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Patent Searching and Data


Title:
ROLLER MILL
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2019/238517
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a roller mill having two grinding rolls forming a grinding gap (3) and at least one side wall (4) delimiting the grinding gap (3) axially. The roller mill further comprises at least one spacer (5) which is arranged at least temporarily between at least one of the grinding rolls (1) and the side wall (4) and which at least temporarily makes contact with said grinding roll (1) and the side wall (4). The at least one spacer (5) is provided to set a defined distance between the side wall (4) and the grinding roll (1) during assembly of the roller mill.

Inventors:
LORENZ SILVIO (DE)
SCHIMMING CHRISTOPH (DE)
Application Number:
PCT/EP2019/064757
Publication Date:
December 19, 2019
Filing Date:
June 06, 2019
Export Citation:
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Assignee:
THYSSENKRUPP IND SOLUTIONS AG (DE)
THYSSENKRUPP AG (DE)
International Classes:
B02C4/02; B02C4/28
Foreign References:
GB517561A1940-02-01
EP1566218A12005-08-24
Attorney, Agent or Firm:
THYSSENKRUPP INTELLECTUAL PROPERTY GMBH (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Walzenmühle mit zwei einen Mahlspalt (3) ausbildenden Mahlwalzen (1) und mindestens einer den Mahlspalt (3) axial begrenzenden Seitenwand (4), gekennzeichnet durch mindestens ein Distanzstück (5), das zwischen zumindest einer der Mahlwalzen (1) und der Seitenwand (4) angeordnet ist und das diese

Mahlwalze (1) und die Seitenwand (4) kontaktiert.

2. Walzenmühle gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das

Distanzstück (5) aus einem Verschleißmaterial ausgebildet ist und/oder eine Sollbruchstelle (6) aufweist. 3. Walzenmühle gemäß Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das

Distanzstück (5) aus einem nicht-metallischen Material ausgebildet ist.

4. Walzenmühle gemäß Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das

Distanzstück (5) aus Kunststoff ausgebildet ist.

Walzenmühle gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Distanzstück (5) oder eine Mehrzahl von

Distanzstücken (5) derart dimensioniert und angeordnet ist/sind, dass sich eine Ausrichtung der den Mahlwalzen zugewandten Innenseite der Seitenwand (4) ergibt, die nicht-senkrecht bezüglich zumindest einer der Längsachsen (2) der Mahlwalzen (1) ist. 6. Verfahren zur Montage einer Walzenmühle gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Seitenwand (4), das Distanzstück (5) und die zumindest eine der Mahlwalzen (1) derart angeordnet werden, dass das Distanzstück (5) diese Mahlwalze (1) und die Seitenwand (4) kontaktiert und anschließend die so erzielte relative Anordnung zwischen der Seitenwand (4) und den Mahlwalzen (1) fixiert wird.

7. Verfahren zur Inbetriebnahme einer Walzenmühle gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Inbetriebnahme bei montiertem Distanzstück (5) erfolgt.

Description:
Walzenmühle

Die Erfindung betrifft eine Walzenmühle mit zwei einen Mahlspalt ausbildenden Mahlwalzen und mindestens einer den Mahlspalt axial begrenzenden Seitenwand.

Bei einer Walzenmühle wird das zu mahlende Gut in Form einer Materialschüttung von oben zugeführt, in den zwischen den Mahlwalzen ausgebildeten Mahlspalt eingezogen und dabei verdichtet und zerkleinert.

Ein Austreten von zu mahlendem Gut an den axialen Enden des Mahlspalts wird häufig über dort angeordnete Seitenwände verhindert. Eine solche Seitenwand sollte in einem definierten Abstand zu den Mahlwalzen angeordnet sein. Ist dieser Abstand zu klein beziehungsweise zumindest lokal nicht vorhanden, kontaktiert eine solche Seitenwand den oder die dazu relativbeweglichen Mahlwalzen, wodurch sich ein unnötiger Verschleiß der Seitenwand und/oder der Mahlwalzen einstellt. Ist der Abstand zwischen einer solchen Seitenwand und den Mahlwalzen dagegen zu groß, ergibt sich ein unnötig hoher Bypass von zu mahlendem Gut. Dieser zumindest an der Hochdruckzone des Mahlspalts vorbeigeführte Anteil des zu mahlenden Guts kann zudem einen relativ hohen Verschleiß der Stirnseiten der Mahlwalzen bewirken.

