäuse mit einem Mahlguteinlass, wenigstens einem Mahlgutauslass und wenigstens zwei bombierten Walzen, welche jeweils drehbar um eine Walzenachse im Gehäuse angeordnet sind.

Wenigstens einer Walze ist ein Abstreifer zugeordnet. Bevorzugt sind mehrere Walzen, vorzugsweise alle Walzen der Walzenmühle mit einem Abstreifer ausgestattet. Auch kann einer Walze eine Mehrzahl von Abstreifern zugeordnet werden.

Erfindungsgemäss umfasst der Abstreifer eine Klinge zum Abstrei fen von Mahlgut von einer Walzenoberfläche. Die Klinge weist ei ne Abstreiferkante auf, welche sich über die gesamte Länge der Klinge erstreckt. Die Länge der Klinge entspricht vorzugsweise im Wesentlichen der axialen Länge der Walze, so dass mit einer Klinge die gesamte Walzenoberfläche abgestreift werden kann. Ei ne segmentierte Klinge, bestehend aus mehreren Elementen, welche aneinandergereiht die gesamte Walzenoberfläche abstreifen kön nen, ist ebenso denkbar.

Der Abstreifer umfasst ferner eine Halterung mit einem Aufnahme bereich, wobei die Halterung um eine Achse parallel zur Wal zenachse kippbar im Gehäuse angeordnet ist. Die Halterung und demzufolge die Klinge kann somit durch Kippen von der Walzen oberfläche entfernt werden, beispielsweise wenn kein Mahlvorgang durchgeführt wird, um die Klinge und die Walzenoberfläche zu schonen .

Zwischen der Klinge und dem Aufnahmebereich ist erfindungsgemäss eine elastische Lagerung angeordnet. Durch die elastische Lagerung im Aufnahmebereich der Klinge wird erreicht, dass die Klinge nicht fest in der Halterung einge spannt wird, sondern eine Bewegung der Klinge relativ zur Halte rung ermöglicht wird. Insbesondere wird die Klinge, wenn diese die Walzenoberfläche berührt, gebogen und schmiegt sich an die Walzenoberfläche an, so dass eine Bombierung und eine in Betrieb der Walze entstehende Biegung, bzw. Wärmedehnung, ausgeglichen werden können. Es versteht sich, dass die elastische Lagerung an der Seite der Klinge angeordnet ist, die in Betrieb der Walzen mühle, wenn die Klinge die Walzenoberfläche berührt, auf Druck belastet wird, also der Walze abgewandt ist. Die Klinge kann so mit derart ausgestaltet werden, dass eine Biegung zur Anpassung an die Walzenoberfläche möglich ist, jedoch für andere Biegemo mente, insbesondere Biegemomente parallel zur Walzenachse, bie gesteif ist, so dass ein Flattern der Klinge in Betrieb vermie den wird. Bevorzugt ist die Halterung an der Walzenmühle derart angeordnet, dass bei einer Bewegung der Walzenachse (z.B. eine Schränkung) die Achse der Halterung parallel zur Walzenachse bleibt .

Bevorzugt ist der Aufnahmebereich als Nut ausgebildet, wobei we nigstens zwischen einer Nutwand und der Klinge eine elastische Lagerung angeordnet ist.

Die Dicke der Lagerung (auf einer oder beiden Seiten der Klinge) liegt im Rahmen der Erfindung typischerweise zwischen 2 und 10 mm.

Als Nutwand im Sinne der vorliegenden Erfindung wird die Wand der Nut bezeichnet, welche sich in Tiefenrichtung der Nut er streckt. Als Nutboden wird im Sinne der vorliegenden Erfindung die Wand der Nut bezeichnet, welche einer offenen Seite der Nut, die mit einer Mantelfläche der Halterung übereinstimmt, abge wandt ist.

Die Nut ist dabei bevorzugt als Nut mit zwei zueinander paralle len Nutwänden und einem ebenen Nutboden, der senkrecht zu den Nutwänden angeordnet ist, ausgebildet.

Bevorzugt ist zwischen der Klinge und beiden Nutwänden eine elastische Lagerung angeordnet.

Eine solche Ausführungsform erlaubt eine Biegung der Klinge an beiden Seiten, so dass, um die gleiche Bewegungsfreiheit wie die oben beschriebene Ausführungsform mit nur einer elastischen La gerung zu ermöglichen, zwei halb so dicke elastische Lagerungen an beiden Seiten der Klinge angeordnet werden müssen.

Die Klinge liegt bevorzugt an einem Nutboden an.

Dadurch wird sichergestellt, dass ein Verrutschen der Klinge aufgrund des Anpressdruckes der Klinge gegen die Walzenoberflä che vermieden wird, da die Klinge, im Gegensatz zu Abstreifern nach dem Stand der Technik, nicht starr mit der Halterung ver bunden ist.