Die Montage einer solchen Seitenwand einer Walzenmühle ist häufig relativ aufwändig, da diese mehrmals montiert, demontiert und neu unterfüttert werden muss, bis der richtige Abstand zu den Mahlwalzen eingestellt ist. Das dabei regelmäßig erforderliche Ausmessen des tatsächlich vorliegenden Abstands zwischen der Seitenwand und den Mahlwalzen kann die Anwesenheit eines Monteurs innerhalb der Walzenmühle erforderlich machen, was zeitintensive Vorbereitungen zur Gewährleistung einer ausreichenden Sicherheit für den Monteur bedingen kann.

Der Erfindung lag die Aufgabe zugrunde, die Montage einer solchen Seitenwand einer Walzenmühle zu vereinfachen. Diese Aufgabe wird mittels einer Walzenmühle gemäß dem Patentanspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungsformen einer solchen Walzenmühle sind Gegenstände der weiteren Patentansprüche und/oder ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung der Erfindung. Erfindungsgemäß ist eine Walzenmühle mit zwei einen Mahlspalt ausbildenden

Mahlwalzen und mindestens einer den Mahlspalt axial, d.h. an den längsaxialen Enden der Mahlwalzen, begrenzenden Seitenwand vorgesehen. Weiterhin umfasst die Walzenmühle mindestens ein Distanzstück, das zumindest temporär zwischen zumindest einer der Mahlwalzen und der Seitenwand angeordnet ist und das diese Mahlwalze und die Seitenwand zumindest temporär kontaktiert. Vorzugsweise ist eine Mehrzahl solcher Distanzstücke vorgesehen.

Das mindestens eine Distanzstück ist dazu vorgesehen, zumindest im Rahmen der Montage der Walzenmühle sowohl die Seitenwand als auch die entsprechende Mahlwalze zu kontaktieren, so dass durch dieses ein definierter Abstand zwischen der Seitenwand und der Mahlwalze(n) eingestellt wird. Die Erfindung betrifft dementsprechend auch ein Verfahren zur Montage einer Walzenmühle, bei dem die Seitenwand, das Distanzstück und zumindest eine der Mahlwalzen der Walzenmühle derart angeordnet werden, dass das Distanzstück sowohl diese Mahlwalze als auch die Seitenwand kontaktiert. Das Distanzstück kann dabei vorzugsweise an der Seitenwand oder der Mahlwalze befestigt (insbesondere verklebt, verschraubt oder formschlüssig, z.B. durch eine Steckverbindung, oder kraftschlüssig, z.B. durch eine Klemmverbindung) sein. Das Distanzstück kann auch in Form einer aushärtenden (ggf. mehrlagigen) Schicht auf die Seitenwand oder die Mahlwalze aufgebracht werden. Daraufhin kann die relative Anordnung zwischen der Seitenwand und den Mahlwalzen durch geeignete Maßnahmen, insbesondere durch eine Befestigung der

Seitenwand an einer Tragstruktur der Walzenmühle, fixiert werden, so dass der durch das Distanzstück eingestellte Abstand für einen anschließenden Betrieb der Walzenmühle dauerhaft gesichert ist. Vorzugsweise ist vorgesehen, dass das zumindest eine Distanzstück bei einer Inbetriebnahme der Walzenmühle montiert verbleibt und somit nicht vor einer solchen Inbetriebnahme entfernt wird (was grundsätzlich ebenfalls möglich ist). Die Erfindung betrifft dementsprechend auch ein Verfahren zur Inbetriebnahme einer erfindungsgemäßen Walzenmühle, wobei die Inbetriebnahme bei montiertem Distanzstück erfolgt. Durch diese Vorgehensweise lässt sich ein zusätzlicher Arbeitsaufwand, der mit einem Entfernen des mindestens einen Distanzstücks vor einer Inbetriebnahme verbunden wäre, vermeiden.

Um eine Beschädigung der Mahlwalze(n) und/oder der Seitenwand infolge eines relativbeweglichen (schleifenden) Kontakts mit dem noch montierten Distanzstück zu vermeiden, kann vorzugsweise vorgesehen sein, dass das Distanzstück vorzugsweise vollständig, zumindest jedoch in einem für einen Kontakt mit der zugehörigen Mahlwalze und/oder in einem für einen Kontakt mit der Seitenwand vorgesehenen Abschnitt aus einem Verschleißmaterial ausgebildet ist und/oder eine Sollbruchstelle aufweist. Als „Verschleißmaterial“ wird dabei ein Material verstanden, das infolge eines relativbeweglichen Kontakts mit der Mahlwalze oder der Seitenwand schneller verschleißt als das Material der Mahlwalze oder der Seitenwand. Insbesondere kann vorgesehen sein, dass der Verschleiß infolge eines solchen Kontakts im Wesentlichen ausschließlich auf das Distanzstück beschränkt ist. Vorzugsweise kann vorgesehen sein, dass das Distanzstück aus einem nicht metallischen Material und insbesondere einem Kunststoff ausgebildet ist. Im Gegensatz dazu kann/können die Mahlwalze und/oder die Seitenwand, zumindest in dem für einen Kontakt mit den Distanzstück vorgesehenen Abschnitt, aus einem metallischen Material, insbesondere aus einem Stahl oder einem Gusseisen, ausgebildet sein. Bei einer Ausgestaltung des Distanzstücks aus einem Verschleißmaterial verschleißt dieses primär, d.h. ohne entsprechenden Verschleiß der Mahlwalze oder der Seitenwand, nach einer Inbetriebnahme der Walzenmühle, wodurch nach einer definierten Betriebsdauer ein Kontakt zwischen dem Distanzstück und der dazu relativbeweglichen Komponente, d.h. der Mahlwalze oder der Seitenwand, verloren geht. Ein relevanter Verschleiß der zu dem Distanzstück im Betrieb der Walzenmühle relativ beweglichen Komponente wird dadurch vermieden. Weist das Distanzstück ergänzend oder alternativ eine Sollbruchstelle auf, ist vorgesehen, dass dieses infolge der Reibungskräfte, die auf dieses aufgrund der schleifenden Relativbewegung zu der Mahlwalze oder der Seitenwand wirken, abbricht, wodurch ebenfalls der für die Montage vorgesehene Kontakt zwischen dem

Distanzstück und sowohl der Mahlwalze als auch der Seitenwand aufgehoben wird.

Gegebenenfalls kann es sinnvoll sein, eine Ausrichtung für die Seitenwand beziehungsweise zumindest für die Innenseite der Seitenwand vorzusehen, die nicht- senkrecht bezüglich zumindest einer der Längsachsen der Mahlwalzen ist. Daraus kann sich ein über der Fläche dieser Innenseite der Seitenwand nicht-konstanter

Abstand zwischen der Seitenwand und der oder den Mahlwalzen ergeben, der im Rahmen einer konventionellen Montage einer Seitenwand einer Walzenmühle besonders schwierig beziehungsweise aufwändig einzustellen ist. Durch eine erfindungsgemäße Ausgestaltung einer Walzenmühle ist auch die Einstellung eines solchen nicht-konstanten Abstands auf einfache Weise möglich, indem das

Distanzstück oder vorzugsweise die Mehrzahl von Distanzstücken derart dimensioniert und angeordnet ist/sind, dass sich eine entsprechende Ausrichtung der den Mahlwalzen zugewandten (vorzugsweise ebenen) Innenseite der Seitenwand ergibt, die nicht-senkrecht bezüglich zumindest einer der Längsachsen der Mahlwalzen ist.

Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in den Zeichnungen dargestellten Ausgestaltungsbeispiels näher erläutert. In den Zeichnungen zeigt, jeweils in vereinfachter Darstellung:

Fig. 1 : eine Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Walzenmühle und Fig. 2: eine Draufsicht auf die Walzenmühle gemäß der Fig. 1.