Bevorzugt sind die Klinge und die wenigstens eine elastische La gerung in einem Klemmprofil gehalten, welcher in dem Aufnahmebe reich angeordnet ist.

Um die Montage zu vereinfachen kann es vorgesehen werden, dass die Klinge und die wenigstens eine elastische Lagerung in einem Klemmprofil gehalten werden. Das Klemmprofil wird dann in den Aufnahmebereich gesteckt und dort mit Haltemitteln gehalten. Entsprechend der oben beschriebenen Ausführungsformen betreffend die Ausgestaltung der Klinge und der wenigstens einen elasti schen Lagerung in der Nut kann das Klemmprofil derart ausgestal tet sein, dass an einer Profilwand (welche einer Nutwand ent spricht) oder an beiden Profilwänden eine elastische Lagerung angeordnet ist. Ebenso kann die Klinge an einem Profilboden (entspricht dem Nutboden) anlegen, um ein Verrutschen zu vermei den .

Bevorzugt umfassen die Klinge und/oder die Halterung und/oder das Klemmprofil seitliche Begrenzungsmittel, welche eine Ver schiebung der Klinge in axialer Richtung bezüglich der Wal zenachse vermeiden.

Die Klinge ist bevorzugt als flächiges Profil, insbesondere mit rechteckigem Querschnitt, ausgebildet.

Die Klinge ist bevorzugt aus einem kaltgewalzte Stahlband ge formt (bspw. in Stahlqualität WB, ohne Chrom und Nickel, gehär tet, angelassen und weisspoliert) . Besonders bevorzugt sind Klingen mit einer Zugfestigkeit im Bereich von 1'550 - 2 '350 MPa (gemessen gemäss EN 10132-1) .

Die Dicke der Klinge beträgt im Rahmen der Erfindung typischer weise 0.5 bis 2 mm.

Bevorzugt weist die Klinge ein Verhältnis Länge zu Breite von 1.6:1 bis 300:1 auf.

Als Klingenlänge ist im Sinne der vorliegenden Anmeldung die räumliche Ausdehnung der Klinge in Erstreckungsrichtung der Ab streiferkante gemeint. Die Länge der Klinge kann zwischen 100mm und 3 '000mm betragen, vorzugsweise zwischen 500mm und 2 '500mm, besonders bevorzugt zwischen 1 '000mm und 2 '000mm, beispielsweise 1 '500mm.

Als Klingenbreite wird im Sinne der vorliegenden Anmeldung die räumliche Ausdehnung senkrecht zur Klingenlänge gemeint. Die Breite der Klinge kann zwischen 10mm und 60mm betragen, vorzugs weise zwischen 20mm und 55mm, besonders bevorzugt 30mm und 50mm, beispielsweise 40mm.

Als Klingenhöhe wird folglich im Sinne der vorliegenden Anmel dung die räumliche Ausdehnung der Klinge senkrecht zur Klingen länge und zur Klingenbreite gemeint, welche sich von der Ab streiferkante zu einem von der Abstreiferkante abgewandten Ende erstreckt. Typischerweise sind im Rahmen der Erfindung zwischen 10 und 30 mm der gesamten Klingenhöhe in der elastomeren Lage rung aufgenommen.

Bevorzugt weist die Klinge ein Verhältnis der Höhe zur freien Höhe von 6:1, bevorzugter von grösser 1:1 bis 6:1 auf.

Als freie Höhe der Klinge ist im Sinne der vorliegenden Anmel dung die Höhenabmessung der Klinge gemeint, die aus der Halte rung herausragt. Da die Klinge die Halterung nicht berührt, wird folglich als freie Höhe die Höhenabmessung zwischen der Abstrei ferkante und einer (imaginären) Hüllfläche der Halterung ver standen .

Die Klinge ist bevorzugt mit einem Winkel zwischen 20° und 75°, bevorzugter zwischen 30° und 60°, besonders bevorzugt zwischen 30° und 50° zur Walzenoberfläche angeordnet, wenn die Klinge die Walzenoberfläche berührt. Der Winkel wird als Winkel zwischen einer Ebene tangential zur Walzenoberfläche und der Höhenerstreckungsrichtung der Klinge gemessen .

Da die Walze bombiert ist, die Klinge beim Berühren der Walze erfindungsgemäss gebogen wird und folglich der Winkel über die Länge der Klinge leicht variiert, wird als Bezugswinkel der Win kel in der Mitte der Walze, wo die Bombierung der Walze maximal ist, herangezogen.

Die elastische Lagerung kann aus elastomeren Materialen gebildet sein oder solche umfassen, vorzugsweise ausgewählt aus der Grup pe bestehend aus: Naturgummi (NR); Styrol-Butadien Kautschuk (SBR); Butyl-Kautschuk (IIR); Ethylen-Propylen-Kautschuk (EPDM); Nitril-Kautschuk (NBR) ; Chloropren Neoprene (CR) ; Chlorsulfo- niertes Polyethylen, Hypalon (CSM) ; Polyurethan-kautschuk (AU, EU); Silikon-kautschuk ( (M) Q) ; Polyacrylat-elastomer (ACM); hy drierter Nitrilkautschuk (H-NBR) ; Fluorkautschuk, Viton (FPM) ; Polyurethan (PU) . Besonders bevorzugt sind Ethylen-Propylen- Kautschuk (EPDM) sowie Silikon-kautschuk ( (M) Q) .

Im einfachsten Fall ist die elastische Lagerung als Elastomer streifen ausgebildet. Die Lagerung, insbesondere der Elastomer streifen, kann über die ganze Klingenlänge durchgehend oder auch unterbrochen ausgebildet sein. Eine unterbrochene Ausbildung der Lagerung ist insbesondere zur individuellen Anpassung der Stei figkeit der resultierenden Gesamtlagerung möglich und sinnvoll; so kann beispielsweise ein härteres Material unterbrochen ange ordnet werden, um eine Härte der Gesamtlagerung zu erzielen, die einer durchgehenden Lagerung aus einem weicheren Material ent spricht . Die Lagerung, insbesondere das elastomere Material des Elasto merstreifens, weist eine Härte zwischen 15 und 100 Shore 00, vorzugsweise zwischen 30 und 90 Shore OO, besonders bevorzugt zwischen 40 und 80 Shore 00 (gemäss ASTM D 2240; und/oder zwi schen 5 und 30 Shore A (gemessen gemäss DIN ISO 7619-1) auf.

Die Dichte der elastischen Lagerung kann zwischen 0.25 g/cm 3 und 0.85 g/cm 3 , vorzugsweise 0.35 g/cm 3 und 0.75 g/cm 3 , besonders be vorzugt 0.45 g/cm 3 und 0.65 g/cm 3 (gemäss DIN 53479 A) betragen.

Eine solche Ausführungsform stellt eine sehr einfache und kos tengünstige Variante dar. Zudem kann, je nach Anwendung, der Streifen ausgetauscht werden und dessen Härte angepasst werden.

Die Halterung ist bevorzugt mit einem Gegengewicht versehen, mittels welchem die Klinge um die Achse kippbar und gegen die Walzenoberfläche pressbar ist.

Dadurch kann auf einfache Art und Weise der Anpressdruck der Klinge gegen die Walze eingestellt werden, sei es durch Änderung des Gewichtes und/oder der Hebelarmlänge.

Der Abstreifer steht bevorzugt mit einer Abhebevorrichtung in Wirkverbindung, mittels welcher die Klinge um die Achse kippbar und von der Walzenoberfläche weg bewegbar ist.

Diese Ausführungsform erlaubt die Entfernung der Klinge von der Walzenoberfläche, wenn kein Mahlvorgang stattfindet und ist ins besondere mit einer Aktuatoranordnung der Walzen gekoppelt, so dass beim Ein- und/oder Ausrücken der Walzen die Klinge eben falls mit der Klingenoberfläche in Berührung gebracht wird und/oder von dieser weg bewegt wird. Die Klinge ist bevorzugt derart angeordnet, dass die Abstreifer kante parallel zur Walzenachse ist, wenn die Klinge die Walzen oberfläche nicht berührt.

Die Klinge ist bevorzugt über seine gesamte Länge in dem Aufnah mebereich aufgenommen. Die elastische Lagerung ist folglich über die gesamte Länge der Klinge ausgebildet.

Alternativ kann die Klinge nur abschnittsweise in dem Aufnahme bereich aufgenommen und/oder die elastische Lagerung nur ab schnittsweise über die Länge der Klinge ausgebildet sein. Es versteht sich, dass in einem solchen Fall, in den Bereichen ohne elastische Lagerung, die Klinge, wenn sie die Walzenoberfläche nicht berührt, den Aufnahmebereich ebenfalls nicht berühren darf .

Die Erfindung wird nachfolgend anhand von bevorzugten Ausfüh rungsbeispielen in Verbindung mit den Figuren besser beschrie ben. Es zeigen:

Fig. 1 eine schematische Schnittansicht der Walzenmühle gemäss der Erfindung;

Fig. 2 eine schematische Schnittansicht des Abstreifers gemäss einer ersten bevorzugten Ausführungsform der Erfindung; und

Fig. 3 eine schematische Schnittansicht des Abstreifers gemäss einer zweiten bevorzugten Ausführungsform der Erfin dung .