Die Fig. 1 und 2 zeigen in vereinfachten Darstellungen eine erfindungsgemäße Walzenmühle, die zwei Mahlwalzen 1 umfasst, deren Längsachsen 2 im Wesentlichen parallel zueinander verlaufen. Die Mahlwalzen 1 sind in einem definierten Abstand zueinander angeordnet, wodurch zwischen diesen ein Mahlspalt 3 ausgebildet ist, der an seiner engsten Stelle, die in derjenigen Ebene liegt, in der auch die beiden Längsachsen 2 der Mahlwalzen 1 verlaufen, eine definierte Breite aufweist. Zu mahlendes Gut (nicht dargestellt) wird mittels einer nicht dargestellten

Aufgabevorrichtung von oben in den Mahlspalt 3 eingebracht, durch einen gegenläufig rotierenden Antrieb der Mahlwalzen 1 entsprechend der Pfeile in der Fig. 1 in den Mahlspalt 3 eingezogen und dabei verdichtet und zerkleinert. Das (gemahlene) Mahlgut fällt dann auf eine unterhalb des Mahlspalts 3 angeordnete Transportvorrichtung (nicht dargestellt), beispielsweise ein Förderband, mittels dessen das Mahlgut abtransportiert wird.

Um ein Austreten von zu mahlendem Gut aus dem Mahlspalt 3 an dessen axialen Enden weitgehend zu vermeiden, ist entsprechend der Darstellung in den Fig. 1 und 2 an zumindest einem dieser axialen Enden des Mahlspalts 3 eine separat zu montierende Seitenwand 4 vorgesehen. An dem anderen axialen Ende des Mahlspalts kann eine entsprechende Seitenwand oder eine andere Komponente, die entsprechend verschließend wirkt, beispielsweise eine Wand, die Teil einer Tragkonstruktion der Walzenmühle ist, vorgesehen sein.

Der in der Fig. 2 zu Anschauungszwecken vergrößert dargestellte Abstand zwischen der Seitenwand 4 und den angrenzenden Stirnseiten der Mahlwalzen 1 sollte eine definierte Breite aufweisen, die weder zu groß noch zu klein ist, um einerseits einen Kontakt zwischen der Seitenwand 4 und den Mahlwalzen 1 zu vermeiden und um andererseits einen zu großen Massenstrom von zu mahlendem Gut, der über den entsprechenden Spalt zwischen der Seitenwand 1 und den Stirnseiten der Mahlwalzen 1 und damit unter Umgehung des Mahlspalts 3 durch die Walzenmühle geschleust wird, möglichst gering zu halten.

Zur Einstellung dieses definierten Abstands zwischen der Seitenwand 4 und den Stirnseiten der Mahlwalzen 1 im Rahmen der Montage der Walzenmühle sind eine Mehrzahl von Distanzstücken 5 vorgesehen, die mit entweder der Seitenwand 4 oder den Stirnseiten der Mahlwalzen 1 verbunden sind und die im Rahmen der Montage der Seitenwand 4 zusätzlich in Kontakt mit der/den damit nicht verbundenen Komponente(n) (Mahlwalze(n) oder Seitenwand) gebracht werden. Anschließend wird die Seitenwand 4 an beispielsweise der Tragstruktur der Walzenmühle dauerhaft fixiert und dadurch der durch die Distanzstücke 5 eingestellte Abstand zwischen der Seitenwand 4 und den Stirnseiten der Mahlwalzen 1 dauerhaft gesichert. Die aus einem Verschleißmaterial ausgebildeten und/oder eine Sollbruchstelle 6 aufweisenden Distanzstücke 5 können daher nach einer Inbetriebnahme der Walzenmühle definiert verschleißen oder abbrechen, ohne dass sich der mittels diesen eingestellte Abstand wieder ändert.

Bezugszeichenauflistung:

1 Mahlwalze

2 Längsachse einer Mahlwalze

3 Mahlspalt

4 Seitenwand

5 Distanzstück

6 Sollbruchstelle