In der Figur 1 ist schematisch eine Walzenmühle 1 gemäss der vorliegenden Erfindung gezeigt. Die Walzenmühle 1 umfasst ein Gehäuse 2 mit einem Mahlguteinlass, durch den Pfeil 3 angedeu tet, und einem Mahlgutauslass 4, durch den Pfeil 4 ebenfalls an gedeutet. Im Gehäuse 2 sind zwei bombierte Walzen 5 und 5' ange ordnet, welche jeweils um eine Walzenachse 6 bzw. 6' drehbar ge lagert sind und mittels eines nicht dargestellten Antriebs ge genläufig antreibbar sind. Die Drehrichtung der Walzen 5 und 5' ist jeweils durch einen Pfeil angedeutet.

Unmittelbar nach einem Mahlspalt 20 ist jeder Walze 5 bzw. 5' ein Abstreifer 7 bzw. 7' zugeordnet. Der Abstreifer 7 der Walze 5 ist in zwei möglichen Varianten gesondert in den Figuren 2 und 3 gezeigt.

Der Abstreifer 7 der Figuren 2 und 3 umfasst eine Klinge 8, wel che aus einem flächigen Metallprofil mit einer Länge L, einer Breite B und einer Höhe H ausgebildet ist. Die Längsrichtung der Klinge 8 ist durch den Vektor L angedeutet.

In den Figuren 2 und 3 berührt die Klinge 8 mit einer Abstrei ferkante 10, welche spitz ausgeführt ist, eine Walzenoberfläche 9. Die Klinge 8 ist mit einem Winkel a zwischen einer zur Wal zenoberfläche 9 am Berührungspunkt der Klinge 8 tangentialen Ebene TE und der Klinge 8 geneigt angeordnet.

In der Ausführungsform der Figuren 2 und 3 weist der Abstreifer 7 eine Halterung 11 auf, die um eine Achse 13 kippbar angeordnet ist. Die Achse 13 verläuft parallel zur Walzenachse 6 bzw. 6' und bleibt parallel zur Walzenachse 6 bzw. 6', auch wenn die Walzenachse verschoben wird, z.B. bei einer Schränkung der Wal zen .

Bei der Ausführungsform der Figur 2 umfasst die Halterung 11 ei nen Aufnahmebereich 12, welcher als Nut 15 mit zwei parallel zu- einander verlaufenden Nutwänden 16 und 16' und einem senkrecht dazu verlaufenden Nutboden 17, die sich in Längsrichtung L der Klinge 8 (und somit der Halterung 11) erstrecken. Die Klinge 8 ist in der Nut 15 angeordnet und berührt mit dem der Abstreifer kante abgewandten Ende den Nutboden 17. An beiden Seiten der Klinge 8 ist zwischen der jeweiligen Nutwand 16 bzw. 16' und der Klinge 8 ein Elastomerstreifen 14 angeordnet, so dass die Klinge 8 in der Nut 15 eine gewisse Bewegungsfreiheit geniesst und ins besondere durch ein Biegemoment parallel zur Höhe der Klinge 8 gebogen und sich an die Bombierung der Walze 5 anpassen kann.

Mit FH wird die freie Höhe der Klinge 8 bezeichnet, welche der Höhe der Klinge 8, die nicht zwischen den Elastomerstreifen 14 angeordnet ist, entspricht.

Damit die Klinge 8 gegen die Walzenoberfläche 9 gepresst werden kann ist die Halterung 11, wie oben bereits erläutert, um die Achse 13 kippbar angeordnet. Zudem umfasst die Halterung ein Ge gengewicht 19, welches durch Hebelwirkung das Kippen der Halte rung 11 und das Anpressen der Klinge 8 gegen die Walzenoberflä che 9 bewirkt.

Der in der Figur 3 dargestellte Abstreifer 7 entspricht im Auf bau im Wesentlichen dem Abstreifer 7 der Figur 2 mit dem Unter schied, dass die Klinge 8 und die Elastomerstreifen 14 in einem Klemmprofil 18 angeordnet sind, wobei das Klemmprofil 18 in dem Aufnahmebereich 12 der Halterung 11 eingesteckt ist.

Das Klemmprofil 18 ist als Kunststoffprofil ausgebildet und weist zwei parallel zueinander verlaufende Profilwände 160 und 160' und einen senkrecht dazu verlaufenden Profilboden 170 auf, welche in ihrer Funktion den Nutwänden 16 bzw. 16' sowie dem Nutboden 17 entsprechen. Das Klemmprofil 18 vereinfacht das Platzieren der Klinge 8 mit den Elastomerstreifen 14 in den Aufnahmebereich 12.